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Archiv => Archiv - Online-RPGs Pathfinder => Pathfinder Chronicles - Der Zorn der Gerechten => Thema gestartet von: Ultan am 19.01.2019, 12:25:11

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 19.01.2019, 12:25:11
2. Rova 4713 AR:




"... und mit dem gestrigen Erfolg sind wir ziemlich sicher, dass Torviertel von Kultisten gesäubert wurde. Die meisten haben sich widerstandslos ergeben und wurden zu den übrigen Gefangenen in die Graue Garnison gesteckt. "




Anevia beendet den morgendlichen Lagebericht mit einem zufriedenen Grinsen, dass die anderen anwesenden fast vergessen lässt, welche aufreibende Tage hinter allen Anwesen liegen.

Der Plan- und Besprechungsraum im Letzten Verteidiger ist spürbar zu klein für alle Anwesenden.
Neben den Helden haben sich die beiden Captains der Adlerwacht, sowie Kommandantin Irabeth und ihr Frau Anevia Tirabade aufgebaut. Baron Horgus Gwerm lehnt sich wichtigtuerisch auf einem protzigen Lehnsessel nach vorn.
Etwas abseits und mit gefurchter Stirn seht Quednys Orlun, der Bibliothekar vom Librarium der Schwarzen Schwinge und reibt sich das Kinn.
Nur Meister Aravashnial, der letzte Risswächter Kenabres fehlt an diesem Tag.

Irabeth fährt sich fahrig durch den dichten, schwarzen Haarschopf. Dunkle Ringe ziehen sich um ihre Augen, doch als sie spricht, ist ihrer Stimme keine Müdigkeit anzumerken.

"Was uns zu einem ganz anderen Problem führt. Die Garnisson platz aus allen Nähten, wir haben nun weit über hundert Gefangene gemacht. Wir haben genug Schwierigkeiten die überlebende Bevölkerung zu versorgen, jetzt müssen wir uns auch noch um die Leute kümmern, die uns vor kurzem Umbringen wollten.

Ihr könnt euch sicher vorstellen auf wieviel Zustimmung das stößt. Wenn ich nicht Wachen um die Garnison positioniert hätte, wäre der Lynchmob bereits bei der Arbeit.

Was machen wir mit all diesen Gefangenen? Bis wir ein ordentliches Gerichtsverfahren für jeden einzelnen eingerichtet haben könnten Monate vergehen. Davon abgesehen das wir nicht einmal einen Richter hätten! Rechtsprechung ist nicht meine Stärke, solche Angelegenheiten obliegen eigentlich den Beamten der Krone."


Horgus Gwerm lässt die Faust auf den Tisch krachen.

"Seid ihr noch ganz bei Trost, Kommandant Tirabade?? Euer Paladinkodex in allen Ehren, aber das sind Kriegsgefangene! Die gehören vor ein Kriegsgericht! Und dafür brauchen wir keinen verdammten Richter! Wenn ihr diese Monster nicht selbst verurteilen wollt, spreche ich selbst im Namen von Haus Gwerm den Urteilsspruch! Diese Leute gehören allesamt hingerichtet!

Ihr gewährt Verrätern, Ketzern und Mördern nicht nur das Leben, ihr füttert sie auch noch durch! Das kann doch nicht euer Ernst sein?"


Irabeth knirscht mit den Zähnen und wirft Horgus einen strengen Blick zu, doch die beiden Captains an ihrer Seite scheinen von Baron Gwerms Ausfall nicht unbedingt schwer erschüttert zu sein.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 21.01.2019, 15:48:44
Otham lehnt weit hinten im Raum. So richtig Geheuer ist ihm die Position nicht in der er sich befindet. Er ist ein einfacher Wachmann, kein Kommandant, kein Stadtrat oder ein Baron. Natürlich hat er getan, wozu kaum jemand in der Lage gewesen wäre, aber er hatte es nicht alleine getan. Er hat keine Ahnung wie man solch wichtige Entscheidungen trifft, er weiß was er tun würde, aber er fühlt sich unwohl bei dem Gedanken, dass er mitentscheiden soll.

Doch alle diese Bedenken können Othams Mund nicht lange im Zaum halten: "Nun, wenn es ein Kriegsgericht sein soll, könnt ihr wohl kaum der Richter sein mein Herr Baron Gwerm.", er schafft es nicht sein Abneigung aus seiner Stimme zu halten.

"Seid ihr bereit ein Schwert zu nehmen und hundert Kultisten den Kopf abzuschlagen? Ich denke wohl eher nicht. Doch sie einfach in der Grauen Festung sitzen lassen und allen die Lebensmittel wegfressen können sie wohl auch nicht.
Aber es hilft wohl auch nichts. Wir können es uns wohl kaum leisten die Bevölkerung hier hungern zu lassen und die Kultisten beschützen. Was also bleibt uns wirklich übrig?

Wir können sie Hinrichten. Jeder von ihnen hat zur Waffe gegriffen und hätten sie sie noch in der Hand wäre ich der Erste, der sie zurück in die Absyss schickt. Doch sie sind nuneinmal Gefangene.

Wir können sie einsetzen um Kenabres wieder aufzuräumen. Vielleicht zusammengefallene Häuser aus den Straßen räumen. Vielleicht erklärt sich die Götterklaue bereit auf sie aufzupassen. Es klingt nach einer Aufgabe an der sie gefallen finden könnten. Doch dann müssten wir wohl auch diese Bereiche räumen um sie vor der Bevölkerung zu schützen.

Wir können sie aus Kenabres rausschicken, entweder nach Süden oder in die Weltenwunde. Nach Süden müssen wir eine Eskorte mitschicken und ob wir die Männer hier abziehen wollen ist fraglich. Nach Norden laufen wir Gefahr, dass sie uns bei der nächsten Gelegenheit wieder mit einem Schwert in der Hand entgegen treten. Sie haben ihre Hand gegen Mendev erhoben, vielleicht sollten wir ihnen diese Hand abschlagen und in die Weltenwunde schicken. Wir schicken sie zu ihren Herren zurück, sie haben ihre Herrscher gewählt, sollen diese sich um sie kümmern."


Otham gefällt keine der Ideen sonderlich. Aber sie können auch nicht einfach nichts tun. Zumindest nicht mehr lange.

"Wie sieht es sonst an der Grenze aus? Hat es die anderen Städte so schlimm getroffen wie Kenabres? Können wir vielleicht Nahrungsmittellieferung aus Numeria erwarten?", fragt er niemand bestimmten, auch wenn er nicht auf gute Nachrichten glaubt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 21.01.2019, 16:35:11
Irabeth schüttelt den Kopf.

"Wir wissen leider überhaupt nicht was um uns herum passiert. Die Kommunikation zwischen den Grenzstädten ist zusammengebrochen. wir haben überlegt Boten auszuschicken, aber wer sagt uns das wir sie nicht direkt in die Klauen unserer Feinde laufen lassen?
Ich hatte gehofft Meister Aravashnial könnte uns auf magischem Wege behilflich sein, doch ich hab ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen.

Aber lasst uns die Hoffnung nicht aufgeben, ja? Die Leute sind nicht nur in Kenabres äußerst wehrhaft. Aktuell müssen wir uns auf die Aufgaben konzentrieren die vor uns liegen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 21.01.2019, 22:26:51
Funken sprühten, als der riesige Hammer das glühende Metall traf. Dunkler Ruß verteilte sich sternförmig bei jedem Aufprall. Unerbittlich drückte das kalte Eisen die vor Hitze schimmernde Oberfläche in eine flache runde Form, bis sie begleitend durch pfeifendes Zischen in kaltes Wasser getaucht wurde.

Argwöhnisch besah sich der Zwerg seine Arbeit. Die schweren Lider und schwarzen Hände von unzähligen Stunden vor der Esse waren unverkennbar, und doch war er noch nicht am Ende angelangt. Die Stirn in Falten gelegt, schob er den Rohling zurück in die knisternden Flammen und ließ sich auf den alten Schemel hinter sich fallen. Er wischte sich die schweißnasse Stirn. Riesige Blasebälge ächzten im Hintergrund unter dem Druck des wasserbetriebenen Zahnradantriebs, während eine Stichflamme das Innere der Schmiede zum Flimmern brachte.

Lange hatte er nicht mehr in den heiligen Schmieden Hochhelms gedient. Seine Finger erinnerten sich nur spärlich an die Anstrengungen und schmerzten schon seit einer ganzen Weile. Doch nun hatte er einen Grund. Einen außergewöhnlich Grund sogar, denn in weniger als einem Zehntag würde einmal mehr “Kestaz’taad” stattfinden, die Priesterweihe der Unbehauenen zu Ehren des Allvaters. Jeder Geweihte erhielt dabei seine Wegesgeschichte als Teil des Klerus in Form eines silbernen Symbols, ein Anker und Fokus in dunkleren Zeiten.

Mit eiserner Zange zog Morain die Scheibe aus den gelb-weißen Flammen, als der richtige Zeitpunkt erreicht war. Zufrieden blickte er in das grelle Licht und begann mit einer dünnen Nadel die Oberfläche fein säuberlich mit zwergischen Runen zu versehen.


...


Razgrim sitzt neben Irabeth zurückgelehnt in seinem Stuhl, in den Händen das heilige Symbol Torags. Seine Finger gleiten über die runenverzierte Rückseite und wenden es immer wieder gedankenverloren. Als er aufblickt sieht er in die Gesichter seiner Gefährten, seiner Mitstreiter und all jener, die in den letzten Tagen fast ihr Leben für die freien Völker gelassen hätten. Trotz aller Verluste, die immer noch schwer auf dem Gemüt des Zwergs lasten, ist es ihm dennoch möglich Anevias Lächeln für einen Moment zu erwidern.

Aufmerksam folgt er Hauptmann Irabeths Ausführungen zu den Gefangenen und den anderen Grenzstädten.

“Rune’menu norogh likkag a’menu khuszh den khayam kahz!" raunt der Zwerg in die Runde.
"Kenne deinen Feind besser als deinen Freund, dann gewinnst du die Schlacht. Zuallererst sollten wir herausfinden, ob einer der Gefangenen etwas weiß, was wir zu unserem Vorteil nutzen können. Jede noch so kleine Information über die Hexe und ihr Gefolge könnte wichtig sein."

"Ein Angebot der Erlösung und der Buße könnte die Seelen derer, die wir noch vor dem Abgrund retten können, erreichen und ihre Zungen lockern. Viele von ihnen haben ihre Entscheidung sicher nicht selbst gefällt und wir würden eine mögliche Chance im Keim ersticken, sollten wir sie alle ohne Anhörung vor den Scharfrichter führen, Herr Gwerm.”
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 21.01.2019, 23:31:44
"Die Stadt ist kaum von den Dämonen befreit, da versuchen ihre eigenen Bewohner sie wieder in Blut zu tränken."

Damian schüttelt müde den Kopf. Dann wendet er sich an Fürst Gwerm.

"Die Jurisdiktion von Kenabres unterliegt einzig Königin Galfrey, welche die Gerichtsbarkeit in Friedenszeiten, per königlichem Bescheid, dem Hohen Rat der Inquisition übertragen hat. In Kriegszeiten, in denen wir uns, gemäß des Reichsrechts, nach einem Angriff auf die Stadt und der Ausschaltung der rechtmäßigen Institutionen derzeit befinden, gilt die Jurisdiktion entsprechend des militärischen Ranges.

Irabeth Tirabade, ihres Zeichens Befehlshaber der Adlerwacht bekleidet den Rang eines Hauptmanns, verfügt aber als Paladin Iomedaes, per königlichem Dekret, über den höchsten Rang innerhalb der Stadtmauer, was ihr zusätzlich den Rang des Stadtkommandanten verleiht, bis Königin Galfrey das Kriegsrecht wieder aufhebt und einen Statthalter bestimmt."


An Irabeth gerichtet, ergänzt er:

"Rechtlich gesehen obliegt es also einzig und allein Euch, diese Stadt zu führen und über sie zu entscheiden."

Damian lässt diese Worte kurz sacken. Er hatte lange darüber nachgedacht, wann er sie aussprechen würde, hatten sie doch in all den Tagen nach der Zerstörung des Wächtersteins vermieden, die Frage einer Führung aufzuwerfen. Zu fest hatten alle geglaubt, dass Königin Galfrey samt ihrer Armee vor den Toren erscheinen würde und die alte Ordnung wiederherstellen würde.

Doch Irabeth hatte Recht. Sie wussten leider überhaupt nicht, was außerhalb der Stadt vor sich ging. Niemand ist erschienen. Weder weitere Dämonen noch ein rettendes Heer aus Nerosyan. Dafür stieg die Nervosität, die Ressourcen wurden knapp und das Machtvakuum dehnte sich aus. Zwar war es den verbliebenen Truppen unter dem Kommando von Anevia gelungen, noch verbliebene Kultisten gefangen zu nehmen, dies täuschte jedoch nicht darüber hinweg, dass die Stadt einem Trümmerfeld glich und nicht ansatzweise gesichert werden konnte. Die immer noch schwelenden Brände und die klaffenden, haushohen Risse in der Stadtmauer waren hier mehr als deutliche Zeichen.

Alle hatten Angst. Damian sah es jeden Tag in den Gesichtern der Überlebenden. Kenabres war vom einen auf den anderen Tag beinahe vernichtet worden und jeder wusste, dass die Zerstörung des Wächtersteins bedeutet, dass jederzeit neue Dämonen über sie herfallen könnten. Dass Gwerm den Tod der Kultisten forderte, war abzusehen gewesen und er war in seiner Forderung auch nicht allein. In ihrer Verzweiflung würden wahrscheinlich die meisten der Überlebenden dafür stimmen, lieber heute als morgen ein Blutgericht abzuhalten.

Was den Überlebenden fehlte war Hoffnung. Überließe man sie ihren niederen Beweggründen, würden die Gerichte nur allzu bald in Hexenjagden und Scheinprozesse ausufern, die in Grausamkeit den Taten der Kultisten in nichts nachstehen würden. Hoffnung bedurfte allerdings einer Stimme und wollte Damian Kenabres nicht den Höllenrittern überlassen, galt es, Irabeth aufzubauen. Damian hatte lange mit dem Gedanken gespielt, Razgrim zu bitten, würde seine Weisheit ihn doch zu einem guten Kommandanten machen, doch jeder Blick über die Reste der Stadtmauer in die verzerrte, rote Wüstenebene der Weltenwunde bewies Damian eindrücklich, dass ihr Weg ein anderer war. Wollten sie Kenabres retten, galt es den Angriff in die Weltenwunde selbst zu verlagern.

"Sprecht zu ihnen, Irabeth. Die Völker Kenabres haben beinahe alles verloren und wir fordern viel von ihnen, wenn wir ihnen nun abverlangen, ihr Brot mit dem Feind zu teilen. Doch tief in sich wissen sie alle, dass das Blut der Kultisten ihnen keinen Frieden, sondern sie nur näher an den Abgrund bringt. Sie fürchten sich und sie wissen, dass wir ihnen keine Sicherheit bieten können. Der Tod Terendelevs, die Zerstörung des Wächtersteins, die Horden Deskaris. Jeden Tag wandert ihr Blick in die Weltenwunde und sie fragen sich, wann der Sturmfürst zurückkehren wird, um das letzte bisschen Leben dieser Stadt zu vernichten.

Es fehlt ihnen an Mut und ich kann es ihnen nicht verdenken. Gebt ihnen Zeit. Helft ihnen, ihrer Toten zu gedenken und die Schrecken zu verarbeiten, denen sie gegenüberstanden. Seid ihnen das Leuchtfeuer der Hoffnung, das sie dringend benötigen. Ruft die verbliebenen Kleriker zusammen und beschwört den Segen der Götter, auf dass Kenabres sieht, dass sie nicht vergessen wurden. Erinnert sie daran, dass noch nicht alles verloren ist, sondern das wir in dieser dunkelsten Stunde zusammen stehen."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 22.01.2019, 01:41:28
Sie hatten die Schlacht um Kenabres gewonnen. Doch Baldark weiß, dass der eigentliche Krieg sich nun noch erbarmungsloser durch das Land fressen wird. Selbst für Kenabres war dies bloß ein temporärer Sieg. Sie müssen handeln und zwar schnell, denn ohne die Wächtersteine ist ganz Mendev der unerbittlichen Dämonenflut hilflos ausgeliefert. Und wie es scheint war nicht nur Kenabres das Ziel der Dämonen. Seit dem Angriff ist viel Zeit vergangen und es gab immer noch kein Zeichen eines Kundschafters, Boten oder geschweige denn einer zur Hilfe eilenden Armee. Sie waren also für das Erste auf sich gestellt.
So hartherzig es auch klingt, aber es steht deutlich mehr auf dem Spiel als die wenigen Überlebenden von Kenabres. Einen Krieg gegen den schier endlosen Schlund des Abyss würden man nicht gewinnen. Der einzige Weg diesem Albtraum ein Ende zu setzen, war es die Weltenwunde zu schließen. Das war auch der Grund, warum er sich damals dem Spähtrupp angeschlossen hatte. Die Wächtersteine waren nur eine Bekämpfung der Symptome, keine endgültige Lösung. Und der Trott der Sicherheit ließ die Bewohner wegschauen, was außerhalb ihrer Mauer passierte. Dass wir Sterblichen immer erst spüren müssen, um zu begreifen...


Baldark seufzt und fährt sich mit der Hand durch sein strähniges Haar.

"Razgrim hat Recht. Wir brauchen jegliche Information, die wir gebrauchen können. Jedoch bezweifle ich, dass irgendein Kultist in unserer Gefangenschaft etwas von Relevanz weiß."

Der Zwerg beugt sich nach Vorn und schaut entschlossen in die Runde.

"Vorlesh, die Architektin der Weltenwunde. Sie ist der Schlüssel. Sie hat die Weltenwunde aufgerissen. Als ursprünglicher Mensch wohl bemerkt. Wir müssen herausfinden wie sie das geschafft hat. Wenn sie es öffnen konnte, dann muss es auch einen Weg geben das Portal wieder zu schließen."

"Ich weiß, ihr glaubt, dass wir momentan akutere Probleme haben, doch wenn wir uns nun endgültig verschanzen, verspielen wir uns die letzte Chance auf Hoffnung.

Wir sind die vereinten Völker Mendevs, Ritter des Heiligen Kreuzzuges. Jedes Schild ist nutzlos ohne das passende Schwert! Sammelt all eure Truppen und Verbündeten, Hauptmann. Schickt Späher zu den umliegenden Städten. Vielleicht hat eine Stadt standgehalten und bietet den Hilflosen besseren Schutz. Lasst uns nicht in Chaos und Zwietracht versinken wie unsere Feinde es tun. Die Dämonen tuen das, was in ihrer Natur liegt, Chaos säen. Aber genau das ist auch ihre Schwäche. Ihre Streitkräfte sind in Intrigen und Interessenkonflikten verworren. Vereint die Widersacher der Dämonen unter einem Banner. Führt das Heer mit eiserner Hand. Schiedet einen Plan, der dem Dämonenschwarm standhält.
Angefangen mit den Rittern der Götterklaue, sie kämpften genauso mit ihrem Leben um Kenabres wie auch wir. Doch die Kräfte Kenabres' sind trotz allem noch zersplittert. Häuptling Sull konnte überzeugt werden und er sollte nicht unser letzter Verbündete sein. Gebt den Überlebenden einen Grund all das Leid zu ertragen, auch wenn es nur ein letzter Funken Hoffnung ist.

Ich für meinen Teil habe bereits entschlossen diesen Grund außerhalb Kenabres zu suchen. Die Weltenwunde muss geschlossen werden und ich schätze nur der Weg zu ihrem Ursprung offenbart uns Antworten."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 22.01.2019, 17:17:17
Irabeth verzieht gequält das Gesicht als Damian seine Sicht der Gesetzeslage ausführt.

"Stadtkommandant? Uh… ich werde mein Bestes tun bis hier in Kenabres die Ordnung wiederhergestellt ist, aber das heißt ja nicht unbedingt das ich jetzt allen sage wo es lang geht. Also... ich meine ich kann natürlich meine Meinung kund tun, aber ihr habt da ja auch sicherlich so eure Vorstellungen oder?

Außerdem... ich bin doch nur ein einfacher Diener Iomedaes. Ihr  aber seid die Helden Kenabres! Jedes Kind da draußen kennt euren Namen! Glaubt ihr nicht das die Leute vielleicht eher gewillt sind euch zuzuhören?“




Ein der beiden Captains der Adlerwacht beugt sich über den Besprechungstisch nach vorn.

"Mit Verlaub, Hauptmann, wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: Zwangsrekrutieren wir die Gefangenen doch einfach in die Armee!

Wir geben ihnen eine Chance ihre Schuld unter Einsatz ihres Lebens zu verbüßen. Die Bevölkerung wird sich überzeugen lassen das dies eine ausreichend harte Strafe ist und für die Gefangenen können auch vor einem Schiedsgericht der Krone kaum mehr erwarten.

Wir alle wissen wie ein ordentliches Gericht im Falle von Hochverrat und Ketzerei entscheiden wird: Tod durch das Schwert.
Wir könnten den Gefangenen nicht nur eine Gelegenheit einräumen ihre Schuld zu mindern, wir würden auch unsere Streitkräfte kurzfristig verstärken können."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 22.01.2019, 19:06:29
"Vermutlich, Baldark, vermutlich. Und dennoch, wir sollten es zumindest versuchen."

Irabeths Einwand zeigt ihre Unsicherheit, doch auch Razgrim ist von ihrer Führungskraft überzeugt und schüttelt lächelnd den Kopf.
"Ihr habt uns an der grauen Garnison den Rücken freigehalten. Eure Führungsqualitäten haben uns den Sieg ermöglicht, Kommandantin Irabeth. Tretet aus eurem eigenen Schatten und erkennt, dass ihr nicht mehr nur ein einfacher Diener Iomedaes seid. Glaubt mir, sie werden euch zuhören, denn wir werden es auch!"
unterstützt Razgrim Damians Aussage.

Für einen Moment verweilt sein Blick fast schon abschätzend auf dem Captain der Adlerwacht, als dieser Vorschlag der Zwangsrekrutierung in den Raum wirft.
"Ich denke dies ist kein schlechter Vorschlag, doch achtet auf euren Bart, Captain. Mit einer Waffe in ihren Händen, könnten sie sich schnell gegen euch wenden."

"Übrigens, wo befindet sich Meister Aravashnial in diesem Moment?" fragt er in die Runde
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.01.2019, 12:18:19
Anevia und Irabeth zucken beide mit den Achseln, während Horgus sich offenbar verärgert abwendet.
Noch bevor Razgrim oder irgendjemand anderes sich erneut äußern kann, hört man von der Tür her zwei aufgebrachte Stimmen. Eine scheint einem Soldat der Adlerwacht zu gehören, die zweite ist wohlbekannt.

"Verzeiht, der Planungsraum ist zur Zeit besetzt, Hauptmann Tirabade bespricht sich gerade...

Die Stimme des Soldaten ist höflich aber bestimmt. Sein Gegenüber jedoch wirkt hektisch und hörbar empört:

"Lasst von mir ab, Narr! Wisst ihr nicht wer ich bin?! Ich bringe Kunde von äußerster Wichtigkeit die eurer Kommandantin nicht vorenthalten werden darf! Zur Seite mit euch, meine Person wird im Planungsraum verlangt!"

"Ihr werdet gehört werden, mein Herr, doch zu diesem Zeitpunkt...", fängt der Soldat noch einmal an, doch der Andere fährt ihm sofort ins Wort:

"Oh, ich WERDE gehört werden, Soldat! Und zwar SOFORT!"

Ein hochgewachsener Elf mit langem, silbrig-weißem Harr stürmt mit empörtem Gesichtsausdruck durch die Tür, die Ärmel seines Mantels flattern hinter ihm her.

Aravashnial hat seine gebrechliche Haltung abgelegt und wo der blutdurchtränkte Verband eins sein Gesicht bedeckte blitzen nun zwei saphirfarbene Augen.

"Hervorragende Neuigkeiten!", ruft der Elf kaum das er durch die Tür ist und breitet die Arme aus als ob er etwas wahrhaft großartiges verkünden würde.

"Es ist mir gelungen die Ketten meines tragischen Gebrechens abzuschütteln! Mein Augenlicht ist zu mir zurückgekehrt! Endlich vermag ich wieder ohne lästige Krücken oder fremde Hilfe meinen Weg zu finden, endlich kann ich wieder das geschriebene Wort ergründen, kann meine Gedanken niederschreiben, kann Sehen!
Eure Gesichter zum Beispiel, ihr tapferen Helden! Ich habe natürlich Rückschlüsse aus dem Klang eurer Stimme genommen und selbstverständlich habe ich mir so meine Gedanken gemacht - Damian zum Beispiel hätte ich für ein wenig dicker gehalten und Baldark quadratischer - aber es ist doch ein Unterschied wie Tag und Nacht wenn die Augen so bereitwillig die nötigen Informationen zusammentragen.

Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen wie unnütz man sich vorkommt, wenn man nicht einmal die eigenen Hände sehen kann. Wenn ich daran denke wie sehr ihr euch gequält habt um nach unserem Sturz in die Tiefe wieder hinauf an die Oberfläche zu kommen! Wie einfach hätte ich Kraft meiner arkanen Fähigkeiten euch unterstützen können. Stattdessen war ich nur Ballast, nutzloses Anhängsel das gestützt werden muss um überhaupt vorwärts zu kommen.

Aber jetzt ist wieder alles gut. Ihr könnt euch nun auf mich stützen, seid beruhigt! Probleme sind da um sie zu lösen und mit meinem Intellekt und eurem Mut wird uns nichts aufhalten können!

Seht, selbst meine Blindheit stellte sich letztendlich als temporär heraus. Es bedurfte einer äußerst gründlichen Suche nach einer entsprechenden Schriftrolle göttlicher Magie - eine seltene Abschrift von nicht unbedeutender Macht.

War es möglich eine solche Schriftrolle in den Ruinen dieser geschliffenen Stadt zu finden? Wurde diese im Grunde bereits diffizile Suche noch durch mein fehlendes Augenlicht erschwert? Stellte sich obendrein nicht noch die Frage wie ich, Meister zwar, doch des Arkanen eine heiliges Gebet rezitieren könne?
Ja, ja und ja! Doch all diese Probleme habe ich gelöst. Hartnäckigkeit und Ausdauer, meine Freunde. Hartnäckigkeit und Ausdauer, das macht einen echten Gelehrten aus.

Und hier steh ich also nun, im Vollbesitz meiner Kräfte und bereit meine beträchtlichen Fähigkeiten in euren Dienst zu stellen. Meister Aravashnial, Gelehrter und Risswächter, zu euren Diensten!"


Der Elf deutet eine Verbeugung an und blickt dann erwartungsvoll in die Runde.

Einen Augenblick lang herrscht betretene Stille, dann hört man ein einzelnes Händeklatschen von Anevia. Irabeth stößt ihr blitzschnell den Ellenbogen in die Seite, worauf Anevia das Klatschen einstellt und ein betont freundliches Lächeln aufsetzt.

"Aravashnial!

Ja...

Toll!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 25.01.2019, 15:09:05
"Wollt ihr wirklich Verräter in eure Reihen aufnehmen Hauptmann? Wenn ihr gegen die Dämonen steht und nicht sicher seid wer in eurem Rücken...", setzt Otham gerade an als Meister Aravashnial seinen fulminanten Eingang gibt.

Otham steht weiterhin an der Wand gelehnt während er dem Elfen zuhört. Als erwähnt wird, dass er sich Baldark quadratischer vorgestellt hat muss Otham laut lachen, wenn auch nur kurz.
"Nun schön euch wieder bei uns zu haben Meister Aravashnial.", begrüßt Otham den Elfen, stößt sich mit einem Bein von der Wand ab und vollführt eine kleine Verbeugung in der Mitte des Raumes: "...aber entschuldigt bitte zurück zum Thema. Irabeth ihr werdet entscheiden müssen ob ihr wollt oder nicht. Die einzige Alternative ist die Götterklaue und ob das irgendjemand will ist wohl fragwürdig.
Ansonsten teilt die Verräter ein zum Vorräte schleppen, Straßen räumen und ähnlichen, aber lasst sie bewachen. Wir haben wohl aktuell wirklich dringendere Probleme.

Wenn der Schutz von Mendev wirklich aufgehoben ist brauchen wir Unterstützung, Nahrung und so wenig es mir gefällt das Baldark recht damit hat: wir wissen müssen was unsere Feinde planen. Wir müssen wissen was in der Weltenwunde vorgeht, der nächste Schlag darf uns nicht unvorbereitet treffen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 26.01.2019, 10:21:05
Razgrim grinst über die vom anderen Ende des Tisches in seinen Bart. Offensichtlich hat der Elf mit seinem wiedergewonnen Augenlicht auch sein Selbstvertrauen wiedergefunden, wenn auch etwas zu viel davon.

"Gut, dass ihr nun hier seid, Meister Aravashnial. Es freut uns alle, dass ihr diese, wenn auch sehr düstere Welt nun wieder mit eigenen Augen erkennen könnt. Ich bin mir sicher eure Geschichte würde jeden an diesem Tisch sofort in ihren Bann ziehen, doch ihr stimmt mir sicherlich zu, dass gerade jetzt Entscheidungen getroffen werden müssen, die von äußerster Wichtigkeit sind. Und genau dafür brauchen wir euren klaren Kopf." bauchpinselt er den Risswächter in der Hoffnung, dass ihm dies nicht zum Verhängnis wird. Doch auf seine euphorischen Geschichten können sie gerade keine Rücksicht nehmen.

Damit wendet er sich wieder in die Runde.
"Warum nicht beides. Verwendet die, die euch ohne zu überlegen eine Klinge in den Rücken stechen würden, als Träger und zu Aufräumarbeiten, den Rest stellt in die Reihen der Wache." Bewusst geht Razgrim nicht weiter auf den Orden der Götterklaue ein. Sicher, sie haben ihnen in der Schlacht um die graue Garnison und Kenabres geholfen, jedoch ist er sich nicht sicher, ob sie weiterhin dieselben Ziele verfolgen.

"Falls wir keine Erkenntnisse durch die Gefangenen erlangen, brauchen wir einen Plan, was als nächstes getan wird. Eins steht fest. Egal, wie viele Ressourcen wir aufbringen werden und wie viel Zeit uns bleibt, ein weiterer Angriff steht bevor und die Reihen der Dämonen werden sich schneller füllen, als uns lieb sein wird. Wir dürfen nicht länger warten. Wir müssen einen Schlag gegen die Weltenwunde führen, jetzt ist die beste Zeit dafür! Jetzt... werden sie nicht damit rechnen."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 27.01.2019, 12:36:58
Damian muss über Meister Aravashnial lächeln; auch wenn sich schnell ein schlechtes Gewissen einstellt, dem blinden Elfen nicht selbst geholfen zu haben. Die Zeichen der Erschöpfung in Damians Gesicht zeugen aber davon, dass ihm in den letzten Tagen schlicht die Zeit gefehlt hatte, sich um jemanden zu kümmern, der nicht an der Schwelle zu Pharasmas Reich stand. Es galt, Prioritäten zu setzen, denn er hatte das behelfsmäßige Lazarett nicht verlassen, um mit seinen alten Gefährten Erinnerungen an bessere Zeiten wiederaufleben zu lassen. Trotzdem war Damian froh, dass Razgrim den Elfen mit Wohlwollen begrüßte; das Wissen des Elfens würden sie in der Tat brauchen.

"Ich stimme Razgrim zu. Ja, die verbliebenen Kultisten sind ein Problem, doch mit Hilfe der Streitkräfte Tiefenheims sollte es Euch gelingen, sie unter Kontrolle zu halten und gegebenenfalls sogar für uns zu rekrutieren. Ihr solltet Euch hier mit König Sul absprechen und ich empfehle Euch, ihn zukünftig zu diesen Versammlungen einzuladen. Auch Paraliktor Astorath. So ungern ich mit den Höllenrittern kooperiere, sie kontrollieren die nördlichen Stadtviertel schon jetzt beinahe uneingeschränkt und wenn wir den nächsten Konflikt innerhalb der Stadtmauern abwenden wollen, müssen wir sie frühzeitig in unsere Planung miteinbeziehen.

Aber das sind nicht unsere dringlichsten Probleme. Wir wissen alle, dass es den Dämonen nun möglich wäre, Portale direkt in der Stadt aufzureißen und in Strömen über uns herzufallen. Doch es ist ruhig und dies kann nur bedeuten, dass ihre Ressourcen nicht unbegrenzt sind. Entweder sind ihre Armeen derzeit an anderen Orten gebunden oder sie haben Verluste erlitten und müssen sich neu formieren. Denkt an die schweren Wunden, die Vorlesh erlitt."


Damian tritt zum Tisch mit der Karte in der Mitte des Raumes und deutet erst auf eine Stelle nicht weit westlich von Kenabres und dann weiter nördlich auf eine andere Markierung.

"Wir kennen ihre Operationsbasen. Iz, das alte Herz der Sarkorischen Steppenfürsten und Drezen, eine unserer ersten Festungen aus der Zeit des 1. Kreuzzugs. Alle vermuten, dass sich das Zentrum der Weltenwunde, das Portal in den Abyss nahe Iz befindet, doch für einen direkten Schlag gegen Iz fehlt uns eine Armee. Unser Kampf gegen Vorlesh hat aber mehr als deutlich bewiesen, dass wir nicht machtlos sind. Als kleine, unabhängig operierende Einheit müsste es uns möglich sein, tief hinter die feindlichen Linien vorzudringen und strategische Punkte anzugreifen oder auszuschalten.

Dämonen sind Kreaturen des reinen Chaos. Ihre Armeen fußen aufgrund ihrer Natur nur und einzig darauf, dass sie von einer mächtigeren Kreatur dazu gezwungen werden, eine Ordnung einzuhalten. Dieses Verhalten widerstrebt aber jedem Dämonen. Ja, sie sind mörderische Bestien und ihre Hinterlist ist grenzenlos, aber sie wollen lieber wahllos alles zerstören oder korrumpieren, was sie sehen, statt einem Plan folgen. Ob sie sich gegenseitig zerfleischen oder uns, ist ihnen gleich. Erinnert Euch an Millorns Worte und den Blutkrieg zwischen den Streitkräften Asmodeus und den Horden des Abyss. Wir kämpfen gegen Dämonen, nicht gegen Teufel. Wir wissen nicht, welche Auswirkung unser Sieg gegen Vorlesh nach sich zieht, aber wir können davon ausgehen, dass ihre Macht vorübergehend gebrochen ist, was die unter ihr dienenden Dämonen sicherlich nutzen werden, um aufzubegehren. Dies würde bedeuten, dass die anderen Anführer der Dämonen gebunden sind, was auch erklären würde, warum der Sturmkönig nicht längst wieder vor den Toren steht.

Ich sage Euch, es ist an der Zeit, zurückzuschlagen! Drezen befindet sich an den Ausläufern der Dämonenwüste. Der Einfluss der Wunde ist hier am geringsten. Mein Vorschlag ist, eine kleine Truppe zu formen, um die Festung zu infiltrieren und den Dämon oder Kultisten auszuschalten, der sie beherrscht und die dämonischen Streitkräfte dort zurück ins Chaos zu stürzen."


Damian hält kurz inne.

"Glaubt mir, ich weiß, was ich hier von Euch verlange, ich stand dem Sturmkönig gegenüber und fürchte die Schrecken des Abgrunds ebenso wie die verzerrten und verdrehten Ebenen der Weltenwunde. Aber wir werden keinen Frieden finden, solange die Wunde nicht geschlossen ist. Jeder Versuch, sich um die Verwundeten zu kümmern, die Mauern wieder aufzubauen und Schutz zu suchen, ist zum Scheitern verurteilt. Der erste Kreuzzug wurde ausgerufen, um die Wunde zu schließen und wir alle wissen, dass nur dies uns Frieden bringen würde. Dies mag unsere dunkelste Stunde sein, aber wir haben die Gelegenheit, das Blatt zu wenden. Ich sage, wir rufen den fünften Kreuzzug aus und erobern unsere Stützpunkte in der Weltenwunde Schritt für Schritt zurück."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 27.01.2019, 19:29:46
Razgrim verweilt gedankenverloren einen Moment auf dem Punkt der Karte, deren Ausläufer die nördliche Grenze der Weltenwunde darstellt und den Standpunkt der gefallenen Stadt Drezen beschreibt.

"Drezen und seine Zitadelle wurde von meinem Volk erbaut, ihre Mauern dick und die Tore breit. Eine Bauweise wie man sie aus den ersten Himmelszitadellen kennt. Dieser Ort war schon damals ein strategisch wichtiger Punkt für den ersten Kreuzzug, und seither ist er es ebenso für die Abscheulichkeiten der Wunde.

Mit den Scharen des Abgrunds auf ihren Wehren und in den umliegenden Ruinen wird sie für einen kleinen Trupp uneinnehmbar sein. Dafür brauchen wir eine Armee."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 27.01.2019, 20:48:23
Aravashnial erwiedert Othams Verbeugung und hört dann Razgrim und Damian zu.

"Ich hab das Gefül ich habe irgendetwas vergessen... irgendetwas war da... hm," hört man den Elfen mehr zu sich selbst als zu jemand anderem sagen.

"Aber fahrt fort, mir fällt es schon noch ein."



Derweil tauschen Irabeth, Anevia und die beiden Captains besorgte Blicke.

"Nach... Drezen? Damian, Razgrim, ich weiß um eure Fähigkeiten, wir alle haben keinerlei Zweifel an eurer Kompetenz.
Aber... ein Angriff auf Drezen? Die Festung ist viele Tagesmärsche von hier entfernt. Ihr kennt die verwüsteten Lande die uns die Weltenwunde hinterlassen hat. Eine Armee dorthin führen wäre schon ein Wagnis, aber einen kleinen Trupp? Das ist unmöglich. Selbst wenn ihr auf dem Weg nach Drezen nicht einer marodierenden Horde Dämonen in die Arme lauft, die Festung selbst lässt sich nicht so ohne weiteres einnehmen.

Selbst wenn es euch gelingen würde die Festung zu infiltrieren und den sie haltenden Streitkräften aus dem Weg zu gehen...

Er wird dort warten.“


Irabeth ballt die Hände zu Fäusten und ihr Blick verfinstert sich.

Horgus nickt bedächtig.

"Vhane.

Aber habt ihr ihn nicht bereits einmal besiegt, Tirabade?"






Irabeth schüttelt den Kopf.

"Vertrieben, nicht besiegt. Ich kenne die Heldentat, die man mir angedichtet hat, doch habt ihr ihn nie kämpfen sehen.
Damals dachte ich, er wäre abgelenkt gewesen und ich hätte ihn überumpelt.
Mittlerweile glaube ich aber, dass er mit mir gespielt hat oder mich zumindest nicht als ernstzunehmenden Gegner wahrnahm. Ich bin mir sicher, dass er mich und auch jeden anderen in diesem Raum in kürzester Zeit töten könnte.

Staunton Vhane war schon zu seiner Zeit als Kreuzfahrer eine Legende. Nun, da er einen Pakt mit Deskari geschlossen hat, ist er mehr Monster als Zwerg.
Sicher, er ist nicht der Sturmfürst und er ist auch nicht Vorlesh. Aber er ist gerissen, bösartig und ein mächtiger Feind. Wenn er sich in Drezen vergraben hat, werden wir eine Armee brauchen um ihn herausfordern zu können.“
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 28.01.2019, 14:24:43
Er wird dort warten.
Die Worte hallen für einen Augenblick in Razgrims Geist wieder. Er weiß, um wen es sich handelt, noch bevor Horgus Gwerm den Namen ausspricht. Seine Züge verfinstern sich und Wut keimt in ihm auf. Staunton Vhane hat die freien Völker betrogen, wie kein Anderer. Eine Schande für sein Volk und jeden Kreuzfahrer, der in diesen Zeiten sein Leben für den Schutz aller Nationen einsetzt.

"Als Vhane alle verraten und einen Pakt mit dem Herrn der Heuschrecken geschlossen hat, wurde er von einer Legende zum Monster. Und ein Monster können wir töten. Möglicherweise würde er gegen jeden einzelnen hier triumphieren, doch unserem Zusammenschluss kann er nichts entgegen setzen."

Razgrim steht auf und lehnt sich, die Muskeln angespannt, nach vorne auf seine vernarbten, breiten Hände.

"Nur ein Grund mehr für mich gen Drezen zu ziehen."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 28.01.2019, 23:51:20
"Unsere Truppen mit wehenden Fahnen durch das Land zu ziehen, um eine voll befestigte Stadt anzugreifen, gleicht seine Herde Schafe zur Schlachtbank zu führen. Doch mit einem kleinen Trupp die feindlichen Linien zu infiltrieren, um dort strategische Punkte zu destabilisieren, klingt deutlich vielversprechender. Dämonen haben schlicht nicht die Koordination, um darauf entsprechend zu antworten. Damian hat Recht, ist der erste in der Rangordnung erstmal gestürzt, verfällt die Dämonenschar in Chaos. Umso härter wir zuschlagen, desto mehr lenken wir die Aufmerksamkeit von Kenabres ab. Vielleicht finden wir sogar ein paar Antworten auf die vielen Fragen, die uns noch offen stehen."

Der Zwerg schreitet ebenfalls zum Tisch und fährt mit dem Zeigefinger über die Karte.

"Drezen ist fünf Tagesmärsche entfernt, wenn wir uns beeilen vielleicht vier. Wir sollten östlich des Flusses Sellen entlanglaufen. Mit einem Boot wären wir vermutlich schneller, würden jedoch zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wir sollten den Fluss so spät wie möglich überqueren.
Das größte Problem sehe ich eher darin, dass es schwer sein wird unbemerkt in die Stadt zu kommen und ohne großen Aufruhr Vhane nieder zu strecken. Razgrim, ihr sagtet Drezen wurde von uns Zwergen erbaut? Dann gibt es mit Sicherheit geheime Zugänge. Möglicherweise teilten die Zwerge ihr Wissen nach dem Fall der Stadt mit den Kreuzrittern, um sie wieder zurück zu erobern und wir finden Antworten in den Archiven der Stadt. Aravashnial, wisst ihr vielleicht etwas darüber?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 29.01.2019, 10:53:17
Otahm räuspert sich nachdem die nächste Runde an Vorschlägen durch ist ihr Leben sofort und freiwillig zu beenden: "Leute, Leute, ihr wollt wirklich in die Weltenwunde ziehen, eine Festung infiltrieren und einen legendären Kämpfer einfach so ausschalten?

Sollten wir da nicht vielleicht vorher drüber reden....? Ich verstehe den Drang was zu tun, glaubt mir, selbst wäre ich lieber draußen in der Stadt als hier, aber wovon ihr redet...? Das ist Wahnsinn. Es ist eine Sache den Feind auszukundschaften und FALLS sich eine Gelegenheit ergibt zuzuschlagen, aber das?"
er schaut seinen Gefährten ein wenig entsetzt in die Augen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 29.01.2019, 11:49:55
"Wir befinden uns bereits auf der Schlachtbank seit dem Angriff durch den Sturmkönig. Wie Damian bereits sagte, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Welle Dämonen über Kenabres und alle anderen Grenzstädte niedergeht. Uns fehlt es an Zeit und Kriegern! Wenn es soweit ist werden wir diese Ruinen nicht mehr verteidigen können.

Baldarks Hinweis ist entscheidend, Otham. Die einzige Chance für die schutzlosen Grenzstädte ist ein Schlag ins Innerste des Dämonenreichs, und dieser soll nun in Drezen beginnen, dem letzten Bollwerk des ersten Kreuzzugs. Ich fürchte einen anderen Weg gibt es nicht."

Auf Baldarks Frage blickt Razgrim nachdenklich auf die Karte und fixiert den Punkt, der die Stadt Drezen darstellt.
"Himmelszitadellen beherbergen ein Netz aus strategisch angelegten Tunneln, die in Kriegszeiten auch als Fluchttunnel dienen sollten. Oftmals enden die, die aus einer Zitadelle hinausführen in angrenzenden Tempeln oder gleichwertig befestigten Gebäuden. Jedoch gibt es kein allgemein gültiges System. Hier helfen uns wohl wirklich nur die Archive, sollten sie noch Bestand haben."

Erwartungsvoll blickt der Zwerg zu Meister Aravashnial.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 29.01.2019, 15:21:38
"Otham, mein Schild ist gerade so groß um mich selbst zu schützen. Ich bin nicht standhaft genug, um ein Bollwerk zwischen den Dämonen und den Überlebenden Kenabres zu sein. Meine Schultern sind nicht breit genug um das Symbol der Sicherheit zu tragen. Ich werde nicht zusehen wie einer nach dem anderen neben mir zu Boden fällt. Wir würden das Unausweichliche nur herauszögern.

Doch wir können ihnen Hoffnung bieten. Das Wissen, dass dort draußen jemand ist, um dem Alptraum ein Ende zu bereiten. Wir sind zu Größerem bestimmt. Die Götter selbst sind uns erschienen, um uns das zu beteuern. Und ich für meinen Teil werde alles dafür tun ihre Erwartungen nicht zu enttäuschen." 
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 30.01.2019, 12:44:08
Aravashnial legt grüblerisch eine Hand and Kinn.

"Zwergenzitadelle, Zwergenzitadelle...hm hm.
Das ist nun wirklich nicht mein Fachgebiet. Wir gehen hier davon aus das die ehemalige Festungsanlage Drezen eine sogenannte Himmelszitadelle ist. Da bin ich mir aber gar nicht mal so sicher. Meines Wissens nach wurde die Festung im Ersten Kreuzzug erbaut, die Himmelszitadellen stammen aus einer Zeit gut 5000 Jahre früher. Oder irre ich mich? Das ist die Geschichte eures Volks, mit Verlaub."


Horgus hat derweil den Ausführungen der Helden über einen möglichen Stoßtrupp zwecks Erstürmung der Zitadelle Drezens ruhig zugehört, doch jetzt hebt er die Hand, eine ungewohnt friedliche Geste für den alten Baron.

"Ein Stoßtrupp in die Weltenwunde ist ein Himmelfahrtskommando. Ich weiß ihr habt Erfahrung mit derart riskanten Missionen, doch was wollt ihr tun, wenn ihr einer Dämonenhorde begegnet? Wollte ihr die zu viert bezwingen? Dort draußen rotten sich Banden von mehreren hundert Scheusalen zusammen. Sie werden euch einfach überrennen.

Mit einer Armee wäre es möglich, aber woher nehmen wir die Leute? Davon abgesehen hat niemand hier die Befugnis eine Armee aufzustellen oder zu führen. Vergesst nicht das wir nach wie vor dem Recht der Krone unterliegen! Nur Ritter Mendevs darf eine Armee führen.
Das mag euch nicht schmecken, aber das ist Politik. Wenn Nerosyan nicht bereits von der Landkarte gefegt wurde, wird man euch für eine derart anmaßende Handlung vor Gericht stellen, selbst wenn ihr Drezen zurückerobern könntet.
Die Hauptstadt ist der Schauplatz vieler Intrigen, der Kreuzzug kein beliebtes Thema. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Emporkömmlinge in den Reihen des Heereskommandos breit gemacht, gestützt von einer Vielzahl politischer Einflussträgern. Es ist... kompliziert geworden.

Wenn uns irgendjemand helfen kann, dann wohl nur ihre Hoheit Königin Galfrey."


Aravashnial stutzt, dann tippt er sich an die Stirn.

"Jetzt fällt mir wieder ein, was ich vergessen hatte.
Ich habe vor etwa zwei, vielleicht auch drei Tagen auf magischem Wege eine Botschaft aus der Hauptstadt bekommen. Die oberste Heeresleitung hat anscheinend versucht eine ganze Reihe mittlerweile leider verstorbenen Persönlichkeiten in der Stadt zu erreichen. Man hat wohl versucht mit Großinquisitor Hulrun in Kontakt zu treten und es dann mit den niederen Rängen versucht. Irgendwie sind sie dann zu mir durchgedrungen, was ja eigentlich beachtlich ist, denn die Risswächter sind nicht unbedingt eine "offizielle" Organisation, ihr wisst was ich meine?
Logischerweise hätten sie es bei Meister Beltran probieren müssen, der nun aber leider auch... nun er hat es nicht geschafft wie wir wissen.
Irgendwer scheint in Nerosyan nun aber Bescheid zu wissen das Meister Aravashnial - also ich - ebenfalls zu den Risswächtern gehört und sich obendrein zurzeit in Kenabres aufhält.
Was eine beträchtliche Sicherheitslücke in unserem Informantennetzwerk darstellt, wenn ich das so recht bedenke.

Da gibt es wohl noch einige Nachzubessern, ich werde mir die Verantwortlichen bei Gelegenheit..."


Irabeths Augen haben sich während Aravashnials Redefluss immer mehr geweitet und plötzlich schlägt sie mit der Faust so hart auf den Tisch das die darauf ausgebreiteten Unterlagen und Pläne einen Satz in die Luft machen.

"ARAVASHNIAL! Genug! Ihr werdet jetzt sofort damit herausrücken was die Heeresleitung in Nerosyan euch hat mitteilen lassen! Kein Palaver mehr!"





Die Mundwinkel des Elfen fallen missbilligend nach unten und er rollt für alle gut sehbar mit den Augen.

"Ist ja gut, ist ja gut, ihr müsst euch nicht so aufspielen, Tirabade.
Man hat mir auch nur mitgeteilt was sowieso abzusehen war:

Nerosyan hat den Ansturm der Dämonen abgewehrt und die Königin ist auf dem Weg nach Kenabres.

Der Spruchwirker des Zaubers hat von einer Reisedauer von wenigen Tagen gesprochen, die Armee könnte also morgen schon vor den Toren stehen. Oder übermorgen, man wird sehen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 30.01.2019, 18:41:54
Baldark's Augen weiten sich bei den Worten Aravashnial's. Blut steigt im zu Kopf, was dazu führt, dass eine sichtliche pochende Ader auf seiner Stirn hervor tritt und sein Gesicht in wenigen Sekunden rot anläuft. Mit stampfenden Schritten nähert er sich dem Elf und zieht ihn am Kragen auf seine Augenhöhe.

"Eingebildeter Spitzohr! Wie könnt ihr nur? Ihr nennt euch Risswächter? Lächerlich!"

Voller Zorn starrt der Zwerg dem Elf entgegen und sein Blick springt hektisch zwischen dessen beiden Augen. Für einen Moment verharrt er in diesem Zustand, noch abwägend, ob er nicht doch lieber mit der Entscheidung fortfahrend möchte, die er im Affekt getroffen hat. Zähneknirschend lässt er schließlich von ihm ab und tritt ein paar Schritte zurück. Ein Seufzer entfährt ihm, als er sich als Übersprungshandlung mit beiden Händen durch sein Haar rauft.

"Diese Informationen ändern unsere gesamte Ausgangslage. Wir besprechen hier Vorhaben, die über Leben entscheiden. Die Moral aller Überlebenden ist erdrückend und man sehnt sich nach jedem noch so kleinen Hoffnungsschimmer und ihr wagt es diese erlösende Botschaft allen vorzuenthalten? Doch ihr seid vermutlich zu egozentrisch, um dies zu begreifen."

Mit einer halben Drehung wendet er sich wieder dem Rest der Versammlung zu.

"Unter diesen Voraussetzungen schlage ich vor auf die Königin und ihre Truppen zu warten. Priorität hätte in diesem Fall das Überleben aller innerhalb Kenabres für die nächsten paar Tage. Ergo volle Aufmerksamkeit auf Verteidigung. Schnellstmöglicher Aufbau von provisorischen Verteidigungsanlagen und anschließende Verschanzung bis Hilfe einkehrt."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.02.2019, 14:19:13
Razgrim hat für einen Augenblick überlegt Baldark zur Beruhigung zu bewegen, doch hält er sich zurück, als der Waldläufer seinen Ärger über die zugegebenermaßen Vergesslichkeit des Risswächters hinunterschluckt und sich wieder den Versammelten zu wendet.

Auf Baldarks Geheiß nickt der Zwerg zustimmend.
"Ich denke auch es wäre demnach sinnvoller unsere Ressourcen hier im Verteidiger zu bündeln, bis die königliche Armee eintrifft. Schickt Späher auf die noch begehbaren höchsten Punkte der Stadt, sodass wir über ihre Ankunft früh informiert werden. In der Zwischenzeit stärken wir unsere Linien und versorgen die Verletzten.

Und selbstverständlich sollten wir umgehend alle über unsere baldigen Gäste informieren."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 01.02.2019, 16:11:14
Wie Razgrim will sich Damian schon zwischen Aravashnial und Baldark stellen, doch er kann dessen Ärger verstehen und interveniert nicht weiter als sich Baldark abwendet. Andere Sorgen wird er aber nicht so schnell los.

"Wenn es sich um Galfrey handelt." Wirft er nachdenklich in die Runde und ergänzt grimmig: "So sehr ich mir das Eintreffen der Königin wünsche, so wenig habe ich "Lisandra" vergessen."

Er atmet tief aus und wirft einen Blick auf die Karte.

"Wir sollten unsere Verteidigung aufrecht halten und für den Empfang der Königin einen strategischen Ort wählen, um für einen Hinterhalt vorbereitet zu sein."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 03.02.2019, 21:38:31
Anevia pfeift leise durch die Zähne.

"Die Königin kommt persönlich? Ich meine... DIE Königin Galfrey? In Fleisch und Blut? Die Leute sagen sie ist unsterblich. Sie war schon da als der Erste Kreuzzug ausgerufen wurde... vor mehr als hundert Jahren."

Anevia wirft einen Blick auf Irabeth und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ach Irabeth, ein Traum wird wahr, stimmts? Die großartige, die strahlende Königin der Kreuzfahrer ist auf dem Weg zu uns. Ich bin ja jetzt schon ein wenig eifersüchtig..."

Irabeth scheint die Worte ihrer Frau gar nicht wahrzunehmen, ihr Gesicht wirkt leicht entrückt und ein Funkeln glänzt in ihren Augen.

"Ihre Exzellenz, das Schwert Iomedaes, Königin Galfrey. Sie ist das Schwert, das die Finsternis durchschneidet, sie ist das Schild der Hoffnung, sie ist... sie ist die Größte und Erhabenste unter uns!

Man sagt Iomedae spricht durch sie. Einem Herold der Erbin gleich schreitet sie unter uns Sterblichen und ehrt uns mit ihrer heiligen Präsenz.

Wenn die Königin kommt wird alles gut. Sie wird wissen, was zu tun ist."


Es scheint so, als fällt mit einem Mal alle Anspannung von Irabeth ab und die Halb-Orkin lächelt zum ersten Mal seit langem wieder.

Anevia runzelt die Stirn.

"Ja... eine ganz tolle Frau unsere Königin. Schade das sie wohl nicht lange bleiben wird. Es gibt ja so viel zu tun."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 04.02.2019, 22:16:46
Razgrim zieht eine Augenbraue merklich nach oben, wartet kurz bis Anevia es bemerkt und sieht dann wieder in die Runde.
"Nun, das wird sich zeigen. Es gilt einiges vorzubereiten. Ich kenne diese Stadt noch nicht lange genug, um einen solchen Platz vorzuschlagen. Hinzu kommt die Verwüstung und die eingestürzten Gebäude, die nicht nur uns sondern auch unseren Feinden Schutz und Deckung bieten könnten.

Vielleicht wäre der Platz vor der grauen Garnison ein geeigneter Ort?"


"Und noch etwas. Bisher wurde noch nicht darüber gesprochen, was passiert, wenn die nächste Welle von Dämonen diese Stadt hier treffen wird. Es lässt sich hinauszögern, doch vermutlich nicht verhindern. Die Verteidigung eines Gasthauses, wenn auch gut gesichert, geschweige denn Ruinen, wird nicht von Dauer sein. Ich denke wir sollten mit Häuptling Sul über einen Fluchtplan in die Höhlensysteme sprechen, sollte es hart auf hart kommen. Vielleicht gibt es Tunnel die außerhalb der Stadt an die Oberfläche führen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 06.02.2019, 16:48:35
Horgus Gwerm erhebt sich von seinem Sitz und klatscht einmal in die Hände.

"Iomedae sei Dank, die Königin! Ich hatte gehofft das sich Ihre Hoheit endlich wieder in diesem Krieg involviert, wir brauchen jemanden Ihres Formats im Angesicht unserer Widersacher.

Damit werden all vorherigen Überlegungen hinfällig, wir sollten uns nun darauf konzentrieren die Stadt solange zu verwalten bis Ihre Majestät in Kenabres eintrifft. Wir sollten keine vorschnellen Entscheidungen treffen bei denen wir der Königin später Rechenschaft schuldig sind.

Ich werde mich nun auf mein Anwesen zurück ziehen."


Horgus mach einen Schritt Richtung Tür, dann dreht er sich aber noch einmal um.

"Die Königin wird wissen wollen wer Kenabres gerettet hat. Ich nehme an das sie sich persönlich ein Bild von Euren Fähigkeiten machen möchte.
Dies kann eine Chance für euch sein, doch macht nicht den Fehler Galfrey zu unterschätzen.
Sie würde nicht seit über hundert Jahren den Thron halten wenn sie ein schlichter Mensch mit großem Herzen wäre.

Ihr kennt die Welt der Politik nicht und ihr wisst nicht um das ewige Ränkespiel.
Galfrey mag die Gallionsfigur des Kreuzzugs sein und damit als Anführerin der freien Welt auf unserer Seite stehen, doch ist und bleibt sie ein Monarch, ein mächtiger obendrein.
Verwechselt Sie nicht mit einem gewöhnlichen Paladin wie Hauptmann Tirabade hier. Wenn Sie Nutzen in Euch sieht wird sie euch benutzen, so wie ein Schachspieler einen Bauern benutzt.

Vergesst das nicht."


Horgus nickt nachdenklich, so als würde er sich seine eigenen Worte noch einmal durch den Kopf gehen lassen und verlässt dann den Raum.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 07.02.2019, 11:03:35
"Politik, pah!", tönt plötzlich die Stimme einer Halblingsdame aus Othams Richtung. Jeder der mit Otham in den letzten Tagen Zeit verbracht hat kennt diese Stimme, auch wenn es irgendwie immer wieder etwas gespenstisch ist Othams Schwert sprechen zu hören. Manche Schwerter führen archaische Namen, die Klingen von Helden Bluttrinker, Seelenreißer oder Kettensprenger, doch irgendwie ist es für Otham etwas anderes; die Klinge an seiner Seite hat einen eigenen Willen und hält auch nicht immer damit hinter dem Berg. Irgendwie fühlt sich jeder Name außer Yaniel falsch an; auch wenn er sich nicht sicher ist ob es wirklich die Seele des berühmten Hablingspaladin ist die dem Schwert innewohnt.

"Nun Köngie, Generäle, Hauptmänner und Frontlinienfußvolk...", antwortet Otham: "...so ist der Lauf der Dinge. Wir werden sehen, welche Rolle uns zugedacht wird."

Otham schüttelt den Kopf als Horgus dem Raum verlässen hat: "Aber ich gebe zu Politik macht mir mehr Angst als ein Dämon vor meiner Klinge." - "Du wirst ja auch nicht kopfüber in ihre Körper gesteckt...", muss Yaniel das letzte Wort haben.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 07.02.2019, 20:52:05
Irabeth wirft Horgus einen strafenden Blick zu, geht aber nicht weiter auf die Ausführungen des Barons ein. Es ist offensichtlich, dass sie Königin Galfrey in einem anderen Licht sieht.

"Wir werden uns weiterhin darum bemühen die Stadt wieder sicher zu machen, der Besuch der Königin sollte Anlass genug sein unsere Anstrengungen zu verdoppeln.

Wir sollten aber wohl wirklich abwarten was ihre Majestät zu sagen hat bevor wir schwerwiegende Entscheidungen treffen."


An die Helden gewandt fährt sie fort:

Ich bin mir sicher ihr habt genug zu tun, schließlich habt ihr zahlreiche Kontakte und Verbündete in der Stadt die ihr vielleicht auf dne Besuch der Königin vorbereiten wollt. Ich werde ein paar meiner Männer die erlösende Botschaft verkünden lassen. Dies sollte zumindest kurzfristig für eine gute Moral sorgen.

Oh... bevor ich es vergesse. Lann hat nach euch gefragt. Vielleicht solltet ihr ihm einen Besuch abstatten."


Irabeth, Anevia, Aravashnial und die Captains der Adlerwacht erlassen nacheinander den Raum, bis es schließlich nur noch die Helden sind die um den Planungstisch versammelt stehen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 08.02.2019, 10:54:28
Razgrim blickt nachdenklich auf die glänzende Klinge an Othams Gürtel. Als ihnen die Macht der Götter während der Begegnung mit der Architektin der Weltenwunde Schutz verlieh, ging wohl ein Teil auf die Waffe des Halblings über und stärkte ihre magische Natur. Eine Seele gefangen in einem Gegenstand mit der Intelligenz aus ihrem früheren Leben. Ob gut oder böse, niemand ist bestrebt sein Dasein, in welcher Form auch immer, in Ketten zu führen. Wie lange wird es dauern, bis sie versucht aus ihrem Gefängnis auszubrechen? Wird sie sich gegen ihren Träger wenden? Die Waffe beunruhigt den Zwerg, doch nun ist nicht die Zeit sich auch darüber noch Gedanken zu machen.

Als die anderen den Raum verlassen haben, blickt er in die Runde.

"Wir sollten gleich mit dem Jungen sprechen, ich habe noch etwas zu tun, was ich ungern aufschieben möchte. Außerdem werde ich mich mit den Verbleibenden meines Volkes treffen. Ihre Zahl mag geschwunden sein, doch ihr Kampfeswille ist immer noch der Gleiche. Ihre Position wird bei der weiteren Verteidigung entscheidend sein, sobald wir diese Mauern verlassen."

Für Razgrim ist es bereits entschieden. Sein Platz wird nicht weiter im Herz des Verteidigers sein. Dieses Gefühl beschleicht ihn seit einer ganzen Weile, doch nun nach dieser Besprechung ist er sich sicher. Es gilt nicht länger die trostlosen Grenzen der Weltenwunde zu verteidigen, es muss mehr geschehen. Sie werden in das verwüstete Sarkoris aufbrechen und seine Ländereien zurückerobern, koste es was es wolle. Dabei werden auch Staunton Vhane oder andere Schachfiguren des Feindes sie nicht aufhalten.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 09.02.2019, 12:39:39
Da die Runde sich aufzulösen begann, erhob sich auch Damian. An Razgrim gewandt, bemerkte er.

"Ich werde Meister Aravashnial zurück in das Librarium der gebrochenen Schwarzschwinge begleiten und nach Hinweisen über Drezen suchen. Vielleicht hilft uns ja etwas."

Die Bücherverbrennung des gefallenen Templers Chaleb Sazoml hatte Damian misstrauisch gemacht. Es muss einen Grund geben, warum die alten Folianten vernichtet werden sollten und Razgrims beherztem Eingreifen, mussten alle Bücher noch erhalten sein.

"Danach werde ich zur Stahlkapelle aufbrechen. Die Höllenritter sollten über ein Eintreffen der Königin unterrichtet werden. Ich bin mir sicher, dass sie die Autorität der Königin akzeptieren und es zu keinem Konflikt kommen sollte. Darüber hinaus gebietet Paraliktor Astorath unser Dank, so schmerzlich es für mich ist, dies auszusprechen."

An Baldark gewandt, fügt er hinzu:

"Was gedenkt ihr zu tun, Baldark?"

Damian machte sich immer noch Sorgen, dass der Zwerg lieber heute als morgen in die Weltenwunde aufbrechen würde, um Dämonen zu jagen. Der dunkle Bogen auf seinem Rücken war dafür nur ein allzu deutliches Beispiel.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 11.02.2019, 00:06:40
Auf Damian's Frage entfährt dem Zwerg ein überlegendes Brummen.

"Die Höllenritter sagten selbst, dass sie nicht der Krone dienen. Ich bezweifle aber, dass sie die Ankunft der Königin als Provokation sehen werden. Das Gegenteil wird vermutlich der Fall sein. Die Streitkräfte der Königin werden fürs erste Ordnung in die Stadt bringen, etwas, was die Götterklaue schätzt. Das Verbleiben der Krone wird vermutlich von temporärer Dauer sein, weshalb sich die Höllenritter nicht arg eingeschüchtert fühlen sollten. Selbst wenn sie vor haben das entstandene Machtvakuum auszufüllen, was sich nun in dieser Stadt gebildet hat. Was ich persönlich bezweifle, aber worum ihr euch vermutlich sorgt."

Nichtsdestotrotz habt ihr Recht damit, dass sie unseren Dank verdient haben und zumindest von der voraussichtlichen Ankunft Galfrey's informiert werden sollten. Ich werde euch dabei begleiten, wenn ihr damit einverstanden seid. Bis dahin werde ich vermutlich der Wache meine Dienste zur Verfügung stellen und mit einem Trupp die Straßen patrouillieren."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 12.02.2019, 17:40:13
Nachdem die Gruppe ihr weiteres Vorgehen besprochen hat, teilen sich die Gefährten auf und gehen vorerst getrennter Wege: Damian schiebt Aravashnial sanft aus der Tür und macht sich auf den Weg zum Librarium der gebrochenen Schwarzschwinge, Baldark sucht sich eine Handvoll Soldaten der Adlerwacht zusammen und bricht auf um die Straßen zu pa­t­rouil­lie­ren, währen sich Otham achselzuckend Razgrim anschließt und sich mit diesem auf den Weg nach Tiefenheim macht um mit Lann zu sprechen.


Damian und Aravashnial brauchen etwas mehr als eine halbe Stunde bis sie zu den Ruinen der Schwarzschwingenbibliothek kommen.

Aravashnial seufzt als die beiden durch das Portal des Nebengebäudes treten indem die Gruppe noch vor wenigen Tagen gegen die falschen Kreuzfahrer gekämpft hat. Der Innneraum des Bauwerks ist aufgeräumt worden, die Regale wieder aufgerichtet und die Bücher einsortiert worden. Ein genauer Betrachter entdeckt jedoch noch die dunklen Blutflecken unter den Rändern der großzügig ausgelegten Teppichläufer und ein gewisser Rauchgeruch liegt nach wie vor in der Luft.

"Das ist wohl alles was übrig geblieben ist, Damian. Ein kümmerlicher Rest einer einst großen Sammlung.
Aber sagt mir, was gedenkt ihr zu finden? Pläne von Drezen? Ich bezweifle das wir Derartiges je archiviert haben. Dieser Ort diente einst als Archiv für planare Ereignisse, interdimensionale Zwischenfälle, Demi-Ebenen und Einsprengsel, Kartographien unmöglicher Kammern und endloser Wege.
Eine Zwergenzitadelle erscheint mir da etwas... mundan."


Aravashnial spuckt das letzte Wort förmlich aus. Die in der Schwarzschwingenbibliothek arbeitenden Bibliothekare, allen voran Jekob haben sich beim Eintreten um Damian und seinen elfischen Begleiter versammelt und lauschen pflichtbewusst den Ausführungen ihres letzten Meisters.



Baldark und ein halbes Dutzend Soldaten der Adlerwacht durchkämmen derweil einen Teil der Stadt nahe des Kranplatzes. Die ärmeren Viertel Kenabres wurden beim Ansturm durch die Dämonen fast völlig vernichtet und genau hier, in den immer noch qualmenden Ruinen haben sich die letzten Kultisten und niederen Dämonen verschanzt.

Nachdem Baldark zwei Dretches aus der Ferne mit todbringenden Pfeilen gespickt hat, trifft der Zwerg an einer Weggabelung auf etwa zwei Dutzend Ritter.
Zwei bekannte Gesicht befinden sich unter den Bewaffneten und als Baldark sich nähert treten Cedric und Rahel nach vorn um den Zwerg respektvoll zu grüßen.

"Meister Baldark, eure Anwesenheit ehrt uns! Was führt euch in diesen Teil der Stadt?", fragt Rahel mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Helft ihr dabei die Dämonen zu jagen?"



Cedric stößt Rahel in die Seite und verbeugt sich rasch vor Baldark.

"Sei nicht albern, Rahel, Meister Baldark hat sicherlich besseres zu tun als ein paar niedere Dämonen zu verscheuchen. Er ist immerhin ein gefeierter Kriegsheld!

Gibt es irgendetwas bei dem wir euch behilflich sein können, Sir? Euer Wort ist uns Befehl."






Otham und Razgrim haben bereits unterwegs den einen oder anderen Vertreter des Mischvolks angetroffen und als sie endlich am mittlerweile freigelegten Eingang in die Gewölbe unter Kenabres angekommen sind, werden sie bereits erwartet.

Lann und ein Gefolge aus Soldaten warten am oberen Ende einer behelfsmäßigen Treppe die in die Tiefe führt.

Der Mischvolkmann sieht wirkt müde, offensichtlich hat er die letzten Tage nur wenig geschlafen.

"Willkommen, Freunde. Die Schlacht ist gewonnen und wir haben gesiegt. Doch der Euphorie über den Sieg folgt das Zählen der Toten und die Ungewissheit der Zukunft, also verzeiht wenn ich eure Rückkehr nach Tiefenheim nicht mit dem Fest feiern kann das euch eigentlich gebührt. Wisset jedoch das wir tief in eurer Schuld stehen und das mein Volk diese Schuld nie vergessen wird."

Die übrigen Männer und Frauen um Lann senken ergeben das Haupt und klopfen sich mit der Rechten dreimal auf die Brust, eine Geste die in ihrer vielfachen Ausführung klingt wie das Schlagen von Trommeln.

"Folgt mit bitte, wir haben ein paar Dinge zu besprechen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 13.02.2019, 21:09:01
Razgrim nickt erfreut und klopft Lann etwas unwirsch, aber für einen Zwerg angebracht, zur Begrüßung gegen die Schulter.

"Lann mein Lieber, ich freue mich euch und eure Männer zu sehen. Es mag gewiss nur ein schwacher Trost sein, doch eure Gefallenen sind für den Aufstieg aus der Dunkelheit, für die Zukunft Ihresgleichen in die Schlacht gezogen. Sie haben ihr Leben nicht sinnlos verloren. Noch bis vor kurzem wart ihr an die Tunnel unter dem Fels gefesselt, jetzt könnt ihr ohne Bedenken den Aufstieg wagen. Ihr seid Teil dieser Stadt, Teil des Kreuzzugs und ein Teil von Mendev. Für mich hört sich das nach einem ehrenvollen Ziel an, für das auch ich bereit wäre mein Leben zu geben. Trauert um eure Toten, doch seid auch stolz auf das, was ihr als Klan geschafft habt."

Der Zwerg lächelt aufmunternd und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Also, dann lasst uns nach Tiefenheim aufbrechen, wir haben auch einiges zu berichten. ich hoffe jedoch, dass ihr bald einige Häuser an der Oberfläche bezieht." spricht er weiter, als der kleine Trupp in die Tiefen der Höhlen vordringt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 14.02.2019, 16:20:18
Lann lächelt verhalten während sie in die Tiefe hinabsteigen.

"An der Oberfläche siedeln, meint ihr, Razgrim? Ich weiß nicht ob unser Volk dafür bereit ist.

Die letzten Alten, die sich an das Leben im Licht der Brennenden Mutter erinnern können sind vor Jahrzehnten gestorben, wisst ihr? Für unsereins ist es normal in diesen dunklen Höhlen zu hausen."



Lann macht eine Pause und scheint in Gedanken versunken. Erst gut hundert Schritte später äußerst er sich erneut.

"Aber vielleicht ist die Zeit gekommen etwas zu verändern, Razgrim. Mit euch auf unserer Seite scheint nichts unmöglich"

Eine Zeit lang folgen Otham und Razgrim dem Mischvolkmann durch die verschlungenen Pfade des Unterreichs. Razgrim hat keinerlei Probleme Lann zu folgen, doch Otham muss sich das eine oder andere Mal blind vorantasten, so spärlich ist der Pfad vor ihnen mit Fackeln erleuchtet.

An einer Weggabelung gebietet Lann den beiden Helden kurz zu warten und wenige Augenblicke später schiebt sich schnaufend und schmatzend ein riesiger Maulwurf durch den Tunnel. Das Monster ist sicherlich fünf Meter lang und füllt den gut zweieinhalb Meter durchmessenden Tunnel fast vollständig aus. Grabschaufel mit Krallen in der Größe von Schwertern scharren über den Boden und die nackte Schnauze des ansonsten pechschwarzen Ungetüms schnüffelt zitternd durch Luft. Ohne von der Gruppe Notiz zu nehmen, kriecht die Kreatur vorbei und verschwindet kurze Zeit später wieder in der Finsternis, aus der sie gekommen war.

Lann lacht als er Othams und Razgrims Gesicht sieht.

"Tiefengräber. Sie sind so intelligent wie Hunde und stark wie zehn Ochsen. Harmlos, wenn man sie in Frieden lässt und auch wenn sie nie handzahm werden kann man sie dazu abrichten gewisse Arbeiten zu verrichten.
Mit ihrer Hilfe haben wir es geschafft einen Tunnel an die Oberfläche zu graben, um all unsere Soldaten auf einmal nach Kenabres zu bringen. Ihr könnt euch vorstellen wie die Dämonen geguckt haben als unter Ihnen plötzlich der Boden eingebrochen ist."


Lann lacht leise, als er die beiden Kreuzfahrer tiefer in den Untergrund führt, vorbei an leuchtenden Pilzflechten und durch muffige Tropfsteinhöhlen. Schließlich gelangen sie in eine unterirdische Kammer, die von kränklichem grünen Licht erhellt wird.

"Einer der Gründe warum ich um euer Kommen gebeten habe ist, weil ich euch jemanden vorstellen möchte. Während ihr in der Grauen Garnison gegen Vorlesh gekämpft habt haben wir uns bis zum Herz des Verteidigers durchgekämpft. Einer der unseren hat sich bei diesen Kämpfen besonders hervorgetan, ein... selbst nach unseren Maßstäben... eher ungewöhnlicher Charakter. Aber lasst euch nicht von seiner Erscheinung täuschen, seine Fähigkeiten sind beachtlich. So beachtlich, dass sie vielleicht sogar an die euren heranreichen, wenn mir dieser Vergleich gestattet ist."

Ein paar Schritte in die Kammer hinein liegt auf einmal ein nach Schwefel stinkender Nebel in der Luft und im Dämmerlicht zeichnen sich die Umrisse aller möglichen absonderlichen Apparaturen und Gerätschaften ab. In großen Glastanks blubbern vielfarbige Flüssigkeiten und elektrische Funken springen zwischen metallenen Spulen hin und her.
Lann wirkt sichtbar nervös, als er sich umsieht.

"Ragni? Bist du hier irgendwo? Ich habe den Besuch mitgebracht, wie besprochen. Würde es dir etwas ausmachen uns kurz hallo zu sagen?"

