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Nachrichten - Rheon d´Orien

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So könnte er mich vielleicht erkennen  :cheesy:

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Auch wenn Conina etwas entfernt steht, ruft Rheon Ihr zu: "Ihr werdet das schon gut hinkriegen und ich halte es für eine gute Idee, dass Ihr als Waldhüterin an der Ratssitzung teilnehmt. Vielleicht hat Euer Wort hier in den Eldeenreichen sogar mehr Gewicht als das Wort eines Drachenmalträgers. Ich muss noch einmal kurz mit Aarnai wegen Lilja reden. Ihr könnt Euch wahrscheinlich denken, warum."

Kurz darauf geht Rheon weiter zu Aarnai und sagt dieser: "Passt bitte gut auf, was Lilja da tut. Ich möchte nicht Ärger kriegen, weil sie irgendwelchen Unsinn anstellt." Rheons Worte sind etwas gedämpfter, so dass sie nicht gleich jeder Zuhörer von außen mitbekommt.

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"Herr Norro Wiston, ich denke, ich muss noch mit Lilja vorher etwas bereden. Ich denke, dass wir nicht irgendwelche Dinge überstürtzen sollten. Nicht, dass es hier zu kulturellen Missverständnissen kommt. Ich müsste mit Lilja noch etwas vorher klären."

"Würdet Ihr vielleicht bevor Ihr hier etwas versucht Lilja, mal eine kurze Unterredung mit mir etwas abseits führen?", entgegnet dann der Drachenmalträger mit ernstem Blick, Lilja. Widerworte würde er nur schwerlich dulden. Zur Not würde sich der Drachenmalträger der Nekromantin etwas in den Weg stellen, da sie für ziemlich viel Ärger sorgen könnte, die für die Gruppe hochproblematisch sein könnte und was ihre Verhandlungsposition wesentlich verschlechtern würde.

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Mit hochgezogener Augenbraue schaut Rheon Lilja an, über diese etwas vorschnelle und unbedachte Wortwahl: "Ich muss mich für die Ausdrucksweise meiner Mitreisenden auf dieser Expedition entschuldigen werter Dorfsprecher Norro Wiston. Sie ist noch realtiv jung und aus einem anderen Kulturkreis, ich bitte Ihre Wortwahl zu entschuldigen.

Was sie eigentlich zu Euch sagen wollte, ist, dass eine sehr große Armee erwarten, die hier in das Dorf einfallen wird. Als die Brücke an einer taktisch wichtigen Position zerstört wurde, hörten wir im Hintergrund eine Vielzahl von Trommeln und Geräuschen, die auf eine riesige Armee hindeutete. Ein gar beunruhigendes Zeichen. Ich gebe offen zu, dass ich nicht  über die exakte Größe Eures Heeres informiert bin, aber ich darf Euch versichern, dass ich mit dem schlimmsten und einer gar riesigen Invasionsarmee rechne.

Ich als Drachenmalträger kam im Namen meines Hauses viel in den Eldeenreichen herum. Daher bin ich der Ansicht, dass Eure Truppen sehr, sehr hilfreich wären, die Landen direkt um Brindol mit zu verteidigen. Ich denke, dass diese Verlagerung nicht unempfehlenswert ist, bei dem was wir alles bei unserer Expedition sehen konnten.

Aber sagt bitte Norro Wiston: Ist noch etwas besonderes an anderen Frontstücken in den Eldeenreichen passiert, was Euch sonst noch möglicherweise zu Ohren gekommen ist?"

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Irgendwie liegt Rheons Meinung nach momentan in diesen Dorf eine gedrückte Stimmung auf dem Dorf. Die Särge und die Schäden an den Häusern sind kein gutes Zeichen. Besorgt reitet Rheon durch das Dorf. Bis Norro Wiston auftaucht. Der Reaktion seiner Mitstreiter ist schneller als seine eigene. Rheon wartet nun zunächst einmal darauf, ob Storm Norro Wiston die Karte gibt oder nicht. Rheon hat allerdings die Befürchtung, dass Norro Wiston die Karte behalten könnte. Das Dorf hier allerdings ist wahrscheinlich verloren, wenn die Armeen Droaams mit drakonischer Unterstützung hier anrücken, ohne dass hier noch weitere Truppen wären. Die Karte wäre hier nicht sicher.

