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Nachrichten - Bard Windwärts

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Der Jadekaiser / Die Würfel sind gefallen
« am: 27.07.2020, 06:16:48 »
Psychometry (Appraise): 1d201d20+8 = (14) +8 Gesamt: 22 vs 15 

107
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 26.07.2020, 20:12:18 »
Ihr werdet beide aus den Scherben nicht schlau.
Object Reading verrät mir auch nichts, wenn ich die Scherben berühre? Das könnte mir ja was verraten, unabhängig davon, ob die Scherben magische Eigenschaften besitzen oder nicht.

108
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 24.07.2020, 16:20:55 »
Wenn unsere Spellcraft-Würfe bezüglich der Scherben nutzlos sind, könnte Bard noch schauen, ob er per Object Reading etwas herausfindet.

109
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 24.07.2020, 15:45:36 »
Hier muss man sich ja wirklich anstrengen, um bei den vielen Posts mitzukommen... :suspicious: :D

110
Der Jadekaiser / Die Würfel sind gefallen
« am: 24.07.2020, 15:44:04 »
Ich würfel ebenfalls mal für die Scherben:

Knowledge (arcana): 1d201d20+10 = (3) +10 Gesamt: 13

111
Der Jadekaiser / Kapitel 3: Der hungrige Sturm
« am: 24.07.2020, 15:03:38 »
„Danke“, äußerte Bard sich erleichtert, als Garridan die Fesseln durchschnitt und der unangenehme Druck und der Schmerz der Seile, die sich in seine Wunden bohrten, nachließ. Sein Körper gehorchte ihm schwerfällig, als er sich endlich wieder bewegen konnte. Dennoch zögerte er keine Sekunde, bevor er die neu gewonnene Bewegungsfreiheit nutzte und schleunigst vom Altar herunterrutschte. Wankend, da seine tauben Beine drohten, ihm direkt den Dienst zu versagen, suchte er das Gleichgewicht und stolperte ein Stück von dem mit Schädeln verzierten Opferstein fort. Er versuchte, sich ein wenig zu sammeln, während er Solitaires Ausführung lauschte. Bard erkannte, dass er nicht über alle Geschehnisse in Iqaliat Kenntnis gehabt hatte, schließlich hatte er nur mit Tunuak gesprochen. Der Name Sovanut, der genannt wurde, sagte ihm nichts, und auch von dem Drachen hörte er in diesem Gespräch zu ersten Mal. Hätte Bard nach seiner Ankunft hier erst mit anderen Bewohnern das Gespräch gesucht, statt direkt den Schamanen um Hilfe zu bitten, wäre Bard vielleicht sein Schicksal auf dem Sithhud-Altar erspart geblieben – denn dann wäre es denn Dorfbewohnern vielleicht aufgefallen, dass Tunuak mit dem hier fremden Halbling fortgegangen und allein zurückgekehrt war.

Die Fesselung hatte sich wirklich unangenehm tief in sein Fleisch gegraben. Bard betastete, die geschwollenen und blutverklebten Fesselmale vorsichtig, und versuchte dann, seine Durchblutung ein wenig anzukurbeln und das Gefühl in seine schon bläulichen Finger zurückzureiben. Er trug zwar noch seine Winterkleidung (die hatte Tunuak ihm nicht vom Leib gerissen, als der Schamane ihn durchsucht hatte), aber das lange Liegen in der Eiseskälte auf dem harten Stein hatte Bard dennoch stark auskühlen lassen. Dementsprechend dankbar war er dafür, dass Solitaire ihm mithilfe von Magie half, sich aufzuwärmen. Wieder beobachte Bard sie beim Zaubern, denn auch wenn er für seine Befreiung dankbar war und diese fremde Reisegruppe seiner Auffassung war, was Tunuak betraf, war ihm das letzte Mal, als er jemandem leichtgläubig vertraut hatte, fast in dämonische Besessenheit geraten. Da er ihren Zauber allerdings identifizierte,[1] wehrte er sich nicht und schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln, als eine Welle von wohliger Wärme durch ihre Hand in jeden Winkel seines Körpers floss. Er vertrieb das Kribbeln aus seinen Fingern, indem er sie mehrmals zu Fäusten ballte. Sein unkontrolliertes Zittern stellte sich ein und Bard versuchte, tapfer zu sein, was seine übrigen Blessuren betraf.

