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« am: 09.05.2008, 08:42:39 »
Als der Schankwirt das gewünschte Essen bringt und auf schroffe Art uund Weise nach seiner Bezahlung verlangt wirft der june Drachenmalerbe ihm einen wahrhaft vernichtenden Blick zu. Ein Blick aus dem eine Drohung spricht, in welcher absolut mitschwingt, welches Haus hinter dem Magieschmied steht und welche Macht damit verbunden ist.
So schnell wie ein Sommergewitter verschwindet der Ausdruck wieder von seinen Zügen und an deren Stelle tritt ein gewohnt höfliches Lächeln als der Mann in genehmeren Tonfall nochmal um die Bezahlung bittet. Mit einer lockeren Bewegung zieht Aerin die drei verlangten Münzen aus seiner Börse und hält sie dem Wirt hin.
Nachdem dieser wieder abgezogen ist widmet Aerin sich seinem Bier und dem Essen. Es ist eine Schande, dass Bollwerk nicht isst, aber es würde ihm wirlich nichts bringen. Dennoch könnte ich mir nicht einmal vorstellen wie es wäre aus das Essen im Allgemeinen zu verzichten. Ich habe mitgeholfen ihn zu erschaffen und dennoch ist er mir immer wieder so sehr ein Rätsel, wie es irgendein Fremder wäre. Ich frage mich, ob ich jemals die Geheimnisse hinter den Kriegsgeschmiedeten werde lüften können, zu viele Fragen auf die wir immer noch keine Antworten haben. Mit einem leichten seufzen beendet Aerin den aussichtslosen Gedankengang und lässt den Blick über den Raum schweifen: Talen, der mit seiner scheinbaren Geliebten mehr als ausgelastet ist, ein paar Mitglieder der Crew, die Karten spielen und zwei aundairische Kaufleute, die vermutlich noch weniger interessant sind als die Versuchsreihen aus seiner Ausbildungszeit.
Schweigend setzt er sein Mahl fort, auch wenn es ihm lieber wäre, einen Gesprächspartner zu haben. Er ist es zwar gewohnt tagelang allein in einer Werkstatt zu verbringen, doch da hat schließ´lich auch Arbeit, welche seine Aufmerksamkeit fesselt. Nächstes mal würde er darauf bestehen, dass Labor mit verwenden zu dürfen, sofern das Schiff eines haben würde. Dann könnte er die Zeit wenigstens effektiv nutzen und nicht nur herumsitzen. Mit einem ärgerlichen Blick leert er seinen Krug vollends, nur um dann fest zu stellen, dass Talen und dessen "Bekannte" verschwunden sind. Innerlicht schimpft der junge Mann über sich selbst seiner Unachtsamkeit wegen, vielleicht aber auch nur weil er gehofft hatte ein recht interessantes Gespräch weiterführen zu können.
Einen Moment später hat der Drachenmaladelige ein kleines in Leder geschlagenes Buch aus einer seiner zahlreichen Taschen gezogen und es geöffnet. Etwas über die Hälfte der Seiten sind bereits in einer feinen und gestochen scharfen Handschrift beschrieben. Aerin blättert zu einer der leeren Seiten und beginnt zu schreiben:
Chronik - Bollwerk 13. Barrakas 998 NBK
Bollwerk bleibt weiterhin vollkommen effizient und die bisher festgestellten menschlichen Züge treten selten bis nahezu gar nicht zu Tage. Einzige Ausnahme ist weiterhin, wenn keine anderen Lebewesen in der Nähe sind.
Denkprozesse scheinen in absolut normalen Parametern zu laufen, Effizienz und Logik scheinen im Vordergrund zu stehen.
zu ethischen und moralischen Denkansätzen und Zügen kann weiterhin keine gesonderte Aussage getroffen werden.
In einer fließenden Bewegung schließt Aerin das Buch wieder und lässt es erneut in die Tasche gleiten aus der es kam. Die Aufzeichnung darin fertigte er seit dem Tag an, an welchem Bollerk erschaffen worden war und spätestens jeden dritten Tag machte er einen Eintrag. Jeweils nach 6 Monaten nahm er sich dann die jeweiligen Einträge und wertete die daraus gewonnenen Erkenntnisse aus. Zumindest bisher schien es wirklich gelungen zu sein einen Kriegsgeschmiedeten zu schaffen, der noch effizienter war als seine Vorgänger, doch Aerin war sich immer noch nicht sicher in Bezug auf das "menschliche" Potential des Kriegsgeschmiedeten. Er hoffte darauf, jetzt in Karrnath neue Erkenntnisse in der Hinsicht zu gewinnen, wenn Bollwerk sehen würde, wie seine "Artgenossen" dort behandelt werden.