Norro Wiston ist verblendet. Wenn man manche andere Städte noch rechtzeitig erreicht, kann man vielleicht die Versorgungslinien der Armeen Droaams stören. Vielleicht hat die Zerstörung der Brücke so viel Zeit verschafft, dass es nicht unnützt ist nach Brindol zu reiten und dort von einem bevorstehenden Angriff auf Drellin's Ferry zu berichten.

Rheon hält sich noch einen Moment zurück und wird dann erst demnächst in die Unterhaltung eingreifen.

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Rheon sagt dann zu den anderen, welche ihm momentan noch zuhören und nicht mit Interaktionen untereinander zu intensiv beschäftigt sind: "Ich werde mich nun einmal hinlegen, es wird morgen ein anstrengender Tag bestimmt. Man sollte auf jeden Fall ausgeruht sein. Auch sollten wir morgen so früh wie nur möglich aufbrechen. Totmüde kämpft es sich ja auch wesentlich schlechter."

Nachdem diese Worte gesagt waren, legte sich Rheon schlafen.

Am nächsten morgen vollzog er dasselbe Prozedere wie er es jeden morgen tat. Rheon ist ein Mensch, der bestimmte Tätigkeiten zu bestimmten Zeiten einfach automatisch ablaufen lässt. Außerdem ist er bemüht am darauffolgenden Morgen seinen Zeitplan strikt einzuhalten, den er sich am Abend zuvor gesetzt hat.

Als Rheon mit allen wichtigen morgendlichen Tätigkeiten fertig ist und denkt, dass Aarnai wohl nun Zeit haben könnte und nicht anderen Beschäftigungen nachgeht, geht er zu dieser hin und sagt zu Ihr: "Guten Morgen, Aarnai! Und auch an Euch einen Guten Morgen, Ajax, wenn ich Euch schon einmal hier antreffe. Nun, ich war gerade bei meinem Pferd und trotz einer Nacht, in welcher es sich ausgeruht hat, scheint es immer noch ziemlich angeschlagen auf den ersten Blick. Könntet Ihr vielleicht zumindest eine leichtere Wundheilung auf das Pferd zaubern, Aarnai? Ich denke, dass das vorerst einmal genügen würde. Wenn Ihr Zauber für solche Zwecke übrig habt könntet Ihr auch ein oder zwei kleinere Wundheilungen benutzen. Aber das muss nicht unbedingt sein."

Nachdem dies getan hat, geht Rheon zu dem Rest hin und wünscht ihnen einen guten Morgen. Wenn er nicht noch schläft oder gerade andere Dinge zu tun hat, die wohl die volle Aufmerksamkeit von demjenigen erfordern.

Rheon schaut hierbei auch darauf, ob nun am Morgen alle endlich zum Aufbruch bereit sind, so dass sie, so schnell es geht, weiterreiten können. Zeit ist wohl definitv ein wichtiger Faktor.

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Zunächst einmal erwidert Rheon d'Orien die Worte von Ajax nur mit einem Nicken. Aber dann fällt ihm etwas auf, was ihm fast entgegangen wären bei den Problemen der letzten Zeit.

Rheon ist es aus den Eldeenreichen gewohnt, dass manche Bevölkerungsgruppen und Leute aus bestimmten Gebieten nicht die richtige Anrede beherrschten. Von Conina zuvor ist zu erwarten gewesen, dass sie eigentlich wissen müsste, wie man einen Drachenmalträger anspricht. Dagegen von Ajax, die eher wie eine quasi Wilde erscheint, wohl eher nicht, so ohne weiteres. Es ist durchaus möglich, dass die letzten Tage so stressig waren, dass Rheon die falsche Anrede in der Vergangenheit nicht mitbekam. Aber bei Ajax kann man ja durchaus noch probieren, ob man die richtige Anrede bei Ihr hinkriegt. Bei Ihr wäre das vielleicht schon gut möglich.

"Entschuldigt, dass ich Euch noch einen kurzen Augenblick störe, Ajax, aber ich wollte Euch noch kurz etwas sagen. Es kann sein, dass ich dies durch die Gefahren der letzten Tage etwas habe schleifen lassen. Aber normalerweise heißt die Anrede von mir 'Herr d'Orien' . In Städten oder größeren Dörfern wäre diese Anrede wohl wichtiger, denn eine andere Anrede könnte fläschllicherweise auf eine sehr enge Beziehung hindeutet, die ja trotz unseres Verbündetenstatus nicht gegeben ist. Ich hoffe auf Euer Verständnis.