Sein Blick schweifte durch die Runde, als diese immer größer wurde, und er nickte auch dem Eidolon und Rumar zu, die von Mugin vorgestellt wurden. Der Gnom nannte das eigentümliche Wesen zwar scherzhaft ein „furchteinflößendes Monster“, doch Bard schreckte das Aussehen des Eidolons wirklich nicht. Obwohl eindeutig war, dass es eine fremdweltliche, beschworene Kreatur sein musste, ging Bard nun erstmal nicht davon aus, dass sie korrumpierend auf die Lebensströme Einfluss nahm so wie Dämonen es taten. Die Fey, zum Beispiel, waren schließlich auch nicht von dieser Ebene und lebten dennoch mit der Natur im Einklang.
      „Es freut mich, euch alle kennenzulernen“, sagte Bard schließlich. Auch wenn er dies ernst meinte, konnte er die Erschütterung und den Kummer, der ihn erfüllte, nicht verbergen.
      „Ich nehme es euch nicht übel, dass ihr Fragen stellt. Ich kann das verstehen. Wenn Tunuak versucht hat, das Dorf gegen euch aufzuhetzen, einen von euch umbringen wollte, und ihr sogar bereits in einen Hinterhalt geraten seid, habt ihr guten Grund, das auch von mir zu vermuten. Dieser Ort hier hat einen üblen Einfluss, daran besteht kein Zweifel. Ich versichere euch, dass ich euch nicht schaden will. Sollte ich euch dennoch angreifen, tut mir bitte den Gefallen und fesselt mich erneut.“
      Er nickte daraufhin entschlossen und hoffte, dass dies nicht nötig sein würde. Bard war sich sicher, die Einflüsterungen des Dämons abzuschütteln. Er fühlte sich noch wie er selbst. Doch sollte er sich irren und dies nur ein Spiel eines Dämons sein, dann würde Bard erneut die Hilfe der Fremden brauchen.
      „Wir müssen sehr vorsichtig sein“, war Bard deswegen wichtig zu betonen. „Tunuaks Einfluss über die Erutaki könnte weit über die Macht seiner Stellung als Schamane hinausgehen. Dieser Naquun, den ihr erwähnt habt… ich glaube, ich weiß, wen ihr meint. Ich war mir bereits relativ sicher, dass er mit Tunuak gemeinsame Sache macht. Doch es könnte sein, dass er das nicht freiwillig tut. Vielleicht hat Tunuak ihn dazu gezwungen, so wie er versucht hat, mich zu zwingen. Er hat mich nicht auf diesen Altar gefesselt, um mich zu opfern. Nein, dann wäre ich bereits tot.“
      Bard musste unwillkürlich schlucken. Wieder schlich sich ein Zittern in seine Stimme, aber nun war definitiv nicht die Umgebungstemperatur schuld.
      „Er hat vor, mich zu einem Gefäß für einen Dämon zu machen“, überwand Bard sich, zu erzählen. „Er hat einen Quasit beschworen, der Besitz von mir ergreifen sollte. Ich konnte mich gegen diese Kreatur wehren, doch ich bezweifle nicht, dass Tunuak es weiter versucht hätte, wenn ihr mich nicht gefunden hättet…“
      Nun blickte Bard Garridan direkt an. „Beantwortet das deine Frage? Ich konnte nicht wissen, ob du vielleicht von einem Dämon übernommen wurdest und keine Kontrolle mehr über deine Handlungen hast.“
      Bard atmete tief durch und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Die Tortur war vorbei. Tunuak würde keine Gelegenheit bekommen, dies erneut zu versuchen.
      „Es hat mich alle Kraft gekostet, Tunuaks Ritual abzuwehren. Es muss umso schwerer sein, noch dagegen anzukämpfen, wenn der Dämon sich bereits eingenistet hat. Allerdings könnte deine Magie vielleicht helfen, Solitaire. Den Schutzkreis gegen Böses, den du gerade gewirkt hast“,[2] schlug er vor und offenbarte damit, dass er sich durchaus mit Zaubern und ihrer Identifizierung auskannte, „könnte Naquun helfen, die Besessenheit abzuschütteln, sollte er Tunuak unfreiwillig zu Diensten sein.“