Einen Moment hört man nur das Surren, Knistern und Blubbern der Geräte und Instrumente des Labors, dann taucht plötzlich eine kleine, gebückte Gestalt auf die sogar noch einen Kopf kleiner als Otham ist.
Auf den ersten Blick könnte man Ragni für eine auf zwei Beinen gehende Ratte halten, deren dichtes, brau-graues Fell an einigen Stellen ausgefallen ist. Auch sein nackter Schwanz ist von Narben bedeckt und seinen Kopf ziert ein beulenartiger Auswuchs.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 14.02.2019, 17:10:29
Ragni kratzt sich kurz am Kopf und scheint tief in Gedanken versunken zu sein. "Jaja, ich komm ja schon." sagt er in einer sehr kratzigen Stimme. "Lasst uns draußen reden. Der Dampf hier drin ist glaube ich nicht gesund, zumindest fällt es mir seit einigen Minuten etwas schwer zu atmen, geschweige denn zu sprechen." Ragni hustet ein paar mal und während er versucht die Truppe nach draußen zu bugsieren, fällt ihm wieder auf, vor wem er da eigentlich steht. Ragni klopft sich schnell ein paar mal auf seine etwas zerätzte Kleidung, im vergeblichen Versuch sie salonfähig zu machen.
Reden fällt mir immer so schwer. Wie soll man dieser Ehre bloß gerecht werden mit den Helden von Kenabres zu reden. Dann fällt ihm wieder ein, dass die Rattenvölker, denen er ähnlich sieht und über die er vor ein paar Wochen gelesen hat, oft Probleme mit Zwergen haben. Er begibt sich zu Razgrim und versucht eine Mischung aus Handschlag und Verbeugung. Am Besten sage ich auf zwergisch etwas. Aber was?. Ich hab es, ich sage: Es ist eine Ehre, dass ihr mich anhört Herr Zwerg und ich hoffe ich kann euch gute Dienste erweisen, denn ich würde euch gerne mit meinen alchemistischen Fähigkeiten zur Seite stehen. Mensch hoffentlich bekomme ich die Zwergensprache noch ohne Fehler hin Und er sagt: "Za...ääh.. Zark Khadlan ez Trotlun herok so Tiak Zwerg, entrai Sok wurtak mikab nei ho Alkkemizt
während er das sagt vergisst er, dass er in einem Gespräch ist und geht ein paar Schritte auf einen der Glasbehälter und dreht an einem Messing-Rädchen und der Nebel wird sofort etwas lichter.
Entschuldigung, mir ist gerade aufgefallen, woher der ganze Nebel eigentlich kommt. Ich heiße euch in meinem bescheidenen Labor Willkommen und Danke euch für eure Zeit. Lann sagte mir, ich könne euch vielleicht behilflich werden und ich werde mein Bestes tun. Plötzlich fühlt sich Ragni wesentlich sicherer und sah der Gruppe nun direkt in die Augen, wobei er seine Brille so herunter zieht, dass sie ihm um den Hals hängt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 14.02.2019, 18:43:56
So richtig daran gewöhnt hat sich Otham noch nicht, dass Andere inzwischen einen Helden in ihm sehen. Er selbst würde es wohl auch nicht tun, wenn da nicht die Vision der Götter gewesen wäre, die sie alle ereilt hatte; oder was auch immer das gewesen war. Trotzdem fühlt er sich nicht wie ein Held, auch wenn er nicht weiß wie ein Held sich zu fühlen hat.

"Wir waren nur dumm genug einfach in die Feste zu rennen und glücklich genug lebend wieder raus zu kommen Lann.", antwortet er Lann während er durch die dunklen Tunnel stolpert... wenig heldenhaft: "Und wären du und deine Mitstreiter nicht gewesen wären wir nur zu einem Berg Leichen zurück gekehrt. Jeder der an diesem Tag seine Waffe erhoben hat ist ein Held und das mit Recht."

Als Lann endlich stehen bleibt ist Otham froh, dass er den Weg hierher geschafft hat ohne sich etwas zu brechen. Jetzt erst kann er sich ungefähr vorstellen wie sich Meister Aravashnial gefühlt haben muss. Neugierig will er einen Schritt in das Labor machen, doch der Gestank hält ihn davon ab. So beäugt er vorsichtig aus der Ferne auf die Ratte, oder was dieses Wesen auch immer ist, die auf sie zukommt.

Mit einem Schmunzeln beobachtet wie sich Ragni vor Razgrim verbeugt. Otham kann sich nicht ganz helfen, es klingt ein wenig so als hätte sie auf dem Markt einen Esel erstanden, sowie sich Ragni ihnen vorstellt. Irgendwie ist die Situation für Otham zu komisch. Ein Lachen entfährt ihm.

"Behilflich sein wobei Lann?", fragt er grinsend: "Was wird das hier? Bekommen wir gerade einen Rattenbraumeister geschenkt?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 14.02.2019, 18:57:02
Der Zwerg gibt seinem Kommando Anweisungen Stellung zu beziehen und nickt den beiden Geschwistern zur Begrüßung zu.

"Gefeierter Kriegsheld?"

Baldark hält kurz inne, um zu rekapitulieren was seit dem Angriff auf Kenabres alles passiert ist.

"Vermutlich. Doch was bringen euch Ruhm und Ehre in dieser brennenden Welt. Nichts als die Bürde des Erlösers und die Last, diese nicht schultern zu können. Stellt mich auf kein Podest. Solange ihr ein Schwert halten könnt, solltet ihr auf eure Stärke vertrauen. Eure eigenen Hände tragen das Potenzial euer Leben, eure Geschwister, eure Stadt retten zu können. Vergesst das nicht, meine jungen Mitstreiter.

Die Streitkräfte Kenabres' sollten sich in dieser Zeit unter einem Banner vereinen. Euer Ritterorden sollte sich überlegen unter das Kommando der Adlerwacht oder der Götterklaue zu treten. Seit dem Tod Terendelev's scheint ihr eure Orientierung verloren zu haben. Struktur und Zusammenarbeit ist unsere stärkste Waffe gegen die Dämonen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 14.02.2019, 21:39:13
Rahel legt den Kopf schief und scheint über Baldarks Worte nachzudenken.


"Ihr fändet es also gut wenn wir uns einem bestehenden Orden anschließen?" Hm, die Adlerwacht scheint aus fähigen und rechtschaffenen Männenr und Frauen zu bestehen und ich habe über ihre Kommandantin nur Gutes gehört. Wir dienen Kenabres am besten durch eine gütige Hand und beherzte Entschlossenheit.

Was meinst du, Cedric?"



Der junge Ritter schüttelt jedoch den Kopf.

"Die Adlerwacht? Ich glaube der Orden der Götterklaue ist die Authorität die diese geschundene Stadt braucht. Hauptmann Irabeth scheint eine nette Frau zu sein, aber Paraliktor Astaroth ist ein wahrer Anführer.
In diesen Zeiten sollte man nicht vor Härte und Strenge zurückschrecken wenn es der Widerherstellung von Recht und Ordnung dient.
Wir kämpfen gegen Dämonen, Schwester. Nur ein scharfes Schwert vermag uns hier zu dienen.

Hab ich nicht Recht, Meister Baldark?"


Die beiden Kinder Terendelevs blicken Baldark unsicher an, so als ob sie eine Entscheidung von ihm erhoffen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 14.02.2019, 23:21:34
"Beide Institutionen kämpfen für diese Stadt, wenn auch jede auf ihre eigene Art."

Der Zwerg senkt kurz seinen Kopf und scheint nach den richtigen Worten zu suchen, bevor er entschlossen seinen Vortrag beginnt.

"Die Frage, die ihr euch stellen solltet, lautet: Warum tretet ihr den Dämonen entgegen?

Ist es zum Schutz der anderen? Wollt ihr die Hilflosen behüten und ein Bollwerk zwischen den Dämonen und unserer Menschlichkeit sein? In der Not Trost spenden und das strahlende Licht in der Finsternis sein, das die Schwachen führen kann. Ganz nach dem Leitbild Terendelev's.

Oder wollt ihr dem Grauen ein Ende setzen und diese Scheusale endgültig aus unserer Welt tilgen, koste es, was es wolle. Mit ihnen ist nicht zu verhandeln, sie verstehen nur eine Sprache, den Tod. Die Dämonen werden erst ruhen, wenn ihre leblosen Körper zu Boden sacken. Der Frieden kann erst nach dem Krieg kommen, wenn der letzte Tropfen Dämonenblut in der Erde versickert ist."


Baldark's Blick versteift sich auf Cedric.

"Greifst du zum Schild oder zum Schwert? Die Praktiken der Götterklaue sind mit den Überzeugungen Terendelev's nicht kompatibel, soviel sei dir verraten. Was aber nicht heißt, dass sie in diesen Zeiten nicht vielleicht notwendig sind.
Diese Entscheidung müsst ihr treffen. Ich kann euch nur die Gelegenheit bieten euch selbst ein Bild beider Seiten der Münze zu bilden. Ich werde noch heute mit Damian die Stahlkapelle aufsuchen und Paraliktor Astaroth unseren Dank aussprechen. Sie standen uns in der Stunde größter Not bei und haben mit zur Rettung aller Überlebenden beigetragen, was entsprechend honoriert werden sollte. Anschließend werden wir der Adlerwacht berichten. Ihr seid hiermit eingeladen uns bei beiden Treffen zu begleiten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 15.02.2019, 10:26:51
Cedrik nickt entschlossen und neigt dann ergeben den Kopf.

"Ein brillianter Vorschlag, Meister Baldark. Wenn Meister Damian und ihr persönlich bei Lord Astaroth vorsprechen und mich empfehlen könntet, wäre mein Dank grenzenlos. Lasst uns zur Stahlkapelle gehen, Rahel!

Der Mantel der Silbernen mag als Memento verbleiben, doch sollten wir uns bei einem Herren in Dienst stellen der mit diesen harten Zeiten umzugehen vermag. Komm Rahel, wir gehen mit Meister Baldark zu den Höllenrittern."


Cedrics Schwester jedoch zögert. Ihr ist anzusehen, dass ihr der Vorschlag ihres Bruders Unbehagen bereitet.

"Ich... ich weiß nicht, Cedric. Die Höllenritter sind brutal und herzlos. Hat uns Mutter nicht Barmherzigkeit und Vergebung gelehrt? Wie können wir den Gemeinen ein Vorbild sein, wenn wir unsere Werte verraten?
Auch wir waren einst verlorene Kinder ohne Hoffnung. Die Höllenritter hätten uns nicht gerettet.

Nein, Cedric, wenn du diesen Weg gehen willst, musst du ihn allein gehen. Es tut mir Leid, aber ich werde mich nicht den Höllenrittern anschließen."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 15.02.2019, 11:06:13
Angestrengt versucht Razgrim durch den dichten Nebel etwas zu erkennen. Seine dicken Augenbrauen heben sich gleichermaßen als er etwas erstaunt die kratzige Stimme aus den Schwaden vernimmt und kurz darauf einem rattenähnlichen Wesen zuordnen kann. Reflexartig verweilt seine Waffenhand auf dem Griff seines Streitkolbens, ehe er sich selbst dabei ertappt und sie, so ruhig es ihm möglich ist, wieder an seine Seite gleiten lässt.

Als das Wesen näher kommt und nun in seiner Gänze erkennbar wird, legt sich Razgrims Stirn in Falten und seine Vermutung bestätigt sich. Die Auswirkungen der Weltenwunde zeigen sich bei diesem Wesen deutlicher, als bei jedem anderen Mischvolkwesen, das Razgrim bisher kennengelernt hat. Es wirkt fast so, als wäre die Sprache und Intelligenz das einzige, was Ragni – so offenbar sein Name – von seiner monströsen tierischen Seite abhebt. Noch mehr überrascht ist er, als das Wesen plötzlich begann zwergisch zu sprechen, wenn auch mit starkem Akzent. Das Verständnis des Runenalphabets und die Interpretation der Symbolik ist für Nicht-Zwerge eine beeindruckende Leistung.

Für einen Moment verharrt sein Blick auf Ragni, dann streckt die Hand zum Gruße aus und lächelt.
"Gamut sanu yenet, Ragni."[1]

Auf Othams Worte hin, sieht er zu Lann hinüber und fügt hinzu.
"Nun, die Frage ist berechtigt, Lann. Ich bin mir sicher, Ragni entspricht euren Beschreibungen, doch wird uns unser Weg tief ins Herz der Weltenwunde führen. Ein Weg, wie er gefährlicher nicht sein könnte."

Wieder an Ragni gewandt. "Sagt mir, warum ihr den Wunsch habt, mit uns zu gehen?"
 1. Ich freue mich euch kennen zu lernen, Ragni.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 15.02.2019, 11:43:50
Ragni ergreift zaghaft die Hand von Razgrim und er versucht sich unter starker Konzentration noch einmal an einer zwergischen Antwort:"Et Erra ak un minazu, Razgrim"[1]
Ragni holt ein paar Fläschchen aus seiner Kleidung, trinkt 2 davon und mustert Otham und Razgrim kurz und schaut ob ihm etwas auffällt.[2] Anschließend dreht sich Ragni zu Otham und antwortet:"Hilfe?.... Ja Hilfe! Wer kann denn keine Hilfe gebrauchen? Also ich brauchte schon oft Hilfe in meinem Leben und ich wäre froh einen Alchemisten zu kennen, der mir helfen kann, aber ich kenne ja einen Alchemisten, das bin ich und deshalb bin ich froh immer Hilfe von einem Alchemisten haben zu können. Wenn ich nicht ich wäre, wäre ich froh einen Alchemisten zu kennen, der wie ich ist. Naja und diese Freude würde ich gerne mit allen teilen und ich meine nicht mehr nur noch unser Volk hier unten, sondern auch unser Volk oben. " Ragni deutet mit beiden Zeigefingern Richtung Decke.
Wieder zu Razgrim gewandt, versucht Ragni zu erklären: "Ich bin vielleicht nicht die imposanteste aller Ratten, welche hier unten wandeln, aber ich bin auf jeden Fall eine der mutigsten Ratten ...ääh ich meine Mischwesen."    Während Ragni das sagt, probiert er sich aus seiner gebückten Haltung etwas zu erheben und es knirscht ein wenig in seinem Kreuz, aber dadurch hat er das Gefühl mutiger zu wirken.
 1. Die Ehre ist ganz meinerseits, Razgrim
 2. Perc: 24
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 16.02.2019, 13:40:35
Damian schenkte den Bibliothekaren ein aufmunterndes Lächeln.

"Ihr werdet sie wieder zu alter Größe errichten, daran habe ich keine Zweifel. Schließlich lebt ja noch ein Risswächter in Kenabres."

Zu den Bücherregalen gehend, ergänzt er.

"Ja, ich hatte befürchtet, dass Eure Bibliothek nichts über Drezen erhält. Zumindest nichts mundanes, wie ihr es ausdrückt. Aber vielleicht findet sich ja hier etwas, dass uns in der Weltenwunde hilft. Wisst ihr, ich habe die Glocken läuten gehört, als die ersten Pferde am Horizont sichtbar waren. War dabei, als die ersten Überlebenden durch die Tore Kenabres kamen und vom Grauen berichteten, dass über Drezen hereingebrochen war. Habe als einer der ersten vom Sturm des Abyss gehört, der die Stadt in eine dunkle Wolke tauchte und ihre Bewohner in den
Wahnsinn trieb."


Damian schloss kurz die Augen, schüttelte die Bilder aber gleich wieder ab und drehte sich zurück zur Gruppe um den Elfen.

"Der Fall Drezens war einer der Auslöser für das Errichten der Wächtersteine. Wir hatten erkannt, wie sehr wir die Bedrohung unterschätzt hatten. Ein dauerhaftes Portal zum Abyss, der Einfluss, den diese Ebene auf unsere haben würde. Wir haben uns in Sicherheit gewogen. Doch die jüngsten Ereignisse haben uns schmerzlich bewiesen, dass wir nicht eher sicher sind als bis dieses Portal geschlossen ist. Was ich also suche, ist die Weltenwunde selbst."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 16.02.2019, 15:11:31
Aravashnial schüttelt den Kopf.

"Die Weltenwunde ist schwer zu übersehen, wenn ihr nach Iz reist, könnt ihr praktisch direkt aus einer Haustür heraus in sie hineinfallen. Was ihr meint sind planare Verbindung zwisch unserer Welt und dämonischen.

Auch das ist weniger einfach zu erklären als ihr es euch denkt,"
seufzt der Elf.

"Wenn ihr nur nach Rissen in der materiellen Ebene sucht werdet ihr an vielen Stellen fündig werden. Euren Erzählungen nach war selbst in der Grauen Garnison noch vor wenigen Tagen das Gewebe dünn genug Portale in den Abgrund zu ermöglichen.

Doch ihr sucht den Ursprung, nicht wahr? Ihr sucht den Ort an dem Vorlesh die Saat des Chaos gepflanzt hat.
Ausnahmsweise kann ich euch hier eine klare Antwort geben. Der Usprung der Weltenwunde ist gut dokumentiert: Etwa fünfzig Meilen südwestlich von Iz, genau genommen an einem Ort der in der Sprache Alt-Sarkoris als "Schwelle" bezeichnet wurde.
Es handelt sich um ein jahrtausendaltes Bauwerk, genauer gesagt ein Turm, wenn man den alten Schriften vertraut. An ebendiesem Ort schloss Areelu Vorlesh, die Hexe der Weltenwunde, einst ihren Pakt mit dem Dämonenlord Deskari und von hier breitete sich auch die Weltenwund aus wie ein wucherndes Krebsgeschwür.

Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit diesem Thema, diese Informationen wurden vielfach überprüft. Unter Gelehrten ist dieses Geschichte auch kein Geheimnis. Doch bevor ich dieses gefährliche Leuchten in euren Augen sehe, ein Wort der Warnung:

Der Turm den man Schwelle nannte ist von der Weltenwunde verschluckt worden. Selbst wenn ihr dorthin gelangen könnten, ins Herz der Weltenwunde, hunderte von Metern in der Tiefe, vorbei an Iz mit seinem schrecklichen Herren, vorbei an Vorlesh und all ihren Dienern - was wollt ihr tun? Den Riss mit euren bloßen Händen schließen?
Wenn es so einfach wäre hätte Galfrey schon längst eine Armee ausgehoben und die Weltenwunde geschlossen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 16.02.2019, 18:09:57
Damian geht zu Aravashnial zurück und hebt unterstreichend einen Finger.

"Aber genau das ist doch der springende Punkt: wie lässt sich das Portal wieder schließen? Derart mächtige Magie ist mir fremd, aber allein aus der Geschichte Golarions her, ist die Weltenwunde einzigartig. Vergleicht sie mit der Grube von Gormuz, aus der sich die Herolde Rovagugs erheben. Dem Zerstörer selbst ist es durch das Werk der Götter nicht möglich, die materielle Ebene zu betreten und wenn ihr zurückdenkt, auch die Wächtersteine sind durch den Abgesandten Iomedaes erschaffen worden, sie selbst ist nicht in Golarion erschienen.

Von welcher Art Portal sprechen wir also im Fall der Weltenwunde? Wir wissen, dass der Sturmkönig, als mächtiger Balor in voller physischer Form in dieser Ebene wandelt, aber würde das Portal auch Deskari selbst erlauben, über Golarion her zu fallen? Würde das ein Eingreifen der Himmlischen Heerscharen nach sich ziehen? Oder Asmodeus teuflischer Legion? Handelt es sich um eine direkte Pforte zum Abyss, der beide Ebenen verbindet? Müsste die materielle Ebene dann nicht auf den Abyss abfärben und seinen Einfluss schwächen? Oder wird die materielle Ebene um die Weltenwunde zum Abyss?

Ich erhoffe mir Antworten auf diese Fragen, denn so wie die Wunde geöffnet wurde, muss es auch einen Weg geben, sie wieder zu schließen und ich werde nicht eher ruhen, als bis ich nicht einen Weg gefunden habe, dies zu tun."


Damian hebt abwehrend seine Hände und lächelt dann.

"Ich sehe das Entsetzen in Euren Augen und nein, ich habe nicht meinen Verstand verloren. Vielleicht gibt es andere Wege, als direkt nach Iz zu stürmen, um das Portal zu schließen. Sarkoris war seit eh und je ein Ort, der eine starke Anziehung auf Deskaris Anhänger ausübte, denkt an die Taten Arodens, doch dies ist einzigartig für ganz Golarion, weswegen es einen Grund dafür geben muss."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 16.02.2019, 21:46:12
Aravashnial und Damian diskutieren eine Zeit lang die unergründlichen Mysterien des Abgrunds und der Weltenwunde, bis Damian sich einfällt das er sich mit Baldark treffen wollte und überhastet aufbricht.

Kaum hat er das Librarium verlassen, trifft er schon auf Shiva, Baldarks mehr oder weniger zahmen Säbelzahntiger der ihn ohne Umschweife zu dem Zwerg führt.
Cedric und Rahel scheinen zu streiten und wie es scheint ist Baldark zwar nicht der Grund aber der Auslöser ihrer Auseinandersetzung.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 17.02.2019, 09:18:23
Damian hebt von Weitem die Hand zum Gruß, als er sich der Gruppe nähert.

"Rahel! Cedric! Schön, die Ritter der Silbernen hier draußen zu treffen. Die Stadt braucht Eure Fähigkeiten. Begleitet ihr Baldark auf seinen Streifzügen?"

Auch wenn es offensichtlich ist, dass Rahel und Cedric sich streiten, will Damian zuerst unbefangen an die Situation herantreten. Sein Blick ruht dabei auf Baldark. Seine Sorgen um den Zwerg waren nur in den Hintergrund getreten, ob er neuen Aufgaben, denen sie sich verschrieben hatten. Doch der schwarze Bogen in seinen Händen zeugt mehr als deutlich von der Wut, die Baldark von innen zerfrisst. Damian ist sich sicher, dass Baldark das einzig lebende Wesen in Kenabres ist, das die Dämonen mehr hasst als fürchtet. Damian ist sich aber auch ebenso sicher, dass Baldark den eigenen Tod mit Gleichmut hinnehmen würde, um seinen Hass gestillt zu sehen. Ein Leben am Abgrund und nah den dunklen Pfaden der Götter.

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 18.02.2019, 02:26:48
"Hat euch Shiva also endlich gefunden."

Dankend legt der Zwerg der Katze seine Hand auf die Stirn und fährt ihr anschließend durch die Mähne, um sie am Kinn zu kraulen.

"Ich habe die beiden eher zufällig getroffen und dadurch nur noch mehr realisiert wie unorganisiert die Streitkräfte Kenabres' agieren. Ich schlug ihnen vor, sich einer der großen Fraktionen anzuschließen, so wie es auch das Mischvolk getan hat. Die Ritter der Silbernen sollten nicht planlos durch diese Straßen wandeln, sie haben ihr strahlendes Licht verloren und brauchen eine neue Führung.
Man sollte meinen Terendelev's Kinder würden die Ideologien der Adlerwacht teilen, doch seit wir sie stoppen mussten einen ihresgleichen zu opfern, zweifle ich ein wenig an deren Skrupel.
Ich schlug ihnen vor mit uns zu kommen, sowohl beim Besuch der Götterklaue als auch bei der anschließenden Versammlung der Adlerwacht. Sollen sie selber ihren Weg wählen.
Wie ich befürchtet habe ist vor allem das Geschwisterpaar äußerst zwiegespalten. Ich würde sagen lass den Orden diskutieren, nachdem sie den Veranstaltungen beigewohnt haben."


Baldark mustert Damian und legt dabei den Kopf schräg. Seine Augen verengen sich und sein Blick blitzt seinem Gegenüber aus kleinen Schlitzen entgegen.

"Ich weiß, dass euch die Götterklaue im Hinblick auf Kenabres ein Dorn im Auge ist. Bei unserem letzten Treffen mit ihnen konnte ich eure Anspannung deutlich spüren. Warum habt ihr vorgeschlagen ihnen zu danken und gleichzeitig eingewilligt diese Aufgabe eigenständig zu übernehmen? Habt ihr vor ihnen noch ein Anliegen vorzutragen oder wolltet ihr nur verhindern, dass ich alleine gehe?
Ich warne euch jetzt schon mal vor. Ich werde um die Kooperation der Götterklaue bitten. Sei es um Kenabres militärisch zu organisieren oder um Wissen für das Vordringen in die Weltenwunde. Wir sollten nicht wählerisch in dieser Hinsicht sein, dafür steht zu viel auf dem Spiel."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 18.02.2019, 21:14:18
Während Otham, Ragni und Razgrim einander noch beschnuppern senkt Lann den Kopf. Sein Stimme klingt mit einem Mal belegt und man merkt ihm deutlich an wie schwer es ihm fällt nun weiter zu sprechen.

"Es gibt noch einen Grund warum ich euch hierher gerufen habe.

Häuptling Sull ist... er wurde im Kampf um Kenabres verwundet und obgleich es zuerst so aussah als würde er  durchkommen ist er gestern Nacht seinen Verletzungen erlegen. Er scheint... erscheint mit Gift in Berührung gekommen zu sein, entweder von einer Waffe oder direkt durch einen Dämon, wir wissen es nicht.

Ich weiß das er sich die Schuld für unser spätes Eingreifen gegeben hat, daher möchte ich darum bitten das ihr ihm die letzte Ehre erweist, bevor wir seinen Körper einäschern und den Ahnen übergeben.

Es..."
Lann schluckt hörbar.

"Es würde uns allen viel bedeuten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 19.02.2019, 14:05:33
Razgrim lacht in seinen Bart und dreht eine der vielen goldenen Perlen nachdenklich zwischen Daumen und Zeigefinger. "Nun, wenn es das ist, was ihr wirklich wollt, werde ich euch nicht davon abhalten. Doch ich spreche nicht für alle."
Eine Augenbraue nach oben gezogen, hält er kurz inne und wartet eine Reaktion ab. "Was haltet ihr von einem gemeinsamen Treffen im Herz des Verteidigers. Mit einem guten Bier lässt es sich leichter reden. In nächster Zeit werden wir darauf wahrscheinlich verzichten müssen." Razgrim klopft dem rattenähnlichen Mischwesen vorsichtig auf die Schulter.

Als Lann den zweiten Grund ihres Treffens offenbart, senkt der Zwerg leicht den Kopf. Er kannte den Häuptling nicht sehr gut und bei ihrer ersten Begegnung hatte er ihn insgeheim einen feigen und eitlen Volltrottel genannt, als er seine Hilfe verweigerte. Doch hatte er sich in dem dicken deformierten Herrscher unter dem Berg getäuscht, denn als es darauf ankam, stand er ihnen zur Seite. Razgrim kann ihm sein einstiges Zögern nicht mehr für Übel nehmen, seine Zurückhaltung galt nur dem Schutz seines Volkes. Umso mehr Respekt zollt er ihm, als er diese Zweifel ignorierte, um denen zur Hilfe zu eilen, dessen Ahnen sie einst in die Tiefen verbannten.

Langsam macht er ein paar Schritte auf den jungen Mischvolkmann zu.
"Ich teile euren Schmerz, Lann. Zu viele gute Männer mussten in diesen Tagen ihr Leben lassen." Für einen Moment taucht das Abbild von Morain vor Razgrims Augen auf und Melancholie streifte sich über sein Gemüt. Er atmet tief aus, ehe er fortfährt.

"Er war ein fähiger Häuptling und ein tapferer Krieger. Niemand soll und wird etwas anderes behaupten. Seine einzige Sorge galt eurem Volk und nie sich selbst. Natürlich werde ich ihm die letzte Ehre erweisen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 20.02.2019, 14:21:42
"Jeder trifft in seinem Leben dumme Entscheidungen, ...", antwortet Otham aufs Lanns Frage ob sie zur Bestattung von Häuptling Sul kommen würden.
"Otham!" - schalte es plötzlich aus seinem Schwertgurt, bevor Razgrim wahrscheinlich genau der gleiche Einwänd gekommen wäre.

"Verdammt kann man noch nicht mal ausreden Yaniel. Warst du früher auch so? Bei Thorim haarigen... ... ... Oberarmen. Jeder trifft in seinem Leben dumme Entscheidungen, leider erkennt man es oft nur im Rückblick. Die Entscheidung an die Oberfläche zu kommen hätte auch für jeden von euch den Tod bedeuten können.
Natürlich hätten wir uns ein schnelleres Eingreifen erwünscht, aber Desna weiß ob es irgendetwas geholfen hätte. Und was ich vorher sagte stimmt immernoch: jeder der an dem Tag zur Waffe griff war ein Held. Ich komme gerne, soviel schulden wir euch und Häuptling Sul."


Sein Blick gleitet wieder zu der Ratte mit dem Namen Ragni: "Hat dir Lann gesagt, wie die Begrüßung an der Oberfläche aussehen wird? Überleg es dir gut, du wirst dort kein großes Vertrauen finden, unabhängig deiner Taten. Ich bewundere jeden, der sich dem bewusst aussetzt weil es richtig ist.
Und was soll ich sagen, wenn es um eine imposante Erscheinung geht."
- "Das stimmt wohl.", töhnte Yaniel. Auch wenn es wahrscheinlich Otham nicht aufgefallen ist, stimmt es bei weitem nicht mehr. Obwohl es noch nicht lange her ist beginnen sich bereits Legenden zu formen und kaum jemand begegnet ihm nicht mit Respekt und teilweise sogar Ehrfurcht; wer konnte schon von sich sagen die Götter gesehen zu haben.

"Aber wenn du dir der Konsequenzen bewusst bist, inklusive eines wahrscheinlich frühen Todes, begleite uns gerne oh du oberster Alchemist der Ratten.", wobei Otham bei dem Titel breit grinste.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 20.02.2019, 17:49:36
"Nun, wenn ihr den Schritt an die Oberfläche wagt, dann werdet ihr die misstrauischen Blicke der Menschen ertragen müssen, so viel steht fest. Viele von ihnen haben zu viel mitgemacht, als dass sie euer Äußeres gänzlich ignorieren könnten. Das heißt jedoch nicht, dass sie ihre Meinung nicht ändern können." wirft der Zwerg ein.

An Lann gewandt, fährt er fort.
"Lann, ich glaube nicht nur wir, sondern auch Hauptmann Tirabeth und einige Andere würden zu Häuptling Sul's Bestattung kommen. Kommt mit an die Oberfläche, Junge. Ich möchte dass ihr fortan den Sitzungen des Rats beiwohnt. Ihr seid ein kluger Kopf und wärt eine Bereicherung für uns! Außerdem seit neuestem auch ein Teil der Stadt. Wir brauchen einen Vertreter eures Stammes in oberen Reihen."

"Außerdem gibt es viel zu besprechen, sobald Königin Galfrey mit ihrer Heerschar hier eintrifft." Razgrim weiß nicht, wie der Mischvolkmann auf diese Neuigkeit reagiert und so wartet er einen Moment, um die Information sacken zu lassen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 20.02.2019, 18:45:06
Bei Razgrims letzten Worten reißt Lann die Augen und rauft sich dann die Haare.

"Königin Galfrey kommt nach Kenabres? Oh nein, oh nein, oh nein! Was sollen wir denn tun? Wir müssen unbedingt alle Truppen abziehen!
Wir können unmöglich der Königin unter die Augen treten! Sie ist die treueste Dienerin der Erbin! Unmöglich das wir mit unserer deformierten Erscheinung ihren Glanz verunreinigen.

Wir können nur beten das sie sich gütig zeigt und uns weiterhin unter der Stadt wohnen lässt. Wir zahlen ja nichtmal Tribut an die Krone! Ragni, was auch immer ihr tut, zeigt euch nicht vor unserer Königin! Ich bin sicher wie würden ihren Namen in den Schmutz ziehen, sollte unsere Existenz ans Licht kommen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 21.02.2019, 14:33:48
Seit der Nebel sich etwas aufgelöst hatte, wurde das Brennen in der Kehle von Ragni deutlich gelindert und seine Stimme kehrte langsam zu ihrem alten Ton zurück. " Endlich hört sich meine Stimme nicht mehr, wie die Verbindung einer verschnupften Krähe mit einem quietschenden Wagenrad an. Mit meiner Statur sehe ich wohl für die werten Herren so aus, als wäre ich der Aufgabe nicht gewachsen. Wollen wir mal sehen, ob ich sie von meinen Fähigkeiten überzeugen kann. Moment...was war das? Dieser Geruch. Habe ich den Olfakterator angelassen? Verdammt damit sind 5 Monate Arbeit dahin.
Ragni zuckt zusammen bei diesem Gedanken, was fast im gleichen Moment geschieht, in welchem der Zwerg seine Hand auf die Schulter von Ragni legt.
"Ein Bier ist genau das, was meine müde Stimme gebrauchen könnte. Ich würde dich gerne mal einladen, werter Razgrim. Ich braue ein vorzügliches zwergisches Bier, so denke ich zumindest und ich habe nur mehrere Monate Übung und eine wirklich starke Magenverstimmung gebraucht, bis ich es geschafft habe das Rezept aus einem lang verlorenen Buch voll zwergischer Runen zu entziffern. Meine Geschmacksnerven sind zwar deshalb ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, aber ein Zwerg könnte der Kritiker sein, den meine Braukunst braucht."  Die kleine Ratte errinnert sich plötzlich, dass es um wichtigeres geht, als das Brauen von feinsten zwergischen Getränken.
Nun ich habe das Gefühl ihr nehmt mich nicht besonders ernst werte Mitstreiter im Kampf gegen die Mächte der unwissenden Finsternis. Dann lasst mich doch bitte eine kleine Frage an euch richten. Wisst ihr, was man macht wenn eine düstere Gestalt das Opus Magnum missbraucht, um das innere eurer Schädel in eine Leere um zu wandeln ? Nein? Oder wisst ihr wie viel Schaden ein Sulfur-Ingesium Gemisch in einer Stadt anrichten kann und wie man dem entgeht? Denn unser aller Feind wird das wissen. Alchemie ist mehr als das bloße brauen von Tränken oder das reine aneinander ketten von Atomos-Teilchen. Man kann mit ihr erschaffen oder zerstören und da wo die so hassenswerten Gestalten zerstören, da bin ich zum erschaffen und reparieren. Besser gesagt da will ich sein. Ich bin mir der Abscheu der Bürger an der Oberfläche sehr wohl bewusst, aber ich bitte euch inständig meine Deinste anzunehmen. Mein Leben liegt in meiner Hand und ihr werdet nicht zurück gehalten durch mich, aber wenn ich helfen kann, werde ich helfen und wenn die Söhne des Perversion meine geliebte Wissenschaft für das Böse einsetzen, werde ich sie einsetzen um das Böse explodieren zu lassen. Sein ganzer Körper spannt sich bei dem Gedanken, die Alchemie für Böses zu missbrauchen, so sehr an, dass man Angst haben könnte, dass seine kleinen Glieder von seinem Körper abfallen. Ragni ist nun voller Tatendrang und ist viel lebendiger und freudig erregt über die Möglichkeit in fremden Gebieten seine Fähigkeiten zu vergrößern. Dabei übersieht er wie immer etwas. Seine Freude erscheint ihm plötzlich sehr unangebracht bei dem Gespräch über das Dahinscheiden von Häuptling Sull.

Bei der Erwähnung der Königin fehlt plötzlich jedes Verständnis für die Bitte von Lann. "Lann, ich werde mich zurückhalten, wenn ihr es so mögt, aber ich finde es unangebracht uns zu verstecken. Die Möglichkeiten, die sich unseren noch so unwissenden Geistern an der Oberfläche bieten, sollten wir nicht wegen irgendwelchen Sitten verschenken. "
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 21.02.2019, 15:49:46
"Warum sollten wir dich nicht ernst nehmen? Und natürlich habe ich keine Ahnung was ein Opus Magidingsbum ist.", fragt Otham etwas verwirrt, er hat mit keinem Wort so etwas angedeutet: "Es ist mir nur wichtig, dass du dir der Konsequenzen deiner Entscheidungen bewusst bist."

Er dreht sich wieder in Richtung von Lann: "Warum sollte ich es mehr wagen der Königin gegenüber zu treten als du? Ein jeder von uns hat seinen Teil dazu beigetragen, dass Mendev noch ihr Königreich ist. Wir alle haben bezahlt mit Schweiß und mit Blut, es gibt keinen Grund diese Opfer einfach zu vergessen und sich in den Gängen hier zu verstecken. Sie wird so oder so wissen, dass ihr da seid und wahrscheinlich wird sie euch dankbarer sein als du es dir vorstellen kannst.

Sagt Lann wer wird Häuptling Sull nachfolgen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 21.02.2019, 16:18:41
"Es tut mir Leid Herr Halbling. Ich kenne mich mit Halblingen nicht wirklich aus und habe mich dir bisher nicht gebührend vorgestellt, weil ich eure Gepflogenheiten nicht kenne." Er will Othams rechte Hand mit seiner linken schütteln. "Außerdem bin ich außerordentlich schlecht im deuten von Gesagtem und die Intentionen dahinter bleiben mir oft verborgen, so wie dem Maulwurf der Himmel meistens verborgen bleibt. Ich habe deinen Titel, der oberste Alchemist der Ratten zu sein, wohl etwas zu ernst genommen, aber das ist eigentlich sehr witzig, weil Ratten ja gar keine Alchemisten haben und es so gar keinen obersten Alchemisten von normalen Ratten geben kann. Witze sind schon eine faszinierende Sache." Ragni versucht sich an einem Lächeln, doch er gibt nur unbeholfen den Blick auf seine großen Schneidezähne frei.

Interessiert an der Antwort auf Othams Frage schaut Ragni Lann an. Bisher hatte er zu wenig Interesse an Gerüchten und Gerede, um den Führungswechsel zu verfolgen, aber so langsam sollte er sich auch mal erkundigen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 21.02.2019, 17:05:22
Otham schaut Ragni weiterhin etwas verwirrt an als er umständlich versucht ihm die Hand zu geben: Ähem, mit Halblingen auskennen? Du meinst du kennst nicht viele? Tu einfach so als wäre ich ein Zwerg. Aber bitte sprich mit mir nicht in ihrer Sprache...

Nichts für ungut Razgrim, aber es klingt als würden die Zähne mit der Zunge und dem Rachen einen Kampf auf Leben und Tod führen."


Irgendwie ist diese Ratte merkwürdig; selbst wenn man bedenkt, dass die Kinder des ersten Kreuzzuges nicht viel Kontakt zu "Oberweltlern" haben.

"Ein guter Hinweis auf einen Witz ist es wenn jemand dabei breit grinst. Damit meine ich die Mundwinkel nach oben zieht und seine Augen etwas schmaler werden, manchmal kommt auch ein stoßweise gehender Atem dazu.", erklärt er Ragni, wobei seine Stimme normal klingt, aber er selbst sonst alle Kennzeichen dieses Lachens zeigt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 22.02.2019, 07:49:59
Damian neigt den Kopf und zieht die Stirn in Falten als er den Worten des Zwergen lauscht. Dann blickt er zu Cedric und Rahel auf. Er hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet Baldark der erste sein würde, der sich aktiv in das Geschehen der Stadt einmischt und die lose verbundenen Streitkräfte zu Truppen formt.

"Keineswegs, Baldark, da bin ich ganz bei Euch. In Zeiten wie diesen können wir jedes Schwert an unserer Seite gebrauchen, das gilt selbst für die Höllenritter, auch wenn ich ihre Grundsätze in der Tat ablehne."

Im Grunde ist Damian froh, dass Baldark seine Überzeugungen durch diese verbale Herausforderung zur Disposition stellt. Anscheinend ist auch er selbst noch auf der Suche. Dies sollte jedoch zu einem anderen Zeitpunkt erörtert werde.

Sich an Rahel und Cedric wendend, fügt er hinzu.

"Nun, Euch beiden steht vollkommen frei, Euer Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wenn es nur Terendelev war, die Euch an Euren Orden gebunden hat, dann ist es vielleicht an der Zeit, neue Wege zu gehen. Die Ideale der Großen Silbernen verlangen viel und ich bin mir dieser Bürde durchaus bewusst. Sie war die mächtigste Wächterin, die Kenabres hatte. Sie hat ihr Leben für mich gegeben. Ohne mich zu kennen und ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, ob es dieses Opfer wert ist.

Terendelev war einzigartig in Kenabres und nicht, weil sie ein Drache war. Sie machte keinen Unterschied zwischen mir, Razgrim, Otham, Baldark oder Yadrix. Für sie waren wir einfach nur da und bedurften ihrem Schutz. Vergleicht das mit den anderen Wächtern dieser Stadt. Dem Großinquisitor Hulrun Shapokk. Als Hexer hätte Yadrix eher mit einer Befragung als mit einem selbstlosen Opfer rechnen können. Ich habe gesehen, zu was die Inquisitoren im Stande sind.

Die Adlerwacht? Ich bewundere Kommandant Tirabade, aber die Adlerwacht wurde gegründet, um Korruption aufzudecken. Ein nobles Ziel, aber sie unterscheiden sich von der Inquisition nur durch ihre Methoden. Wir brauchen sie, um Verräter wie Vhane zu enttarnen, aber Kenabres bedarf mehr, um am Abgrund zu bestehen. Krieger wie Baldark, die den Kampf mit den Dämonen selbst aufnehmen.

Die Höllenritter teilen seinen Hass. Bekämpfen Feuer mit Feuer. Ihnen geht es nicht um Schutz, Milde oder Vergebung. Ihr Urteil ist eisern. Ob sie das Tiefenvolk akzeptieren? Über ihr dämonisches Erbe hinwegsehen? Ich bezweifle es und das ist der eigentliche Grund, warum ich mit Paraliktor Astorath zu sprechen gedenke, Baldark. Ihnen geht es einzig und allein um die Vernichtung alles dämonischen und sie kennen darin keine Unterscheidung zwischen Freund und Feind.

Wenn ihr mich fragt, Ritter der Silbernen, dann ist Euer Orden der ehrenwerteste Orden der Stadt. Ich selbst würde mich gerne in Euren Reihen sehen und versuche mein Möglichstes, das Erbe Terendelevs in Ehren zu halten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 22.02.2019, 10:42:23
"Nein, ich bin durch meine Experimente oft gezwungen in Kategorien zu denken, da sich alle Stoffe einer Kategorie gleich verhalten. Zum Beispiel verhält sich Schwarzpulver mit Feuer immer gleich. Dieses Denken überträgt sich manchmal auf mein normales alltägliches Leben, sofern ich eins besitze. Ich meinte also wirklich mit Halblingen auskennen, aber mir scheint ich habe da einen Denkfehler gemacht. Nun da ich dich wie den werten Herren Razgrim behandeln soll, lade ich dich gerne auch ein, mein selbst Gebrautes zu probieren und vielleicht kannst du mir noch mehr über den Humor beibringen."
Ragni ist mit dieser Antwort nicht zufrieden. Das letzte mal hat er so viel geredet, als er die Beisetzung von Remigius regeln musste. Danach konnte er die meisten Gespräche in und um den Kampf mit einem Nicken oder Schütteln seines Kopfes führen.
 Doch diese langen Gespräche wird Ragni in Zukunft öfter führen müssen und dann ist das hier das perfekte Experiment, um seine neu erlesenen Verhaltensweisen zu üben.
Es liegt wohl an dem langsamen Ermüden seiner sozialen Fähigkeiten, aber die Mimik von Otham führte bei Ragni zu einer sehr großen Verwirrung.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 22.02.2019, 16:31:48
"Es freut mich zu hören, dass ihr einseht, dass Kenabres die Hilfe der Götterklaue durchaus benötigt. So können wir immerhin zusammen an einem Strang ziehen, um auch Astaroth davon zu überzeugen."

Baldark hält kurz inne und raunt nachdenklich in seinen Bart.

"Ich schätze auch wir sollten uns besser absprechen. Das Mischvolk... Also doch ein anderes Anliegen. Es könnte in der Tat ein Problem werden. Ich muss gestehen, dass auch ich an ihnen gezweifelt habe und immer noch mit Sorge auf sie blicke. Der Abyss hat sich sichtlich in sie hineingefressen. Sie wurden zwar nicht als Dämonen geboren, doch tragen sie ihr Mal. Selbst Vorslesh war einst ein Mensch. Trotzdem würde ich nicht mit der Wimper zucken ihr eigenhändig das Herz aus ihrem abartigen Körper zu schneiden.

Wo ist also die Linie zwischen Unseresgleichen, die noch aus eigener Willenskraft ihre Handlungen bestimmen können und denen, die hoffnungslos vom Wahnsinn des Abgrunds verschluckt wurden? Beim Anblick des Tiefenvolks bin ich ratlos.
Sie kämpften eisern Seite an Seite mit uns gegen die Dämonenschar, keine Frage und dafür gebührt ihnen Respekt. Umso tragischer ist ihr Schicksal, dass sie den Keim des Abyss in sich tragen. Wir wissen nicht und es erscheint mir äußerst unwahrscheinlich, ob einzig und allein ihr Äußeres korrumpiert wurde. Stagniert ihre Transformation oder ist ihr Zustand labil? Ich schätze nicht mal sie selbst wissen das so genau. Es wäre töricht nicht ein beobachtendes Auge auf sie zu richten.

Doch jemanden auf Grund eines Verdachts zu richten. Sie aufzugeben ohne sie kämpfen zu lassen. Ihnen ihr Recht auf Vergeltung zu verwehren. Ist schlicht nicht rechtens.

Dies ist meine Meinung dazu, Damian. Und ich fürchte die Götterklaue wird es anders sehen, doch ich schätze euch muss ich dies nicht erklären. Habt ihr einen Plan, um sie vom Gegenteil zu überzeugen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 23.02.2019, 11:57:50
Damian schaut nach Süden. Es sind immer noch nicht alle Feuer erloschen und dort, wo Damian das Südtor vermutet, qualmt nur schwarzer Ruß in den Himmel.

"Sobald die Königin mit ihrer Armee hier ist, wird Astorath keine Wahl haben."

Sich wieder Baldark zuwendend, ergänzt er.

"Aber zunächst will ich ihm meinen Dank aussprechen und sehen, wie es seinem Orden ergangen ist. Vielleicht können auch sie Hilfe gebrauchen. Brechen wir auf?"

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.02.2019, 16:39:27
Lann führt Razgrim, Ragni und Otham aus der Kammer des Alchemisten hinaus zurück in das Labyrinth der Tunnel. Nach etlichen Minuten die die Gruppe mehr oder weniger schweigend durch die spärlich erhellten Korridor zieht, erreichen sie den Eingang einer großen Tropfsteinhöhle.

Eine große Gruppe des Mischvolks erwartet sie schweigend und mit gesenktem Haupt. In der Mitte der Höhle liegt auf einem kunstvoll geschischteten Holzpodest der leblose Körper von Häuptling Sull. Der Leichnam ist in ein schlichtes, weißes Gewand gekleidet.

Aus der Gruppe der Wartenden tritt Skerla, die vormals rechte Hand des gefallenen Häuptlings hervor um den Neuankömmlingen ihren Respekt zu erweisen.

"Seid gegrüßt, Helden. Wir alle wissen es sehr zu schätzen das ihr unserem Häuptling die letzte Ehre erweisen wollt.
Mag es in der Vergangenheit auch zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein, sollt ihr wissen, dass wir euch heute als Freunde willkommen heißen."






Unterdessen befinden sich Baldark, Damian, Cedric und Rahel vor den Toren der Stahlkapelle, wo sie von einem schwer gepanzerten Höllenritter ins Innere des Gebäudes gebeten werden.
Paraliktor Astorath kommt in diesmal persönlich entgegen, anstatt die Helden in seinem Thron zu empfangen.

"Die Helden Kenabres kehren zu uns zurück. Es geziehmt sich das ich euch im Namen des Ordens der Götterklaue meinen Dank ausspreche. Ohne euren Einsatz wäre Kenabres endgültig zerstört worden.
Nun, da der Sturm vorrüber gezogen ist, sind wir darum bemüht die Ordnung wiederherzustellen, eure Bemühungen und auch die der Adlerwacht werden wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Ich stelle fest das ihr euer Gefolge mitgebracht habt. Was bezweckt ihr damit? Wollt ihr, dass wir uns dieser jungen Seelen annehmen? Oder führt euch ein anderer Grund hier in unsere heilige Halle?

Sprecht frei doch wisset, dass meine Zeit nicht grenzenlos ist. Meine Entscheidung wird für eine Vielzahl wichtiger Anliegen benötigt. Ein Aufschub meiner Pflichten bedarf triftiger Gründe."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 25.02.2019, 04:40:07
Damian neigt zum Gruß den Kopf und folgt dann Astorath tiefer hinein in die Stahlkapelle. Ihm war nicht wohl dabei, dass Rahel und Cedric sie begleiteten, aber er wollte Cedric seinen Wunsch auch nicht verweigern. Wenn es ihn nach dem Gespräch mit dem Paraliktor immer noch zum Orden zog, würde Damian ihn wohl schweren Herzens ziehen lassen.

"Danke für Eure Zeit, Paraliktor. Wir sind vor allem hier, um Euch über die Ankunft der Königin zu informieren. Unseren Spähern zufolge, ist ihre Armee keine Tagesreise mehr von Kenabres entfernt."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 25.02.2019, 13:41:10
So eine große Menschenmenge lässt es der humanoiden Ratte kalt den Rücken runter laufen. Er unterdrückt den starken Impuls sich auf alle Viere zu begeben, um etwas besser versteckt zu sein und bemerkt nicht, dass Skerla ihn wie üblich ignoriert mit ihrer Begrüßung.
Ragni geht ein paar Schritte auf Skerla zu und sagt in einem für ihn leisen Ton: "Wie lange wird das hier wohl gehen. Ich habe noch ein paar Dinge zu packen." Und dabei denkt er: Ja der arme Sull, zumindest waren wir Verwandte im Aussehen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren.
Irgendwas hatte Ragni gerade verwechselt, aber seine Gedanken waren schon wieder geflutet mit dem Ärger über die verlorene Arbeit, die durch an Anlassen des Olfakterators verpufft ist.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 25.02.2019, 14:49:14
Der Paraliktor lässt sich nicht anmerken ob ihn die Ankündigung der bevorstehenden Ankunft von Mendevs Regentin überrascht und antwortet im selben reservierten Ton wie zuvor.

"Galfrey persönlich, hm? Nun, es war abzusehen, dass der Krone nach diesem Zwischenfall daran gelegen ist ihren Einfluss in dieser angeschlagenen Region wieder zu festigen.
Das die Königin sich selbst zeigt ist allerdings ungewöhnlich.

Königin Galfrey..."
, murmelt der Paraliktor und lässt den Blick nach oben in die Kuppeldecke der Kapelle schweifen.

"Ich bin sicher Ihr habt schon das eine oder andere Gerücht um Mendevs Herrscherin gehört. Das sie unsterblich ist, beispielsweise? Oder das sie zu jeder Zeit eine schwere Rüstung trägt, sich darin aber bewegt als wäre es ein Kleid aus Seide?
Einige sagen ihre Hoheit ist der Grund warum dieser Krieg schon so lange währt. Das die Königin verhindert das Nerosyan seine geballte militärische Macht in einen Angriff auf Iz konzentriert, die Truppen des Sturmkönigs zerschmettert und die Weltenwunde schließt.
Fragt Ihr euch nicht auch gelegentlich warum wir bereits über 100 Jahre kämpfen? Warum es in all dieser Zeit keiner Seite gelang die Oberhand zu gewinnen?
Auf beiden Seiten haben mächtige Damen das Szepter in der Hand - auf der einen Seite Königin Galfrey, auf der anderen Areelu Vorlesh.
Dies ist zumindest ein bemerkenswerter Zufall."


Rahel schnappt hörbar nach Luft.

"Ihr... ihr setzt ihre Majestät, Königin Galfrey mit dieser Schlampe Areelu Vorlesh gleich?
Das ist Ketzerei! Mehr noch, das ist Hochverrat!
Wie könnt ihr es wagen?!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 26.02.2019, 09:03:06
Baldark dreht sich ruckartig nach Rahel um und wirft ihr einen missbilligenden Blick zu.

"Paraliktor, verzeiht das ungezügelte Temperament unserer Begleitung. Sie weiß vermutlich nicht, dass ihr nicht unter dem Befehl der Krone dient und sie scheint außerdem auch nicht zu realisieren, dass das Privileg dieser Unterhaltung beizuwohnen ein Gefallen aller Beteiligter ist.

Doch würde ich gerne wissen, worauf ihr mit euren Andeutungen hinauswollt. Ich schätze der Grund warum es noch keine Ambitionen gab den Kreuzzug bis an die Pforten von Iz zu führen, liegt darin, dass man noch keine sichere Möglichkeit gefunden hat die Weltenwunde zu schließen. Eine planlose Mobilisierung solcher Streitkräfte würde zu große Verlusten nach sich ziehen.
Ein weiterer Grund, warum wir euch aufsuchen. Wir haben vor uns auf genau diesen Pfad zu begeben. Wie ihr sagtet, zu lange wütet dieser Krieg bereits. Wir sind fest entschlossen das Portal, das unsere Welt mit dem Abyss verbindet, zu schließen. Wir werden die Königin nach ihrem Segen für diese Mission bitten und anschließend tiefer in die Weltenwunde vordringen.
Ich weiß, dass euer Orden nicht der Kron oder uns irgendetwas schuldig ist, doch verfolgen wir alle das gleiche Ziel. Die Verbannung der Dämonen aus dieser Ebene. Der Erfolg unseres Vorhabens würde also auch in eurem Interesse liegen. Die Götterklaue wird nach all diesen Jahren des Krieges mit den Dämonen sicher eine beachtliche Summe an Wissen, Erfahrungen und Plänen zusammengeführt haben.
Ich frage euch also inständig, ob ihr noch einen Rat für uns habt bevor wir uns in den Schlund der Hölle begeben."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 26.02.2019, 22:30:06
Amüsiert über Ragnis fehlenden Sinn für eine klare Unterhaltung und der Tatsache, dass er offenbar versucht die Gepflogenheiten der Zwerge oder generell anderer Völker zu kopieren, schüttelt er lächelnd in einem unbeobachteten Moment den Kopf, bevor er Lann und den Anderen folgt. Die rattenähnliche Kreatur mit seinem wirren Verhalten erinnert den Zwerg fast ein wenig an die jungen Unbehauenen in Hochhelm. Die Gedanken waren zu Beginn nie ganz bei der Sache, nun selbst kurz vor der Weihe hatten manche damit noch Probleme.

Als der Trupp die Kammer betritt, in dessen Mitte der Leichnam des Häuptlings aufgebahrt worden ist, bleibt Razgrim kurz am Tunneleingang stehen, atmet tief durch und schließt zu den übrigen Stammesmitgliedern auf, die allesamt um ihren toten Anführer gereiht stehen. Der Zwerg erkennt Skerla schnell wieder, doch schiebt er alle Erinnerungen und Gedanken schnell beiseite. Dies ist nicht die Zeit und der Ort, um alte Unstimmigkeiten auszudiskutieren. Und Skerlas Worte bestätigen ihm das, woraufhin er einen Schritt auf sie zu macht und sich verbeugt.

"Wir sind nicht mehr oder weniger Helden, als ihr es seid. Ohne eure Hilfe würden wir alle längst in die Essen des Allvaters zurückkehren. Vor ein paar Tagen noch waren wir uns völlig unbekannt, dann drangen wir in euer Reich vor, wurden in kurzer Zeit Verbündete und nun begrüße ich es, uns fortan Freunde nennen zu dürfen. Es ist mir eine Ehre die Seele eures Häuptlings bei ihrem letzten Gang zu leiten, auf dass sie dort Ruhe finden möge, wo auch immer sie diese ersucht."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 28.02.2019, 15:43:49
Otham steht ruhig neben Razgrim als Skerla auf sie zuschreitet. Auch wenn alles was er vorher gesagt hat richtig ist und er jedem Einzelnen der Kinder des ersten Kreuzzuges dankbar ist für seinen Einsatz, hält er keine großen Stücke auf Skerla. Er nickt ihr kurz zu.

Er wirft einen Blick auf Häuptling Sul in der Mitte des Raumes gesäumt von Kerzen. So richtig weiß der Halbling nicht wie er sich verhalten soll. So nimmt er sich vor sich einfach an Razgrim zu halten. Der Priester sollte wissen wie in einer solchen Situation zu verfahren ist.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.02.2019, 16:05:12
Rahel wirft Baldark einen ungläubigen Blick zu, schließt aber sofort ihren Mund und sagt kein Wort mehr.
Cedric widmet seiner Schwester einen ermahnenden Blick und lauscht dann mit verschränkten Armen der Antwort Astoraths.

Der Paraliktor wirkt ob Rahels Vorwürfen mehr amüsiert als entrüstet, schenkt der jungen Ritterin allerdings keine Beachtung.

"Wie gesagt, Baldark: Ales nur Gerüchte. Geschwätz der Gemeinen, wenn ihr so wollt.
Mit eurem Vorschlag eines Vorstoßes in die Weltenwunde stoßt Ihr bei mir offene Türen ein. Die Götterklaue hat sich schon seit langem für eine derartige Mission ausgesprochen, bisher war es die Führung der Stadt die uns daran gehindert hat.
Ein direktes Vorgehen gegen unseren verhassten Feind - nicht weniger könnten wir uns wünschen!
Solltet ihr Königin Galfrey von eurem Unterfangen überzeugen können wären wir die ersten unter den verbliebenen Streitkräften Kenabres die eine Kompanie auf die Beine stellen würden.

Wenn sich geeignete Kämpfer in euren Reihen finden die sich unter unserem Banner versammeln wollen, um so besser"
, ergänzt der Paraliktor mit einem Seitenblick auf Cedric.



Skerla wirft Ragni einen strengen Blick zu.

"Es dauert so lange wie es dauert, Ragni. Ich weiß du meinst es nicht so, doch du solltest gelegentlich auch etwas über Sitten und Bräuche lernen, anstatt immer nur in deinem Labor zu experimentieren.
Häuptling Sull war unser Anführer und auch im Tode verdient er unseren Respekt. Blick in dein Herz und wenn du nichts findest was dich mit ihm verbindet, dann sei zumindest still und störe nicht die Trauer der Anderen.

Lann hat mir gesagt, dass er vorhat dich zu den Helden zu schicken um sie zu begleiten. Du würdest gut daran tun von Ihnen zu lernen, sie können dir noch das ein oder andere beibringen."


Otham, Ragnis und Razgrim werden vor den aufgebahrten Leichnam Sulls geführt und als Razgrim sich nach einer Weile des respektvollen Schweigens umdreht, merkt er wie die Augen aller Anwesenden auf ihn gerichtet sind, so als würden sie von ihm irgendeine Reaktion erwarten.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 28.02.2019, 17:24:43
Musik (https://www.youtube.com/watch?v=PrSnBKAGI1A)

Razgrim glättet seinen Wappenrock und richtet die Schärpe, auf der das heilige Zeichen Torags über dem Abbild der fünf Königsberge prangt. Dann tritt er langsam an den steinernen Quader, der als letzte Ruhestätte für den Häuptling fungiert. Die feinen Kleider, die ineinander gefalteten Hände und die Wunden der Schlacht zieren das Äußere Suls. Razgrim entkorkt eine schmale Kristallphiole, deren Inhalt klar und farblos ist. Bedacht geht er um den Quader, bis er am Kopfende steht. Dann schüttet er nicht mehr als einen Fingerhut der Flüssigkeit in seine Hände und wäscht sich diese, ehe er seine Linke sanft auf der Stirn des Mischwesens ablegt und die Augen schließt.

"Wir, die nun alle hier versammelt sind, ob Freunde, Verwandte oder Gefährten auf dem Schlachtfeld. Wir alle sind hier, um einem Mann die letzte Ehre zu erweisen, der für eine Chance gekämpft hat. Eine Chance sein Volk aus den Schatten ans Licht zu führen, dort wo sie längst hätten sein sollen. Ein Leben, dass sie längst hätten führen sollen."

Wie in Zeitlupe senkt Razgrim das heilige Wasser über der Stirn des Leichnams und benetzt den Toten, bis er an seinen Füßen angekommen ist und die Phiole leer ist. Währenddessen fährt er fort.

"Ohne zu zögern stellte er sein Leben unter das eines Jeden von uns. Sein Mut erleuchtete euch, sprang auf jeden in seinem Umfeld über und ließ keinen Zweifel an seiner Überzeugung. Seine Schroffheit und sein Humor ließen immer den nötigen Platz für Barmherzigkeit und spendeten Trost in den dunkelsten Stunden. Sein Drang Anderen bessere Tage zu schenken war und ist das Zeichen eines echten Helden. Ich bin stolz mit einem solchen Krieger für dieselbe Sache gekämpft zu haben."

Abermals berührt Razgrim wieder oben angelangt die Stirn des Toten und rezitiert in tiefen Tönen ein Gebet an den Allvater, dessen Magie den Leichnam in ein güldenes Glühen hüllt.[1]

"Helfen wir seiner Seele nun den letzten Pfad auf dieser Ebene zu vollführen und Frieden in den Reichen Magrims zu finden, auf dass er seine weltlichen Freuden und Taten im Jenseits weiterführen kann."

Dann beginnt Razgrim ein zwergisches Gebet, welches in einen tiefen Gesang übergeht.
 1. Sanctify Corpse
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.02.2019, 17:53:46
Während Razgrim sein Gebet spricht erscheinen zwei Fackelträger zu den Seiten des Scheiterhaufens und setzen diesen in Brand.
Bald mischt sich das Geräusch knisternder Flammen in Razgrims Lied und der flackernde Schein der Flammen erhellt die Gesichter all derer die gekommen waren um von Häuptling Sull Abschied zu nehmen.

Der korpulente Leichnam des gefallenen Oberhaupts des Mischvolks wird von sengenden Flammen umhüllt, doch sind die Umrisse des Körpers dank Razgrims Zauber immer noch sichtbar.

Ein tiefes Brummen steigt langsam in den Kehlen der Versammelten an als ein um ein anderer Angehöriger des Mischvolks in Razgrims Melodie einstimmt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 04.03.2019, 11:49:20
Nach dem Besuch bei ihren Verbündeten treffen sich die Helden wieder im Herz des Verteidigers.
Ein kurzes Gespräch klärt wie die Treffen mit Aravashnial, den Rittern der Silbernen, den Höllenrittern und dem Mischvolk verlaufen sind, dann beschließen alle Anwesenden, dass bis zum Eintreffen der Königin der Fokus auf der Befriedung und Wiedererrichtung Kenabres liegen sollte.

Die nächsten beiden Tage verlaufen dementsprechend mehr oder weniger ereignislos. Ragni taucht immer mal wieder auf und am zweiten Tag läuft er bereits unermüdlich der Gruppe hinterher, verbringt mal Zeit mit Damian in der Bibliothek, mal mit Baldark und Shiva auf einem Streifzug durch die Stadt, mal mit Razgrim bei der Pflege der Verwundeten und am Abend setzt er sich zu Otham und einigen Soldaten der Adlerwacht um sich an Würfelspiel und einem Krug Bier zu probieren.


Am Morgen des dritten Tages stürmt Anevia durch die Tür und stolpert dabei fast über ihre eigenen Füße.
Die junge Frau ist so außer Atem, dass sie erst einmal Luft holen muss, bevor es aus ihr herausplatzt:


"Sie sind da! Hunderte! Tausende! Der Horizont ist ein Meer aus Fahnen! Die Königin hat eine ganze Armee geschickt!

Die Truppen nähern sich dem Südtor, trommelt alle zusammen!"




Jubelschreie hallen durch das Herz des Verteidigers und wenig später durch alle Straßen Kenabres.
In Windeseile hat sich eine Traube aus Menschen versammelt. Soldaten, Frauen, Kinder, Alte und Kranke, wer sich auf den Beinen halten kann schließt sich dem Zug der Jubelnden an.
Als die Helden an der Spitze der Prozession am Südtor ankommen sehen sie das Anevia nicht gelogen hat.

Eine gewaltige Armee ist vor den Toren Kenabres aufmarschiert.
Metall funkelt in den Strahlen der Morgensonne, Fahnen und Banner flattern im Wind und die Geräusche schnaubender Pferde, scheppernder Rüstung und tausender Fußschritte hallen über die Ebene vor Kenabres.

Als die Truppen näher kommen erkennen die Helden, dass die königliche Armee keineswegs frisch ausgehoben ist. Staub und eingetrocknetes Blut dämpft den Glanz der Rüstungen und Schilde und die Bewegungen und der Blick der Soldaten zeigt die disziplinierte Wachsamkeit erfahrener Soldaten.
Offenbar hat die Armee den Weg nach Kenabres erkämpfen müssen und wenn man die Scharten in den Schilden sowie die Anzahl der Verbände zählt, kommt man zu dem Schluss, dass es keine einfachen Schlachten waren.

Dennoch, die Armee strahlt eine beachtliche Geschlossenheit und Kampfbereitschaft aus und es steht außer Frage, dass es sich hier um die besten Männer und Frauen Mendevs handelt.

Eine Reihe Befehle werden gebrüllt und die Armee kommt geräuschvoll zum Stillstand.
Direkt vor dem Südtor löst sich eine kleine Gruppe Berittener von der Hauptstreitmacht und kommt auf die Versammlung am Tor zu. An der Spitze der gepanzerten Reiter befindet sich eine Frau in silbrig glänzender Rüstung die einen blütenweißen Schimmel reitet. Obwohl die Gestalt der Ritterin eher gewöhnlich ist, zeigen Körperhaltung und Gestik, dass es sich hier um Niemand gewöhnlichen handelt.

Als das weiße Pferd nur wenige Meter vor dem Südtor zum stehen kommt spüren alle Anwesenden eine Aura von Erhabenheit und Stärke die von der Reiterin ausgeht.

Noch während die umstehenden Bewohner Kenabres einander beiseite schieben um eine bessere Sicht auf das Geschehen zu bekommen, reißt einer der Ritter im Hintergrund ein Banner in die Luft auf dem das königliche Wappen abgebildet ist und ruft mit lauter Stimme:

"Hört mein Wort, Bürger Kenabres!

Ihr befindet euch in Gegenwart eurer Hoheit, der rechtmäßigen Herrscherin über Mendev, des Schwerts Iomedaes und der Verteidigerin der freien Völker, Kreuzfahrerkönigin Galfrey!

Kniet nieder, Untertanen, und erweist der Königin euren Respekt!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 04.03.2019, 13:37:05
Die Winde vor den Toren zerren unerbittlich an seinem Umhang, während die Glieder seines Kettenhemdes leise Töne wie bei einem Windspiel von sich geben. Erleichterung zeichnet sich auf dem Gesicht des Zwergs ab, als er die Truppen erkennt. Langsam blickt er von den Überlebenden zur Adlerwacht und seinen Gefährten. Bis zur letzten Minute haben sie alle den Glauben an das Eintreffen der königlichen Armee nicht verloren, und doch schürt es abermals die Hoffnung ihre Exzellenz nun leibhaftig zu Gesicht zu bekommen.

Auf die Worte des Soldaten greift Razgrim nach seiner Kapuze und streift sie ab. Neue zwergische Runen zieren seinen kahl rasierten Kopf und schimmern leicht bläulich. Dann kniet er sich zur Begrüßung der Königin auf sein rechtes Bein und senkt leicht den Kopf.

Mit einem kurzen Seitenblick und einem Nicken an Ragni gewandt, bedeutet er ihm dasselbe zu tun.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 04.03.2019, 15:48:35
Die positiven Auswirkungen der Gesellschaft und der frischen Luft sind Ragni deutlich anzusehen. Einige seiner kahlen Stellen sind langsam nicht mehr ganz so kahl und die Farbe des Felles scheint ein ganz kleines bisschen brauner zu werden, anstatt des vorherigen starken Grautons.
Langsam gewöhnt er sich an den Umgang mit den Oberwelt Bürgern, auch wenn ihm immer skeptische Blicke entgegen geworfen werden, die er meistens vor Faszination gegenüber den Gepflogenheiten der Oberwelt gar nicht wahr nimmt.
In dieser drängelnden Menge aus Bewohnern Kenabres hält sich Ragni dennoch stark an Razgrim, denn so bekommt er weniger Ellenbogen zu spüren, was wohl eine Nebenwirkung seiner geringen Größe zu sein scheint.

Als Razgrim seine Kapuze hinunter zieht, tut Ragni es ihm mit seiner Brille nach. Die stark vergilbten Gläser bieten einen guten Schutz vor dem ganzen Licht der Oberwelt, aber hier ist dies wohl angebracht.
Währenddessen betrachtet er die Geste des Zwerges fasziniert und amt sie ihm, so gut er kann, nach. Dabei plagt ihn ein nicht allzu kleiner Gewissensbissen, da Lann nicht wollte, dass er sich zeigt und die Ratte sich über diese Anweisung hinweg setzt. An sich ist das für ihn nicht schlimm, aber Ragni hatte Lann sein Wort gegeben, dies nicht zu tun.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 07.03.2019, 16:54:51
Mit großen Augen steht Otham auf der Mauer, als er das Heer sieht was gen Kenabres zieht, nachdem Anevia aufgeregt in den Verteidiger stürzt. Einen kurzen Moment ist er versucht die Wimpel zu zählen die über der Armee im Wind flattern, doch schnell wird Otham von der lauten Stimme eines Ritters aus seiner Betrachtung gerissen. Viel mehr als das er jetzt nun wohl nicht mehr dazu kommen wird alle zu zählen, stören ihn, die Worte die er vernimmt. Wenn es eins auf der Welt gibt, was Otham zu wider ist, ist es das Knie beugen zu müssen. Wenn Otham etwas heilig ist, ist es seine Freiheit, natürlich neben Desna an der ersten Stelle. Und genau hier liegt das Problem. Sein Eid, der ihn an die Große Träumerin bindet, bindet ihn auch an den ersten Kreuzzug. Da sich Desna entschieden hat, dass der Kampf der Weltwunde ihre Sache ist, ist es Othams Kampf unabhängig, davon dass er zuerst nur versucht hat seine Haut zu retten, weil er "zufällig" in Kenabres war zum Zeitpunkt des Angriffs. Inzwischen zweifelt der Halbling aber daran, dass es wirklich ein Zufall war. Doch wenn Otham ein Teil des Kreuzzuges ist ist Königin Galfrey auch seine Königin und er mss das Knie beugen, auch wenn es ihm nicht schmeckt.
So geht Otham wenig galant auf die Knie, doch er starrt die Frau auf dem weißen Pferd an, bei ihr handelt es sich wohl um Galfrey.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 07.03.2019, 17:38:22
Die Ankunft Königin Galfrey's besiegelt die Erlösung für Kenabres und seine Überlebenden. Der Angriff der Dämon ist überstanden, wenn auch unter schmerzenden Verlusten. Baldark sackt bei dem Anblick der geradezu strahlenden Frau auf die Knie. Erleichterung macht sich in ihm breit und er entspannt seinen seit langem unter Spannung stehenden Körper. Er schließt seine Augen und genießt diesen Moment des Friedens. Erst jetzt merkt er wie müde er eigentlich ist. Baldark ist sich der Vergänglichkeit dieser Ruhe durchaus bewusst. So gerne er der Königin die Rolle des Heiland zusprechen möchte, nagt an ihm doch die Realität der gegebenen Situation.

Matt schimmern die Harnische der Kreuzritter im warmen Licht der Morgensonne. Eingetrocknetes Blut an ihren Rüstungen und Kerben an ihren Schilden zeugen davon, dass der Weg nach Kenabres seinen Preis hatte. Es wird sich noch herausstellen, ob lediglich die Dämonen, die über Kenabres ins Land strömten, dafür verantwortlich sind oder ob auch noch andere Städte Ziele der Dämonen waren. Eins steht jedoch fest, die Wächtersteine gehören nun der Vergangenheit an, das sollte mittlerweile auch die Königin mitbekommen haben. Mendev liegt schutzlos auf der Schlachtbank. Es wird unmöglich sein das Eindringen der Dämonenschar an allen Grenzen zu verhindern, zumindest auf Dauer.

Der Blick des Zwerges verharrt auf der Anführerin des Kreuzzuges. Ihre Reaktion auf die gegebenen Umstände ist die Bündelung ihrer Streitkräfte und Zurückeroberung der gefallenen Städte. Hat sie vor die Wächtersteine zu reaktivieren? Will sie den Kreuzzug hinter feindliche Linien führen? Strategische Punkte sichern? Oder möchte sie die möglichen Überlebenden retten? Was es auch ist, sie wird einen Plan verfolgen, auf den Baldark erwartungsvoll hinblickt.   
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 07.03.2019, 22:04:38
Die Einwohner Kenabres beugen einer nach dem anderen das Knie vor ihrer Königin.
Erleichterung und Stolz spiegelt sich in den Gesichtern der Überlebenden wider und es ist überdeutlich wieviel Hoffnung ihnen das Erscheinen Galfreys gibt.

Die Reiterin auf dem strahlenden Schimmel führt die Hände zum Kopf und klappt das Visier des schweren Helms nach oben. Darunter erscheint das Antlitz einer Frau von unbestimmbarem Alter. Ihre Haut ist von vornehmer Blässe, rein und faltenfrei wie bei einer jungen Frau in ihren frühen Zwanzigern, doch der Blick ihrer eisblauen Augen ist ernst und zeugt von jahrzehntelanger Erfahrung sowohl in der Politik als auch auf dem Schlachtfeld. Ihre Bewegungen sind ruhig und bewusst und als Königin Galfrey die Stimme hebt, ist diese klar und eindrücklich.

"Erhebt euch, Bürger Kenabres. Ich schätze es das ihr mir, als eurer Königin den Respekt erweist. Doch scheint es, als habt ihr euer Schicksal selbst in die Hand genommen, als ich euch nicht helfen konnte. Als solches gebührt eure Dankbarkeit nicht mir, noch meinen Truppen, sondern einzig und allein euch selbst."

Die Königin lässt ihren Blick über die versammelten Anwesenden streifen.

"Ich sehe Prälat Hulrun nirgendwo. Ist es so, wie ich vermute und er ist gefallen? Dies wäre ein schwerer Schlag für den Kreuzzug.
Wär ist der amtierende Kommandant der Stadt? Er möge vortreten."


Anevia gibt Irabeth einen Stoß und diese taumelt nervös nach vorn und fällt vor dem Pferd der Königin aufs Knie. Mit starr nach unten gerichtetem Blick stammelt die Halb-Orkin ein paar kaum verständliche Worte.

Königin Galfrey hebt eine Augenbraue und verzieht dann den Mund zu der Andeutung eines Lächelns.

"Erhebt euch, Paladin. Ich habe bereits erwähnt, dass ihr mir keine Dankbarkeit schuldet und ich reagiere allergisch auf Huldigungen. Offenbar seid ihr nun der Kommandant Kenabres. Berichtet mir, wie die Lage ist. Details können später geklärt werden, die Armee wartet aber auf Befehl."




Irabeth erhebt sich hastig und salutiert mehrmals.

"Hauptmann Irabeth Tirabade der Adlerwacht von Kenabres, zu Euren Diensten, Hoheit!
Wir haben die Lage unter Kontrolle, die feindlichen Streitkräfte wurden niedergeschlagen, die unmittelbare Bedrohung ist abgewendet! Wir haben... hohe Verluste erlitten. Doch wir haben gesiegt!
Doch nicht mir oder meinen Soldaten gebührt die Ehre dieses Sieges! Es waren einige wenige Euer furchtlosesten Untertanen die sich im Besonderen hervorgetan haben. Sie haben der Hexe der Weltenwunde persönlich einen Strich durch die Rechnung..."


Ein Strom von Worten bricht aus Irabeth heraus als sie jetzt doch alle Geschehnisse aufzählt, wobei sie mehrfach mit der Chronologie der Ereignisse der letzten Tage durcheinander kommt.
Die königlichen Ritter werden das ein oder andere Mal unruhig als Irabeth vom Sturmfürsten und zuletzt von Areelu Vorleshs Auftritt berichtet und den Helden entgeht nicht wie sie nervös den Kopf in Richtung ihrer Königin drehen, doch Galfrey hört Irabeths Ausführungen mit konzentrierter doch ansonsten regungsloser Miene zu.

Als Irabeth schließlich fertig ist und hörbar nach Luft schnappt, steigt die Königin mit elegantem Schwung von ihrem Pferd und macht einen Schritt auf Irabeth zu.
Die Paladinin macht erschrocken einen Schritt zurück, doch Galfrey schließt mit wenigen raschen Schritten die Distanz und bleibt vor Irabeth stehen. Obwohl Irabeth die Königin um mehr als eine Haupteslänge überragt ist es die Kommandantin die klein und unscheinbar wirkt.
Galfrey hebt eine Hand und legt Irabeth den gepanzerten Handschuh auf die Schulter.

"Ihr habt nicht nur Kenabres, sondern ganz Mendev einen großen Dienst erwiesen, Kommandant Tirabade. Es sind Männer und Frauen wie Ihr die mich im Kampf gegen den Abgrund nicht die Hoffnung verlieren lassen. Ihr wart euren Leuten in dieser Zeit ein leuchtendes Beispiel und ein wahrer Anführer. Tragt den Kopf hoch, Kommandant. Ihr habt es euch mehr als verdient."



Galfrey nickt Irabeth zu und wendet sich dann an alle Anwesenden.

"Kommandant Tirabade sprach von besonderen Individuen, von wahren Helden die sich der Hexe der Weltenwunde, Areelu Vorlesh in den Weg geworfen und ihre abscheulichen Pläne vereitelt haben.
Tretet hervor, Helden des Kreuzzugs, ich möchte mir ein Bild von den Rettern Kenabres machen!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 08.03.2019, 09:44:05
Als die Königin mit Hauptmann Tirabade nach vorne tritt und nach ihnen verlangt, spürt der Zwerg etwas in ihm aufkeimen, dass er lange nicht mehr verspürt hat. Ein Anflug von Stolz übermannt ihn für einen kurzen Moment, als sich die Blicke der letzten Einwohner auf seine Gefährten und ihn richten. Abermals zieht er seinen Wappenrock gerade, atmet tief durch und klopft, ehe er nach vorne geht, Baldark noch einmal beruhigend auf die Schulter.

