Buhuuuu
Die Einstellung kann ich natürlich sehr gut verstehen, aber traurig ist es trotzdem. Nunja, wir lesen uns zum Glück ja noch, aber stirb ja nicht so viel herum :x
Ist vielleicht noch zu früh, um Tränen zu vergießen, und du erfährst auch gleich, warum! Und ich danke dir auch schon einmal! Wofür genau, das erfährst du auch gleich! Danke, danke, danke!
So!
Ich habe eigentlich schon geschlafen, aber bin dann wieder aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Und ich habe mir gedacht, das muss doch einen Sinn haben. Hat es auch, habe ich dann begriffen.
Gorislava hat mich daran erinnert, mit welchem Drang und welcher Mühe ich diesen Charakter geschaffen habe. Dieser Erinnerung wegen schreibe ich jetzt diesen Beitrag, und der wird lang.
Ich bin ja erst seit einer Weile hier im Forum aktiv, habe vorher immer in meiner regulären Spielrunde gespielt. Da gibt es nichts, das dem Rollenspiel hier im Forum gleicht. Ich kann den Jungs nicht unterstellen, dass sie sich nicht bemühen, aber es gibt einfach nicht die Möglichkeiten, die man hier im Forum hat.
Es sind vielleicht keine besseren, aber jedenfalls solche, die mich als Schreiberling deutlich eher ansprechen. Deswegen habe ich es also ausprobiert.
Und siehe da, es ist ein wunderbarer Spaß geworden, erst mit Eylis, der Prinzessin aus der Red Hand of Doom und dann mit Ein, dem Söldner aus den Lebensfäden. Ein habe ich dann verloren, da der Spielleiter die Runde beendet hat.
Schade, aber kein größeres Problem, denn ich bin auch bei Ein noch mit einer Ausprobierer-Mentalität herangegangen und wollte herausfinden, wie es sich im Forum hier so spielt. Habe nicht zuviel hineingesteckt. Und Ein hat dann auch keine Möglichkeit mehr bekommen, sich zu entwickeln, während Eylis prächtig dabei ist.
Also habe ich Mut geschöpft und mich an Ev gewagt. Und der ist großartig geworden, der hat in all seiner dumpfen Beschränktheit bereits jetzt heller geglänzt, als es manch anderem Charakter jemals gelingen wird(z.B. allen aus meiner Offline-Spielrunde).
Ich habe es mit ihm geschafft, ein Ding aus Aspekten zu kreieren, die ich hasse. Und ich hasse Ev, sehr sogar, aber ich liebe ihn auch. Vielleicht, weil er sich weit über den simplen Hass hinaus erhebt, damit eigentlich noch mehr Gründe liefern müsste, ihn zu hassen - aber stattdessen finde ich ihn großartig.
Er besteht aus allen möglichen Teilen, die ich mir aus der Erinnerung zusammen gesucht habe; das sind die Erinnerungen eines ganzen, kleinen Menschenlebens. Und es funktioniert. Würde ich Fantasyliteratur schreiben, könnte er als Hauptcharakter auftreten. So einen wie den schaffe ich in ein paar Jahren wieder, aber nicht heute und auch nicht morgen und bestimmt auch nicht übermorgen.
Sein Ende macht ihn aber unbrauchbar. Was geschehen ist, ist geschehen, und ich kann ihn nicht einfach in ein anderes Abenteuer stecken und behaupten, da wäre nichts gewesen. Und ganz bestimmt werde ich ihn auch nicht verwerfen, denn dazu ist er zu schade.
Gorislava hat mir das (wahrscheinlich ohne tatsächliche Absicht ^^) klargemacht.
Obwohl ich so ein Ende wie das, was er bekommen hat, für ihn vorbestimmt hatte, stimmt eines nicht, und das ist der Teil zwischen Anfang und Ende, nämlich der, auf den es eigentlich ankommt, wenn man einmal in realen Maßstäben denkt.
Dieser ganze resignierte Unsinn, den ich heute über den Tag verteilt geschrieben habe, der passt nicht zu mir. Resigniert nenne ich ihn, denn er nimmt ja eine Tatsache hin: Ev ist hinüber.
Aber so leicht wird das nicht, hah! Das sieht mir echt nicht ähnlich, so leicht aufzugeben.
Ich werde mir den Spaß nicht so leicht nehmen lassen, den ich mit ihm hier gehabt habe. Ich will mit ihm, mit Gorislava und mit allen anderen hier spielen und noch eine Menge Spaß haben! Und jetzt wende ich das Herzblut, das in Ev steckt, auch dafür auf, ihn zu behalten!
Aber glaubt nicht, dass ich, bloß, weil ich gerade im Delirium schreibe, mich nicht informiert und nach Wegen gesucht hätte, mein gesetztes Ziel zu erreichen.
Das Spell Compendium kennt den Zauber "Revive Undead", der exakt genau so wirkt wie "Raise Dead", aber zerstörte Untote zurück in den Untod holt und nicht einst Lebende zurück in ihr Leben. Da ist der Weg.
Und mit einfachen Argumenten lasse ich mich jetzt nicht abspeisen. Soll man sich denn den Spaß von Eberron-Regeln kaputt machen lassen, die mit solchen Wiederbelebungsmagien geizen? Als Kind habe ich beim Schach auch immer den Springer genommen und ihn wild und regelwiedrig über das Feld hüpfen lassen, weil es Spaß gemacht hat.
Wenn wir nach diesen blöden Regeln gehen würden, wäre es denn sinnvoller, den eben Verblichenen durch einen Neuen zu ersetzen, der nach den Regeln genau so oder sogar sehr sicher noch stärker als der Alte ist? Das würde gar nichts ändern.
Aber abseits der Regeln, nämlich da, wo der Spaß beginnt, würde es etwas ändern, undzwar den Spaß rauben und damit im Gepäck auf Nimmerwiedersehen verschwinden; was meinen Fall betrifft.
Mir sind Werte mittlerweile egal. Die habe ich ja sowieso schon gelöscht. Solange ich Ev wiederbekomme, bin ich bereit, jeglichen Mephistophelespakt einzugehen. Solange er wieder stehen und kämpfen kann, ist mir alles Recht. Die Kosten für den Zauber allein sind so horrend, dass ich Ev noch für einige Jahre spielen müsste, um dafür aufzukommen.
Wir sind doch die, die das Spiel machen. Keith Baker kann uns den Buckel herunterrutschen, mit seinen Eberron-Regeln! Ich wette, der ist als Kind mit den Springern nie wild herumgehüpft. Und was den Zauber selbst betrifft, da fällt uns auch noch etwas ein, sodass er nutzbar wird.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, um abschließend noch mit abgedroschenen Sprüchen zu glänzen. In den Lebensfäden ist kein Wille mehr zu finden gewesen, aber hier ist einer erwacht, und der ist nicht so leicht unterzukriegen, und deshalb wird es auch einen Weg geben! Ist das klar, Leute?
So!
Ich gehe jetzt schlafen und weiß nicht, was hier morgen früh für Antworten stehen werden, aber man lasse sich gesagt sein: Aufgeben, das gibt es erst einmal nicht mehr, das ist abgeschafft!
Wir werden noch eine Menge Spaß haben, oh ja, und wenn ich dafür mit Pathos um mich werfen muss, als gäbe es kein Morgen, dann ist das eben so!