Bard machte sich auf den Weg zu seiner Ausrüstung, die Tunuak in der Nähe des Altars ausgebreitet hatte. Es fehlte auf den ersten Blick nichts, also räumte Bard die losen Sachen zurück in den Rucksack, der wie ein achtlos fallengelassenes Stoffknäuel daneben lag. Dann schlüpfte er in seine Rüstung, hängte sich seine Sichel an den Gürtel und schnallte seinen Pfeilköcher um. Die Signalpfeife, die er nutzte, um Astrid zu sich zu rufen, wenn sie durch die Wildnis streifte, ruhte einen Moment lang in seiner Handfläche. Er hoffte, sie war wohlauf. Dennoch unterdrückte er den Impuls, in die Pfeife zu blasen. An diesem verdorbenen Ort hatte seine Freundin nichts zu suchen. So besorgt und ungeduldig Bard auch war, sie wiederzusehen, würde er erst versuchen, sie zu rufen, wenn er es für sicher erachtete. Er hängte sich die Pfeife mit der angebrachten Schnur um seinen Hals, wo sie gegen seinen Schutztalisman klackerte, der ihm leider nicht vor Tunuaks Überfall hatte bewahren können. Während Bard schließlich den Buckler an seinen Arm schnallte und seinen Bogen schulterte (beides Gegenstände, deren wahrer Wert Tunuak vermutlich entgangen war) und die Macht ihrer Ley-Energie in ihnen summen spürte, wanderte sein Blick, zu den Wandbildern, die Solitaire beleuchtete.
      Vom Altar aus hatte Bard die Piktogramme nicht genau begutachten können. Aber nun schienen sie seine Vermutung über die Verbindung zwischen Tunuak und den schwarzen Monolithen zu bestätigen… Mehr noch:
      „Diese Malereien verheißen auf jeden Fall nichts Gutes“, formulierte Bard seine Gedanken dazu. „Die Geschichte, die sie erzählen, kommt ja schon einem Geständnis gleich. Wir sollten sie auf jeden Fall den Erutaki zeigen. Das wird sie von Tunuaks dunklen Machenschaften überzeugen und vielleicht können sie uns sagen, wo wir die dargestellten Orte finden.“

Erst Solitaires Worte machten Bard auf Scherben beim Altar aufmerksam.
            „Bisher sind mir die Scherben nicht aufgefallen“, gab er zu, „aber mein Blickwinkel war auch stark eingeschränkt.“
            Bard trat näher heran, um sich die Scherben genauer anzusehen.[3]
 1. DC 16 automatisch geschafft
 2. DC 18 automatisch geschafft
 3. Knowledge (arcana) 13

112
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 23.07.2020, 23:29:59 »
Er wird schon irgendwann (halbwegs) drüber wegkommen. Mit ein wenig Zeit. :wink:

113
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 23.07.2020, 21:03:02 »
Es hängt stark davon ab, wie ich gerade drauf bin. Manchmal schaffe ich es, solche Beiträge in 20 min runterzutippen, manchmal sitze ich da 3 Stunden oder mehr dran. Erwarte also nicht zu viel, meist brauche ich schon mehr als "schnell Zeit" und die Beiträge werden dadurch auch nicht bedeutend länger. :lol:

P.S.: Ich hoffe, du genießt, dass du Bard mit dieser Art des Einstiegs echt quälst, Herr DM. :D

114
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 23.07.2020, 20:25:36 »
Ich jetzt auch... :holy: Sorry, hatte gerade noch schnell Zeit für einen Beitrag.