Der Zwerg bleibt in gebührendem Abstand vor ihr stehen und räuspert sich.

"Es ist mir eine Ehre eure Exzellenz kennen zu lernen." er deutet eine leichte Verbeugung an.
"Eure Geschichten und Taten sind in meiner Heimat wohl bekannt und dienten mir seit Beginn an als Inspiration. Ich bin Razgrim, Behauener des Allvaters und Zweitältester des Glutschlund-Klan aus den Fünf Königsbergen. Meine Wurzeln und meine Überzeugung trieben mich aus den Hallen Hochhelms bis nach Mendev, und wie es scheint zur richtigen Zeit." Bei seinen letzten Worten deutet seine Miene ein leichtes Lächeln an.

Sie ist genauso wie die Geschichten es erzählen. Ihre Aura ist bemerkenswert. Razgrim spürt eine Präsenz von nicht greifbarer Macht, Anmut und Güte, wie er sie dennoch nicht erwartet hat. Es ist eins Geschichten über eine Person zu lesen, doch wenn man sie selbst erblickt, überschattet dies alles bisher Erlebte. Der Zwerg hält sich willentlich davon ab den Kopf in Demut zu senken und blickt Königin Galfrey direkt in die Augen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 09.03.2019, 10:41:36
Als die Banner am Horizont erschienen, hatte Damian für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl, wieder kurz vor dem Beginn einer Schlacht zu sein. Das Donnern der Pferdehufe und Soldatenstiefel, das sich wie ein Erdrutsch auf die Stadt zubewegte. Nur mühsam unterdrückte er den Reflex, den Überlebenden von Kenabres Befehle zu geben und die heranrückende Armee in vernichtende Magie zu hüllen.

Erschrocken über sich selbst, schließt er die Augen und versucht, in einem Stoßgebet an Iomedae um Vergebung zu bitten, doch die Bilder der letzten Tage fluten seinen Geist. Die Schreie der Tausenden, die in den letzten Tagen in Kenabres ihr Leben ließen. Die von den Dämonen zerrissen wurden. Die Kultisten und Abtrünnigen, die Damian selbst getötet hatte.

Damian atmet tief durch. Dies war der falsche Ort und die falsche Zeit für Kontemplation. Er hebt den Blick wieder zum Horizont.

Kurz nach Beginn des 2. Kreuzzugs, hatte Damian einst einen Kleriker des Gorum kennengelernt. Sie hatten damals eine hitzige Diskussion geführt, weil der Gorumnit ihm lachend erklärt hatte, dass die Weltenwunde eine einzige Lobpreisung des Herren der Schlachten wäre. Damian hatte ihm damals wütend widersprochen und auf den Konflikt der Ebenen, der himmlischen Heerscharen mit den Abgründen des Abyss hingewiesen, doch beim Anblick des heranrückenden Heeres war sich Damian nicht mehr so sicher. So mächtig die Armee aus Nerosyam wirkte, solange sie keinen Weg finden würden, die Weltenwunde zu schließen, wären die Streitkräfte nur ein Opfer auf dem Altar des Krieges.

In der Stahlkapelle hatte er Astoraths Anschuldigungen unbeantwortet gelassen, weil auch Damian die Zweifel kannte. Wie konnten die Götter die Weltenwunde zulassen? Warum halfen sie ihren sterblichen Herolden im Wissen, dass diese gegen den Ebenenriss selbst nichts in der Hand hatten. Ängste, Zweifel und Wut. Damian kannte sie aus den Lazaretten und von den Versehrten. Er wusste, dass sie Bestandteil der Kriegsführung der Dämonen waren und auch, dass die Inquisitoren es als Häresie verstanden.

Während der einzelne Ritter das Nahen der Königin ankündigte und den Kniefall verlangte, wie es die Tradition vorschrieb, fragte sich Damian, ob Galfrey ähnliche Gedanken hatte. Wie gelang es ihr, als Verkörperung des Kreuzzugs dessen Vision zu vertreten, im Wissen, dass bisher niemand einen Weg gefunden hatte, diesen Kampf zu gewinnen? Verstand sie die Weltenwunde etwa tatsächlich als Metapher auf den ewigen Krieg, wie es Astorath in seiner Bitterkeit vermutete? Würde sich die Gelegenheit ergeben, würde Damian die Königin darauf ansprechen.

Das Knie beugend, wartet Damian auf die Begegnung mit Galfrey. Er weiß, dass alle Worte, die vor so großem Publikum gesprochen werden, ihren Zweck erfüllen müssen und reiht sich daher in Razgrims Huldigung ein.

"Auch mir ist es eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Eure Exzellenz. Mein Name ist Damian. Wir haben Eure Ankunft sehnsüchtig erwartet."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 09.03.2019, 18:45:18
Als Baldark die Hand Razgrims auf seiner Schulter spürt, erwidert er die Geste. Ihre durch Zufall entstandene Gruppe hatte so einiges in kürzester Zeit überstanden. Der Zwerg hatte bereits in seiner Kompanie bemerkt, dass der Krieg verbrüdert, ob man wolle stand dabei leider nicht zur Debatte.
Er ist Soldat. War er zumindest. Seitdem der Abgrund sich unter ihnen öffnete und sie in die Tiefen fielen, ist er sich nicht mehr so sicher. Es war nicht die Struktur des Militärs, die sie wieder an die Oberfläche führte. Nicht die Spitze der Hierarchie, die das Überleben der Stadt sicherte. Es waren Individuen, die aus eigener Überzeugung das Unmögliche realisierten. Baldark hat schwerwiegende Entscheidungen weit außerhalb seines militärischen Ranges getroffen. Und nun stand er der höchsten Autorität des Landes gegenüber und hoffte inständig, dass er ihre Befehle und damit verbundenen Überzeugungen teilen kann.

"Es ist mir eine große Ehre eure Majestät persönlich kennen lernen zu dürfen. Mein Name lautet Baldark. Kind Mendev's, Soldat des Kreuzzuges, Gefreiter des 3. Spähtrupps von Kenabres und damit unter eurem direkten Befehl.

Es stimmt, dass wir der gegebenen Situation geschuldet unser Schicksal selbst in die Hand nehmen mussten und den Göttern sei Dank, konnten wir Wenige den Widersachern trotzen. Doch wird eure Ankunft dadurch nicht weniger sehnsüchtig erwartet. Der Angriff der Dämonen zieht schwerwiegende Konsequenzen für ganz Mendev mit sich und der Kreuzzug braucht in Zeiten der Hoffnungslosigkeit eure Führung."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 10.03.2019, 17:02:41
Alle seine neu gewonnenen Gefährten stehen nun nach und nach auf und treten vor die Königin, weshalb sich Ragni plötzlich sehr unwohl und alleine fühlt, wobei sein Blick immer noch auf den Boden gerichtet ist.
Durch das mehrmalige Auffordern, sich nicht zu verbeugen, hebt er seinen Oberkörper langsam wieder in die gewohnte Position und tritt ein paar Schritte zurück, da die Helden der Schlacht nun direkt zur Königin sprechen.
Dort hat er nichts zu suchen, aber sein Blick klebt förmlich an der Königin und seine Ohren spitzen sich, so dass er jedes Wort hören kann, welches die Gruppe mit der Königin wechselt. Die Geschichten um die gewagten Aktionen, die der Kampf um Kenabres von Damian, Otham, Baldark und Razgrim erforderten, lassen Ragni immer die Nackenhaare aufstellen. Dieser kleinen Runde von Helden und Königinnen will er sich nicht aufdrängen.
Die Königin scheint eine Aura der Hoffnung zu umgeben und dieses Gefühl durchströmt Ragni zusätzlich zu seinem normalen Tatendrang, sodass er vor Aufregung kaum still stehen kann, was in einem leichten auf und ab Wippen seines Körpers resultiert..
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 11.03.2019, 11:13:12
"Verdammt.", flucht Otham innerlich, als sie nach vorne gerufen werden. Nicht das der Halbling ein Problem damit hat vor Gruppen zu stehen, womit er allerdings ein Problem hat ist sein Mundwerk unter Kontrolle zu halten. Und er hat wenig Lust eine Königin vor ihrem gesamten Herr vor den Kopf zu stoßen. Einen kurzen Moment überlegt er ob er sich einfach verdünnisieren soll; doch als Razgrim, Damian, Baldark und sogar Ragni nach vorne treten ist die Entscheidung gefallen.

Auch Otham tritt vor die Königin und lässt sich erneut auf ein Knie fallen. Um nichts dummes zu sagen, spricht er einfach nicht. Sollen Damian oder Razgrim das Reden übernehmen, sie dafür wohl besser geeignet.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 11.03.2019, 21:57:49
Der Blick der Königin wandert der Reihe nach über die Helden. Ragni spürt wie die Augen der Königin auch einen Moment auf ihm ruhen, doch ist nicht zu lesen, ob es ein missbilligender oder ein wohlwollender Blick ist.

Galfrey räuspert sich.

"Ich wusste bereits um die Zerstörung des Wächtersteins, wir konnten die Auswirkungen seiner Vernichtung viele Meilen entfernt spüren. Wenn ich eure Geschichte richtig verstanden habe seid ihr für das Ende des Wächtersteins mit verantwortlich – eine Tat die man kritisch bewerten, wenn nicht gar verdammen wird.

Meiner Meinung nach wäre dies jedoch eine sehr engstirnige Sicht der Dinge und ich hege keinerlei Groll auf euch. Im Gegenteil, so wie es aussiehth habt ihr nicht nur Kenabres, sondern möglicherweise Legionen von Kreuzfahrern vor Areelu Vorlesh gerettet. Was auch immer für einen abscheulichen Plan ihr durchkreuzt habt, wenn der Sturmfürst und Vorlesh persönlich an ihm mitgewirkt haben ist sicher, dass er unser aller Untergang eingeleitet hätte.

Doch ich hoffe ihr versteht was euer Erfolg impliziert: Der Wächterstein mag verschwunden sein – unwiderbringlich vermutlich – doch Iomedae hat dafür gesorgt, dass seine Kraft fortbesteht. In euch, den Rettern Kenabres.

Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen warum die Energie des Wächtersteins mit euren Körpern verschmolzen ist, anstatt sich einfach im Äther zu verstreuen. Ihr seid nun Gefäße des göttlichen Willens der Erbin, eine Last, die womöglich noch schwer auf euren Schultern liegen wird.

Wir haben womöglich etwas Zeit gewonnen. Die Dämonen werden sich neu formieren, doch wir können auf das ihnen innewohnende Chaos vertrauen, dass sie dafür Zeit brauchen werden. Dennoch, es wäre töricht sie zu unterschätzen. Sie werden zurückkommen, soviel ist sicher.

Doch Vorlesh Fall hat Unruhe in ihren Rängen geschaffen. Womöglich wurde das Machtgefüge in den Rängen von Deskaris Anhängern erschüttert. Meine Späher berichteten mir, dass die Dämonen nach Süden ziehen und ihre Festungen im Norden geschwächt sind.
Die Marilith Aponavicius, eine der einflussreichsten und mächtigsten Generäle Deskaris hat den größten Teil ihrer Streitkräfte aus der gefallenen Stadt Drezen abgezogen um sich mit dem Sturmfürsten Khorramzadeh in Iz zusammenzutun – ohne Zweifel um dort Pläne zu schmieden um Angriffe auf Ziele wie Nerosyan, Karcau oder darüber hinaus durchzuführen.

Ich sehe jedoch hierin keine Not, sondern eine Chance. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um einen Schlag tief ins feindliche Gebiet auszuführen!

Drezen war die erste unserer Städte, die nach dem ersten Kreuzzug gefallen ist. Wir haben an diesem Tag mehr verloren als unsere Leute und unseren Stolz. Wir haben das Schwert der Tugend verloren, ein mythisches Banner, das die Erbin einst selbst im Strahlenden Kreuzzug trug, einem Jahrzehnte andauerndem Krieg der Völker Golarions gegen den untoten Hexenkönig Tar-Baphon.

Sollten wir Drezen zurückerobern, sollte das legendäre Schwert der Tugend wieder über dem Kreuzzug wehen... nun ihr könnt euch sicher vorstellen, welches Symbol dies für den Kreuzzug wäre.

Doch mit den bevorstehenden Angriff an den Grenzen sind mir die Hände gebunden. Selbst wenn ich eine Legion entbehren könnte, eine große Streitmacht, die sich Drezen nähert würde nur dafür sorgen, dass Aponavicius wieder zurück nach Drezen ziehen würde, um unsere Armee zu zerschmettern.
Die Marilith ist ein furchtbarer Feind und genießt denselben Status wie Khorramzadeh unter Deskaris Anhängern. Sollte sie einen würdigen Feind wittern würde sie mit Sicherheit ihre Truppen umkehren lassen, um sich ihm zu stellen.

Die offensichtliche Taktik wäre also eine kleine Armee auszusenden, klein genug um Aponavicius Aufmerksamkeit nicht zu wecken und erfahren und fähig genug um Drezen im Sturm nehmen zu können.
Ein gefährliches Unterfangen mit ungewissem Ausgang, doch eine Chance, die ich nicht verstreichen lassen will.

Ich werde nichts von euch verlangen, doch ich vertraue Iomedaes Wahl.

So frage ich euch, Helden Kenabres, wollt ihr diese Armee führen? Wollt ihr gegen Drezen zu Felde ziehen, die Stadt dne dämonischen Fängen seiner abscheulichen Besetzer entreißen und das Schwert der Tugend wieder in den Besitz des Kreuzzugs führen?
Von diesem Punkt gibt es kein zurück mehr, nur noch der Weg nach vorn."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 13.03.2019, 10:21:41
Otham verschluckt sich fast als nun die Königin sie ihn den Tod schicken will. Immerhin scheint sie mehr Informationen zu haben als Baldark, als er ihre Selbstmordmission plante. Trotz des Abzugs der Hauptstreitkräfte des Feindes ist Otham alles andere  als wohl bei dem Gedanken in die Weltenwunde zu gehen. Natürlich gilt sein Schwur dem Kreuzzug. Doch bisher hat er nur für sein direktes Überleben gekämpft, und imerhin war er in einer Stadt gewesen, wenn sie auch in Schutt liegt. Er kann sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden einfach irgendwo durch die Pampa in Feindesgebiet zu marschieren, dafür ist ihm die Wildnis zu unheimlich, gerade wenn sie verderbt ist. Er hat keine Vorstellung was ihn dort erwarten wird und das macht dem sonst so furchtlosen Halbling Angst; bei Baldark und Damian mag das anders sein, beide sind schon tief in die Weltenwunde vorgedrungen doch Otham war bisher nur in Kenabres gewesen und weiter als in Sichtweite zur Stadt hat er sich noch nicht vorgewagt.

Das zweite Mal bleibt ihm die Spucke weg als die Rede davon ist, dass sie eine Armee führen sollen. Es ist schon schlimm genug, dass sie in ihren Tod rennen, doch Otham will nicht auch noch Andere in den Tod führen. Die Verantwortung wird auf ihnen liegen und jeder Tod wird ihre Schuld sein; nichts womit der Halbling leben will. Doch trotz aller Widerworte und Bedenken äußert sich Otham nicht; auch wenn er sich fast die Zunge blutig dabei beißt. Insgeheim ist er dankbar dafür zu knien, sonst würde er wahrscheinlich ungeduldig von einem Fuß auf den anderen springen, wie ein Junge der dringend pinkeln muss.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 13.03.2019, 23:49:18
Razgrim stutzt für einen Moment, dann atmet er tief. Selbst noch kurz nach den Worten der Königin hat er einen Grund gegen ihr Vorhaben erwartet. Doch nun, da sie selbst dasselbe Ziel vorschlägt, kribbelt es in den dicken schwielen-bewerten Händen des Priesters und ein neu erlangter Tatendrang lässt ihn seine Fäuste ballen.

"Seit meinem Entschluss nach Norden zu gehen und die Kreaturen des Abgrunds zu bekämpfen, gibt es kein Zurück mehr. Meine Überzeugung leitete mich auf den richtigen Pfad, den Torag für mich vorgesehen hat, es gibt also keinen Grund zurückzublicken. Ich trete dem Gegenüber was kommt. Mein Volk ist nicht durch Blut und Feuer gegangen, um unter freiem Himmel vom Chaos zurück in die Dunkelheit getrieben zu werden."

"Ich für meinen Teil habe mich längst entschieden. Ich werde gen Drezen ziehen. Sollte das Schwert der Tugend noch existieren, wird es bald wieder in den Reihen der freien Völker wehen, verlasst euch darauf.
Und, mit Verlaub, ein ähnliches Vorhaben wurde von einem eurer treuesten Bewunderer schon vorgeschlagen.
"
Mit einem kräftigen Klaps und einem euphorischen Grinsen klopft er Damian auf den Rücken.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 15.03.2019, 18:36:36
Sein eigenes Gehopse macht Ragni nach wenigen Sekunden selbst so nervös, dass er nicht lange den Mund halten kann.
"Es...Es tut mir Leid große Königin, aber wenn ich sie darauf hinweisen dürfte, dass die Theorie des Äthers langsam an Halt verliert. Mein alter Lehrmeister hat im Äther immer den Ursprung der Macht des Lebens gesehen, aber wenn man mal genau drüber nachdenkt und sich mit unserer Sicht befasst kommt man zu dem Schluss, dass der Äther nicht das ist, wofür wir ihn gehalten haben. Viel mehr kann man in vielen Fällen vom Nichts sprechen. Denken sie nur an das Licht. Warum sehen sie? Wegen dem Licht! Was ist das Licht? Entweder ist es nichts, was es aber nicht sein kann, weil es ja da ist oder es ist etwas, was man aber nicht messen kann. Auch die feinsten Waagen heutzutage können Licht nicht wiegen. Meine Theorie ist, dass es etwas ist und es muss den gleichen Gesetzen unterstehen, wie die normalen Dinge.Sehen Sie, man kann ja alles teilen, bis man zu kleinen Teilen kommt, die man wieder teilen kann und man macht so weiter bis man zu Teilen der Teile kommt, die man nicht in noch kleinere Teile teilen kann und.."
Hier stoppt seine viel zu lange Ausführung plötzlich, denn es wird ihm bewusst, wem er hier gerade einen Vortrag hält. Ragni kann sich für ein paar Sekunden zurückhalten, dann fährt er etwas leiser fort: "Und naja, wenn man jetzt denkt, dass das Licht aus kleinsten Teilen besteht. Also die, die man nicht man nicht mehr teilen kann, verstehen Sie? Dann kann man ja denken dass das Licht ganz leicht ist, weil es so klein ist und unseren Waagen einfach zu ungenau sind. Also besteht es aus sehr sehr kleinen Teilen, das Licht und die müssten ja vom Äther eigentlich abgelenkt werden und..
Verdammt, wie komme ich aus der Sache raus, bevor es peinlich wird oder mich noch den Kopf kostet?
Entschuldigen Sie bitte, was ich sagen wollte war, dass das mit dem Äther so wie wir ihn kennen nicht so einfach ist, aber was ich ebenfalls sagen wollte war, dass Sie natürlich auf alle meine Macht und... nun ja..auch die meines Volkes vertrauen können. Ich folge ihrem Wunsch liebend gerne und ich bin mir sicher, dass die Mut erfüllten Herzen meines Volkes ihnen auch folgen werden."
Während Ragni überzeugt ist, die Kurve gekriegt zu haben, umschließt er mit seiner kleinen Hand sein wichtigstes Erinnerungstück an seinen Meister, welches er immer mit sich umher trägt, um sich seinen Mut und seine Neugier zu bewahren.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 16.03.2019, 04:14:28
Bei den Worten der Königin ist Baldark zuerst irritiert. Der Zwerg hat eine knappe Befehlsanweisung erwartet, ja selbst mit einer Zurechtweisung für ihre nicht ganz unumstrittenen Taten hatte er gerechnet. Doch stattdessen ist es eine Bitte, die die Königin äußert. Eine Bitte, die nicht nur in die Richtung ihrer eigentlichen Pläne zielt, sondern diese deutlich übertrifft. Erst nachdem die Königin ausgesprochen hat, merkt Baldark, dass sich ein Grinsen in seinem Gesicht breit gemacht hat, das er hastig mit seinem Ärmel wegwischt. Eine eigene Heerschar in die Weltenwunde zu führen, übersteigt seine Erwartungen.

"Ich habe bereits mein Schicksal akzeptiert. Mein Weg wird in die Weltenwunde führen. Die Götter haben es entschieden. Ihr gebt nun euren Segen. Soll der Dämonenschlund mich verschlucken, ich werde unbeirrt auf dem mir bestimmten Pfad wandeln."

Der Zwerg fällt erneut auf sein Knie und greift sich zur Brut.

"Mein Leben dem Kreuzzug!"   
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 16.03.2019, 09:25:39
Eine Armee führen? Damians Augen verengten sich als er die Königin nachdenklich musterte. Er hatte eine Zurechtweisung erwartet, vielleicht sogar eine Strafe, immerhin hatten sie ein Artfakt Iomedaes zerstört, aber die Verleihung des Marschallstabs? Damit wurden sie de facto in den Rang der engsten vertrauten der Königin erhoben.

Im Grunde war es viel mehr als Damian sich je erträumt hätte. Die Königin teilte all ihre Überlegungen und stimme sogar im Ziel mit ihnen überein. Mit einer Streitmacht war die Eroberung Drezens ein realistisches Ziel und nicht mehr das Himmelfahrtskommando, das ihre kleine Gruppe ersonnen hatte. Sie wären nun nicht mehr nur in der Lage, die Festung zu infiltrieren und Staunton Vhane zu stellen, sondern sie langfristig zurückzuerobern. Die Aussicht, das Banner der Tugend wieder über Drezen zu sehen, erfüllte Damian mit Hoffnung und Zweifel zugleich.

Die Verantwortung wiegt schwer. Damians Blick wandert über die Reihen der Soldaten, die sich hinter Königin Galfrey formiert haben. Kampferprobte Frauen und Männer. Unter den Rittern der Königin finden sich viele, die weitaus mehr Erfahrung im Führen einer Streitmacht haben als Damian, der nur Teil einer Spähtruppe war. Würden sie der Aufgabe gerecht werden können? Das Grauen der Schlacht verabscheuen können und trotzdem an der Spitze einer Armee stehen?

Es liegt nicht ehrvolles im Tod, das hatte Damian im Dienste Pharasmas schmerzvoll lernen müssen. Angst und Pein markieren den Übergang in das Reich der Grauen Dame. Im Kampf gegen Dämonen musste Damian zudem befürchten, dass nicht allen Seelen der Übergang in das Reich der Erbin gelingen würde.

Mit zusammengebissenen Zähnen geht er neben Baldark in die Knie und senkt den Kopf.

"Es stimmt, meine Königin. Alle, die hier vor Euch stehen, hatten vor, die Ursupatoren Drezens zu stürzen, aber mit Eurer Armee sind wir in der Lage, das Blatt zu wenden und die Stadt zurückzuerobern. Wie ich hier stehe, gelobe ich Euch, Eure Truppen zu führen und nicht eher zu ruhen als bis das Banner der Tugend wieder über Drezen weht.

Mein Leben für die freien Völker Golarions. Mein Leben dem Kreuzzug."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 16.03.2019, 13:20:24
Razgrim beobachtet Damian und Baldark. Etwas verunsichert, ob er auch erneut auf die Knie gehen sollte, ballt er die Fäuste und entschließt sich dagegen. Seine Gedanken kreisten um Drezen, genauer gesagt um die Worte der Königin und ihre Informationen zur Lage der Stadt. Die Besetzerin der Stadt hat ihren Thron verlassen und ist mit ihren Truppen dem Ruf ihres Herrn gefolgt. Bedeutet dies vielleicht auch...er macht einen Schritt nach vorne und blickt die Königin mit steinerner Miene an.

"Eure Exzellenz, gestattet mir eine Frage. Ist euch bekannt, ob sich der Verräter Staunton Vhane weiterhin in Drezen befindet?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 16.03.2019, 14:18:36
Die Königin widmet Ragni ein Lächeln. Nichts in ihrer Reaktion deutet darauf hin, dass sie Anstoß oder Verwunderung aufgrund Ragnis äußerer Erscheinung nimmt.
Zur Verblüffung aller Umstehenden spricht Galfrey zu Ragni wie zu jedem Anderen zuvor, als bestünde kein Unterschied zwischen der Vielzahl ihrer Untertanen.

"Euer Meister war ein Alchemist, genau wie ihr, nicht wahr? Die Lehren der Alchemie sind in meinem Reich nur wenigen bekannt, ich bin sicher euer Meister war eine herausragende Persönlichkeit, junger Mann.

Ich verstehe selbst nur die Grundprinzipien eurer Kunst, doch lasst mich euch einen anderen Denkansatz geben. Wenn das Licht der Kreuzzug ist, dann sind wir alle winzige Lichtteilchen. Ihr, euer Meister, eure Freunde, alle die hier stehen, ja selbst ich. Einzeln sind wir leicht winzig, unbedeutend gar, doch zusammen genommen werden wir zu einem hellen Lichttrahl, einem Licht, das stärker ist als alle Finsternis.
Und dies, junger Alchemist, ist die Essenz des Kreuzzugs.


Dann wendet sich Galfrey den knienden Helden zu. Nacheinander ruht der unergründliche Blick eisblauer Augen auf jedem der ungleichen Vier:

"Otham Sauertopf, Paladin der Desna, ich spüre Unruhe in Euch. Ihr glaubt nicht bereit zu sein für die Aufgaben die vor euch liegen. Ihr fühlt euch als Spielball höherer Mächte und unfähig Euren eigenen Weg zu gehen.

Ich kenne dieses Gefühl und ich habe nur einen Rat, den ich Euch geben kann: Folgt eurem Herzen. Ihr seid vom Göttlichen berührt worden und für Großes vorgesehen, dies kann sowohl Segen als auch Fluch sein.
Überlegt, was für ein Mann Ihr sein wollt und haltet fest an diesem Bild. Ein starkes Herz wird nichts ins Wanken bringen."


Die Königin schenkt Otham ein warmes Lächeln und wendet sich an Razgrim.

"Gamut sanu yenet, Razgrim, Sohn Hochhelms. Euer Glaube ist groß wie ein Berg und eure Entschlossenheit fest wie behauener Fels. Ihr atmet Torags Willen und es besteht kein Zweifel, dass ihr den für euch vorbestimmten Weg bis zum Ende gehen werdet. Vergesst nie eure Wurzeln, aber fürchtet nicht das Unbekannte. Ein wahrer Anführer entfacht in all seinen Untergebenen das gleiche, hell brennende Feuer.

Es stimmt, Vhane wurde von Aponavicius in Drezen zurück gelassen. Er wird das größte Hindernis auf Eurem Weg in das Innere der Zitadelle sein. Staunton Vhane war einer unserer Besten und nun dient er dem Herrn der Heuschrecken. Wir haben Ihn an die Dämonen verloren, so wie wir das Schwert der Tugend verloren haben."


Als Baldark an der Reihe ist, fällt ein Schatten auf das Gesicht der Königin.

"Baldark, Ihr seid ein treuer Soldat, furchtlos und unerschrocken. Doch ich erkenne eine Finsternis die Eure Seele befleckt. Kämpft ihr wirklich für den Kreuzzug, für die freien Völker Golarions und für unsere strahlende Göttin, Iomedae?
Oder kämpft Ihr aus Hass, aus Rache und aus Lust an der Zerstörung?
Ich fühle viel Gutes in Euch, doch wandelt Ihr auf einem gefährlichen Pfad nahe am Abgrund.
Verwechselt Pflichtgefühl nicht mit Selbstaufgabe, verwechselt Rechtschaffenheit nicht mit Grausamkeit. Wenn Ihr mit Euch selbst nicht im Reinen sein könnt, seid ihr ein Mann des Krieges und nicht des Friedens."


Daman ist als letzter an der Reihe dem prüfenden Blick der Königin standzuhalten.

"Damian, Eure Augen zeugen von Alter und Reife. Eure Güte und Barmherzigkeit ist eines Paladins würdig und ihr habt euch in vielen Jahren des Krieges eure Werte bewahrt.
Ihr wisst um die Bedeutung, die Euch das Schicksal zuerkannt habt und Ihr habt den Willen Euch den vor Euch liegenden Aufgaben zu stellen.
Jedoch nagt Zweifel an euch und Ihr hinterfragt viele Eurer Entscheidungen. Euch sorgt die Frage, ob Ihr die hohen Erwartungen, die Ihr selbst an Euch stellt erfüllen könnt.

Diesen Zweifel kann Euch niemand nehmen und in der Tat ist es das Los der wahrhaft Gütigen, dass ihre Seele erst mit dem Tode zur Ruhe kommt. Doch wisst, dass Ihr ein strahlendes Licht mit Euch tragt, ein Leuchtfeuer für all diejenigen die Führung und Halt in dieser grausamen Welt benötigen."


Die Königin lässt den Blick noch einmal über alle Anwesenden schweifen, dann dreht sie sich abrupt um und schwingt sich wieder auf ihr Pferd.

"Genug Worte wurden gesprochen, lasst uns Taten folgen lassen! Einwohner Kenabres, hört meine Worte. Der Sturm ist noch nicht vorbeigezogen, doch haben wir uns eine Atempause erkämpft. Die Armee wird vor den Toren der Stadt das Lager aufschlagen bis die Ordnung in der Stadt wiederhergestellt und die Zukunft seiner Einwohner gesichert ist.
Wir werden wieder aufbauen was zerstört wurde, wir werden die Befestigungsmauern instand setzen und wir werden dafür Sorge tragen, dass die unmittelbare Versorgung wiederhergestellt wird.

Was unseren geplanten Schlag gegen Drezen betrifft werden wir uns in den kommenden Tagen damit befassen geeignete Truppen zusammenzustellen. Wir werden das Schwert der Tugend zurück zu uns holen und den Dienern Deskaris einen empfindlichen Schlag versetzen.
Für Iomedae! Für Mendev!"


Mit den letzten Worten der Königin bäumt sich ihr Pferd wiehernd auf und die Armee im Rücken erwiedert mit dem Donner tausender Stimmen ihren Ruf.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 16.03.2019, 16:05:43
Als Galfrey bestätigt das Staunton Vhane sich noch in Drezen befindet, kann Razgrim ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken – in der Hoffnung diesen Dorn der Vergangenheit seiner Heimat endlich herauszureißen. Vhane's Verrat sitzt tief in den Reihen der Älteren in Hochhelm, viele kennen seine Geschichte und sprechen nicht darüber, zu groß war und ist die Scham über den Verlorenen, der dem Feind die Treue schwor. So nah wie jetzt war ihm seither ein Zwerg aus den Fünfkönigsbergen nie wieder, und dieser Zwerg würde diese Chance nicht verstreichen lassen, komme was wolle.

Etwas abgelenkt durch Galfrey's Worte zu Baldark, blickt er in die Reihen hinter ihm. Niemand verzieht die Miene oder sieht besorgt auf den Waldläufer, zu sehr teilten sie wohl seinen vermeintlichen Antrieb. Dies ist nicht verwunderlich, bedenkt man wie sehr die meisten unter den kürzlichen Verlusten und ihrer zerstörten Existenz leiden müssen. Jeder von ihnen trägt die Zeichen der Trauer, und es ist schwer diese im Zaum zu halten. Razgrim schließt kurz die Augen und betet still für ihre geschundenen Geister. Doch die letzten Worte der Königin und die Rufe der Soldaten im Chor lassen die Gemüter jedes Überlebenden hinter ihnen höher schlagen.

Im Jubel der Masse tritt Razgrim näher an die Königin und ihre engsten Soldaten.
"Königin Galfrey, der sicherste Platz der Stadt ist derzeit das Herz des Verteidigers. All unsere Züge planten wir hinter seinen starken Mauern und Toren. Selbstverständlich stehen euch sein Saal und seine Zimmer auch bei der Vorbereitung für einen Ritt gen Drezen zur Verfügung, den wir besser heute als morgen planen, ehe sich Staunton Vhane noch entschließt, seiner abscheulichen Herrin zu folgen." drängt der Zwerg.

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 16.03.2019, 17:15:14
Damian erhebt sich und tritt zurück neben seine Gefährten. Hatte sie sich an ihn erinnert? Er konnte es weder an ihren Worten, noch an ihrem Gesicht ablesen. Wie lange war es her? Einhundertzwanzig Jahre? Ja, damals war er etwas älter als 30 Jahre alt, doch Damian erinnerte sich als wäre es erst gestern passiert. Galfrey ritt an der Spitze einer Truppe Reiter durch die Tore, um in Kenabres zu rasten, bevor sie in die Steppe Sarkoris aufbrechen wollte. Damals war sie noch Galfrey, die Tochter des Prinzen von Mendev, nicht Königin Galfrey und als Paladin Aroden ergeben.

Ihre Gesichtszüge haben sich allerdings kaum verändert. Auch wenn sie damals voll Wut war. Damian war ihr am Tor begegnet als Keel ihr entgegenstürmte. Ihr Vater, der Iobarische Prinz Kelthun, war damals bei einer diplomatischen Mission in den Tiefen der Sarkorischen Steppe unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen und Damian erinnerte sich noch an die Gerüchte, dass es die Mammutfürsten oder die Hexen Irrisens gewesen sind, um einen Krieg der Sarkorischen Barbaren mit Mendev anzuzetteln. Viel hätte nicht gefehlt. Galfrey war drauf und dran, Truppen zusammenziehen, um nach Iz zu reiten, so sehr schmerzte sie der Verlust ihres Vaters.

Keel hatte ihr im Namen Arodens wiedersprochen und sie angefleht, von ihrem Vorhaben abzulassen, doch schon der nächste Tag veränderte den Lauf der Ereignisse. Damian sah zum ersten Mal in seinem Leben einen Drachen, als Halaseliax selbst, der Große Goldene, vor den Toren der Stadt erschien und Kunde vom Drachenkönig Iobariens brachte, der Galfrey zum Nachfolger ihres Vaters und zur Prinzessin von Mendev bestimmte. Wie Galfrey am nächsten Tag auf dem Rücken des Drachen zurück nach Nerosyan flog, wird Damian nie vergessen.

So viele Jahre. Damians Blick ruht auf der Königin. Er hatte sie danach noch viele Male gesehen, zur Krönungszeremonie und als die Kreuzzüge ausgerufen wurden, doch so nah wie damals an den Toren war er ihr nie wieder gekommen. Wie verletzlich sie damals wirkte und wie stark der Gegensatz zur Königin ist, die nun vor ihm auf ihrem Pferd sitzt und deren Macht und Stärke beinahe physisch spürbar ist. Ob sie ihr Schicksal hätten ändern können? So viel war seitdem passiert. Aroden verschwand, die Weltenwunde brach auf, das Königreich Iobariens fiel in den Wirren der Drachenplage und Galfrey war gezwungen, als dem standzuhalten, sich gegen alle Abgründe zu stellen und Mendev zu beschützen.

Im Anbetracht der Ereignisse, die auf sie zukommen würden, hoffte Damian, auch nur ansatzweise an ihre Stärke heranzureichen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 16.03.2019, 23:28:16
Nachdem die Königin aufgesattelt hat und zurück zu ihrer Armee gekehrt ist, kommt ein junger Mann zu Fuß auf die Helden zu.
Der hagere Mensch trägt ein Kettenhemd und darüber einen Waffenrock mit dem rot-blauen Wappen Mendevs.
Dunkle Ringe verlaufen unter den Augen des Mannes und sein Blick wirkt stumpf.

"Grüße euch, mein Name ist Aaron Kir.
Ihr scheint ordentlich Eindruck auf Galfrey gemacht zu und jetzt bekommt ihr eure eigene kleine Armee. Gut für euch! Oder schlecht für euch. Ansichtssache.
Ich selbst bin kein großer Kämpfer, mein Fachgebiet ist Kriegsführung und Strategie. Wenn Galfrey euch eine Armee verspricht, bin ich derjenige der euch dabei hilft sie zusammenzustellen. Das bedeutet auch das ich euch auf dem Marsch nach Drezen begleiten werde.
Ihr müsst nur Sorge dafür tragen, dass mich auf dem Marsch nach Drezen kein Dämon frisst und die Stadt ist so gut wie eingenommen."


Aaron lacht, aber es klingt nicht so als würde er sich freuen.

"Fragen? Vermutlich habt ihr einige davon, aber haltet euch kurz. Galfrey wird wünschen, dass ihr so bald wie möglich aufbrecht und es gibt noch viel vorzubereiten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 17.03.2019, 11:22:03
Damian mustert den jungen Mann. Wenn man sein Alter bedenkt, muss er sich verdient gemacht haben, um schon als Quartiermeister der Armee dienen zu dürfen. Die Augenringe zeugten allerdings vom Preis, den dies zu haben schien. Damian überging die zynische Begrüßung und neigt den Kopf zur Begrüßung.

"Damian mein Name, es freut mich, Euch kennenzulernen, Quartiermeister Kir. Seid Euch versichert, dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden, um Euch auf unserer Mission zu beschützen. Sollen wir uns hier besprechen, habt ihr ein Zelt im Armeelager oder sollen wir uns zum Herz des Verteidigers zurückziehen? Aufrund der Brisanz unserer Mission, würde ich einen sicheren Besprechungsort vorziehen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 17.03.2019, 12:56:51
"Nennt mich Aaron, das machen auch alle Anderen. Nicht ein Tropfen blaues Blut in meinen Adern und den Respekt erwirbt man sich durch seine Arbeit, nicht durch den Rang.

Gebt mir Zeit bis morgen und ich werde mich darum kümmern, dass alle zur Verfügung stehenden Truppen zur Musterung bereit stehen.
Ihr seid im Herz des Verteidigers untergekommen? Schön, dass das Gasthaus noch steht. Wäre eine Schande gewesen wenn die beste Schänke der Stadt verschwunden wäre."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 17.03.2019, 15:11:52
Ein unüblicher Satz für einen ranghohen Offizier, aber deswegen wahrscheinlich auch die geeignetste Wahl für diese Aufgabe. Das Galfrey ihren Worten Glauben schenkt, heißt nicht, dass all ihre Untergebenen diese Ansicht teilen. Damian kann sich gut vorstellen, dass der ein oder andere Offizier ihnen weniger wohlgesonnen wäre.

"Also gut, Aaron, dann trefft Eure Vorbereitung. Ihr findet uns im Herz des Verteidigers."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 18.03.2019, 00:59:48
Völlig geplättet von der Antwort der Königin bleibt Ragni mit einem nachdenklichen Blick und einem leicht offenen Mund stehen. Die Tatsache, dass sie ihm geantwortet hatte, wo ansonsten immer alle seine Einwürfe ignorieren und dass sie eine ganz andere eigene Herangehensweise hat, machen die Ratte nachdenklich. Die Königin hat auch sehr geschickt das Thema auf den Kreuzzug gelenkt. Die Entscheidung, dem Kreuzzug zu folgen, besitzt eine Schwere, welche ihm wegen der Antwort der Königin erst jetzt bewusst wird.
Es ist als hätten die tausenden Stimmen durch ihr Donnern erst in diesem Moment seinen Geist aus dem Labor aufgeweckt und nach oben verfrachtet.
Dieser kurze Moment des Stillstands in dem kleinen Kopf der Mischlings wird von der Stimme von Aaron unterbrochen.
Den kleinen Austausch von Informationen zwischen Damian und Aaron verfolgt Ragni gespannt und versucht anschließend die rechte Hand von Aaron mit seiner eigenen rechten Hand zu ergreifen, so wie er es in den letzten Tagen oft gesehen hat.
"Aaron, das Durchschauen von verschiedenen Taktiken wird in meinen Büchern immer als ein komplexes Handwerk beschrieben. Wärst du so freundlich mich vielleicht in diese eigene kleine Wissenschaft einzuführen?  Ich selbst war bisher wenig auf Schlachtfeldern aktiv, aber das ein oder andere Mal musste ich schon zur Bombe greifen. Meine Effektivität im Kampf kommt offensichtlich nicht von meiner Muskelkraft, aber ich kann sie bestimmt erhöhen, wenn ich das Schlachtfeld einigermaßen überblicken könnte."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 18.03.2019, 21:33:17
Nachdem Damian das Gespräch mit Aaron beendet hat, tritt er näher.
 
"Nun denn, lasst uns in die Stadt zurückkehren. Ich würde auf dem Rückweg gerne bei Caeldas Schmiede vorbeischauen. Danach sollten wir die Zeit nutzen und sehen, ob die Fässer in den Kellern des Verteidigers noch ein kühles Bier hervorbringen."

Den Umständen entsprechend sichtlich besser gelaunt, versucht er die Anderen zum Gehen aufzufordern.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 19.03.2019, 22:58:55
Auf dem Rückweg zum Herz des Verteidigers machen die Helden einen Abstecher zu Caeldas Schmiede, nahe des Südtors.

Die Aasimar öffnet der Gruppe sichtlich erfreut die Tür und winkt sie mit warmen Lächeln ins Innere ihrer Schmiede. Drinnen brennt ein heißes Feuer und die Luft ist erfüllt von Ruß und dem Geruch von Eisen.


"Welch Ehre, euch erneut in meinem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen, Helden Kenabres.
Ihr habt die Königin vor den Toren getroffen, nicht war? Ich wünschte ich hätte sie auch sehen können. Doch kann ein Schmied nicht den Hammer ruhen lassen, wenn es gilt eine Armee zu bewaffnen und einen Krieg zu gewinnen, nicht wahr?

Was kann ich für euch tun? Ich hoffe ihr habt nicht noch mehr Arbeit mitgebracht."


Dann erblickt Caelda Ragni und beugt sich breit grinsen zu ihm hinunter.

"Ohhh, wen habt ihr denn da mitgebracht? Ist das einer neuer Vertrau... Moment! Ihr seid ein Kind der Ersten, nicht wahr? So ein putziges Äußeres! Als ich noch ein kleines Mädchen war, hatte ich eine kleine, braune Feldmaus als Haustier. Ihr seht ihr ein wenig ähnlich."

Caelda lächelt, offenbar in Erinnerungen schwelgend, während ihre Finger zärtlich über das Fell auf Ragnis Schulter streichen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 20.03.2019, 21:36:33
Etwas erstaunt über Caeldas Reaktion gegenüber Ragni bleibt er einen Moment stumm neben ihr stehen, besinnt sich jedoch schnell wieder. Er tritt etwas näher an die lodernde Esse und genießt die Hitze auf seinem Gesicht und spürt, wie sich die dünnsten Barthaare zu kräuseln beginnen.

"Nun, dies ist Ragni und fürwahr einer der Ersten, die in den Höhlen unter Kenabres überlebt haben, wie ihr richtig festgestellt habt." Die Flammen knistern und ein Schwall Russ treibt dem Zwerg entgegen, doch bewegt dieser sich keinen Millimeter. Viel mehr atmet er ruhig und tief weiter. Erst jetzt wird ihm klar, wie sehr er den Geruch und Klang einer Schmiede vergessen hat.

Mit dunkleren Konturen und einigen schwarzen Flecken dreht er sich zu Caelda um und führt weiter fort.
"Der Grund meines Besuchs ist vielmehr eine Bitte, die nicht eure Fähigkeiten sucht, sondern meine herausfordert. Ich würde mich gerne in den nächsten Tagen für einige Stunden in eurer Schmiede verdingen, um eine Arbeit fertigzustellen, die schon viel zu lange darauf wartet fertiggestellt zu werden. Natürlich nur unter der Voraussetzung euch nicht von eurer Arbeit abzuhalten. Was meint ihr?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 21.03.2019, 00:25:01
Der Vergleich mit einer ordinären Feldmaus lässt zuerst Entsetzen in ihm aufsteigen, auch wenn er eigentlich von der Verniedlichung geschmeichelt ist.
Er setzt seine Brille wieder auf und versucht ruhig zu erklären: "Bitte vergleiche mich nicht mit einer Maus. Diese Geschöpfe sind uns Ratten in allem weit unterlegen. Unsere Zähne sind härter, unsere Gehirne größer und unser Schwanz länger und vor allem wichtiger. Es wäre, als würde ich einen Menschen mit einem Hund vergleichen. Als niedlich wurde ich aber nun wirklich noch nie bezeichnet, also danke? Naja lasst mich meinerseits sagen, dass ich die Schmiedekunst bewundere, auch wenn ich selten von... Was...Was macht sie da?
Verwirrt von Caelda und ihrer Hand auf seinem Fell bricht er mitten im Satz ab. Ragni würde es nicht zugeben, aber er findet es gar nicht mal so schlecht, gestreichelt zu werden. Dennoch ist ihm die Situation unangenehm und er versucht sich abzulenken, indem er ratlos zu den anderen aus der Gruppe schaut.
In diesem Moment fällt ihm der Geruch auf. Seine Nase zuckt ein bisschen und ein nostalgisches Lächeln zeigt sich auf seinem Gesicht, denn der Geruch erinnert ihn an seine früheren Versuche Eisen in Dampf zu verwandeln, die so kläglich gescheitert sind.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 21.03.2019, 00:36:18
Caelda hebt beschwichtigend die Hände und lächelt schief.

"Mein Fehler, mein Fehler. Aber seid ihr überhaupt eine Ratte? Ich meine... seid ihr nicht eher so eine Art... äh... Mutant?

Also nicht das daran irgendetwas verwerflich wäre. Immerhin konntet ihr euch ja nicht aussuchen von den dämonischen Energien der Weltenwunde noch im Mutterleib...Ich meine... es ist mehr so eine Art Fluch oder?"


Caelda hält inne und seufzt dann laut.

"Tut mir Leid, Ragni. Das war weder taktvoll noch freundlich von mir. Hoffentlich nehmt ihr mir meine unbedarften Worte nicht übel. Ich bin viel besser mit dem Schmiedehammer als mit Worten, glaubt mir. Seid wer immer ihr sein wollt, wahre Werte kommen von Innen.

Als Razgrim der Schmiedin sein Anliegen vorträgt lässt sich diese dankbar ablenken.

"Es wäre mir eine Ehre, Herr Razgrim! In dieser Schmiede hat seit sicherlich einem Jahrzehnt kein Zwerg mehr geschmiedet. Wenn euch meine bescheidene Schmiede genügt, dürft ihr mir jederzeit gerne einen Besuch abstatten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 21.03.2019, 01:00:06
Nun....ich teile mit Ratten mehr als nur mein Aussehen. Sie gaben mir viel und brachten mir bei, wie ich überlebe. Ich habe auch viele meiner Umgangsformen von ihnen gelernt. Zum Beispiel sind alle Ratten neugierig und wenn sie eine andere Ratte zu sehr bedrängen mit ihrer Neugier, dann wird das durch einen Biss geregelt.
Nun ja ich sehe es weniger als einen Fluch an. Ich gehöre so einfach nur zu zwei Rassen. Es ist eher ein Privileg, das Privileg mehrere Welten zu vereinen.

Bei der Entschuldigung, kommt Ragni eine Idee.
Pah. Wer braucht Freundlichkeit, wenn er Fragen hat? Eines habe ich hier oben schon gelernt. Hier geht es zu sehr darum, wie sich jemand gibt und nicht, wie er ist. Eine anstrengende Eigenschaft, also halte dich bitte nicht zurück. Wenn du mich allerdings noch einmal mit einer Maus vergleichst, beiße ich. Ragni zeigt hierbei seine Zähne und probiert dabei zu grinsen, um zu verdeutlichen, dass es sich um einen Witz handelt, so wie er es von Otham gelernt hat.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 22.03.2019, 19:36:04
Bei dem skurrilen Anblick der Szenerie zieht Baldark sichtbar eine Augenbraue nach Oben. So ganz hat er sich noch nicht an seinen neuen Gefährten gewöhnt und er kann die Kausalkette immer noch nicht recht zusammensetzen, die zu dieser Situation geführt hat. Doch wenn die Ratte den Dämonen entgegentreten möchte, ist Baldark der letzte, der sie daran hindern würde. Wobei der Zwerg nicht alle Zweifel los wird, ob sich Ragni bewusst ist auf was er sich eingelassen hat.

Über eines ist sich Baldark allerdings sicher und zwar, dass er die Ehrlichkeit der Ratte wertschätzen wird.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 23.03.2019, 00:54:10
"Nun, solange euch meine bescheidenen Schmiedekünste kein Graus sind."
Razgrim senkt den Kopf leicht nach vorne, legt seine Stirn in Falten und lächelt Caelda beschwichtigend an.

Der Zwerg lässt seinen rechten Arm kurz Kreisen und hält ihn für einen Moment an der Schulter.
"Dieser Hammer wurde schon lange nicht mehr auf glühendes Eisen geschlagen, ich fürchte mein Handwerk ist etwas eingerostet. Aber der Ruß in der Luft und die Hitze im Gesicht wird helfen mich an alte Tage zu erinnern."

"Nun denn, dies war der Grund meines Besuchs. Ich fürchte jedoch, dass wir uns sogleich wieder auf den Weg machen müssen. Es gibt noch viel zu tun. Caelda es war mir eine Freude und ich danke euch schon jetzt für eure Großzügigkeit!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.03.2019, 16:42:45
Nachdem Razgrim gesagt hat, was er sagen wollte, macht sich die Gruppe auf den Rückweg in den Verteidiger. Den Rest des Tages verbringen die Helden mit persönlichen Vorbereitungen. Die plötzliche Präsenz der königlichen Truppen führt dazu, dass sihc überall die Gemüter entspannen und den - wenn auch trügerischen, da kurzweiligen Frieden - genießen. Nachts findet die Gruppe zum ersten Mal seit langem einen ruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang trifft Aaron Kir mit einer kleonen Entourage im Schankraum des Verteidigers ein. In der Begleitung des jungen Vertrauten der Königin befinden sich eine blonde Halblingsfrau in zweckdienlicher Kleidung aus Leder und ein hochgewachsener, dunkelhäutiger Mann in voller Rüstung.

Aaron Kirs Augenringe scheinen nochmal dunkler geworden zu sein, so dass sich die Frage aufdrängt ob er überhaupt geschlafen hat. Seine beiden Begleiter dagegen wirken vergleichsweise ausgeruht.
Der Quartiersmeister nickt der Gruppe wortlos zu, dann tritt zuerst die Frau nach vorn, um sich vorzustellen.

"Guten Morgen, Helden Kenabres. Mein Name ist Nurah Dendiwhar, aber nennt mich ruhig Nurah. Ich diene Galfrey als Beraterin und bin versiert in der Geschichte Mendevs, sowie zahlreichen anderen Dingen. Was die Zitadelle Drezen betrifft, kann ich mit einigem Stolz behaupten, dass es kaum einen Zweiten gibt, der mit Geschichte und Gegenwart dieses Ortes so vertraut ist wie ich. Galfrey hat mich angewiesen euch auf eurer Reise zu begleiten und zu unterstützen, ich hoffe wir werden gut zusammenarbeiten.

Und wenn möglich auch zurückkommen."


Nurah lächelt schief, doch der andere Begleiter Aarons legt ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.

"Habt Vertrauen in unsere frischgebackenen Helden, Nurah. Wenn Galfrey ihnen vertraut, sollten wir nicht zweifeln.

Ich grüße Euch, Helden! Man nennt mich Sosiel, Sosiel Vaenic. Ich bin ein Kleriker der Ewigen Rose. Meine Rolle ist eher spirituell, obwohl ich Shelyn und nicht Iomedae diene. Dennoch werde ich mein Möglichstes tun, euch und auch den Soldaten eine Stütze im Kampf gegen die Schrecken der Weltenwunde zu sein.
Wir werden uns an Orte begeben, die Geist und Körper gleichermaßen zusetzen, doch gemeinsam und mit dem Schutz der Götter werden wir uns dem scheinbar Unmöglichen stellen und es möglich machen.
Lasst uns die Mission unserer Königin erfolgreich durchführen und siegreich heimkehren!"


Sosiel grinst und zeigt seine strahlend weißen Zähne. Der Mann wirkt so entspannt und freundlich, dass man fast vergessen könnte, von welchem Himmelfahrtskommando er spricht.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 25.03.2019, 15:18:47
Morgens sitzt Otham gedankenverloren an seinem Tisch und knabbert ruhig an einem Stück Wurst, als Aaron vor sie tritt. Anscheinend hat er sehr schlecht geschlafen, wahrscheinlich gibt er deswegen seinen Begleitern den Vortritt um sich selbst noch etwas zu sammeln.

Eine Art gequältes Lächeln zeichnet sich auf Othams Lippen ab, als er Nurah zuhört. Wahrscheinlich weil auch er im Inneren die Möglichkeit bei dieser Mission draufzugehen als hoch einschätzt. Doch bevor er antwortet tritt auch der Mann vor. Bei seinen Worten kann der Halbling nichts anderes tun als seine Auge verdrehen. Irgendwie hat sich die Truppe der "Helden Kenabres" deutlich verändert: eine mutierte Ratte, ein Schlafwandler, eine Hablingsdame, die auch halb mit ihrem Tod rechnet und ein Draufgänger der Shelyn.

"Nun mein Name ist Otham Sauertopf, doch ich denke ich spreche für alle, wenn ich sage: wir haben genügend Namen belassen wir es einfach bei Vornamen und sparen uns Titel oder ähnliches. Es freut uns weitere Unterstützung gefunden zu haben und wir sind euch dankbar, dass ihr uns auf unserem gefährlichen Weg begleiten wollt.

Alles was wir jetzt an Informationen über Drezen bekommen, kann uns helfen und spart hoffentlich Leben. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass..."
, Otham schüttelt schnell den Kopf: "Ignoriert mich einfach. Ich wette Damian ist schon ganz kribbelich bei dem Gedanken über Drezen zu hören.", gibt Otham mit einem schelmischen Unterton zurück. Innerlich schalt er sich selbst, er muss es schaffen diese innere Unruhe, diese Negativität wieder loszuwerden. Wenn er führen soll muss er die Verantwortung tragen und dazu gehört es auch Anderen kein schlechtes Gefühl einzureden, nur weil am selbst eines hat.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 25.03.2019, 21:44:24
Ungewöhnliche Berater hatte Galfrey ihnen ausgesucht. Eine Historikerin und ein Priester Shelyns. Selbst wenn sie und Aaron brillante Taktiker waren oder insgeheim als Spione für die Krone arbeiten würden, Damian hatte wohl eher Krieger erwartet. Aber Galfrey hatte in ihrer Weisheit und Erfahrung diese Drei auserwählt und so ist Damian neugierig.

Bevor er allerdings das Wort ergreifen kann, spricht Otham und es wird deutlich, dass Nurah, wie die Halblingsdame sich vorgestellt hat, nicht die einzige ist, die einen Sturm auf Drezen für Wahnsinn hält. Vielleicht würden sich die Worte des Dieners der Unkorrumpierbaren bereits viel früher bewahrheiten und der Kampf um Drezen hatte bereits begonnen. Den Verführungen der Dämonen fielen nicht immer nur die Schwachen zum Opfer. Gegen einen übermächtigen Feind bleibt nur Hoffnung und in Anbetracht der Ohnmacht und Verzweiflung, kann es Erlösung sein, sich der Hoffnungslosigkeit zu ergeben und den Herren des Schreckens zu huldigen. Baldark schützte sein Hass und Razgrim sein Glaube, aber was bewahrte Otham vor der Finsternis? Der Sukkubus hatte ihn nicht grundlos gewählt. Damian würde Otham im Auge behalten müssen.

Die Augen von Otham abwendend, neigt Damian den Neuankämmlingen gegenüber respektvoll den Kopf zur Begrüßung.

"Erfreut, Euch kennenzulernen, Nurah und Sosiel. Dies sind Razgrim, Baldark und Ragni. Mein Name ist Damien und ja, mein Begleiter hat ganz Recht, die Zeit drängt und wir sollten uns mit dem Ziel unserer Mission befassen: Drezen. "
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 25.03.2019, 22:24:24
Razgrim nickt den Neuankömmlingen beiläufig begrüßend zu, als Damian ihn vorstellt. Rasch stellt er alle leeren Bretter des Frühstücks zusammen und gibt sie einer schon herbeieilenden jungen Frau, die beim Servieren der Speisen geholfen hat. Er bedankt sich knapp, greift nach seinem Krug und sieht wieder in die Runde.

"Also gut, dann lasst uns planen, ich bin gespannt eure Ratschläge zu hören. Die hinteren Räume beherbergen eine Sammlung an Karten dieser Regionen, ich schlage also vor, dass wir uns dort besprechen."
 
Der Zwerg drückt jedem einen Humpen Ale in die Hand.
"Hier, nehmt diese, solange ihr nach einem noch einen klaren Kopf behalten könnt. Die Besprechungen in den letzten Tagen hatten es so an sich recht lange zu dauern und man sitzt schnell auf dem Trockenen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 26.03.2019, 21:52:54
Sosiel lehnt dankend ab, als Razgrim ihm etwas zu trinken anbietet.

"Nicht für mich, danke. Ich trinke nicht.

Was die Planung betrifft werden wir ein wenig umdenken müssen. Galfrey möchte das wir schon morgen in der Früh mit den ersten Strahlen der Sonne aufbrechen. Und wir haben noch nicht einmal die Armee zusammengestellt.

Aaron hier hat die Nacht durchgemacht, alle verfügbaren Truppen treffen soeben auf dem Feld vor Kenabres zusammen. Wir brechen sofort auf."


Die drei Vertrauten der Königin führen die Gefährten aus dem Verteidiger hinaus und die Straße hinunter zum Südtor. Die Sonne hängt noch tief über der Stadt, doch der Lärm der aufmarschierenden Armee liegt bereits in der Luft.

Als die Gruppe aus dem Südtor tritt ist die Ebene vor der Stadt wie verwandelt. Vor Ihren Augen zieht sich ein gewaltiges Feldlager so weit das Auge reicht. Hunderte von Zelten reihen sich hintereinander und überall laufen Menschen umher. Aus dem Umland wurde Vieh zusammengetrieben, Bäume wurden gefällt um Pallisaden zu errichten und ganze Kompanien marschieren auf mehreren weitläufigen Übungsplätzen die im Lager verstreut liegen.
Das Werk einer einzigen Nacht scheint unglaublich und es wird neben enormen Anstrengungen wohl auch eine ganze Menge Magie nötig gewesen sein um solches zu vollbringen.

Aaron gähnt herzhaft, sichtbar unbeeindruckt von dem Tumult um ihr herum.

"Also los dann, Zeit ist ein kostbares Gut. Was haben wir?

Galfrey möchte euch eine schlagkräftige Truppe mitgeben, doch wir können Kenabres nicht wehrlos zurücklassen. Wir können daher nicht alles und jeden einfach einpacken. Ihr müsst entscheiden welche Truppen mit uns kommen und wer in Kenabres zurück bleibt. Ich kann euch bei einer Einschätzung der Truppenkomposition helfen, doch am Ende liegt es an euch. Galfrey möchte euch als Kommandanten einsetzen, also trefft ihr auch alle Entscheidungen.

Wir werden jedem Truppe der zur Auswahl steht einen kurzen Besuch abstatten, ihr könnt mit dem Kompanieführer sprechen und euch ein Bild von den Soldaten machen."


Aaron wartet erst gar keine Antwort ab, sondern läuft sofort los. Etwas überrumpelt von der Situation bliebt den Helden nichts anderes übrig als dem Mann zu folgen, der geradewegs auf einen Trainingsplatz zuhält.

Auf dem Gelände befinden sich etwa 100 Reiter in schwerer Rüstung. Als sich die Gruppe nähert kommt eine Ritter auf sie zu, sattelt vor der Gruppe ab und salutiert. Es handelt sich um eine junge Frau mit entschlossenem Gesichtsausdruck.

"Leutnant Kamilo Dan, Befehlshaber der dritten Kompanie, erster Zug, meldet sich zum Dienst.
Ihre Majestät, Königin Galfrey, hat uns angewiesen, uns zur Bemusterung bereit zu stellen.
Die Kompanie umfasst einhundert berittene Panzerreiter, allesamt Veterane der Kreuzzüge und treue Diener unserer strahlenden Iomedae. Als befehlshabender Offizier bürge ich persönlich für jeden Einzelnen meiner Leute, es sind allesamt herrausragende Kämpfer und disziplinierte Soldaten."



Der Leutnant blickt den Helden fest, fast schon herrausfordern in die Augen.

Aaron schnalz gut hörbar mit der Zunge und fährt sich dann durch das zerzauste Haar. Die Offizierin wirft dem Quartiersmeister einen missbilligenden Blick zu, sagt jedoch nichts.

"Leutnant Dan ist etwas verstimmt, weil Sie normalerweise dem direkten Kommando der Königin untersteht.
Die Nachricht, dass ihr nun plötzlich ihre Kommandanten sein könntet, hat sie nicht allzu freudig aufgenommen.
Nun... so ist das eben im Militär, nicht wahr, Frau Leutnant?

Von den persönlichen Vorlieben einmal abgesehen, die dritte Kompanie ist eine Eliteeinheit. Einen besseren Trupp als diese von Galfrey handverlesenen Soldaten werdet ihr nicht finden. Wir starten also direkt mit den besten zur Verfügung stehenden Truppen. Dachte ich schinde ein wenig Eindruck, wir haben ja einen Ruf zu verlieren."
[1]
 1. 
Dritte Kompanie (Anzeigen)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 28.03.2019, 16:47:59
Razgrim brummelt mit einem verschwitzten Lachen, er versteht den Leutnant nur zu gut. Bis vor wenigen Tagen hätte er ebenso über sich selbst gedacht. Dies war und ist für jeden seiner Gefährten eine Veränderung, die man ihnen vermutlich an der Nasenspitze ablesen kann. Doch haben sie alle ähnliches erlebt und es ist nicht die Zeit für Überzeugungen und Diskussionen. Wenn sie den Marsch und die Schlacht um Drezen schlagen wollen, müssen Zweifel verdrängt und Vorurteile hinuntergeschluckt werden. Razgrim ist dafür bereit und so hofft er, auch Leutnant Dan.

Der Zwerg drückt die Brust raus und macht einen Schritt nach vorne.
"Ich grüße euch, Leutnant Dan, Befehlshaberin der dritten Kompanie vom ersten Zug. Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen und euch, sowie eure fähigen Soldaten, in unseren Reihen zu wissen. Es wird mir eine Ehre sein, neben euch in die Schlacht zu ziehen."

Für einen Moment möchte Razgrim die Bedenken des Leutnants ansprechen, entschließt sich dann aber, es besser zu lassen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.03.2019, 22:08:54
Aaron nickt bedächtig, klatscht dann in die Hände und führt die Gruppe sofort weiter.
Bevor die Helden die nächste Kompanie sehen hören sie laute Gebell und Gejaule von mehreren Dutzend Hunden.
Ein paar Zelte weiter, in der Nähe einer Gruppe Bäume, haben sich mehrere Dutzend Halblinge mit ihren Reithunden zusammengefunden. Es handelt sich um gewaltige, muskulöse Mastiffs, die offensichtlich außerordentlich gut dressiert sind.
Als die Kreuzfahrer in die Nähe des Lagers kommen, heulen alle Hunde gleichzeitig einmal auf und die Augen der versammelten Halblinge richtet sich auf die Neuankömmlinge.
Die Soldaten sind in einer Mischung aus Leder und Kettenhemden gekleidet und mit Bögen und Schwertern bewaffnet. Aus ihrer Mitte tritt ein erstaunlich bullig wirkender Halbling mit Helm und abgehärteten Gesichtszügen hervor.

"Das sind die Neuen, ja? Sehen aus wie ein Haufen Anfänger, nichts für ungut. Ein Langer, zwei Steinbeißer und was ist das da überhaupt? Eine Ratte? Wollt ihr mich verarschen, Kir?."

Der Halbling wirft einen Blick auf Otham.

"An den könnte ich mich zumindest gewöhnen.

Na gut, Befehl ist Befehl.
Merrics Windreiter stehen bereit zum Ausrücken. Ausspähen, Fallen legen, Fährten finden, Dämonen aufschlitzen - wir sind sozusagen das Komplettpaket.
Lasst euch nicht erzählen das Halbing keine guten Soldaten sind. Ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Wer uns mal im Einsatz erlebt hat, ändert meist seine Meinung. Vorausgesetzt sie haben überlebt."


Der Halbling kramt in einer Tasche an seinem Gürtel und holt eine Zigarre hervor, die er sich sogleich ansteckt. Er nimmt einen tiefen Zug und stößt dann einen Kringel blauen Rauchs aus. Aaron Kir und der Halbling tauschen ein paar vielsagende Blicke, bis Aaron seufzend aufgibt.

"Und das, meine Herren, ist der unvergleichliche Merric. Das ist nicht als Kompliment gemeint, Merric. Ich finde wirklich niemanden unter den Truppen, den ich mit euch vergleichen könnte.

Ich fasse das nochmal für euch zusammen: Merric und seine Jungs sind spezialisiert aufs Kundschaften. Sie sind eine kleine, schnelle Einheit, perfekt für Geplänkeltaktiken. Was auch immer Merric sagt, schickt sie nicht in den Nahkampf mit Dämonen. Ich meine... sie sind halb so groß wie Menschen. Selbst aufgesattelt, selbst aufgesattelt auf so etwas..."


Aaron deutet auf den Mastiff, der sich an Merric reibt und den Halbling fast überragt. Das Tier fletscht die Zähne und knurrt bedrohlich und auch Merric setzt einen sauren Gesichtsausdruck auf.

"Nun, ich werde nichts weiter sagen. Es sind Halblinge, ihr solltet wissen auf, was ihr euch einlasst. Andererseits habt ihr auch einen Halbling unter euch. Vielleicht werdet ihr ja beste Freunde?

Irgendwelche Fragen an Merric oder sollen wir weiter gehen?"
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Merrics Windreiter (Anzeigen)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 29.03.2019, 13:57:03
Razgrim nickt Aaron zu und folgt dem Mann zum nächsten Trupp, doch kann er sich einen kurzen Kommentar zu Merrics Aussage nicht verkneifen.

"Guter Merric, seid euch gewiss, dass niemand von uns einen Krieger an seiner Körpergröße misst. Denn würden wir dies tun, würden ein Langer, zwei Steinbeisser und eine Ratte mehr Augenmerk auf Nebensächlichkeiten denn taktisches Kampfgeschick und militärische Erfahrung legen. Und das kann sich in diesen Zeiten niemand leisten." Die Augenbrauen kurz nach oben ziehend, nickt er dem grimmig dreinblickenden Halbling zum Abschied zu und fügt noch an "Ich bin gespannt eure Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld sehen zu dürfen!"

Der Priester Torags hegt keinen Groll gegen den Kompanieführer. Wie auch von Leutnant Dan wird jedem anderen abverlangt, fünf völlig Unbekannten in eine Schlacht mit geringen Aussichten auf Wiederkehr zu folgen. Ehre und Respekt lassen sich nicht durch Worte erlangen, nur durch Taten, doch Worte waren alles, auf das sie sich berufen konnten. Dies wird schwieriger werden, als sie bisher gedacht haben.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 29.03.2019, 14:25:24
Damian hat sich bisher im Hintergrund gehalten, kann sich ein Lächeln jetzt aber nicht verkenifen. Halblinge sind doch wirklich erstaunliche Geschöpfe. In einem Monat kann man alles Wissenswerte über sie lernen und doch können sie einen nach 100 Jahren noch überraschen. Wer hätte gedacht, dass Galfrey einen Spähertrupp dieses Volkes unterhält, mit dem sich Baldark sicher gut verstehen würde.

Bei der Entscheidung bezüglich ihrer Auswahl hält er sich bisher zurück. Zwar hat er selbst den Rang eines Leutnants inne, allerdings mehr aufgrund seiner langjährigen Dienstzeit und Erfahrung in der Weltenwunde, weniger als Truppenkommandant. Hinsichtlich der Führungsqualitäten vertraut er Razgrim und Baldark, wenn es um die Einschätzung der richtigen Taktik und Kampfkraft geht; auch wenn Anevia der Hauptmann ihrer Spähtruppe war, Baldark war ihr als Späher und Plänkler schon damals überlegen, erst recht, wenn es um den direkten Zweikampf gegen Dämonen ging.

Die Zeltreihen überfliegend, wartet Damian eher auf eine Gelegenheit, die Spezialtruppen Galfreys kennenzulernen. Damian weiß, dass die Königin fähige Magier und Kleriker, aber auch andere, eher ungewöhnliche Zauberwirker in ihren Reihen beschäftigt, die wohl eher zu Damians Expertise passen.

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 29.03.2019, 20:05:39
"Wirst dich wohl an mich gewöhnen müssen.", gibt Otham zurück. Wahrscheinlich ist er schon zu lange nicht mehr unter Halblingen gewesen, doch die Art Merrics gefällt ihm nicht. Aber anscheinend scheint es niemanden zu stören. Irgendwie wundert er sich doch ein bisschen, hat er doch gedacht, dass Galifrey etwas mehr wert auf Ordnung legt. Aber nun gut, wer ist er es zu verurteilen.

"Bin mir allerdings auch nicht sicher was das heißen soll: Ihr habt ja auch einen Halbling unter euch?", antwortet er auf Aaron: "Lasst uns einfach weiter gehen, ich denke wir haben noch genug vor heute. Am besten Reden wir mit allen Truppenführern am Ende nochmal, wenn es etwas zu klären geht."

Aus irgendeinem Grund sind Otham die Hunde nicht so ganz geheuer und er möchte eher weg kommen als hier zu verweilen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 29.03.2019, 22:24:51
Sosiel legt Otham eine Hand auf die Schulter und zwinkert ihm aufmunternd zu.

"Lasst euch von Aaron nicht aufziehen, Otham. Wenn er Witze macht, heißt das nur, dass er entspannt ist. Es ist seine Art mit dem Stress umzugehen.
Krieg ist kein schönes Geschäft, er hinterlässt in uns allen tiefe Narben. Jeder hat seine eigene Art damit klar zu kommen. Einige weinen, einige trinken, andere gehen keiner Schlägerei aus dem Weg.

Aaron lacht oder reißt Witze. Nehmt es euch nicht zu herzen.
Und zweifelt nicht an ihm.

Er zählt nicht ohne Grund zu Königin Galfreys Beraterstab, wie ihr schon sehr bald feststellen können werdet."


Die nächsten Truppen teilen sich einen Übungsplatz und erstaunlicherweise scheinen die Soldaten recht gut miteinander auszukommen. Auf der einen Seite haben die Zwerge aus der Kompanie Hochhelms breit gemacht und sobald sich die Helden nähern, heben die Zwerge ihre Waffen und trommeln lautstark zur Begrüßung auf ihre Schilde.
Auf der anderen Seite übt ein kleiner Trupp Höllenritter mit eiserner Disziplin.

Von Seiten Razgrims ehemaliger Kompanie eilen Nalthic und Falgur zu den Helden hinüber, von Seiten der Höllenritter nähert sich ein Hühne in der typischen Rüstung der Höllenritter.

"Lord Razgrim, es ist uns eine Ehre! Das gilt natürlich auch für eure Begleiter.
Als wir gehört haben, dass die Königin plant eine Armee unter Leitung der Helden von Kenabres nach Drezen zu schicken, haben wir uns sofort bereit gemacht. Lasst und erneut zusammen kämpfen, die Zwerge Hochhelms stehen allzeit bereit!"




Falgur nickt zustimmen und aus dem Hintergrund hört man den Jubel der zwergischen Kompanie. Offenbar sind Razgrims Leute hoch motiviert.

Der Höllenritter ist nun ebenfalls bei der Gruppe angekommen und als der den Helm abnimmt, stellt sich heraus, dass die Helden ihm schon einmal begegnet sind. Es handelt sich um Ulric, den Kellide den die Helden vor wenigen Tagen aus der Grauen Garnison gerettet haben.

"Seid gegrüßt, Helden. Paraliktor Astorath hat euch die Unterstützung des Ordens der Götterklaue zugesagt und es ist mir eine Ehre seinem Ruf zu folgen und unter eurem Kommando in den Krieg gegen unseren verhassten Feind zu ziehen.

Wir sind nicht viele, aber wir sind Höllenritter. Wir werden durch das Blut unserer Feinde waten und eine Schneise durch ihre Reihen schlagen."



Aaron und Sosiel halten sich diesmal zurück und es ist Nurah die spricht.

"In der Tat gab es auch ohne unser Zutun einen erstaunlichen Andrang an Freiwilligen für diese Mission.
Eine zwergische Kompanie ist beachtlich, doch ein Trupp Höllenritter, der sich freiwillig unter euer Kommando begeben will? Das ist wirklich mehr als ungewöhnlich.
Ihr versteht es euch Freund zu machen, nicht wahr?

Was die Truppen angeht, beide sind mächtig. Die Zwerge sind kriegserfahren, zäh und unbeugsam, die Höllenritter mögen nur halb so viele sein, doch ihr Ruf als legendärer Orden eilt ihnen vorraus. Zwei verlässliche Verbündete im Kampf, die man gerne an seiner Seite hat.
Die Zwerge scheinen allerdings keinen Anführer zu haben. Dadurch scheint zwar kein Chaos zu entstehen, ihr solltet aber dennoch einen Kompanieführer bestimmen."
[1][2]
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 30.03.2019, 14:53:12
Baldark läuft still hinter Aaron hinterher und beäugt achtsam die einzelnen Kompanien. Razgrim übernimmt das Händeschütteln mit aufgesetzter Miene und Baldark ist froh drum, so kann er sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen. Nachdem sie auch auf den letzen Trupp einen Blick werfen konnten, wendet sich der Zwerg an den offiziellen Taktiker des Unterfangens.

"Bevor wir blind mit dem Finger auf irgendeine Kompanie zeigen, sollten wir uns noch ein paar Dinge bewusst machen.

Jeder dieser Trupps hat seine Vor- und Nachteile, die wir abwägen und miteinander harmonisieren lassen sollten. Struktur und Taktik ist einer unserer Punkte, in denen wir den Dämonen überlegen sein sollten, sonst ist unsere Mission von Beginn dem Untergang geweiht.

Umso mehr Kampfkraft wir mitnehmen, desto mehr Verpflegung benötigen wir, desto mehr beschneiden wir unsere Mobilität und desto mehr kündigen wir unseren Angriff an. Drezen ist fünf Tagesmärsche entfernt und wir wissen nicht, was uns danach noch alles erwartet.

Wir sollten uns der Intention unseres Vorhabens klar werden. Das Ziel ist Drezen und nicht ein Aufräumkommando bis zu den Toren der Stadt. Ergo sollten wir jeglichen Konflikt bis auf das Minimum reduzieren, um unsere Streitkraft nicht unnötig zu schwächen.

Der Spähtrupp der Halblinge ist meiner Meinung nach der Schlüssel. Er ist auf den Reittieren wendig genug, um den Überblick zu behalten. So können wir Dämonen auf dem Weg ausweichen und aktiv einen Kampf gestalten, sollte er doch unvermeidbar sein. Der Trupp sollte sich losgelöst vom Haupttrupp bewegen. Mit dessen Fernkampfwaffen sollten wir auch die Verluste minimieren. Ich bin mir noch nicht ganz sicher wie wir in die Stadt Drezen kommen wollen, da wir vermutlich nicht die Tür einrennen können, doch die Fähigkeiten der Halblinge könnten hier ebenfalls hilfreich sein.

Die Höllenritter und die Zwerge sind solide Fußsoldaten. Sie sollten unsere Basis bilden. Wie mir scheint, sind beide Fraktionen disziplinierte Soldaten, die verstehen ihre Formation zu halten. Ein Fundament auf das man bauen kann. Für ihre Kampfkraft benötigen sie in Relation vermutlich weniger Verpflegung als die berittenen Abteilungen.

Als letztes die Paladine. Sie mögen zwar mit Abstand der stärkste Trupp sein, doch liegt ihr Schwerpunkt im Kampf auf offenem Feld, was wir eigentlich vermeiden sollten. Wenn wir Abstriche machen sollten, dann meiner Meinung am ehesten bei ihnen.

Was meint ihr Aaron?"


Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 30.03.2019, 16:23:32
"Keine schlechten Überlegungen hinsichtlich der Truppen, Baldark.
Aber ihr unterschätzt die 3. Kompanie.

Man mag von Paladinen halten was man will, aber in diesem Krieg sind sie unsere stärkste Waffe.

Sie werden niemals fliehen, sondern bis zum letzen Mann kämpfen.
Iomeadaes göttlicher Schutz sorgt dafür, dass sie niemals krank werden oder sich mit einer der hundert Seuchen der Weltenwunde infizieren.
Sie können verletzte Truppen und sich selbst heilen und im direkten Kampf gegen Dämonen sind sie allen anderen Truppen überlegen. Dies gilt sowohl für Nah-, als auch für Fernkampf.
Und sie sind beritten mindestens so schnell wie Merrics Windreiter, auch wenn er das nicht hören möchte.

