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« am: 08.05.2007, 20:46:41 »
1373 Jahr der abtrünnigen Drachen, 10. Eleasias, früher Abend
Vincent betrachtet gleichfalls die Statue am Eingang und erkennt, dass es sich dabei um eine Darstellung Mystras handelt. Er weis, dass obgleich die Anhänger Mystras sich nicht auf die Darstellung solcher Idole berufen, ist es andererseits für sie nicht ungewöhnlich sie aufzustellen.
Die Gefährten passieren die doppelflüglige Türe und betreten einen geräumigen Innenhof ohne Decke. Der Boden besteht aus Obsidianplatten, in welche sternenförmige, weisse Steinplättchen eingelegt wurden. Offenbar spiegeln sie den Nachthimmel wieder, der sich in wenigen Stunden über den Köpfen der Gefährten bilden dürfte. Zwei grosse Steinstatuen dominieren den Hof und stellen die selbe Statue Mystras dar, wie vor dem Eingang. Sie stehen sich gegenüber und blicken sich gegenseitig an, jede die Arme erhoben, beinahe einen Torbogen im Zentrum des Innenhofes formend. Vier kleine ungeschmückte Altäre finden sich in jeder Ecke des Innenhofes.
Die Reisenden erkennen einen Wehrgang, der um den Hof führt, wo die bereits entdeckten Wachposten ihre Runden drehen, sowohl den Bereich vor dem Tempel, wie auch den Innenhof musternd.
Ein älterer Mann in einfacher Bauerntracht kniet vor dem Altar im nordwestlichen Bereich, sein Haupt gesenkt und in tiefe Andacht versunken. Neben ihm kniet eine Frau in den Fünfzigern in gleichfalls einfachem Gewand. Sie hält wärend dem Gebet die Hand des alten Mannes.
Zwei junge Männer stehen nahe der nördlicheren der zwei Statuen und unterhalten sich flüsternd. Auch sie tragen die Tracht der Stadtbewohner.
Ein Tempelwächter in Schuppenpanzer und einem glänzenden Langschwert steht unauffällig in einer Ecke und betrachtet gelangweilt das Geschehen. Sein Gesicht ist beinahe verborgen von dem schweren Visierhelm. Neben ihm steht gleichfalls mit mürrischem Gehabe ein junger, kahlhäuptiger Mann in schwarzer Robe. Ab und an flüstert er dem Wächter etwas zu.
Ein junger Priester, den die Gefährten auf Mitte 30 schätzen steht in der Mitte des Hofes, die Hände gefaltet unter der schwarzen Tunika mit den weissen Sternen, die er über der schweren Ritterrüstung trägt. Er hat ein einvernehmendes Lächeln, als er die Reisenden erblickt. “Seid Gegrüsst, Fremde. Mystras Gewebe berührt uns alle, ob wir es merken oder nicht. Wie kann ich euch helfen?“