115
Der Jadekaiser / Kapitel 3: Der hungrige Sturm
« am: 23.07.2020, 20:24:36 »
Dass Bard statt des Mannes eine weibliche Stimme antworten hörte, ließ ihn kurz erschrocken zusammenfahren, doch vermutlich fiel das nicht sonderlich auf, weil seine Muskeln ohnehin vor Kälte und Erschöpfung bebten. Die Sprecherin trat dabei ihn sein Sichtfeld und erkannte auch in ihr eine junge Südländerin – mit Sicherheit eine Varisianerin, wie die Wahl ihrer Kleidung und ihres Schmucks verriet. Sie machte einen etwas vertrauenserweckenden Anblick als ihr etwas düster wirkende Gefährte, aber das lag möglicherweise daran, dass Bard Varisianer als überaus freundliches, fröhliches Volk kennengelernt hatte. Jol, Bards Heimat im Königreich Südmoor, war Anlaufstelle für varisianische Karawanen und Händler aus Varisia. Besonders als Kind hatte er genossen, die Karawanen zu besuchen, um sich Geschichten erzählen zu lassen und der Musik zu lauschen. Er selbst verstand die Sprache der varisianischen Nomaden nicht, so hatte er eher den Klang der Lieder genossen als ihren Inhalt nachvollziehen zu können, aber die Geschichten hatte man für die Gäste stets gern in die gemeine Handelssprache übersetzt. Bard erinnerte sich in diesem Augenblick gern an solch einen warmen Moment aus seiner Vergangenheit, um auf ein wenig andere Gedanken zukommen. Die Düsternis und die Furcht ließen sich aber trotzdem nicht aus seinem Gemüt treiben. Denn trotzdem die hübsche Frau ihm Hoffnung machte und ihm auch zusicherte, dass er befreit werden würde, machte sie sich nicht sofort daran, dies auch umzusetzen.