Als ich vorhin gesagt habe, dass die dritte Kompanie die beste Einheit darstellt, war das mein voller Ernst. Ihr müsst die Paladine nicht mitnehmen, Leutnant Dan wird sicherlich keine Probleme damit haben weiterhin Galrfreys Kommando zu unterstehen.
Aber als strategischer Berater würde ich davon abraten die stärksten und vielseitigsten Truppen nicht aufzustellen.

Wir sind übrigens noch nicht fertig mit der Inspektion, Baldark. Es stehen noch weitere Truppen zur Aufstellung zur Verfügung."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 30.03.2019, 18:10:26
Baldark nickt bei den Erläuterungen Aaron's.

"Wenn sich Heiler unter den Paladinen befinden, werden sie wohl in der Tat unentbehrlich sein. Wir können nicht zulassen unnötig Truppen zu verlieren.

Jedoch sorge ich mich um die Verpflegung des Heeres, vor allem wenn wir tiefer in die Weltenwunde eindringen. Ich weiß wovon ich rede. Ich wurde ausgebildet dort Draußen zu überleben und wäre einmal fast verhungert, wäre nicht ein erfahrener Kleriker der Immodea an meiner Seite gewesen, der uns so gut es ging mit Magie unterstütze. Das Land wird schnell trostlos, wenn man gegen Nordosten geht.

Doch solltet ihr mehr Erfahrung mit solchen Dimensionen an Streitkräften haben als ich. Was meint ihr ist eine angemessene Größe des Heeres. Ich bezweifle, dass wir alle mitnehmen sollten. Schließlich ist die Verpflegung nicht der einzige Punkt, der dagegen spricht."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 30.03.2019, 21:34:29
Sosiel lacht, als er Baldarks ernstes Gesicht bemerkt.

"Ihr habt den Sturmfürst überlebt, Kenabres Fall abgewendet und wollt nun gegen Drezen zu Feld ziehen um ein Relikt zu bergen das seit fast 100 Jahren im Besitz des Feindes ist.
Und dennoch sorgt ihr euch um die Verpflegung der Truppen.

Gewiss, Baldark, Eure Bedenken sind nicht unerheblich und es gibt überdies noch viel mehr Gefahren auf dem Marsch nach Drezen. Auch die Zitadelle einzunehmen wird kein Kinderspiel.

Was glaubt Ihr wie ihr es hierhin geschafft habt? Mit Glück? Durch eine Laune des Schicksal?

Ich sage euch, wie ich mir Euren wundersamen Erfolg trotz wiedrigster Umstände erkläre:

Göttliche Vorhersehung.

Ihr kämpft nicht allein, die Götter selbst wachen über euch. Solange Ihr weiterhin an den Sieg des Guten glaubt und nicht zögert oder zweifelt, solange wird euch die Gunst der Götter gewiss sein.
Kein Sterblicher und kein Dämon wird sich euch widersetzen können.

Nicht nur ich glaube das, auch Aaron, Nurah und selbst Galfrey teilen meine Meinung. Jeder eurer Soldaten wird zu euch aufsehen als Leuchtfeuer in absoluter Finsternis. Ich hoffe ihr seid Euch dieser Verantowrtung bewusst."


Der Kleriker macht eine kurze Pause um der Bedeutung seiner Worte Nachdruck zu verleihen, dann lacht er erneut herzhaft und gibt Baldark einen Klapps auf die Schulter.

"Aber lasst euch nicht unterkriegen. Tut einfach was ihr bisher getan habt, einverstanden?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 31.03.2019, 13:01:10
Erschlagen von den Eindrücken der letzten Tage, kann Ragni nur schwer sinnvolle Überlegungen zu Truppen, Kriegstaktiken und Planung beisteuern. Aus diesem Grund ist er umso überraschter von Baldarks scharfen Verstand in diesen Sachen.
"Baldark deine Überlegungen zu der Aufstellung der Armee wirken durchdacht. Meint ihr es gibt eine Möglichkeit ein Paar Heiler mitzunehmen, auch abseits der Paladine. Wenn wir das offene Schlachtfeld meiden, könnte dies schon genügen, um unsere Verluste zu minimieren und so können wir vielleicht auf die eher unpraktischen Paladine verzichten. Wir werden so oder so Abstriche machen müssen. Alleine wegen der geringen Zeit, die uns zum planen noch bleibt und dieser Nachteil scheint mir der kleinste zu sein."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 31.03.2019, 14:58:18
Damian ist froh, dass Ragni das Gespräch weiterspinnt, ohne auf Sosiels Worte einzugehen. Der junge Mann scheint stark im Glauben zu sein, doch ein wenig zu sehr auf die Hilfe der Götter zu vertrauen. Vielleicht ist es Unerfahrenheit, vielleicht die Lehre Shelyns, aber Damian ist sich sicher, dass Baldark und auch Otham wenig Verständnis für derlei Zuschaustellung von Naivität haben.

Um schlimmeres abzuwenden, geht er auf Sosiel zu und nimmt den Kleriker zur Seite.

"Sagt Sosiel, was wisst ihr über Drezen? Mir ist bewusst, dass wir eine Armee brauchen, um dorthin zu gelangen, aber was dann? Ich nehme nicht an, dass wir die Stadt belagern? Gibt es einen geheimen Weg hinein?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 31.03.2019, 21:51:39
Sosiel möchte etwas erwidern, doch Aaron unterbricht ihn.

"Alles zu seiner Zeit. Lasst uns erst die Bemusterung abschließen.

Nach den verlässlichen Truppen gibt es noch einige andere, die dem Ruf zur Waffe gefolgt sind. Mehr oder weniger zumindest. Ich bin mir allerdings nicht sicher, welche Qualität diese Truppen haben, da ich keinerlei Erfahrung mit ihnen habe.
Wahrscheinlich birgt es ein gewisses Risiko sich auf diese Leute in der Schlacht zu verlassen, aber das müsst ihr entscheiden."


Aaron zuckt mit den Achseln und führt die Gruppe an den Rand des königlichen Lagers, etwas abseits der Hauptstreitkräfte. Die Zelte sind hier uneinheitlich in Form, Farbe und Größe und der ganze Lagerteil wirkt etwas unordentlich. Außerdem fällt auf, dass an einigen Stellen Wachen postiert sind, ganz so als würde man der eigenen Sicherheit in diesem Teil des Lagers nicht trauen.

Die Einwohner des Lagers lassen darauf schließen, bei welchen Truppen Aaron Kir ein Risiko sieht.
Mischvolksoldaten in bizarren Flickwerkrüstungen und ein buntes Sortiment verschieden ausgerüsteter Soldaten ohne erkennbare Heraldik laufen hier herum.

Aaron führt die Gruppe zielgerichtet zu einem etwas größerem Zelt, vor dem einige bewaffnete Soldaten der königlichen Armee und drei alte Bekannte warten: Arcus, Caz und die Mischvolkfrau aus dem Lager der Abtrünnigen, Wenduag.

Arcus tritt mit einem breiten Grinse nach vorn und breitet die Arme aus:

"Da seid ihr ja endlich! Rasanter Aufstieg, meine Freunde! Eben noch Niemande und plötzlich Kommandanten der königlichen Armee! Fantastisch! Großartig!
Als ich erfahren habe, dass ihr eine Armee gegne Drezen führen wollt, habe ich jeden Halunken und Söldner der noch in Kenabres zu finden war zusammengetrommelt.
Die Blutlegion steht bereit! 100 Männer und Frauen, bis an die Zähne bewaffnet und gierig nach Dämonenblut. Ein jeder von uns hat noch eine Rechnung mit den Dämonen offen. Führt uns an und wir werden es diesen Scheusalen zehnfach heimzahlen!"



Wenduag blickt grimmig in die Runde, doch als sie Ragni sieht, huscht ein Lächeln über ihre Lippen.

"Wenduag grüßt die Helden Kenabres. Lann schickt mich mit einer Botschaft: Wir Ersten haben lange genug zugeschaut wie die Welt um uns herum im Chaos versinkt. Es wird Zeit das wir den Platz im Kreuzzug einnehmen, der uns zusteht. Ihr gabt uns Mut und neue Hoffnung, einer der Unseren gab uns Waffen und Wissen um den Krieg zu den Dämonen zu tragen. Ragnis Forschung hat sich bereits in der Schlacht um die Garnisson bewährt.
Es mag kein edles Schwert und keine stolze Lanze sein, die mein Volk führt. Doch haben wir durch Ragni Geräte und Tränke erhalten die uns stark machen, stärker als je zuvor.
Lasst uns euch begleiten und wir werden die Dämonen in alle Winde zerstreuen!"



Als letztes tritt Caz vor. Er zögert erst, doch dann richtet er einen entschlossenen Blick auf die Helden.

"Ich stehe hier heute vor euch, weil ihr mich gerettet habt. Ihr habt mir in dunkelster Stunde den Weg gewiesen, ihr habt ein Licht entfacht, dort wo zuvor nur Dunkelheit herrschte.

Seht, von meiner Art gibt es noch viele mehr. Kinder von Tragödien, Verstoßene, Fehlgeleitete.
Viele von ihnen haben falsch gehandelt, haben Unausprechliches getan. Mord, Heresie, Verrat, die Verbrechen reien sich endlos aneinander.
Viele haben den Fall Kenabres überlebt, sind in Gefangenschaft geraten.
Was passiert mit diesen verlorenen Seelen?
Die Königin zeigt Gnade. Sie hat den Tieflingen in Gefangenschaft die Wahl gelassen: Tod durch das Schwert oder Ruhm auf dem Schlachtfeld.
Es sind viele, etwa zweihundert von ihnen. Sie sind schlecht ausgerüstet, demoralisiert und die meisten warten auf den Tod.
Dennoch, ich bin einer von ihnen. Meine Schuld mag weniger schwer wirken, doch wäre ich nicht an ihrer Stelle, hätte ich nicht euch, sondern einen Diener Deskaris getroffen? Vermutlich.

Lasst mich die Verlorenen führen und ich werde versuchen ihre Seelen zu retten."


In Caz Augen spiegelt sich die Angst, es ist überdeutlich, wie schwierig diese Worte für ihn waren.[1][2][3]

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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 02.04.2019, 10:46:43
Razgrim greift zur Begrüßung Nalthics Schultern, dann knallen beide Köpfe mit lautem Krachen gegeneinander.

"Ich könnte mir keine besseren Kämpfer als euch an meiner Seite vorstellen, um Vhane zur Strecke zu bringen. Morains Verlust greift tief, doch wir werden dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. Für ihn, für uns und unsere Nachfahren. Sammelt euer Schießpulver mein Freund, schon bald ziehen wir gegen den Abgrund selbst. Und ich möchte euch als Kommandanten für unsere Brüder und Schwestern. Ihr habt die nötige Erfahrung und einen guten Überblick."

Abermals klopft er abschließend auf Nalthics Schulter, ehe er sich zu den umstehenden Zwergen dreht.

"Meine Brüder und Schwestern, schärft eure Klingen, stählt eure Hämmer, zurrt eure Rüstungen fest. Nicht mehr lange und wir betreten die gefährlichste Gegend in ganz Golarion. Unser Unterfangen wird schwierig, doch obgleich wir Verluste erleiden werden, der Allvater wacht über unsere Schritte. Er hat uns diesen Weg gezeigt und egal wie holprig der Pfad sein wird, wir werden ihn siegreich bestreiten. Stecht eins von Fässern an und genießt ein kühles Bier, solange ihr noch könnt." schließt der Zwerg mit herausforderndem Grinsen und verabschiedet sich bis auf Weiteres von der Kompanie Hochhelms, um Aaron zu folgen.

***

Auf dem Weg durch das Lager zu den letzten Kompanien lauscht er dem Gespräch zwischen Damian, Baldark und dem Berater der Königin aufmerksam. Dann fügt er hinzu.
"Nun, Aaron. Damian hat nicht ganz Unrecht. Eine Armee vor die Tore Drezens zu führen ist nur die halbe Aufgabe. Sollten wir keinen Plan haben, wird das ein Gemetzel. Außerdem dürfen wir keine Zeit verlieren, eine Belagerung würde nur dazu führen, dass die Marilith ihre Truppen umkehren lässt und wir an beiden Fronten einen aussichtslosen Kampf führen würden. Wir müssen die Festung der Stadt im Sturm nehmen."

***

Razgrim beäugt Arcus argwöhnisch. Der bullige impulsive Söldner war und ist ein Schwindler, seine Treue gilt nur seinem eigenen Wohl, selbst wenn die Münzen reichlich und der Rachegedanke tief sitzen. Wenn es hart auf hart kommt, würden sie die Armee im Stich lassen, da ist der Priester Torags sich sicher – er hat kein Vertrauen in diesen Menschen.

"Ihr habt uns einmal den Rücken zugekehrt, ihr werdet es wieder tun. Ich hoffe inständig, dass ihr im Kampf gegen den Abgrund noch einen besseren Grund als puren Hass und Rachegelüste findet, der euch den nötigen Antrieb verleiht." Für einen Moment streift Razgrims Blick über Baldark. "Doch dies wird nicht unter unserer Befehlsgewalt geschehen." die eiserne Miene des Zwergs lässt keinen Raum für Diskussionen, seine Entscheidung ist endgültig.

Ohne eine Antwort abzuwarten, folgt er Aaron zu Wenduag.

"Wenduag. Kommandant. Stolz und Ehre findet man in den Männern und Frauen, die für einen größeren Zweck in den Kampf ziehen, nicht in ihren Waffen oder Methoden. Ihr steht nun Seite an Seite mit vielen, die euch anfangs kein Vertrauen zeigten, und doch steht ihr hier. Wenn ihr mich fragt, seid ihr die, die von allen die edelsten Waffen führen. Genau dies ist der Grund, warum ich mein Vertrauen in euch setzen werde. Und, ignoriert die Blicke der Soldaten, der Krieg macht jeden über kurz oder Lang mürbe."

Als letztes führt der königliche Berater sieh über die weiten Ebenen hinter die Hütten der Ersten zu einer riesigen Ansammlung von Mischblütern, dessen Spitze Caz bildet. Nach seiner Ansprache beobachtet Razgrim den Tiefling für einen Moment.

"Es bedarf einiges Mut seine Fehler anzuerkennen, selbst im Angesicht des sicheren Todes. Ich erkenne Reue in euren Worten. Wir werden sehen, ob dies auch für eure Gefolgsleute gilt. Lasst uns darüber nachdenken." Razgrim nickt Caz dankend zu und beginnt dann mit seinen Gefährten und Aaron den Rückweg.

***

Jeder scheint nachdenklich, doch nach einigen Minuten der Ruhe beginnt Razgrim seine Sicht der Dinge darzulegen.
"Die dritte Kompanie sollte unser Herzstück bilden. Zusammen mit dem Orden der Götterklaue werden sie im Kampf Mann gegen Dämon ein unüberwindbares Bollwerk sein. Merrics Reiter sind schnell und tödlich, sie bilden unseren Spähtrupp. Meine Brüder und Schwestern sorgen für die nötige Unterstützung aus der Entfernung. In der Kompanie Hochhelms befinden sich kompetente Ingenieure. Ihre schweren Kriegsmaschinerien werden uns von Nutzen sein, um die Tore der Festung zu überwinden. Zum Schluss die Tieflinge. Ihre angeborenen Fähigkeiten in Kombination mit dem taktischem Gespür der Ersten könnten zu erfolgreichen Hinterhalten führen.

Was meint ihr?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 06.04.2019, 11:07:57
Damian stützt beide Arme auf den Tisch und überblickt die Karte der Weltenwunde. Bis Drezen würden sie gut 14 Tage brauchen. Mit ihrem Bataillon von 600 Soldaten sind schlagkräftig genug, um die Festung im Sturm zu nehmen, allerdings noch klein genug, um für die Fürsten der Dämonenarmee keine unmittelbare Bedrohung darzustellen. Der Plan könnte gelingen. Mit einem Nicken richtet er sich auf.

"Ich stimme Euch zu. Eine gute Auswahl, die ihr getroffen habt. Wie organisieren wir uns? Sollen wir einen Kommandostab bilden oder uns den einzelnen Kompanien anschließen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 06.04.2019, 19:32:04
Baldark muss einen Augenblick über den Vorschlag Razgrim's grübeln. Die Reittiere für zusätzliche Kampfkraft auszutauschen ist ein anderer Ansatz Drezen anzugreifen, allerdings nicht unbedingt ein weniger vielversprechender. Sie würden länger brauchen und die Dämonen in Drezen würden sie eher bemerken, andererseits würden mehr Truppen eine frontale Belagerung möglich machen. Sie wussten, dass ein Großteil der gegnerischen Kampfkraft aus Drezen abgezogen wurden und so schnell keine Verstärkung kommen sollte.

Der Zwerg rauft sich den Bart und zieht ihn anschließend wieder sorgsam in Form.

"Einverstanden! Lasst uns eine Armee vor die Tore Drezens führen und endlich in die Offensive gehen."

An Damian gewendet führt er fort.

"Jeder unserer Trupps hat einen Kommandanten, der nicht Teil unserer Gruppe ist und das ist auch gut so, somit sind sie nicht an uns gebunden und wir können zur Not unabhängig von der Armee agieren.
Andererseits kann man unsere Gruppe von fünf Mann nicht wirklich als Kompanie bezeichnen. Unsere Fähigkeiten sind verschieden und sollten für den Kampf auf offenem Feld wohl lieber den entsprechenden Trupps zugewiesen werden.
Mein Vorschlag ist es, dass wir uns aufteilen und wenn es notwendig seien sollte, wir uns auf ein ausgemachtes Signal hin erneut sammeln. Für diesen Fall sollte zumindest jeder von uns ein Reittier besitzen, um die Distanzen auf dem Schlachtfeld schnell überbrücken zu können."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 06.04.2019, 21:16:29
Otham hält sich aus der Musterung weitesgehend raus. Desna helfe ihm, als ob er eine Ahnung hätte was es bedeuten würde ein Kommandant zu sein. Bisher hat er fast jeden seiner Kommandanten verabscheut oder wenigstens nicht gemocht und heimlich gedacht er könnte es besser; vielleicht ist das jetzt die Strafe für seinen Hochmut.

"Ich habe keine Ahnung von Taktit. Ich stelle mich lieber in die erste Reihe, als die Armee in den Abgrund zu führen. Die Hauptfrage wird aber sein wie wir nach Drezen hineinkommen. Denn wenn wir vor dem Tor stehen, spätestens wird die Feindesarmee umdrehen und versuchen uns in den Rücken zu fallen. Wobei vielleicht treffen wir sie auch vorher an.", Otham zuckt mit den Schultern.

"Vielleicht sollte ich aufhören soviel vorneweg zu denken, davon kriege ich Kopfschmerzen. Desna wird ihre Hand über mich halten und mir wird schon was einfallen. Und reiten also? Nicht gerade meine Paradediziplin..."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 07.04.2019, 10:49:43
"Eure Planung klingt mehr als gut und wirkt sehr durchdacht Razgrim. Meine Zustimmung habt ihr und mir brennt es auch schon in den Fingern los zu ziehen."
An Baldark gerichtet führt er fort
"Ein Schlachtfeld kann sehr unübersichtlich werden, meint ihr es ist wirklich der beste Weg uns aufzuteilen? Aber ihr habt mehr Erfahrung in diesen Dingen und ich würde eurer Entscheidung deshalb nicht im Wege stehen. Ich würde vielleicht als Gegenvorschlag unterbreiten, dass wir uns alle der dritten Kompanie anschließen und so unser Herzstück stärken."

Die ungewohnte Situation, das Lob seiner Artgenossen und die Ausstrahlung der Krieger an seiner Seite lassen in Ragni den Drang wachsen endlich in das Gebiet des Feindes zu marschieren und Drezen anzugreifen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 07.04.2019, 12:06:01
Razgrim nickt abschließend über die Zustimmung seiner Gefährten. "Gebt euch nicht der Illusion hin, ich hätte mehr Erfahrung als einer von euch eine solche Streitmacht zu lenken. Ich vertraue auf meine Intuition, meinen Glauben an etwas Größeres, das unser Eins noch nicht erkennen mag. Doch dieser Tag wird kommen, so es der Allvater und eure Götter zulassen. Und ich brenne darauf, diesen Tag zu erleben."

Der Zwerg blickt zu Damian, ehe er weiterspricht.
"Ich stimme Baldark zu. Trotz des Befehls der Königin, trotz unserer Taten folgen uns ein Großteil dieser Männer und Frauen mit Misstrauen. Es dürfte schwer werden ganze Kompanien von unserem Vorhaben und unseren Fähigkeiten gleichermaßen zu überzeugen, sollten wir ihre Kommandanten degradieren und uns an die Spitze setzen. Lassen wir ihnen etwas Vertrautes. Führen wir ihre Kommandanten, führen wir das Heer. Otham hat ganz Recht. Am besten beweisen wir dies in der vordersten Reihe."

"Drezen dürfte seither immer noch zu großen Teilen in Schutt und Asche liegen. Ich glaube kaum, dass die Horden der Marilith oder Vhane die Gebäude neu errichtet haben. Nein, der Verräter sitzt auf seinem steineren Thron in der Feste und wiegt sich in Sicherheit. Wir werden uns durch die Ruinen kämpfen müssen, doch unser Halbling hier stellt die richtigen Fragen."

An die ganze Gruppe gewandt, fährt er fort. "Für eine lange Belagerung fehlen uns Zeit und Ressourcen. Uns bleiben etwas über einen Zehntag bis wir die Stadt erreichen, bis dahin werden wir einen Plan haben, wie wir die Feste aus den Klauen des Verräters und der Dämonen entreißen."
Der Ausdruck in Razgrims Gesicht wirkt ernst. Sie haben nur wenige Stunden bis sie losreiten werden und er hat noch etwas zu erledigen, für das er lange Stunden in Caeldas Schmiede zugebracht hat.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 07.04.2019, 14:07:45
Stunden später sind die Helden immer noch dabei zusammen mit Aaron, Nurah und Sosiel Treppen auszurüsten, Schlachtpläne Taktiken zu besprechen und sich so gut wie möglich auf den bevorstehenden Feldzug vorzubereiten.

Als die Kreuzfahrer ins Bett fallen, steht der Mond längst hoch über der Stadt und es erwartet sie eine kurze Nacht mit traumlosem Schlaf.



Musik (https://www.youtube.com/watch?v=UmJp6jDL0Js)

Am nächsten Tag hat sich halb Kenabres bereits vor den ersten Strahlen der Morgensonne vor dem Nordtor versammelt.
Königin Galfrey wartet vor den Truppen, ein Stab ihrer engsten Vertrauten zu ihrer Rechten, während auf der linken Seite die drei Berater der Königin und die von der Gruppe ausgewählten Kompanieführer warten.

Als die Helden durch das Tor treten jubelt die Menschenmenge. Die Gruppe passiert Frauen, Männer und Kinder auf deren Gesichtern sich Hoffnung und Zuversicht wiederspiegelt und sie daran erinnert welche Verantwortung plötzlich auf ihren Schultern lasstet.

Königin Galfrey nickt zufrieden als ihre frisch gebackenen Kommandanten schließlich vor sie treten. Die Ritter an der Seite der Regentin wirken skeptisch, doch ein jeder von ihnen behält seine Gedanken für sich.

"Lange haben wir uns beugen müssen, haben um jeden Zoll mit unseren Feinden gerungen und doch zusehen müssen wie unsere Brüder und Schwestern einer nach dem anderen fielen, unsere Städte fielen und die Weltenwunde sich immer weiter ausbreitete, wie ein bösartiges Geschwür.

Doch in neuer Morgen bricht an - für uns, als auch für den Kreuzzug. Wir werden uns nicht länger verschanzen, wir werden nicht länger zögern und verzweifeln.
Unsere strahlende Göttin Iomedae hat diese Männer auserwählt um ihren göttlichen Zorn zu unseren Feinden zu tragen. Eine Armee steht bereit, sechshundert tapfere Soldaten werden unser Schwert sein mit dem wir tief ins Herz des Feindes stoßen. Die Stadt Drezen ist unser Ziel, das heilige Banner unseres Kreuzzugs liegt dort.
Wir werden Drezen zurückerobern und das Schwert der Tugend wird wieder über Mendev wehen. Ein Symbol für den Kreuzzug und für unseren bevorstehenden Sieg.

Als Kommandanten dieser Armee werdet ihr Heldentaten vollbringen und Ruhm und Ehre für Mendevs erringen! Iomedaes wachsame Augen begleiten euren Pfad. Ihr werdet dort siegen, wo es niemand zuvor vermochte.

Kniet nieder, Helden Kenabres und empfangt die Schwertweihe!"


Galfrey zieht ihr Schwert und ein ehrfürchtiges Raunen geht durch die Menge.

Die Königin tritt vor die Gruppe und legt einem nach dem anderen die flache Seite des Schwertes auf die Schulter.

"Seid treu und beständig,
seid freigiebig und demütig,
seid mutig und voller Güte.

Ihr kniet vor mir als Soldaten, ihr erhebt euch als Ritter Mendevs.
Kraft der Authorität der Krone verleihe ich einem jeden von euch den Titel eines Edlen und den Rang eines Generals der königlichen Armee.

Eure Armee wartet auf euch. Dies ist der Beginn des Fünften Kreuzzugs! Bringt uns den Sieg!"


Die Köngin hebt ihr Schwert in die Luft und die ersten Strahlen der Morgensonne tauchen die Klinge in ein goldenes Licht.

Einer nach dem anderen beugen die versammelten königlichen Ritter das Knie und die Bevölkerung vor dem Tor bricht in einen Sturm der Begeisterung aus.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 09.04.2019, 14:27:34
Der Gang durch die jubelnden Menschenmassen erfüllt Razgrim mit Stolz. Sein Blick schweift über die Gesichter der Männer, Frauen und Kinder und für einen Moment hat er den Eindruck das Gesicht seines alten Hohepriesters zwischen den Überlebenden Kenabres zu sehen. Er lächelt und nickt ihm zu, im selben Moment ist er wieder verschwunden. Die Last, die Razgrim die letzten Tage verspürt hat, scheint verschwunden. Seine Trauer um Morain ist in den letzten Tagen Erinnerungen an einen ehrenhaften Sohn des Allvaters gewichen, der bis zum letzten Moment treu der heiligen Esse diente. Er war und ist weiterhin ein großes Vorbild für Razgrim und er weiß, er wird mit dem Ritt gen Drezen seiner Kompanie alle Ehre machen. Entschlossen tritt er vor die Königin und kniet nieder.

Nachdem sie die Schwertweihe vollzogen hat, steht der Zwerg auf, der Körper bis zur Gänze angespannt.
"Königin Galfrey, ich stehe in Ehrfurcht als einer der Sprößlinge des Steins vor euch. Als Behauener des Allvaters, als Jüngster des Glutschlund Klans und als Verteidiger des freien Volkes Avistans danke ich euch für euer Vertrauen und eure Unterstützung."

Ein beherzter Griff an seinen Rücken löst einen kunstvoll gefertigten Langspeer, an dessen Ende die rote Schlachtenfahne Hochhelms prangert und leicht im Wind weht, nachdem er die Stangenwaffe neben sich in den Boden gestochen hat.

"Mit Stolz werde ich das Banner meiner Heimat in die Schlacht gegen den Abgrund führen und nicht eher ruhen, bevor nicht auch das letzte Scheusal aus unseren Landen vertrieben wurde. Für Hochhelm, für den Kreuzzug, für den Frieden!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 09.04.2019, 23:38:27
Sein Volk wieder offen für das Gute kämpfen zu wissen, tut Ragni gut. Nach langer Zeit der Entbehrung und der Dunkelheit scheint das Volk nun endlich wieder einen gewaltigen Schritt in Richtung des Lichts gemacht zu haben.
Die Worte der Königin erscheinen ihm abermals perfekt gewählt für den Augenblick und so antwortet er, als Razgrim ausgeredet hat:
"Königin Galfrey, ich danke euch für die Chance, die ihr meinem Volk gegeben habt.
Ich danke euch für die Chance, die ihr mir gegeben habt. Euer Vertrauen in uns werden wir nicht enttäuschen. Gerade weil ihr euch nicht von unseren Aussehen beeinflussen lasst. Wir werden mit unserer Intelligenz und unserem Schwarzpulver für eure und unsere Sache kämpfen und dabei nie die Neugier und den Mut verlieren, der uns ausmacht."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 10.04.2019, 14:48:52
Plötzlich ein General. Vor Tagen ist Otham ein einfacher Stadtwächter gewesen und un ein offiziel bestellter General des Kreuzzugs. Mehr können sich viele nicht wünschen, doch Otham ist sich nicht sicher was er davon halten soll. Er behält seine Bedenken bei sich und beugt das Knie vor der Königin.
Als der Jubel losbricht schaut sich Otham etwas verwirrt um, irgendwie kommt er selbst mit der Rolle, die auf ihn zu fallen scheint nicht zurecht. Otham fühlt sich nicht wie ein Held. Otham verneigt sich noch einmal vor der Königin und wartet darauf, dass diese Versammlung endet; im Verleich hierzu erscheint ihm die Weltenwunde fast attraktiver.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 12.04.2019, 11:34:11
Damian erhebt sich mit erhobenem Haupt und kann einen Anflug von Stolz nicht unterdrücken. Törichte Gedanken für einen alten Mann, aber seit er die Ritter Ozems in Letztwall kennenlernte, bewunderte er die Ritter der Erbin. Wer hätte gedacht, dass er sich jemals zu ihren Reihen zählen dürfte.

Die Schwüre seiner Gefährten erfüllen ihn mit Zuversicht und auch Damian stimmt ein.

"Ich danke Euch für das Vertrauen, das ihr in uns setzt, Königin Galfrey. Wie ich hier stehe, gelobe ich Euch, Eure Truppen zu führen und nicht eher zu ruhen als bis das Banner der Tugend wieder über Drezen weht. Ich werde nicht eher ruhen, als bis die Wunde geschlossen und Iz zurückerobert ist. Möge Pharasma unsere Wege leiten und Iomedae unser Schwert führen.

Mein Leben für die freien Völker Golarions. Mein Leben dem Kreuzzug."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 12.04.2019, 15:45:16
Baldark kniet vor der Königin, als diese ihr Schwert zum Ritterschlag zieht. Mit einem ermutigenden Lächeln legt sie langsam die leichte Klinge auf seine Schultern. Im Hintergrund vernimmt er den tobenden Applaus des versammelten Volkes. Warme Strahlen der aufgehenden Sonne treffen auf die raue Haut des Zwerges und für einen Moment schließt er die Augen, um sich den Moment besser einprägen zu können.

Er hatte sich nie für etwas Besonderes gehalten, geschweige denn für einen Helden. Er hätte sich mit seinem Schicksal abgefunden, wenn er in einem Einsatz von einem Dämon im Ganzen verschluckt worden wäre und keine weitere Rolle im Fluss des Seins gespielt hätte, er hatte es bis vor kurzem sogar erwartet. Zu groß war die Ohnmacht, die er sein ganzes Leben lang im Vergleich zur Weltenwunde spürte.

Doch die Erscheinung der Götter hatte etwas in Baldark entfacht und jeder Schritt, den er seit dem gegangen war, bestärkte ihn. Vergeltung war nun nicht mehr sein einziger Antrieb sich den Dämonen entgegen zu stellen. Ihm wurde eine Aufgabe auferlegt. Verantwortung, die es zu tragen galt. Ein Ziel, das alles verändern soll wie er es kennt. Die Schließung der Weltenwunde.

Der Zwerg erhebt sich und blickt Galfrey entschlossen entgegen.

"Mein Leben dem Kreuzzug!"

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 12.04.2019, 21:50:23
Der Abschied ist herzlich doch kurz. Königin Galfrey drängt auf einen baldigen Aufbruch und so kommt es, dass die Helden schon wenige Stunden später auf einer staubigen Straße gegen Norden reiten und Kenabres bald am Horizont verschwindet.

Razgrim und Baldark haben sich zwei ungewöhnliche Reittiere ausgesucht: Ein Wollnashorn und ein Widder stampfen schnaufend neben den Pferden der übrigen Gefährten.

Aaron Kir lenkt seinen pechschwarzen Rappen neben die Helden und legt die Stirn in Falten.

"So, jetzt wird es ernst. Ich habe mir gestern Nacht eine Marschroute nach Drezen überlegt:

Wir sollten direkt nach Norden reisen, bis nach Valas Gabe, ein kleines Dorf etwas weniger als einen Tagesmarsch entfernt.
 Von dort werden wir direkt zum Sellen vorstoßen und ab dann dem Ostufer des Flusses folgen.
In 2-3 Tagen müssen wir dann Fort Vilareth erreichen, dort können wir den auf das andere Ufer übersetzen.
Bis zum ausgetrockneten Flussbett des Ahari ist es dann nicht mehr weit und wenn wir dem Verlauf des Ahari folgen gelangen wir direkt nach Drezen.

Ich schlage diesen Weg vor weil wir so fast zwei Drittel des Weges am Rand der Weltenwunde verbringen und nicht gezwungen sind durch das Ödland zu wander.
Ab Fort Vilareth wird es dann gefährlich, die Weltenwunde ist ein ungastlicher Ort. Da es kaum natürliche Landmarken gibt, würde das Flussbett uns sicher den Weg leiten können.

Aber ihr seid die Generäle. Wenn ihr den direkten Weg wählen wollt werden wir dies tun. Ich rate allerdings davon ab. Wir würden nichts gewinnen und es wäre deutlich unsicherer."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 14.04.2019, 11:17:47
Damian bedeutet seinem schneeweißen Pferd, in den Schritt überzugehen und blickt nach Westen in die blutrote Einöde der Weltenwunde, während Aaron seinen Plan erläutert. Galfrey hatte den jungen Mann auserwählt und so gibt es wenig Grund, an seinem Rat zu zweifeln. Vielleicht ließe sich diese Situation aber nützen, um mehr über ihre neuen Gefährten herauszufinden, weswegen er sich im Sattel zur Befehlshaberin der 3. Kompanie zuwendet.

"Was sagt ihr dazu, Leutnant Dan? Mit dem Fall des Wächtersteins ist die Ostseite des Sellen nicht sicherer als das Ödland der Wunde selbst, aber das Gelände könnte ein Vorankommen begünstigen."

Seine Anspielung auf den Wächterstein ist Absicht. Auch wenn sich die Königin auf ihre Seite gestellt hat, für viele Soldaten, insbesondere die Paladine, ist die Vernichtung des Geschenk Iomedaes nach wie vor ein Sakrileg; zudem Mendev den Dämonen nun gänzlich schutzlos ausgeliefert ist. Damian ist sich sicher, dass Kamilo ihnen nur aus Loyalität zu Königin Galfrey folgt und sie lieber vor einem Kriegsgericht als an der Spitze dieses Heeres sehen würde.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 14.04.2019, 12:52:33
Kamilo Dan wirkt etwas überrascht als Damian sie nach ihrer Meinung fragt.

"Es gibt keinen Grund für einen Soldaten seinen Befehlshaber in Frage zu stellen, General.
Meine Männer und ich werden euch überall hin folgen, ob es der Pfad entlang des Sellens oder ein Ritt durch die Weltenwunde selbst ist."


Leutnant Dan setzt eine entschlossene Miene auf, so als wäre alles Wichtige gesagt worden.
Nach einer kurzen Pause fügt sie jedoch hinzu:

"Wenn ihr eine zweite Meinung wünscht, halte ich Kirs Vorschlag jedoch für sinnvoll. Wir werden entlang des Sellens kein schwieriges Gelände vorfinden, der Weg ist übersichtlich wir haben eine klar Orientierung.
Wir werden sehen wie vorteilhaft es ist, später im ausgetrockneten Flussbett des Ahari zu bleiben. Das klingt nach einem gefährlichen Ort der uns angreifbar für einen Hinterhalt macht.

Zuerst sollten wir den Marsch nach Valas Gabe hinter uns bringen, das Dorf könnte ein geeignetes Lager für die Nacht bieten. Falls es noch existiert..."


Das Gesicht des Leutnants verhärtet sich und ruft in den Helden die Erinnerung wach, dass nicht nur Kenabres der Invasion der Dämonen ausgesetzt war.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 14.04.2019, 16:29:45
Razgrim folgt dem Gespräch zwischen Damian und Kommandantin Dan stumm. Selbst wenn er sich zügelt solche Gedanken seinen Geist beherrschen zu lassen, er kann es auch hier nicht zur Gänze unterdrücken. 'Ich hoffe das Gegenteil, doch der Schlag der Horden wird nicht nur die großen Städte erreicht haben, und jetzt da die schützende Grenze nicht mehr ist...'

Andererseits wäre es nicht das erste Mal, dass ihn die Einwohner Mendevs überraschen würden. Ein stilles kurzes Gebet an der Allvater, lässt den Zwerg tief ausatmen.

"Ein Weiler so nahe an der Grenze zur Weltenwunde. Wie kommt man auf die Idee dort, weit ab schützender Mauern, zu siedeln? Sehen wir lieber zu, dass wir diesen Ort erreichen. Und beten wir dafür, dass die Dämonen bisher kein Interesse an einem solch winzigen Dorf gefunden haben."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 14.04.2019, 21:23:25
Nurah schließt neben Razgrim auf und streicht sich eine Locke aus dem Gesicht.

"Über die Hälfte allen Getreides für Kenabres kommt aus Valas Gabe. Es ist eine kleine, aber wichtige Gemeinschaft voller hartgesottener Farmer und Kriegsveteranen im Ruhestand.

Der Boden um das Dorf ist fruchtbar, trotz der Nähe zur Weltenwunde. Ein kleiner Ort voller Bauern wirkt nicht wichtig, doch ohne die harte Arbeit dieser Männer und Frauen, tagein, tagaus, Sommer oder Winter, wäre Kenabres nie zu der Größe gewachsen die es jetzt hat.

Ein Wächterstein schützt Valas Gabe und die Miliz besteht aus Leuten die zuvor im Krieg gedient haben, es ist also kein schutzloser Ort.
Doch mit dem Zusammenbruch der Barriere sind die kleinen Ortschaften entlang der Grenze in arge Bedrängnis geraten. Wir können nur hoffen, dass sich die Dämonen nicht für Valas Gabe interessiert haben."


Die Halblingin lächelt zaghaft und die Gruppe setzt den Ritt fort. Die Armee kommt gut vorran und der Tag verläuft ohne nennenswerten Ereignisse.

Am frühen Abend jedoch gibt es bereits die ersten schlechten Nachrichten.
Ein Trupp Kundschafter kehrt mit der Nachricht zurück, dass Valas Gabe nur noch eine rauchende Ruine ist. Das Dorf scheint gestürmt und niedergebrannt worden zu sein.

Die Soldaten berichten, dass die das Dorf umgebenden Pallisaden schwer beschädigt sind und um Valas Gabe herum keine Menschenseele zu sehen ist.

Leutnant Dans beißt die Zähne zusammen und für einen Moment ist in ihren Augen ein Funken wie auf geschliffenem Stahl zu sehen.

Aaron Kir verzieht den Mund zu einer Grimasse.

"Ich hatte gehofft, dass wir hier unsere Vorräte zusätzlich aufstocken lassen könnten.
Oder einfach auch nur eine ruhige Nacht finden.

Törichte Gedanken. Ich hätte mir denken können wie es hier aussieht.

Was wollt ihr tun? Wir könnten die Kundschafter in die Ruine schicken, vielleicht finden sich Überle... vielleicht finden sich noch Vorräte oder Waffen.
Es wird den Soldaten aber mit Sicherheit aufs Gemüt schlagen. Ich kann mir nur allzu gut vorstellen wie es dort drinnen aussieht."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 14.04.2019, 23:44:06
Damian zieht den Mund zu einem Strich zusammen. Seit Valas Gabe zum ersten Mal erwähnt wurde, hatte er dieselben Befürchtungen wie Razgrim. Auch wenn der Priester Torags es nicht ausgeprochen hatte, wusste er, dass die Schuld ihn plagte, obwohl sie keine Wahl gehabt hatten. Wäre es Areelu Vorlesh gelungen, den Wächterstein zu korrumpieren, hätte dies weitaus mehr Leben gekostet. Trotzdem haben sie damit die Bewohner von Valas Gabe den Dämonen ausgeliefert. Grimmig antwortet er Aaron Kir:

"Sagt den Truppen, sie sollen hier kurz Stellung beziehen. Wir werden mit Ulric und den Höllenrittern in das Dorf reiten. Es werden noch Dämonen dort sein."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 16.04.2019, 17:09:29
Baldark schüttelt bei den Worten seines Gefährten den Kopf.

"Damian, wir ziehen mit Soldaten, nicht Zivilisten, in Territorium der Weltenwunde. Meint ihr wirklich es ist sinnvoll so behütend mit ihnen umzuspringen? Ihr wollt ihnen den Zustand der Realität vorenthalten. Ich weiß ihr meint es gut, aber sie sollten wissen auf was sie sich eingelassen haben. Und auch darauf vorbereitet sein, wenn es ihnen gegenübersteht.

Ihr könnt nicht immer die Höllenritter vorschicken, um die Drecksarbeit zu erledigen."


Der Zwerg löst seinen Bogen vom Rücken und zieht drei Pfeile aus seinem Köcher.

"Lasst den Rest der Kompanie wenigstens das Dorf umstellen. Keiner dieser elenden Brut soll entkommen. Lasst sie mit Blut zahlen, was sie den Bauern angetan haben."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 17.04.2019, 23:30:33
Während die Armee auf Baldarks Befehl das Dorf umstellt, führen die Helden die Höllenritter mit Ulrik an ihrer Spitze durch das zerschmetterte Tor in der Pallisadenwand.

Das Bild das sich ihnen bietet ist das von völliger Zerstörung. Es ist fast wie als wären die Helden gerade erst aus den Katakomben unter Kenabres an die Oberfläche gestiegen, doch die Feuer die hier brannten sind schon längst erloschen und die Glut und Asche haben sich bereits im Wind verstreut.

In Schutt und Trümmern ist keinerlei Menschenseele zu sehen, nicht einmal Leichen sind in den Ruinen der Stadt auszumachen. Ein starker Geruch nach Verwesung liegt jedoch in der Luft.

Schon kurze Zeit nachdem die Kompanie das Tor passiert hat begegnen sie einer monströsen Kreatur die auch den größten Höllenritter noch um zwei Haupteslängen überragt. Das Monster schlurft mit hängenden Armen über die Straße und fokussiert mit winzigen, bösartig funkelnden Augen die Neuankömmlinge, offenbar unbeeindruckt von der Mannstärke der Kompanie. Dicke, knotige Haut, Klauenhände und ein bestienhaftes Gesicht mit herausragenden Fangzähnen weisen die Kreatur als Troll aus, ihre Haut ist allerdings mehr rötlich als grün.
Ein zweites Monster schiebt sich in aller Seelenruhe aus einem Hauseingang, ein drittes taucht schmatzend hinter einem Haus auf.
Einen Augenblick später hat sich ein halbes Dutzend der Kreaturen zu erkennen gegeben und die Höllenritter ziehen geschlossen ihre Waffen.

"Wundentrolle! Seid vorsichtig, diese Biester sind ganz besonders gefährlich, die dämonische Energie der Weltenwunde fließt durch ihre Körper. Im Gegensatz zu normalen Trollen sind sie äußerst widerstandsfähig gegenüber Feuer, was es umso schwieriger macht sie auszuschalten.

Tretet zurück, wir kümmern uns darum. Eine Handvoll Wundentrolle werden die Götterklaue nicht stoppen.
In Formation, Männer!"

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 20.04.2019, 09:45:34
Damian hält den Höllenritter an der Schulter zurück.

"Zieht Eure Männer zurück, Ulric, mit denen werden wir schon fertig."

An seine Gefährten gewandt, fügt er hinzu:

"Wundentrolle sind nicht nur schwer mit Feuer zu verwunden, sondern sind auch unempfindlich gegen Kälte. Ebensowenig wird uns kaltgeschmiedetes Eisen helfen. Wundentrolle sind fast nur durch geweihte Waffen zu verletzen. Die Essenz des Abyss verleiht ihnen auch eine schwache Zauberresistenz, also seht Euch vor.

Schwierige Gegner, aber die Götter sind mit uns! Ziegen wir unseren Armeen, das wir mit Grund an ihrer Spitze stehen!"
[1]

 1. Kampf! (https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,8401.msg1060921.html#msg1060921)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.04.2019, 21:34:00
Der letzte Troll fällt unter dem Ansturm von Othams magischer Klinge und auf einmal ist es still in den Ruinen von Valas Gabe.[1]

Ulrik tritt an den versengten Leichnam eines der Monster heran und gibt ihm einen Tritt, wohl um sicher zu gehen, dass der Troll auch wirklich tot ist.
Ein Raunen geht durch die versammelte Kompanie der Höllenritter und der Kellide schüttelt ungläubig den Kopf.

"Sie haben euch nicht einmal berühren können!
Ich weiß, ihr habt gegen Areelu Vorlesh selbst gekämpft und habt die Hexe zurückgedrängt. Aber das waren sechs Wundentrolle. Hätten meine Männer gegen Sie gekämpft - alle fünfzig wohlgemerkt - wir wären wohl nicht ohne Verluste aus dem Gefecht gekommen.

Die Kraft des Wächtersteins steckt in euch, daran gibt es keinen Zweifel.

Ha, wir könnten diese Mission sogar erfolgreich hinter uns bringen. Unter eurer Führung scheint nichts unmöglich."


Ulrik lächelt kurz, dann wirbelt er herum und bellt einige scharfe Befehle:

"Aufteilen in Gefechtsgruppen aus je fünf Soldaten! Wir durchkämmen das Dorf nach Überlebenden. Bei Feindkontakt geordneter Rückzug und sofortige Berichterstattung. Ich will das Valas Gabe in einer Stunde gesichert ist!"
 1. +1.920 EP pro Gruppenmitglied
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 29.04.2019, 17:15:06
Razgrim sieht von den Leichen der Wundentrolle zu Ulrik und bemüht sich bei seinen anerkennenden Worten um eine stoische Miene. Er würde sich wohl nie an überschwängliches Lob gewöhnen können.

Dann sieht er zu seinen Gefährten. "Ich werde einen der Trupps begleiten. Sollte Valas Gabe noch bis vor kurzem zu seinem Zweck genutzt worden sein, dann lassen sich hier vielleicht noch Vorräte finden, die wir für unsere bevorstehende Aufgabe gebrauchen können.

An Ulrik gewandt fügt er hinzu "Informiert unsere Truppen vor der Palisade. Sobald wir hier fertig sind, sollten wir unser Nachtlager errichten. Unsere Späher werden die Nachtwache in den äußersten Ruinen übernehmen."

Daraufhin schließt der Priester sich einem der Trupps an, die mit der Durchsuchung der Ruinen beginnen.[1]
 1. Perception: 14
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 30.04.2019, 14:44:43
Ein wenig erstaunt kommt Otham mitten in der Bewegung zum Stehen als der Troll plötzlich vor ihm zusammenbricht. Ein wenig erstaunt schaut er auf die verbrannte Hütte, die vor einem Moment noch von dem Troll verdeckt war.

"Das war ja einfach.", kommentiert Yaniel noch kurz bevor sie in der Scheide verschwindet. Otham zuckt nur leicht mit den Schultern; bei Desna mit einem solch einfach Sieg hat er auch nicht gerechnet, wohl genauso wenig wie Ulrik.

Anscheinend sind Ulrik und Razgrim schon dabei Anweisungen zu geben. Zwei Herzen schlagen in Othams Brust einerseits möchte er das Dorf anschauen, andererseits hat er eine Ahnung von dem was er finden wird. Und eigentlich reicht ihm diese Ahnung.
"Ich begebe mich zur Dorfmitte. Dort wird Bericht erstattet.", entscheidet er, dort sollten die Wege für alle gleichlang sein und eine etwas größere Fläche sein um sich zu sammeln.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 30.04.2019, 18:03:41
Die Höllenritter schwärmen auf den Befehl Ulriks aus und innerhalb einer knappen Stunde sind die Überreste von Valas Gabe komplett auf den Kopf gestellt worden und die Ruine gesichert.

Otham fand bereits nach wenigen Minuten den Ort, der den Trollen vermutlich als Lagerstätte gedient hat. In Ruinen, die vermutlich einmal eine Schänke waren, entdeckte er eine tiefe Mulde im Boden, die fast bis zum Rand mit Knochen gefüllt ist - den Überreste der verschwunden Dorfbewohner.

Der Verwesungsgestank um die Grube herum ist bestialisch, obgleich die Gebeine fast alle säuberlich abgenagt sind.

Die Truppen entdecken einige Reste an Proviant und Kriegsmaterial, doch sind fast alle Lebensmittel verdorben oder verunreinigt und alle Waffen und Rüstungen so sehr beschädigt, dass es keine nennenswerten Funde gibt.

Razgrim entdeckt in der halb zusammengefallen Stube eines Hauses jedoch einen Schild, der ein ihm wohlvertrautes Wappen zeigt. Zwei Hämmer vor einer strahlenden Sonne, das Symbol der Hämmer des Himmels, der ehemaligen Kompanie des Verräters Staunton Vhane.

Als der Kleriker sich umsieht, findet er die versengte Leiche eines Zwerges, halb begraben unter Schutt. Razgrim zieht den Leichnam ins Licht, muss jedoch feststellen, dass das Gesicht des Zwerges so entsetzlich durch die Flammen entstellt wurde, dass er nicht mehr zu identifizieren ist. Aus dem Wams des Gefallenen lugen jedoch die lediglich angesengten Seiten eines kleine Büchleins hervor, das wie durch ein Wunder dem Feuer entronnen ist. Der Zwerg muss im Tod nach vorn gekippt sein und hat mit seinem Körper das Schriftstück vor der Hitze bewahrt.

Neugierig blättert Razgrim durch das Buch, nicht weniger als ein grob gebundenes Heft mit kurzen Textpassagen in krackeligen zwergischen Runen. Schnell stellt sich heraus, dass es sich hier wohl um ein Tagebuch handelt.
Der Besitzer des Buchs wird namentlich nicht genannt, aber es erschließt sich, dass er wohl ein Söldner im Dienst der Hämmer des Himmels gewesen war.
Razgrim überfliegt die Eintragungen, die größtenteils vom Alltag eines Soldaten im Krieg berichten, gespickt mit sentimentalen Erinnerungen an die Heimat. Nirgendwo ist ein Datum zu finden.

Die Eintragungen im letzten Drittel des Büchleins sind von besonderem Interesse:

Gestern habe ich gehört wie der Kommandant in seinem Zelt mit irgendjemandem geredet hat. Als ich nachgeschaut habe, war dort niemand, aber Vhane saß allein in der Mitte des Zelts auf dem Boden und hat in die Luft gestarrt. Er wurde ziemlich wütend als ich ihn gefragt habe mit wem er da gesprochen hat.

Der Kommandant ist nach wie vor ungeschlagen im Kampf Mann gegen Mann. Nachdem ich ihn habe kämpfen sehen frage ich mich wer es überhaupt mit ihm aufnehmen könnte. Er scheint weder Erschöpfung noch Müdigkeit zu spüren.
Ich frage mich wie lange man trainieren muss um so zu werden.

Wir haben heute vier Männer im Kampf gegen die Dämonen verloren. Vhane hat bei ihrer Bestattung kein Wort gesagt. Hat nichtmal hingeschaut.

Berk hat sich Vhanes Waffe "geborgt". Wollte sich das Ding mal aus der Nähe angucken. Kann ich irgendwo verstehen, die Klinge ist schon irgendwie gruselig. Vhane hat ihn erwischt, hat Berk grün und blau geschlagen. So laut hab ich Vhane noch nie schreien hören, der Kommandant war vollkommen außer sich. wäre Joram nicht dazwischen gegangen, ich glaube er hätte Berk totgeprügelt.

Berk ist weg. Joram sagt er hätte ihn weggeschickt. Merkwürdig, alle von Berks Sachen sind noch da.

Vhane empfängt jetzt schon zum dritten Mal diese seltsamen Typen in den dunklen Kutten. Was sind das für Leute?
...
Vielleicht will ich das gar nicht wissen.

Dem Kommandant scheint es nicht gut zu gehen. Sieht aus als hätte er seit einer Woche nicht geschlafen.
Was machen wir überhaupt hier? Jeden Tag nur Einöde, Dämonen, Kämpfen und sterben. Sind wir nicht aufgebrochen um Jormurdun zu finden? So viele tote Kameraden, so viel Zeit verloren.
Wieviel Zeit? Ich weiß es nicht mehr. Die Weltenwunde wird uns alle auffressen.

Vhane ist weggegangen, niemand weiß wohin. Joram meinte er wäre in Kenabres auf der Suche nach neuen Soldaten.
Woher kamen eigentlich all die Rekruten davor? Irgendwie waren immer ein paar neue Gesichter da.
Joram wirkt irgendwie angespannt. Geht mich nichts an, schätze ich.

Die Kutten sind zurück! Haben Joram angebrüllt. Sind die verrückt? Joram ist die rechte Hand von Vhane und Vhane ist der Kommandant?! Was erlauben die sich. Joram hat sich nicht einmal gewehrt, sondern einfach nur den Kopf hängen lassen.
Was ist aus dieser Kompanie geworden?

Vhane ist immer noch fort. Wird er überhaupt je zurückkommen? In Kenabres scheint etwas Schlimmes passiert zu sein, aber hier draußen erfährt man nicht viel.
Ich traue Joram nicht. Ich glaube er weiß etwas, aber er sagt es uns nicht. Hockt den ganzen Tag in seinem Zelt und bläst Trübsal.
Es gibt überhaupt keine richtige Befehlskette mehr!

Es reicht! Heute haben uns die Dämonen überrascht, weil Joram vergessen hat die Wachablösung richtig einzuteilen.
Mehr als ein Dutzend Waffenbrüder hat der Fehler dieses Dummkopfs das Leben gekostet.

Ich weiß nicht wo Vhane steckt, aber sein Bruder ist ein Versager als Anführer. Ich werde nicht das nächste Opfer dieser Inkompetenz sein! Heute Abend hau ich ab, die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt um zu merken das ich fehle. Mein Sold sollte mir ein paar Jahre ein schönes Leben ermöglichen, was danach kommt wird sich zeigen.

Die letzen Seiten scheinen in größerem zeitliche Abstand geschrieben worden zu sein. Offenbar hat der Autor sich nach einiger Zeit hier in Valas Gabe niedergelassen. Der Rest des Textes handelt von eher belanglosen Vorfällen aus dem Alltag. Nichts deutet auf den Angriff und die Zerstörung des Dorfs hin.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 01.05.2019, 12:28:13
"Er war einer der besten eures Volkes."

Damian war hinter Razgrim in die Stube getreten. Seine Augen waren auf den Schild mit dem Wappen der Hämmer des Himmels gerichtet und seine Stimme ausdruckslos.

"Wir vergessen das immer, wenn wir von Verrätern sprechen. Jedes Kind von Kenabres kennt die Geschichte vom Zweikampf zwischen dem Gefallenen Vhane und Paladin Irabeth. Vom schrecklichen Verrat Vhanes, der diesem Kampf vorausging. Wie er seine Schwüre brach, den Kreuzzug und seine Treue an Torag wiederrief und dem Abgrund anheim fiel.

Aber keiner spricht mehr davon, dass er unser Held war. Wie seine Hämmer des Himmels durch das Südtor marschierten und er mit der Zuversicht eines Königs verkündete, die Dämonen zurückzutreiben und die verlorene Himmelszitadelle zurückzuerobern. Wir wollten ihm glauben, erzielte seine Kompanie doch schon bald beachtliche Erfolge.

Vhane kam kurz nach Ende des Zweiten Kreuzzugs, unserer bis dahin schlimmsten Niederlage. Niemand glaubte mehr daran, dass wir den Dämonen standhalten könnten. Die Wächtersteine hatten uns vor dem schlimmsten bewahrt, aber niemand glaubte damals daran, dass wir den Dämonen in der Weltenwunde entgegentreten könnten.

Ob wir es heute noch hören wollen oder nicht. Vhane war ein Symbol der Hoffnung. Zahllose Dämonen wurden von den Hämmern des Himmels zurück in den Abgrund verbannt. Er war ein Ideal und wurde nicht nur von seinen Kriegern verehrt. Und doch ist er gefallen. Hat alles aufgegeben, an das er geglaubt hatte.

Ich frage mich oft, was uns vor seinem Schicksal bewahrt. War es Verzweiflung, die seine Seele in den Abgrund trieb? Furcht? Sah er darin ein Mittel, den ewigen Krieg zu beenden? Vielleicht ist es törricht, Vhane verstehen zu wollen, aber sein Verrat ist uns bleibt mir rätselhaft."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.05.2019, 15:23:42
Razgrim blickt nicht zurück, als Damian hinter ihn tritt. Sein Griff zieht sich fest um den staubigen Umschlag. Für einen Moment scheint es, als würde der Zwerg dem Drang, das Buch mit bloßen Händen zu zerquetschen, nicht widerstehen können, doch dann verlässt ihn die Anspannung und zurück bleiben nicht mehr als ein paar Knicke und Falten in den vergilbten Seiten.

Er kennt die Geschichte Vhanes nur zu gut, doch die Geschehnisse aus der Sichtweise einer seiner früheren Waffenbruders zu lesen, ist umso schlimmer für ihn. Razgrim schließt die Augen und atmet tief durch, dann verstaut er das Tagebuch in seinem Rucksack und sieht zu einem der gesprungenen Fenster hinaus. Ein Trupp von Merrics Spähern hetzt seine Hunde unter lautem Gehechel die angrenzende Straße hinunter.

"Ich verstehe, warum diese Gedanken euren Geist beschäftigen. Mir ergeht es ebenso, Damian."
Daraufhin sieht er zu dem ruhig dreinblickenden Aasimar auf.
"Es fällt mir schwer... oder fast unmöglich den Grund für seine Taten überhaupt verstehen zu wollen. Eine Seite von mir möchte erfahren, warum er es getan hat. Doch die Andere möchte ihn für seine Taten zur Rechenschaft ziehen. Für den Verrat an seinem Volk, dafür das er die Seinen ohne Reue abgeschlachtet hat und den Unschuldigen den Krieg erklärt hat!" Seine letzten Worte werden lauter und zittern, dann beißt er die Zähne aufeinander. Langsam schüttelt er verneinend den Kopf. Seine Züge scheinen sich vor Trauer zu krümmen. "Nicht vor einem Gericht, nicht in einer Verhandlung. Nein. Ich allein könnte über ihn richten und entscheiden. Ich könnte ihm den Schädel spalten und niemand würde es in Frage stellen."

Damian, sollte es soweit sein, bitte ich euch. Ich flehe euch an, versucht mich daran zu hindern! Mit allen Mitteln,wenn es sein muss."

Zerrissen und in Gedanken lässt er seinen Gefährten stehen und verlässt mit schnellem Schritt die Ruinen
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 01.05.2019, 17:24:38
Als Razgrim an ihm vorbei stürmt, macht Damian keine Anstalten, ihn aufzuhalten. Er hatte ihn nie gefragt, was den Hass auf Vhane begründete, aber er hat auch nicht vergessen, dass die Hämmer des Himmels einst ebenso unter einem Banner Hochhelms marschierten.

Der Aasimar geht neben dem Schild in die Knie und streicht gedankenverloren über das Wappen. Ob noch viele Zwerge der ehemaligen Kompanie am Leben waren? Ob sie Vhanes Motive teilten oder ihm nur aus Angst oder Loyalität folgten? Ob Stauntons Bruder noch am Leben war?

Damian seufzt, richtet sich auf und streicht die Asche von seiner Robe. Dann geht er zum Türeingang und blickt über die Überreste des Dorfes in die rötliche Einöde der Weltenwunde, die drohend bis zum Horizont ragt. Dunkle, schwere Wolken in einem widernatürlichen Himmel.

Es war beinahe spürbar. Als würde die befleckte Erde an seinem Verstand ziehen. Als müsste man nur loslassen, nachgeben und die Angst und die Gefahr würden von einem abfallen. Die Verlockung der rohen und brutalen Macht. Die dunkle Seite.

Razgrim war längst außer Reichweite als Damian ihm antwortete.

"Werde ich Razgrim, verlasst Euch darauf."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 02.05.2019, 12:41:27
Ein wenig später steigen schwarze Rauchschwaden über Valas Gabe auf. Dort wo die Gebeine der ermordeten Einwohner des Dorfes lagen schlagen nun Feuerzungen in den Himmel.

Aaron Kir verzieht das Gesicht, als der Wind den Geruch von verbranntem Fleisch verbreitet.

"An diesen Gestank werde ich mich nie gewöhnen. Am schlimmsten ist der Geruch wenn man seit Tagen nichts gegessen hat. Das dreht selbst dem zähesten Mann den Magen um.

Es ist trotzdem besser die Toten zu verbrennen. So bleiben Sie zumindest tot. Einige Dämonen sind recht einfallsreich wenn es um die Verwendung toter Körper geht."


Kir macht eine Pause und starrt wie geistesabwesend in die lodernden Flammen.

"Wir sollten heute nicht weiter marschieren. Die Reise durch die Weltenwunde wird eine Belastungsprobe für die Truppen werden, wir sollten für ausreichend Rast sorgen, solange wir es noch können.
Wenn ihr keine Einwände habt würde ich unser Lager um das Dorf herum aufschlagen lassen um morgen mit den ersten Strahlen der Morgensonne aufzubrechen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 02.05.2019, 13:55:03
Der Rauch steigt Otham in die Nase, während er den Flammen zuschaut. Er möchte nicht genau wissen woher dieser Geruch kommt, ob es die winzige Teile der Toten sind die hier schwer in der Luft liegen. Doch Aaron hat recht, nicht jeder sollte dieses Bild des Schreckens sehen müssen. Gerade die Legion der Ausgestoßenen wird wohl nichts Positives daraus ziehen können.

"Du hast Recht Aaron, wir lagern außerhalb und ziehen morgen früh direkt weiter. Hier hält uns nichts. Kümmerst du dich um die Wache? Die Späher sollten wir wohl aussen vor lassen, sie werden wohl morgen genug zu tun haben wenn wir weiter ziehen."

Eigentlich kann es Otham nicht erwarten aus dem zerstörten Dorf herauszukommen, die Euphorie, die ihn nach dem Kampf erfasst hat ist längst verflogen und einer schweren Trauer gewichen. All die unnützen Toten... doch es ist Pharasmas Arbeit sich um die Seelen zu kümmern, ihre Aufgabe ist getan. Doch trotzdem schickt er noch ein Gebet zu Desna, dass sie die Seelen auf ihrer letzten Reise zur Herrin der Gräber schützen möge.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 02.05.2019, 18:26:44
Der Marsch und der Kampf haben Ragni mehr ausgelaugt als er zugeben will, aber gegen die Müdigkeit ankämpfend durchsucht er die Körper der Wundentrolle. So hässlich diese Wesen auch sein mögen, so selten hat er bisher solche Wesen zu Gesicht bekommen. Ragni verbringt die Zeit nach dem Kampf damit alle möglichen Körperteile auszumessen und die Sekrete zu untersuchen.
"Keine schöne Arbeit, aber jemand muss es ja tun."
Die Ergebnisse kritzelt er als Notizen an die Ränder seiner Formelsammlung. In der ganzen Zeit kann er aber an nichts anderes denken, als an die Stärke die die Gruppe und vor allem Baldark im Kampf gezeigt haben.

Als die Leichen gerade verbrannt werden, gesellt er sich zu Aaron und Otham.
"Ich finde auch, dass eine Rast eine gute Idee ist. Ich selbst war leider wesentlich weniger auf den Kampf vorbereitet, als ich es gerne gewesen wäre und so habe ich Zeit mich mit meinen Tränken zu beschäftigen."
und an Otham gerichtet "Ihr müsst mir bei Zeiten mal berichten, was es mit eurem sprechenden Schwert auf sich hat. Bisher wollte oder konnte mir niemand genaues erzählen."

Ragni bereitet, sobald er etwas Ruhe hat ein paar Tränke vor.[1]
 1. Level 1: Targeted Bomb Admixture 1x, Shield 1x, Bombers Eye 2x, Expeditious Retreat 1x Level 2: Cure moderate Wounds 1x, Barkskin 1x, Invisibility 1x
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 03.05.2019, 18:29:05
Damian steht etwas abseits und reagiert nicht auf das Gespräch zwischen Aaron, Ragni und Otham. Sein Blick ist auf den Scheiterhaufen gerichtet.

Jedes Lebenwesen hat eine Seele. Diese Gabe verliehen die ersten Götter den Sterblichen und gaben ihnen so die Wahl, ihr Leben zu wählen und die Schöpfung zu prägen. Denn jede Seele ist frei, ihren Weg selbst zu gestalten, der sie schlussendlich zu einem Teil derjenigen Ebene werden lässt, den die Seele für sich erkoren hat. So will es Pharasma, die ewige Richterin.

Was nur wenige realisieren, ist die Tragweite dieser Wahl. Jede Entscheidung wird von Pharasma und ihren Rat der Seelengeleiter bemessen. Selbst den Unentschlossenen Seelen, den Atheisten, den Kindern oder den Narren hilft Pharasma, eine Wahl zu treffen und durch diese ihre endgültige Bestimmung zu finden, in der Kosmologie der Ebenen aufzugehen und die Wirklichkeit selbst zu gestalten.

Diese Wahl macht nicht nur unsere eigene Existenz aus, sie macht die Existenz an sich aus.

Im Glauben Pharasmas gab es daher kein schlimmeres Verbrechen als den Seelenraub.

Damian starrte in die Flammen. Vielleicht lag es an der Begegnung mit seiner Göttin, vielleicht war nie anders gewesen, aber er konnte die Risse im Seelenfluss spüren, die der Angriff der Dämonen hinterlassen hatten.

Seelen waren der Dreh- und Angelpunkt der Ebenen. Seien es die Himmel, Limbo, der Abyss oder die Höllen, ja selbst die Macht der Götter bemaß sich nach den Seelen, die sich den Grundsätzen der Ebene verschrieben.

Die Dämonen hatten den Körpern ihre Seelen entrissen und sie verschlungen. Aarons Soldaten sahen nur die körperlichen Wunden, das zerissene Fleisch, aber sie sahen nicht, wie grundlegend alle Bewohner dieses Dorfes vernichtet worden ware. Dass sie nun zu ewiger Verdammnis im Abyss gefangen sind.

Der Schmerz ist unbegreiflich.

Damian weiß, warum Pharasma ihm dieses Schicksal auferlegte.

Die Weltenwunde musste geschlossen werden!
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 04.05.2019, 13:22:45
Sosiel gesellt sich zu Damian und blickt mit ihm eine Zeit lang ins Feuer.

"Es gibt nur Schrecken und Hässlichkeit hier draußen. Keine Schönheit, keine Gnade, keinen Funken Menschlichkeit.

Die Weltenwunde ist ein böses Geschwür, dass sich immer weiter ausbreitet. Der Einfluss des Abgrunds manifestiert sich nicht nur in den Dämonen, sondern sein bösartiges Wesen befleckt alle, die ihm zu nahe kommen. Die Welt in uns und um uns wird zu einem hässlichen Ort.

Ich bin hier, weil ich einen Funken Schönheit zurückgeben will. Nicht eitle Selbstbetrachtung oder pompöser Glanz, wohlgemerkt. Nein, einen Funken Menschlichkeit, ein Lächeln, ein warmes Wort und Trost für die Trauernden.
Die Kirche Shelyns verbringt viel Zeit damit die Kunst zu protegieren und einem Ideal von Ästhetik und Perfektion nachzujagen. Doch ich glaube nicht, dass dies wahrhaft die Essenz aus Shelyns Lehren ist.

Es gibt nicht schöneres, als stumpfen Augen den Glanz wieder zu geben oder einem Waisenkind ein Lächeln zu entlocken."


Sosiel muss selbst grinsen.

"Vermutlich empfindet ihr mein Gemüt als naiv und mein Handeln als aufdringlich.
Ich habe gehört was ihr mit den Wundentrollen angestellt habt. Vermutlich braucht ihr keine Hilfe, sondern es sind wir die auf euch angewiesen sind. Dennoch, solltet ihr jemals etwas auf dem Herzen haben - solange ich hier bin, leihe ich euch mein Ohr."




Aaron nickt Otham zu.


"Verlasst euch auf mich, General.

Wir haben morgen einen langen Marsch vor uns. Wenn wir gut vorran kommen, sollten wir mit der Abenddämmerung Fort Vilareth erreichen. Das Fort ist eine kleine Grenzfestung und unser Spähposten vor Drezen. Wir haben Glück, die Kommunikation mit dem Fort ist noch nicht abgebrochen, vor unserem Aufbruch konnten wir sicher stellen, dass unsere Stellung dort noch nicht überrannt worden ist.

Wenn es gut läuft, können wir morgen Nacht dort rasten, unsere Vorräte noch einmal aufstocken und dann über den Sellen übersetzen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 04.05.2019, 14:21:29
"Wir können nicht über jeden wachen, Damian. Es herrscht Krieg mit dem Abgrund."

Baldark ist neben seinen Gefährten getreten, als er bemerkt mit welchem Entsetzen er auf den Scheiterhaufen blickt.

"Wem ist geholfen unseren Verlusten, so schmerzhaft sie auch sein mögen, nachzutrauern?

Wir befinden uns immer noch im Überlebenskampf. Den Seelen dieses Dorfes kann nicht einmal eure Pharasma helfen. Doch wir haben es in der Hand zu verhindern, dass dieses Schicksal ganz Mendev treffen wird.

Wir sollten uns nicht davon fesseln lassen, was wir verloren haben, sondern uns darüber definieren, was wir noch bewirken können."


Der Zwerg wirft Sosiel einen herausfordernden Blick zu.

"Damit meine ich nicht, dass man seine Vergangenheit und die Realität verneint. Eure Schönheit in dieser Welt findet ihr nur mit Ignoranz. Wie viel ist das Lächeln eures Waisenkindes wert, wenn es von einem Dämon in zwei gerissen wird und seine Seele für die Ewigkeit im Abyss eingekerkert ist? Oder entlockt ihr euretwillen das Lächeln, um selber nicht dem Wahnsinn zu verfallen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 05.05.2019, 17:46:54
Damian blickt von Sosiel zu Baldark. Beide Gefährten könnten unterschiedlicher nicht sein und er hatte sich schon gefragt, wann beide aneinander geraten. In seiner Stimme liegt ein wenig Wehmut als er sich an Sosiel wendet.

"Es tut gut, Eure Worte zu hören, Sosiel. Ich halte die Lehre Shelyns keineswegs für naiv. Eher für zu kostbar und meist zu fern, um auch nur zu hoffen, je eine Welt zu finden, in der ihr Wort gelebt wird. Aber erhebt weiterhin eure Stimme. Shelyn verkörpert Hoffnung und in diesem lebensfeindlichen Ort ist es genau das, was wir am meisten brauchen."

Den Blick weiterhin auf die Flammen gerichtet, ist Damian für eine Weile stumm, bevor er doch noch Baldark antwortet.

"Wer weiß, was das Schicksal für uns bereithält, Baldark. Die Seelen dieses Dorfes mögen im Abyss gefangen sein, aber vielleicht werden wir eines Tages in den Abgrund aufbrechen und sie befreien."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 06.05.2019, 01:43:37
Bei den Worten Damian's breitet sich ein Grinsen in Baldark's Gesicht aus und er klopft ihm grob auf den Rücken.

"Und ich Tor mache mir Sorgen um euch. Ihr wollt die gefangenen Seelen aus den Klauen des Abyss befreien?
Die Leute werfen mir immer vor, dass ich verrückt sei, doch die wahren Irren sind Träumer wie ihr beide es seid."


Der Zwerg wendet sich Sosiel zu.

"Ein Glauben, der sich als höchstes Ideal der Schönheit widmet. Und das unter den aktuellen Umständen, lächerlich. Merkt ihr nicht selber, dass ihr euch eure Welt zurechtzerrt?

Vor euch steht solch ein Waisenkind von dem ihr spracht. Und wisst ihr, warum ich heute vor euch stehe? Was es ermöglicht hat? Nicht Trost, kein Lächeln und nicht mal der Funken Menschlichkeit, den ihr spenden wollt.
Es war die Axt, die ich ergriff. Das Bewusstwerden meiner Umstände und die anschließende Entschlossenheit mit der ich die Köpfe der Dämonen spaltete.
Jeder leblose Körper dieser Bestien, der zu Boden sackt, schenkt Leben. Der Abyss infiziert unsere Welt, macht sie abnormal. Erst wenn wir diese Erde mit ihrem Blut wieder rein gewaschen haben, ist ein menschenwürdiges Dasein denkbar. Schaut euch um! Natur verdörrt, Gesellschaften zerbrechen, Städte brennen, Menschen warten auf ihren Tod wie Schweine in der Schlange zur Schlachtbank.

Nicht jeder in Mendev genießt das Privileg in der Kompanie der Königin zu marschieren. Damian und ich waren vorher in einem kleinen Spähtrupp, der sich weiter als andere in die Weltenwunde reinwagte. Wisst ihr Sosiel, was den Trupp mehr geschwächt hat als jegliche Verluste? Die zermürbende Moral, welche aus Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit bestand. Sie trieb so machen Kameraden in den Wahnsinn. Als würde man in giftigen Nebelschwaden wandeln und sie ziehen einem langsam aber sicher die Kehle zu. Ein Gefühl, das nun zumindest ganz Kenabres kennt.

Sosiel, ihr versucht euch diese Welt schönzureden. Damian allerdings versucht sie zum Besseren zu wenden und das mit allem was er geben kann und wie mir scheint reicht ihm das trotzdem nicht."


Baldark blickt nachdenklich zu Boden und schlägt sich anschließend seine Faust gegen die Brust.

"Möge unser Weg bis in die Flammen des Abgrunds führen. Mein Kreuzzug wird nicht eher enden bis nicht jede einzelne Seele, die die Dämonen stahlen, seinen rechtmäßigen Platz beiwohnt!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 06.05.2019, 11:44:39
Der Kleriker Shelyns lächelt, doch diesmal liegt eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen.

"Mit Verlaub, General, aber wenn jedes Kind, dass seine Eltern an den Abgrund verloren hat, sein Heil in Rache und Blutdurst finden würde, wäre die Weltenwunde bereits überall.

Euer starker Willen und unbeugsamer Geist mag Euch bisher vor dem schädlichen Einfluss des Abgrunds bewahrt haben, doch die meisten von uns sind schwach.
Auch Aaron und ich waren einst Teil eines Spähtrupps, wir kennen das Leben an der Front sehr gut, glaubt mir.
Die von Euch beschriebene Hoffnungslosigkeit unter den Verteidigern Mendevs ist der Grund für meine Mission.

Ihr müsst meinen Glauben nicht teilen, doch ich glaube, dass ich meinen Beitrag zu den Anstrengungen des Kreuzzugs leiste. Wir brauchen nicht nur Soldaten und Waffen, bedenkt wieviele normale Menschen in den Krieg gegen die Weltenwunde involviert sind.

Man sagt, dass der Abgrund endlos ist und die Dämonen ohne Zahl sind. Alle Dämonen zu töten wird nicht die Lösung dieses Konflikts sein. Selbst das schärfste Schwert wird irgendwann stumpf und auch die härteste Rüstung wird irgendwann zerbrechen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 06.05.2019, 12:52:24
In Gedanken verloren versucht sich der Priester mit der Suche nach Verwertbarem abzulenken. Nach einiger Zeit beschließt er jedoch zu seinen Gefährten aufzuschließen. Es macht sowieso keinen Sinn, seine Gedanken kreisen um Vhane, sein Schicksal und die ungewisse Zukunft.

Einige der Soldaten haben verteilt am Rande des Dorfes ihr Lager aufgeschlagen, doch Razgrim zieht es zu den Feuern auf den Straßen. Mit einem Ruck zieht er sich einen gebrochenen Balken als Sitzgelegenheit heran, stellt seinen Rucksack daneben und löst die schweren Schnallen um einen eisern gebundenen Folianten. Als er ihn aufschlägt, klingt der Einband tief gegen die Glieder seines Kettenhemds. Die Seiten waren leer.