In der Wildnis ist dies vielleicht nicht das Allerwichtigste, aber in größeren Ansiedlungen wäre mir diese Anrede schon recht lieb. Werde vielleicht auch mal mit Jared darüber reden. Denn es soll zu keinen sozialen Missverständnissen kommen."

"Bei Lilja ist wohl alles verloren bzgl. gewisser Anreden bei ihrer Art und Herkunft, aber diese Bemerkung spare ich mir mal..."

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"Storm ist eben anders als die anderen von den Personen hier. Er ist aus verschiedenen Materialien erschaffen worden. Er ist ein Konstrukt. Aber die Herstellung von ihm ist ein Geheimnis einer sehr einflussreichen Organisation. Nämlich das Geheimnis des Hauses Cannith. Es ist nicht auszuschließen, dass er so etwas wie eine Seele hat, Gefühle usw. genau wie Ihr Ajax. Aber Storm diente hauptsächlich im Krieg und war Soldat. Im Krieg lernt man viel, aber ein gar so ausgeprägtes Gefühlsleben wird man davon nicht erhalten. Krieg war immer Storms Handwerk und seine größte Stärke, also geht Kämpfen auch entsprechenden engagiert nach. Aber man braucht keine Angst vor ihm zu haben eigentlich. Denn es gilt das alte Sprichwort: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Das gilt auch für ihn. Und Storm braucht eben als Konstrukt keinen Schlaf. Aber darauf kommt ich die Erholung des Schlafes zu gute und Euer Körper gewinnt etwas von der im Kampf verbrauchten Kraftanstrengung zurück. Storm muss sich aufwendig selbst reparieren, was manchmal auch schief gehen kann.

Aber bei der sich mit Jared, Lilja und Conina habt Ihr Unrecht. Der Streit eskalierte doch, als Lilja uns in eine schwierige Lage gebracht hat durch Ihr Verhalten gegenüber der Löwin Brindols. Ich hätte mir ja von ganzem Herzen gewünscht, dass sich alle noch einmal zusammenraufen und reißen können. Leider eskalierte die Situation stattdessen.

Schaden würde es nichts, wenn Jared auch mal auf den Tisch klopfen würde und als Liebster mal wahre Worte sprechen würde. So eine Friede-Freude-Eierkuchen Taktik funktioniert wohl nicht immer. Ich denke er hat seine Reaktion gelernt und wird aufrichtiger sein, bevor es wieder zu einer Eskalation kommt. Was Lilja draus macht, ist die andere Frage. Entweder liebt sie in wirklich oder eben nicht. Die Zeit wird es zeigen. Aber Ihr müsst verstehen, dass es bei den meisten verliebten Männern nicht so leicht ist, mit allen Aufrichtigkeiten anzutanzen. Obwohl das bei mir wohl ein bisschen anders wäre. Ich habe hier bei dieser Gemeinschaft oft das Gefühl, dass ich als Drachenmalträger in eine Art Anführerrolle gedrängt werde, daher müsste sich eine Person wie ich eher neutral verhalten. Auch wenn Lilja sicher andere in dieser Gruppe lieber hat als mich. Ich kanns Ihr aber auch nicht verdenken, immerhin kommen wir beide aus völlig unterschiedlichen Kulturkreisen mit unterschiedlichen Hintergründen."

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Als Ajax und Rheon ein Stück weiter weg gegangen sind, fragt Rheon diese:

"Nun gut, wenn du mit mir Reden willst Ajax, kannst du das gerne tun. Über was genau geht es denn? Hat es denn etwas mit Lilja oder Aarnai zu tun, weil du als letztes eben zu den beiden gesehen hast?"

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Rheon schaut schon recht konzentriert eine Weile in die Flamme. Nur selten schaut er an diesem Abend zu den anderen. Aber als Ajax sich überraschenderweise zu ihm setzt, fällt Rheon das natürlich auf. Ajax scheint öfter zu ihm zu schauen und dann wieder weg. Das könnte Rheons Meinung nach möglicherweise ein Zeichen dafür sein, dass Ajax ihm etwas sagen will, aber zu schüchtern ist den Anfang zu machen.

