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« am: 10.03.2009, 17:24:30 »
Grübeld betrachtete der Paladin einen nach dem anderen die Anwesenden. Wie die Augen eines Toten ruhte der Blick des Halbelfen minutenlang auf dem Halbling, der alten Dirne und der Verurteilten. Kaerishiel steht ruhig wie eine Statue und nur seine rechte Hand umspielt immer wieder sein Kinn. Selbst den Fliegen gestattet er es an seinem eingefallenen Jochbogen und geröteten Auge zu kreuchen und fleuchen.
Niemand vermochte zu sagen, was in diesem Moment für wahnwitzige Gedanken zwischen den Spitzohren sprießen und es würde auch sein Geheimniss bleiben. Urplötzlich regt sich der Paladin und wendet sich dem Hauptmann zu. Ein paar Schritte macht er auf Nolte zu und senkt kurz zum Gruß sein Haupt.
„Mit Freunden bin ich Eurer Einladung gefolgt, Milord und auf dem schnellsten Weg zu Euch geeilt. Tatsächlich scheint es als habe die Kommune von Euch, Milord, ein schauriges Problem, das zu lösen zu den Pflichten eines jeden Ritters gehören muss.
So will ich Euch meine Dienst anbieten Milord. Ich will alles in meiner Macht stehende tun um den Frieden in dieser Stand wieder herzustellen, Milord. Mein Schwert, mein Herzblut und meine Leidenschaft, Milord, soll unter Eurem Dienst der verlängerte Arm der Judikative dieser Städtchen sein. Doch, Milord, ich bin untröstlich.
Ich kam in Eure Gemeinde auf der Suche nach einem Mann.
Einem Nekromanten, Milord.“
Kaerishiel lässt einen sehr langen Moment des Schweigens folgen. Regungslos verbleibt sein Körper vor dem Hauptmann, nur seine Augen durchgleiten den Raum wie Assassinen. Als endlich jemand die Stille brechen will holt der Paladin Luft und übernimmt wieder die Gesprächsführung.
„Ich freue mich also, Milord, dass Ihr mich in den Status der Wache befördert. Ich werde mit meinem Glauben, das schwöre ich als Eid bei meinem Herzen, für Eure Sache eintreten. Nur um das eine möchte ich Euch bitten, Milord.“
Wieder lässt der Paladin einen kürze Pause folgen um sich der Aufmerksamkeit aller sicher zu sein.
„Ich stehe hier als geläuterter Paladin der Todlosen vor Euch und erbitte von Euch, Milord, das Recht den von mir gesuchten Mann, sollte ich ihn in Eurer Kommune aufspüren können, verhaften zu dürfen und tot oder lebendig in meine Heimat mitzunehmen. Dies, Milord, ist meine demütige Bitte an Euch.“
Mit einem Mal schrecken die Fliegen von seinem Auge auf und verteilen sich im Raum, fern von Kaerishiel. Untertänig tritt der Paladin zurück in die Reihe und erwartet die Schicksalsantwort. Der Paladin hatte nichts mehr außer seinem nackten Leben zu verlieren.