'Haela Leuchtaxt sei Dank, wir sind alle wohlbehalten ins Innere der Zitadelle gelangt! Die Frage ist bloß: Wohin sollen wir uns jetzt wenden?'

Ogrox ist froh, endlich wieder in seiner vertrauten stählernen Haut zu stecken. Zusammen mit Schild und Axt in seinen Händen fühlt er sich jetzt wieder 'vollständig'. Mit gesenkter Stimme wendet er sich an seine Gefährten:

"Ich denke nicht, dass wir die Treppe nach oben nehmen sollten. Vermutlich gibt es in dieser Zitadelle tiefer gelegene Stockwerke mit einem Kerker. Ich würde meinen angekokelten Bart darauf verwetten, dass die gefangen Ritter dort untergebracht sind.

Da wir den Hof mit dem Drachen ja zunächst vermeiden wollen, müssen wir wohl die Räume hinter den verschiedenen Türen absuchen, ob wir nicht einen Weg nach unten finden. Was meint ihr, wollen wir es so machen?"

Als Ogrox den Drachen erwähnt, kann er das Bedauern in Talanias Augen aufblitzen sehen.

"Keine Sorge, Talania. Sollten wir dem Drachen noch einmal begegnen, dann könnt ihr in aller Ruhe zeichnen, wie ich gerade meine Axt aus seinem leblosen Schädel ziehe!"

Bei diesen Worten zieht sich ein breites Grinsen über das Gesicht des Zwerges und es wird nicht klar, ob dies als Spaß gemeint war oder nicht.

 Nachdem alle sicher das Plateau erreicht haben und auch Araevin und Kal wohlbehalten nach oben gezogen worden sind, sucht sich Ogrox eine uneinsichtige Stelle auf dem Plateau und winkt die anderen zu sich.

Flüsternd wendet er sich an seine Gefährten:

"Wenn ich Mip vorhin richtig verstanden habe, dann gelangt man von der Bresche aus in den Hof, wo sich der Drache befindet. Vorher biegen aber noch ein Gang ab, den wir nehmen sollten, wenn wir dem Drachen aus dem Weg gehen wollen."

Schon die Rüstungsteile aus seinem Gepäck kramend, wendet sich Ogrox an Milo:

"Milo, sei so nett und hilf mir schnell die Rüstung zu wechseln. Ich möchte nur ungern in diesem Nachthemd hier den mit Sicherheit auf uns wartenden Gefahren gegenüber treten."

 "Nur zu, Fräulein Elfe! Seid euch gewiss, ich folge euch direkten Fußes!"

Sichtbar erleichtert, schnallt sich Ogrox den Schild wieder auf den Rücken, um die Hände für das Klettern freizuhaben.

'Ein Teufelskerl, dieser kleine Bursche! Eine formidable Leistung: Schleicht sich durch das bewachte Tor, obwohl die Wachen bereits alarmiert sind. Er wird scheinbar der Reputation seines Volkes als Meisterdiebe mehr als gerecht. Ein Grund mehr, zukünftig noch besser auf die eigene Geldbörse Acht zu geben...'

Nachdem er soweit ist, greift auch Ogrox sich das Seil und beginnt nach oben zu klettern.

 "Doch, wir MÜSSEN sogar vorerst hier bleiben. Ich bin mir sicher, dass Mip zuerst hierher kommen würde, wenn er sich vor den Orks davonschleicht und solange noch ein Funken Leben in mir ist, werde ich den kleinen Burschen nicht enttäuschen. Vermutlich würden wir ohnehin sofort entdeckt, wenn wir unser Versteck verlassen um uns in den Wald zurückzuziehen."

An Ogrox' Miene ist zu erkennen, dass er eher bereit ist, bei einer waghalsigen Rettungsaktion sein Leben zu lassen, als dass er Mip hier in der Gefahr zurück lässt.

 "Solange Mip noch nicht von den Orks gefunden wurde, sollten wir auch hier die Köpfe unten behalten. Vielleicht gelingt es dem Halunken ja sogar, trotzdem ungesehen in die Zitadelle zu gelangen. Dann könnten wir hier vielleicht über die Mauer gelangen, während die Orks noch die Rampe absuchen..."

 Das trifft sich ganz gut, denn ich bin ab heute abend auch erst mal bis Donnerstag morgen nicht mehr zu erreichen.

 Als Ogrox Estand antwortet, klingt es ein wenig so, als würde er einem kleinen Kind einen eigentlich simplen Zusammenhang erklären:

"Pah, welche Vorteile sollte uns die Dunkelheit bringen? Habt ihr vergessen, dass wir es mit Orks zu tun haben? Dieses lichtscheue Gesindel sieht bei Nacht besser als am Tag. Sie hassen es geradezu, in hellem Sonnenlicht zu wandeln. Im Gegensatz dazu glaube ich nicht, dass sich euer Sehvermögen des Nächtens verbessert, Estand. Oder wollt ihr euch vielleicht mit einer Fackel in der Hand an die Zitadelle heranschleichen?"

Ogrox wirft einen Blick in die Runde, der deutlich aussagt, dass er lieber jetzt als gleich aufbrechen würde.