Rheon entschließt sich dann den Anfang zu machen und das Eis zu brechen und fragt in einem durchaus höflich klingenden Tonfall: "Wünscht Ihr etwas Bestimmtes von mir Ajax? Ich glaubte fast, dass dem so wäre, falls ich Euer Verhalten denn richtig deute."

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Rheon merkt durchaus sehr genau, dass Conina etwas den Abstand zu ihm sucht. Und macht sich darüber Gedanken.

Rheon geht nun die bisher gesehenen Ereignisse noch einmal in seinem geistigen Auge durch. Am Anfang dieses Tages bis zur Begegnung hat er durchaus immer ein Auge auf Conina gerichtet. Anscheinend ist ihr dies aber nicht aufgefallen. Einen Blick hat sie wohl nicht erwidert. Dann kam allerdings eine Situation mit der Löwin Brindols auf, bei der sich die  Ereignisse überschlugen. Die Mission und deren Erfolg für die Eldeenreiche standen nun im Vordergrund. Conina wollte erst einmal alleine weiterziehen. Bis dann alle- wenn auch an verschiedenen Stellen- von einem Chimären-Heer attackiert wurden.
Später traf man dann wieder auf Conina, die sich aufgrund der großen Feindpräsenz umentschied. Der Zwistigkeiten zwischen Lilja und ihr eskalierten. Was aber auch irgendwo verständlich gewesen ist aufgrund der zurückliegenden Ereignisse. Er hatte durchaus noch versucht den Streit zu schlichten. Lilja schien Rheon unvernünftiger, also müsste er- seiner Meinung nach- erst bei ihr ansetzen. Nachdem Jared ein Stück Eigenständigkeit bewiesen hat, war es für Rheon gar nicht mal so unklug gewesen zu versuchen ihn bei Lilja wieder auf höherem Kurs zu bringen.

Während des Rittes hatte Rheon durchaus Angst, dass sich Lilja immer paranoid umschauen würde. Wenn Lilja klar würde, dass sich Rheon eigentlich doch recht gut mit Conina verstehen würde zum damaligen Zeitpunkt, waren seine Worte absolut umsonst. Auch wenn er bei Lilja nicht die absolut beliebteste Person war, so konnte man ihn durchaus noch als neutrale Person innerhalb der Gruppe ansehen. Rheon ist sich eigentlich recht sicher gewesen, dass Conina dies verstehen würde. Und soweit ihre Antipathie gegenüber Lilja noch zurückfahren könnte, um zu erkennen, dass es Rheon darum ging, dass am Ende nicht eine völlig in sich zerstrittene Gruppe da wäre, die sich einem von außen präsentiert. Selbst wenn sie gemeint hätte, dass Hoffnung bei Lilja auf einen Meinung vielleicht nicht allzu viel bringt, so hätte Rheon wenigstens etwas erwartet, dass Conina erkennt, warum er das getan hat, *was* er nun einmal getan hat. Aber leider war selbst das nicht der Fall.

Rheon war daher enttäuscht von Conina, dass sie so weit noch nicht gedacht hat und es ihr nicht auf den Zusammenhalt ankam, wenn es drauf ankam und das ihr eine sehe effektive Bewältigung so mancher Probleme- trotz dieses bunt zusammengewürfelten Haufens verschiedener Individuen- nicht so sehr am Herzen lag und dass sie es nicht anerkannte, wenn jemand sich bemühte Probleme auf *seine* Art und Weise zu lösen, auch wenn sie es nicht so gut nachvollziehen konnte womöglich. So viel man auch gegen Nekromantie sagen kann, auf dem Schlachtfeld hatte sich Lilja's Form der Magie als durchaus nützlich erwiesen. Was auch ein Grund war, sie nicht alleine hier auszusetzen und sie Hobgoblin-Truppen zum Fraß vorzuwerfen.

Aber anscheinend lässt sich Conina so sehr von ihrer Anptipathie leiten, dass ihr solche Gedankengänge gänzlich verbaut sind. Solch ein irrationales Verhalten hätte er sonst eher von der jüngeren Lilja erwartet. Denn zur Zeit des Rittes war es keineswegs der Fall, dass Rheon Conina deswegen nicht anschaute, weil er plötzlich keinerlei Interesse zum damaligen Zeitpunkt gehabt hätte, sondern aus den zuvor besagtem Grund, dass er bei Lilja nicht auf absolut taube Ohren stoßen wollte.

