Vanrir Galen ist ein etwa vierzig Jahre alter Mensch, mit dunklen Haaren, die an den Seiten ergraut sind, einem dichten Bart. Er hat kantige Züge und sonnengegerbte Haut, die ihm, zusammen mit den dunklen Augen etwas hartes, beinahe finsteres verleihen. Eine Narbe über seiner Wange spaltet seinen Bart und setzt weiter unten, wo Hals in Schulter übergeht, wieder an und verschwindet schließlich in seiner abgenutzten, aber gut gepflegten paramilitärischen Kleidung.

Er ist ein schweigsamer Typ und sein gehabe hat etwas militärisches. Über seine Vergangenheit redet er nie und sein Blick wird noch finsterer, wenn man ihn danach fragt. Dennoch hat er seinen Wert für die Gemeinschaft oft genug bewiesen. Er ist hervorragend mit dem Blaster und ein guter Jäger und hat schon mehr als einen Kinrath erlegt.

Lange Zeit hatte Lura Angst vor Vanrir. In der Cantina saß er lauernd und beobachtete sie. Lura beschränkte sich in der Konversation mit ihm auf ein Minimum um ihm keine falschen Gedanken zu geben und er gab kaum mehr als knappe, gebrummte Antworten, nicht unhöflich, doch wieder in diesem etwas militärischen Stil.

Bei dem Sommerfest machte Lura den Fehler mit ihm zu tanzen - sie hatte sich fest vorgenommen, alle zum Tanzen zu bewegen und nahm sich gezielt diejenigen vor, die sich versuchten zu drücken und abseits zu halten. Zuerst hatte sie gar nicht bemerkt, dass er da war, als sie ihn sah, kam er ihr wie der richtige nächste Kandidat vor, nachdem sie einen schüchternen Jugendlichen dazu gebracht hatte mit ein paar Mädels in seinem Alter zu tanzen, die ihn normalerweise nicht mal ansahen. Er wollte zuerst nicht und sie war geneigt es dabei zu belassen, doch die Szene hatten andere bemerkt, so dass es unmöglich wurde sich zu drücken. Zuerst gab er sich fürchterlich steif, doch schließlich gelang es ihr, etwas in ihm auszulösen, als sie versuchte ihn in ein Gespräch über seine Pläne in der Siedlung anzusprechen. Seine Antworten waren knapp, aber immerhin bekam sie einen Eindruck davon, dass er viel über die ferne Vergangenheit des Planeten wusste und nach etwas suchen zu schien, dass er selbst nicht genau benennen konnte. Ein guter Tänzer war er nicht, doch er ließ zumindest etwas gehen, auch wenn er sie bisweilen unnötig grob am Arm griff oder ein wenig zu schwungvoll herumwirbelte. Sie tat ihr bestes um auszugleichen und ihn dennoch gut aussehen zu lassen und war froh, als die Musik endete. Sie bedankte sich höflich. Danach hatte sie ihn auf dem Sommerfest nicht mehr gesehen.

Danach sah sie ihn eine Woche nicht, aber als er dann auftauchte hatte sie umso mehr das gefühlt, dass er sie belaurte. Vor drei Wochen, als sie in der Cantina aushalf und er der einzige Gast war hatte sie die Nase voll. Sie nahm ihren Mut zusammen, sagte ihm, dass ihr die Art, wie er sie beobachtete unangenehm sei und, dass sie keinerlei Interesse an einem Mann wie ihm, der noch dazu ein Mensch war hatte. Sie versuchte höflich zu bleiben und es schonend aber deutlich zu formulieren und deutete an, dass es ein wenig weniger unheimlich für sie sein könnte, wenn er ein wenig mehr über sich Preis gab und dass sie den allergrößten Respekt vor seinen Verdiensten für die Gemeinschaft hatte und, offen sagen konnte, was er empfand.

Vanrir redete nicht darüber was er empfand oder ihn bewegte, er verschwand und drei Tage sah ihn niemand.

Dann tauchte er wie aus dem nichts in ihrem Haus auf, wo sie Verträge durchging, Buchungen durchging, Inventarlisten mit dem projeziertem Bedarf abglich und dergleichen. Zuerst war sie zu tode erschrocken, doch er gab sich anders als gewöhnlich. Er kam zwar nur stockend zur Sprache, doch er erzählte ihr von einigen Ruinen, die er in der Nähe vermutete, obwohl niemand sie gesehen hatte und bemühte sich in in typisch krampfhafter Manier Weise, sie nicht anzustarren. Lura nahm sich Zeit, lauschte ihm, machte hier und da eine Anmerkung und bohrte ein wenig nach woher sein Interesse rührte. Dem anfänglichen Drang, jemanden zu rufen, der ihm Zweifel helfen konnte gab sie zum Glück nicht nach. So bekam zwar nicht viel aus ihm heraus, schaffte es aber, dass er sich ein wenig entspannte. Anscheinend, war das keine Masche, um doch noch an sie heranzukommen, er hatte niemanden mit dem er Reden konnte und hegte durchaus den Wunsch, dass sich das änderte. Am Ende setzte sie einige zusätzliche Kletterausrüstung und Scanner für ihn auf die Liste der nächsten Bestellung und ermunterte ihn, seinem Verdacht nachzugehen.

Er tauchte noch ein paar mal in der Cantina auf und sie brachte ihn dazu sich ein wenig mit einigen der Siedler zu unterhalten. Er machte anscheinend Fortschritte in seiner Suche. Aber dann verschwand er, ob er gefunden hat, was er suchte oder etwas anderes ihn gefunden hat bleib unklar.