“Arrrrr, bekommt man hier nie Schlaf!?“, der Klang der Schiffsglocke reißt den Keleshiten gerade aus dem tiefen Schlaf. In dieser Nacht ist ihm das einschlafen nicht schwer gefallen. Ohnehin schon völlig erschöpft, dann noch beschwingt durch Giffer Tibbs und der persönliche Erfolg über seinen Widersacher Jakes. Und zudem endlich wieder genug Flüssigkeit getrunken. Der Tag konnte kaum besser enden … aber dieser besser, oder zumindest deutlich später anfangen.
Langsam schält er sich aus seiner Hängematte und macht sich zum Frühstück fertig wo er mit einem ungewohnten Lächeln auftaucht. Der fehlende Schlaf ist ihm in diesem Moment kaum anzumerken. Er nimmt seine Rumportion und trinkt voller Gier ehe er mit einem Seitenblick zu der Gnomin seinen Zwieback hinunterschlingt und immer wieder mit einem kleinen Schluck Rum nachwässert
[1]. Heute war seine Laune überaus gut und das zeigte Amon auch. Vor allem als dann auch noch von einem Fest die Rede war.
“Ohweh, wieder nicht ausschlafen … und auf Taeren aufpassen … wenn da ein Rumfass geköpft wird ist er wohl nicht zu halten … und auch bei ihm ist die Stimmung wieder prächtig … ich muss ihn unbedingt fragen was passiert ist gestern!“
“Und hoffentlich kochen die besser heute … sonst war es das letzte Fest … zumindest für den Smutje!“Dann stapft er an Deck um sich seiner Arbeit zu widmen und erlebt gleich die nächste Überraschung
"… heute keine Arbeit? Wie sollen entern lernen. Na gut, wenn dem so ist … hoffentlich ist das weniger anstrengend als die ganze Kletterei und Schlepperei die er sonst machen muss." Als ihm Kleidung und ein rostiges Entermesser angeboten wird lehnt er dankend ab, nimmt sich aber wenigstens das Entermesser, um nicht aufzufallen, mit.
Die Lumpen waren auch nicht besser als seine und er vertraut seiner eigenen Rüstung und dem kleinen Dolch mehr als diesem Kram.
So setzt er sich neben Taeren in das Beiboot und rudert ebenfalls mit wo er das erste Mal merkt das ihm der morgendliche Rum gar nicht so gut tut als er erst gedacht hatte. Das wanken des Bootes verstärkt nur noch die Wirkung. Als das Spiel dann losgeht beobachtet er den Taldan der es nahezu spielerisch zurück an Deck schafft. Amon ist der Nächste.
Mit Leichtigkeit wirft er den Enterhaken hoch und trifft zielsicher die Reling wo sich die Widerhaken sofort festhängen. Er strafft das Seil und zieht sich mit einem kräftigen Ruck hoch, seine Beine gegen die Bordwand gestemmt. Doch schon nach einigen Metern merkt er das ihm die Folgen der letzten Nacht und des Rums wohl auch seine Kraft gekostet haben. Immer langsamer zieht er sich hoch. Als ihm dann auch noch ein leerer Eimer entgegen geworfen wird kann er gerade noch ausweichen, spürt aber noch wie ihn das Holz streift. Zum Glück kann er sich halten und so kommt er mit einem vor Anstrengung verzerrten Gesicht oben an und rollt sich über die Reling
[2].
Doch nach einem tiefen Atemzug kommt auch wieder ein klein wenig Freude in sein Gesicht. Amon klopft dem Taldan auf die Schulter und meint, “Ich glaube wir müssen reden, Ben! Später bei dem Fest wenn Zeit ist. Du scheinst ja eine tolle Nacht gehabt zu haben!“