12
« am: 25.05.2011, 21:32:35 »
Blinzelnd öffnet Etana die Augen. Mit einem lauten Gähnen streckt sich die Wandlerin und richtet sich langsam auf. Ihr erster Blick fällt auf ihren Gefährten Antaris, ein großer Mackenzie-Wolf mit grau-braunem Fell. Friedlich zusammengerollt liegt er zu ihren Füßen und sieht aus klugen, fast menschlich anmutenden Augen zu ihrer Freundin auf. "Guten Morgen, Bruder..." Murmelt die Kriegerin mit einem spitzzahnigen Lächeln und angelt einen verirrten Strohhalm aus seinem Fell. Der Wolf leckt zur Begrüßung ihre Hand und schüttelt sich, als er aufsteht. Wachsam behält er die Fremdlinge im Auge und schnuppert kurz in die Luft. Die vielen fremden Gerüche sind ungewohnt für ihn. Mit Schwung springt Etana auf und sucht den Boden ab. Ihre Ausrüstung kann sie nirgendwo entdecken. Ohne ihr Schwerterpaar fühlt sie sich seltsam wehrlos...wie einer Bestie, der man die Krallen gestutzt hat. Ein wenig verwirrt schaut sie den Barden an, dessen Worte sie nicht recht zu deuten mag. Was hatte er getan? Was war überhaupt passiert? " Urgh...die Geister vernebeln meinen Verstand... " Murrt sie unwillig und kratzt sich hinter den Ohren, die denen von Antaris verdächtig ähnlich sehen.
Überrascht beobachtet sie nun den Ausbruch der Gelbhäutigen und legt beschwichtigend eine Hand auf den leise knurrenden Wolf. Den Wortlaut hat sie nicht verstanden, was aber auch gar nicht nötig war. Als der Barde die unheilvolle Nachricht dem Rest von ihnen vorliest und ein bildhaftes Versprechen abgibt, dämmert ihr langsam was passiert ist. "Wir wurden hintergangen, ja? " Fragt sie die gelbe Frau rhetorisch und bleckt ihre halbmenschlichen Zähne. "Kirschkuchen und Tintenfisch...sie werden für diese Falle bezahlen. " Im Dorf hatte sie man vor der Falschheit der Fremden gewarnt. Nun sah sie, dass sie Recht behalten hatten. Ihr Groll schließt die anderen jedoch nicht mit ein - sind sie doch ebenso betrogen worden.
Etana ist nicht sonderlich groß geraten, doch ihr wilder Anblick lässt sie nicht unbedingt harmlos erscheinen. Darüber täuschen auch die dünn befellten Hundeohren und ihr blass rosafarbenes Haar nicht hinweg. Gekleidet in groben Stoffen steht sie leicht vorgebeugt da und spannt ihre Finger an, die in kurzen Krallen enden. Um ihren Hals trägt sie eine Kette aus Bärenzähnen, ansonsten trägt sie noch ein blutrotes Stirnband und je einen einfachen Holzring an jeder Hand.