Rheon war sich unsicher, ob sich Conina weiter erklären würde und sich dies lohnen würde. Zunächst saß er nur still am Lagerfeuer und verfolgte die weiteren Unterhaltungen.

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Rheon hat schon gedacht, dass die Gruppe nie mehr wieder auf Lilja treffen würde und dass sie auf und davon wäre, als man dann doch Liljas Pferd und sie selbst am Wegesrand antreffen konnte. Aus ihrer Kehle ist ein hässliches, gedämpftes Keuchen zu hören und auch sonst scheint es Ihr nicht allzu gut zu gehen.

Ob sie ihre eigene nekromantische Kraft langsam von innen heraus zugrunde richtet und das Spiel mit den dunklen Mächten sie so langsam, aber sicher innerlich zerstört? Nun, wer mit dem Feuer spielt, kann auch in ihm umkommen.

Für den Bruchteil von ein paar Sekunden machte sich Rheon doch einige Gedanken, ob diese Ausgangslage wirklich so schlecht ist für die Gruppe insgesamt gesehen. Lilja führte desöfteren in der Vergangenheit zu gruppeninternen Streitereien. Sie war der Auslöser für viele Probleme und Streitigkeiten innerhalb der Gruppe. Mal ganz rational gedacht: Wäre es für diese Gruppe und auch für künftige Kontakte mit den Bewohnern der Eldeenreiche nicht besser, wenn diese seltsame und launische Nekromantin nicht mehr bei der Gruppe wäre und wir uns hier, jetzt und heute ein für alle Mal von ihr distanzieren? Einen Menschen opfern und hier in der Wildnis auszusetzen, um besser und geschlossener untereinander und mit anderen Bewohnern der Eldeenreiche gegen einen großen Feind aufzutreten; wäre es das denn nicht wirklich wert? Vielleicht könnten so auch viele Unschuldige besser beschützt werden durch eine effektivere Zusammenarbeit. Jared scheint momentan in einem verwirrten Zustand zu sein, aber selbst er wird nicht so dumm sein und mit einer Person weiterreisen wollen, die ihn nun hasst. Bzw. ich könnte ihm das ja mal noch einmal vor Augen halten, falls er das wieder irgendwie verdrängt hat oder die Realität im Kopf wieder nach seinen 'Wünschen' verformt hat.

Doch dann sah Rheon noch einmal Lilja an wie sie offenbar einige Schmerzen hatte, nichts mehr sagen konnte und sich- so durcheinander wie sie offenbar war- ins Unterholz zurückzog. Vielleicht ist sie einfach nur ein verwirrtes junges Mädchen manchmal, die eben eine seltsame und durchwachsene Kindheit hatte. Sie ist noch jung. Vielleicht ist bei ihr noch nicht alles verloren und sie ist wirklich auf Dauer veränderbar. Möglicherweise interpretiere ich zu viel Boshaftigkeit in dieses Mädchen hinein, die doch eher eine Form von Trotz und Kindlichkeit darstellt. Insgesamt gesehen hat sie den Tod wohl doch nicht verdient. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Eine Chance kann man ihr noch geben, auch wenn ich meine gutmütige Entscheidung wahrscheinlich früher oder später bereuen werde.

"Geht es Euch gut, Lilja? Hat Euch etwa der Sturz von Eurem Pferd schwer mitgenommen oder fehlt Euch etwas anderes? Soll vielleicht Aarnai etwas nach Euch schauen und soll sie Euch etwas mit ihren Fähigkeiten im Bereich der Heilkunde zur Seite stehen? Obwohl ich recht weit von Euch entfernt bin, scheint Euer Zustand durchaus besorgniserregend zu sein allein vom Äußeren her gesehen. Ich kann nur hoffen, es ist nichts allzu schlimmes, was Euch überkommen hat. Die nächste Person, welche sich sehr gut in Nekromantie auskennt, dürfte wohl recht weit von dem derzeitigen Standort entfernt sein, um ehrlich zu Euch zu sein.", ruft Rheon Lilja zu. Ganz sicher ist er trotz seinem lauten Rufen nicht, ob sie ihn hört oder hören will, da sie doch ein recht merkwürdiges Verhalten an den Tag legt momentan.