Das Buch auf dem Schoß, befördert er ein Fässchen Tinte und eine grob geformte Feder zu Tage, ehe er sich erinnert und die Tinte zwergische Runen auf dem rauen Papier hinterlässt.

Der fünfte mendevische Kreuzzug
4713 AR bis
Die Armasse

Die Sonne stand hoch über dem weiß glänzenden Clydwell Plaza am Mittag des 16. Aroden 4713 AR, dem Beginn der jährlichen Armasse. Es schien ganz Kenabres hatte sich vor dem Aufgang der Kathedrale "Sankt Clydwells" aufgebaut, um die Ankunft und Rede des Großinquisitors zu erleben, doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Als die Turmuhr zum zwölften Mal schlug, begann die Erde zu Beben. Ein riesiger Spalt schien die Stadt förmlich zu verschlingen. Khorramzadeh, der Sturmkönig war erschienen und mit ihm eine Armee aus Dämonen, die über die Stadt herfiel. Den Anker der Hoffnung bildete Terendelev, ein silberner Drache aus alter Zeit, Schutzpatron der Grenzer und mendevischen Zivilisation. Doch auch sie war den Angriffen des Herrn der Weltenwunde nicht gewachsen. Unter Einsatz ihres Lebens und dem Tod vieler anderer konnte die Horde des Abgrunds zurückgeschlagen werden, doch zu welchem Preis. An diesem Tag erlosch die magische Barriere und mit ihr die uralte Macht der Wächtersteine, welche die Weltenwunde an ihrer Ausbreitung hinderte...


***

Erst bei Baldarks Worten sieht der Zwergenpriester von seinen Aufzeichnungen auf und folgt Baldarks Ausführung. Dann schaltet er sich mit ruhiger Stimme ein.
"Der Gedanke an die Seelen eurer Ahnen, an ein Leben das euch genommen wurde, plagt euch seither. Doch der kleinste Hauch von Hoffnung, der dies zum Guten ändern könnte, scheint euch mehr Angst einzujagen, als die Weltenwunde selbst."

"Sagt mir Baldark, was würde es für euch bedeuten, sollte Damian Recht behalten und die verlorenen Seelen aus dem Abyss erretten können? Würdet ihr nicht alles dafür geben oder geht es euch tatsächlich nur um den Rausch eure innewohnenden Wut zu befriedigen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 06.05.2019, 15:15:50
Nach den Worten Sosiel's holt der Zwerg erneut aufgebracht nach Luft. Unschwer erkennbar, kann er den Kleriker Shelyn's nicht ausstehen. Generell waren die Lehren Shelyn's ihm zu wider. Doch Razgrim kam ihm zuvor und so beruhig er sich wieder mit einem tiefen Ausatmen. Sein Blick wandert in die Flammen des Scheiterhaufens, während er die Stimme seines Gefährten vernimmt.

"Meint ihr ich habe mir diese Fragen nicht selbst gestellt, Razgrim? Ich bin ein Kind des Kreuzzuges. Die Weltenwunde ist bereits ein Teil meiner selbst. Ihr Mal eingebrannt in meine Seele. Vielleicht wörtlicher als ich es mir eingestehen möchte. Ist ein Leben im Einklang für mich noch denkbar? Ich muss gestehen ich weiß es selbst nicht.
Könnt ihr nach allem, was wir erlebt haben, wieder einen Ort Heimat nennen und dort euren Frieden finden?

Wandeln wir vielleicht auf dem selben Pfad wie Vhane? Frisst sich die Weltenwunde vielleicht nicht nur durch das Land, sondern infiziert jeden einzelnen Organismus? Ist unsere Seele möglicherweise bereits von der Fäulnis des Abyss befallen?

Ich schätze ich werde meine Ruhe erst finden können, wenn die Quelle allen Übels versiegt. Bis dahin werde ich meinen Weg mit den leblosen Körpern der Dämonen pflastern, um zu beweisen, dass sie diesen Kampf noch nicht gewonnen haben."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 06.05.2019, 15:43:00
"Wenn du willst kannst du Yaniel selbst fragen.", beginnt Otham Ragni zu antworten. Der Halbling hat sich neben der menschlichen Ratte niedergelassen, als dieser beginnt seine Tränke vorzubereiten. Als er merkt das Ragni etwas merkwürdig guckt fügt er schnell hinzu: "Yaniel ist meine Klinge."

Ein fröhliches "Hallo!, ertönt von Othams Hüfte.

"Naja eigentlich ist es ganz einfach: Während des Angriffs der Dämonen auf Kenabres sind wir vom großen Festplatz in die Tiefe gestürzt und mussten uns unseren Weg nach oben wieder erkämpfen. Dabei sind wir auf die verlorenen Kinder des Kreuzzugs gestoßen, soviel weißt du ja ziemlich sicher.
Auf unserem Weg durch die Stadt sind wir auf Hinweise gestoßen, dass sich in Kenabres eine geweihte Klinge Desnas, meiner Göttin befindet. Um es kurz zu machen wir haben die Klinge, die ehemals von einem Paladin meines Glaubens getragen wurde, nämlich Yaniel selbst, gefunden. Doch anscheinend ist irgendetwas von Yaniel in dieser Klinge geblieben. Es fühlt sich so an als würde sie ein Eigenleben führen. Ich weiß selber nicht wie ich es erklären soll. Doch ich weiß, dass Desna, das Sternenlied, mir diese Waffe gesendet hat. Und so bin ich ein Werkzeug meiner Göttin, so wie Yaniel mein Werkzeug ist; auch wenn sie das wahrscheinlich nicht gerne hört."
- Doch zu Othams Überraschung schweigt sein Schwert.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 06.05.2019, 16:31:30
Razgrim antwortet nicht. Stumm blickt er Baldark noch für einen Moment an, dann senkt er seinen Kopf zu den Zeilen, die er soeben verfasst hat. Er würde ihn vorerst nicht von einer anderen Meinung überzeugen können, vor allem nicht, da er sich selbst unsicher war.

Seine Wut auf Vhane sticht immer noch in seiner Brust und je mehr er daran denkt, desto einnehmender wird das Gefühl. Ob es an diesem Ort liegt? Sind Baldarks Fragen vielleicht doch mehr als pure Vermutungen. Der Priester umklammert sein göttliches Symbol so fest er kann.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 06.05.2019, 19:47:30
"Ääh hallo..Yaniel? Es freut mich eure eigenartige Bekanntschaft zu machen."
Ragni, der sonst Blicke gerne meidet, schaut zuerst Otham und dann Yaniel direkt an.
"Desna war immer eine Göttin über die ich gerne viel erfahren habe. Sie schien trotz ihres Alters irgendwie immer geistig jung zu halten. So wie deine spöttische Zunge auch die eines Jungen sein könnte, Otham. Aber du sagtest, es sei etwas von ihr in dem Schwert geblieben."
Halb an Yaniel und halb an Otham gerichtet fragt er:
"Was ist wohl in dir geblieben? Die Essenz des Lebens genau zu durchschauen ist eine immerwährende Aufgabe der Alchemie und wenn ich Yaniel genau betrachten dürfte, könnte mich das vielleicht voran bringen. Leider fehlen mir zur genauen Untersuchung hier die Gerätschaften."
Die Ratte wischt sich die Hände ab und steckt die erste fertige Phiole in eine seiner Taschen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 13.05.2019, 21:12:41
Als am nächsten Tag die ersten Strahlen der Morgensonne die Ufer des Sellen erhellt, sitzen die Kreuzfahrer bereits wieder im Sattel.
Ein weiterer Tagesmarsch liegt vor der Armee, eventuell noch mehr.

Nurah lächelt als die ersten Lichtstrahlen ihr Gesicht wärmen.

"Wusstet Ihr, dass Fort Vilareth nach Gilhard Vilareth, einem der zehn Kommandanten des Ersten Kreuzzugs benannt wurde?

Er soll das Fort einundzwanzig Tage lang gegen eine Übermacht der Diener Deskaris verteidigt haben, die genau an diesem Ort planten in Mendev einzufallen.
Vilareth starb wenige Stunden nachdem die rettende Verstärkung eintraf an seinen Wunden, doch seine Tapferkeit und Unnachgiebigkeit sind uns bis heute ein Vorbild.

Fort Vilareth ist eine kleine, aber bedeutende Festung. Ich kenne den Kommandanten zufällig, wir sind sozusagen alte Bekannte. Er besitzt einen winzigen Weinkeller, der jedoch vorzüglich bestückt ist. Wenn wir ihm von unserer wichtigen Mission erzählen, gibt er vielleicht einen aus, was meint ihr?"


Die Halbligsfrau zwinkert sichtlich vergnügt in die Runde.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 24.05.2019, 12:49:47
Razgrim hat am morgen seine Gedanken und die unruhige Nacht beiseite geschoben. Allmählich kommen sie in wildere Gefilde und dies würde der letzte Tag am Rande der Weltenwunde sein, ehe sie den beschwerlichen Weg in die verseuchte Einöde beginnen würden. Dafür braucht jeder einen klaren Kopf.

"Wie ist sein Name? Den Kommandant, den ihr erwähnt hattet, Nurah. Hat er bei seinem letzten Kontakt mit euch etwas von gezielten Angriffen auf die Festung berichtet?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.05.2019, 21:56:22
Nurah lächelt.

"Der ehrenwerte Kommandant von Fort Vilareth heißt Darius Ward. Ein erfahrener Veteran des Kreuzzugs dessen Familie schon seit drei Generationen im Dienst der Krone steht.

Es ist schon eine Weile her das wir zusammen an einem Tisch saßen, doch ich kann euch versichern, dass Fort Vilareth in der jüngeren Vergangenheit mehr als einen Angriff aus der Weltenwunde abgewehrt hat.
Die Truppen die dort stationiert sind haben nicht selten Kontakt mit den Dämonen die der Weltenwunde entsrömen, auch wenn es sich meist um kleinere Scharmützel als große Gefechte handelt."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 25.05.2019, 15:05:44
Damian schaut besorgt nach Nordosten. Nurah will wahrscheinlich nur die Moral heben, doch Valas Gabe hatte eindrücklich gezeigt, dass sie mit dem Schlimmsten rechnen mussten. Sollte die Festung eingenommen worden sein, würden sie einer Belagerung entgegen marschieren.

"Wir sollten Späher entsenden und auskundschaften, wie es um Fort Vilareth tatsächlich steht. Ich schätze den Versuch, Nurah, aber wir sollten auf alles vorbereitet sein."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 25.05.2019, 21:24:32
Merric taucht neben Damian auf. Der Mastiff des Halblings läuft flink, doch wird der Anführer der Windreiter ganz schön im Sattel auf und ab geworfen. Einen Hund zu reiten scheint deutlich holpriger zu sein als auf einem Pferd zu sitzen. Merric lässt sich allerdings kein Unbehagen anmerken und hebt das Visir seine Helms einen Fingerbreit nach oben.

"Ich könnte die Jungs ausschwärmen lassen, wenn ihr den Weg zur Festung auskundschaften wollt, General.

Ohne die Armee im Schlepptau sind wir deutlich schneller als ihr, wir könnten schon in wenigen Stunden Bericht erstatten wie die Lage um Ford Vilareth bestellt ist.

Gebt den Befehl und wir rücken aus!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 26.05.2019, 15:04:41
Razgrim nickt Damian zu. Er sieht es ebenso. Es würde fast einem Wunder gleichen, sollte die Festung allen bisherigen Angriffen weiterhin getrotzt haben.

"Ich denke, dies ist eine gute Möglichkeit, um sicher zu gehen, nicht schon vor den Mauern Drezens in einen blutigen Hinterhalt zu laufen. Schickt eure Späher Merric, doch geht kein unnötiges Risiko ein."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.05.2019, 09:37:14
Der Halbling nickt und die Windreiter scheren unter aufgeregtem Gebelle ihrer Reithunde aus und setzen sich von der Armee ab. Ein wenig später sind die Halblingsreiter am Horizont verschwunden.



Etwas mehr als ein halber Tag verstreicht, bis Merrics Trupp zurückkehrt. Die Hunde scheinen die ganze Zeit gerannt zu sein und lassen sich erschöpft fallen, sobald ihre Reiter von ihnen abgestiegen sind.
Die Gesichter von Merric und seinen Soldaten wirken wie versteinert und Aaron lässt die Armee anhalten und alle Generäle zusammentrommeln, um den Bericht der Windreiter zu hören.

Merric nimmt den Helm vom Kopf und reibt sich die Nasenwurzel zischen Daumen und Zeigefinger.

"Wir sind auf dem Weg zum Fort keiner Menschenseele begegnet. Eine Forsthütte war leer, ein abseits gelegenes Gehöft wie ausgestorben. Keinerlei Spuren von Kampf, vermutlich sind die Bewohner geflohen.

Fort Vilareth ist gefallen, daran besteht kein Zweifel. Das Fort ist schwer beschädigt und auf dem Turm des Bergfrieds weht eine fremde Fahne die keine mir bekannte Heraldik Mendevs zeigt.
Um das Fort herum wurde ein Wald aus angespitzten Holzpfählen errichtet. Aufgespießt auf diese Pfähle sind die Köpfe und übrigen Gliedmaßen der mutmaßlichen Verteidiger des Forts."


Merric macht eine Pause und knirscht hörbar mit den Zähnen.

"Die Dämonen sind uns zuvor gekommen. Es ist vermutlich niemand mehr am Leben.

Wir haben das Fort eine Zeit lang aus der Ferne beobachtet, die Kampfkraft der feindlichen Streitkräfte liegt geschätzt bei etwa 300 Mann. Es handelt sich größtenteils um Tieflinge und niedere Dämonen.

Wir konnten auf die Distanz keinen Befehlshaber ausmachen, ebensowenig ob höhere Dämonen unter den feindlichen Truppen sind."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 31.05.2019, 22:08:52
Razgrim zieht die Zügel straff und bringt seinen Widder zu Halt, als Merric seine Gefährten und ihn informiert. Beruhigend streichelt er über das dichte Fell zwischen den massigen Hörnern des Tieres.

Als sie Gewissheit über den Zustand der Festung und dessen Verteidiger erhalten, senkt der Priester sein Haupt.
"Ich hatte es befürchtet. Es war nur eine Frage der Zeit. Sie ist unaufhaltsam und hat uns offenkundig schneller überholt, als uns lieb sein könnte." Mit einem Stoß treibt er seinen neben sich in den harten Boden.
"Nichtsdestotrotz, Fort Vilareth war unser , ehe wir gen Westen den Weg in die Einöde der Weltenwunde einschlagen wollten. Bei einer Belagerung von Drezen, könnten uns die Vilareths Belagerer in den Rücken fallen, sollten sie informiert werden. Ebenso würde uns die Rückeroberung der Feste zu viele Krieger kosten, die wir dringend für unseren eigentlichen Plan benötigen. Aaron! Gibt es noch eine andere Furt über den Fluss nach Drezen, die wir nutzen können?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 02.06.2019, 12:30:23
Damian treibt seinen weißen Schimmel neben Razgrim und blickt in Richtung Fort Vilareths. Seine Befürchtung hatte sich also bewahrheitet. Er schaut kurz zu Sosiel und dann zu Nurah, bevor er sich wieder abwendet. Die Soldaten um sie herum sind bedeutend leise. Keiner will die Entscheidung treffen.

"Ihr habt selbst gesagt, dass uns die Truppen Fort Vilareths in den Rücken fallen werden, sobald wir Drezen erreichen, Razgrim. Ich fürchte, uns bleibt keine Wahl, wir werden die Festung zurückerobern müssen."

An Nurah gewandt ergänzt er.

"Ihr scheint die Festung gut gekannt zu haben. Gibt es einen anderen Weg hinein als durch das Haupttor? Wenn wir die Festung mit einem kleinen Trupp infiltrieren, können wir die Tore öffnen und unseren Streitkräften eine mühsame Belagerung ersparen. Langfristig sollten wir die Festung ohnehin als Sicherung unseres Nachschubs wiederaufbauen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 02.06.2019, 22:43:32
Aaron seufzt.

"Es gibt einen anderen Weg über den Sellen, allerdings erst weit hinter der Schlucht der Wächter. Wir würden einen Umweg von etwa einer Woche machen müssen. Ein - verzeiht meine Direktheit - sinnloses Unterfangen.

Außerdem möchte ich anmerken, dass wir aus gutem Grund eine Armee mit uns führen. Ich hatte gehofft, dass die Dämonen erst kurz vor Drezen unser Kommen bemerken, doch der Fall von Fort Vilareth ist innerhalb meiner Erwartungen.
Wir werden das Fort zurückerobern. Die Besatzer sind uns nicht nur zahlenmäßig, sondern auch in Disziplin und Fähigkeiten weit unterlegen. Ich fürchte keine Bande Tieflinge und wenn sie nicht von höheren Dämonen unterstützt werden gibt es keinen Grund das Fort nicht zurückzuerobern.
Vergesst nicht eure Mission. Wenn wir vor einem kleinen Fort zurückschrecken, wie wollen wir dann die Festung Drezen erstürmen?"


Nurahs starrt mir glasigem Blick in die Luft bis Damians Frage sie scheinbar aus den Gedanken reißt.
Die Halbingsfrau streicht sich fahrig eine Haarsträhne aus dem Gesicht und antwortet mit brüchiger Stimme.

"Ich... ich denke Aaron hat Recht. Das Fort ist zu klein um 300 Mann Unterschlupf zu gewähren, noch dazu wenn Dämonen anwesend sind. Unsere Feinde halten nicht viel von Ordnung und Disziplin. Sie werden keine koordinierte Verteidigung auf die Beine stellen können. Noch dazu haben wir den Überraschungseffekt auf unserer Seite."

Nurah zöger kurz, dann blick sie mit trüben Augen zu Damian und Razgrim auf.

"Wir müssen die Männer und Frauen von Fort Vilareth rächen. Lasst Sie damit nicht davonkommen, ich bitte euch!"

Merric nickt und setzt eine entschlossene Miene auf:

"Der Feind hat ein Lager vor dem Fort errichtet, sie scheinen mit keinem Angriff zu rechnen. Wenn wir schnell und hart zuschlagen, sollten Sie nicht in der Lage sein alle in das Fort zu gelangen und die Mauern zu besetzen.

Der Sellen auf der Westseite bietet wenig Deckung, aber wenn wir uns von Mendevs Seite her nähern, können wir im Schutz des Waldes fast bis auf Steinwurfweite an das Fort heran kommen. Es sind viele Feinde, aber wir sind die Truppen der Königin. Unterschätzt unsere Kampfkraft nicht, Generäle."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 04.06.2019, 20:18:24
"Es ist weniger das Zutrauen in eure Fähigkeiten, als vielmehr die Verantwortung für die Leben die wir tragen.", antwortet Otham Merric. Otham hat kein Problem damit sein Leben aufs Spiel zu setzen, doch hier geht es nicht nur um ihn allein. Genau das ist der Grund warum Otham gezögert hat diesen Posten anzunehmen. Aber hier können sie sich wohl nicht davor drücken Menschenleben zu opfern.

Aber immerhin gibt es wohl keine Verteidigung im eigentlichen Sinne.
"Bei Desna lasst uns die Dämonen zurück in die Absyss schicken.", entscheidet sich Otham, wobei sie eigentlich keine Alternative haben, da sie keine Streitkraft in ihrem Rücken dulden dürfen: "Kamilo Dan wie gut kommen eure Truppen durch den Wald? Oder haltet ihr es sinnvoller mit Merrics Männern über die Ebene zu kommen und so die Truppen des Feindes abzulenken, bis der Rest der Männer bereit ist zuzuschlagen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 04.06.2019, 23:39:51
Leutnant Dan verzieht den Mund zu einer Grimasse.

"Wir sind Paladine Iomedaes. Wir fallen unseren Feinden nicht in den Rücken! Das weiß wirklich jedes Kind.

Aber wir könnten es ja auch so formulieren, dass wir unseren taktischen Vorteil nutzen um einen faulen und finsteren Feind zu schlagen und dabei die Leben tapferer Kreuzfahrer so wenig wie möglich aufs Spiel zu setzen, stimmts?

Der Wald bietet genug Deckung, wenn die Gegner keine Spähtrupps haben, sollten wir uns ohne Probleme dem Fort nähern können.[1]"

 1. Ambush: In order to attempt to ambush an army, the entire ambushing army must have concealment. The ambusher attempts an Offense check against the target army’s DV. If successful, the battle begins but the target army doesn’t get to act during the Tactics phase. Otherwise, the battle proceeds normally.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 05.06.2019, 00:34:24
Ragni versucht fieberhaft eine Lösung zu finden, bei der der direkte Kampf so kurz und ungefährlich wie möglich gehalten wird.
"Nun wir haben doch auch die Möglichkeit, unseren Vorteil etwas weiter zu vergrößern. Lasst doch ein paar unserer leichtfüßigen Einheiten in ihr Lager schleichen und dort ein paar Bomben zünden. Die Bomben könnten dann Verwirrung stiften und gleichzeitig der Angriffsbefehl für unsere Truppen sein. Nicht zu vergessen ist auch der taktische Vorteil, den wir uns durch den lieblichen Geruch von Schwarzpulver verschaffen."
In Gedanken fügt er noch hinzu:
Der strategische Vorteil von Explosionen sollte euch hoffentlich klar sein. Auch ohne weitere Erläuterungen meinerseits ist das doch offensichtlich.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 07.06.2019, 10:57:46
"Unsere Ressourcen und Krieger sind begrenzt, daher ist es nur klug eine Entscheidung und alle Möglichkeiten abzuwägen. Einen Angriff ohne entsprechenden Plan durchzuführen, und darauf zu hoffen der Feind sei an der Grenze zu unserem Gebiet nicht vorbereitet auf einen Gegenschlag, wäre – verzeiht meine Direktheit – naiv. Vielleicht fürchtet ihr euch nicht vor einer Bande Tieflingen, doch unterschätzt ihre Herren nicht. Sollte es auch nur einer schaffen vor unseren Klingen zu fliehen und nach Drezen zu gelangen, wären sie gewarnt und wir würden unseren Vorteil verspielen. Nach allem was bisher geschehen ist, solltet wir jetzt nicht damit beginnen unseren Feind zu unterschätzen." schließt der Zwerg seine ernstgemeinten Worte an Aaron und wendet sich dann an Merric und Leutnant Dan.

"Leutnant Dan, wir bilden die erste Reihe und reiten einen Sturm durch das Lager der Besatzer. Das Todesschwingenschwadron und die Kompanie Hochhelms feuern aus dem Schutz des Waldes und rücken später nach. Ragni, wir werden euch und eure fähigsten Alchimisten im Schutz der Reiter nahe an den Eingang der Feste bringen. Sollten sie beim Zeichen eines Angriffs die Tore schließen, benötigen wir eure Expertise mit dem Schießpulver. Merric, führt eure Reiter am Rande des Schlachtfelds und sorgt dafür, dass niemandem die Flucht gelingt. Der Orden der Götterklaue wird mit den Verlorenen die Feste stürmen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 08.06.2019, 11:06:27
Damian nickt bei Razgrims Worten.

"Ich werde mich dem Orden der Götterklaue und den Verlorenen anschließen, um den finalen Schlag ausführen. Auf das Pharasma sich unseren Seelen annimmt."

Mit diesen Worten begibt er sich zu Ulric und in die Formation der Krieger.[1]
 1. Kampf! (https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,8401.msg1063162.html#msg1063162)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 13.06.2019, 20:49:17
Nachdem der letzte Dretch niedergestreckt worden ist, bricht Jubel unter den Kreuzfahrern aus.

Den Generälen wird allerdings schnell bewusst, dass dieser Sieg seinen Preis hatte. Der Orden der Götterklaue hat die Speerspitze des Angriffs gebildet und damit den Großteil der gegnerischen Angriffe abbekommen.

Auch wenn die Höllenritter gut gekämpft und es mit dem Vielfachen ihrer eigenen Mannstärke aufgenommen haben, ein gutes Dutzend der schwer gepanzerten Soldaten liegt regungslos im Staub und wird sich wohl nie wieder erheben.[1]

Sosiel spricht ein stilles Gebet für die Gefallenen und wendet sich dann an die Helden.

"Diese Männer sind unter Eurem Kommando gefallen Generäle. Sie haben mutig und furchtlos gekämpft und ihr Leben geopfert um das ihrer Kameraden und aller Einwohner Mendevs zu bewahren.

Es mag Euch betrüben, dass Ihr den Befehl gabt, der diese Soldaten in den Tod geschickt hat und es würde Euch ehren, wenn Ihr um die Gefallenen trauert.

Krieg wird nie gerecht oder sauber sein und auch der brillanteste Feldherr wird Opfer bringen müssen, um seine Truppen zum Sieg zu führen.
Vergesst nicht, dass wir alle Soldaten sind. Es ist unsere Pflicht zu kämpfen, auch wenn es uns Alles kostet.

Ihr schultert die Bürde über das Leben vieler zu entscheiden, ich bete, dass Ihr dieser Last stand halten könnt."

 1. +240 EP pro Gruppenmitglied!
Die maximalen Lebenspunkte des Ordens der Götterklaue reduzieren sich um 4.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 14.06.2019, 10:22:30
Der Widder des Zwergs schüttelt den massigen felligen Kopf und schnaubt lautstark, als Razgrim ihn durch die Reihen der Krieger lenkt. In einigen Abständen erglühen seine Augen und eine weiße, warme Aura umhüllt die umliegenden Streiter ihrer Armeen.[1]

"Männer und Frauen des Kreuzzugs, ihr habt tapfer und hart gekämpft. Gemeinsam haben wir das Banner des fünften Kreuzzugs an die Linien des Feindes getragen und einen ersten wertvollen Schlag gegen die Reihen der sich ausbreitenden Krankheit des Abyss gelandet. Fort Vilareth ist erneut ein Teil Mendevs und wird es durch euren unerschrockenen Einsatz fortan bleiben!"

"Doch wie in jedem Krieg fordert eine Schlacht auch seine Opfer. Gedenken wir zusammen den gefallen Kriegern des Ordens der Götterklaue, auf das ihre Seelen in die heiligen Hallen ihrer Ahnen und Götter aufsteigen. Erweisen wir ihnen die letzte Ehre und lassen für sie die Fahnen der freien Völker über den Zinnen der Feste erstrahlen."
 1. Razgrim heilt umliegende schwerer Verletzte mit seinen Channel Energy Slots
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 14.06.2019, 14:25:03
Ulric blickt von den leblosen Körpern seiner gefallenen Kameraden auf zu Razgrim.

"Torag lehrt, dass ein Krieger eine Waffe ist, die in der Schlacht geschmiedet wird, nicht wahr, General?
Der Orden der Götterklaue unterrichtet all seine Waffenträger, die Adepten des Ordens, dass ihr Dienst aus einer Reihe Prüfungen besteht und sie im Feuer der Schlacht gestählt werden.

Ein gefallener Bruder ist schlicht ein solcher, der der Hitze der Schlacht nicht standhalten konnte. Wir ehren seine Hingabe und seine vergangenen Taten, doch sein Tod zeigt schlussendlich seine Grenzen auf."


Der Kellide macht eine Pause und spuckt dann auf eine auf dem Boden liegende Leiche eines Dretch.

"Dennoch, Danke für den Segen, General. Was auch immer der Orden lehrt, meine Männer verdienen ein wenig Respekt für den Einsatz ihre Lebens."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 14.06.2019, 16:21:59
Sobald die Schlacht beendet ist schaut Otham ein paar Sekunden stumm über das Schlachtfeld. Natürlich liegen hier Haufen von toten Dämonen, doch auch viele Kreuzfahrer. Opfer die sich hätten vermeiden lassen? Er weiß es nicht. Kurz reinigt er seine Waffe, doch auch Yaniel scheint keine Lust auf ein Kommentar zu haben.

Plötzlich springt er wie von der Tarantel gestochen von seinem Reittier. Wahrscheinlich sieht es merkwürdig aus wie der Halbling über das Schlachtfeld rennt und hier und dort bei einem der am Boden liegenden Paladinen kniet. Hier und dort versucht er soviele Verletzte wie möglich zu stabilisieren. Otham ist kein Heiler, aber wenigstens ein oder zwei Leben kann der Halbling retten.



"Menschen sterben, gerade im Krieg, doch es ist etwas anderes Menschen wissentlich in den Tod zu schicken. Wir haben in den letzten Tagen genug erlebt, und glaubt mir jeder von meinen Gefährten und ich waren bereit unser Leben zu opfern. Doch jeder Schritt den wir gingen, gingen wir weil wir ihn wollten; nicht weil er befohlen wurde.
Ich möchte den Soldaten nicht ihren freien Willen absprechen, doch bei Desna, wir sind verantwortlich für die Entscheidungen die wir treffen. Wir haben den Angriff befohlen, also werden diese Toten auf mir lasten. Auch wenn der Angriff, die richtige Entscheidung ist."
, antwortet Otham Sosiel, bevor er ein kurzes Gebet spricht: "Möge Desna die Toten auf ihrer letzten Reise sicher zu Pharasmas Thron begleiten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 15.06.2019, 10:36:42
Die Schlacht um Fort Vilareth war ein Gemetzel. Der Orden der Götterklaue drang wie Speer in die Dämonen, doch die schiere Überzahl der Dretche führte schnell dazu, dass sie eingekesselt wurden. Für jeden Höllenritter fielen Dutzende Dämonen, doch sie wurden Schritt um Schritt zurückgedrängt. Damian schleuderte Zauber um Zauber gegen die Flut ihrer Gegner, doch wären nicht im letzten Moment die Paladine durch die Reihen der Dretche gefegt und hätten den Kessel gesprengt; Damian wäre bereits in dieser ersten Schlacht mit den Höllenrittern vernichtet worden.

Seine Kutte war voll Blut und magische Funken zuckten noch immer von seinen Händen als er Sosiel, Razgrim und Otham entdeckt. Mit einem Schlag dringen die Geräusche seiner Außenwelt wieder auf ihn ein und er wird sich gewahr, dass der Rausch der Schlacht vorbei ist.

Er braucht ein wenig, bis er sich genug gesammelt hat, doch dann gibt er Befehle, um zu veranlassen, dass die Leichen der gefallenen Kreuzfahrer aufgeschichtet werden. An seine Gefährten gewandt, fügt er hinzu.

"Wir müssen die Leichen verbrennen. Der Boden ist mit dem Einfluss des Abyss durchtränkt. Gelingt es uns nicht, den Seelen der Gefallenen den Übergang zu ermöglichen, werden wir uns hier bald einer zweiten Schlacht gegen Untote stellen müssen."

Damians Stimme klingt klar und stoisch. Er weiß nicht, wie er die Eindrücke des Gemetzels verarbeiten soll und hat beschlossen, sie zunächst tief in sich zu verschließen. Pharasmas Vorhersehung will es, dass er sich genau jetzt an diesem Ort befindet und er wird noch herausfinden müssen, welches Schicksal ihm zubemessen wurde. Drezen war noch weit und ihr Weg dorthin würde nur noch einen höheren Blutzoll fordern.

Dann gibt er einigen Höllenrittern ein Signal und geht auf das Tor Fort Vilareths zu, um das Innere zu erkunden.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 15.06.2019, 13:14:04
Damian betritt mit einem Trupp Soldaten das Fort.
Bereits hinter der Mauer wird das Ausmaß der Verwüstung klar. Die Tieflinge scheinen auch im Hof der Feste wochenlang ihr Lager aufgeschlagen zu haben. Neben diversen Feuerstellen und verdreckten Schlafstätten haben die Besatzer kaum Wert auf Sauberkeit und Disziplin gelegt - die Präsenz der Dretch hat das übrige dazu beigetragen, dass Fort Vilareth in desolatem Zustand ist.

Nurah folgt einige Schritte Damian und hält sich die Nase zu, als sie hinter den Soldaten durch das Tor des Bergfrieds tritt. In der Tat ist der Gestank aus dem Inneren atemberaubend.
Ein Berg verwesender, halb gefressener Leichen türmt sich in der Empfangshalle direkt hinter dem Eingang.

Die Halblingsbardin wirkt aufgebracht, als sie schnellen Schrittes und mit einem Tuch vor dem Gesicht auf die Ansammlung toter Körper zugeht. Ziemlich weit oben auf dem grausigen Haufen liegt der verstümmelte Körper eines Zwergs,

Nurah bleibt stehen und für einen Augenblick scheint Sie den Tränen nahe zu sein. Dann wischt sie sich mit dem Ärmel über das Gesicht und wendet sich Damian zu. Ihre Stimme klingt kontrolliert, doch ihr ist anzusehen, dass etwas nicht stimmt.

"Das ist Darius... oder was von ihm übrig ist. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich war, ich hatte irgendwie gehofft, dass er den Angriff überlebt hat.

Er war... ein Freund.
Ich... ich würde gerne von ihm Abschied nehmen, wenn ihr es gestattet. Würdet ihr mich einen Moment mit ihm alleine lassen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 15.06.2019, 15:41:44
Das Bild, das sich Damian bot, war verstörend und der Geruch nahm ihm fast die Lust, doch er reißt sich zusammen und versucht, ein klares Bild der Lage zu bekommen. Den ehemaligen Verteidigern des Forts musste schreckliches widerfahren sein, aber er befürchtete vielmehr, dass es noch Soldaten gibt, die in Gefangenschaft ein noch viel entsetzlicheres Dasein haben. Alle Dämonen sind für ihre Grausamkeit bekannt, aber Dretche bilden den Bodensatz der Hierarchie des Abyss und genießen es besonders, Menschen zu foltern.

Zu Nurahs Anfrage schüttelt er den Kopf und antwortet tonlos.

"Ihr werdet Zeit haben, um Euch vom Kommandanten zu verabschieden, aber das Fort ist noch nicht gesichert. Weitere Dämonen könnten in den Gängen lauern und nur darauf warten, über einzelne Soldaten herzufallen. Ich muss Euch bitten, hinter den Soldaten zu bleiben."

Auch wenn er mit der Gnomin fühlt, ist dies weder der Ort, noch die Zeit, um die Toten zu beweinen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 15.06.2019, 16:30:45
Ragni richtet ein paar Worte an die Mischvolk Krieger, da ihm bei einigen von ihnen falsche Wurftechniken aufgefallen sind und erklärt, wieso man Bomben mit diesem speziellen Gemisch aus verschiedenen Mittelchen nicht extra zünden muss, sondern sie bei Kontakt mit der Luft direkt hochgehen.
Als Damian weiter in die Feste tritt, eilt er ihm sofort hinterher.
"Du hast recht, wir sollten uns zunächst um das Ausräuchern der Schädlinge kümmern. Ich stehe dir zur Seite."
Dabei holt er ein paar Phiolen mit klarer Flüssigkeit heraus. Die Bomben für die Schlacht sind eine Sache, aber meine kleinen explosiven Lieblinge hier werden ihnen besonders einheizen.
Der Geruch hier ist wirklich überwältigend, aber fast genauso schön. Diese schrecklichen Gerüche ziehen Ragni irgendwie an, vielleicht weil sie ihn an seine Schwefel und Ammoniak Experimente erinnern.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 18.06.2019, 14:37:36
Nurah nickt, wenn auch offenbar widerwillig.

Die nächsten Stunden verbringen die Truppen damit, die Festung aufzuräumen, die verletzten zu versorgen und unter Ragnis Anweisung die Toten einzuäschern.

Nach einem anstrengenden Tag hat die Armee schließlich das eigene Lager aus Platzmangel vor der Feste aufgeschlagen, die Zelte der Generäle und Berater stehen jedoch im Hof.

Die Moral der Truppen ist angeschlagen. Obwohl viele Veteranen in der Armee mit marschieren, hat der Anblick der vielen Toten, sowie der Gestank der verbrennenden Leichen der Stimmung unter den Soldaten einen Dämpfer verpasst. Die Männer und Frauen kauern mit bedrückten Mienen auf dem Boden vor ihren Zelten und bei jedem knackenden Ast oder Schrei eines Nachtvogels zucken einige Soldaten nervös zusammen und greifen nach ihren Waffen.

Damians Blick gleitet in Gedanken über die Mauern der Festung hinauf in die einsetzende Dämmerung, als ihm der Umriss eines Vogels ins Auge fällt, der sich auf einer Mauerkrone niedergelassen hat. Das Tier ist kaum größer als eine Krähe, doch stimmt irgendetwas mit den Proportionen des Tieres nicht. Der Schnabel des Vogels ist fast so lang wie sein Körper und dort wo man die Augen vermuten würde, funkeln zwei reflektierende Flächen wie Glas im Sonnenlicht.

Ragni fällt unterdessen auf, dass Nurah plötzlich verschwunden ist. Eben noch unterhielt sich die Halblingsdame mit Sosiel und Aaron etwas abseits der Helden, doch plötzlich ist sie wie vom Erdboden verschluckt.
Noch während er sich verwundert umsieht, erhält er von Baldark einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen.
Der Zwerg begegnet kurz Ragnis fragendem Blick und nickt dann in Richtung des Bergfrieds.
Als Ragni den Kopf dreht, er kennt er gerade noch wie Nurah sich so verstohlen wie möglich von der Gruppe entfernt und im Schatten hinter einem Busch verschwindet.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 19.06.2019, 12:22:30
Der Zwerg begutachtet Ragni und blickt anschließend in das Lagerfeuer, um das sich die Gefährten versammelt haben.

"Die Stimmung in der Armee ist erdrückend. Obwohl die meisten Kompanien wussten auf was sie sich eingelassen haben. Wir können von Glück reden, dass den heftigsten Schlag die Höllenritter wegstecken mussten. Ich will nicht wissen wie niedergeschmettert die anderen Truppen an deren Stelle sein würden.

Ich fürchte euer Todeswindschwadron ist am wenigsten auf die Strapazen dieser Reise vorbereitet, zumindest mental. Wenn ich mir jedoch die Offiziere der königlichen Armee anschaue bin ich mir nicht sicher, ob das Wissen über das, was auf uns zu kommt, wirklich von Vorteil ist. An so etwas gewöhnt man sich nicht. Wir sind erschreckend fragile Wesen und unsere Emotionen können uns schnell zum Verhängnis werden.

Ich schätze die Gedanken an ihren Freund Darius treiben Nurah in diese Unruhe. Man kann nur hoffen, dass sie nichts Törichtes anstellt.

Umso weiter wir gehen, desto mehr zweifle ich daran, dass es eine gute Idee war all diese Männer und Frauen in den Abgrund zu führen. Was ist mit euch Ragni? Werdet ihr diesen Weg fortführen können, auch wenn die euren dazu nicht mehr imstande sind?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 19.06.2019, 13:24:49
Die kleine Ratte ordnet kurz ihre Gedanken und zieht Baldark am Unterarm mit sich in Richtung des Busches, hinter dem Nurah verschwunden ist.
"Mach dir um meine Verfassung keine Sorgen Baldark. Ich habe mich jahrelang daran gewöhnt, dass ich nicht weiß, ob ich den Abend noch erlebe. Die Bilder, die sich einem hier bieten, sind zwar nicht leicht zu verdauen, aber das wird es wert sein." Nach einer kurzen Pause probiert Ragni noch die Stimmung aufzuhellen, wobei seine Stimme etwas zu sehr gestellt wirkt: "Außerdem ist unser Sieg mit deinem Bogen an unserer Seite schon fast sicher."
Währenddessen folgt er mit Baldark im Schlepptau Nurah.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 19.06.2019, 20:03:26
Der Zwerg ist über die ruppige und direkte Art der Ratte überrascht und schlägt so erst nach ein paar Metern die krallenförmige Hand des Nagers von sich.

"Ich bezweifle, dass wir uns Sorgen um Nurah machen müssen. Wir haben bereits die Festung durchsucht und keine weiteren Gefahren entdecken können. Wie gesagt, Nurah wird sich vermutlich zum Trauern zurück gezogen haben.

Ich muss einer Halblingsdame nicht beim Weinen zusehen."


Doch nach persistentem Winken Ragni's seufzt Baldark nur und folgt seinem Gefährten schließlich ins Gestrüpp.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 19.06.2019, 21:23:11
Die beiden Gefährten folgen der Halbingsfrau ein Stück bis zu einem Punkt im Schatten des Bergfrieds und der das Fort umgebenden Mauer.
Nurah sieht sich mehrmals um, so als wolle sie sicher sein, dass ihr niemand zusieht und spricht dann Zauberspruch.
Ihre Umrisse verblassen und Nurah wird unsichtbar.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 19.06.2019, 23:23:19
Fassungslos starrt er auf die verschwimmende Silhouette Nurah's und verkrampfend zieht er Ragni am Kragen zu sich heran. Baldark hält seine Stimme bedeckt, doch verwandelt seine aufkochende Wut sein Flüstern in ein leises Zischen.

"Selbst die königliche Armee... Lasst uns nicht zu voreilig agieren. Noch können wir ihr nichts bestimmtes vorwerfen und ihr unauffällig in diesem Zustand zu folgen, ist nicht möglich. Doch wir haben nun einen erheblichen Vorteil. Das Wissen, dass wir niemandem trauen können.

Lass uns unbemerkt zum Lager zurückkehren und den anderen Bericht erstatten. Wir müssen uns gegen Verrat wappnen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 20.06.2019, 07:07:33
Damian bekommt nicht einmal mit, dass sich Ragni und Baldark vom Lager entfernen. Er blinzelt, ist sich dann aber doch sicher, einen Nosoi gesehen zu haben, einen Seelengeleiter. Diese fremdartigen Wesen waren die Botschafter und Augen Pharasmas und so ist sich Damian sicher, dass dieses Zeichen ihm gilt.

Er murmelt etwas entschuldigendes zu seinen Gefährten und zieht sich dann zurück, um dem Vogel nachzugehen. Seine letzte Begegnung mit Pharasma ist Damian noch tief in Erinnerung und er fragt sich, ob seine Göttin einen weiteren Rat für ihn hat.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 20.06.2019, 22:47:56
Als Damian näher an den Vogel heran tritt, bestätigt sich seine Vermutung: Es handelt sich eindeutig um einen Nosoi!
Die Kreatur besitzt den Körper eines Raben, trägt jedoch eine absurd anmutende Ledermaske über einem gewaltigen Schnabel.
Der niedere Psychopompos legt den Kopf schräg und starrt Damian durch zwei funkelnde Linsen an, die an der Stelle seiner Augen in die Maske eingenäht sind.

Eine Weile tauschen der Aasimar und der kleine Externar Blicke, dann plustert sich der Nosoi auf und segelt von der Mauerkrone, auf der er bisher gesessen hat herunter. Ein Windhauch berührt Damians Wange, als die Kreatur knapp an seinem Gesicht vorbei segelt und Richtung des Tors der Festungsmauer fliegt.
Der Nosoi fliegt eine Schleife und verharrt dann über dem Tor in der Luft, offenbar darauf wartend, dass Damian ihm folgt.

Der Magier spürt, dass von dem Externar keine Gefahr ausgeht und folgt der Einladung des Nosoi zu einem kleinen Spaziergang.
Eiligen Schrittes läuft Damian seinem geflügelten Führer hinterher aus dem Tor und einige hundert Schritte außerhalb der Festung. Der Geruch nach verbranntem Fleisch vermittelt Damian schon von weitem, wohin ihn der Nosoi führt und in der Tat lässt sich der vogelartige Externar vor dem immer noch qualmenden Scheiterhaufen nieder, auf dem vor wenigen Stunden noch die Leichen der Gefallenen verbrannt wurden.
Ein öliger Nebel hängt in der Luft und mit einem Mal fällt Damian die geisterhafte Stille an diesem Ort auf.

Kein Tierlaut ist zu vernehmen, kein Laub, dass in einer Windböe raschelt, selbst vom Lager der Kreuzfahrer, obwohl nur wenige hundert Schritte entfernt, klingt kein Geräusch herüber.

Der Nosoi hüpft durch platt getretenes und rußgeschwärztes Gras, bis er direkt vor dem grausigen Haufen aus Schlacke und Asche steht. Die Glaslinsen in der Maske des Externars schimmern in blassem Licht, als die Kreatur langsam anfängt mit dem Kopf zu wippen.

Während Damian noch überlegt, was der Nosoi vorhaben könnte, wirbeln auf einmal fahle Rauchschwaden gen Himmel und ehe sich der Assimar versieht, materialisiert sich die transluzente Gestalt eines für den Krieg gerüsteten Zwergs. Hinter langem, zerzausten Haaren liegen nur leere Augenhöhlen und in dem zerzausten Bart klafft ein rundes, zahnloses Loch, aus dem ein gequältes Stöhnen klingt.

Die Erscheinung richtet anklagend einen Finger auf Damian und spricht mit Grabesstimme:

"Ah, Dämon! Hinfort mit Euch, finstere Brut! Glaubt Ihr, ich durchschaue die Maske nicht?
Euer Antlitz ist engelsgleich, welche perfide Blasphemie!
Aber ihr täuscht mich nicht!

Nicht noch einmal, hört Ihr?!"



Die Stimme des Geists klingt bedrohlich und Damian spürt wie eine Welle unterschiedlichster Emotionen in ihm aufwallen, die nicht seine eigenen sind: Heißer Zorn, abgrundtiefer Hass und darunter gemischt eine große Portion nackte Angst.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 21.06.2019, 10:50:01
Ragnis erster Impuls auf Nurahs gerade so noch sichtbare Umrisse zu zu gehen, wird von Baldarks Reaktion vereitelt. Baldarks Idee ist war die schlauere, aber auch die unbefriedigendere.
"Lasst uns auf schnellstem Weg zurück zu den anderen gehen. Jede Sekunde, in der wir diese Information für uns behalten, macht uns verwundbarer."

Im Stillen muss Ragni den Drang bekämpfen, doch einen Verfolgungsversuch zu starten. Eine Ungeduld steigt langsam in ihm auf und er versucht sich mit Baldark so schnell es geht, auf den Weg zurück zu machen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 21.06.2019, 13:10:38
Razgrim streift unterdessen in den leeren Gängen und Hallen der Feste umher. Überall sind die Spuren des Kampfes zu erkennen. Nur noch wenig weist auf die einstige Pracht dieses Bollwerks hin, einst von den freien Völkern dieser Lande erbaut. Der Zwerg schickt im Stillen einige Stoßgebete an die schmerzvoll Dahingeschiedenen. Seltsamerweise genießt er den dunklen Steinbau, wäre er allerdings lieber zu fröhlicherem Anlass hierhergekommen. Die Kühle und das fahle Licht erinnern ihn an die Stollen der Heimat. In den Höhlen unter Kenabres jedoch wollte er nur so schnell wie möglich zurück an die Oberfläche. Merkwürdig wie schnell sich so etwas ändern kann.

Als der Priester nahe einer seitlichen Tür zum Innenhof vorbei läuft, entdeckt er Damian, der auf das Haupttor zu geht. Sein schneller Schritt und der stetige Blick aufwärts, erringt seine Aufmerksamkeit. Razgrim tritt durch das kleine Tor nach draußen und blickt gen Haupttor. Dort ist nichts, und dennoch schreitet Damian zielgerichtet darauf zu und durchquert es kurze Zeit später.

Der Zwerg überlegt einen Moment und entschließt dem Aasimar zu folgen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 22.06.2019, 21:29:27
Ragni und Baldark kehren zurück zu den Anderen, doch Damian und Razgrim sind bereits verschwunden. Sosiel und Aaron sind ins Gespräch vertief, offenbar hat noch niemand gemerkt, dass Nurah verschwunden ist.



Razgrim taucht auf einmal hinter Damian auf und der Geist hebt klagend die Hände.

"Noch einer von Euch Scheusalen, gekleidet in die Gewänder und die Haut meiner Freunde.
Tut Euer Schlimmstes, Monster! Ihr werdet meinen Körper brechen, aber nicht meine..."


Der Geist hält Inne und schwebt dann einen Schritt näher, offenbar fasziniert von Razgrims Erscheinung.

"Lord Vhane, seid Ihr das? Seid Ihr zurück gekehrt? Seid Ihr... wieder Ihr selbst? Oh, wie ich es mir wünschen würde...

Die Stimme des Geistes zittert wie dünne Zweige im Wind und er ringt seine dürren, blassen Hände.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 23.06.2019, 12:28:14
Damians Augen weiten sich. Ein Geist! Er schallt sich einen Narren, dass er damit nicht gerecht hat. Er atmet ruhig durch und versucht, sich zu konzentrieren als er Schritte hinter sich hört und kurz darauf Razgrim auftaucht.

Er will seinen Freund bereits warnen als der Geist auf den Verräter Vhane anspielt. Ein ehemaliger Weggefährte? Den Worten nach zu urteilen klang es so. Damian verwirft den Gedanken, die ruhelose Seele vor Pharasmas Gericht zu führen und hebt die Hände mit erhobenen Handflächen.

"Wir sind nicht euer Feind, Verteidiger dieser Feste. Königin Galfrey schickt uns. Der fünfte Kruezzug hat begonnen und wir ziehen in die Weltenwunde. Sagt, wer seid ihr?"


Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 23.06.2019, 14:47:11
Umso näher Baldark dem Lager kommt, desto schneller wird sein Schritt. Als er endlich das prasselnde Lagerfeuer vernimmt, steckt er sich zwei Finger in den Mund und entsendet ein kurzes aber klares Pfeifen in die Nacht, worauf hin kurze Zeit später Shiva aus einem Gebüsch springt.

Die Großkatze ist eher menschenscheu und bevorzugt es in sicherem Abstand ihre Ruhe zu finden. Der Zwerg und das Raubtier haben eine einvernehmliche Beziehung. Ihr Weg war seit dem Tag, an dem Baldark das Tier rettete der selbe, doch ließen sie sich gegenseitig aus Respekt genug Freiraum. Umso mehr weiß der andere, dass man seine Hilfe benötigt, wenn man nach ihm ruft.

Baldark streicht Shiva mit seiner Hand einmal von der Stirn bis hinters Ohr und flüstert ihm etwas entgegen, woraufhin die Katze sichtbar ihre Nasenflügel in Bewegung setzt und ihren Kopf in alle Richtungen dreht.

Als der Zwerg seinen Stechschritt ins Lager fortsetzt, richtet er sich an Ragni.

"Ich habe Shiva das Signal gegeben, dass wir angegriffen werden. Nurah ist ihm nicht vertraut genug, dass er sie tolerieren würde, sollte sie sich unsichtbar an uns heranschleichen und seine Nase ist nicht zu unterschätzen. So können wir wenigstens davon ausgehen, dass sie unsere Gespräche nicht belauscht. Wir sollten Damian, Razgrim und Otham so schnell wie möglich finden und unser weiteres Vorgehen besprechen. Allen anderen ist momentan nicht zu trauen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 23.06.2019, 21:46:39
Der Geist lacht heiser.

"Der Fünfte Kreuzzug? Ich glaube Euch kein Wort! Ist der Vierte überhaupt schon vorbei? Selbst wenn, welcher Narr käme auf die Idee nun auch noch in den Fünften zu ziehen?

Ihr sagt, Ihr seid von Königin Galfrey geschickt worden? Und das soll ich euch einfach glauben?
Nun gut, wir werden noch genug Zeit haben Euch einem ausgiebigen Verhör zu unterziehen. Wo sind überhaupt die Wachen abgeblieben?"


Der leere Blick des Geists schweift in die Ferne und er murmelt etwas Unverständliches in seinen Bart.
Dann zuckt sein Kopf jedoch wieder herum und richtet sich direkt auf Damian.

"Wer ich bin? Verdammt frech, mich so etwas ins Gesicht zu fragen! Wo glaubt Ihr denn wo Ihr hier seid? Ich bin Kommandant Darius Ward, Befehlshaber von Fort Vilareth! Ihr befindet Euch in meiner eigenen Feste und wisst nicht mit wem Ihr zu tun habt?"

Die Stimme des Geistes bebt vor Zorn, doch schon kurze Zeit später verfliegt die Wut der Erscheinung und sie starrt wieder ins Leere.

"Ihr zieht in die Weltenwunde? Ein gefährlicher Ort.
Nein. Kein Ort. Die Weltenwunde ist kein Ort mehr. Ein Zerrbild, eine Ansammlung von Scherben dessen, was sie einmal war.

Genau wie Vhane. Auch er ist nicht mehr er selbst. Dieser dreifach verfluchte Vhane.

Wenn ich nur... nicht so verdammt..."


Die Konzentration des Geistes verblasst erneut und er beginnt wieder vor sich hin zu brabbeln.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 24.06.2019, 09:39:40
Offensichtlich kann der Geist ausschließlich auf die Erinnerungen bis zum Tod seiner leiblichen Hülle zurückgreifen. Ihm ist nicht klar, was in der Zwischenzeit passiert sein mag. Langsam tritt Razgrim neben Damian und hebt die Hand zum Gruße, sein Blick in tiefe Falten gehüllt. Dies wird nicht einfach werden.

"Ich bin mir sicher eure erfahrenen Augen lassen euch schnell erkennen, dass ich nicht Staunton Vhane bin. Mein Name ist Razgrim, Behauener des Allvaters, Zweitgeborener vom Glutschlund Klan aus Hochhelm und, ebenso wie mein Waffenbruder hier, General des fünften Kreuzzuges. Wir reiten auf einer königlichen Mission gen Drezen und wollten in eurem Fort Rast für die bevorstehende Nacht suchen.

Doch, was wir vorfanden war ein Schlachtfeld."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 24.06.2019, 11:18:23
Baldark und Ragni fanden Otham alleine an einem Feuer sitzend. Er starrt abwesend in die Flammen. In seinem Geist tauchen immer wieder die Leichenberge aus dem Fort aus. Ein Grund warum er bisher noch nichts gegessen hat und der Tontopf mit seiner Ration Proviant noch unangetastet neben ihm steht.

Als Baldark den Halbling anspricht blinzelt er zuerst hektisch, dann schaut er sich etwas verwirrt um, als müsste er erst wieder herausfinden wo er sich befindet. Sorgsam lauscht er dem Zwerg und dem Rattenvolkalchemisten als sie von ihrer Beobachtung erzählen. Als sie endeten seufzt der Paladin laut vernehmlich.

"Wenn es stimmt was ihr sagt, und es gibt für mich keinen Grund daran zu zweifeln, kann es unwichtig für uns sein; oder es kann uns alle in die Verderbnis führen.", innerlich tauchen Bilder von Lissandra vor seinem innerlichen Auge auf. Die Sukkubus hatte die Gruppe eine ewig lange Zeit an der Nase herumgehführt, hätte sie damals nicht versucht in Othams Gedanken einzudringen, hätten sie sie wahrscheinlich gar nicht entdeckt.
"Desna erlaubt es mir böses in den Herzen von Menschen zu spüren. Doch es braucht etwas an Zeit und ist nur bedingt unauffällig. Wobei es nicht allzu auffallen sollten, wenn ich eine Halblingsdame etwas länger anschaue.", für einen Bruchteil einer Sekunde umspielt ein Lächeln Othams Lippen: "Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es reichen würde einen höheren Dämon zu erspüren, wenn er sich tarnen will. Und außerdem sagt Bosheit in einem Menschen nicht, dass es sich um einen Dämon handelt oder er auch nur mit einem Dämon paktiert. Unseren Freund Horgus Gwerm würde ich mit ziemlicher Sicherheit als böse erkennen, aber ich glaube nicht das er mit Dämonen paktiert. So wird uns hier meine Fähigkeit kaum weiterhelfen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.06.2019, 12:41:36
Während Baldark, Otham und Ragni sich noch beraten, taucht plötzlich Nurah wieder auf! Die Halblingsfrau kommt aus der Richtung wo die Zelte stehen wie beiläufig angeschlendert und gesellt sich wieder zu Aaron und Sosiel, so als wäre nichts geschehen.
Nurah kann keine Viertelstunde verschwunden gewesen sein.



Der Geist nickt wie zum Gruße, als Razgrim sich vorstellt.

"Ah, es stimmt. Ihr seid nicht Vhane. Verzeiht einem alten Mann seine Torheit.
Ein Behauener aus Hochhelm also, ein guter und aufrechter Soldat, will ich meinen. Die Königin weiß es noch immer, nur die Besten um sich zu scharren.

Doch was erzählt Ihr da von einem Schlachtfeld? Ich sprach erst heute Morgen mit meinem Adjutanten, wie ruhig die Grenze zur Wunde geworden ist. Das Fort ist eine Trutzburg, wir werden nicht so schnell fallen, mein Wort darauf."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 25.06.2019, 08:58:28
Razgrim tauscht kurz einen Blick mit Damian, die Stirn in Falten gelegt. Ein Unbehagen klettert dem Priester langsam aber sicher den Rücken hinauf. Er ist sich nicht sicher, wie der Geist auf die Wahrheit reagieren wird, doch hat er als Teil der Verteidigung nicht verdient, im Unklaren gelassen zu werden.

"Ich bedaure euch mitteilen zu müssen, dass dies bereits geschehen ist."

Der Zwerg hält einen Moment inne, um die Worte sacken zu lassen.

"Fort Vilareth ist bereits gefallen. Als wir vor wenigen Stunden mit den Armeen der Königin ankamen, belagerten die Dämonen den Vorplatz und die Festung. Seid gewiss, wir haben keins dieser Scheusale am Leben gelassen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 26.06.2019, 23:17:07
Die Umrisse des Geists flackern mehrfach, dann hebt er die transluzenten Hände vor sein Gesicht und schüttelt langsam den Kopf.

"Ein Angriff der Dämonen... ja, ich erinnere mich. Sie kamen über uns wie Heuschrecken. Viele Hunderte von ihnen. Ihr Anführer, ein Tiefling - Exorius sein Name? - er teleportierte direkt in meine Kammer und hat mir eine Klinge zwischen die Schulterblätter gerammt.
Die Verteidigung war viel zu schwerfällig, die Wache hat er Alarm geschlagen, als die Horde vor unseren Türen stand. Verrat! Ja, wir wurden verraten!"


Das Gesicht des Geistes wirkt fassungslos und einen Moment schwebt er still vor Razgrim in der Luft. Dann senkt er den Kopf und fährt mit leiser Stimme fort.

"Ich danke Euch dafür, dass Ihr meine Männer und mich gerächt habt, Behauener aus Hochhelm.
Ich führte ein Leben, auf das ich nicht immer stolz war und die Schuld für meine Vergehen nehme ich wohl jetzt mit ins Grab.

Seht, vor vielen Jahren diente ich einst unter Staunton Vhane. Damals, als er noch eine Zierde für unser Volk und ein Vorbild für alle Kreuzritter Mendevs war. Ich sah zu, wie er fiel, ich desertierte aus seiner Kompanie und ich verdrängte diesen Teil meines Lebens, um nie wieder darüber zu sprechen.
Doch seine dunklen Taten verfolgten mich in meinen Träumen und ich wusste, dass ich wohl einer der wenigen noch lebenden ehemaligen Mitglieder vom Orden der Hämmer des Himmels, die wissen wie Vhane zu dem wurde, was er heute ist. Die letzten Jahre habe ich damit verbracht einen Weg zu finden zum alten Staunton Vhane durchzudringen. Ich war mir sicher, dass wenn ich nur einen Weg finden könnte, die zertrümmerten Reste seiner Seele zusammenzufügen, dann würde Vhane zumindest lange genug einen hellen Moment haben um sich selbst aufzuhalten.
Doch jetzt... jetzt ist alles dahin. Pharasma wird mich richten und eine Ewigkeit in der Finsternis erwartet mich.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 28.06.2019, 09:21:20
Ein ruheloser Weggefährte Vhanes! Damians Gedanken rasen. Vielleicht war der Geist nicht einfach nur ein Opfer seiner Taten, sondern ein Zeichen seiner Götting. Es würde den Nosoi erklären.

"Urteilt nicht zu früh, Kommandant. Pharasma sandte mich zu Euch, um Eure Geschichte zu hören und Euch vom Abgrund zu bewahren. Sagt, was meint ihr damit, dass ihr Vhanes Seele wieder zusammenfügen wollt? Hat er seine Schwüre nicht willentlich wiederrufen und Deskari die Treue geschworen? Wie wurde Vhane zu dem, was er ist? Bei Pharasma, was hat er getan?"

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 28.06.2019, 21:26:38
Baldark sieht sich nachdenklich seinen Bart zurecht.

"Wir sollten zumindest mit dem Schlimmsten rechnen. Es stehen zu viele Leben auf dem Spiel, dass wir solch ein verdächtiges Verhalten ignorieren können.

Da sie mittlerweile wieder zurückgekehrt ist, gehe ich davon aus, dass sie momentan nur als Informantin agiert. Wir haben einen strategischen Standpunkt eingenommen und sie berichtet. Wohl bemerkt jemandem, den es interessiert. Unser Ziel ist Drezen. Ich würde in diesem Fall auf Vhane tippen. Seine Vergangenheit in den Reihen des Kreuzzuges würde eine Verbindung bis in die königlichen Truppen erklären."


Der Zwerg hebt nun seinen Zeigefinger in die Luft und ein leichtes Grinsen entfährt ihm.

"Dass sie wieder im Lager sitzt und so tut als sei nichts gewesen, beweist, dass sie nicht mitbekommen hat, dass wir sie verdächtigen. Und ich sage, lasst uns das ausnutzen. Wir haben mit ihr vielleicht die Möglichkeit den Feind mit Fehlinformationen zu füttern und könnten uns damit einen wesentlichen Vorteil beim Einnehmen der Feste verschaffen."

Baldark's Hand fällt beschwichtigend auf Otham's Schulter.

"Wir sollten diese Gelegenheit nicht mit vorschnellen Reaktionen vergeuden. Nurah rennt uns für heute nicht mehr weg, sollten wir ihr keinen Anlass dafür geben."

Suchend reckt Baldark seinen Hals und schaut sich fluchend um.

"Wo zum Henker sind Damian und Razgrim?"

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.06.2019, 23:47:48
Der Geist starrt eine Zeit lang ins Leere, bevor er mit gesenkter Stimme antwortet.

"Deskari die Treue geschworen? Ja, das hat er, wie ein jeder heutzutage weiß.

Aber willentlich? Es fällt mir schwer, dies zu glauben.

Ich kannte den alten Staunton Vhane, so wie er war, bevor er in die Weltenwunde zog. Er war Exemplar von einem Zwerg wie man ihn nur einmal in tausend Jahren finden wird.
Sein erklärtes Ziel war es, die verlorene Himmelszitadelle Jormurdun zu finden. Staunton Vhane wollte die uralte Festung unserer Väter ausfindig und unserem Volk ein Stück verlorene Heimat zurückgeben.

Und nicht nur das, er wollt Jormundur zu einem Ort machen, an dem alle vertriebenen Stämme und Völker der Weltenwunde ein neues Zuhause finden würden. Ja, Staunton hatte große und ehrenhafte Pläne.

Doch eine Dunkelheit hat sich in seinem Herz breit gemacht, wie und wann – das kann ich euch nicht sagen. Ich weiß jedoch, dass er drei Dinge aufgegeben hat, bevor er zu dem wurde, der er heute ist.
Drei essenzielle Bestandteile seiner einst strahlenden Größe: Seinen Glauben, seine Ehre und sein Herz.

Ich weiß, wo er seinen Glauben gelassen hat, nämlich in einer Kapelle, etwa 60 Meilen von hier, noch hinter der Schlucht der Hüter.

Damals, das ist nun sicherlich ein halbes Jahrhundert her, war ich dabei, als Vhane in dem kleinen Tempel verschwand. Hinein ging ein treuer Gefolgsmann und frommer Diener Torags, heraus kam ein verbitterter Mann der an nichts und niemanden mehr glauben wollte.
Ihr müsst verstehen, er war nicht einfach wütend oder zweifelnd – er war wie ausgewechselt, so als hätte ihm die vielen Jahre Dienst im Namen Torags nie etwas bedeutet.

Ich weiß nicht was in dem Tempel vorgefallen ist, aber ich glaube das Vhane dort etwas zurückgelassen hat. Einen Teil seiner Selbst, einen Splitter seiner Seele, wenn ihr so wollt. Vermutlich ist dieses Fragment immer noch da."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 30.06.2019, 21:49:55
Das macht die Taten dieses Verräters auch nicht wett. Jormundur, auch Vhane wollte die alte Himmelszitadelle finden. Ein weiteres Ziel, dass er sich offenbar mit diesem Abschaum teilt oder zumindest geteilt hat. Razgrim wendet sein Gesicht einen Moment ab. Er spürt den Zorn in seinem Blick und schämt sich insgeheim dafür diese Wut nicht gänzlich unter Kontrolle zu haben. Ob er sie bereits gefunden hat und nun ihre Geheimnisse für die Pläne seiner boshaften Herren nutzt? Seine Seele aufspalten, vermutlich ist Vhane in der Kapelle auf etwas getroffen, dass seine Ansicht radikal geändert hat. Vielleicht war aber auch sein vorheriges Leben ein einziges Schauspiel.

Er braucht einen Moment, dann sieht er auf und zieht die Karte ihrer Route hervor.

"Zeigt mir auf dieser Karte, wo sich diese Kapelle befinden soll. Unser Ziel ist Vhanes Sitz und wir werden ihn von seinem erbeuteten Thron stürzen. Jeder noch so kleine Hinweis kann dabei behilflich sein, also sollten wir uns bei dieser Kapelle vielleicht mal umsehen."

"Was könnt ihr uns noch über ihn erzählen. Warum glaubt ihr hat er das alles getan, es klingt fast so, als ob er damals keinen anderen Weg mehr gesehen hätte. Was hat ihn zu solchen Taten veranlasst?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 30.06.2019, 21:52:07
In den tiefsten Kammern Letztwalls ist Damian einst auf einen Text gestoßen, der von dem Versuch eines Nekromanten aus Osirion sprach, Pharasma zu betrügen, seine eigene Seele aufzuspalten und zu verstecken, auf dass er dem Schicksal entgehen würde, von ihr je gerichtet zu werden. Damian hielt den Text damals für eine Lüge. Eine Seele war kein Gebilde einzelner Bestandteile, sondern vielmehr ein unzertrennlich ganzes; würde man versuchen, die eigene Seele aufzuspalten, würde man nur sterben.

Das hatte Damian zumindest immer geglaubt, aber was dieser Geist sagte, lief auf das genaue Gegenteil heraus. Hätte er nicht kurz zuvor den Nosoi gesehen, Damian hätte den Geist für ein weiteres Opfer der Weltenwunde gehalten; um den Verstand gebracht ob all der Gräueltaten der Dämonen. Aber so? Damian kennt viele Geschichten gefallener Paladine und nicht selten waren es große Übel, Dämonen oder Teufel, die hinter dem Fall standen.

Damian blickt zu Razgrim und sieht in den Augen seines Gefährten, dass sie es herausfinden würden. Aber er schweigt auf weiteres, zu gespannt auf die Antwort des Geistes.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 01.07.2019, 22:50:28
Dem Geist von Darius Ward entfährt ein tiefes Seufzen.

"Ich kann es euch nicht sagen, Behauener.
Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ein Mann wie Staunton Vhane so tief fallen könnte und auch jetzt noch, viele Jahre nach seinem Aufstieg zum Champion Deskaris fällt es mir schwer zu glauben, dass Vhane wirklich auf der Seite unserer verhassten Feinde kämpft.

Es fällt mir schwer ihn zu hassen, denn ich kannte ihn noch zu einer Zeit zu der ich mit ganzen Herzen an ihn geglaubt habe. Vielleicht sind es einfach die sentimentalen Erinnerungen eines alten Mannes, doch ich würde mir nichts sehnlicher Wünschen als das Vhane zu uns zurück kehrt, so unmöglich dies auch erscheint.
Ich glaube es gibt einen Grund für seinen Fall, einen Grund für den er in Kauf nahm sein gutes Herz tintenschwarz zu färben. Ich würde alles dafür geben ihn zu erlösen, doch bin ich nunmehr selbst ein bloßer Schatten geworden. Kurz vor dem Ziel wähnte ich mich, Jahre intensivster Nachforschung und Aquise verbotenster Arkana - alles für Nichts und wieder Nichts."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 04.07.2019, 11:32:59
"Razgrim und Damian sind vorhin irgendwo da hinten verschwunden.", er zuckt kurz mit den Schultern: "Wer weiß wem sie Bericht erstatten." - Ein müdes Lächeln umspielt seine Lippen. Es war als Spaß gedacht, doch die heutigen Begebenenheiten schlagen ihm deutlich aufs Gemüt.

"Ich denke ich warte noch kurz auf die Beiden und dann lege ich mich hin. Es wird Zeit, dass dieser Tag hier vorüber ist. Ich denke etwas Schlaf tut uns allen gut."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 08.07.2019, 08:07:07
Die Geschichte des Geistes stimmte Damian nachdenklich. War Vhane doch nicht der Verräter, für den ihn ganz Kenabres hielt? War er selbst das Opfer einer Verschwörung des Abgrunds? Doch der Geist sprach davon, dass Vhane aus freien Stücken handelte, wenn auch nicht davon, dass Vhane seine Seele Deskari aus niederen Gründen anbot. Was trieb dann aber Vhane zu solch einer Verzweiflungstat?

Damian fühlt bereits Zweifel in sich aufkeimen. Was, wenn Vhane tatsächlich zu retten wäre, wie der Geist behauptet? Er braucht Klarheit!

"Ich verspreche Euch, nicht eher zu ruhen, als bis ich Vhanes Glaube, seine Ehre und sein Herz den Klauen der Weltenwunde entrissen habe! Aber sagt uns, Kommandant, wie wolltet ihr Vhane erlösen? Teilt Euer Wissen und nennt uns das magische Ritual! Gibt es einen Weg, Vhane zurückzugeben, was er einst freiwillig opferte?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 08.07.2019, 11:28:06
Der Geist nickt wissend auf Damians Frage.

"Es ist kein leichtes Unterfangen eine zersplitterte Seele wiederherzustellen und nur wenige Wesen sind dazu in der Lage.

Viele Jahre habe ich auf der Suche nach einem Fachmann für ein derart obskures Handwerk wie der Restauration gebrochener Seelen verschwendet, bevor ich auf eine Fährte stieß, die mich in weiteste Ferne führte, nämlich außerhalb unserer Existenzebene.

Es ist eigentlich ganz einfach, wisst Ihr? Eine bestimmte Art extraplanarer Geschöpfe ist schon seit uralter Zeit auf dem Gebiet der Seelenmanipulation derart versiert, dass man sie für die unangefochtenen Experten auf diesem Gebiet ansehen muss. Und ganz nebenbei sind diese Kreaturen auf die dämonischen Horden des Abgrunds ganz und gar nicht gut zu sprechen und immer auf der Suche nach einer Möglichkeit diesen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Also habe ich einen Höllenteufel beschworen und einen Pakt mit ihm ausgehandelt, um Vhanes Seele wieder zusammenzufügen.
In meiner Kammer im obersten Geschoss des Bergfrieds steht ein Schreibtisch, der an seiner Unterseite ein verstecktes Fach hat. Ihr findet dort eine Schriftrolle, mit der Ihr den Externar beschwören könnt. Er weiß, was zu tun ist.
Ich bitte Euch, Kreuzfahrer. Stellt Vhane wieder her und führt Ihn zurück zum Kreuzzug. Ihr würdet einen alten Mann sehr glücklich machen..."


Noch bevor Damian oder Razgrim etwas erwidern können, verblasst der Geist einen Wimpernschlag später ist er verschwunden. Der Nosoi dreht den Kopf, um einen Blick Richtung Damians zu werfen, flattert dann mit den Flügeln und fliegt ohne Kommentar davon, so dass der Aasimar und der Zwerg alleine vor dem Scheiterhaufen stehen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 08.07.2019, 11:40:22
Razgrim starrt entsetzt auf den Punkt an dem eben noch der Geist vor ihnen schwebte.

"Bei Torag, ein Teufel?" Er sieht ungläubig zu Damian. "Dieser Zwerg war verrückt, verzweifelt! Das ist die einzige Erklärung! Einen Höllenteufel als Lösung eines Problems?" grummelt der Zwerg vor sich hin und rauft sich den Bart. "Damian, das wäre Wahnsinn! Das seht ihr doch genauso nicht wahr?"

Unruhig läuft Razgrim hin und her, ehe er vor dem Aasimar stehen bleibt und zu ihm auf sieht.
"Wir müssen die Anderen informieren und gemeinsam beratschlagen, was wir nun tun. Kommt."
Ohne auf eine Antwort zu warten, zieht er Damian mit sich. Seine Gedanken rasen. Das konnte dieser ehemalige Kommandant nicht ernst meinen. Eine Beschwörung aus der Hölle, beim Allvater.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 09.07.2019, 14:39:47
Razgrim und Damian tauchen zwischen den Feuern des Militärlagers wieder auf und finden ihren Weg zu Ragni, Baldark und Otham. Otham wartet bis die Beiden sich gesetzt haben. Irgendwie sieht es so aus, als ob irgendetwas passiert ist.

"Na wart ihr unterwegs einem Dämonenheerführer bericht erstatten?", fragt er den Zwerg und den Assimar, so leise, dass außer ihnen sie niemand hören kann.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 09.07.2019, 18:33:56
Razgrim winkt Otham und die Anderen schon heran, als sie noch einige Schritt entfernt sind. Auf die ironische Nachfrage des Halblings bleibt er ernst.

"Nein, doch ein Treffen mit einer merkwürdigen Gestalt hatten wir allemal. Kein Dämon, sondern ein Geist. Ein Geist eines Gefallenen Verteidigers dieser Festung und ein ehemaliger Waffenbruder eben jenes Mannes, den wir versuchen von seinem Thron zu stürzen. Staunton Vhane."

Und der Priester beginnt die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Dabei gibt er Acht nicht zu laut zu werden. Diese Worte sollten erstmal nicht zu den Soldaten durchdringen, wer weiß wie sie auf so etwas reagieren würden.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 10.07.2019, 07:41:45
Damian hört Razgrim schweigend zu. Er hatte sich mittlerweile eine Pfeife angezündet und schaut nachdenklich in den Sternenhimmel. Als Razgrim zu der Stelle kommt, als der Geist den Höllenschlundteufel erwähnt, kehrt zunächst Stille ein, die Damian nach kurzer Zeit unterbricht.

"Was, wenn er die Wahrheit spricht?"

Auch wenn es nicht auszuschließen war, dass der Geist seinen Verstand verloren hatte, so hat er zumindest insoweit Recht, als dass Teufel in der Tat Experten waren, wenn es um Seelen ging. Phlegethon, die vierte Hölle, war bekannt für die Schmieden Belials. Dem Erzteufel soll es gelungen sein, Seelen in Gegenstände zu binden oder aus ihnen gänzlich neue Teufel zu erschaffen. Allein die Idee, eine Seele aufzubrechen, wäre für jeden in der Kirche Pharasmas ein Sakrileg, doch wenn es darum geht, zu bestimmen, wer das notwendige Wissen und die Fertigkeit für so ein Unterfangen hätte, so ist auch Damian überzeugt, dass der Geist die Wahrheit spricht.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 10.07.2019, 10:17:46
Der Zwerg blickt mit leicht offen stehendem Mund ungläubig zu Damian, die rechte Augenbraue nach oben gezogen.

"Ist das euer Ernst? Wir sprechen hier von den verräterischsten Kreaturen des Universums, Damian! Selbst wenn der Geist die Wahrheit gesprochen hat, wir könnten und sollten den Worten eines Teufels kein Gehör schenken. Ihre ganze Existenz beruht auf Intrigen und ehe ihr euch verseht, habt ihr für einen kleinen Gefallen eure Seele verspielt!"

Razgrim tritt etwas näher, sein Gesicht liegt in Falten.

"Bitte, das könnt ihr doch nicht wirklich in Erwägung ziehen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 10.07.2019, 12:27:54
Baldark's Gesicht verfinstert sich als Razgrim zu erzählen beginnt.

"Ein Pakt mit einem Teufel? Mit jedem Schritt, den wir gehen, wird unser Pfad wahnwitziger... "

Shiva's leises Schnurren unterbricht die Stille, während die Katze immer noch sichtlich angespannt die Gruppe umkreist. Der Zwerg greift in einen Beutel an seinem Gürtel und holt ein Stück getrocknetes Fleisch hervor. Baldark klopft dem Raubtier zweimal beruhigend auf den Rücken und Shiva verwindet mit seiner Belohnung im Maul wieder in der Nacht.

"Ob die Höllenritter damit etwas zu tun haben? An Darius Ward's Stelle und solch einem Unterfangen wären sie meine erste Anlaufstelle.