Etwas skeptisch, aber durchaus interessiert, was sie mit dem Buch und dem Ring neben ihm anstellte, beobachtete Bard sie, während er ihre Frage danach, wie er in die aktuelle, missliche Lage geraten war, bereitwillig beantwortete.
      „Ich halte mich kurz, wenn es recht ist“, begann er, und das Kratzen in seiner Kehle ließ seine Stimme rau, und dass auch der Rest seins Körpers am Ende seiner Kräfte war, ließ sie zittrig klingen. Bard wollte eigentlich nun überhaupt nicht mehr reden, sondern schnellstmöglich von diesem Altar herunter. Doch wenn er für die Hilfe der Fremden erst ihre Fragen beantworten sollte, blieb ihm wohl keine Wahl. Er konnte sich täuschen, aber diese Leute waren nicht gut auf Tunuak zu sprechen, und das wirkte erst einmal wie ein gutes Zeichen. Es ließ ihn zumindest hoffen und seine fatalistischen Selbstmordgedanken komplett aus dem Bewusstsein schwinden.
      „Während ich meiner Forschung nachging, stieß ich auf eine Art Kontamination in der Lebensessenz des Weltengefüges. Mir fällt gerade keine bessere Umschreibung dafür ein.“
      Die Varisianerin neben ihm war offenbar magisch versiert, aber Bard stand nun nicht die Laune nach tiefgehenderen Erklärungen und Fachsimpelei über das unter den „konventionellen“ Gelehrten kontroverse Thema der Ley-Linien, weswegen er sie nicht namentlich erwähnte.
      „Um so etwas zu verursachen, muss die natürliche Ordnung enorm gestört werden, nehme ich an, und das ist nichts, was ich akzeptieren kann.“ Allein der Gedanke daran erfüllte ihn wieder mit Wut und Trauer, doch es kostete Bard schon genug Mühe, seine ohnehin schon vorhandenes Gefühlschaos zu verarbeiten, sodass ihm die Erwähnung der beschmutzten Ley-Linien nur durch ein missbilligendes Stirnrunzeln anzumerken war.
      „Ich bin Druide, müsst ihr wissen“, erklärte er. „Es gehört zu meinen Aufgaben, genau so etwas zu verhindern. Als ich der Sache nachging und dazu weiter gen Norden reiste, hörte ich Gerüchte über seltsame, schwarze Monolithen, die überall im hohen Eis aufgetaucht sein sollen… und mir kam der Verdacht, dass diese Monolithen mit der Störung, die ich spüren kann, zusammenhängen könnten. Ich wollte mir das näher ansehen. Als ich am Rande des hohen Eises ankam, suchte ich in Iqaliat den Dorfschamanen auf, da ich annahm, dass er, wie ich auch, eine enge Bindung zur Natur haben müsste und mir sicherlich helfen könnte. Tunuak gab sich tatsächlich sehr zuvorkommend. Er erzählte mir von erzürnten Windgeistern und dass es gut möglich sei, dass ich genau diesen Zorn wahrnehmen würde. Ich hielt das, ehrlich gesagt, für unwahrscheinlich, allerdings behauptete er, er wolle mich vom Gegenteil überzeugen und mich zu ihnen führen, damit ich mir selbst ein genaues Bild machen könne.“
      „Ich Narr folgte ihm gutgläubig durch einen Spalt im Fels“, Bard gab einen frustrierten Laut von sich. Er ärgerte sich über seine eigene Dummheit. „Im nächsten Moment wurde ich von ihm und skelettierten Untoten überwältigt und sie zerrten mich auf diesen Altar…“
      So leichtgläubig er auch gewesen war, hätte ihn wohl auch überrumpelt, was daraufhin geschehen war, wäre er misstrauischer gewesen. Ein Schaudern durchfuhr Bard. Seine Stimme erstarb an dieser Stelle. Er schloss kurz die Augen, um den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken und sich zu sammeln, was aber leider nur dazu führte, dass wieder Bilder von Tunuaks Dämonenbeschwörungsritual auf ihn einprasselten – und Bard beinahe glaubte, wieder das säuselnde Flüstern des Dämons zu hören. Bard beschloss, dass das Gesagte genug der Antwort war.
      „… den ich wirklich gern verlassen würde“, erinnerte er stattdessen nach einigen Sekunden in Bezug auf den Altar und die Fesseln, die sich immer noch schmerzhaft in seine Haut gruben. Er hoffte, dass man seiner Tortur ein Ende bereitete, statt es bei der verbalen Zusage zu lassen, ihm zu helfen.
      „B-Bitte…“, fügte Bard an. Hoffnungsvoll. Sie mussten doch Mitleid mit ihm haben! Oder fürchteten sie, er sei das, wovor er sie gewarnt hatte: ein korrumpierter, besessener Handlanger Tunuaks? Da er es nicht ertrug, sich mit seinen zweifelnden Gedanken zu beschäftigen, redete er dann einfach weiter:
      „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ich darüber bin, dass ihr hier seid! Ich hatte schon befürchtet, mein letztes Stündlein hätte geschlagen, als ich euch habe kommen hören.“ Das könnte nicht wahrer sein.
      „Ich bin Bard Lovart – oder Bard Windwärts, wenn ihr es nicht so mit dem Skaldischen habt. Ihr macht zumindest den Eindruck als würdet ihr noch weiter aus dem Süden kommen als ich“, er versuchte, zu lächeln, was ihm allerdings nur Schmerzen bereitete.
      „Bard genügt mir vollkommen. Ich gebe zu, fühle mich ziemlich angeschlagen, und ich kann verstehen, wenn ihr mir gegenüber misstrauisch seid, aber ich will mich nützlich machen. Lasst mich euch begleiten. Tunuak muss das Handwerk gelegt werden! Ich habe den starken Verdacht, dass er mich loswerden wollte, um zu verhindern, dass ich mehr über die Monolithen herausfinde. Bestimmt hat er etwas mit ihnen zu schaffen. Gut möglich, dass dieser Dämonenschrein hier ebenfalls mit ihnen zusammenhängt.“
      Wenn er ehrlich zu sich war, wollte ein Teil von ihm einfach nur nach Hause. Dieser Ort hatte ihm keine Steinkreisdruiden geboten – nur fast erfolgte Korruption, Schmerz und Leid. Bard wollte fort von hier und nie mehr zurückkehren. Doch da er nun wusste, was er wusste, konnte er das nicht tun. Tunuak musste aufgehalten werden. …und dann? Würde Bard nach dem hier Erlebten überhaupt wieder ruhig schlafen können – jemals? Der Druide versuchte erneut, nicht zu weinen. Er blinzelte den tränernen Schleier fort, der sich in seine Sicht schob.
      Mit Fey war er aufgewachsen, mit wilden Tieren und der Grausamkeit der zivilisierten Völker und der pragmatischen Endgültigkeit der Natur. Aber Dämonen und Besessenheit... damit war er noch nie in Berührung gekommen. Oder damit, dass man ihm selbst solche körperlichen und mentalen Qualen bereitet hatte. Er war überfordert damit, selbst jetzt noch, wo in Aussicht stand, dass er es bald überstanden hatte.

