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« am: 07.02.2009, 14:41:47 »
Talen wandert mit Joanne durch den Sternensaal. Seine Hand umfasst zärtlich ihre und immer wieder wirft einen lächelnden, verträumten Blick zu seiner Liebsten. Aber die faszinierende Kulisse zieht ebenso ein weniger seiner Aufmerksamkeit ab und lässt ihn immer noch erfreut neue Dinge entdecken. Die vielen verschiedenen Leuten erregen ebenso seine Gunst wie einige Gesprächsfetzen oder die Bilder des Gnomes. Dennoch kehren seine Augen immer wieder zu Joanne zurück.
“Dieser Ort ist einfach zauberhaft. Ich bin so froh, dass wir wenigstens ein wenig Zeit gemeinsam verbringen können. Abseits von all dem Trubel der letzten Tage und vor allem abseits von störenden Leuten.“
Immer noch mit einem Grinsen auf dem Gesicht nähert er sich der dunklen Wiese mit der sprudelnde Quelle und den einladenden Sitzkissen. Etwas mit Neid sieht er die anderen verliebten Paare und wirft dabei einen langenden Blick zu Joanne. Streicht sanft über ihre Hand und sucht mit seinen Augen eine geeignete, abgelegene Stelle für sich und seine Liebste.
Ehe sich aber Talen einen Platz suchen kann, vernimmt er die Worte des Halblingsdame. Mit einem leichten überraschten Ausdruck wirft er ihr einen Blick zu und sieht die Krüge. Das Getränk, welches wie Wasser wirkt. Seine Nase verrät ihm aber etwas Anderes. Einen Moment bleibt er überrascht stehen und sein Mund steht offen.
“Das kann doch nicht sein? Dieser Duft nach Jasmin, Zimt, Früchten und Tal. Das kann nicht sein. Niemand kann dieses Rezept kennen. Unmöglich, aber dennoch rieche ist es. Nein vielleicht irre ich mir nur, aber wenn doch...“
Unsicher wechselt er einen Blick mit Joanne und greift dann nach einem Krug und schüttet sich und seiner Angebeteten etwas ein. Nimmt sich selbst eines der vollen Gläser, nachdem er Joanne ebenfalls eines gereicht hat. Mit einem Lächeln nickt er der Halblingsdame zu.
„Vielen Dank.“
Der Geruch steigt ihm noch stärker in die Nase und er kann es kaum noch abwarten es zu probieren. Mit einem sanften Ruck bewegt er die Dame an seiner Seite sich endlich einen Platz zu suchen. Schnell findet er zwei freie Sitzkissen nahe der Quelle und mit wenigstens dem Versuch von Abgelegenheit. Mit einem Lächeln setzt er sich und zieht Joanne mit runter. Er schaut verliebt zu ihr und hebt das Getränk an, prostet ihr zu.
„Auf die Liebe.“
Lächelt er verschmitzt und würde nachdem sie zugestimmt hat einen Schluck nehmen. Sofort schmeckt er den starken Geschmack des Tals. Den Geschmack aus Jasmin, Zimt, Zitrone, Orange und schwarzen Teeblättern. Die klare Flüssigkeit entpuppt sich wirklich als das erwartet.
“Das muss Magie sein. Dieser Trunk schmeckt genau wie, schmeckt genau wie die Mischung des Tals den meine Mutter für mich immer gemacht hat. Den mein Vater mit auf Reisen hatte. Dieser einzigartige Geschmack. Andere haben immer darüber gelacht, aber uns hat er immer geschmeckt. Aber immerhin ist Cyre auch für seine Experimentierfreude bekannt. Auch wenn ich das Rezept nicht kenne. Muter hat sich immer strikt geweigert es zu verraten und Vater sich aufgeregt. Ach...meine Eltern...ein Stück Heimat...“
Einen Moment schaut er betrübt sinnierend in das Glas. Fast schon etwas schwermütig.
“Heimat...was bedeutet es schon? Sie ist weg und meine Heimat ruht allein im Herzen. Diese leblose Würste ist nicht meine Heimat. Die Zeit ist lange vorbei. Ich habe mich anderes entschieden, sollen andere einem gebrochenen Traum hinterher jagen. Ich habe meine eigenen...ich hoffe nur meine Mutter hat irgendwie Frieden gefunden und mein Vater...genug Trübsal für heute. Joanne ist hier.“
Der grübelnde Talen schaut wieder auf. Streicht über Joannes Hand und lächelt wieder verträumt. Die Schwerheit klärt sich aus seinem Gesicht, auch wenn er nichts sagt. Talen genießt einfach kurz den Moment der Ruhe und der Zweisamkeit.