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Rheon hat sich die ganze Situation lange genug angesehen und wurde etwas säuerlich auf mancherlei Personen in der Gruppe: "Hört doch bitte einmal mit diesem Unsinn auf! Es wird doch niemand von Euch so etwas sinnloses machen wie sich gegenseitig zu attackieren. Das schmälert doch unsere Kampfkraft ungemein."

"Und noch ein paar Worte speziell an Euch, Lilja: Egal wie böse Ihr auch drein schauen werdet oder welche nekromantische Spielchen Ihr versuchen würdet zu treiben; so würde mich das nicht gar so sehr beeindrucken. Hier in den Eldeenreichen gibt es wohl weit Gefährlicheres, dass ich als Drachenmalträger sehen musste, auch wenn Eure Begabung für diesen recht 'exotischen Teil' der Magie mitnichten schmälern will, aber das ist ein anderes Thema.

Letztlich müsst Ihr doch zugeben Lilja, dass Euer Liebster in einem Punkt recht hat: In Bezug auf die Löwin Brindols habt Ihr "etwas Dummes getan", indem Ihr zu voreilig das ein oder andere zu Ihr gesagt habt. Solch ein Verhalten, dass Ihr ihr gegenüber an den Tag gelegt habt, verstieß gegen einige Gesetze der Eldeenreiche. Seid froh, dass Ihr nicht zur Zwangsarbeit verdonnert wurdet. Euer Verhalten gegenüber Ihr wäre genauso wie eine Beleidigung einer Hohepriesterin der Vol in ihrem eigenen Tempel vor vielen Gläubigen. Nur dass die Strafe der Hohepriesterin wahrscheinlich ein 'Finger des Todes' gewesen wäre.
Eine Löwin Brindols ist eine hohe, angesehene Persönlichkeit in den Eldeenreichen müsst Ihr wissen Lilja. So eine Löwin Brindols hat viel Einfluss in den Eldeenreichen und hat viel für ihre Gemeinschaft getan. Ihr seid hier nicht irgendeinem x-beliebigen Soldaten auf dem Rundgagng etwa begegnet.

Und was sollen diesen Andeutungen von wegen "von oben herab behandelt" ? Wir befinden uns hier in Kriegszeiten. So ein wildfremder, schwer einzuschätzender Abenteurerhaufen ist ja nicht unbedingt wie eine befreundete Familie aus dem Druidenhain von neben an. Es könnte ja durchaus mehr Abenteurer-Gruppen geben, die in diesen schweren Zeiten den Eldeenreichen mehr schaden als nutzen würden. Und woher will sie denn wissen, dass wir nichts als die Wahrheit sagen, wenn wir fast gleich von Anfang an ihr irgendwelche Geschichten über besiegte Drachen erzählen, wobei der Drachenkörper vom Fluß wahrscheinlich schon längst weggespült wurde?

Doch nun zu dem eigentlichen Punkt:
Ihr habt deshalb in dieser Situation etwas Dummes getan, Lilja, weil Ihr das Leben Eures 'Liebsten' und Euer Eigenes in Gefahr gebracht habt. Denn wenn Brindol fällt, nur weil wir   nicht rechtzeitig bei der Löwin Brindols schon Bescheid sagen konnten wegen den Hobgoblins- in glaubhafter Art und Weise- dann ist das Eure Schuld Lilja. Wir sind hier mitten in einem Kriegsgebiet Lilja. Ein Fehler in der Vergangenheit kann vielleicht dazu führen, dass der Erfolg in diesem Krieg auf Messer's Schneide steht und sich dieser Fehler auf künftige Schlachten auswirkt. Und wenn die Eldeenreichen alsbald von den Truppen aus Droaam überrannt werden, dann werden vielleicht nicht nur die Einwohner der Eldeenreiche- um uns herum- einen grausamen Tod sterben, sondern auch wir selbst. Und glaubt nicht, dass wenn Euer toter Körper eben irgendwo in einem einsamen, verlassenen Waldstück liegt, dass zufällig eine Priesterin der Vol durch dieses Kriegsgebiet marschiert extra, um Euch als Zombie wieder auferstehen zu lassen, Lilja. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Euer Körper dann von den Tieren des Waldes verspeist wird oder die Hobgoblins ihn für ihre Lagerfeuer benutzen werden.