116
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 23.07.2020, 15:13:25 »
Post ist da und ich hab auch mal den Status angepasst. Ich hab mir einfach mal Schaden ausgewürfelt und mir den Zustand fatigued gegeben. :wacko:

117
Der Jadekaiser / Die Würfel sind gefallen
« am: 23.07.2020, 15:08:25 »
für mich (Anzeigen)

118
Der Jadekaiser / Kapitel 3: Der hungrige Sturm
« am: 23.07.2020, 15:01:10 »
Bard kämpfte gegen seine Fesseln an, doch so sehr er es auch versuchte, brachte ihm das so wenig wie zuvor. Die Seile schnitten sich nur noch tiefer in sein wundes Fleisch. Er spürte die Schmerzen und das Blut kaum mehr, das an seinen Handgelenken hinabrann, denn seine Gliedmaßen waren die stramme Fesselung und die furchtbare Kälte schon ganz taub. Ihm fehlte die Kraft… er war körperlich am Ende. Die Wunden und Blessuren, die vom Überfall auf ihm stammten, den er nicht hatte kommen sehen, brannten dumpf und auch die Erschöpfung drohte, ihn zu übermannen, während der eisige Steinaltar ihm zusätzlich die Körperwärme stahl, ihn noch träger machte und ihn unkontrolliert zittern ließ.[1] Doch schlimmer als die körperliche Müdigkeit war das mentale Trauma, das Bard durchlebte – und die Erinnerungen, die nicht aufhören wollten, auf ihn einzuprasseln als würde er die Tortur, der er ausgesetzt worden war, durchgehend wieder und wieder erleben. Bard wusste, er würde sich Tunuaks Ritual wahrscheinlich kein weiteres Mal widersetzen können. Bis der Schamane sich entschloss, es noch einmal zu versuchen, musste Bard sich befreit haben, sonst wäre er verloren.
      Vielleicht waren die Fesseln inzwischen strapaziert genug, dass sie kurz davor waren, Bards Fluchtversuch nachzugeben? Doch diese spärliche Hoffnung schwand mit der panischen Angst, die in ihm aufstieg, als er glaubte, kurzen Kampfeslärm durch die Weiten der Höhle hallen zu hören.

Nun war es zu spät! Tunuak war zurück und hatte, wie es schien, den nächsten Unglückswurm in die Falle gelockt, mit dem seine untoten Diener kurzen Prozess gemacht hatten. Sicher würde der korrumpierte Schamane sein vorheriges Projekt erst beenden wollen, bevor er ein neues begann.
Bard wusste nicht, ob er bereute, in der Zwischenzeit nicht versucht zu haben, den verzweifelten Gedanken, eigenmächtig stark zu beschleunigen, dass er hier erfror, bevor Tunuaks Plan aufgehen würde, in die Tat umzusetzen. Bard hätte probieren können, die Kälte dieses Orts in seinen Körper zu kanalisieren und dessen Lebensenergie zu vertreiben. Waren solche Überlegungen dem recht lebenslustigen Bard bisher vollkommen fremd gewesen, wusste er nun nicht, ob Vernunft oder Verzweiflung aus ihm sprachen oder ob die dunkle Macht dieses Ort ihm den Geist vernebelte.
      „Tot wäre ich für Tunuak vermutlich praktisch wertlos“, hatte Bard überlegt. „Tot könnte Tunuak mich zwar zu einem untoten Diener machen, aber von einem stumpfsinnigen Monster geht ein weit geringeres Gefahrenpotenzial als von einem besessenen Mir, im Vollbesitz meiner Fähigkeiten.”
      Zudem graute es Bard davor, bei vollem Bewusstsein, aber ohne Handhabe über seinen Körper, eine Marionette für einen Dämon zu werden und für Tunuaks Pläne instrumentalisiert werden. Andererseits war seine Angst davor, was mit seiner Seele passieren könnte, wenn er auf diesem Altar Selbstmord beging, genauso schlimm. Würde sie dann für immer in den Abyss fahren und dem ehemaligen Dämonenfürsten Sithhud gehören, dem dieser abscheuliche Schrein gewidmet war?
          Bard konnte darüber nur spekulieren. Mögliche ewige Verdammnis wäre vielleicht ein geringer Preis dafür, zu verhindern, dass er dazu gezwungen wurde, dazu beizutragen, dass die Lebenskraft dieser Gegend und ihrer Bewohner weiterhin verschmutzt und korrumpiert wurde. Vielleicht wäre es aber auch ein zu hoher Preis und reine Verschwendung, denn stoppen würde Bards Tunuaks Treiben damit sicherlich nicht.

