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« am: 22.02.2007, 02:06:10 »
Anscheinend hatte diesem missratenen Stück Dreck von einem Menschen schon viel zu lange niemand mehr gezeigt, was Recht und Ordnung bedeuten. Derartig entartete Individuen konnten, dessen war sich der Ritter sicher, nur in der Mitte einer Gesellschaft wie der Breländischen im Allgemeinen und der Sharner im Speziellen ihr wertloses Dasein fristen.
Anstatt sich einem erwachsenen und kampferprobten Gegner hier draußen zu stellen, züchtigte er lieber Frauen und kleine Kinder. Die Pflichten eines Ritters des alten Reiches besagten, jene die es nicht selbst vermochten vor derartigen Übergriffen zu schützen, und das Haus des Sentinels war in dieser dunklen Zeit das letzte, was von all dem Edelmut und den hehren Tugenden Galifars übrig geblieben war, das letzte Leuchtfeuer der Rechtschaffenheit und die letzte Bastion der Ordnung.
Zu gerne hätte Caerdran d'Deneith dem Treiben des Bäckers ein durchaus auch gewaltsames Ende gesetzt und schon wollte er mit einem gezielten Schlag seiner gepanzerten Hand das Fensterglas zertrümmern, da zögerte er. Vielleicht wäre es wirklich besser bis zum nächsten Tag zu warten. Wer ist er, bei Nacht und Nebel seine Feinde anzugreifen, wenn er dies auch am hellichten Tag tun konnte. Obwohl sein Ärger noch nicht vollends verraucht ist, ist doch seine Entscheidung gefallen, ohne eine letzte Warnung will er dann aber doch nicht abziehen. Vergessen würde er nichts.
"Verfluchter Bastard! Glaube nicht, dass du mir so leicht davon kommst!"
Schließlich dreht er sich zu Ryal, dem Kobold: "Kommt, gehen wir. Es ist schon spät und morgen gibt es viel zu tun."
Mit diesen Worten verlässt der völlig verdreckte Ritter die Szenerie in Richtung Dragon Towers. Zwar wäscht der Regen bereits den größten Dreck von ihm, ein Bad wird er aber trotzdem nehmen müssen.