Aber wenn Ward einen Teufel beschworen hat und bereits einen Pakt mit ihm eingegangen ist, um Vhane's Seele wieder zu vereinen, warum ist Vhane dann noch ein Anhänger der Dämonenbrut. Wir müssen in Erfahrung bringen was passiert ist. Woran ist Ward's Plan gescheitert? In wie weit sind nun auch Teufel in diesen Krieg involviert? Ist Vhane's Seele noch zu retten?

Razgrim, wir können diese Fragen nicht einfach ignorieren! Niemand hier hat vor einen Teufel zu beschwören um dies in Erfahrung zu bringen, deshalb... "


Baldark stockt. hektisch schaut er sich im umliegenden Lager um. Die Soldaten sehen müde und bedrückt aus und doch wissen sie nicht ansatzweise, was auf sie noch zukommen wird. Sein Blick bleibt starr auf Nurah hängen.

"Darius Ward sagtet ihr? Vielleicht ist schon längst passiert, was ihr befürchtet."

Und so berichtet auch Baldark, was Ragni und er beobachtet haben. Erneut tritt Stille über die Gruppe, welche Baldark schließlich bricht.

"Wir müssen in den Bergfried, um uns zu vergewissern, ob sie erneut das Ritual durchgeführt hat."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 10.07.2019, 15:15:27

Bei der ironischen Nachfrage des Halblings lacht Ragni kurz hustend auf. Er schiebt seine Brille nach oben und reibt sich die Augen, dabei hört er den anderen aufmerksam zu.
Bei Baldarks erneutem Bericht stößt Ragni der Verrat sauer auf und eine grimmige Abscheu gegen Nurah steigt in ihm auf. Die kleine Ratte atmet zwei Mal tief durch, um sich zu beruhigen und stimmt Baldark zu:
"Wir sollten den Bergfried so schnell es geht untersuchen. Nurah stellt eine potenzielle Gefahr dar, aber wir sollten jetzt keinen Unmut in unseren Reihen erwecken. Wenn wir im Bergfried waren, wissen wir mehr und können handeln."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 12.07.2019, 15:34:37
Hastig und ohne die Berater vorher zu informieren, macht sich die Gruppe auf den Weg in den Bergfried.
Das Zimmer des ehemaligen Kommandanten ist ganz oben, direkt und der Aussichtsplattform auf dem Dach angebracht und hat die Verwüstung einigermaßen überstanden.
Zwar sind Wände und Boden der Kammer verschmutzt und das Mobiliar teils schwer beschädigt, doch scheint zumindest der wuchtige Schreibtisch Kommandant Wards nicht zerstört worden zu sein.

Das Geheimfach ist schnell gefunden, jetzt da seine Existenz gelüftet wurde.
Es ist nur ein einziger Gegenstand darin, ein sorgfältig verschlossener Metallzylinder, der mit der schwach glühenden Rune eines Pentagrams versehen ist. Der Zylinder lässt sich problemlos öffnen.

Im Inneren des Zylinders befindet sich eine Rolle Pergament, die mit unleserlichen Runen in dunkelroter Tinte beschrieben ist.[1] Die Pergamentrolle ist lang. Obwohl die Helden bereits etwa einen Meter Pergament ausgerollt haben wird die Schriftrolle kaum dünner. Es muss sich um ein enorm ausführliches Dokument handeln, dass vermutlich zusätzlich verzaubert ist.
 1. 
Infernal (Anzeigen)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 13.07.2019, 11:01:30
Damian hat die Pergamentrolle auf dem Schreibtisch ausgebreitet und folgt den Zeilen hochkonzentriert mit den Augen, die Stirn in Falten. Razgrim hat insoweit Recht, als dass es in der Natur des Teufels liegt, einen solchen Vertrag auf eine Weise zu formulieren, dass er eine Falle ist. Handelt es sich bei dem Vertragsaussteller zusätzlich um einen Höllenschlundteufel, ist sich Damian sicher, dass er diesem mächtigen Fürst des Abgrunds nicht gewachsen ist.

Hier wird es aber interessant. Vhane hat seine Seele Deskari versprochen, ob willentlich oder durch eine schreckliche Fügung. Wie kommt nun ein Höllenschlundteufel ins Spiel? So mächtig diese Kreaturen sind, gegen einen Dämonenfürsten wäre ein Kampf aussichtlos und welcher Richter sollte dem Höllenschlundteufel zum Recht verhelfen? Nur ein Gott wäre dazu in der Lage, doch Pharasma würde keine Variante des Seelenhandels gestatten. Also eine andere Macht, nur welche?

Millorns Worte kamen Damian wieder in den Sinn, aber das würde bedeuten, dass eine höhere infernalische Macht Interesse daran hätte, Deskaris Siegszug in der Weltenwunde zu sabotieren. Ein Erzteufel? Asmodeus selbst? Die Vermutung wurde immer konkreter, dass Vhane eine Spielfigur ist, was auch erklären würde, warum die Seele des Kommandanten Wards immer noch als Geist in den Fugen der Realität ausharrt. Warum sonst sollte sich der Höllenschlundteufel die Seele des verdammten Zwerges nicht einfach nehmen, sondern ihm vielmehr die Möglichkeit gestatten, andere Opfer auf seine Fährte zu locken.

Wurden sie vielleicht sogar ausgesucht? Ein Höllenschlundteufel verfügt über die Macht, eine Seele zu kommandieren. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Ward sie gezielt angesprochen hat, im Wissen des Höllenschlundteufels, dass Damian und seine Gefährten mächtig genug sind, Vhanes Seele wieder zusammensetzen und Deskari so eines wichtigen Dieners zu berauben. Das sie ein Spielball der Götter sind, wissen sie bereits. Ist es so unwahrscheinlich, dass nun auch Diener der Höllen mitmischten? Welches Interesse hat aber Pharasma, ihm diese Schriftrolle zu zeigen und ihn so auf die Fährte eines Höllenschlundteufels zu setzen?

Damian schaut sich um, ob Shiva bei ihnen ist. Die Nachricht vom Verrat Nurahs ruft Erinnerungen an Lisandra wach. So schmerzlich es ist, sie müssen von nun an damit rechnen, dass Spione aller Seiten Interesse an ihnen haben. Wäre es geschickter, Nurah zu enttarnen oder über sie eine falsche Fährte zu legen? Damian hält es für ausgeschlossen, dass sie den Teufel beschworen hat. Wenn sie für den Höllenschlundteufel arbeitet, müsste sie ihn nicht beschwören. Ist sie einem Dämonenfürsten ergeben, würde es nicht zu einem Pakt kommen. Eine dritte Partei kann Damian auch nicht ausschließen. Möglich, dass sie für die Hexen Irisens oder die Mammutfürsten spioniert, vielleicht sogar für Königin Galfrey selbst, schließlich kann sie sich nicht sicher sein, ob Damian und seine Gefährten der Weltenwunde wirklich trotzen können, wenn Helden wie Vhane fallen.

Damian kneift kurz die Augen zusammen und reibt sich den Nasenrücken. Zu viele Variablen. Zu viele kontrafaktische Konditionale. Sollte er Blut vergießen, um Klarheit zu haben? Was sollte den Höllenschlundteufel hindern, ihnen die Essenz des Wächtersteins samt ihrer Seelen einfach zu entreißen? Sie stünden in keinem Vertragsverhältnis und jeder Schutzkreis, den Damian erschaffen könnte, wäre der Macht des Erzteufels nicht gewachsen. Er seufzt und wendet sich an seine Gefährten.

"Zumindest haben wir nun Klarheit, das der Vertrag existiert. Gehen wir davon aus, dass dieser Vertrag tatsächlich einen Höllenschlundteufel beschwört, können wir nicht mehr ausschließen, dass Vhanes Seele  gespalten ist und eine Möglichkeit besteht, sie wieder instand zu setzen.

Die Frage ist nur, wie gehen wir weiter vor?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 15.07.2019, 00:52:16
Nach Damian's Frage füllt eine bedrückende Stille den Raum. Ein Seufzen entfährt Baldark, der sich mit einer in Falten gelegten Stirn die Haare rauft.

"Zu viele Fragen auf die wir keine Antwort kennen. Nein, noch viel schlimmer, wir taumeln wie Blinde auf einen Abgrund zu. Mit Teufeln wird eine komplett neue planare Welt in unsere Geschichte verstrickt. Eine Ebene, die dem Abyss in seiner Grausamkeit gleich kommt."

Wir brauchen Antworten! Und zwar bevor wir in Drezen einfallen und Vhane niederstrecken. Ich schlage vor, dass wir dem Heer und seinen Kommandanten von Darius Ward, seiner Erscheinung als Geist und seinem Pakt mit einem Teufel Bericht erstatten. Drezen wird warten müssen und wir gehen den Hinweisen nach, die Darius Ward uns hinterlassen hat. Selbst wenn es sich um die Intrige eines Teufels handeln sollte, so ist die schädigende Intension gegen die Dämonen gerichtet.... hoffe ich zumindest.

Nurah wird bei der Berichterstattung die Gelegenheit haben uns aufzuklären, falls ihr verdächtigendes Verhalten etwas mit Darius Ward zu tun hatte. Wenn sie weiter schweigen wird, würde ich das Thema nicht öffentlich ansprechen. Sie zu konfrontieren würde für uns keine Bereicherung darstellen, da wir ihrem Wort keinen Glauben schenken können, selbst wenn wir versuchen würden die Wahrheit mit Gewalt aus ihr herauszubekommen. Dass wir ihr nicht vertrauen können, muss für's erste reichen."


Der Blick des Zwerges bleibt nach seinen Worten an Damian hängen und richtet sich anschließend an Razgrim.

"Wenn es eine Möglichkeit geben sollte Vhane zu seinem alten Selbst zurückfinden zu lassen, dann müssen wir diese auch wahrnehmen. Für seine Seele, den Kreuzzug und uns selbst. Dies wäre eine Errungenschaft, die die Einnahme Drezens übertreffen würde."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 15.07.2019, 10:40:48
Razgrim hält Baldarks Blick, seine Stirn gleicht dabei dem ausgetrockneten Flussbett des Sellen. Ist diese Entscheidung richtig? Ist Vhane tatsächlich wichtiger als Drezen? Er macht ein paar Schritte in Richtung eines der Fenster des Turms, legt beide Hände auf seinem Rücken ineinander und blickt hinunter auf das Lager ihres Heers.

Gerade erst haben sie die Grenzen der Weltenwunde betreten, und schon kriecht ein Schatten langsam und schleppend über sie, der ihre Aufgabe auf eine Probe stellt, die sie so nicht erwartet haben. Gedanken an das verwüstete Dorf vor wenigen Stunden und das Gespräch mit Damian lassen den Zwerg erschaudern. Es war fast so, als würden seine Zweifel nun in einer Entscheidung gipfeln, die nicht nur er treffen muss, sondern auch seine Gefährten. Zorn und Schmerz über seine Unfähigkeit diese Aufgabe klarer zu erkennen durchfahren seinen ganzen Körper. Er ist schließlich ein Behauener des Allvaters, er kann und darf sich diese Blöße nicht geben. Mit angespannter Faust donnert er tief atmend gegen die Steinmauer vor ihm. Dann dreht er sich zum Rest seiner Gruppe.

"Drezen ist weiterhin das oberste Ziel, doch ihr habt Recht. Sollte Vhanes Seele noch zu retten sein, dann dürfen wir diese Chance nicht ungeachtet lassen. Wer weiß, wieviele Informationen er über unseren Feind besitzt. Doch, sollte dieses Ziel in unerreichbare Ferne rücken, dann gibt es keine Rettung für ihn. Keine!"

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 16.07.2019, 13:18:40
Etwas ungläubig schaut Otham auf den Vertrag, der sich aus dem Zylinder schlängelt. Allein der Gedanke, dass alles lesen zu müssen bereitet ihm Kopfschmerzen und einen Vertrag mit einem Teufel zu schließen? Dabei geht es ja nicht nur um die Länge sondern um wirklich jede einzelne Formulierung. Aber Ward hat diesen Vertrag geschloßen, und wahrscheinlich schon dafür bezahlt.

"Drezen muss unser Hauptziel sein. Doch niemand sagt, dass wir nicht zu dieser Kapelle können. Wir können die Armee vorschicken. Ich denke Aaron wird in der Lage sein das Heer soweit zu führen. Wir kommen alleine deutlich schneller voran und können zur Kapelle reiten und uns vor Drezen wieder mit dem Heer vereinen. Vielleicht haben uns die Götter hier ein Werkzeug in die Hand gelegt um dem Feind deutlich härter zu treffen als wir es gedacht hätten."

Otham zuckt mit den Schultern: "Natürlich ist es ein Risiko. Abre bisher habe ich immer auf Desna vertraut und das Glück war mir stets hold. Warum sollte es jetzt anders sein. Die Herrin wacht über uns allen. Nur Nurah sollten wir über unser Ziel nicht informieren, und damit auch Aaron, wenn wir ihn nicht über Nurah ins Vertrauen ziehen wollen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 18.07.2019, 13:50:16
Razgrim schüttelt nachdenklich mit dem Kopf.

"Wir sind die Generäle dieses zusammengewürfelten Heeres. Diese Männer und Frauen vertrauen uns zum Großteil vermutlich noch nicht einmal, denn niemand kennt uns, doch sollen wir sie führen. Wenn wir uns nun selbst mit guter Absicht von ihnen trennen, während sie geradewegs in den Schlund des Abyss marschieren sollen, wird das die Moral der Männer und Frauen beeinflussen."

"Bei Torag. Es geht in die Weltenwunde, wir haben schon genug Hürden vor uns, meint ihr nicht? Eine geschwächte Moral könnte unser aller Untergang sein, vielleicht sogar noch bevor wir Drezen erreichen."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 18.07.2019, 14:47:45
"Genau, sie kennen uns nicht. Die Höllenritter haben gesehen wozu wir fähig sind. Die anderen waren wahrscheinlich nicht lange genug in Kenabres um sich von diesem Heldenblödsinn anstecken zu lassen.", antwortet Otham auf Razgrims Einwand: "Natürlich kennen Nalthic und die seinen dich, vielleicht glaubt Caz an die Gesichten. Doch die Einheiten des Kreuzfahrerheeres hören auf uns, weil Aaron zu ihnen spricht und weil ihre Königin es ihnen befohlen hat. Glaub nicht, dass Dan auf uns hört, weil die Götter zu uns gesprochen haben. Wäre ich nicht dabei gewesen, würde ich es auch nicht glauben. Sie denkt, und damit hat sie wahrscheinlich recht, dass sie für den Posten des Heerführers besser geeignet ist als wir.

Was verstehe ich von Taktik oder davon ein Heer zu führen? Verdammt ich habe in der Stadtwache gearbeitet, ich habe betrunkene Soldaten aus der Taverne gezogen und sie zur Kaserne geschleift. Ohne Aaron würde hier nichts laufen. Wahrscheinlich merken sie gar nicht, dass wir weg sind.

Und wer weiß vielleicht ist es möglich Vhane aufzuhalten was Leben bei der Erstürmung von Drezen zu retten. Es ist eine Entscheidung, die in keinem Fall optimal ist, aber bei Desna, ich glaube wir müssen das Risiko eingehen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 20.07.2019, 12:21:14
Damian nickt bei Othams Worten.

"Ich teile die Hoffnung, dass uns die Offenbarung des Geistes einen strategischen Vorteil versprechen könnte. Wenn es uns gelänge, Vhane zu retten oder ihn auch nur zu schwächen, würde das unseren Truppen bei der Erstürmung Drezens helfen."

Dann geht er auf Razgrim zu und legt ihm die Hand auf die Schulter.

"Aber ihr habt ebenso Recht, Razgrim. Vielleicht müssen wir uns aber auch nicht vom Heer trennen. Mittels meiner Flugzauber, könnten bis zu drei von uns zur Kappelle aufbrechen, während der Rest bei den Truppen bleibt. Einholen würden wir unsere Armee noch vor Drezen."

Damit dreht er sich zu Baldark um.

"Was denkt ihr Baldark? Würdet ihr mir zur Seite stehen?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 21.07.2019, 20:34:23
"Ein Kompromiss, der alle Seiten zufrieden stellen würde."

Baldark wendet sich an Otham, der sichtlich von der Idee abgeneigt ist, eine Führungsposition an der Spitze des Heeres zu übernehmen und blickt anschließend zu Razgrim.

"Wir würden uns somit keine Chance entgehen lassen. Das Risiko wird steigen, wenn wir unseren kleinen Kreis aufteilen, dem wir vertrauen können, gerade mit Hinblick auf Nurah und den Ungewissheiten, die uns in der Kapelle erwarten könnten. Und doch wüssten wir beide Seiten in kompetenten Händen.

Razgrim und Ragni können ihre Kameraden im Leitbild der Helden von Kenabres zu den Toren der Feinde führen, während Otham, Damian und ich den Spuren Vhane's folgen.

Ich bin trotzdem noch der Überzeugung, dass wir den Offizieren von Darius Ward's Erscheinung berichten sollten. Nurah stand ihm nah, es würde nicht besonders misstrauisch wirken, wenn wir sie über ihn ausfragen würden. "
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 22.07.2019, 12:12:41
"Meiner Meinung nach sollten wir uns nicht aufteilen. Das lässt unsere Verwundbarkeit an allen Seiten steigen. Es macht mir den Anschein als würden wir uns hier alle Wege offen halten wollen, wo es vielleicht angebrachter wäre eine Lösung bestmöglich zu verfolgen. Doch ihr habt alle mehr Erfahrung als ich. Wenn es die Entscheidung der Mehrheit unserer Gruppe ist, dass wir uns aufteilen, werde ich auch versuchen die Truppen bestmöglich zu führen."
Diese Entscheidung kommt Ragni so vor, als würden die Helden sie leichtfertig treffen. Basierend auf Annahmen und Vermutungen und ohne eine feste Grundlage. So treffen Jünglinge Entscheidungen.
"Seid euch gewiss, dass wir uns alle angreifbar dadurch machen. Mit Verrätern im Lager und mit den meisten Anführern verschwunden. Alleine das Dorf, in welchem wir die Trolle besiegt haben, hätte vielen Männern das Leben kosten können. Wir setzen viel aufs Spiel, wenn wir so handeln."
Ein müdes Lächeln huscht über seine Wangen, als er sich daran erinnerte, wie sein Meister ihn immer in seinen jungen Jahren schon mit einem Greis verglichen hatte, wegen seiner steifen Denkweise in manchen Dingen.
"Aber vielleicht braucht es gegen solche Feinde leichtsinnige unerwartete Handlungen."

An Baldark gerichtet.
" Ich teile deine Meinung in diesem Punkt. Das wäre eine elegante Gelegenheit, vielleicht ein oder zwei Informationen von Nurah zu bekommen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 23.07.2019, 20:22:05
"Ich denke Ragni hat Recht. Die Götter haben uns nicht ohne Grund zusammen geführt. Wir sollten zusammen bleiben und ich glaube nicht, dass Ragni alleine das Heer führen können. Im Notfall können wir die Zauber nutzen um schnell wieder zum Heer aufzuschließen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 26.07.2019, 21:26:12
Die Helden beschließen den Beratern von dem geisterhaften Erscheinen Darius Wards zu berichten, lassen aber vorerst aus, dass Wards Geist sie angehalten hat, nach den Seelenfragmenten von Staunton Vhane zu suchen.

Die Nacht bricht herein und obwohl es noch viel zu besprechen und zu klären gibt, fordern die Anstrengungen des Tages ihren Tribut und die Gruppe beschließt sich zur Nachtruhe niederzulassen.

Am nächsten Tag bricht die Armee mit den ersten Strahlen der Morgensonne auf. Nur eine knappe Meile hinter Fort Vilareth befindet sich der Übertritt über den Sellen, eine steinerne Brücke, gerade breit genug für drei Reiter oder einem Fuhrwerk. Die Helden und die Berater lenken ihre Reittiere auf einen kleinen Hügel in der Nähe um das Übersetzen der Armee zu begutachten.

Aaron Kir sieht fuchtbar aus. Aaron Kir wischt sich trotz der noch kühlen Morgenluft den Schweiß von der bleichen Stirn.

"Ich kann immer noch nicht fassen, dass euch Wards Geist erschienen ist.
Ich meine... Geister sind Untote oder? Das ist nochmal etwas ganz anderes als Dämonen. Die Diener des Abgrunds sind zwar furchteinflößend, aber irgendwie... hat man sich an ihre Existenz gewöhnt, oder? Aber jetzt auch noch Untote, brrrr. Als ob wir nicht genug Probleme hätten.

Nun, es hilft alles nichts, wir müssen weiter. Wir werden dem Ufer des Sellen weiterhin folgen, doch sind wir eine Handbreit näher an der Wunde. Vor uns liegt ein Marsch von etwa 50 Meilen, bis zu einem Ort, der sich "Schlucht der Bewahrer" nennt. An dieser Stelle floss einmal der Ahari in den Sellen, doch jetzt ist das Flussbett ausgetrocknet und bildet eine Kluft im Boden, die bis nach Drezen führt."


Nurah räuspert sich:

"Der Name rührt von einer ehemaligen Siedlung an der Flussmündung des Ahari in den Sellen her. Das kleine Dorf an den Ufern dort war Zentrum eines Kriegerkultes der Sarkori, der nach jahrzehntelanger Missionierung durch die Kirche Iomedaes in den Kreuzzug integriert wurde. Viele Jahre galt dieser Ort als Geburts- und Trainingsstätte großer Krieger und tapferer Helden. Viele Offiziere Drezens stammten aus diesem kleinen Ort oder hatten sich zumindest dort in den Wegen des Krieges und den Lehren der Erbin unterweisen lassen.
Nach dem Fall Drezens und dem Ausbreiten der Weltenwunde versiegte die Quelle des Ahari und das kleine Dorf verschwand genauso wie das Wasser im Flussbett. Heute sind nur noch einige blasse Ruinen auf den Hängen der Schlucht übrig."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 29.07.2019, 11:50:12
"In diesem Fall dürften uns die Erinnerungen dieser Erscheinung vielleicht einen Vorteil gebracht haben. An einem Ort wie Diesem passieren vermutlich noch weitaus merkwürdigere Dinge, als unruhige Fragmente von Seelen kürzlich Verstorbener, die die lebenden Heimsuchen. Mit der Zeit gewöhnt man sich an vieles, was man vorher für kaum möglich gehalten hätte."

Razgrim streicht ruhig über das dichte Fell seines Reitwidders. Dann sieht er zu Nurah und fixiert sie. Sollte sie ihn und seine Gefährten wirklich verraten haben oder gibt es einen anderen Grund für ihr verschwinden?

"Haltet ihr es für eine gute Idee durch eine Schlucht zu ziehen? Risse und Spalten bieten Schutz für die Kreaturen des Abgrunds und ein Hinterhalt wäre schwieriger auszumachen. Unsere Heerschar wäre eingepfercht und dadurch geschwächt."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 29.07.2019, 21:27:26
Aaron zuckt mit den Schultern.

"Das stimmt vermutlich.
Doch oben auf den Klippen, neben der Schlucht zu reiten womöglich die noch schlechtere Option.
Das Gelände um den Ahari is zerklüftet, das Flussbett hingegen relativ eben. Wir würden deutlich länger brauchen, sollten wir uns unseren Weg durch die Klippen kämpfen wollen.
Außerdem bietet uns das Flußbett Deckung bis wir kurz vor Drezen sind. Würden wir am Ufer entlang reiten, würde man uns schon aus vielen Meilen Entfernung kommen sehen.

Habt ihr eine Möglichkeit uns mit einem Kundschafter aus der Luft zu unterstützen?
Wenn nicht, werden wir es wohl oder übel für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden müssen.
Ich plädiere für die Schlucht. Selbst mit taktischem Vorteil müssten die Dämonen schon eine enorm schlagkräftige Armee gegen uns führen um uns in einem Hinterhalt komplett aufzureiben.

Ihr sendet besser ein Gebet an Torag, wir können ein wenig göttlichen Beistand gut brauchen."


Aaron lächelt schief, aber der Schweiß auf seiner Stirn und das leichte Zittern seiner Hände lassen darauf schließen, dass er deutlich weniger entspannt ist, als er zugeben mag.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.08.2019, 20:29:03
Der Priester sieht über die Reihen an bemannten Pferden und Hunden, bis hin zu seines Gleichen und der Schar an Tieflingen, die sich langsam aber sicher über die Brücke bewegen. Er kann die Anspannung des Heers förmlich spüren. Nur ein paar Schritte weiter und sie betreten dämonisch verseuchtes Gebiet. Einem jeden würde Razgrim dieses Schicksal gerne ersparen, doch ihre Mission wird Niedergang oder Rettung für Mendev bedeuten. Es gibt nun kein zurück mehr.

"Fliegende Späher sagt ihr? Nun es gäbe da schon eine Möglichkeit, doch bezweifle ich, dass sie unseren kompletten Marsch aushalten würde." Mit einem kurzen Seitenblick spielt er die Frage an Damian weiter.

"Gut, ihr scheint euch mit diesem Gelände besser aus zu kennen als jeder Andere hier, somit vertraue ich auf euer Wissen, Aaron. Durch die Schlucht also, lasst uns keine Zeit verlieren."

Sobald das Heer die Brücke sicher überquert hat, gibt Razgrim seinem Widder die Sporen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 04.08.2019, 19:35:26
Sorgsam mustert Otham Aarons Zittern: "Ist bei dir alles in Ordnung?", fragt er den Menschen. Was sie jetzt garantiert nicht gebrauchen können ist es, wenn Aaron nun Probleme hat oder macht; gerade wenn sie sich von der Armee entfernen wollen.

"Irgendwie ist mir bei der Schlucht nicht ganz wohl. Kann man die Windreiter oben der Klippe entlang schicken? So dass die Armee nicht ganz ohne Augen marschiert? Wie lang ist die Schlucht, auch die Dämonen können kein Heer aus dem Nichts verlegen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 04.08.2019, 22:27:24
Aaron lächelt.

"Mir geht es gut, ich habe nur nicht besonders gut geschlafen. Aber Danke der Nachfrage.

Gut, lasst uns die Windreiter als Späher oberhalb des Flussbettes, ein paar Meilen vor dem Zug positionieren. Die Einheit ist klein genug um von dem schroffen Gelände nicht allzu sehr beeinträchtigt zu werden."


Der Berater gibt Merric und seinen Männern kurze Instruktionen und einen Augenblick später scheren die Halblingsreiter aus der Armee aus und preschen nach vorn. Wenige Minuten später sind die Hunde und ihre Herren hinter einer Flusswindung verschwunden.

Die Moral der übrigen Soldaten wirkt angeschlagen und die Nähe zur Weltenwunde drückt zusätzlich auf die Stimmung. Die andere Seite des Sellen liegt spürbar im Einflussbereich des Abgrunds:
Obgleich die verseuchten Ländereien der Wunde noch etliche Meilen vor Ihnen liegen, wirkt der Himmel auf dieser Seite des Flusses dunkler und das Licht der Sonne leuchtet fahl und stumpf auf die Armee herab. Die Vegetation am Flussufer ist fast völlig abgestorben und die wenigen Pflanzen die zwischen schroffen Felsen aus dem kargen Boden wachsen sind dürr und dornig.
Ein seltsames Gefühl breitet sich beim Betrachten der Einöde in den Kreuzfahrern aus, ein Gefühl von Fremdartigkeit und Falschheit, ein Gefühl, dass dieser Ort nicht für Sterbliche bestimmt ist.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 05.08.2019, 17:03:09
Razgrim beobachtet Aaron bei dessen Antwort an Otham.[1] Er wirkt wirklich etwas angeschlagen, aber wer nicht in diesen Tagen. Die Auswirkungen der Weltenwunde würden sie alle noch mehr als deutlich zu spüren bekommen.

"Dann ist es entschieden." stimmt der Zwerg Othams zu.

An der Spitze des Zuges fixiert Razgrim den Horizont der Einöde. Zu jeder verstreichenden Minute erwartet er die Schlieren einer anstürmenden Armee von Dämonen, doch die Schatten bleiben bisweilen aus. Und dieser Geruch, nichts daran gleicht einer ober- oder unterirdischen Gegend, die er schon besucht hat. Seine Eindrücke kann er nicht beschreiben, die fahle Sonne blendet ihn, wärmt jedoch nicht. Kein Getier seit mehr als ein paar Stunden. Die vertrockneten Gewächse sind die Überreste eines einst fruchtbaren Flussbetts, doch nun herrscht der Einfluss des Abgrunds und vergiftet das Land mehr und mehr.

Razgrim setzt sich aufrecht und zieht einen gefetteten Lederbeutel vom Sattel, füllt ihn mit Wasser und bindet ihn an das Zaumzeug seines Widders. Dieser beginnt eifrig zu trinken.
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 10.08.2019, 23:43:10
Die Armee setzt den Marsch gegen Norden fort und bis zum Abend gibt es keine besonderen Ereignisse, so dass die Truppen ein gutes Stück vorran kommen. Das Nachtlager wird am Fuß des Sellen aufgeschlagen, so nah wie möglich an der Grenze zu Mendev. Die Nacht ist lang, zu lang. Zu dem Zeitpunkt als die Armee am nächsten Morgen das Lager abbaut, ist die Sonne noch lange nicht aufgegangen und erst im Verlauf des Vormittags kriecht sie träge und blass über den Horizont.

Der rötliche Himmel ist von rußschwarzen Wolkenfetzen bedeckt, als ein Halblingsspäher zur Armee zurückkehrt und Aaron Bericht erstattet. Kurze Zeit später reitet der Quartiersmeister neben die Gruppe, um die Helden zu informieren.

(https://postimages.org/)
"Die Späher sind bis zur Schlucht der Bewahrer vorgedrungen. Es sind keinerlei feindliche Armeen entdeckt worden, was mich ehrlich gesagt etwas überrascht hat. Die Schlucht der Bewahrer wäre eine gute Position um den Zugang zu Drezen zu bewachen.

Merrics Männer haben aber etwas anderes entdeckt und womöglich bereitet es uns mehr Probleme als eine bloße Tieflingsarmee.
Die Schlucht der Bewahrer - das Flußbett und die angrenzenden Klippen mitsamt der darin befindlichen Ruinen - scheinen in eine brodelnde, grünliche Nebenwolke gehüllt zu sein.

Ich bin nicht sicher, um was es sich hier handelt, Merrics Leute haben gemäß ihren Anweisungen einen Sicherheitsabstand von etwa einer Meile zu der Anomalie eingehalten.

Es könnte alles mögliche sein, wilde Magie, eine abyssischer Riss, die Überbleibsel dämonischer Energie, ein alchemische Wolke giftigen Gases oder ein ähnlich unliebsames Gebräu.
Folgt mir, wir werden uns das Ganze einmal aus der Nähe ansehen. Es ist zu riskant die Armee in die Nähe dieser Wolke zu führen."


Aaron Kir und die Helden scheren unter Führung des Halblingreiters aus der Armee aus und reiten im Galopp Richtung Norden.
Schon nach einer halben Stunde tauchen die Klippen der Schlucht der Bewahrer vor der Gruppe auf und obwohl der Eingang zum Flussbett des Ahari noch einige Meilen entfernt ist, kann man schon von weitem eine unheilvolle Wolke ausmachen, die sich dort ausbreitet.
Merrics Windreiter warten am Ufer des Sellen in sicherem Abstand zur Schlucht.

Der Anführer der Kundschafter salutiert, als sich die Gruppe nähert.

(https://postimages.org/)
"Wir sind ein wenig näher ran um uns anzugucken, was das für ein Zeug ist.

Nun... es scheint sich um Insekten zu handeln. Hundertausende von ihnen.
Wir haben zwei erwischt, schaut euch das mal an!"




Einer von Merrics Männern tritt näher und hält die zerfetzen Leichen zweier Insekten in einer Hand. Die Kreaturen ähneln segmentierten Würmern von etwa einem halben Fuß Länge. Zwei paar schillernder Flügel und dutzende Füße ragen aus dem Körper der winzigen Monster, der vorne in einem Schlund endet, der von mehreren Reihen spitzer gesäumt ist.
Das offenbare Fehlen jeglicher Sinnesorgane und die seltsamen Zahnreihen, die so gar nicht zu einem Insekt passen, lassen darauf schließen, dass diese Kreaturen unnatürlich sind und entweder dem Abgrund entstammen oder zumindest von ihm korrumpiert wurden.[1][2]
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 11.08.2019, 18:40:33
Damian sattelt ab und tritt näher an die Späher heran. Argwöhnisch begutachtet er die toten Überreste der Insekten und schaut dann über den Rand der Schlucht auf die Wolke.

"Ein Vescavor Schwarm und bei dieser Größe würde ich darauf tippen, dass sich eine Königin unter ihnen befindet."[1]

Wir taten gut daran, uns erst vorsichtig zu nähern. Dies sind keine gewöhnlichen Insketen, sondern Diener Deskaris und sie fressen sich mit diesen rasiermesserscharfen Zähnen nicht durch beinahe jedwede Rüstung durch, sondern können Ahnungslose auch um den Verstand bringen. Mit einer Königin um sie herum, sind die Schwärme zudem beinahe unbesiegbar.

Es führt kein Weg daran vorbei, wir müssen die Königin ausschalten, sondern würde uns diese "Wolke" beim Angriff auf Drezen in den Rücken fallen."


Damian blickt in die Augen seiner Gefährten. Es ließ sich schwer einschätzen, wie vielen Dämonen sie hier gegenüber stehen würden, aber ihnen blieb kaum eine Wahl.

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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 11.08.2019, 19:42:21
Bladark erstarrt bereits bei dem Anblick der wabernden grünen Wolke. Regungslos verweilt er auf seinem Reittier, als seine Gefährten die Überreste der Insekten begutachten.

"Ein Vescavor Schwarm würde unsere Armee erbarmungslos zerreiben. Wenn ihr genau hinhört, könnt ihr bereits ein leises Brummen vernehmen. Umso näher man ihm kommt, desto ohrenbetäubender wird es. Verschluckt der Schwarm einen, so findet man sich in einem Sturm aus Zähnen und Chitin wieder, der auf einen niederprasselt. Zu leicht verliert man jegliche Orientierung, da man keine Armlänge klar sehen kann. Man vernimmt nur noch ein Dröhnen, welches durch Mark und Bein wandert. Das einem bis in den Kopf steigt und das Hirn durchwalkt. Bis die Panik einen ergreift und man willkürlich um sich schlägt. Wie ein Ertrinkender im offenen Wasser, den die Dunkelheit nach Unten zieht und immer weniger Sonnenstrahlen sich nach ihm strecken."[1]

Der Zwerg verstummt und er merkt selbst, dass er abschweift. Nach einem Räuspern setzt er fort.

"Einen Schwarm solcher Größe habe ich allerdings auch noch nicht gesehen. Was Damian's These plausibel erscheinen lässt und sich eine Königin unter ihnen befindet. Deren Tod oberste Priorität haben sollte.

Ein gezielter und schneller Angriff, sollte dieses Hindernis aus dem Weg räumen. Ideal für einen kleinen Trupp fähiger Leute. Während die Armee höchstens als Ablenkung dient und am besten jeglichen Kontakt vermeidet."



 1. Knowledge(Planes): 22
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 11.08.2019, 19:56:30
Aaron seufzt.

(https://postimages.org/)
"Warum sollten wir auch Glück haben, nicht wahr?
Wir werden die Armee unmöglich durch diesen Schwarm führen können, doch wir müssen hier durch um nach dRezen zu gelangen.

Seid ihr sicher, dass ihr diese Königin im Alleingang töten könnt?"


Der Quartiersmeister legt den Kopf schrägt und legt die Stirn in Falten.

"Nun, wenn es überhaupt jemanden gibt, der es kann, dann Ihr, nicht war?
Ich fühle mich nicht wohl dabei, die Generäle der Armee und unsere letzte Hoffnung in ein riesiges Insektennest zu schicken, aber es bleibt uns wohl nicht viel mehr übrig als in dieser Sache auf Eure Expertise zu vertrauen. Braucht ihr Begleitung? Ich könnte einen Trupp Soldaten handverlesen.
Ich bin mir aber nicht sicher ob eine höhere Mannstärke uns überhaupt helfen kann. Wir können unmöglich direkt gegen diesen Schwarm kämpfen. Zumindest nicht ohne hohe Verluste."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 12.08.2019, 14:08:59
Ragni steuert sein Reittier neben Aaron. Seine Beine schmerzen von der langen Reise und der Reibung beim reiten, eine Tätigkeit an die er sich wohl nie gewöhnen wird.
"Ein kleiner starker Trupp wird wohl wesentlich effektiver gegen die Königin kämpfen. Behaltet eure Männer also lieber bei euch, vielleicht haben wir alleine ja auch Glück und werden ein gutes Stück bis zur Königin unbemerkt zurücklegen können. Da sind zu viele Krieger eher hinderlich. Allerdings ist mein Wissen über diesen Feind sehr begrenzt. Was denkt ihr Damian? Ihr scheint diese Wesen gut zu kennen."
Dabei wandern seine Augen auf Damian, der gerade so aussieht als wolle er den Mund aufmachen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 13.08.2019, 16:42:57
Mit einem grimmigen Blick starrt Otham in die Schlucht: "Sicher?", fragt er Aaron: "Sicher können nur die Götter sein, wir sind keine. Doch es ist wohl unserige einzige Chance. Also sind wir sicher. Die Armee muss hier durch und dafür diese Viecher verschwinden; also müssen wir sie aus dem Weg räumen. Versetzt der Wille nicht Berge?"
Auch wenn das Gesagte etwas fatalistisch klingt, sagt Otham es doch mit Überzeugung. "Desna schütze mich." - schickt er ein Stoßgebet, doch sie müssen sich in diesen Schwarm bewegen.

"Sag Baldark, wie können wir hoffen in diesem Gewitter die Königin zu finden?", fragt er etwas skeptischer den Waldläufer: "Können wir die Vieher etwas zurück treiben? Feuer vielleicht? Haben wir größere Mengen Öl dabei? Bomben? Irgendwas? Oder kann man die Königin anlocken? Ich glaube nicht, dass sie geneigt sein wird uns zu finden, gerade wenn sie sich in ihrem Schwarm verstecken kann."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 14.08.2019, 13:28:28
"Wie viele andere Dämonen sind Vescavoren recht widerstandsfähig gegenüber Feuer, Elektrizität und Zaubereien. Ihr tut gut daran alle Gegenstände, die nicht aus Adamant bestehen, in euren Rucksack zu verstauen. Die Viecher machen vor nichts halt und können einem sogar die Rüstung vom Leib nagen."

Baldark blickt starr auf die wabernde grüne Wolke.

"Ein Vescavor Schwarm an sich würde bereits ein schwer überwindbares Hindernis darstellen. Doch mit einer Königin unter ihnen gilt der erste Schritt unausweichlich ihrer schnellstmöglichen Eliminierung, da sie es schafft gezielt den Schwarm zu steuern und zu organisieren. Nach ihrem Tod, sollten wir uns wieder zurückziehen. Anschließend können wir uns immer noch Gedanken machen wie wir weiter vorgehen.

Vescavoren kommunizieren unter anderem über Pheromone. Die Bewegungen im Schwarm sind also nicht von jedem Individuum gesteuert, sondern unterliegen einem gemeinsamen Trieb. Ein Trieb, der von der Königin ausgehen sollte. Ein Phänomen, das auch im Tierreich recht häufig auftritt.
Ich schätze, wenn ich die Strömungen und Konzentrationen des Schwarmes für eine kurze Zeit studiere, kann ich die Möglichkeit ihres Aufenthaltsort zumindest eindämmen. Um mich jedoch zu vergewissern, muss ich näher heran. Im Idealfall schaffe ich das unbemerkt. Für den Ernstfall bräuchte ich jedoch ein wenig Rückendeckung."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 15.08.2019, 12:08:06
Schnell beschließt die Gruppe, dass Baldark den Schwarm auskundschaftet.
Die Windreiter und der Rest der Helden halten sich in etwa hundert Metern Entfernung bereit, um einzugreifen, falls Baldark angegriffen wird.

Als Baldark sich näher an den Schwarm heranpirscht, wird das vorher ferne Summen immer lauter, bis es sich zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen steigert.

Der Zwerg hält sich in der Deckung der schroffen Klippen am Rand des ausgetrockneten Flussbetts und wirft einen Blick nach unten in die Schlucht der Bewahrer.
Die Luft über ihm flirrt von unzähligen schillernden Flügelpaaren, doch der Zwerg merkt schnell, dass die Vescavoren in kleineren Schwärmen umherziehen, deren Pfad recht einfach zu durchschauen ist.
Unbemerkt dringt Baldark tiefer in feindliches Territorium vor und nimmt sich Zeit um die Bewegungen der dämonischen Insekten zu studieren.

Bald fallen ihm Löcher im Boden und den Steilhängen des Flussbetts auf, aus denen in unregelmäßigen Abständen kleinere Gruppen Vescavoren an die Oberfläche schweben, bevor sie hoch in den Himmel fliegen, um sich dort mit dem Hauptschwarm zu vereinen.
Die Königin ist nirgendwo zu entdecken. Es ist zu vermuten, dass Anführerin des Schwarms unterirdisch haust und dort die Kinder des Schwarms brütet.
Eine Öffnung am äußeren Rand der Schlucht scheint groß genug zu sein um einem Menschen den Durchgang zu gestatten, sollte man den Rhythmus der daraus aufsteigenden Vescavoren beachten, sollte es möglich sein das Brutnest der Dämonen zu infiltrieren.
Von Baldarks Stellung aus ist es unmöglich festzustellen, wie es im Untergrund aussieht und der Zwerg ist sich sicher, dass es keine gute Idee ist im Alleingang in das Brutnest vorzudringen.

Nachdem Baldark die Lage ausgespäht hat, kehrt er in Windeseile zurück zur Gruppe um Bericht zu erstatten.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 15.08.2019, 16:46:46
Während Razgrim seine einfache Ausrüstung in seinem Rucksack verstaut und am Sattel des Widders festzurrt, zückt er eine der letzten Flaschen des zwergischen Bieres, die er als Notration am Gürtel trägt. Ein langer Schluck folgt, danach wischt er sich mit dem Handrücken den Mund und verkorkt die Flasche abermals.

An Baldark gerichtet, fügt er hinzu.
"Die Königin ist die Verkörperung von Chaos[1], wir müssen auf der Hut sein. Unter der Erde sind wir in ihrem Territorium. Ihre Schwärme werden sie vermutlich warnen, ehe wir sie erreichen. Und wie erreichen wir den Eingang? Ich bin nicht dafür bekannt der Leiseste zu sein."
 1. Kn. Planes 30
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 17.08.2019, 16:36:28
Ragni holt eine kleine Phiole mit klarer Flüssigkeit aus seiner Tasche. Es scheint ein Wunder zu sein, dass dieses Fläschchen seinen Inhalt überhaupt noch hält. Kleine Risse durchziehen das Glas und es scheint, als hätte die kleine Ratte diese Flasche schon tausend Mal benutzt. Vor allem für Flüssigkeiten, die das Glas stark angegriffen haben.
Er wiegt sie in seiner kleinen pelzigen Hand hin und her und sagt dann: "Wir könnten sie mit einer von meinen Bomben ablenken."
Dann hält er die Phiole hoch.
"Der Knall sollte laut genug sein, um uns ein Eindringen zu ermöglichen. Dabei sollten Baldark und ich am Schluss gehen, denn ich verstehe mich gut in der Kunst mich unbemerkt zu bewegen und Baldark konnte sich dem Schwarm schon nähern ohne entdeckt zu werden. So sollten wir hinein kommen, auch wenn die Ablenkung nicht lange anhalten sollte. "
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 18.08.2019, 17:22:23
"Einen Trank habe ich noch, der einen von uns vor den Augen aller unsichtbar machen sollte. Aber leider nur noch einen.", antwortet Otham auf Razgrim: "Aber ansonsten wird uns nichts anderes übrig bleiben, als das beste zu hoffen und zu beten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 21.08.2019, 16:11:02
Wie geplant, wirft Ragni eine seiner Phiolen in hohem Bogen in die Schlucht. Das kleine Glasröhrchen landet in einer der zahlreichen Löcher im Boden des Flußbetts und verschwindet im Erdboden.

Einen Augenblick später erschüttert ein dumpfer Knall die Schlucht und dunkler Qualm steigt aus der Öffnung empor.
Fast sofort steigt ein Schwarm aus der Öffnung empor und breitet sich mit wütendem Summen um die Öffnung herum aus.

Ragni gibt den Gefährten ein Zeichen und die Gruppe bricht aus der Deckung hervor und rennt so schnell sie kann in Richtung der von Baldark zuvor erspähten Öffnung.

Einzelne Vescavoren surren an den Helden vorbei, doch die insektenartigen Dämonen scheinen durch Ragnis Bombe zu aufgebracht zu sein um von der Gruppe Notiz zu nehmen.

Mit einem beherzten Satz springen die Kreuzfahrer in der runde Öffnung, hinunter in die schummrige Dunkelheit.
Eine steile, steinerne Röhre mit eigenartig glatten, schleimbedeckten Wänden lässt die Helden mehrer Meter hinunter in die Tiefe rutschen und schließlich auf dem Boden einer schwach erleuchteten Kammer inmitten einer Pfütze schleimigen Sekrets landen.

Auf den ersten Blick offenbart sich ihnen eine niedrige Höhle von der mehrere Tunneleingänge abzweigen.
Adern grünlich schimmernden Kristalls durchziehen die glatten, feuchten Wände der Kammer und tauchen die Umgebung in ein kränkliches Zwielicht.
Die Luft hier unten ist deutlich wärmer und feuchter als an der Oberfläche und den Helden liegt ein konstantes Summen und Surren in den Ohren, das an einen Bienenschwarm erinnert.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 22.08.2019, 11:57:28
Razgrim hebt den Kopf. Sein Gesicht voll von grünlichem Schleim. Mit der Rechten wischt er sich das gröbste von Augen Mund und Nase. Dem Gestank kann er nicht ausweichen, doch hat er schon schlimmeres erlebt. Angewidert steht er auf und steigt aus der Pfütze, in der er so unsanft gelandet ist. Er sieht an sich herab und beschließt, dass es keinen Sinn macht auch nur zu versuchen sein Gewand irgendwie von diesen Sekreten zu säubern, es wird eh in jeder Falte kleben bleiben. Mit einem Lappen wischt er sich abermals über das Gesicht, dann hebt er die Standarte vom dreckigen Boden und seinen Kriegshammer auf und sieht hinüber zu den Anderen.

"Geht es allen gut?" flüstert er so leise es eben geht. Scheinbar wurde niemand bei ihrem Sturz wesentlich verletzt und so wendet der Zwerg sich den Tunneln zu, die sich vor ihnen durch den Untergrund schlängeln. Die Stirn runzelnd tritt er Nähe an eine der grünlich glimmenden Kristalladern und besieht sie sich genauer[1]. Daraufhin versucht er so gut es geht zwischen dem Gebrumme einen Hinweis zu erhalten, in welcher Richtung ihr Ziel liegen möge[2].
 1. Wissen (Ebenen) 27, Schätzen 18
 2. Wahrnehmung 19, Überlebenskunst 18
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 22.08.2019, 16:10:38
Einen Moment ist Otham versucht sich den Staub von den Kleidern zu schlagen, doch die erste Berührung mit seiner Kleidung sagt ihm, dass es nichts bringen wird, da er eine merkwürdige klebrige Flüssigkeit unter seinen Finger spürt. So lässt er seine Hände wieder sinken.

"Es geht schon, wobei etwas Licht nicht schlecht wäre, aber das lassen wir wohl lieber. Irgend etwas sagt mir, dass wir wohl oder übel dem lauten Geräuschen folgen sollten. Da wo die meisten von den Viechern sind, ist wohl auch die Königin, oder?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 23.08.2019, 10:13:06
Razgrim kneift die Augen zusammen und geht näher an die grünglimmenden Adern. Seine Hand berührt den umliegenden dunklen Stein und im nächsten Moment weiten sich seine Augen. Tief ausatmend wirkt sein Blick finster, als er sich umdreht, der Wappenrock des Torag Priesters wabert zur Seite.

"Das sind Abysium Adern, ein kränkliches Erz, direkt aus dem Abgrund selbst. Eine giftige Aura umgibt freiliegende Adern und wird sich auf unser Gemüt legen, je länger wir hier unten verweilen."

Kurz überlegt er, dann fügt er hinzu. "Ich könnte etwas dagegen tun, jedoch benötige ich etwas Zeit für ein Gebet, und die werden wir gerade nicht haben. Also los, wir sollten keine Zeit verlieren!"

Razgrim sucht mit Baldark den am ehesten tiefer in die Stollen führenden Gang und die Gruppe setzt beginnt ihre Suche.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 23.08.2019, 13:23:50
Baldark weiß, dass ihnen mitten im Nest nicht viel Zeit bleiben wird bis ihr Eindringen bis hin zur Königin bemerkt wird. Umso länger sie hier unten verweilen, desto geringer werden die Erfolgschancen der Mission.

Zwischen zwei Fingern reibt er das grünliche Sekret, während er die Pfütze begutachtet. Bei Razgrim's Worten nickt er nur und presst anschließend sein Ohr gegen die schleimige Wand, welche ihm geradezu entgegen brummt. Das Zwielicht, das den Tunnel beleuchtet, behindert den Zwerg nur minimal bei seiner Arbeit und nach kürzester Zeit gibt er eine Richtung vor.[1]

Ein innerer Drang keimt in Baldark auf und seine Schritte werden schneller. Ungeduldig zupfen seine Finger an der gespannten Sehne seines Bogens. Die Jagd hat begonnen.

 1. Track (survival): 36
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 26.08.2019, 14:55:53


Die Helden beschließen unter Baldarks Führung tiefer in Tunnel vorzudringen.

Das Surren und Summen scheint lauter und eindringlicher zu werden, je tiefer die Gruppe sich in den Bau der Vescavoren begeben.
Vereinzelte dämonische Insekten schwirren taumelnd an den Helden vorbei, ohne jedoch von ihnen Notiz zu nehmen.
Auf Boden und Wänden der schleimverkrusteten Gänge befinden sich in unregelmäßigen Abständen Gruppen beulenförmiger Auswüchse, deren ledrige Oberfläche schwach pulsiert.

In der Nähe dieser merkwürdigen Formationen sitzen hin und wieder einzelne Vescavoren, doch auch diese scheinen mit sich selbst beschäftigt zu sein und ihre Bewegungen sind langsam und ungelenk.

Die Monster scheinen sich in einer Art Trance oder Benommenheit zu befinden und nehmen die Kreuzfahrer entweder gar nicht erst wahr oder sind zu kraftlos um auf sie zu reagieren.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 28.08.2019, 16:07:19
Was auch immer diese winzingen, dämonischen Fliegeviecher davon abhält die Kreuzfahrer anzugreifen; Otham soll es recht sein. Die Atmosphäre ist bedrückend, doch Otham will verdammt sein, bisher hat Desna ihre Hand über sie gehalten, warum soll es nicht so weiter gehen?

Er schaut über seine Schulter, nur um sich zu versichern, dass Damian, Ragni und Razgrim noch hinter ihm sind. Er nickt ihnen kurz zu und dann in Richtung des Ganges, der sie weiterführt und zieht eine Augenbraue hoch. Es macht für ihn keinen Sinn weiter zu warten.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 29.08.2019, 16:13:25
Der anfängliche Ekel schlägt sehr schnell in Interesse um, sodass Ragni anfängt immer mal wieder etwas Schleim von der Wand zu lösen und mitzunehmen, um ihn später zu untersuchen.
Mit leiser Stimme fragt er in Gruppe:
"Diese Exemplare hier scheinen nicht fit zu sein. Sollten wir sie vielleicht sofort töten, um den Rücken frei zu haben. Sie könnten sonst vielleicht wieder aktiver werden und stellen dann ein Problem dar. "
 Nach kurzem Zögern fügt er hinzu: "Und wenn wir das nicht machen, wie gefährlich wäre es ein lebendes Exemplar mitzunehmen? Ich würde sie gerne erforschen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 29.08.2019, 20:29:10
"Diese Exemplare sind frisch geschlüpft und benötigen Zeit, um sich an ihre Umgebung zu gewöhnen. Wir lassen sie lieber in Ruhe, ehe wir einen Schwarm aufscheuchen."

Daraufhin sieht der Zwerg hinüber zu Ragni und schüttelt mit hochgezogener Braue den Kopf und flüstert.

"Ich verstehe euren Drang mehr über sie herauszufinden, doch auch ein frisch geschlüpfter Vescarvor ist, sobald er aus seiner Trance gerissen wird, gefährlich. Lasst lieber die Finger von ihnen. Noch haben wir nicht das Interesse der Königin geweckt. Sollten wir ihre Brut stehlen, könnte sich das schnell ändern."

Razgrim klopft Ragni im Vorbeigehen auf die Schulter.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 30.08.2019, 10:03:18
Die Helden setzen ihren Weg in die Eingeweide des Vescavor Nests fort, wobei sie sich bemühen so leise wie möglich zu sein.

Hinter einer Wegbiegung stößt die Gruppe auf eine größere Ansammlung Eiersäcke, von denen gut die Hälfte bereits geschlüpft zu sein scheint. Ein enormes Spinnennetz[1] bedeckt einen Großteil der Wand und in den feinmaschigen und offenbar klebrigen Fäden des Netzes sind mehrere frisch geschlüpfte Vescavoren festgesetzt.

Ein Teil der Dämonen kämpfen unter wütendem Summen vergeblich gegen die sie bindenden Stränge an, doch ein gutes Dutzend Vescavoren hängt leblos in der Luft.

An zwei Stellen des Netzes sind Stränge gerissen - entweder ist die darin gefangene Beute entkommen, oder sie wurde gewaltsam entfernt.
 1. 
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 30.08.2019, 11:40:58
Langsam macht Razgrim ein paar Schritte näher an das Spinnennetz und streift mit einem Finger entlang eines Fadens, versucht das Netz dabei nicht noch mehr zum Schwingen zu bringen.

"Beim Allvater, welches monströse Ungeziefer produziert ein Netz solchen Ausmaßes?"
Mit Argwohn betrachtet er die hilflosen Vescavoren, die unablässig versuchen ihrem klebrigen Gefängnis zu entkommen.

"Ich denke es zu hinterfragen, wäre vermutlich schon ein Fehler." An Baldark gewandt fährt er fort. "Wir befinden uns nicht nur in einem Bau des Feindes sondern scheinbar auch im Jagdrevier einer anderen Kreatur."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 30.08.2019, 17:48:21
Baldark betrachtet irritiert die Struktur des Netzes und geht dabei ein paar Schritt auf es zu. Trocken antwortet der Zwerg auf Razgrim's Frage.

"Normalerweise eine große Spinne ...

Doch ganz schlüssig ist das Bild nicht. Die Fäden sind viel zu dick für eine herkömmliche Spinne. Außerdem ist es irrsinnig in einer Brutstätte von Dämonen sich ein Nest aufzubauen. Der Erzeuger dieser Netze muss ein Bewusstsein über das Verhalten der Vescavoren entwickelt haben.

Lasst uns weiter gehen, vielleicht ist diese Spinne klug genug uns in Ruhe zu lassen. Wir sollten keine weitere Zeit verlieren."


Gründlich sucht Baldark die Höhlendecke ab und setzt seinen Marsch letztlich fort.

"Bleibt zusammen und haltet die Augen offen. Spinnen suchen meist von Oben ihre Beute."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 31.08.2019, 15:44:43
Damian hatte keinen Laut von sich gegeben, seitdem sie in die Höhlen der Vescavor-Königin gestiegen waren. Razgrim hatte Recht, dieser Ort befand sich näher am Abyss als in der materiellen Ebene. Alles war hier verformt, verzerrt und von der Bösartigkeit des Abgrunds verdorben.

Als seine Gefährten beim monströsem Spinnennetz ankamen, besieht es sich Damian genauer und wendet sich dann zum Rest der Gruppe um.[1]

"Drider. Das Netz ist von einem Drider oder einer Drinne, abscheuliche Mischformen aus Drow und Dämon. Ich hatte so etwas schon befürchtet.

Seht, die Weltenwunde ist nicht einfach durch ein Portal zum Abyss entstanden. Portale sind kontrollierte Pforten, sie erlauben, von einer zu einer anderen Ebene zu gelangen, also Distanz zu überbrücken. Es erfordert mächtige Magie, um einen solchen Durchgang auch nur temporär zu ermöglichen und noch mächtigere Magie, ein dauerhaftes Portal zu schaffen. Trotz der Komplexität der Magie, handelt es sich doch immer im Kern der Sache um eine Pforte. Sie kann geschlossen und sogar verschlossen werden.

Dies hier"
, Damian geht auf die Höhlenwand zu und deutet auf die pulsierende, beinahe organische Substanz, "bestätigt meine Hypothese, dass es sich bei der Weltenwunde um kein Portal handelt, sondern um einen Riss zwischen den Ebenen. In Iz muss das Gefüge der Ebenen in einer Weise zerstört worden sein, dass eine direkte Verbindung zwischen dem Abyss und dem ehemaligen Sarkoris entstanden ist. Nur so lässt sich erklären, wie ein ganzer Landstrich zunehmend von der Bösartigkeit des Abgrunds durchdrungen ist.

Das Netz bestätigt diese Annahme, wenn es auch gleichzeitig Beleg für noch eine viel schlimmere Hypothese ist. Jeder Gelehrte von Mendev hat sich immer gefragt, ob die Weltenwunde ein Tor zum Reich Deskaris oder ein Tor zum Reich Baphomets darstellt. Das Elfenbeinlabyrinth war einst ein Bereich der 9 Höllen, wohingegen das Scharmreich Deskaris schon immer Bestand des Abgrunds waren; beide haben jedoch kaum eine Verbindung zueinander, außer vielleicht durch den Styx und auch das ist nur eine Vermutung.

Wie kann Iz also Portal zu beiden Reichen sein? Ich sage, dass das gar nicht der Fall ist. Ich glaube, dass vielmehr das Iz die Ebenen des Abyss insgesamt näher an die materielle Ebene rückt. Gut möglich, dass Deskari das Zentrum in seiner Gewalt hat, aber das Netz deutet auf einen Diener des Dämonenherrschers Mazmezzs oder auch Haagentis hin; vielleicht sogar Nocticula. Wir sind nur wenige Meter unter der Erde und so schrecklich ich die Annahme auch finde, dieser Dämon ist viel wahrscheinlich direkt aus dem Abyss hierher gekommen, als durch einen Tunnel aus den Dunkellanden in der Tiefe.

Dämonen hassen und jagen einander genau so sehr wie alles andere. Ich fürchte, wenn wir die Weltenwunde nicht schließen, wird es bald nicht mehr nötig sein, Portale zum Abyss zu öffnen."
 1. Wissen (Natur): 29, Wissen (Gewölbe): 20.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 03.09.2019, 00:08:07
Damians Warnung vor der Anwesenheit eines Drider setzt die Gruppe in höchste Alarmbereitschaft.

So vorsichtig wie möglich und die Umgebung genau im Blick haltend setzt die Gruppe ihren Weg durch den unterirdischen Bau der Vescavoren fort.

Das Summen und das schummrige Licht machen die präzise Wahrnehmung der Umgebung äußert schwierig und doch hebt Damian nach einigen hundert Metern die Hand um die Gruppe zum Anhalten zu bringen.

Der Aasimar hat ein Paar Stimmen gehört, etwas abseits ihrer Position, gute 50 Meter den Tunnel entlang. Die Beistzer der Stimmen sind außer Sichtweite und Damian kann zwar ein paar Wortfetzen aufnehmen, doch kann er die Sprache nicht identifizieren.

Nachdem er die Gruppe lautlos auf seine Entdeckung aufmerksam gemacht hat, gehen die Kreuzfahrer in Deckung und lauschen in die Tiefe des Schwarmsbaus.

Otham schnappt als nächster ein paar Worte auf und er erkennt die Sprache.
Elfisch (Anzeigen)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 03.09.2019, 20:23:40
Leise übersetzt Otham das Gehörte: "Es scheint eine Expedition zu sein. Anscheinend ist Balaena ein Anführer, wer auch immer das ist. Sie sollen ein Experiment von Meister Ghaudans sichern. Sagt das jemanden von euch etwas?"

Irgendwie hat Otham nicht damit gerechnet so etwas hier zu hören. Wer begibt sich den freiwillig hier runter. Ob sie hier sind, weil sie die Königin gerufen haben?
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 04.09.2019, 11:55:42
Razgrim schüttelt auf Othams Frage hin den Kopf.
"Nein, diese Namen sagen mir nichts. Doch wir sollten nachsehen, auch wenn mir das nicht gefällt. Seid auf alles gefasst."

Daraufhin versucht Razgrim näher an den Ursprung der Stimmen zu kommen, um zu erkennen, um wen es sich handelt.[1]
 1. Stealth 3, Perception 14
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 04.09.2019, 12:03:28
Schon nach wenigen Schritt merkt Razgrim wie die Stimmen abrupt verstummen und auf einmal nichts mehr zu hören ist.
Als Razgrim vorsichtig um die Wegebiegung blickt, kann er, so weit seine Dunkelsicht reicht, keinerlei Monster oder Person entdecken.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 04.09.2019, 17:29:09
Razgrims Blick wird finster. Seine klappernde Rüstung hat ihn mit ziemlicher Sicherheit verraten. Der Zwerg erwartet jeden Moment von aus der Dunkelheit attackiert zu werden, doch es bleibt fürs erste ruhig. Die Stirn gerunzelt versucht er angestrengt etwas in der Dunkelheit auszumachen.

"Baldark, könnt ihr etwas erkennen? Ich fürchte unsere schweren Schritte werden weit durch diese Tunnel getragen. Sie wissen um unsere Anwesenheit, doch haben sie uns noch nicht angegriffen. Vielleicht sind sie uns doch nicht feindlich gesonnen und verstecken sich nur." flüstert er hinter sich.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 06.09.2019, 10:05:18
"Ich könnte probieren mich meinerseits etwas weiter nach vorne zu wagen. Mich werden sie bestimmt nicht hören. "
Ragni begibt sich nach vorne und bleibt vorerst noch hinter der Wegbiegung, dann begibt er sich auf alle viere und spitzt seine Ohren. Mit spitzen Fingern zieht er den Glasstopfen aus einem kleinen Fläschchen[1] und kippt es in einem Zug runter. Seine Nase zuckt ein paar mal und seine Konturen fangen an zu verschwimmen. Nach wenigen Augenblicken ist er unsichtbar und läuft auf allen vieren geduckt in die Dunkelheit.[2]
 1. Potion of Invisibility
 2. Perception: 28 , Stealth: 38
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 06.09.2019, 13:41:57
Ragni folgt dem Tunnel für ein paar Minuten, wobei er darauf achtet, möglichst im Verborgenen zu bleiben und so wenig Geräusche wie möglich zu machen.

Schon kurze Zeit später gelangt er an den Eingang einer größeren Höhle. Auch hier finden sich die überall vorhandenen Abyssium Ablagerungen in den Felswänden, doch von den Gelegen der Vescavoren ist nichts zu sehen. Stattdessen hat eine kleine Gruppe Humanoider offenkundig diese Kammer als ihr Lager hergerichtet. Mehrere filigrane Zelte sind zu sehen und im Hintergrund scheint eine Art Gehege errichtet worden zu sein.

Zwischen den Zelten steht ein halbes Dutzend schlanker Humanoider die in einer Ragni unbekannten Sprache.

Ragni erkennt die Humanoiden als Elfen, doch ihrer Ausrüstung ist in dunklen Farbtönen gehalten, wie auch die Farbe ihrer Haut dunkel und farblos ist. Ihr Haar hingegen ist ausnahmslos weiß wie frisch gefallener Schnee.

Eine jung aussehende Elfenfrau in einer brutal aussehenden Plattenrüstung scheint die Anführerin zu sein, bei den zwei männlichen Elfen die vor ihr auf dem Boden Knien muss es sich um die Beiden handeln, denen Ragni hierher gefolgt ist.

Die Elfen wirken leicht überrascht, doch keineswegs beunruhigt, auch wenn Ragni annehmen muss, dass die Präsenz der Kreuzfahrer soeben aufgedeckt wurde.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 06.09.2019, 14:47:02
Ragni prägt sich die Position der Zelte, Anzahl und Lage der Ausgänge und Anzahl und Ausrüstung der Elfen so gut es geht ein. Leise auf allen Vieren begibt er sich dann so schnell es geht wieder zurück. Das Nachlassen des Trankes macht sich langsam bemerkbar und die Gespräche versteht er nicht, deshalb sollte er hier keine Zeit verschwenden.
Wieder bei seiner Gruppe angekommen berichtet er den anderen so gut es geht alle Einzelheiten vom Gesehenen.
Abschließend sagt er: "Es waren Elfen, allerdings hatten sie dunkle Haut und weiße Haare. Sie haben eine stark gepanzerte Anführerin.  Ich bin der elfischen Sprache leider nicht mächtig, deshalb konnte ich nicht verstehen was sie sagten, aber sie schienen uns bemerkt zu haben. Das hat sie jedoch keineswegs in Unruhe versetzt, also entweder fühlen sie sich uns stark überlegen oder sie denken nicht, dass es zu einem Kampf kommt. " 
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 07.09.2019, 11:55:09
"Drow.", knurrt Otham vernehmlich, nachdem Ragni ihnen berichtet hat. "Als ob die arroganten Baumknutscher nicht schon genug wären. Die halten sich ja für so schlau und überlegen. Aber ihre dunklen Verwandten sollen noch viel schlimmer sein. Nicht das ich schonmal einen in echt gesehen habe, aber was man sich so erzählt... sie sollen ziemlich tödlich sein und fressen wohl auch kleine Kinder oder Betrunkene."

Wahrscheinlich sind es nicht viel mehr als Gerüchte, aber man glaubt was man immer wieder hört. Otham zuckt mit den Schultern: "Da sie anscheinend wissen, dass wir da sind können wir wohl auch einfach weiter gehen und sehen wie es sich entwickelt.", schlägt Otham vor.

Einige Augenblicke wartet er auf Gegenvorschläge und macht sich dann in die Richtung auf aus der Ragni kam. Kurz bevor er die offenere Höhle des Drowlagers betritt atmet er kurz durch und tritt dann entschlossen vor.

"Die Götter zum Gruße.", wobei er wissentlich offen lässt welche er damit meint. "Bitte verzeiht unser Eindringen, ihr seid nicht zufällig für das ständige Gesurre über unseren Köpfen verantwortlich? ", spricht Otham die Höhlenbewohner auf elfisch an.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 07.09.2019, 22:08:18
Othem läuft geradewegs in die Arme einer Gruppe aus etwa einem Dutzend Dunkelelfen.

Die meistender finsteren Elfen tragen beschlagene Lederrüstungen in dunklen, fast schwarzen Blau- oder Purpurtönen und führen eine Auswahl unterschiedlicher kurzer Klingen und eine Armbrust mit sich, doch zwei weibliche Elfen an der Spitze des Trupps sind schwerer bewaffnet und tragen Brustplatten von offenkundig hochwertiger Fertigung.

In der Mitte der Gruppe befindet sich die von Ragni bereits beschrieben Anführerin, die ohne eine Spur von Nervosität auf Otham zugeht und die Mundwinkel zu einem mehrdeutigen Lächeln verzieht.
In Gemeinsprache, wenn auch mit starken Akzent spricht sie Otham an:

(https://postimages.org/)
"Ihr seid mehr als nur tapfer, Oberflächenbewohner. Nicht viele Eurer Art wagen sich in ein Nest des Abgrunds und spazieren dann auch noch so sorglos in ein Lager der Drow?
Seid Ihr tollkühn oder närrisch, Halbling?
Erzählt man sich dort wo Ihr herkommt keinerlei Geschichten über mein Volk? Es gab eine Zeit, da steckt die Furcht vor den Drow Euch Oberweltlern tief in den Knochen. Mir scheint die alten Wunden sind zu gut verheilt, vielleicht ist es an der Zeit sie wieder zu öffnen?"


Otham bemerkt wie alle anwesenden Drow zeitgleich die Hand an ihre Waffen legen, wobei die fließenden Bewegungen ohne Hast, sondern mit tödlicher Präzision ausgeführt werden.

Die Anführerin der Drow lässt den Blick über Otham und seine hinter ihm auftauchenden Gefährten schweifen, bevor sie fortfährt:

"Soviel Spaß es mir auch machen würde, Euch die Haut abzuziehen und sie wie einen Teppich an die Wand zu hängen, Ihr wirkt nicht vollkommen inkompetent.
Warum erzählt ihr mir nicht, was euch an diesen unwirtlichen Ort führt und vielleicht finden wir einen Weg wie ihr kostbare Haut behalten könnt? Wenn Ihr Euch als nützlich herausstellt, werden wir vielleicht sogar gute Freunde, wer weiß? Und wenn nicht... nun, wir langweilen uns schon seit längerem. Ich bin sicher Ihr seid zumindest für ein wenig Unterhaltung gut."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 08.09.2019, 11:08:58
"Oh glaubt mir, die Geschichten werden nachwievor erzählt.", er wechselt in die Gemeinsprache und verbeugt sich leicht. Bei dieser Bewegung landet seine Hand selbst an dem Griff seines Rapiers: "Nennt es wie ihr es wollt närrisch oder tollkühn; wir würden es pragmatisch nennen. Wir müssen hier weiter, zurück ist keine Option. Nicht bevor wir dafür gesorgt haben, dass der Schwarm verschwindet."

Er schaut der Anführerin tief in die Augen: "Doch glaubt mir eins, sosehr wir auch keinen Konflikt mit euch wünschen. Solltet ihr diese Situation mit Waffengewalt lösen wollen, wird es kein leichtes für euch sein. Wir haben den Stürmkönig in all seiner Macht gesehen und überlebt.", dies ist zwar keine Lüge, doch es klingt eher so als hätten sie einen aktiven Part im Geschehen gehabt und wären nicht einfach nur in die Tiefen unter Kenabres gefallen.

"Doch was wollt ihr von uns?", fragt Otham wirklich interessiert: "Ansonsten würden wir ja hier wohlkaum reden oder?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 09.09.2019, 11:03:43
Die Drow lacht laut.

(https://postimages.org/)
"Den Sturmkönig? Ihr seid Khorramzadeh, dem Lord von Iz gegenübergetreten? Ihr seid eine amüsante Kreatur, Halbling.
Ohne mit der Wimper zu zucken, tretet ihr einer feindlichen Übermacht entgegen, ihr blickt einer Tochter von Haus Parastric direkt in die Augen ohne Furcht zu zeigen und Ihr lügt mir obendrein direkt ins Gesicht. Ich wünschte, meine Soldaten hätten nur einen Bruchteil Eures Mutes. Was ein Prachtexemplar von einem Mann!

Aber Ihr verkennt Euren Platz, Oberflächenbewohner. Ich, Baleana Parastric, vierte Tochter der Mutter Oberin bin nicht auf der Position gelandet, auf der ich heute bin, indem ich jedem beliebigen Außenseiter, noch dazu einem MANN erlaube mir seine Fragen zu diktieren.

Ihr werdet antworten oder ich werde Euch wie einen Hund verprügeln. Wenn mich Eure Antworten zufrieden stellen, werde Ihr selbst Gelegenheit haben mir Fragen zu stellen und nicht umgekehrt!
Testet nicht meine Geduld!"


Die letzten Worte spuckt die Drow förmlich aus und ihre Hand wanderte zu dem Griff einer Peitsche die aufgerollt an ihrer Hüfte hängt.[1]
 1. 
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 09.09.2019, 15:39:07
"Nun denn vierte Tocher aus dem Hause Parastric, die Götter sorgen dafür, dass jeder seinen Platz auf dieser Welt findet. Wenn ihr also das Sagen habt, wird es dafür einen guten Grund geben. Aber bitte entschuldigt meine Unwissenheit, aber ihr habt keine Frage gestellt.", Otham verneigt sich erneut leicht gegenüber der Frau, doch dieses Mal um ein Grinsen zu verbergen.

"Also dann Tochter des Grauens, was ist eure Frage, aufdass ich euch nicht mehr beleidigen muss. Doch ich habe nicht gelogen über den Sturmkönig."[1]
 1. Diplo zum Überzeugen: 15 (nat. 1)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 09.09.2019, 16:31:29
Razgrim steht hinter Otham, das Banner in der einen Hand und die Andere zur Faust geballt. Die Drow sind ein niederträchtiges, hinterlistiges und intrigantes Volk. Sie ähneln ihren Oberflächen Bewohnern höchstens in der Arroganz, die sie offensichtlich zur Schau stellen.

Für einen Moment sieht er zu Baldark hinüber. Er würde ihn nicht verurteilen, sollte er in Windeseile einen Pfeil ziehen und ihn der überheblichen Frau zwischen die Augen schießen. Die meisten seines Volks würden nicht mal mit der Wimper zucken, da hätten sie bereits ihre Äxte gegen die Dunkelelfen geführt, ganz gleich welchem ihrer furchtbaren Häuser sie entsprungen sind.

Doch was hatten sie schon für eine Wahl, ihr Ziel war und ist die Vescarvoren-Königin.

''Er ... gab euch bereits die Antwort, die ihr ... verlangt habt. Unser Ziel ist die Ausrottung des Dämonenschwarms in diesen Kammern."[1] Razgrim tritt ruhig neben Otham, die Augen zu Schlitzen geformt und beobachtet die Reaktionen der Priestern. Was für einen Grund hat sie wirklich, sie nicht sofort anzugreifen?[2]
 1. Diplomatie 7
 2. Sense Motive 23
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 09.09.2019, 23:01:32
Drow! Damian konnte gar nicht schnell genug reagieren, so dass er mit Schrecken mit ansehen muss, wie sie geradewegs in einen Trupp von Dunkelelfen laufen, der zu allem Überfluss auch noch von einer Tochter der Oberin Haus Parastrics angeführt wird. Dem Haus, dessen Schutzpatron Haagenti ist, der Dämonenfürsten der Alchemie. Also war der Drider höchstwahrscheinlich ein Ergebnis der abartigen Fleischformungs-Experimente dieses Hauses. Die Expertise auf dem Gebiet der Fleischformung und die Erschaffung zahlreicher Monstrositäten stellt den Grund dar, weswegen dieses eigentlich kleinere Haus seinen Machterhalt unter den mächtigen Häusern der Zwölf bewahrt.

Allerdings war es nur die vierte Tochter und auch, wenn Damian wenig von der Kultur der Dunkelelfen verstand, so doch, dass ihnen dieses Wissen einen Vorteil verschaffen könnte. Die Drow Hierarchie war hart und es gab praktisch nur Aufstieg durch Fall eines Schwächeren. Die Tochter ist aus einem bestimmten Grund hier und dieser Grund mehrt entweder den Ruhm ihres Hauses oder er verleiht ihr einen Vorteil gegenüber ihren Schwestern. Wenn Baleana sehr ambitioniert ist, dann sogar gegenüber ihrer eigenen Mutter. Wenn es ihnen gelingen würde, dieser Drow in die Karten zu spielen, ließe sich ein Kampf höchstwahrscheinlich vermeiden.

"Verzeiht meine Gefährten, Baleana Parastric. Sie wissen nicht, dass sie mit einer Tochter der Mutter Oberin Astranovidova Parastrics sprechen, der Herrin eines der 12 mächtigen Adelsgeschlechter in der größten Stadt der Drow, Zirnakaynin, dem letzten Heim der Elfen."[1]

Damians Spiel war riskant. Er sprach hier mit Sadisten, die einem der grausamsten Dämonenfürsten ergeben waren, aber ein Kampf, hier tief im Nest der Vescavorkönigin war schlicht und ergreifend Wahnsinn. Außerdem hatte Otham Recht. Noch redeten sie und dafür muss es einen Grund geben.

"Ich aber erkenne Eure Position. Wir sind hier, um die Vescavorkönigin zu töten. Sie allein ist unser Ziel. Vielleicht ja sogar unser gemeinsames Ziel."[2]
 1. Wissen (Geschichte): 24.
 2. Diplomatie: 18.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 10.09.2019, 14:52:16
Stur hält Baldark seinen Blick auf die Decke gerichtet, Ausschau haltend nach dem Erzeuger der bereits entdeckten Spinnenfäden. Beide Parteien hatten mit dem Gegenüber nicht gerechnet. Wie auch an solch einem Ort? Was allerdings auch bedeutet, dass alle ein klares Ziel verfolgen, dessen Erreichen ein Konflikt eher im Weg stehen würde.