Hatte dieses Für und Wider Bard seit Tunuaks wutschäumendem Verschwinden begleitet, war ihm nun klar, dass er nicht mehr darüber nachdenken konnte, sondern handeln musste. Es war noch nicht wirklich zu spät. Er könnte noch immer versuchen, die Kälte zu kanalisieren. Es würde kein sanftes Einschlafen werden, sondern ein plötzlicher, effektiver Gefrierschock. Diesen gegen Tunuak zu lenken, war wohl aussichtlos, aber Tunuak und vermutlich auch die Fesseln würden nicht verhindern können, dass Bard sich das selbst antat, wenn er es wirklich darauf anlegte.
   War das sein Entschluss? Bard stiegen Tränen der Verzweiflung in die Augen, allerdings er wollte nichts unversucht lassen, nicht doch noch im letzten Moment die Fesseln loszuwerden. So rief er seine letzten Energiereserven ab, um sich noch einmal gegen die Seile aufzubäumen. Er riss daran und zappelte, um sie zu lösen, leider gaben sie immer noch nicht nach.

Doch als mit einem Mal eine unbekannte Person vor ihm auftauchte, hielt er überrascht inne. Das war weder Tunuak, noch eins dieser garstigen Skelette! Bard klammerte sich daran, dass dieser Anblick ein Grund zur Hoffnung sein könnte. Der Fremde wirkte wie ein Südländer, also bei Weitem nicht wie jemand des Erutaki-Stamms. Das verringerte die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mann einfach nur ein weiterer Handlanger des Schamanen sein könnte, wohl, aber auszuschließen war es dennoch nicht. Welchen Fremden verschlug es schon zufällig in eine schwer zu findende Kultstätte? Dieser Mann könnte dasselbe durchlebt haben, was Tunuak momentan mit Bard veranstaltete.