Ich denke nicht, dass Jared eher gemeint hat, dass Ihr durch Eure Jugendlichkeit einige unvernünftige Fehler gemacht habt. Ich würde aber nicht sagen, dass er damit meinte, dass Ihr absolut unintelligent wärt. Da müsste man viel mehr differenzieren. Aber was ist das für eine Liebe und eine Beziehung, nur weil jemand einmal offen seine Meinung sagt und der andere dann gleich so aus der Haut fahren muss deswegen wie Ihr Lilja? Was ist hiervon zu halten?

Euer ganzes Verhalten Lilja deutet wohl leider stark daraufhin, dass Ihr Conina hasst. Anders kann ich es leider schon nicht mehr deuten. Aber das kann doch nicht an irgendeinem bloßen 'Gefühl' liegen. Da muss es doch handfeste Gründe dafür geben. Alles andere wäre doch ziemlich kindisch und seltsam.

Außerdem: Seid Ihr wirklich so ein rücksichtsloser und egozentrischer Mensch, Lilja, dass Ihr die Liebesgefühle anderer dafür ausnutzt, um zu versuchen sie gegen andere Leute aufzuwiegeln? Das finde ich nicht in Ordnung und so etwas würde nicht unbedingt für Euch sprechen, dass Ihr Jared nicht seinen freien Willen lassen wollt, sondern dass er Eure irrationalen Verhaltenweisen übernehmen muss, damit er zu Euch 'passt'."

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Rheon überlegt lange bis er dann Storm letztlich antwortet auf das seltsame Verhalten des Feindes hin: "Vielleicht ist es einfach Arroganz dieser goblinoiden Wesen gewesen und möglicherweise sind sie sich ihrem künftigen Sieg schon zu sicher. Anders kann ich mir ihr Verhalten nicht erklären. Denn Ihr habt recht, Ihr Verhalten ist unter militär-strategischen Gesichtspunkten wohl nicht ganz nachvollziehbar. Oder vielleicht wollten diesen Truppen erst ein anders Ziel angreifen und uns erst einmal von hier weg haben? Wer weiß..."

Rheon nimmt sich vor auch noch einmal mit Lilja zu reden wegen der Angelegenheit mit der Löwin von Brindol, aber erst will er das Ergebnis der Unterhaltungen zwischen Jared und ihr abwarten. Sie scheinen sich mittlerweile während dem Ritt doch recht angeregt über die ein oder andere Sache zu unterhalten.

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Eine sehr große, kurzfristige Zerrissenheit und ein gequälter Gesichtsausdruck ist für einen Moment bei Rheon zu erkennen. Dann sagt er jedoch aufgrund des enormen Zeitdrucks schnell noch folgendes zu Aarnai: "Conina wird es schon schaffen bis Brindol. Eine einzelne Person werden die Truppen Droaams nicht als ernste Gefahr registrieren. Conina hat außerdem noch ein paar Heiltränke, um sich und Ihr Pferd zu versorgen. Sie kennt sich als Waldläuferin hier außerdem in den Eldeenreichen schon recht gut aus und kann sich gegebenenfalls verstecken vor irgendwelchen Feinden. Außerdem kam Conina mir immer recht flink vor, als ich sie kämpfen sah, vielleicht konnte sie elegant den gefährlichsten Brocken ausweichen, falls auch auf sie welche flogen. Wir sollten aber nun weiterreiten und fliehen. Denn noch so einen Steinhagel, würde mein Pferd vermutlich nicht überleben und wir würden es nicht rechtzeitig nach Drellin's Ferry schaffen, um die Bewohner dort zu warnen; reiten wir also lieber weiter."

Die Entscheidung fällt Rheon nicht leicht, weil es sich um Conina handelt, aber bevor ein ganzer Krieg wegen einer falschen Entscheidung verloren wird wegen zu großer Emotionalität hat sich Rheon letztlich für diesen Weg entschieden. Innerlich fühlt sich Rheon nicht gar so wohl mit dieser Entscheidung, aber unter dem enormen Zeitdruck musste er eine Entscheidung treffen und eben diese Entscheidung wurde von ihm getroffen und letztlich bleibt ihm immer noch die Hoffnung, dass es Conina als erfahrene Waldhüterin rechtzeitig und halbwegs unverletzt nach Brindol schafft, um auch die Menschen an diesem Ort noch rechtzeitig zu warnen.

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