Es ist das erste Mal, dass Baldark einem Drow begegnet. Er kennt zwar die Erzählungen und ihm ist die Fehde zwischen den Zwergen und den Drow bewusst, doch hegt er keinen persönlichen Groll gegen sie. Was seine Begründung vermutlich in der mangelnden Nähe zu seiner Herkunft und dessen Erbe findet.

Hastig fokussiert er seine Gefährten und ihre Gegenspieler, um sich ein Bild der Situation zu machen, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen außerhalb der Konversation richtet. Er ist sich sicher, dass zumindest Damian alles in seiner Macht stehende tun würde, um eine Auseinandersetzung zu vermeiden und wenn es eine Möglichkeit geben sollte dies zu Stande zu bringen, jener sie auch am ehesten finden würde.

So hält Baldark sich für das Erste bedeckt. Mit dem Bewusstsein, dass der Griff zum Pfeil immer die letzte Option sein kann.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 10.09.2019, 17:38:27
Baleana Parastrics Gesichtzüge entspannen sich ein Stück als Damian spricht.

(https://postimages.org/)
"Ein Männchen mit Manieren, na endlich. Ihr solltet Euren Kameraden etwas Etikette beibringen, ihre Erziehung lässt zu wünschen übrig. Wer auch immer Eure Herrin ist, sie lässt Euch ganz offensichtlich sehr viele Freiheiten.
Sei es drum, die Beziehung einer Herrin der Oberwelt zu ihren Untergebenen interessiert mich nicht.

Was mich dagegen interessiert ist, dass Ihr hier seid um die Königin der Vescavoren zu töten. Ihr kommt den ganzen weiten Weg hierher, an den Rand der Weltenwunde, um einen Dämon mittleren Ranges zu töten? Gefährlich, zweifelsfrei, aber doch nicht für die Grenzen der Oberweltnationen?
Eine unmittelbare Bedrohung geht von der Königin und ihrem Schwarm nicht aus, soviel ist sicher. Selbst die Existenz des Schwarms dürfte nicht offenkundig sein, es gibt in der näheren Umgebung weder eine Feste, noch eine Siedlung.
Das heißt entweder seid ihr an den alten Ruinen interessiert und der Schwarm behindert Euch bei deren Erkundung oder aber Euer eigentliches Ziel liegt tiefer in der Weltenwunde und der Schwarm hindert Euch am Weiterkommen.

Die Tatsache, dass Ihr über die Königin des Schwarms sprecht und nicht die andere, viel interessantere Kreatur, lässt mich ahnen, dass Ihr nicht viel über diesen Ort wisst.
Daher tendiere ich dazu anzunehmen, dass Euer eigentliches Ziel auch nicht an diesem Ort liegt. Aber wo dann?
Was liegt am Ende dieses Flussbetts?"


Die Drow lässt verspielt eine Strähne ihres langen Haars durch die Finger gleiten und scheint dabei nachzudenken.

"Ich bin nicht allzu sehr mit der Oberfläche vertraut, aber liegen nicht die Ruinen einer Stadt am Ende dieses Flusses? Eine alte Stadt der Oberwelt, überrannt von den Dämonen. Der Name kommt mir jedoch nicht in den Sinn, für uns sind die Kriege der Oberwelt nicht von Belang.
Aber... eventuell jemand anders sich dafür interessieren wohin eure Reise führt? Was ist Eure Aufgabe? Erkundung? Spionage? Womöglich ein Anschlag? Ein Auftragsmord?

Wir Drow handeln seit Jahrtausenden mit den Dämonen. Wären Informationen über Euch vielleicht etwas wert? Ein Gefallen, auch eines niederen Dämonen ist immer zu gebrauchen."


Baleana lächelt und zuckt mit den Schultern.

"Aber vielleicht wollt Ihr mir ja ein besseres Angebot machen? Angenommen Ihr würdet mir helfen einen... Rivalen zu beseitigen - niemand rechtschaffenden, versprochen - und seine Diener und seine Arbeit gleichermaßen verschwinden lassen, nun ich könnte mir vorstellen Euch niemals begegnet zu sein."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 10.09.2019, 23:45:04
Die Anspielung einer Drohung in Kombination mit einem verlockenden Versprechen. Genau, was er erwartet hat: ein Handel. Zumindest, bis sie ihren Teil der Abmachung erfüllt haben, denn nichts würde die Drow daran hindern, sie dann an einen Dämon zu verraten. Für sie verläuft das Spiel nach ihrer Hand und eben aus diesem Grund keimt in Damian die Hoffnung auf, diesen Konflikt friedlich lösen zu können.

Die Drow hat nämlich auch frei heraus zugegeben, dass sie nicht weiß, wie wertvoll ihre Entdeckung ist. Wüsste der Sturmkönig, dass eine Armee auf Drezen vorrückt und auf eine Belagerung vorbereitet ist, wäre davon auszugehen, dass er selbst oder andere mächtige Dämonen unvermittelt in ihre Reihen teleportieren würden und sie in Stücke reißen würden. Aber die Drow glaubt nur, dass ein Dämon an ihnen Interesse haben könnte, was offenbart, dass sie weder Baphomet noch Deskari dient.

Viele können Dämonen und Teufel nicht voneinander unterscheiden und fassen beide als Scheusale des Abgrunds zusammen, doch beide trennen Welten. Ein Teufel wüsste den Wert einer Information zu schätzen, ganz gleich, ob er sich mit einem anderen Teufel im Krieg befinden würde. Ein Dämon ist unberechenbar und es ist nicht sicher, ob er sich überhaupt an so etwas wie einen Handel halten würde. Hierin gleichen sie den Drow, welche die freigeistige Natur der Elfen teilen. Das Baleana ihnen durch ihren vermeintlich geschickten Schachzug also wirklich schaden könnte, ist unwahrscheinlich. Im Gegenzug gibt sie aber ebenfalls freimütig preis, dass sie nicht selber gegen ihren Rivalen vorgehen kann oder darf und daher auf Hilfe angewiesen ist. Damian hat eine Ahnung, um wen es sich handeln könnte.

" Seid gewiss, Baleana, Tochter des Hauses Parastric, dass ihr unsere volle Aufmerksamkeit habt. Ihr sprecht von einem Rivalen, also einem Männchen. Ich würde auf einen Magier tippen, aber da es sich um Euer Haus handelt und die Drider oder Drinnen nicht bei Euch sind, halte ich einen Alchemisten für wahrscheinlicher. Ihr müsst uns nur den Weg weisen."

Damian ist kein Mörder, aber kein Gott der Himmel würde die Verbrechen eines Alchemisten gutheißen, der sich auf die abartige Technik des Fleischwandelns spezialisiert hat. Viel hellhöriger ist Damian allerdings bei der Andeutung der Drow auf die andere Kreatur geworden. Fleischwandler experimentieren und tief in diesem Nest muss es Ruinen geben, die etwas beherbergen, was das Interesse des Alchemisten geweckt haben muss. Wenn es Ruinen sind, könnte die Kreatur vor dem Riss der Weltenwunde hier heimisch gewesen sein, vielleicht also sogar friedlich sein und ihrer Hilfe benötigen. Es ist nur eine Theorie, aber wert, ihr nachzugehen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 11.09.2019, 22:43:06
Baleana hebt die Augenbrauen und streicht sich dann durchs Haar.

(https://postimages.org/)
"Ziemlich scharfsinnig für ein Männchen. Jemanden wie Euch nicht an einer kurzen Leine zu halten ist für gewöhnlich sehr, sehr gefährlich.

Eure schnelle Auffassungsgabe und bereitwillige Dienstbarkeit gefällt mir jedoch. Wenn Ihr mir jetzt noch beweist, dass Ihr nicht nur ein Experte in der Diplomatie seid - vielleicht behalte ich euch am Ende gar?"


Die Drow lacht schallend und ein Teil Ihres Gefolges wirkt ebenfalls amüsiert oder tut zumindest so.
Anschließend deutet die Anführerin der Drow auf einen Tunneleingang in der Nähe.

"Ihr folgt diesem Gang bis zur nächsten Gabelung, haltet euch dort links und bei der nächsten Abzweigung links. Die Kammer meines alten Freundes ist eigentlich gar nicht verfehlen.
Solltet Ihr meinen Namen erwähnen, wäres es besser für Euch wenn Ihr dafür sorgt, dass niemand überlebt. Wenn ich gezwungen bin hinter Euch aufzuräumen, werdet Ihr Euch wünschen einfach nur einen qualvollen Tod gestorben zu sein!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 13.09.2019, 14:42:16
Mit hochgezogener Augenbraue mustert der Zwerg Damian, doch leicht überrascht von dessen Antwort und Dienstbereitschaft.

Ihr Ziel ist die Vescavor Königin. Die Drow waren eine nicht zu erwartende Begegnung, deren Verstrickung man so weit es geht aus dieser Geschichte ausklammern sollte. Ihr Angebot ist lächerlich und es würde für die Gruppe keinen Sinn ergeben dieses anzunehmen.
Einen anderen Kampf für die Drow zu fechten, um den Konflikt mit ihnen zu vermeiden. Sie würden einen Weg einschlagen, der von ihrem eigentlichen Ziel abführt. Für ein Versprechen von einem Drow, welche dem Ruf in Sachen Intrigen der Dämonenbrut nacheifern. Sie würden das Risiko auf zwei Auseinandersetzungen auf sich nehmen, wenn sie im Gegenzug das Hindernis hier und jetzt aus der Welt schaffen könnten. Zu all diesem würden sie sich als Knechte für eine feindliche Gruppierung anbieten.

Und doch hat auch Baldark aufgehorcht als eine andere und angeblich interessantere Kreatur erwähnt wurde. Damian hat anscheinend entschieden dieser Andeutung nachzugehen und diesbezüglich Licht ins Dunkle zu führen. Wer weiß, was man zu finden vermag? Vielleicht einen Verbündeten. Und sie haben immer noch keine Lösung für den Vescavorenschwarm selbst, sollten sie erfolgreich die Königin eliminiert haben. Alles überblickend dient diese Mission nur der Überwältigung eines einzelnen Hindernisses auf ihrer langen Reise und sie können es sich nicht leisten einen Hoffnungsschimmer, sollte er auch noch so klein sein, auszuschlagen.

Nachdenklich schweift sein Blick auf Razgrim mit der Erwartung, dass dieser am wenigsten bereit ist dem Angebot der Drow nachzugehen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 18.09.2019, 11:33:56
Otham klatscht plötzlich in die Hände und fährt selbst bei dem lauten Geräusch zusammen: "Nun dann da hinten links.", fasst der Halbling das Gesagte nochmal kurz zusammen.

"Nun denn entschuldigt uns. Vielleicht würdet ihr Hochherrschaftliche Baleana es uns erlauben diesen Weg zu nehmen.", dabei zeigt er auf die Dunkelelfen, die den Weg vor ihnen nach wievor versperren. Ganz wohl ist ihm bei dem Gedanken nicht Arbeit für die Dunkelelfen zu übernehmen. Aber besser als hier zu stehen und mit der von sich selbst eingenommen sogennanten x. Tochter von was auch immer zu sprechen ist es alle male.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 22.09.2019, 18:42:24
Baleana zuckt mit den Schultern und gibt den Weg frei.
Die Helden gehen mit wachsamem Blick durch die Reihen der Drow und obwohl die Dunkelelfen nicht unbedingt freundlich wirken lassen sie die Helden passieren.

Auf der anderen Seite der Höhle wartet der von Baleana beschriebene Tunnel. Der Tunnel ist annähernd rund und mit etwa 6 Meter Durchmesser größer als die Tunnel, durch die die Helden in den Bau gelangt sind.
Auch hier finden sich die grünlich leuchtenden Abyssiumadern im Gestein, es sind jedoch weit und breit keine Vescavoren zu sehen, weder geschlüpfte Exemplare noch Brutgelege.

Am Ende des Tunnels flackert ein gelbes Licht und je näher die Helden kommen, desto lauter wird ein Summen und Dröhnen, dass bald so laut wird, dass man die eigenen Schritte nicht mehr hören kann.

Schließlich betreten die Kreuzfahrer eine geräumige Höhle.
Als Erstes fällt den Helden die bizzare Apparatur auf, die in der Mitte der Kammer steht. Zwei gewaltige Tanks, Glaszylinder gefüllt mit einer leuchtenden Flüssigkeit, stehen in ein paar Schritten Entfernung zueinander auf einer Plattform. In der Flüssigkeit der Tanks schwimmt je eine monströse Kreatur, auf der linken Seite treibt ein enorm großer Vescavor, auf der der rechten eine vierbeinige Kreatur, deren gedrungener Körper mit goldenen Panzerplatten überzogen ist. Der Kopf des Monsters ist mit Hörnern übersät und wuchtige Hauer ragen aus seiner schweineähnlichen Schnauze.[1]
Beide Kreaturen scheinen am Leben zu sein, wirken jedoch so geschwächt, dass sie sich nicht aus eigener Kraft aus ihrem Gefängnis befreien können.

Direkt vor den Tanks steht ein dürrer Mann, der unter all den Bandagen und Werkzeuggürteln, die seinen Körper bedecken, kaum noch als Dunkelelf ausgemacht werden kann.
Der Drow fährt herum und funkelt die Helden aus ungesund grün leuchtenden Augen an.

(https://postimages.org/)
"Bei Haagenti! Baleana, ich habe keine Geduld für weitere Störungen! Ihr gefährdet das Experiment! Haltet Euch und Eure Handlanger zurück, bis... halt! Ihr seid keine Drow.
Hat Baleana neue Sklaven gefangen? Was soll ich mit Euch machen? Ich brauche keine humanoiden Testobjekte! Wenn es so einfach wäre, hätten wir Zirnakaynin nie verlassen müssen!
Fort mit Euch, Sklaven! Lauft zurück zu Eurer Herrin! Sagt Ihr, dass Ghaunar keinerlei Verwendung für Euch hat und das Sie sich aus meiner Forschung endgültig heraushalten soll!"
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 22.09.2019, 19:16:57
Razgrim folgt den Anderen. Niemals würde er auf einen Tauschhandel einer Drow eingehen, einer Priesterin der Spinnengöttin. Sie würde niemals Wort halten, doch kann er seinen Sinn für Ehre und Aufrichtigkeit unterdrücken, bis sie in den Tunneln verschwinden und die Höhle der Dunkelelfen verlassen haben. Dann platzt es jedoch aus ihm heraus.

"Ihr glaubt doch nicht für einen Moment, dass sie uns gewähren lassen wird, selbst wenn wir ihr diesen 'Gefallen' erweisen. Mir zieht es den ganzen Bart nach innen, wenn ich darüber nachdenke im Namen dieser Brut zu handeln! Ich sage wir erledigen sie alle und..."

Doch seinen Satz kann der Zwerg nicht zu Ende führen, als hinter der nächsten Ecke das bizarre Labor eines auf den ersten Blick verqueren alten Elfen auftaucht.

'Nun hält man mich auch noch für einen Sklaven, mich, einen Priester Hochhelms!' Die eine Augenbraue bis tief in die Stirn gezogen, atmet Razgrim schwer. Er ist sichtlich wütend und nicht zufrieden mit der Situation. Langsam aber sicher weicht sein seine Weisheit dem Urinstinkt und dem Ehr-Gedanken seines Volkes.

"Bezeichnet mich noch einmal als Sklaven Dunkelelf und ich zerschmettere euren Kopf höchstpersönlich mit meinem Streithammer!" sagt er halblaut, für die Umstehenden zu verstehen und knirscht mit den Zähnen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 22.09.2019, 21:18:46
Das Labor lässt das Herz der kleinen Ratte sofort höher schlagen. Er beäugt die Behälter genau und geht an dem Dunkelelfen vorbei ohne seine Worte zu beachten. Für solche Banalitäten wie Begrüßungen gibt es im Angesicht der Wissenschaft für Ragni keinen Platz und so bekommt er gar nicht mit, was der Elf oder Razgrim eigentlich sagen.
Als er die Luft des Labors ein paar Augenblicke geschnuppert hat, dreht er sich zu dem Elf um.
"Was genau macht ihr hier? Mit Sklaven zu experimentieren war immer einer meiner Träume. Natürlich kein Traum, den ich ausleben würde. Es war eher so eine kleine Tagträumerei, die immer wieder kehrt. Die moralischen Bedenken waren bei mir leider zu groß, aber ihr scheint damit kein Problem zu haben. Also ist mein Interesse natürlich groß."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.09.2019, 09:20:19
Der Drow stutzt, als Ragni einfach so an ihm vorbei läuft.

(https://postimages.org/)
"Rattenvolk, uh, wie lästig. Eine schwache Rasse ohne jeglichen Nutzen. Jedwede Transformation eines solch banalen Körpers wäre vertane Zeit und verschenkte Ressourcen.

Hinfort mit Euch, Rattling! Fasst hier bloß nichts an! Was versteht ein Rattenvolk schon von der hohen Kunst der Fleischformung?! Ihr habt keinen blassen Schimmer welch bahnbrechendes Experiment hier im Gange ist!

Die Fleischformung Humanoider ist trivial, seit Jahrhunderten sind die Formeln und Extrakte, die Prozedur und die Ergebnisse unter den Meistern der Alchemie bekannt. Doch ich, Ghaunar, werde etwas Neues schaffen! Eine Fusion celestischen und dämonischen Fleischs! Eine Chimäre des Chaos und der Ordnung zum Ruhme des Herrn der Transformation!

Amüsanterweise ist eines meiner Testsubjekte ein Schützling Bharnarol. Ist das nicht köstliche Ironie? Ich werde den Diener eines Halbgotts der Alchemie transformieren!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 24.09.2019, 15:29:51
Ein wenig um die Zylinder schlendernd, ignoriert Ragni gekonnt alle Äußerungen des Elfs, die ihn vertreiben sollten. Fast schon als Erwiderung lehnt er sich lediglich gegen einen der Tanks, aber das ist wohl nur ein Zufall, denn seine Gedanken schweifen von dem großspurigen Gerede des Elfen ab.
In Gedanken erlebt er den Moment, in dem er Otham erzählt hat, dass er Wissenschaftler hasst, die mit der Wissenschaft nur zerstören. Er entscheidet sich den Elfen nach kurzem grübeln erstmal zu verbessern. Von einem so selbstgerechten Wissenschaftler lässt er sich Fehler in Rassenkunde nicht gefallen. Beim Namen Bharnarol spitzt er seine Ohren. Sein Glauben ist etwas intimes und er dachte immer, dass man ihm das nicht ansehen würde. Er fühlt sich komischerweise ertappt, auch wenn der Elf davon wohl gar nichts wusste.
"Zunächst mal bin ich gar kein Wesen des Rattenvolks. Jedem halbwegs fähigen Wissenschaftler sollte auffallen, dass ich kein Abkömmling des Rattenvolks bin sondern ein Mischwesen. Und zweitens habe ich schon ein ganz ähnliches Experiment durchlebt, als ich geboren wurde. Die Veränderung an meinem Körper durch die Weltenwunde könnte man als dämonisch bezeichnen. Dein Experiment ist also nichts weiter, als eine Kopie meiner Geburt. Du solltest ein wenig von deinem hohen Ross steigen. Auf vier Beinen lernt man am Boden zu bleiben. Das kann ich dir nur empfehlen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 26.09.2019, 09:49:01
Ghaunar lacht heiser.

(https://postimages.org/)
"Eine Kopie Eurer Geburt? Ich transmutiere die rohe Kraft von Ordnung und Chaos in einem blasphemischen Akt beispielloser Brillanz und Ihr wollt mir erzählen, Ihr wurdet so geboren?
Eine minderwertige Kreatur, ein Sklave, noch dazu von der Oberfläche glaubt meiner Forschung ebenbürtig zu sein?"

Ein schlechter Scherz! Ich werde Euch zeigen, wie insignifikant Euer Dasein ist, Rattling!
Ihr glaubt in der Kunst der Alchemie bewandert zu sein? Lächerlich!

Für Euren unbedarften Kommentare sollte ich Euch von meinen Dienern in Stücke reißen lassen!


Baldark und Damian haben schon beim Betreten der Höhle gemerkt, dass der Alchemist nicht allein ist. Im Hintergrund der Kammer, auf halber Höhe zwischen Decke und Boden, bewegen sich zwei große Kreaturen durch die Schatten, höchstwahrscheinlich die bereits von Damian erwähnten Drider.

Der Alchemist wirft Ragni einen glühenden Blick zu, beruhigt sich dann doch aber zusehends und schüttelt langsam den Kopf.

"Ich sollte mein Temperament zügeln, derartige Gefühlsausbrüche sind eines Wissenschaftlers nicht würdig.
Mein Ziel ist in greifbarer Nähe, jede Ablenkung kann das Experiment ruinieren. Stellt Euch in eine Ecke, Sklaven, und stört mich nicht weiter. Ihr dürft zusehen, wie ich Geschichte schreibe. Wenn das Experiment Erfolg hat lasse ich Euch vielleicht sogar am Leben."

Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 27.09.2019, 02:11:25
Ragni richtet sich auf und versucht mit seinem nun nicht mehr ganz so buckligen Rücken zu signalisieren, dass sie er sich und den Dunkelelfen als ebenbürtig betrachtet.
"Eure Hybris löst in mir Trauer aus. Mein Dasein als bedeutungslos zu bezeichnen, ist ebenso richtig, wie unser aller Dasein als bedeutungslos zu bezeichnen. Wir leben, sterben und schaffen ohne einen Grund. Also denkt ja nicht, dass euer Experiment irgendeinen Einfluss haben wird. Zumindest in der kosmischen Zeit spielt es keine Rolle. Es spielt aber eine Rolle für den Moment. Das Gleichgewicht von Chaos und Ordnung ist ein empfindliches Konstrukt.
Wie gerne würde Ragni jetzt darüber diskutieren, ob es so etwas wirklich gibt oder es sich die Wissenschaftler nur gerne so wünschen, aber diesen Drang bekämpft er ganz schnell.
Also kannst du weiter deine eingebildete Klugheit beweihräuchern oder du machst die Augen auf. Mach das, was ein Wissenschaftler machen sollte. Forsche und spiele dich nicht zu einem Gott auf. Egal welchen Ausgang dein Experiment nimmt. Es fordert mindestens zwei Leben.
...und das sind eineinhalb zu viel. fügt er in Gedanken hinzu.
Während er an die Vernunft des Alchemisten appelliert, probiert er den zweiten Teil seines Versprechens umzusetzen. Er fingert verstohlen in seinen Taschen und hält eine kleine Phiole mit dem Katalysator für seine Bomben bereit. Dabei versucht er dies so unbemerkt wie möglich zu machen.[1]
Falls dieser Irre wirklich sein Experiment in die Tat umsetzen will, ist er bereit, die Tanks damit zu zerstören.
 1. Stealth: 24
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 27.09.2019, 11:55:50
Während sich Ragni mit dem Alchemisten unterhält macht Otham ein paar Schritte an den Alchemisten heran. Nicht zu nah, aber nah genug um ihn schnell zu erreichen. Seine Hand ruht schon auf seiner Klinge. Er wartet nur auf den ersten Schritt. Sollte der Alchemist von Ragni abegelenkt genug sein, wird Otham ihn machen. Seine Klinge ziehen und angreifen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 27.09.2019, 12:09:12
Razgrim hat genug gehört. Er kann und wird nicht zulassen, dass diese Kreatur ihr Experiment fortsetzt, geschweige denn vollendet.

"An diesem Tag wurde ich einmal zu oft als Sklave bezeichnet. Ihr glaubt ihr habt Macht über uns, Dunkelelf? Mein Volk hat stets Sorge getragen euresgleichen nicht aus euren dunklen Löchern zu lassen, und so soll es auch heute sein. Ihr seid unbarmherzige böse Wesen, die nichts als Zerstörung suchen. Euch von dieser Welt zu tilgen wird mir eine Ehre sein."

Mit diesen Worten schlägt der Zwerg seine Standarte auf den Boden und um sie herum entsteht eine gelblich glimmende Kuppel.[1] Für ihn gibt es kein zurück mehr.
 1. Free: Sermonic Performance, Standard: Cast Magic Circle against Evil
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 29.09.2019, 16:12:33
Ghaunar ballt die dürren Hände zu Fäusten.

(https://postimages.org/)
"Närrischer Zwerg! Ihr wurdet als Sklave gebohren, Ihr werdet als Sklave sterben! Genug mit dieser Impertinenz!

Ibrix! Scallax! Kümmert Euch um diese Oberweltler!





Auf Ghaunars Ruf hin klettern zwei schaurige Spinnenwesen aus ihren finsteren Verstecken an der Höhlendecke. Die Kreaturen gleichen monströsen Arachnoiden, doch dort wo der Kopf sitzen müsste, erhebt sich der Torso eines aschfarbenen, entstellten Elfen. Die Drider greifen unverzüglich an![1]
 1. Kampf! (https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,8401.msg1069720.html#msg1069720)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 05.11.2019, 21:48:33
Die Kreatur aus dem zuletzt zerstörten Tank bäumt sich auf und stößt dann mit einem beinahe klagenden Schrei eine Wolke giftgrünen Nebels aus.
Otham duckt sich rasch, doch der Atemangriff scheint auf Ghaunar zu zielen und hüllt den in der Luft schwebenden Dunkelelf ein.

Otham sieht noch wie Ghaunar erschrocken die Hände vor das Gesicht hebt, dann fällt er wie vom BLitz getroffen aus der Luft und schlägt mit lautem Knall und dem Geräusch splitternden Steins auf den Boden der Höhle auf.

Als der Nebel sich ein Stück weit verflüchtigt hat, können die Helden erkennen, dass Ghaunars Körper starr und regungslos auf dem Boden liegt. Haut, Haare und Augäpfel des Dunkelelfen sind stumpf und von rauer Oberfläche und der Elf sieht nun aus wie eine Steinstatue seiner selbst. Ein Arm ist unnatürlich abgeknickt und scheint zumindest gebrochen zu sein.

Die Vescavoren summen noch einen Augenblick ziellos umher, doch der Tod der Königin scheint dem Schwarm jede Orientierung und Kampfeswille genommen zu haben. Langsam verflüchtigen sich die dämonischen Insekten und zurück bliebt nur die seltsame, schweineähnliche Kreatur aus dem zweiten Tank, die immer noch in den Trümmern des Tanks gefangen scheint. Zahlreiche Kabel und Röhren führen zwischen die goldenen Panzerplatten der Kreatur und stecken offenbar tief in seinem Fleisch.
Der Gorgon funkelt die Kreuzfahrer aus saphirfarbenen Augen an und spricht dann mit metallischer Stimme gebrochene Worte in der Handelssprache:

(https://postimages.org/)
"Ihr... Freund... oder zusammen mit Drow? Dienen Dämonen oder dienen Licht?! Schnell antworten oder auch Stein werden. Ihr alle sonst zu Stein werden."





Die Kreatur schnauft mehrmals und wirkt so als würde es ihr große Mühe bereiten zu sprechen. Derweil scheint die Maschin Ghaunars immer noch aktiv zu sein, denn das mechanische Summen und Klicken aus dem Sockel der Tanks und der sie verbindenden Rohrleitung ist noch nicht erloschen.

Die Königin der Vescavoren scheint zwar keine Gefahr mehr darzustellen, doch alle paar Sekunden geht ein Zucken durch den leblosen Körper, so als würde die Maschine dem Leichnam etwas zuführen oder entnehmen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 06.11.2019, 11:04:50
Ragni gewöhnt sich langsam an das Kämpfen, aber so ein Kampf wird ihm lange im Gedächtnis bleiben.
Es bewegt sich mit seiner geduckten Haltung auf den Eber zu und kann dabei nur an das Experiment denken. Sein Respekt vor dem monströsen Geschöpf und die Unlust in Stein verwandelt zu werden, lassen ihn am ganzen Körper vor Angst schwitzen. Seine Haare hängen nach so einem Kampf und der immernoch andauernden Angst klatschnass von seinem Körper.
Nun wir haben euch befreit und haben die Tanks zerstört. Wir haben die Dämonenkönigin und den Dunkelelfen angegriffen und zumindest einen von beiden getötet. Spricht das nicht für sich selbst? Weder dienen wir den Dämonen, noch der Dunkelheit oder den Drow. Die Maschinen laufen aber immernoch. Könnt ihr uns helfen sie ein für alle Mal abzustellen?
Seine Unfähigkeit, den Aufbau des Experiments zu entschlüsseln, erfüllt ihn mit Scham.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 06.11.2019, 18:28:57
Der Gorgon schüttelt sich, wobei sich die in seiner Haut verankerten Kabel straff spannen.

(https://postimages.org/)
"Es tut weh! Diese Maschine... bereiten große Schmerzen. Sie vergiften mich. Es brennen und stechen wie Nadeln aus Feuer! Hart mein Panzer, aber darunter nur Schmerzen.
Helfen, wenn ihr Freunde seid!

Ich will... nicht... sterben."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 06.11.2019, 19:06:39
Die kleine Ratte schaut sich die Maschine genau an und umrundet die Kreatur vor sich dabei mehrfach. Mit zitternden Fingern beginnt er die Kabel abzutasten. Er fängt an, den Versuchsaufbau zu verstehen. Als ihm klar wird in welcher Situation sie sich befinden, läuft es ihm kalt den Rücken runter.
Er beginnt den anderen die Lage zu erklären:"Ehm..also.. wir sind in einer Zwickmühle meine Gefährten." Dabei fängt er an ein paar Verbindungen zu lösen und hält die losen Enden in der Hand. "Der Alchemist wollte die Energien von den absoluten Gegensätzen Dunkel und Licht miteinander kreuzen. Das Experiment befindet sich nun wohl in einem Zustand, in dem genau diese Energien zum Teil nicht mehr in den Probanden sind sondern in der Maschine. Wenn wir nichts tun wird alles kollabieren und es kommt zu einer Explosion. Eine schöne, wie ich vermuten würde."
Er ist nun bei einem Schlauch angekommen, den er für den Wichtigsten hält und umschließt ihn mit den Hand.
"Die Königin kann keine Energie mehr aufnehmen, geschweige denn, dass wir das wollen und wenn wir schnell handeln, können wir verhindern, dass die dämonische Energie die heilige des Gorgons anreichert. Wir brauchen dafür einen Puffer. Etwas...Jemand, der die dämonische Energie in sich aufnimmt, um eine unkontrollierte Freisetzung zu verhindern und das Experiment trotzdem zu stoppen. Zum Glück haben wir einen Körper, der schon dämonische Veränderungen durch die Weltenwunde erlebt hat."
Ragni ist sich sicher, dass er jetzt handeln muss, sonst würde er sich nicht mehr trauen. Er versucht das Kabel so sanft wie möglich aus dem Keiler zu ziehen und ist erstaunt über die lange Nadel, die sich am Ende befindet. Mit einem Ruck rammt er sie sich ins Bein, zusammen mit den anderen kleineren Kabeln, die er noch in der Hand hält. Dann legt er einen Schalter um und entlässt die Energie in seinen Körper.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 07.11.2019, 09:39:15
Ragni spürt wie die Injektionsnadel in seinem Körper pulsiert und eine Woge fremdartiger Energie sich in seinem Körper ausbreitet. Die Chaosenergie fühlt sich wie ein zäher, öliger Schleim an, der tief in seinen Körper eindringt und alle inneren Organe füllt.
Zuerst wird ihm speiübel, doch bevor er sich übergeben kann packt ihn ein sengender Schmerz.
Es ist als hätte man sein Innerstes in Brand gesteckt. Heiße Flammen bringen das Blut in seinen Adern zum kochen, verbrennen seine Organe und schwärzen seine Knochen.
Tränen aus dunklem Blut fließen aus Ragnis Augen, als dieser vor unerträglichen Schmerzen den Körper krümmt und ein gepeinigter Schrei aus seiner Kehle dringt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 09.11.2019, 10:38:40
Die Ereignisse geschehen zu schnell als das Damian reagieren kann und so muss er mit Entsetzen mitansehen, wie Ragni sich planare Quintessenz des Abyss injiziert. Das Bild ist zu grotesk, um es zu greifen. Quintessenz ist die rohe Verkörperung der Ebenen, sie ist die Grundsubstanz allen Seins. Trifft Quintessenz auf eine Seele, entsteht ein Externar.

"Zurück!", donnert Damians Stimme und geht in Verteidigungsstellung, die Hände in blitzende Magie gehüllt.

Die rohe Essenz des Abgrunds birgt die Verdorbenheit des Abyss in sich, was nur die Möglichkeit zulässt, dass Ragni soeben seine Seele geopfert hat. Die Umwandlung zu einem Dämonen müsste kurz bevor stehen. Panik überfällt Damian und Entsetzen, wie sie so plötzlich einen Gefährten verlieren konnten.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 11.11.2019, 14:05:28
Noch während Baldark versucht die Erklärung des alchimistischen Experimentes nach zu vollziehen, rammt sich Ragni schon eine Nadel der bizarren Apparatur in seinen Oberschenkel.
Voller Entsetzten wird der Zwerg aus seinen Gedanken gerissen und stürmt zu seinem neu gewonnen Gefährten. Doch bevor er diesen erreicht, ist Ragni bereits auf seine Knie zusammengebrochen. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken zieht er mit einem Ruck das Injektionsinstrument aus dem nun pulsierenden Fleisch. Hilflos muss er mit ansehen wie etwas sichtlich durch Ragni's Körper strömt. Er hatte sich als Gefäß für etwas angeboten, das seinen Körper bis zum Überlaufen ausfüllen wird. Voller Entsetzten zucken Baldark's Augen über den Alchimisten und in all seiner Ohnmacht kann er bloß die Konsequenzen von Ragni's Handlung wahrnehmen.

Es ist Damian, der ihn aus der Resignation befreit. Wut schäumt in ihm auf. Er verflucht nicht nur die Umstände, in die sie verstrickt wurden, sondern auch sich selbst und seine Machtlosigkeit. Mit zusammengebissenen Zähnen und starrem Blick lässt er von Ragni ab. Seine Miene verfinstert sich, während seine rechte Hand nach seinem Köcher greift. Der Zwerg ist bereit das Notwendige zu tun, sollte es soweit kommen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 11.11.2019, 21:51:49
Vor Ragnis Augen verschwimmt die Höhle und seine Gefährten und weicht einer blutroten Welt aus sengendem Schmerz. Als Blut seine Wangen hinab rinnt, steigt ihm der Geruch von Eisen in die Nase und in seinen Ohren hämmert der wahnsinnige Chor des Abgrunds, eine Kakofonie unzähliger gepeinigter Seelen.

Während sein Körper in Flammen aufzugehen scheint, spürt der Alchemist, wie ihm sein sonst so analytischer Verstand entgleitet. Nichts scheint mehr Sinn zu geben, Chaos breitet sich in seinem Geist aus wie enorm potentes Gift und versucht Ragni um den Verstand zu bringen.

So kurz vor der Auslöschung seiner Existenz durch die rohe Energie des Abgrunds sind Ragnis letzte Gedanken bei seinem Lehrmeister Remigius.
Der alte Mann sitzt im Schneidersitz vor Ragni auf dem Boden, seine muskulösen Oberarme vor der Brust verschränkt. Der silberne Kopf eines altehrwürdigen Elefanten sitzt auf den breiten Schultern des Meisters und blickt den kleinen Alchemist kleinen klugen Augen an, um die sich ein Netzwerk aus tiefen Falten und Furchen bildet.

Rhythmisch schwingt der Rüssel des Elefanten hin und her, als Ragni Worte vernimmt, die nicht seinem Meister und vermutlich auch keiner anderen sterblichen Kreatur gehören. Das tiefe Brummen der Stimme erfasst seinen ganzen Körper und lässt den rasenden Schmerz verstummen, der soeben noch seinen Verstand zu ruinieren gedroht hat.

Ein äußerst gefährliches Experiment, Ragni. Auch wenn Erkenntnisse jedweder Art erstrebenswert sind, sind sie dies nicht um jeden Preis. Und dieser Preis war zu hoch, meinst du nicht?

Wenn sich ein Sterblicher wie du mit Quintessenz vermischt, wird er daran zugrunde gehen. Deine Körper hält den Energien nicht stand, dein Geist wird zerfetzt und dein Selbst wird zerstört werden. Unter normalen Umständen wäre dies dein Tod, junger Ragni.


Der Elefant blinzelt und zuckt kurz mit den Ohren.

Doch Bharnarol weiß, dass du nicht aus reiner Neugier gehandelt hast, sondern um ein Leben zu retten. Ein Leben eines meiner Schützlinge noch dazu. Selbstlosigkeit und Güte haben dich zu einer schrecklichen Tat mit ungewissem Ausgang verleitet, anders als der Dunkelelf, der nur von Gier und Bösartigkeit bewegt wurde.

Ich werde dir meinen Segen geben, Ragnos Zrukan Zakro, auf dass dein Geist ein Bollwerk bildet gegen das Chaos des Abgrunds in deinem Körper. Dein Leib wird sich verändern und die rohe Kraft des Abgrunds wird für immer in deinen Adern fließen, doch dein Verstand wird dir erhalten bleiben. Du selbst bist nun ein Experiment, vielleicht eines der bedeutendsten des Multiversums.
Nur du und du allein wirst beeinflussen können, ob das Experiment deiner Existenz scheitern oder erfolgreich sein wird. Du hast dein Schicksal selbst in der Hand.


Der Elefant nickt zufrieden und Ragni wird plötzlich wieder von den glühend heißen Schmerzen gepackt. Doch auf einmal ist da noch etwas anderes, etwas Helles und Kühles, auf das er sich konzentrieren kann, um die Schmerzen zurückzudrängen. Ragni nimmt all seine verbliebene Kraft zusammen und klammert sich an diesen einen Funken, der auf einmal in seinem Verstand aufgetaucht ist.

Die Helden haben mittlerweile einen Kreis um ihren schreienden Gefährten gebildet und nach Damians Ausruf vorsorglich ihre Waffen gezogen.
Mit dem Schlimmsten rechnend müssen sie mit ansehen, wie Ragnis Körper sich verändert, wie sein Fell sich aufrichtet und jedes Haar wie ein Dorn von seinem Körper absteht, wie seine Gliedmaßen sich verlängern und verkrümmen, wie seine Krallen und Zähne zu gefährlichen Mordinstrumenten anwachsen und wie sich ein rotes Feuer in den weit aufgerissenen Augen des kleinen Alchemisten entzündet.
Dann jedoch hält Ragni plötzlich inne. Ein gleißendes Licht entfacht sich auf seiner Stirn und wie von Geisterhand geschrieben entsteht eine komplexe Rune auf der Stirn des Alchemisten.[1]
Ragni hört plötzlich auf zu schreien und kratzt sich die Stirn, ganz so als würde es ihn an dieser Stelle furchtbar juckend. Dann verblasst die Rune und lässt einen verwirrt in die Runde blickenden Ragni zurück.[2][3][4]
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 2. Segen Bharnarols: Ragni erhält +2 göttlichen Bonus zu einer Fertigkeit seiner Wahl, +5 maximale Trefferpunkte, +1 göttlichen Bonus auf einen Rettungswurf seiner Wahl, sowie ein zusätzliches Talent seiner Wahl.
 3. Macht des Abgrunds: Aufstieg Ragnis auf Mystic Tier 1!
 4. Ghaundar, den Fleischformer bezwungen und sein Experiment vereitelt: Jedes Gruppenmitglied erhält 3.000 Erfahrungspunkte.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 11.11.2019, 23:31:26
Das erste woran Ragni nach so eine unglaublichen Erfahrung zuerst denken kann ist: Unglaublich, dass meine Brille auf der Schnauze geblieben ist.
Der alles verschlingende Schmerz des unvermeidbaren Todes und das Bild seines alten Meisters werden ihm noch lange in den Knochen stecken. Er blinzelt ein paar mal und seine Nase zuckt durch die Luft. Alles scheint in einen roten Schimmer gehüllt zu sein. Doch er kann keinen einzigen der Eindrücke, die momentan auf ihn einprasseln, auch nur ansatzweise verarbeiten. Er weiß nur eins: Er hat es überlebt.
Hilfesuchend schaut er seine Gefährten an und versucht zu verstehen, was passiert ist.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 17.11.2019, 15:41:43
Die Augenbrauen tief in die Stirn gezogen, den Speer starr in die Richtung seines mutierten Weggefährten gerichtet, atmet Razgrim schnell, jeden Moment damit rechnend Ragni würde durch die Macht der Weltenwunde zu einem ihrer Feinde geworden zu sein. Fester greift er seine Waffe. Sie kennen sich noch nicht lange, doch selbst hier hat der Zwerg die Befürchtung er würde einen Moment zögern, sollte er das Mischvolkwesen daran hindern müssen ihre Mission zu gefährden.

"Ragni, Junge, was ist mit euch? Könnt ihr uns verstehen?"

Aufgeregt sieht er zwischen den Anderen hin und her und bleibt bei Damian hängen, fast wie eine Aufforderung zur Erklärung der Situation.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 17.11.2019, 20:16:15
Otham steht mit gezogener Waffe und starrt entsetzt auf Ragni, der sich unter Schmerzen zu winden scheint. Was bei den Göttern passiert hier. Mit schreckensgeweiteten Augen sieht er wie sich Stacheln auf dem Schultern des Alchemisten bilden.

"Desna steh uns bei. Beschütze uns auf unseren Wegen und lass uns unsere Pflicht tun.", betet er stumm, während er angespannt weiter der Verwandlung zuschaut, die zu seinem plötzlichen Ende gekommen zu sein scheint.

Otham ist bereit, doch so lange Ragni keine Anzeichen von Feindlichkeit zeigt wartet Otham ab und hofft auf das Beste.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 19.11.2019, 17:02:44
Bei den Worten von Razgrim zuckt die mutierte Ratte in sich zusammen. Seine Augen fokussieren den Zwerg und er ringt seiner von den Schmerzensschreien brennenden Kehle ein paar Worte ab.
"Verstehen? Nicht immer, aber ich höre euch klar und deutlich."
Seine Augen wandern im Raum umher und er beginnt langsam zu verstehen.
"Ich hatte damit gerechnet, dass ich sterben könnte, aber mit diesem Schmerz hatte ich nicht gerechnet. Ihr könnt die Waffen runter ne...."
Als er die bestürzten Blicke auf Körper bemerkt, schaut er an sich herunter und die Mutationen an seinem Körper verschlagen ihm komplett die Sprache.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 20.11.2019, 21:39:59
Die Magie zuckt noch für einen Augenblick in Damians Händen, ehe sie erlischt. Eine weitere Prüfung der Götter. Damian mag sich nicht einmal vorstellen, welche Qualen Ragni erdulden musste.

"Erschreckt nicht, Ragni. Dieser Ort ist ein Abbild des Abyss und Euer Körper wurde von der Essenz des Abgrunds verändert, aber auf Eurer Stirn war sehr klar und deutlich das Zeichen Bharnarols zu sehen, eines mächtigen Fürsten der Himmel. Euer Schutzgott, wenn ich mich richtig entsinne."

Damian reicht Ragni eine Hand, um ihm hochzuhelfen.

"Bharnarol hat Euch erleuchtet, weil Ihr ohne zu zögern Euer Leben gegeben hättet, um einen seiner Diener zu retten."

Womit sich Damian zum Gorgon umdreht.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 20.11.2019, 23:17:56
Der Gorgon schüttelt sich, wobei dunkles Blut aus seinen Wunden auf den Boden spritzt. Die Kreatur scheint von ihren Verletzungen jedoch nicht weiter beeindruckt.

In der Tat scheint das Monster kräftiger sein als zuvor und es macht einen Satz von der Plattform des zerstörten Tanks hinab, direkt vor die Kreuzfahrer.
Ein breiter, kurzer Rüssel beschnüffelt Ragni von allen Seiten.
Schließlich grunzt der Gorgon und wendet sich an die Gruppe.

(https://postimages.org/)
"Euer Freund ist eins geworden mit der Energie des Abgrunds. Der Geruch ist unverkennbar. Aber er stinkt nicht so schlimm wie die Dämonen.
Ich kann eine schwache Spur meines Herren Bharnarol in im spüren, es stimmt, was ihr sagt.
Der gemäßigte Erfinder hat ihn gezeichnet. Eine beispiellose Ehre für einen Sterblichen."


Der Gorgon senkt sein Haupt vor Ragni und scharrt mit den Hufen im Staub.

"Ihr habt Euer Leben für das meine aufs Spiel gesetzt, ich danke Euch, kleiner, haariger Sterblicher. Mein Herr hat Euch das Leben geschenkt, wie Ihr mir das meine geschenkt habt. Ein gleichwertiger Tausch ein Prinzip der Alchemie. Fürst Bharnarol scheint Euch sehr zu schätzen, wenn er Euch Teil eines seiner Experimente werden lässt.

Doch was führt Euch hierher? Kämpft Ihr gegen die Dämonen wie so viele Eurer Art vor Euch? ODer hat man sich an mich erinnert und Ihr sucht meine Hilfe? Viel meiner einsitgen Kraft ging durch den Einfluss der Wunde verloren, doch wenn es in meiner Macht steht, werde ich Euch helfen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 22.11.2019, 19:05:11
Damian neigt den Kopf in Respekt vor dem Celestischen.

"Wir sind froh, Euch retten zu können, doch es ist eine Fügung der Götter, dass wir hier sind. An der Oberfläche wartet eine Armee, um Drezen zurück zu erobern und der Vescavorschwarm war ein Hindernis, das wir durch den Tod der Königin umgehen wollten. Die Drow und Euch haben wir nicht erwartet.

Wer seid ihr und was ist das für ein Ort, dass ihr hier zurückgelassen wurdet?"


Das Summen der dämonischen Insekten hängt immer noch in der Luft und es ist nicht wirklich der Augenblick für ein entspanntes Gespräch, doch die Anwesenheit des Himmlischen macht Damiam neugierig, sprach doch bereits die Drow von Ruinen, die viel älter als die Weltenwunde sein sollen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 25.11.2019, 10:38:10
Die Ratte wird Zeit brauchen, sich an sein neues Äußeres zu gewöhnen. Mit wackligen Beinen hält er sich aufrecht und fühlt von den Worten und der angedeuteten Verbeugung des Gorgons sehr geschmeichelt. Für eine Verbeugung steht Ragni allerdings zu unsicher. Er fürchtet, dass er sofort hinfallen würde, wenn er sein Gewicht jetzt irgendwie verlagert.
Nach Damians kurzer Erklärung der Lage fügt er noch hinzu: "Auch wenn es Zufall ist, dass wir in diese Situation geraten sind, würden wir eure Hilfe gerne annehmen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 25.11.2019, 18:27:32
Der Gorgon schüttelt sein massige Haupt und die Panzerplatten seines Nackens reiben knirschend aneinander.


(https://postimages.org/)
"Mein Name ist Gronn, Diener Bharnarols und Wächter der Ruinen von Aurunoch, einer Stadt, die lange vor Eurer Zeit und auch vor der Wunde selbst existiert hat.
Euresgleichen hat die diesen einst heiligen Ort längst vergessen, doch über Ihren Ruinen ist kürzlich eine neue Siedlung entstanden. Die neuen Einwohner haben die Ruinen nie gestört und mir immer ihren Respekt erwiesen. Dann kamen die Dämonen, töteten alle an der Oberfläche und legten eine dunkles Siegel auf die Ruinen, so dass ich geschwächt wurde und die finsteren Horden des Abgrunds nicht vertreiben konnte.

Die Dunkelelfen haben versprochen mich zu befreien, doch haben sie mich betrogen und mich direkt nach Entfernung der mich bindenden Siegel in diese Höllenmaschine eingekerkert."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 28.11.2019, 12:39:25
"Eure Geschichte bedrückt mich. Wenn ihr den Dämonen einen Schlag versetzen wollt, könnt ihr mit uns weiter in die Ländereien dieser Kreaturen des Abyss ziehen und es ihnen heim zahlen. Wir führen unsere Armee direkt ins Feindesland um hart und gezielt zu zuschlagen und zumindest mir ist Hilfe immer willkommen. "
An seine Gefährten und Gronn gerichtet sagt er:" Wie verfahren mit den Drow weiter vorne in der Höhle? "
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 28.11.2019, 14:35:11
"Anscheinend haben wir geschafft was wir uns vorgenommen haben und vielleicht auch etwas was sich die Götter von uns wünschen.", antwortet Otham Ragni: "Wenn die Drow uns keine Schwierigkeiten machen sollten wir wahrscheinlich weiterziehen. Wenn Gronn nicht gewesen wäre, hätte uns dieser Alchemist schon deutlich zugesetzt. Wenn es dein Wunsch ist uns zu begleiten Gronn sei willkommen, wenn vielleicht auch nur ein Stück des Weges. Wenn du die restlichen Drow vernichten möchtest können wir dich unterstützen. Aber wir müssen weiter. Tiefer in die Weltenwunde."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 28.11.2019, 21:47:33
Gronn legt den Kopf schief und scheint nachzudenken, dann macht der Gorgon ein metallisches Geräusch, dass ein wenig wie ein Grunzen klingt.

(https://postimages.org/)
"Meine Art kann wenig mit den seelischen Regungen anfangen, die ihr Fleischlinge Gefühle nennt.
Die Drow haben mich in die Falle gelockt und mir Schmerzen zugefügt, eine Strafe für dieses Vergehen wäre gerecht. Der Alchemist war es jedoch, der die Tat vollbrachte und er wurde durch seinen Tod bestraft.
Die Drow mögen keine wohlwollenden Geschöpfe sein, doch solange sie uns nicht aufhalten, sehe ich keinen Grund sich ihnen in den Weg zu stellen. Ihr drängt auf Eile, wir sollten diesen Ort also verlassen.
Der Ort, den ich einst zu schützen gelobte ist durch die Dämonen vollständig ausgelöscht worden, seine Bewohner sind vertrieben oder getötet. Es gibt nichts mehr was ich hier halten würde."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 30.11.2019, 10:27:19
Die Ruinen von Aurunoch, Damian versucht sich zu erinnern, ob er von dieser Stadt jemals gehört hat.[1] Ein so mächtiger Wächter in den unzivilisierten Steppen Sarkoris ist ungewöhnlich und doch mehren sich die Zeichen für eine Hypothese, der Damian seit geraumer Zeit nachgeht. Die weiten Ebenen waren nicht immer nur Herrschaftsgebiet der kellidischen Barbaren. In der Bibliothek der Schwarzen Schwinge war Damian durch die Hilfe von Aravashnial auf Folianten gestoßen, die davon zeugten, dass die Schamanen und Mystiker der Barbarenstämme immer schon eine Durchlässigkeit der Ebenen in Sarkoris vermuteten. Dies zeigte sich auch in den Schutzgottheiten und Totems der Stämme. Pulura, die Herrin der Sterne, ein mächtiger Agathion zählten ebenso dazu wie Deskari, aber auch der alte Glaube. Augenscheinlich nun auch Bharnarol.

Damian nickt dem Gordon zu und sieht sich noch kurz um, ob ihnen etwas wichtiges entgangen ist, ansonsten würden sie den Aufstieg wagen und zum Armeelager zurückkehren.[2]
 1. Wissen (Geschichte: 26.
 2. Wahrnehmun: 26.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.12.2019, 12:21:24
"Bei Torag, diese Lande verbergen wahrlich einige Geheimnisse. Mit einem Wesen wie euch, hatte sicher keiner von uns gerechnet! Doch der Allvater führt uns manchmal etwas abseits des Weges, um nicht den Blick für das Ganze zu verlieren. Es freut mich, dass wir, oder besser unser neuer Gefährte euch helfen konnte."

Bei den Worten über die Drow, blickt Razgrim in die tiefe Schwärze des Tunnels aus dem sie gekommen sind.

"Es sind Drow, natürlich werden Sie sich uns in den Weg stellen, sollten sie einen Sieg für denkbar halten. Doch nun haben wir euch an unserer Seite. Sollte sie das nicht abschrecken, wird es das letzte gewesen sein, was sie versucht haben."

Dann sieht er zu Damian und den Anderen. "Eile ist geboten, wir verweilen schon zu lange an diesem Ort. Zurück zur Oberfläche!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 01.12.2019, 14:03:05
Nachdem die Kreuzfahrer einen kurzen Blick auf die die Habseligekeiten der Drider und des Alchemisten geworfen haben, machen sie sich auf den Rückweg durch den Tunnel in Richtung des Lagers der Drow.[1]

Baleana und ihr Gefolge erwarten euch bereits. Die Anführerin der verzieht die Mundwinkel zu einem eiskalten Lächeln und klatscht zweimal in die Hände.

(https://postimages.org/)
"Bravo, ausgezeichnete Arbeit. Wir haben euren Kampf bis hierher gehört. Ghaunar ist gefallen und ihr seid alle noch am Leben. Ihr seid wahre Prachtexemplare eurer Art.

Seid ihr vielleicht an einer dauerhaften Position unter meinem Gefolge interessiert? Es mangelt nie an kompetenten Leuten und unter meiner Führung könntet ihr es weit bringen.
Euer kleiner Krieg gegen die Dämonen mag euch das Gefühl geben gebunden zu sein, doch die Welt ist groß und ebenso sind es eure Möglichkeiten."


Baleana lässt ihre Augen für einen Moment über die Gesichter der Gruppe wandern und lacht dann laut auf.

"Ein Scherz, tapfere Kreuzfahrer, nur ein Scherz. Ich erkenne religiösen Eifer und blinde Loyalität, wenn ich sie sehe, glaubt mir. Kein Angebot der Welt, so attraktiv es auch sein mag, würde Männer wie euch von eurem gewählten Pfad abbringen können. Jammerschade, aber ich respektiere unseren Handel. Ihr habt mir bei meinem Problem geholfen und dafür dürft ihr eurer Wege gehen.
Behaltet die Dinge, die ihr bei Ghaunar gefunden habt, seht sie als Bonus für geleistete Dienste."
 1. Items 2x [MW] Heavy Mace, 2x [MW] Composite Longbow, 1x [MW] hand Crossbow, 5x Dagger,
Alchemical Items4x Alchemist's Fire, 4x Tanglefoot Bag, 2x Thunderstone, 1x Burst Jar, 3x Unstable Accelerant, 2x Blood-boiling Pill, 1x Fungal Stun Vial, 1x Weapon Blanche: Ghost Salt
Magic Items +1 Studded Leather Armor, Cloak of Resistance +2, Handy Haversack, Ring of Feather Falling
Potions 1x Potion of Cure Moderate Wounds, 1x Potion of Invisibility, 1x Potion of Lesser Restoration
Gems Assorted Gems worth 1457 GM
Coins 95 PM, 203 GM, 88 SM, 48KM
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.12.2019, 14:31:49
"Seid euch Gewiss, Weib, nicht ihr gewährt uns Durchlass, wir gewähren euch in eure dunklen Höhlen zurückzukehren und mit eures Gleichen in den Tiefen zu verschwinden. Wäre dies eine andere Zeit, so würdet ihr diese Kammern nicht mehr lebend verlassen."

Grimmig und mit festem Griff an der Standarte erwartet Razgrim fast schon einen sofortigen Angriff durch die provokativen Worte, die er nicht für sich behalten konnte, doch vertraute er auf die Verschlagenheit und Intelligenz der Dunkelelfen. Sie hätten sie längst aus dem Hinterhalt angreifen können, während sie Ghaunar ein schnelles Ende bereit haben. Doch vielleicht ist ihnen ihre Lage auch nur zu gut bewusst.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 01.12.2019, 14:39:46
"Nun aus eurem Mund ist das wohl ein Lob.", antwortet auf die Drow spöttisch, wobei er trotzdem eine kleine Verbeugung andeutet.

Otham hält einen Arm vor Razgrim: "Vielleicht diskutieren wir dies ein ander mal in Ruhe aus nicht Razgrim?", Otham ein paar Schritte rückwärts um sich zu entfernen. Es ist ganz sicher keine gute Idee dieser Drow den Rücken zu zu wenden, egal wie schnell man gerne aus den Höhlen hinaus möchte.

"Für einen kleinen Halbling wie mich reicht ein kleiner Krieg gegen den Sturmfürsten aus, meint ihr nicht? Ich möchte nun wirklich nicht in eurer Haut stecken und euren Krieg führen, Herrin. Doch es ehrt euch, dass ihr euer Wort halten wollt. So wünsche ich uns allen, dass wir uns nicht wieder sehen.", redet er weiter während er Razgrim in Richtung Ausgang drückt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 01.12.2019, 15:19:58
Die Gruppe entfernt sich im Laufschritt von den Drow und bei jedem zurückgelegten Meter lässt das Gefühl nach, gleich einen Bolzen zwischen den Rippen zu spüren.
Zur Überraschung aller halten die Drow ihr Wort und es dauert nur eine kurze Zeit, bis die Helden wieder an der Oberfläche sind.
Oben angekommen, stellen die Kreuzfahrer fest, dass sich der Himmel über der Schlucht der Bewahrer merklich geklärt hat. Die Vescavoren haben durch den Tod der Königin das Schwarmbewusstsein verloren und verstreuen sich nun in alle Winde.
In einiger Entfernung trauen sich die Kundschafter von Merrics Reitern aus ihrer Deckung und winken die Helden zu sich herüber.
Merric begrüßt die Generäle mit verschränkten Armen und einem kurzen Nicken. Trotz des offenkundigen Erfolgs der Gruppe ist der sauren Miene des Hablings anzusehen, dass etwas nicht stimmt.
Wortlos nickt er in Richtung einer nahen Gruppe von Felsbrocken, wo Aaron Kir mit gekrümmtem Rücken auf dem Boden hockt und sich geräuschvoll übergibt.
Der Mann ist kreidebleich und die blutunterlaufenen Ringe um seine Augen lassen ihn den Toten näher als den Lebenden wirken.

Aaron wischt sich etwas Erbrochenes vom Kinn und lächelt schief.

(https://postimages.org/)
"Hab mir wohl irgendwie den Magen verdorben, haha. Alles in Ordnung, ich brauch nur einen kurzen Moment. Ihr habt die Königin aus dem Weg geräumt, wie ich sehe. Eine weitere Heldentat unserer tapferen Generäle. Lasst uns zurück zu den Truppen reiten und unseren Marsch auf Drezen fortsetzen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.12.2019, 17:09:44
Razgrim tritt näher an Aaron heran und sieht zu ihm auf.

"Dieses Land nimmt mehr Einfluss auf uns, als ihr denkt. Lasst uns sichergehen. Setzt euch dorthin."

Bestimmt untersucht der Priester den Mann, um festzuhalten was ihm fehlt und was zu seinem Erbrechen geführt hat.[1]
 1. 10 min, Heal 19
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 01.12.2019, 17:44:34
Langsam, nach und nach, besieht sich Razgrim die geweiteten Augen, den Rachen und die eiskalten Hände des Mannes. Erst scheint er besorgt, doch immer schneller wandelt sich seine Ruhe und sein behutsames Vorgehen, in rasche Bewegungen und ruppig wirkende Handgriffe. Die Stirn in Falten gelegt hält er schließlich inne und sieht Aaron wissend für einen Moment in die Augen, dann starrt er über seine Schulter hinweg in die Karge Einöde.

"Ihr seid ein Idiot, Aaron."

Langsam richtet Razgrim sich auf und dreht sich zu den Anderen um.

"Es ist nicht sein Magen, der ihm Probleme bereitet, sondern eher das Zeug, dass er sich in den Körper jagt. Unser Berater scheint süchtig nach einer Droge zu sein, die man Schattenblut nennt. Eine Flüssigkeit, versetzt mit der Essenz eines Schattendämonen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 01.12.2019, 19:29:13
Damian zieht die Augen zusammen. Dann wendet er sich an Baldark.

"Wo Dämonenblut ist, ist auch ein Dämon. Baldark, halte die Augen offen, ich fürchte, wir wurden unterwandert."

Anschließend geht er auf Aaron, innerlich nach der Kraft des Wächtersteins greifend.[1] Er geht in die Knie und wirkt einen Zauber auf den Strategen.[2]

"Ihr solltet Euch jetzt besser fühlen, Aaron. Das ist gut, denn wir benötigen Euch bei wachem Verstand. Erklärt Euch!"
 1. Mythic point spend, Wild Arcana: Remove Disease.
 2. Remove disease, Caster Level Check: 16. Siehe: https://www.d20pfsrd.com/gamemastering/afflictions/drugs/.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 01.12.2019, 20:32:20
Zuerst ist Otham einfach nur froh aus den Höhlen rauszukommen. Der grünliche Schein dieser merkwürdigen Kristalle hat ihn ganz fertig gemacht. Es hat sich angefühlt als wollte ihm jemand oder etwas die Kraft raussaugen. Ihm ist nebelhaft, wie es Zwerge schaffen sollen ihr ganzes Leben unter Tage zu leben, aber das ist ja nun wirklich nicht sein Problem.

Ihr Problem haben sie ja aus dem Weg geräumt, denkt Otham wenigstens bis er den sich übergebenden Aaron sieht. Doch seine Sorge wird erst etwas kleiner als Razgrim sich um den Menschen kümmert und deutlich größer als der Zwerg mit seiner Untersuchung fertig ist.

"Wenn ich mich nicht irre wird ein Soldat der betrunken oder ähnliches zum Dienst erscheint vor versammelter Mannschaft ausgepeitscht oder?", fragt Otham keinen bestimmten, bevor Damian spricht. Er kann noch gerade so seinen Drang unterdrücken Yaniel zu ziehen, nachdem Damian seine Gedanken offenbart hat. Egal wie Aaron an das Dämonenblut kommt, es wird nicht erst so seit gestern sein. Eher wird der Dämon wohl die Armee ausspionieren wollen und durch Aaron ihren Weg beeinflussen können. Sofort kommt ihm Nurah in den Sinn, die Baldark hat verschwinden sehen. Doch vor Aaron wird er diesen Gedanken nicht aussprechen.

"Wobei....", plötzlich schießt ihm ein Gedanke durch den Kopf: "So ein Häufchen Elend wie Aaron wird doch niemand der seine Droge bekommt oder? Das sieht doch eher nach Entzug aus..."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 02.12.2019, 11:14:04
Aarons Augen weiten sich, als Razgrim seine Diagnose stellt. Der Quartiersmeister will sich wankend erheben, als Damian neben ihm niederkniet und seinen Zauber spricht.

Ein wenig Farbe kehrt in Aarons Gesicht zurück und seine Augenringe verblassen zusehends.
Er schnappt nach Luft und blickt Damian ungläubig an.

(https://postimages.org/)
"Was für ein Zauber war das? Ich fühle mich wie neu geboren! Nicht nur das, auch das Verlangen ist fort, die Nervosität, das Kribbeln unter der Haut, der Druck unter den Augen... alles weg.
Fast so als hätte ich nie damit angefangen. All die Schmerzen, die Erniedrigung, die Scham, die Lügen, all das - lasst ihr mit einem einzigen Zauber verschwinden?

Ich... ich..."


Aaron Kir sackt in sich zusammen und wischt sich mit dem Arm übers Gesicht.
Dann blickt er hinab auf seine zitternden Hände und schüttelt langsam den Kopf.

"Es gibt keinen Dämon, der mich kontrolliert, soviel kann ich Euch sagen. Die Substanz ist hochgradig giftig, abhängig machend und absolut unheilig, doch habe ich zu keinem Zeitpunkt meine Königin hintergangen!
Ich mag ein verantwortungsloser Taugenichts sein, aber ich bin kein Verräter, dass müsst Ihr mir glauben!
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 02.12.2019, 17:47:20
Kaum an der Oberfläche angekommen, bahnt sich bereits das nächste Problem an. Es scheint so, als würde ihn das Chaos jagen. Ein Zustand, der seit geraumer Zeit zur Tagesordnung des Zwerges geworden ist. Was dazu führt, dass seine Gedanken immer mehr von Zweifel bestimmt werden. Die Armee der Königin kam als gleißendes Licht nach Kenabres, um die Finsternis zu vertreiben. Sie sollte Sicherheit und Zuversicht bringen. Doch umso genauer er hinsieht, desto diffuser und zwielichtiger erscheint es ihm.
Es macht ihn rasend, wenn er diesen Gedankengang weiterspinnt.

"Habt ihr Damian nicht gehört? Ihr sollt euch erklären und nicht an unser Mitgefühl appellieren!"

Aufgebracht packt der Zwerg den auf dem Boden knienden Aaron am Kragen und zieht ihn an sich heran, um ihn mit Augen entgegen zublicken, die voller Verachtung lodern.

"Wo habt ihr dieses Schattenblut her? Wer beschafft es euch? Seit wann nehmt ihr es? Gebt uns gefälligst Antworten, bevor ich meine Geduld verliere!"   
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 02.12.2019, 18:12:04
Anscheinend fällt es Otham zu die Zwerge ihrer Gruppe wieder zur Vernunft zu bringen. Er legt Baldark die Hand auf die Schulter, bevor der Zwerg Aaron die Zähne blutig schlägt. "Baldark lass ab.", versucht er den Zwerg mit ruhiger Stimme etwas runter zu kühlen.


"Keiner hat etwas davon, wenn du Aaron verprügelst. Ich denke Aaron wird uns alle Fragen beantworten nicht? Und es ist gut zu wissen, dass dich kein Dämon kontrolliert, so stellt sich nur die Frage wer kontrolliert dich, wer liefert dir das Schattenblut? Und wie kommt es, dass ein Vertrauter der Königin, in solch einer Position so etwas nimmt und es nicht auffällt?"[1]

Otham zieht Baldark leicht an der Schulter zurück. Nicht stark, eher kaum merklich für alle Umstehenden, mehr um den Zwerg dazu zu bewegen von Aaron abzulassen. Otham kann Baldark gut verstehen, aber hilfreich ist es nicht gerade.
 1. Diplomacy 27
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 02.12.2019, 22:56:59
Aaron wehrt sich nicht, als Baldark ihn anpackt und wendet den Blick ab. Seine Stimme ist sehr leise, als er spricht.

(https://postimages.org/)
"Ich habe den besseren Teil meines Lebens damit verbracht mich mit Drogen zu betäuben. Schattenblut ist nur das Ende eines langen Wegs.
Bevor ich Sosiel kennen gelernt habe, lag ich ziemlich am Boden. Er hat mich aufgebaut, er hat mir geholfen die Drogen in den Griff zu bekommen. Das ist nun auch schon ein paar Jahre her und bevor ich in den Rängen der königlichen Armee aufstieg. Ich hab Drogen - nicht einmal Alkohol - seither nicht angerührt. War mir sogar sicher diesen Teil meines Lebens hinter mir gelassen zu haben...

Bis diese Phiolen in meinem Gepäck aufgetaucht sind. Das war kurz nachdem wir die Ruinen von Fort Vilareth verlassen hatten.
Ihr müsst mich für einen hirnlosen Trottel halten, dies nicht sofort untersuchen zu lassen.

Aber ich sage Euch, wenn Ihr das Zeug einmal probiert habt...
Es hat nach mir gerufen. Alles kam wieder zurück, das Zittern, die trockene Kehle, das Pochen im Kopf. Ganz so, als hätte ich nie aufgehört.
Ich habe mich selbst erneut an die Droge verloren. Schlagt zu, Baldark. Ich habe die Mission und all meine Soldaten gefährdet. Eine Tracht Prügel reicht nicht als Sühne für mein Vergehen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 02.12.2019, 23:18:17
Für einen Moment denkt Razgrim darüber nach, Baldark gewähren zu lassen, doch in Othams Worten steckt viel Wahrheit und so schiebt er ein.

"Ihr erwartet Vergebung für euer Handeln durch die Schläge derer, die in euren Augen rechtschaffen sind. Seid nicht naiv, niemand von uns ist frei von Schande. Ein jeder hier hat Dinge getan, auf die er nicht stolz ist, doch wir alle leben damit. Steht auf und wimmert nicht weiter auf dem Boden. Wir brauchen euren Rat auch weiterhin, wenn wir diese Aufgabe erfolgreich bewältigen wollen."

Daraufhin sieht er sich um und blickt zu Merrins Reiter zurück.

"Wir sollten neu formieren und diese Kluft hinter uns bringen. Irgendetwas sagt mir, dass die Veskarvoren nur ein kleiner Stein auf diesem Weg waren."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 02.12.2019, 23:27:23
Aarons Erzählung löst in Ragni die Lust aus, auch einmal so eine bewusstseinserweiternde Substanz zu probieren. Seinen Geist durch eine Substanz zu verändern klingt nach einem spannenden Experiment.
Er beobachtet geistesabwesend Baldarks Wutausbruch und fährt mit seiner Zunge über seine neuen Zähne. Als Razgrims Worte ihn ins jetzt zurückholen, schreckt er kurz auf.
"Wie meinst du das? Sie sind einfach so aufgetaucht?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 02.12.2019, 23:52:26
Nach Aaron's Antwort merkt Baldark nicht wie er weiterhin gedankenverloren in dessen Augen starrt. Ohne ihn weiter zu beachten, lässt er von dem völlig aufgelösten Quartiermeister ab und atmet tief durch.

"Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt. Unser Vorhaben wird aktiv aus den eigenen Reihen heraus sabotiert. Meiner Meinung nach besteht Handlungsbedarf.

Aaron ist sichtlich ein einfaches Ziel für eine gezielte Offensive gegen uns. Da er jedoch Opfer ist, können wir uns sicher sein auf welcher Seite er steht. Ich glaube ihm, dass er bloß ein Narr ist.

Uns wurde hier vielleicht sogar ein Gefallen getan. Aaron kennt die Kompanie. Möglicherweise kann er uns weitere Fragen beantworten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 03.12.2019, 10:09:09
Aaron schluckt und blickt Baldark kurz in die Augen, bevor er den Kopf erneut abwendet.
Auf Ragnis Frage hin nickt der Quartiersmeister.

(https://postimages.org/)
"Ja, das Zeug ist einfach so in meinem Gepäck aufgetaucht. Irgendjemand hat mir die Droge untergeschoben - und wer auch immer das war, er kennt meine Vergangenheit."

Aaron erhebt sich vom Boden und fährt sich mit der Linken durchs Haar. Dann verneigt sich der Berater tief vor den Mitgliedern der Gruppe.

"Ich danke euch von ganzen Herzen für Eure Nachsicht und Güte. Euer Vertrauen wurde durch meine unbedarften Handlungen und meinen schwachen Geist untergraben, noch dazu habe ich das Heer und die Mission der Königin gefährdet. Ich werde mich der Gerichtsbarkeit ihrer Majestät stellen, sobald wir zurückkehren, darauf schwöre ich bei Iomedae.
Erlaubt mir bis dahin meine bisherigen Aufgaben weiter auszuführen, ich werde meine Anstrengungen bezüglich des Kreuzzugs verdoppeln. Obwohl ich meine Ehre erneut beschmutz habe, gebt Ihr mir eine Chance.
Ich würde eher sterben, als euch noch einmal zu hintergehen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 06.12.2019, 13:27:05
Damian hört dem Quartiermeister nur noch halb zu.

"Erhebt Euch, Aaron, wohl mögt ihr von Eurer Sucht befreit sein, aber Euer Verstand erinnert sich und wir müssen davon ausgehen, dass ihr der nächsten Dosis ebenso erliegen würdet, wie Ihr es zuvor getan habt. Wir werden ein Auge auf Euch haben. Erobert mit uns Drezen zurück und wir werden sehen, ob Ihr gewillt seid, diesen edlen Worten Nachdruck zu verleihen."

Damit wendet er sich an den Rest seiner Gefährten.

"Vielmehr interessiert mich der Verräter in unserem Gefolge. Wir sollten alle Abgesandten der Königin zusammenrufen sowie alle Generäle. Unseren Feind zu enttarnen, wird nicht leicht sein, wenn er freiwillig mit einer Armee Paladine reist und er wird sich sicher auch seiner Haut erwehren können."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 06.12.2019, 14:00:42
"Ich denke nicht, dass ihr uns nochmal einmal so enttäuschen werdet.", antwortet Otham Aaron: "Ich denke Baldark wird dir wohl vorher das Rückrat durch den Mund entfernen. Aber vorerst wirst du wohl weiter aufrecht gehen können, nicht wahr?"

Dann vernimmt der Paladin Damians Worte: "Und wie willst du den entlarven? Ich glaube bei Lissandra hatten wir schon mehr Glück als verstand. Hier wird es wohl nicht einfacher werden. Ich denke unsere Chancen steigen, wenn wir erstmal beobachten ob Aaron erneut in Versuchung geführt werden soll. Oder kennt ihr einen Zauber der die alle der Lüge überführen kann?

Bei Desna, aber ich vermute viel mehr als abwarten können wir nicht. Der Feind kennt also unsere Lage, wohin wir wollen weiß er wohl sowieso. Wir können uns aber auch nicht schnell bewegen um diese Fakten zu ändern. Unsere Späher werden diese Änderungen wohl nicht mögen..."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 06.12.2019, 16:24:09
Baldark schüttelt seinen Kopf, während er grübelnd auf und ab läuft.

"Nein, ein Geständnis werden wir wohl kaum von einem Verräter bekommen, selbst wenn wir diese Person stellen sollten. Ohne Beweise würde das unserem Vorhaben eher schaden.
Wir würden unsere wenigen Karten offen legen, ohne etwas handfestes im Gegenzug zu bekommen. Von der Verunsicherung der Kompanie ganz zu schweigen. Es stärkt nicht gerade die Moral einen Verräter in seinen eigenen Reihen zu vermuten. Wir können erst agieren, wenn wir Klarheit besitzen.

Uns ist bereits eine Person auffällig geworden."


Baldark macht eine Kehrtwende und geht vor Aaron in die Hocke, um auf seiner Augenhöhe zu sein.

"Ich glaube ihr habt meinen Missmut vorhin falsch verstanden. Wisst ihr, wir sind auf einer Mission. Eine Mission, für dessen Erfolg wir alle unser Leben riskieren. Eine Mission, die über den Wert jedes einzelnen hinausgeht. Ganz Mendev liegt in unserer Verantwortung, unterliegt unserer Kompetenz. Ein Weg, den die Götter für uns zurechtlegen und die Dämonenscharen mit allen Mitteln durchkreuzen wollen."

Umso länger der Zwerg redet, desto mehr verzieht sich sein Gesicht voll Zorn. Seine Augen flammen erneut auf und seine Augenbrauen ziehen sich unter Falten zusammen.

"Doch mit jedem Schritt, den wir gehen, werden mir die heiligen Streitkräfte der Königin befremdlicher. Es werden Geheimnisse gehegt. Informationen vorenthalten. Seinen persönlichen Belangen nachgeeifert.
Ihr begreift es vermutlich nicht, aber euer Fall bestätigt unseren Verdacht, dass wir von Dämonen unterwandert sind. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir niemandem aus dieser Kompanie vertrauen können. Der Feind kennt jeden unserer Schritte. Unter den momentanen Bedingungen ist unser Vorhaben zum Scheitern verdammt."


Baldark reicht Aaron die Hand und zwingt sich ein Lächeln über die Lippen.

"Jetzt frage ich euch, Aaron, ob ihr uns Licht in dieser dunklen Stunde spenden könnt. Erzählt uns von euren Kameraden. Ihr spracht davon, dass Sosiel euch aus der Gosse gezogen hat. Wer weiß sonst noch von eurem Drogenproblem? Ich kann mir gut vorstellen, dass es euch zu wider ist, sich vorzustellen, dass einer eurer Kameraden sich gegen uns stellen würde, doch diese Phiole in eurer Tasche ist wohl der Gegenbeweis."
 
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 06.12.2019, 22:14:53
(https://postimages.org/)
"Was immer auch mein Wort noch bei Euch zählt, Baldark, aber für Sosiel würde ich meine Hand ins Feuer legen. Ich kenne keine frommere und gütigere Seele.
Sosiel war es, der mich vor Jahren von meiner Sucht befreite und dank Sosiel habe ich solange überlebt, dass ich heute vor Euch stehe.
Selbst der Gedanke daran, dass er mir die Drogen untergeschoben hat ist so surreal, das ich lachen möchte.

Nurah kenne ich noch nicht so lange, knapp ein Jahr vielleicht. Wir haben nicht die enge Verbindung die ich mit Sosiel, aber sie erscheint mir dennoch durch und durch aufrichtig. Nurah hat viel hinter sich, wie fast alle von uns. Im Gegensatz zu mir spricht sie darüber, wenn man sie fragt. Eine Geschichte voller Leid und Entbehrungen, aber ihr werdet sie nie klagen hören.
Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass Nurah mir Schattenblut unterschieben würde.  Sie ist selbst Teil des Heerzugs und eine Vertraute der Königin.