Bard musste fast würgen, als sein Besucher ihm den Knebel abnahm. Dennoch war es angenehmer, das Ding loszusein. Noch bevor Bard dazu kommen konnte, etwas zu sagen (vermutlich hätte er aber ohnehin nicht als Erster das Wort ergriffen), fragte der Fremde ihn nach dem Aufenthaltsort von Tunuak und seinen Kumpanen. Das brachte Bard aus dem Konzept. Es ließ sich kaum beschreiben, welches neues Gefühlschaos diese simple Frage in ihm auslöste.
      „Ich…“, krächzte Bard mit trockener Kehle und musste husten, „ich weiß nicht. Sie haben mich hier alleingelassen.“
      Er war argwöhnisch, irritiert und brach gleichzeitig vor Erleichterung fast vollends in Tränen aus. „Heißt das, du gehörst nicht zu ihnen? Das ist kein grausamer Scherz?“
      Bard versuchte, in der Mimik des Fremden Schadenfreude zu erkennen. Sprach er gerade mit einem Dämon, der gekommen war, um sich über den Gefangenen lustig zu machen und für Tunuak zu brechen? Oder war es sogar jemand, der Tunuak hinterherschnüffelte, weil der dämonische Einfluss definitiv dazu führte, dass der Schamane sich anders benahm als er es vor der Korruption üblich gewesen war.
      Bard war klar, dass er die Chance nutzen musste, bevor der Fremde es sich anders überlegte und den Knebel wieder in seinen Mund stopfte. Und so sprudelten alle folgenden Worte ohne Zögern und merkbare Sprechpausen aus ihm heraus wie Wasser aus einer Bergquelle:
      „Bitte, was auch immer sie gerade tun: sie müssen aufgehalten werden! Tunuak ist vollkommen wahnsinnig!“
      Ob nun besessen oder korrumpiert, konnte Bard nicht sagen. Wichtig war nur, dass man den Schamanen stoppte.
      „Er dient keinen Windgeistern“, offenbarte er dem Fremden, den dies ja vielleicht noch nicht wusste und hoffentlich ermutigen würde, dem zumindest nachzugehen, „sondern einem sehr mächtigen Eisdämon, dessen Namen ich lieber nicht aussprechen möchte!“
      Namen hatten Macht und Namen von mächtigen Dämonen waren für Bard nichts, mit dem man leichtfertig umgehen sollte.
      „Dieser Ort hier ist böse! Er ist eine Krankheit, die die ganze Umgebung verdirbt und geheilt werden muss, bevor sie noch Schlimmeres anrichtet.“
      Bard wusste selbst, dass dies unter normalen Umständen abwegig klingen würde, aber waren der Steinaltar und die erschreckende Anzahl von Knochen hier nicht Beweis genug, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging? Selbst wenn man die Piktogramme hier nicht zu deuten wusste, waren Untote und ein gefolterter Gefangener auf einem Schädelaltar sicher keine Zeichen, die für Tunuaks gute Absichten sprachen. Dass der Fremde erkannte, welchem Dämon Tunuak huldigte, falls er denn dem Schamanen nicht zu Diensten war, erwartete Bard nicht. Er selbst hatte diese Stätte auch nur durch Zufall als (Un-)Heiligtum Sithhuds erkannt. Während seines Aufenthalts in Magnimar, als er sich tiefgehend in Wissenssammlungen über die planaren Ebenen gegraben hatte, um Informationen über die geheimnisvollen Ley-Linien zu suchen, die er zu verstehen versuchte. In einem dieser Bücher war die Schlacht um das abyssale, gefrorene Reich von Jhuvumirak illustriert gewesen, bei dem es Kostchtchie gelang, Sithhud den Platz als Dämonenfürst streitig zu machen. Sithhuds Horden hatten Banner mit der dreifingrigen Hand in die Schlacht geführt – das Symbol, das diese Stätte an vielen Stellen zierte (was Bard aus einem sehr unangenehmen Blickwinkel hatte entdecken können).[2] Die Erkenntnis hatte ihn zu jener Zeit gleichermaßen schockiert wie jede einzelne grausame Überraschung, die Tunuak bereitgehalten hatte, seitdem Bard diese Höhle betreten hatte.
      „Befreie mich, bevor Tunuak zurückkommt, ich flehe dich an!“, plapperte Bard in seiner Verzweiflung weiter, in der Hoffnung, Gehör zu finden.
      „Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch gegen seine Magie wehren kann. Wenn du noch du selbst bist, dann tu das Richtige! Und wenn nicht… dann kämpfe dagegen an!“, forderte er nun mit Nachdruck. Vermutlich klang er selbst dabei als hätte er nicht alle beisammen, aber sollte es wirklich so sein, dass der Fremde von einem Dämon besessen war, wollte Bard dem armen Mann ermutigen, sich gegen die Kontrolle aufzulehnen, auch wenn dies noch so schwer schien.
      „Dränge das Flüstern zurück – diese fremde Präsenz in dir! Versuch es, wieder und wieder, mit aller Kraft. Gib ja nicht auf, du kannst es schaffen!“
 1. Ich hab mir mal, wie vorgeschlagen, frei Schnauze etwas in den Status eingetragen. Ich hab mich für tödlichen (Kampf) und nicht-tödlichen Schaden (Zerren an den Fesseln, Kälte), und zudem den Zustand fatigued entschieden.
 2. Knowledge (planes) 28 mit natürlicher 20 für Wissen über das Symbol. Ich hoffe, der Kontext, woher Bard das wissen könnte, passt so.

119
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 23.07.2020, 14:56:15 »
Mehr als ihm lieb ist... :lol: :(

120
Der Jadekaiser / Der rostige Drache
« am: 22.07.2020, 18:40:02 »
@Mondragor: Antwort-Pm ist raus und Wurf wurde gemacht. :)

Mein Post kommt dann morgen. :D

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