Ich würde auf einen Außenseiter tippen, jemand den wir nicht mit Namen kennen. Sich unter den Soldaten einzuschleichen ist nicht leicht, aber bei so vielen Gesichtern, scheint mir das am plausibelsten."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 07.12.2019, 19:03:19
"Fast jede unserer Kompanien ist ein fester Verbund, der bereits seit Jahren besteht. Glaubt mir, wenn man Seite an Seite zusammen ums Überleben kämpft, kennt man seine Kameraden. Man würde sofort auffliegen, wenn man versuchen würde sich als Außenseiter plötzlich in diesen Reihen zu tarnen.
Die einzige Kompanie, die vor Kurzem zusammen geworfen wurde, ist der Trupp der Verlorenen. Für meinen Geschmack ein wenig zu auffällig sich in dem Trupp der Tieflinge zu verstecken. Ich fürchte sie werden bereits eh schon äußerst skeptisch beäugt.

Die andere Alternative und aus Sicht des Gegners ist das eine strategisch sinnvolles Vorgehen, ist das Infiltrieren der königlichen Truppen. Umso höher die Position, desto wichtigere Informationen erfährt man. Zudem kommt, dass wir in unserem Fall eigenständig die Kompanien ausgesucht haben und nicht jede mitnehmen konnten. Ich kann mir vorstellen, dass dies öfter die Situation in euren Missionen ist. Hat man allerdings seinen Spion in einer übergeordneten Rolle, ist man sich sicher, dass er bei jedem Einsatz mit Wichtigkeit vor Ort ist.

Positionen wie ihr, Sosiel und Nurah sie innehaltet. Nurah ist noch nicht besonders lange bei euch? Ihr spracht davon, dass sie vieles hinter sich hat. Könntet ihr mir erklären, was ihr damit meint?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 07.12.2019, 19:53:00
Aaron Kir kratz sich am Kopf und legt die Stirn in Falten.

(https://postimages.org/)
"Nur das Nurah offenbar kein leichtes Leben hatte. Sie ist nach eigener Aussage die letzte Überlebende eines Heerzugs den sie einst als Bedienstete eines mendevianischen Adeligen begleitet hat. Ich hab den Name vergessen, irgendein Adelshaus aus dem Norden.
Ihr Herr und all seine Soldaten sind bei einer Expedition in die Weltenwunde umgekommen, die Dämonen haben die Armee in einen Hinterhalt gelockt und niedergemetzelt. Nurah gelang es sich unter einem Berg Leichen zu verstecken. Sie sagt sie hat fast zwei Tage unter den leblosen Körpern ihrer Kameraden ausgeharrt bis sie eine Gelegenheit gesehen hat um zu entkommen.

Eine unschöne Geschichte, doch die meisten unserer Soldaten haben ähnlich Schlimmes erlebt. Aber das muss ich Euch nicht sagen, Baldark. Ihr habt selbst genug Krieg gesehen um zu wissen wovon ich rede.

Lasst uns zur Armee zurückkehren und unseren Weg fortsetzen. Dank Damian bin ich von meiner Sucht kuriert. Vielleicht hat er Recht und es ist nur temporär. Ich werde mich jeden Morgen untersuchen lassen, damit ihr sicher sein könnt, dass ich keinen Rückfall erlitten habe, versprochen.
Ich werde die Augen offen halten und ein paar Gefallen einlösen. Vielleicht erwischen wir denjenigen, der mir das Schattenblut untergeschmuggelt hat."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 11.12.2019, 14:54:18
"Also wenn das Schattenblut nur eine Portion war und die Ausfallerscheinungen schon einsetzen würde ich als Verräter eine neue Dosis nachschieben oder? Gut. Vielleicht wollten sie genau, dass erreichen, dass Aaron hier zusammenbricht und wir das Vertrauen verlieren und unser Zug gestört wird.", der Halbling zuckt mit den Schultern. Irgendwie ist ihm ein Kampf lieber, als dieses hier; diese Unsicherheit...

"Lasst uns zurück gehen. Wir müssen weiter. Je länger wir hier verweilen, desto schlechter für uns. Wir müssen Aarons Zelt im Augen behalten. Vielleicht sehen wir jemanden."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 12.12.2019, 14:39:15
"Habt ihr noch die Gefäße, in denen die Substanz aufbewahrt war? Ich würde gerne Mal einen Blick darauf werfen. Vielleicht fällt mir etwas an den Rückständen auf. Ansonsten kann ich euch nur zustimmen. Die Zeit drängt und wir werden schlauerweise wohl etwas abwarten bis wir mehr wissen oder sich jemand verrät."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 05.01.2020, 23:32:54
Aaron verneint Ragnis Frage. In der Tat erscheint es nur logisch, dass der Quartiersmeister die Gefäße mit der Droge nach dem Einnehmen vernichtet oder verschwinden hat lassen. Hätte jemand bei ihm durch Zufall die Philoen gefunden, wäre er sofort aufgeflogen.

Unschlüssig wie weiter mit dem Verdacht gegen Nurah zu verfahren ist, beschließen die Helden vorerst zu den Truppen zurück zu kehren. Der Marsch auf Drezen musste fortgesetzt werden, darin waren sich alle einig.

Die zurückgebliebenen Offiziere und Berater reagieren verblüfft, als die Gruppe von den Begegnungen mit den Vescavoren und den Drow erzählen, doch ist kaum Zeit um den Sieg auszukosten, da sitzen alle schon wieder im Sattel um den Marsch fortzusetzen.

Eine ereignislose Stunde später reiten die Kreuzfahrer immer noch durch das staubige Flußbett. Aaron hat den Blick stur geradeaus gerichtet, doch Sosiel, der direkt neben ihm reitet wirft hin und wieder einen besorgten Blick hinüber zu den Helden. Der Kleriker scheint zumindest zu ahnen was vorgefallen ist, vielleicht hat Aaron Kir ihm auch davon erzählt.

Oben auf dem Rand des einstigen Flussufers taucht in der Ferne eine Skulptur auf, die sich beim Näherkommen als stark beschädigte Statue herausstellt. Nurah wirft einen Blick hinauf und wendet sich dann an die Gruppe:

(https://postimages.org/)
"Ein alter Schrein des Kreuzzugs, nichts besonderes in dieser Gegend. Nach er Errichtung der Festungsstadt Drezen wurden im Umland dutzende kleiner Schreine errichtet, die Reisenden Rast und Heilung von erlittenen Wunden bieten sollten. Die Schreine waren meist einer Gruppe guter Götter gewidmet, oftmals Iomeadae, Torag, Shelyn, Sarenrae oder Desna.

Mit dem Fall Drezens sind all diese Schreine verlassen und zum größten Teil auch zerstört worden."


Die Statue befindet sich auf einer Klippe, etwa 30m über dem Flussbett das Ahari. Die Klippe ist zu steil um sie ohne entsprechende Ausrüstung zu erklimmen, doch scheint jemand eine steile Treppe in die Klippenwand gehauen zu haben, die vom Boden der Schlucht bis ganz nach oben führt. Die Stufen sind verwittert und vom Wind glatt geschliffen, so dass sie kaum mehr als eine Kletterhilfe beim Aufstieg wären.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 09.01.2020, 16:04:46
Die verschlechterte Situation in den eigenen Reihen erfüllt Ragni mit Unbehagen und so reitet er nur schweigend vor sich hin. Nurah reißt ihn aus seinen Gedanken und er erwidert etwas zu genervt klingend:
"Glaubt ihr, dass uns aus dem Schrein irgendeine Gefahr droht? Wenn sich dort Feinde versteckt haben könnten oder zur Rast nieder gelassen haben, wäre es vielleicht besser ihn zu säubern. Ansonsten würde ich mich zunächst auf das weitere Vorankommen konzentrieren. "

Er meint es nicht böse, aber die lange Reise und die Verwandlung haben Spuren hinterlassen. Sonst konnte er sich wie eine Ratte seinen Wunden im Schatten in Ruhe hingeben. Jetzt muss er damit klar kommen, während die Last des Kreuzzug weiter auf ihm lastet und es wird Zeit brauchen, sich an diese Situation zu gewöhnen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 09.01.2020, 21:23:20
So schmerzlich es Razgrim auch ist, er muss Ragni zustimmen. Sie haben keine Zeit, um sich um jeden Schrein und Wegesstein zu kümmern. Drezen gehört ihre Aufmerksamkeit, der Weg ist ohnehin noch lang genug, doch irgendetwas lässt den Blick des Zwergs auf dem halb zerfallenen Schrein verweilen.

Seine Gedanken rasen. Früher mussten die Kreuzfahrer eben diese Straße am Flussbett eingeschlagen haben, um von Mendev Drezen zu erreichen. So auch zu seiner glorreichen Zeit Vhane und seine Kompanie. Jeder Kreuzfahrer nutzte diese Schreine als Wegpause und Stätte der Ruhe und Andacht. Sie waren wichtig für jeden in diesen Zeiten, dessen Unsicherheit und Furcht an ihm nagte. Und wie war das, die Geschichte des Geists und die Vhanes Spaltung seiner eigenen Seele. Was wenn...

Dann sieht er mit großen Augen hinüber zu Damian, bis dieser den Blickkontakt erwidert.

"Ich könnte mich irren, doch eine Möglichkeit besteht. Wir können diese Chance nicht verstreichen lassen!"

Dann wendet er sich an Aaron und Nurah.
"Treibt die Pferde nahe an die Klippen und legt eine Pause ein. Wir werden unterdes den Schrein nach möglichen Spuren des Verräters untersuchen. Los, rasch! Wir haben schon genug Zeit in dieser Schlucht verbracht."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 13.01.2020, 05:08:11
Damian hatte dieselben Gedanken wie Razgrim. Die Worte des Geistes hallten ihm nach.

Ich weiß, wo er seinen Glauben gelassen hat, nämlich in einer Kapelle, etwa 60 Meilen von hier, noch hinter der Schlucht der Hüter.

Sein Pferd zu den Klippen lenkend, unterstreicht er Razgrims Worte.

"Ich stimme Razgrim zu. Jeder Hinweis könnte helfen."

Er hoffte, dass seine Gefährten einstimmen würden. Vor Nurah wollte er so wenig wie möglich über die Hinweise sprechen, die sie von dem Geist erhalten hatte. Von allem Verdächtigen, traute er der Halblingsfrau am wenigsten und der Schrein wäre darüber hinaus auch eine ideale Gelegenheit für einen Hinterhalt ...

Diesen Gedanken abschüttelnd, prüft Damian, welcher seiner Gefährten einen Flugzauber braucht und als alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, brechen sie zum alten Schrein auf. Vielleicht würden sie Stauntons Geheimnis lüften und das Seelenfragment Bergen können.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 13.01.2020, 20:31:09
"Na klar der Halbling krackselt eine Steinwand zu einer Kappel hoch. Euch ist schon klar, dass ich doppelt so tief falle wie ihr?", maulte Otham laut vernehmlich. Aber wenn er sich recht entsinnte konnte dort oben ein Hinweis auf die Seele des Verräters Vhane warten.

"Wobei irgendwie bin ich ja augenscheinlich nur von Winzlingen umgeben. Zwerge, Ratten, wurden die Generäle dieses glorreichen Feldzuges nach Größe ausgesucht? Aaron, gibt es auch normalgroße Generäle unter unserer geliebten Königin?", pampte er weiter. Der Gedanke diese Wand dort hoch zu müssen brachte nicht gerade das Beste in dem Halbling zu Tage.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 13.01.2020, 22:35:38
Aaron zuckt hilflos mit den Schultern und Otham folgt verärgert seinen Kameraden. Der Aufstieg ist tückisch, da die Tragfestigkeit der Steinstufen an vielen Stellen kaum mehr gegeben ist, doch mit Hilfe der Unterstützung einiger Zauber die Damian und Razgrim wirken ist der Aufstieg nicht wirklich ein Hindernis für die Gruppe.

Oben angekommen finden die Kreuzfahrer eine kompakte, von einer etwa 3m hohen Mauer umgebene Anlage vor. Das einstige Tor liegt zerschmettert und verbogen inmitten hoher, blasser Grashalme, die zwischen Schutt und Geröll aus dem Boden schießen.

Hinter dem Tor befindet sich ein kompakter Innenhof und einige Schritt weiter stehen zwei Gebäude mit einem schmalen Pfad dazwischen, der tiefer in den Komplex führt.

Das kleinere der beiden Bauwerke scheint einmal ein Stall gewesen zu sein, das andere is deutlich größer und hebt sich durch eine hoch aufragende Steinfassade mit Buntglasfenster deutlich ab. Auf dem Dach, gut 12m über den Köpfen der Helden befinden sich mehrere Statuen, die den Hof überblicken.

Der Stall weist eine Scheunentür in Richtung des Hofs auf, der Eingang des größeren Gebäudes befindet sich in der schmalen Gasse.

Am Ende des Pfads der zwischen den beiden Gebäuden hindurch führt scheint ein weiterer Hof zu warten. Zwischen den Skeletten mehrerer Bäume ist dort eine enorme Statue auszumachen.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 19.01.2020, 18:07:41
Vorsichtig betritt der Zwerg den kleinen Innenhof, den Speer in beiden Händen, und blickt sich um. Die Flagge des Kreuzzugs weht leicht im flauen Wind des ehemaligen Sarkoris. Es ist ruhig, zu ruhig für seinen angespannten Geist, so versucht er hinter jedem zerschlagen Fass und jedem trockenen Busch den nächsten Gegner zu erspähen, ehe sie in einen Hinterhalt geraten würden[1].

Argwöhnisch späht er das Steingebäude hinauf und bleibt auf den Statuen hängen. Ebenso die Steinmetz Arbeit im hinteren Innenhof zieht seine Aufmerksamkeit auf sich und so geht er langsam bis zu den Eingängen der beiden Gebäude vor, um eben diese besser erkennen zu können[2].
 1. Wahrnehmung 23
 2. Wissen Religion 12: Was zeigen die Statuen?
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 19.01.2020, 20:01:54
"Das zerschmetterte Tor lässt auf einen Angriff auf den Tempel schließen. Ich vermute jedoch aus einer längst vergangenen Zeit..."

Baldark streicht in der Hocke mit seiner Hand über die blassen Grashalme und lässt seinen Blick durch den Innenhof streifen. Er hofft Spuren entdecken zu gönnen, die ihm Aufschluss bieten, was hier passiert ist.[1]
Zielstrebig und gleichzeitig mit bedachten Schritten nähert der Zwerg sich dem vermeintlichen Stall, um seine Suche fortzusetzen.


 1. Survival (tracks): 23
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 19.01.2020, 22:23:02
Sorgsam folgt Otham Baldark mit ein paar Schritten Abstand. Yaniel hat er bereits gezogen, wobei das Schwert aktuel nichts zu sagen hat. Zu angespannt ist die Situation. Hier oben ist keine große Truppe stationiert, keine Kultisten in großem Umfang. Zumindest unwahrscheinlich, von hier aus kommt man nicht schnell ins Tal. Im schlimmsten Falle haben sich hier ein paar Tiere festgesetzt; vielleicht sogar berührt von der Weltenwunde. Oder ein höherer Dämon? Wenn man das Heer der Kreuzzügler beobachten will...

Baldark schlägt den richtigen Weg ein, zuerst muss der Stall überprüft werden, dann das Gebäude und der Hof, sodass ihnen niemand in den Rücken fallen kann.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 20.01.2020, 14:57:42
Ragni begibt sich leise auf alle Viere und schmiegt sich so leise er kann an den Wänden vorbei in Richtung des hinteren Innenhofs[1]. Seine Nase zuckt durch die Luft und seine Ohren stehen nach oben. Er versucht auszumachen, ob hier irgendwo lebendige Kreaturen lauern[2]. Die scheinbar leeren Häuser wirken irgendwie bedrohlich auf ihn vor allem, da alle seine Mitstreiter sehr angespannt sind.
 1.  Stealth: 31
 2. Perception: 24
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 21.01.2020, 21:49:47
Razgrim wirft einen Blick nach oben zu den Statuen auf dem Dach. Die abgebildeten Kreaturen sehen mit ihren gekrümmten Fledermausflügeln und Hörner wie Dämonen oder zumindest nicht wie rechtschaffene Kreaturen aus. Insgesamt sind es vier an der Zahl, eine für jede Himmelsrichtung.

Vorsichtig wagt sich die Gruppe etwas weiter in die Ruinen, doch bevor sie auch nur die Hälfte des Hofs durchquert haben, kommt eine bucklige, in zerschlissene Roben gehüllt Gestalt den schmalen Durchgang zwischen den beiden Gebäuden entlang geschlurft.

Die ärmlich aussehende Figur gewegt sich ohne Hast und scheint erst von den Kreuzfahrern Notiz zu nehmen, als sie nur noch wenige Schritt entfernt ist.

Unter einer schwarzen Kapuze lugt das unförmige, aschfahle Gesicht eines alten Mannes hervor. Ein breites Kinn wie Orc vermittelt den Eindruck von Grobschlächtigkeit. Unter schwarzen, öligen Haarsträhnen glimmen zwei trübe Augen in beunruhigendem roten Licht.

Der gebeugt gehende Alte kneift die Augen zusammen schürzt die Lippen, wobei er eine Reihe scharfer Zähne enthüllt.[1] Seine Stimme klingt als wäre er gerade einem Grab entstiegen.

(https://postimages.org/)
"Besuch? Lange ist es her, dass sich jemand hierher verirrte. Willkommen in unserem kleinen Tempel. Was führt Euch hierher? Seid Ihr vom Weg abgekommen?
Ihr könnt Euch hier ausruhen, wenn Ihr mögt, wir haben noch nie einen Fremden abgewiesen. Im Gegenteil..."


Der Alte kichert in sich hinein, bevor er zusammenzuckt und die Gruppe mit großen Augen anstarrt.

"Es ist äußerst gefährlich für Euch hier zu verweilen, überaus gefährlich! Ich Euch nur raten dringend weiter zu ziehen! Der Meister sieht Alles! Seine Augen sind überall!"

Ein drohender Finger erhebt sich aus der zerschlissenen Kutte vor den Helden in die Luft und deutet hinauf auf die Statuen auf dem Dach. Die Fingernägel an der dürren Hand des Mannes sind lang und brüchig.

Einen Moment bleibt der unheilverkündende Finger erhoben, dann senkt der Alte seine Hand und lächelt freundlich.

"Mein Name ist Nulkineth, ich kümmere mich um die Akolyten wenn der Meister nicht da ist. Wir haben nicht viel, doch kann ich Euch zumindest etwas Tee anbieten? Ihr habt es nicht eilig oder?"
 1. 
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 22.01.2020, 08:07:14
Damian musterte die Statuen und den Alten argwöhnisch[1] Er hatte nichts von diesem Tempel der Dunklen Götter gewusst und kann auch nicht identifizieren, welchem Gott oder Dämonen hier gehuldigt wird. Die Statuen sahen nicht nach Deskari aus, aber Damian kann auch nicht sagen, dass er die Zeichen Baphomets erkennt. Im Grunde war es aber auch einerlei. Da Staunton Vhane an diesem Ort vom Glauben an Torag abfiel, muss sich zumindest ein mächtiges Wesen hier aufgehalten haben und das war Grund genug, wachsam zu bleiben.

Nach vorne tretend, neigt Damian den Kopf zur Begrüßung. Er widersteht dem Verlangen, einen Zauber zu sprechen, um die Gesinnung des Alten zu erkennen. Dem Anschein nach, war er ein Cambion oder Tiefling, aber die vergiftete Essenz des Abyss hatte die Weltenwunde so durchdrungen, dass es unmöglich war, die Absichten einzelner Individuen mittels eines einfachen Zaubers zu erkennen. Damian bezweifelte aber inständig, dass der Alte ihnen nur Tee und einen Ort zum Ausruhen anbieten wollte.

"Seid gegrüßt, Nulkineth. Ich bin Damian und danke Euch für Euer Angebot, aber wir können tatsächlich nicht lange verweilen. Wir haben gehört, dass sich Staunton Vhane hier aufgehalten haben soll. Könnt ihr uns etwas darüber sagen?"
 1. Wissen (Ebenen): 20.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 22.01.2020, 11:45:23
(https://postimages.org/)
"Staunton Vhane..."

Nulkineths Blick wandert in die Ferne, so als würde er sich an etwas erinnern, dass sich vor langer Zeit zugetragen hat.

"Staunton Vhane ist nicht hier. Und doch... kann die Präsenz des Kommandanten immer noch spüren. Meines Kommandanten... War er mein Kommandant? Ich... ich kann mich nicht erinnern.

Es gibt... einen Schrein, einen heiligen Ort, tief unten im Tempel. Vhane ist dort. War da? War Staunton Vhane hier?"


Die Stimme Nulkineths zittert vor Unsicherheit. Sein Blick wandert über das Dach des Hauptgebäudes und streift die dort sitzenden gehörnten Statuen.

"Ihr könnt dort nicht hin. Niemand kann in den Keller! Es brennt, es sticht wie tausend Nadeln unter Eurer Haut, wenn Ihr Euch auch nur nähert. Der Keller ist verhext!
Der Meister hat überdies verboten den Keller zu betreten. Der Meister sieht alles. Fordert ihn nicht heraus oder ihr müsst für immer hier bleiben. Ich bitte Euch, geht! Verlasst diesen unheiligen Ort!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 25.01.2020, 12:22:00
Ob der Alte ein Weggefährte Stauntons gewesen ist? Wollte er sie vor dem beschützen, was in den Tiefen des Tempels lauerte?

Eine Bewegung reißt Damian aus seinen Gedanken und seine Augen zucken zu einer der Statuen über seiner linken Schulter. Unbewegter Stein und doch wird Damian das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Ein Windhauch kommt auf und wirbelt Staub zu seinen Füßen auf, der in Richtung der Tür getrieben wird, hinter der Nulkineth steht. Wie ein Atmen. Als hätte ihre Ankunft etwas geweckt. Damian wechselt einen Blick mit Baldark und sieht an seiner angespannten Haltung, dass auch er die Präsenz spürte, die in diesen alten Ruinen zu lauern schien. Doch sie hatten keine Wahl. Wenn sie den Verräter aufspüren wollen, mussten sie hinab.

"Wir haben keine Wahl, Nulkineth. Zeigt uns den Weg!"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 26.01.2020, 21:25:11
Schweigsam lässt Otham seinen Blick über die surreale Situation schweifen. Da stehen sie in einer Ruine in der Vhane vielleicht ist, war oder auch nie war und reden mit einem Verwirrten was auch immer? Ist es von der Weltenwunde verdorbener Begleiter Vhanes? Oder ist es ein Dämon? Otham weiß es nicht, letzlich ändert es auch nicht viel. Sie müssen wissen ob Vhane zu retten ist... oder auch nicht.

"Wer ist dieser Meister? Und wo ist dieser Meister?", fragt Otham: "Vielleicht ist es möglich dich von diesem ORt zu befreien. Doch wir müssen wissen was es mit Meister auf sich hat."

Otham hört selbst wie schwach seine Worte klingen, doch muss er versuchen den Fremden zu überzeugen.[1]
 1. Diplomatie 15 (nat. 1)
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 26.01.2020, 23:11:16
Nulineth seufzt und zuckt mit den Schultern. Dann dreht er sich um und schlurft den Weg zurück, der zwischen den beiden Gebäuden entlang führt. Dem Alten vorsichtig folgend wirft Otham einen Blick durch die weit offende stehende Tür des kleineren Gebäudes zu seiner Linken.

Wie schon vermutet handelt es sich hierbei um eine alte Stallung. Der stechende Geruch alten, vermodernden Strohs steigt dem Halbling in die Nase. Ein normaler Mensch würde keine Fuß in diesen stinkenden Stall setzen, doch Nulkineth scheint der Geruch nichts auszumachen.[1]

(https://postimages.org/)
"Ein gütiger Vorschlag, Fremder. Doch gibt es für mich keine Hoffnung mehr. Ich kenne Augen wie die Euren. Mut und Stolz liegen darin. Augen wie sie auch mir einst gehörten.
Jetzt, da ich weiß, dass Ihr Euch dem Meister stellen wollt, werde ich Euch zeigen was dies für ein Ort ist. Folgt mir."


Nulkineth geht zu der doppelflügeligen Tür des Hauptgebäudes und stößt dieses mit beiden Armen auf. Ein knarrendes Geräusch ertönt, als die schweren Türen nach Innen schwingen und Licht in eine schummrige Tempelhalle fallen lassen.

Auf niedrigen Steinbänken kauern ein halbes Dutzend in Kutten gehüllter Gestalten vor einem zerbrochenen Altar. In den Ecken der sicherlich 30ft. hohen Gewölbekammer befindet sich je eine Engelsstatue, deren Antlitz und Flügel jedoch fast völlig zerstört sind. Die Steinwände sind über und über mit verstörend anmutenden Runen und Zeichnungen bedeckt.[2]
Ein kühler Wind pfeift durch die zerbrochenen Buntglasfenster als die Betenden neugierig den Kopf wenden.
Alle knienden Männer und Frauen sind ausgemergelte Gestalten mit bleicher, blutleerer Haut und eingefallenen Augenhöhlen.[3]
Ein Geruch nach Verwesung und Tod liegt in der Luft.

"Meine Schützlinge und treue Diener des Meisters. Ihr seht, dieser Ort ist durch und durch verdorben, genau wie die Weltenwunde selbst. Der Meister wird Euch seinen Dienern hinzufügen sobald er zurück ist.
Die Tür in der Wand zu Eurer Linken führt Euch durch den Speisesaal in die Küche und von dort über eine Treppe in den Keller. Ich werde Euch nicht aufhalten wenn Ihr Euch umsehen wollt."
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 27.01.2020, 09:01:42
Argwöhnisch folgt der Zwerg den Ausführungen des Alten. Ob man ihm trauen kann, nun diese Frage stellt sich für Razgrim nicht. Seine Seele ist verdorben und sehnt sich nach Freiheit. Sie würde vermutlich alles dafür tun, diesen Ort und diese fleischliche Hülle zu verlassen.

Als Damian nach oben sieht, folgt Razgrim dem Blick des Aasimar, doch seine Aufmerksamkeit gilt weiter der armen Gestalt vor ihnen. Erst, als er sie in die verfallenen Hallen bittet und die Tore aufstößt, bemerkt der Zwergenpriester, dass eine der Statuen auf dem Dach plötzlich zu fehlen scheint. Ohne ein Wort zu sagen, greift er an Damians Arm und macht ihn stumm darauf aufmerksam. Dann folgt er, wie auch die Anderen, der Gestalt.

Die Kälte dieser heruntergekommenen einst sicher wunderschönen Halle fährt durch die Glieder seiner Rüstung und lässt ihn innerlich erschaudern. Obgleich er verunstaltete heilige Orte schon so oft erblicken musste, es löst immer die gleiche Trauer und Wut in ihm aus. Er macht einen Schritt zur Seite, um die Szenerie besser überblicken zu können.

Dann brummelt er leise, die Stirn zornig in Falten gelegt.
"Kabriri, das sind die Zeichen des Herrn der Ghoule, und dies scheinbar seine Anbeter, ebenfalls Ghoule oder Ghasts. Man erkennt sie an ihrem Geruch."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 30.01.2020, 13:27:38
Die Abwesenheit von felligem Ungeziefer in den Ruinen macht Ragni nervös. Wenn selbst die Ratten ein Schiff verlassen ist es oft nicht mehr zu retten.
Im Hauptgebäude angekommen ist die Ratte von wohligem Ekel erfüllt durch den Geruch. Nach den Aussagen der anderen verflucht er sich selbst dafür, seine Studien der Religionen so früh abgebrochen zu haben. Er fühlt sich dumm und unwissend.
Auf Razgrims geflüstert Worte erwidert er so leise es geht: "Sollen wir einen Kampf riskieren? Wenn ihr Herr wiederkommt und die Diener noch am Leben sind, kann die Situation sehr schnell sehr schlecht für uns ausgehen. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass wir nicht nur lockere Worte wechseln werden."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 31.01.2020, 18:53:44
Baldarks Blick schweift über die Gestalten und die zertrümmerten Überreste des Tempels bis er sich schließlich an Razgrim wendet.

"Ich fürchte das Richtige wäre, sie aus ihrem Alptraum zu befreien und diesen einst heiligen Ort von ihrem Kult zu reinigen. Das ist das Mindeste, was wir für ihre Seelen tun können.

Zudem teile ich Ragni's Sorge. Sie sind offenkundig Diener des Abyss, wir können ihnen nicht vertrauen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 02.02.2020, 20:30:44
Otham murmelt ein kurzes Gebet zu Desna und fängt an Nulkineth zu mustern[1]. Er glaubt zwar nicht, dass der Spruch ihn weiter helfen wird, aber er ist unsicher ob ihm die Informationen weiter helfen werden.

"Baldark, wir sind hier um Vhane zu finden, oder was auch immer von ihm hier ist. Lass uns ersteinmal runter gehen und uns umschauen, dann können wir weiter sehen."
 1. detect evil
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 15.02.2020, 16:16:05
Razgrim nickt auf Othams Kommentar.

"Ich danke euch Nulkineth." Für einen Moment wollte er den abtrünnigen darauf hinweisen, dass jede Seele so abwegig es auch scheinen mag, geläutert werden kann, doch er lässt diesen Gedanken unausgesprochen. So sicher wie zu Beginn ihrer Reise, ist Razgrim sich selbst nicht mehr. Noch nie hat er mit einer solchen Blasphemie und ihren Auswirkungen durch eine Person zu tun gehabt. Die Ausmaße von Vhanes Verrat erschüttern ihn, als er noch einen Moment zu den Ghulen in der Kapelle sieht.

"Schön, lasst uns nachsehen, was uns dort unten erwartet." Nulkineth in seiner Sichtweise über die Fähigkeiten seines Herren zu belehren hält er für sinnlos und geht nicht weiter darauf ein. Stattdessen murmelt er ein Gebet zu Torag, dass seine Haut furchig und dunkel werden lässt[1]. Dann schreitet er mit festem Griff an seinem Speer voran in den Speisesaal und zu Küche.
 1. Cast Barkskin
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 16.02.2020, 10:27:52
Damian folgt Razgrim, auch wenn sein Blick noch etwas länger auf dem Ghulen verweilt. Es passt nicht zusammen. Die entweihten Engelsstatuen legen nahe, dass es sich bei diesem Ort um einen ehemaligen Tempel der Himmel gehandelt haben muss. Aber sie wussten bereits, dass Vhane Torag zugunsten von Deskari verriet und nichts an diesem Ort deutet auf den Herren der Heuschrecken hin. Er versuchte, sich zu erinnern, was er über Kabiri wusste, aber ein Bündnis beider Dämonenfürsten wäre äußerst ungewöhnlich, vor allem, wenn die Seele eines gefallenen Paladins Gegenstand der Verhandlung ist.

Sie mussten herausfinden, was hier passiert ist.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 16.02.2020, 22:16:07
Wachsamen Blickes lassen die Helden die auf dem Boden kauernden Ghule und Nulkineth hinter sich und folgen dem von ihrem unheimlichen Gastgeber ausgewiesenen Pfad.
Die Gruppe durchquert einen verlassenen Speisesaal in dem nur noch ein zerbrochener Tisch vorhanden ist und betretenanschließend die ehemalige Küche.
Der Herd ist lange erloschen und dicker Staub bedeckt den Boden. Eine Falltür führt hinunter in den Keller.
In Ermangelung weiterer Optionen klettert die Gruppe eine Leiter hinab und findet sich in einem kleinen Raum wieder. Einige Kisten und Fässer stehen aufgeschichtet in einer Ecke, doch interessanter ist das warme Kribbeln, das die Kreuzfahrer auf einmal auf ihrer Haut spüren, sowie das goldene Licht, dass den Raum erhellt, aber keine sichtbare Quelle hat.[1]

Ein breiter Korridor zweigt von der Kammer ab und an seinem Ende, in etwa 15m Entfernung befindet sich die 3m hohe Statue eines Zwergs in zeremoniellen Gewändern. Auf der Stirn der Statue glüht das heilige Symbol Torags. Hinter der Skulptur befindet sich eine Steintür auf der ebenfalls der Hammer Torags abgebildet ist.[2]
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 17.02.2020, 15:09:10
Widerwillen keimt in Baldark's Brut auf, als die Gruppe Nulkineth folgt. Doch mit einem letzten kritischen Blick auf die Ghule schließt auch er zu ihnen auf.

Voller Spannung werden die Gefährten durch die Gänge geführt und so ist der Zwerg umso mehr von dem Raum überrascht, der sich ihnen darbietet. Fassungslos spürt er das milde Licht, das den Raum durchflutet und eine geradezu wärmende Aura bildet. Als ihm schließlich die Statue mit dem heiligen Symbol Torags auffällt, blickt Baldark hektisch zwischen Damian und Razgrim hin und her.

"Was hat dies zu bedeuten? Dieser Raum ist sichtlich von heiliger Natur und unantastbar für niedere Ghule, aber im bezweifle, dass die Dämonen nicht einen Weg finden würden diesen Ort zu entweihen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 17.02.2020, 16:19:12
Ragni fühlt sich unwohl dabei, die Ghule am Leben zu lassen, aber er versteht, dass es wohl vorerst sein musste. In der Küche lässt er beiläufig seine Finger über die Herdfläche gleiten und pustet den Staub danach in einer kleinen Wolke weg.
Interessiert beäugt er dann den Raum, der sich nach der Leiter auftut.[1] Auf Baldarks Aussage hin reagiert er mit:
"Vorsicht Baldark! Das ist keine Statue, es handelt sich hier um einen Steingolem. Ich vermute er beschützt etwas. Wenn er regungslos an einem heiligen Ort verharrt, wird es auf jeden Fall nicht grundlos sein."
 1. Knowledge arcana: 29
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 17.02.2020, 23:27:38
Razgrim macht einen Schritt nach vorne und überlegt, die Hand im Bart vergraben.

"Hm, der Allvater hat viele Wächter in seinen Rängen, Wesen aus anderen Ebenen. Kreaturen, deren Heimat der Mantel aus Stein ist, der den Kern dieser Welt umringt. In den Alten Tagen gab es die Sigin-tarâg, die steinernen Wächter der großen Hallen unserer Vorväter. Ihre Stärke war unüberwindbar, so erzählt man sich. Der Amboss und der heilige Hammer waren ihr Zeichen, die Quelle ihrer Stärke." erzählt der Priester, die Augen nicht von der Kreatur abgewendet, sollte sich sich bewegen.

"Ich spüre die heilige Energie dieses Ortes ebenfalls. Nichts wirkt befallen, so wie ihr Umfeld, also haben wir vielleicht eine Chance an dem Wächter vorbeizukommen, wenn er diesen Ort ud den Durchgang hinter sich immer noch bewacht."

Razgrim tritt entschlossen einen weiteren Schritt nach vorne und beginnt deutlich in alter zwergische Sprache zu sprechen.

"Ush'gal melavar Razgrim, inbar felak'tu inbar baruk Azaghâl!"[1] Dabei schlägt er mit der Faust auf seine Brust, dann dreht er sich zur Seite und deutet mit einem Handschwenk zu seinen Gefährten.
"Narag-zâram estak nar'ivâskar Torag askul gorluk baraz."[2]
 1. Wächter des Tempels, ich bin Razgrim, Behauener des Allvaters und Heerführer des fünften heiligen Kreuzzugs!
 2. Ich erbitte um Einlass in den Tempel unseres Herren Torag, den du auf ewig bewachst.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 18.02.2020, 18:34:56
Die Augen des Golems blitzen in blauem Licht auf und das Konstrukt dreht den Kopf um Razgrim anzusehen.
Eine Stimme wie eine Lawine dröhnt durch den Korridor als der Golem in der Gemeinsprache antwortet.

"Der Tempel ist versiegelt, der Zugang bleibt Euch verwehrt. Sprecht das Schlüsselwort, falls Ihr dennoch Einlass begehrt.“

Der Kopf des Golems dreht sich zurück in seine Ausgangsposition und das Glimmen in seinen Augen erlischt, so dass er wieder wie eine Statue erscheint.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 19.02.2020, 21:35:09
"Kein Wunder, dass es die Ghoulviecher hier unten sticht.", gibt Otham von sich als er das warme Kribbeln auf seiner Haut spürt: "An ihrer Stelle würde ich wohl auch nicht hier runterkommen."

Er ist gerade dabei die riesige Statue zur Bewundern, die so lebensecht vor ihnen thront als Ragni etwas von einem Steingolem faselt.  Otham legt den Kopf schräg: "Hm, dass würde erklären warum er so lebensecht aussieht..", überlegt er laut. Plötzlich viel er nach hinten um als sich der Kopf des Golems bewegte. Laut ächzte er als er auf seinem Hintern saß. Er schüttelt den Kopf: "Haben Zwerge nichts besseres zu tun als riesige Stein-Wächter-Golem-Dinger zu bauen. Gibts dafür ein Universalpasswort? Sowas wie Torag zu Ehren oder so was?", fragt er ironisch, während er aufsteht und sich den Dreck von der Hose klopft.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 20.02.2020, 22:37:53
"Mit Nichten Otham," gibt Razgrim kurz wieder, die Stirn abermals in Falten gelegt. Sollte Vhane wirklich hier gewesen sein, kannte er den Schutz des Golems und das Rätsel, welches den Eingang frei gibt. Dort würde niemand, selbst wenn er von seiner abscheulichen Tat wüsste, nach einem Seelenfragment suchen. Sie sind dem Geheimnis des Abtrünnigen auf der Spur, er kann es fühlen.

"Das Losungswort stammt vermutlich nicht von Vhane, sondern aus der Zeit bevor das alte Sarkoris zur Gänze fiel oder aus den Kreuzzugen ehe Vhane seinen Verrat beging." sagte er leise vor sich hin und wandelte ein paar Schritte auf und ab und untersuchte dabei seine Umgebung.[1]
 1. Perception 23
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 20.02.2020, 23:01:41
Ragni zuckt bei den donnergleichen Worten des Golems zusammen. Er schaut sich ein paar Sekunden an, wie Razgrim hin und her geht und bewegt vorsichtig forschenden Blickes auf den Golem zu.
"Alternativ können wir den Stein auch sprengen. Es wird nur problematisch mit den Gängen. Das wäre allerdings nicht der erste Stein, der von mir gesprengt wird.  Aber dann sehen vielleicht, was sich dahinter verbirgt."
Er ertappt sich selbst dabei, wie er anfängt das Reimen des Golems zu kopieren und verstummt etwas verlegen und sagt weiterhin: "Ehm die Einsturzgefahr wäre bei einer Sprengung dieser Größe wirklich immens. Denkt ihr man hat mehrere Versuche? Dann könnten wir die offensichtlichsten Lösungswörter einmal aufsagen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 21.02.2020, 10:11:55
Die Helden sehen sich um, ob die unmittelbare Umgebung einen Hinweis auf das Losungswort versteckt.
Der Boden des Korridors ist mit großformatigen Steinfliesen ausgelegt.[1]
Die Wände sind aus behauenem Stein und mit Reliefs versehen, die im Laufe der Zeit jedoch bereits deutlich verblasst sind. Bei näherer Untersuchung sind Szenen einer zwergischen Armee oder Nation abgebildet.[2][3]
Der Golem selbst bewegt sich überhaupt nicht mehr, selbst wenn man sich ihm bis auf wenige Schritt nähert.[4]
Die Tür im Rücken des Golems besteht aus massivem Stein und auf der rauen Oberfläche ist das Hammersymbol Torags eingelassen. Um das heilige Symbol des Gottvaters der Zwerge ist jedoch ein Kranz aus Runen gemeißelt, die nachträglich und weniger kunstvoll hinzugefügt worden zu sein scheinen.[5]
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Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 21.02.2020, 19:32:25
Razgrim bleibt an einer der Wände stehen und überblickt die verblassten Wandmalereien und Fresken. Der Zahn der Zeigt nagt an ihnen, doch sind sie erstaunlich gut zu erkennen.

"Ich bin mir nicht sicher welche Geschichte diese Bilder erklären, doch im habe eine wage Vermutung." In Gedanken wandert sein Blick zu dem Runenkranz um das Symbol des Allvaters. Unterbewusst zieht er eine Augenbraue nach oben, als er die Sinnhaftigkeit hinter der Darstellung erkennt.

"Hier ruht To..." er verschluckt die letzten Worte.
"Magrim, der Lehrmeister? Ich verstehe nicht..." grummelt er in seinen Bart, als er sich umdreht und bemerkt, dass seine Gefährten abgesehen von Baldark womöglich nur wenig über das zwergische Pantheon wissen.

"Seine Aufgabe ist so ehrenvoll wie die eines jeden aus unserem Pantheon, dennoch ist sie eine Bedrückende. Magrim überwacht das zwergische Nachleben. Er bestimmt, welche Aufgaben die Seelen unseres Volkes bewältigen müssen. Ausgelaugter Seelen werden neugeschmiedet, um sie für einen erneuten Besuch dieser Welt tauglich zu machen. Er ist Torags älterer Bruder und lehrte die ersten meines Volkes, wie sie auf angemessene Weise mit den Göttern Gemeinschaft pflegen können." schließt er.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 22.02.2020, 10:12:07
Damian geht in die Knie und besieht sich den Boden.[1] Nicht ein Hauch von Staub. Eine Illusion? Aber darauf deutet nichts hin. Er kneift die Augen zusammen und mustert die Reliefs an den Wänden.

"Die Abbildungen zeigen den Aufstieg und den Fall der verlorenen Himmelszitadelle Jormurdun. Jener einstigen Zwergenfestung, die Vhanes Legion ausfindig machen wollte. Bei dem Schlüssel handelt es sich um den sagenumwobenen Himmelsschlüssel, der der Legende nach benötigt wird, um die einstige Glorie Jormurduns wiederherzustellen."

Auch Damian hatte den Verweis auf Magrim entdeckt.

"Ein Grab? Vielleicht tun wir Vhane unrecht, vielleicht hat er seine Seele gar nicht an einen Dämon verloren, sondern gab sie aus freien Stücken?"

Nachdenklich streicht sich Damian über das Kinn. Die Geschichte um Jormundun könnte der Schlüssel sein. An Razgrim gewandt, ergänzt er.

"Wie lautet das zwergische Wort für Himmelsschlüssel?"
 1. Wahrnehmung: 29
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 24.02.2020, 14:22:56
Razgrim sieht über die Schulter zu Damian, als dieser Jormurdun erwähnt. Die grobe Geschichte und die Erzählungen des Gal'gâdin – ein alter Bund aus Orakeln aus den Fünf-Königsbergen – kannte er, doch scheint sie hier noch detailierter auserzählt worden zu sein.

"Bundushâtur."

Die Frage des Aasimar steht für einige Sekunden im Raum, ehe der Priester in Gedanken die Antwort raunt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 24.02.2020, 15:51:14
Der Golem rührt sich nicht, auch als Razgrim sich direkt vor das Konstrukt stellt und das Wort wiederholt.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 27.02.2020, 21:51:00
Immer noch leicht peinlich berührt von seinem verbalen Ausrutscher schaut Ragni dem Versuch von Razgrim gespannt zu. Seine Augen wandern über die Abbildungen im Raum und er versucht einen Zusammenhang zwischen allem herzustellen.[1]
Währenddessen kann er den Drang nicht abstellen einfach dieses monströse Wesen aus Gestein wegzublasen. Seine Geduld neigt sich langsam auch dem Ende zu, aber er hofft noch auf einen Geistesblitz.
 1. Int: 15
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 29.02.2020, 15:59:13
Damian gibt einen missbilligenden Laut von sich, als sich der Golem keinen Millimeter rührt, nachdem Razgrim gesprochen hatte. Wäre auch zu einfach gewesen. Nachdenklich reibt er sich den Bart. Es musste ein Bezug zu Jormundun geben.

Vielleicht ging es nicht spezifisch um diese Festung, sondern um die Himmelszitadellen an sich. Die Errichtung der zehn Festungen markierte nur das glorreiche Ende des Exodus der Zwerge aus dem Unterreich. Über ein Jahrhundert führte sie damals ihr Auszug durch die vielen Ebenen der Dunklen Lande unter der Erde und ihr Weg ist von Schlachten gegen die abscheulichen Ungeheuer gezeichnet, welche diese Tiefen ihr Zuhause nennen. Die Zitadellen sollten Zuflucht bieten, Frieden, ein Heim für ein vertriebenes Volk. Doch nur noch 5 Zitadellen befinden sich in Hand der Zwerge, Kravenkus, Kraggodan, Janderhoff, Dongun und Hochhelm, der Sitz des Königs unter dem Berg.

Koldukar fiel an die Orks, Peregram an die Duergar, Karaz Ankor wurde in den Beben des kataklysmischen Sternfalls begraben, von Karaz-A-Karak fehlt jede Überlieferung, als ging die einstige Heimstätte zwergischer Runenschmiedekunst in den Nebeln der Zeit verloren und Jormundun, die einzige Feste im ehemaligen Sarkoris, wurde höchstwahrscheinlich von Dämonen überrannt.

Jormundun war die letzte Zitadelle. Erbaut von Mugin, Sohn des Gloin, Ahn von Grimgor, dem Hammer Torags. Jormundun war die ungewöhnlichste der zwergischen Himmelszitadellen. Die Suche nach dem Himmel war für alle Zwerge mehr Sinnbild als das tatsächliche Vorstoßen durch den Berg auf der Suche nach der Oberfläche. Mugin aber träumte von einer Festung in den Wolken. Er wollte die Oberfläche an der Spitze des höchsten Berges des Grads der Welt durchstoßen und so nahe an den Sternen sein, wie kein Wesen auf Golarion sonst. Nach den Sagen der Zwerge raunten viele Älteste, dass Mugin den Alten Göttern verfallen war und seine Suche dem Wahnsinn nah war. Doch es gelang ihm und Jormundun, der Stern im ewigen Eis war tatsächlich die höchst erbaute Festung der Zwerge, ja vielleicht aller Völker Golarions. Glaubte man Aufzeichnungen damaliger Astronomen, konnte man Liavara, den achten Planeten des Sonnensystems, von Jormundun aus jede Nacht mit bloßen Auge erkennen.

Liavara. Ein Name des alten Azlant. Die Zwerge nannten den Planeten Torag'ak'Chall, Torags Auge. Einer der ersten zwergischen Kundschafter hatte diesen Namen geprägt, als er die Erde durchbrochen hatte und im Nachthimmel den leuchtend goldene Planeten entdeckt hatte. Wenn ein Zwerg sagen wollte, dass man etwas zu Ende bringen sollte, war es noch heute üblich, davon zu sprechen, Torag in die Augen zu schauen, was sich auf die Zeit der Suche nach dem Himmel bezog, als sich die Zwerge im Unterreich versicherten, dass man erst am Ziel war, wenn man Torag'ak'Chall erkennen konnte.

Damian räusperte sich und sprach das entsprechende Sprichwort in zwergisch aus.[1]

"Zar'gar vel, uk zar'gar Torag'ak'Chall"
 1. Weisheit 18.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 01.03.2020, 22:46:48
In dem Moment in dem Damian den Satz vollendet, glühen die Reliefs auf den Steinwänden in sanftem Licht und die Kreuzfahrer fühlen ihr Haut kirbbeln als sich ein Zauber über sie legt.[1]

Die Tür bleibt allerdings weiterhin verschlossen.
 1. 
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 02.03.2020, 09:29:47
Alle Gruppenmitglieder grübeln lange fast schweigend über diesem Rätsel vor sich hin. Die Sprengung des Wesens wäre immer noch ein valider Ausweg, aber einen Versuch könnte er starten. Er versucht seine Gedankengänge mal in die Runde zu stellen:
"Ich habe das Gefühl wir denken alle zu kompliziert. Die ganzen Bilder könnten auch nur eine Ablenkung oder Schmuck für den Raum sein. Vielleicht sollten wir uns mehr in Vhane hineinversetzen. Er hatte den Entschluss gefasst einen Teil seiner Seele wohlüberlegt und sehr präzise abzutrennen und wegzuschließen. In ihm werden Gedanken getobt haben wie Pestratten, die in einen Sack gestopft wurden. Und Trotzdem hat er es geschafft, hier durch zu kommen. Vielleicht ist also das Lösungswort viel persönlicher. Was könnte in einem Wesen vorgehen, was es dazu treibt, einen Teil seiner eigenen Seele abzuspalten? Wenn wir so ein Wort finden, wäre das noch eine Möglichkeit.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 02.03.2020, 09:49:15
Razgrim bleibt vor dem Golem stehen und blickt über die aufleuchtenden Runen, doch als sich abermals nichts tut, dreht er sich um und geht erneut fieberhaft die Wandgemälde ab. Irgendwo müssen sie etwas übersehen haben. Dabei versucht er seine Gedanken zu ordnen.

Der Geist von Darius Ward, der Damian und ihm in den Ruinen von Fort Vilareth begegnet waren, sprach davon, dass an diesem Ort das Seelenfragment Staunton Vhanes zu finden sein muss, welches Vhanes Glaube an Torag symbolisiert. Die Inschrift über der Tür zeigt die Runen "Hier ruht Torag", was in Anbetracht des Falls des ehemaligen Priesters höchst merkwürdig anmutet. Warum sollte Vhane einen Teil seiner Seele hinter göttlichen Zaubern und einem Tempel, der seinem alten Schutzherren geweiht ist, verstecken, wenn er diesem doch abgeschworen und sein Leben dem Dämonenfürsten Deskari verschrieben hat? Das passt nicht zusammen.

Bemerkenswert ist auch, dass dieser Ort mit der Himmelszitadelle Jormurdun in Verbindung zu stehen scheint. Es ist bekannt, dass Vhane vor seinem Verrat fieberhaft nach der Zitadelle gesucht hat. Nach seinem Fall gehen die meisten Kreuzfahrer davon aus, dass er die Zitadelle suchte um mit dem Fund Deskari zu imponieren, doch was wäre wenn es nie seine Absicht gewesen war Jormurdun in die Fänge des Herrn der Heuschrecken fallen zu lassen?

"Was wäre, wenn er nicht gefallen wäre." Razgrim murmelt diese Worte und wiederholt sie danach erneut lauter, so dass seine Gefährten seinem Gedankengang folgen können.
"Was wäre, wenn er seine Seele freiwillig und nicht aufgrund von Macht oder ähnlichem gespalten hat? Wenn er Jormurdun nicht für seinen dunklen Herren finden möchte? Sollte er seine Seele entzweit haben, um sein eigentliches Anliegen zu verschleiern? Was würde passieren wenn man den guten Teil seiner Seele zurücklässt und dem Bösen Platz gibt, um sein Ziel zu erreichen...Vielleicht vertraut er darauf gerettet werden zu können..."

Stille. Der Priester ist von seinen Worten selbst nicht überzeugt, führt dann seinen Gedanken jedoch zu Ende.

"Das Passwort könnte in Verbindung mit dem stehen, was Vhane hinter dieser Tür getan hat - ein Wort das ein Ritual beschreibt, einen Zustand oder eine Emotion? Entzweiung oder, so meine Annahme stimmt, Täuschung."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 02.03.2020, 10:15:06
Der Golem wird abermals aktiv und dreht knirschend seinen massiven Kopf. Die Stimme hat auf einmal einen mechanischen Ton angenommen und das Konstrukt ballt die Hände zu gewaltigen Fäusten.

"Warnung: Wiederholt fehlerhafte Eingabe. Losungswort korrekt nennen oder Vergeltungsmaßnahmen werden eingeleitet. Verbleibende Versuche: Drei."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 10.03.2020, 10:52:06
Nach einer kurzen Besprechung in der Gruppe nähert sich Ragni dem Golem und nennt ihm zwei weitere Losungswörter. Er hält eine leicht geduckte Haltung ein und bleckt unbewusst seine Zähne.
"Das Lösungswort ist Aufopferung."
Er wartet ein paar Sekunden ob etwas passiert und probiert dann das Zweite: "Oder es ist Sakrileg."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 11.03.2020, 12:33:31
Ragni sagt erst das erste Wort und mit einiger Verzögerung auch das zweite. Erst passiert eine ganze Weile gar nichts, dann setzt sich der Golem knirschend in Bewegung und tritt ohne ein weiteres Wort zur Seite. Die Runen in der Steintür leuchten kurz auf, dann fährt das Portal wie von unsichtbarer Hand gezogen zur Seite und gibt den Blick in die dahinter liegende Gewölbekammer frei.

Der Raum gleicht einer kleinen Schmiede, ein in der Kultur der Zwerge Kundiger erkennt jedoch sofort, dass es sich um einen Schrein Torags handelt. Die Kammer ist nicht sehr prachtvoll, die einzige Zierde ist der in den Stein gravierte Hammer Torags, der an allen Wänden zu sehen ist.
Im Zentrum steht ein wuchtiger Amboss hinter dem der golden leuchtende, transluzente Schemen eines stattlichen Zwergs in voller Rüstung steht. Die spektrale Gestalt schwingt einen Schmiedehammer, der mit rhytmischen Schlägen ein ebenso transluzentes Axtblatt bearbeitet. Seltsamerweise ist trotz der Wucht der Schläge des Hammers kein Laut zu hören.

Das Abbild des Zwergs flackert kurz, als dieser von seiner Arbeit aufblickt uns seine Aufmerksamkeit den Neuankömmlingen schenkt. Als er spricht klingt seine Stimme volltönend und gebieterisch, doch hallen seine Worte nach, als würden sie von weit her herüber getragen.

(https://postimages.org/)
"Willkommen in Heim des Schmiedevaters, Fremde. Wie lautet Euer Anliegen? Sucht Ihr den Rat Torags oder sucht Ihr einen starken Arm der für Euch das Schild hält oder den Hammer schwingt?
Verzagt nicht, wenn Euer Anliegen nur rechtens ist, wird Torag Euch nicht im Stich lassen.
Tretet vor und sprecht frei, damit Staunton Vhane, Hammer Torags und Kommandant der Hämmer des Himmels Euch anhören kann."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 14.03.2020, 21:08:00
Razgrim bleibt wie angewurzelt stehen, als plötzlich der Wächter bei Ragnis Worten zur Seite tritt und die schwere Pforte sich langsam und mit einem lauten Knirschen öffnet.

Die transluzente Gestalt zieht den Priester in ihren Bann. Dort steht er, als sei all das nie geschehen. Staunton Vhane in seinem früheren Glanz. Ist dies ein Abbild oder Manifestation seines Seelenfragments? Jegliche Schuldzuweisung oder anklagende Worte schluckt er hinunter, ehe er nach vorne tritt und dem Abbild antwortet.

"Seid gegrüßt, Staunton Vhane, Hammer Torags und Kommandant der Hämmer des Himmels. Wie...auch ihr, bin ich ein Getreuer des Allvaters und wir waren auf der Suche nach...euch." beendet er etwas unsicher seinen Satz, schließlich wissen sie nicht, wieviel Verständnis dieser Teil Vhanes über die aktuelle Situation besitzt.

"Was genau seid ihr?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 15.03.2020, 17:08:14
Die Umrisse des transparenten Zwergs flackern und er runzelt die Stirn.

(https://postimages.org/)
"Es ist mir eine Freude einen Glaubensbruder wilkommen zu heißen.
Doch was meint ihr damit, was ich bin? Ich wurde als stolzer Zwerg gebohren und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Seid ihr misstrauisch, dass ich nicht der bin, der ich vorgebe zu sein? Und dennoch habt ihr mich gesucht?
Warum sagt ihr nicht frei heraus, weswegen ihr mich aufgesucht habt, Bruder.

Solltet Euer Anliegen großer Geheimhaltung unterliegen, können wir einen Kleriker hinzuziehen, der die Wahrheit meiner Worte bestätigt. Doch dies sollte nicht nötig sein. Jeder hier kennt meinen Namen und wird Euch versichern, dass Staunton Vhane frommer Diener des Allvater ist. Torags Wille ist mein Wille, Torags Worte sind meine Worte."


Der Blick des Schemen wandert durch den Raum und nickt ein paar Mal ins Nichts, ganz so, als würde dort eine Person stehen, die seinen Worten beipflichtet.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 16.03.2020, 14:52:22
Es ist merkwürdig, dass es Otham schon fast normal zu sein scheint vor einer Lichtgestalt zu stehen, die eventuel der Teil einer Seele ist. Zwar ist sich der Halbling sicher, dass es sich um ein Bruchstück von Vhanes Seele hält, doch fährt er sich kurz mit der Hand über die Augen und bittet Desna um Hilfe.[1] Als Vhane hinter sie schaut blickt sich auch Otham um. Er sieht nichts, anscheinend gibt es hier mehr als ihre Augen sehen können.

Er macht ein paar Schritte auf Damian zu und flüstert zu dem Menschen: "Was passiert wenn wir das Seelenfragment zerstören. Hört dann auch Vhane auf zu existieren oder bleibt nur der böse Teil bestehen?" - Otham selbst hat viel zu wenig Ahnung um so eine Frage beantworten zu können, zwar glaubt er an Desna, doch über die Tiefen der Ebenen und der Wanderung der Seelen hat er keine Ahnung.
 1. Detect Evil
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Damian am 20.03.2020, 07:52:50
Sakrileg. Fasziniert beobachtet Damian wie der Golem zur Seite tritt und das Portal verschwindet. Waren diese Schutzmaßnahmen von Vhane selbst errichtet worden? Oder war das tatsächlich ein viel älterer Tempel Torags? Damian folgte seinen Gefährten und traute seinen Augen nicht.

Ein Geist? Es ist die plausibelste Erklärung, wenn nicht ... Nein, es konnte nicht sein. Seelen ließen sich nicht einfach auftrennen. Damian hatte von dunklen, nekromantischen Zaubern gehört, um die Seelen von Körpern zu lösen und in Gefäßen zu verbergen, aber nie von einem Zauber, um nur einen Bestandteil der Seele, noch dazu einen entscheidenden Wesensteil zu lösen.

Auch die Antworten des Wesens auf Torags Fragen lassen keinen anderen Schluss zu. Es musste ein Geist sein und der Vhane dort draußen in Drezen ein Betrüger. Vlt ein Dämon, der seine Züge angenommen hatte. Es würde so viel erklären und das Narrativ über Vhane grundlegend verändern.

"Ich bin mir fast sicher, dass es sich hier nicht um ein Seelenfragment handelt, Otham, aber wartet kurz, ich kann meine Vermutung mit einem Zauber überprüfen", woraufhin Damian eine magische Formel aufsagt.[1]

Für einen kurzen Augenblick flammen Damians Augen in azurblauen Licht auf, dann vergeht der Zauber und lässt den Magier ratlos zurück.

"Er lebt", gibt er verdutzt von sich.

Dann räuspert er sich und präzisiert sein Gestammel.

"Also zumindest handelt es sich hierbei um keinen Geist." Die Stirn runzelnd, betrachtet Damian die Gestalt. "Gehen wir des guten Willens wegen mal davon aus, dass es sich hierbei tatsächlich um das Fragment einer Seele handelt und lassen wir dabei auch außer Acht, dass Pharasma dies nicht nur als Sakrileg, sondern als direkten Angriff auf ihre Einflusssphäre betrachten würde, ließe sich mutmaßen, dass dies hier ein Teil Staunton Vhanes ist. Eben jene Essenz seines Wesens, die fest im Glauben Torags verwurzelt ist. Ein Aspekt seiner Persönlichkeit. Desnas Sicht sollte Euch das bestätigen, Otham. Wir haben es hier dann tatsächlich mit dem Paladin Staunton Vhane zu tun und wir können sie als lebendig bezeichnen, da die anderen Teile seiner Seele noch irgendwo existieren, am maßgeblichsten wahrscheinlich in Form des Deskari-Anhängers Vhane, der in Drezen thront."

Damian reibt sich grübelnd das Kinn.

"Fragt mich nicht, wie das funktioniert und wie die kosmische Ordnung einschließlich Torag das erlauben kann. Ich brauche Hilfe zur Beantwortung dieser Frage und außer Pharasma selbst fiele mir momentan niemand ein, der so etwas wissen könnte. Was die Sache natürlich verkompliziert."
 1. Untote entdecken.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 21.03.2020, 11:48:49
Nachdem der Zwerg gesagt hat, dass alle offen ihr Anliegen aussprechen sollen, berät sich die Gruppe zunächst und ignoriert dieses Anliegen. Ragni findet diese surreale Situation amüsant, aber seine Neugier und seine Offenheit verlangen es von ihm, endlich mit dem Zwerg zu reden. Also tritt er etwas näher heran.
"Seid gegrüßt Staunton Vhane. Zumindest ja wohl ein Teil von ihm. Wir vermuten Sie sind nur ein Teil seiner Seele, der aus irgendeinem Grund hier schmiedet. Unser Anliegen ist es, den zu einer bösen Hülle verkommenen Körper von Vhane wieder mit seinem guten Selbst zu füllen und dafür brauchen wir euch. Zuerst dachten wir er wäre verloren, aber durch euch haben wir eine Chance, ihn zurück zu holen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 21.03.2020, 11:55:27
Razgrim fixiert den Schemen. Er bemerkt wie sich ganz unterbewusst ein Gefühl von Trauer einstellt. Hier sehen sie nun den Staunton Vhane, der zu Zeiten des heiligen Kreuzzugs ein Licht und ein Träger der Hoffnung für die freien Völker war. Ein Abbild der Vergangenheit oder ein Ausblick in die Zukunft?

"Ja, wir haben euch und das was ihr seid gesucht. Wisst ihr, warum ihr hier verweilt? Dieser Ort ist dem Allvater geweiht, doch ist er gleichzeitig auch ein Gefängnis für euch."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 21.03.2020, 13:31:43
Das Abbild Staunton Vhanes runzelt die Stirn als Ragni es anspricht. Dann lacht es laut, als hätte Ragni einen guten Witz gemacht.

(https://postimages.org/)
"Ihr seid ein vergnüglicher kleiner Kerl. Ich, Staunton Vhane soll dem Bösen verfallen sein? Eine Seele ist ein Ganzes und kann nicht geteilt werden, junger Freund. Es wäre nicht nur ein großes Unrecht in den Augen der Götter, der Akt selbst erscheint mir unmöglich. Ein Pakt mit finstersten Mächten mag es vermögen eine Seele zu zerstören, doch seid unbesorgt, ich bin ein treuer Diener des Allvaters nichts und niemand wird mich von seinen Lehren abbringen."


Dann wendet sich Vhanes Abbild Razgrim zu. Die Frage des Zwergs scheint den Schemen stutzig zu machen:

"Warum ich hier verweile, Bruder? Eine seltsame Frage. Dies ist ein geheiligter Ort Torags. Wo sonst sollte ich sein, als hier, bei meinem Herrn? Die Wärme des Schmiedefeuers und der väterliche Blick Torags sind mehr als genug für einen frommen Diener. Kein anderer Ort wäre mir vertrauter, mein Platz ist an Torags Seite."

Während nach wie vor im Dunkeln liegt, was für eine Art von Kreatur vor den Helden steht und inwieweit das Wesen mit Vhane verknüpft ist, drängt sich den Helden der Eindruck auf, dass es sich nicht um eine wirklich lebendige Kreatur handelt.
Vielmehr bekommen die Kreuzfahrer den Eindruck, dass es sich um eine Art sprechende Erinnerung handelt, wie eine Momentaufnahme, aus vergangener Zeitt, die nur noch schemenhaft im Gedächtnis verblieben ist.
Die Kreatur scheint die Realität um sie herum kaum wahrzunehmen und hat offenbar keinerlei Auffassung davon wo und in welchem Zustand sie sich befindet.
Eine direkte Konversation erscheint somit schwierig bis unmöglich. Vielleicht wäre jedoch eine Kommunikation auf abstrakterer Ebene möglich. Sollte es sich wirklich um einen Teil von Staunton Vhanes Seele handeln, könnte sie bedeutenden Aufschluss über seinen Charakter, seine Ängste und Ambitionen liefern.

Da Ragni die Absicht geäußert hat Vhanes Seelenfragmente zu vereinen stellt sich auch die Frage wie man die Fragmente zusammenbringen kann. Vielleicht gibt es einen Weg den Schemen von diesem Ort zu lösen und an die Kreuzfahrer zu binden?
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 22.03.2020, 20:35:09
"Zumindest ist diese Gestalt, oder was auch immer, nicht böse. Soviel kann ich sagen.", antwortet Otham Damian.

"Irgendwie kommt er mir ein wenig wie der Golem vor. Gehen wir einfach mal davon aus, dass es ein Teil seiner Seele ist..." - Gedankenverloren fast Otham an den Griff seines Rapier. Langsam zieht er die Klinge und schaut dabei nachdenklich auf seinen Rapier.

"Vielleicht kann man das Fragment irgendwie speichern.", murmelt er zu sich selbst.
"Denk nicht mal dran. Es ist so schon eng hier drinnen.", beschwert sich Yaniels Stimme, die aus dem Rapier tönt.

Mit langsamen Schritten geht Otham mit gesenkter Waffe auf die leuchtende Gestalt zu. Langsam und möglichst unbedrohlich bringt er die Klinge in Nähe von Vhane.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 22.03.2020, 22:18:03
Das Abbild Vhanes kneift die Augen zusammen als Otham mit seiner Klinge näher kommt.

(https://postimages.org/)
"Oh, ihr habt da ein wahres Unikat in der Hand, Freund. Eine Seelenklinge, nicht wahr? Das ist alte Magie, nur noch eine Handvoll Schmiede sind zu so etwas in der Lage.
In Eurem Fall ist dies allerdings keine Arbeit meines Volks. Das sieht mir mehr nach... hm... elfischer Handwerkskunst aus? Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht auch etwas ganz anderes.

Ihr folgt Desna, schätze ich? Der Schwung in Eurem Schritt, das funkeln in Eurem Blick - unverkennbar.
Die Seelenklinge eines Desniten, ha! Das Schwert kann praktisch von überall herkommen, vielleicht von den Sternen selbst!

Seelenwerke der Zwerge sind anders. Zuerst einmal sind es selten Schwerter, wir Zwerge bevorzugen praktischere Waffen wie Äxte oder Hämmer. Oft sind es auch Rüstungen, Helme oder Schilde, ein Ausdruck der Widerstandsfähigkeit und ... nun wohl auch Dickköpfigkeit unseres Volks.
Der Dhurgrim - der Seelenschmied - bindet einen Teil seiner Selbst in das von ihm gefertigte Werkstück. Da er dabei einen Teil seiner Lebenskraft einbüßt, werden solche Arkana äußerst selten und nur unter besonderen Umständen, meist großer Not gefertigt. Behandelt Euer Schwert gut, Freund. Es ist mehr als ein Erbstück, es ist beinahe ein lebendes Wesen."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 24.03.2020, 14:50:12
"Sage ich doch, ein lebendiges Wesen.", tönt der Rapier, nachdem Otham verwundert stehen geblieben ist. Irgendwie hat er etwas anderes erwartet. Eher etwas in Richtung eines goldenen Blitzes in Richtung der Waffe und einen verschwunden Vhane...

"Glaubt mir Vhane, ich weiß worum es sich bei dieser Sternenklinge handelt. Und wenn erinnert sie mich daran. Alsob eine redende Klinge nicht schlimm genug wäre, aber eine die alles besser weiß?", ein wenig ratlos bleibt Otham erstmal stehen und starrt auf den leuchtenden Bart von Stanton Vhane.

"Können Seelenwerke andere Seelen beinhalten als die ihres Schöpfers? Es scheint, dass in meiner Klinge die vorherige Trägerin einen Platz gefunden hat. Könnte man die Seele eines Zwerges in einem von Dhurgrim geschmiedeten Gegenständes platzieren?"

Otham weiß wenig genug über den Glauben Thorags, bisher zieht er den Gott der Zwerge meistens nur für Flüche heran. Noch weniger Ahnung hat er von geschmiedeten Seelengegenständen. Verdammt bis vor ein paar Tagen hat er an ihre Existenz nicht geglaubt. Nun spricht er mit einem Seelenfragment oder ähnliches über den Seelenschmied Dhurgrim und ist ein General des Kreuzzuges.

"Desna, warum ich?", fragt er sich still, auch wenn er weiß, dass er keine Antwort bekommen wird.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Baldark am 25.03.2020, 17:47:02
"Der Seelenschmied bindet einen Teil seiner Selbst in das von ihm gefertigte Werkstück? Klingt für mich nach dem, was wir suchen. Vielleicht hat Vhane mehrere dieser Seelenwerke erschaffen, demnach müsste sich solch ein Gegenstand in diesem Raum befinden.

Vhane, sagt, kennt ihr euch mit der Kunst des Seelenschiedens aus?"


Baldark hat sich am Eingang des Raumes positioniert und unruhig zwischen der Gestalt Vhanes und der Richtung aus der sie gekommen waren hin und her geblickt.

"Ich möchte dieses nette Gespräch nicht unterbrechen, aber wir sollten uns unserer Lage bewusst werden. Die dunklen Mächte haben sich sicherlich nicht grundlos hier niedergelassen. Ich vermute, dass sie diesen Raum bewachen. Da sie uns ohne Aufforderung hier her geführt haben, gehe ich davon aus, dass dieser Raum gleichzeitig als Falle fungiert. Der Akolyth des Kabriri sprach von einem Meister, der über diesen Ort wacht.
Ein Hüter impliziert wiederum etwas von Wert, was beschützt werden muss.

Vhane, was wisst ihr über die Himmelszitadelle Jormurdun und dessen Himmelsschlüssel?"
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 25.03.2020, 21:51:27
Der goldene Schemen fährt sich durch den dichten Bart

(https://postimages.org/)
"Mehr als eine Seele? Das erscheint mir schwierig. Selbst wenn es möglich wäre, warum würdet Ihr so etwas tun wollen? Ein Seelenwerk ist die Verschmelzung eines Schmiedewerks mit der Seele seines Schöpfers. Das Meisterstück eines Schmiedes sozusagen, es enthält nicht nur all das Können des Schöpfers, sondern einen Teil des Schöpfers selbst. Wer würde einen solchen Gegenstand mit einer weiteren Seele vollstopfen wollen? Wäre das nicht äußerst respektlos?"

Dann wendet sich Vhanes Abbild Baldark zu und brummt in seinen Bart.

"Ihr habt viele Fragen, Bruder. Ich bin in der Tat mit den Prinzipien des Seelenschmiedens vertraut, doch habe ich nie ein Seelenwerk selbst gefertigt. Ihr schafft nur ein einziges Werk in einem ganzen Leben, müsst Ihr wissen. Das ist keine reine Handwerksaufgabe, Ihr müsst Euren Willen und Eure Entschlossenheit stählen und zum Äußersten bereit sein. Wer einen Teil seiner Lebenskraft opfert, sollte besser einen sehr guten Grund dafür haben."

Baldarks Einwurf über Nulkineth und die Ghule ignoriert die Erscheinung, ganz so als würde er überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen, wo er sich befindet. Als Baldark die Himmelszitadelle erwähnt runzelt der Schemen jedoch die Stirn.

"Die Zitadelle Jormurdun... merkwürdig, dass Ihr ausgerechnet die Himmelszitadelle erwähnt. Ich kenne die alten Geschichten über Jormurdun, doch ich habe das Gefühl, dass mir irgendetwas Wichtiges dazu abhandengekommen ist. Es ist wie... kennt Ihr das, wenn man etwas sagen möchte, aber plötzlich fällt einem nicht mehr ein was? Es liegt mir förmlich auf der Zunge...
Jormurdun... ich suche in meiner Erinnerung, doch dort wo die Feste ist klafft ein Loch, so Leid es mir tut. Es ist, als ob mir dieser Teil meines Gedächtnisses fehlt. Es tut mir leid, ich neige sonst nicht zu Vergesslichkeit."
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Otham Sauertopf am 28.03.2020, 19:25:27
"Untersteh dich hier noch einen Zwergenarsch zwischenzulagern.", beschwert sich auch gleich Yaniel, als Otham davon spricht das Seelenfragment zu lagern.

Dann kommt den Halbling plötzlich eine Idee. "Wenn es ein Fragment von Vhanes Seele ist muss hier doch irgendetwas sein, woran sie gebunden ist. So wie bei Yaniel und meiner Klinge." - "Du meinst meine Klinge.", meldet sich Yaniel direkt wieder zu Wort.

Otham lässt seinen Blick durch den Raum schweifen[1]. Im Prinzip hatte Vhane ihnen ja gesgt wonach sie suchen: einer Axt, einen Hammer, einen Schild oder eine Rüstung.
 1. Perception: 17
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ragni am 02.04.2020, 15:01:40
"Um seine Seele in einen Gegenstand zu schmieden muss man zum Äußersten bereit sein? Dann war Vhane mehr als nur verzweifelt und bereit alles zu opfern, wenn er gleich mehrere dieser Dinger erschaffen hat."
Auf Othams Vorschlag schaut sich Ragni auch etwas um[1]. Dabei kommt ihm die Idee, wie sich eigentlich ein Seelenbild anfühlt. Er nähert sich Vhane und versucht ihn anzufassen.  Das macht er in einer freundschaftlichen Geste, idem er die Hand auf seine Schulter legt und dabei fragt: "Gibt es einen Gegenstand in diesem Raum, der euch besonders am Herzen liegt?"
 1. Perception: 31
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 04.04.2020, 10:27:11
Razgrim blickt lange Zeit still auf Vhanes Abbild und den Amboss, auf den er unerlässlich haut.

"Vhane, würdet ihr mir den Hammer und den Amboss für eine Zeit überlassen. Ein Glaubensbruder möchte seinen Dienst dem Allvater in diesen schweren Zeiten nicht verwehren."

Sollte einer dieser Gegenstände ein Seelenwerk sein, würde das Abbild es wohl kaum weitergeben. Und wenn nicht, würde der Priester zumindest die Möglichkeit haben, mit Torag, dem Allvater, während eines Gebets und der Schmiedekunst eines heiligen Objekts in Kontakt zu treten.

Sollte ihn der Vater erhören, würde er ihm sicher einen Hinweis auf den Verbleib geben, da war sich Razgrim sicher.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Ultan am 08.04.2020, 11:34:36
Otham lässt seinen Blick durch die Kammer schweifen. Der Raum ist wie eine Schmiede eingerichtet und an den Wänden befinden sich zahlreiche Waffen und Rüstungen, teils noch im Fertigungszustand.

Auf Ragnis Frage streicht sich Vhanes Schemen durch den transparenten Bart.

(https://postimages.org/)
"Ein echtes Meisterstück, meint Ihr? Nein. Alles was Ihr hier seht ist von guter Qualität, doch ich würde keins den anderen vorziehen. Wenn es darum geht eine Waffe oder einen Schild zu wählen: Nur zu, sucht Euch etwas aus. Nur weil mein Lebenswerk nicht unter diesen Stücken ist, bedeutet dies nicht, dass es sich nicht um ausgezeichnete zwergische Schmiedekunst handelt."

Vhanes Abbild lacht dröhnend und wendet sich dann an Razrim.

"Ihr wollt selbst eine Weile das Eisen schlagen? Nur zu, Bruder. Nichts ist beruhigender für den Geist als ehrliches Handwerk."

Der geisterhafte Zwerg tritt beiseite, wobei der transluzente Schmiedehammer in seiner Hand verschwindet. Der Amboss jedoch ist real. Unzählige Kerben und Dellen bedecken den massiven Stahlblock, doch wirkt er als könnte er selbst dem Hammerschlag eines Riesen standhalten.
Titel: Buch II - Das Schwert der Tugend
Beitrag von: Razgrim am 12.04.2020, 21:16:51
Razgrim tritt an den Amboss heran, blickt noch einmal zu Vhanes Abbild und zieht seinen eigenen Schmiedehammer, um in einem kurzen Ritual an den Allvater um seine Hilfe zu bitten.

Es gibt nichts in diesem Raum, was ihnen Aufschluss über den grausamen Akt gibt, den Vhane offensichtlich vollzogen hat oder wie sie es beenden können. Ebenso scheint er nur Teile seines damaligen Gedächtnisses in diesem Fragment hinterlassen zu haben, und scheinbar lässt sich so einfach nichts über ihn und sein altes Ich erfahren, welche Gründe ihn nun genau dazu getrieben haben und was dahinter steckt.

Unter den schweren Schlägen sieht er immer wieder zu der transluzenten Gestalt des ehemaligen Heeresführer.

"Sagt mir, Bruder. Wie kommt es, dass ihr den Kreuzzug aufgegeben habt und euch hier unten einkerkert, anstelle oben an vorderster Front zu kämpfen. Was lässt euch hier in sicherem Stein warten, bis die Horden die Oberfläche überrennen?"