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Aufstieg und Fall / Die Helden
« am: 22.11.2009, 17:54:50 »Allgemeines (Anzeigen)
Name: Truin
Geschlecht: Männlich
Alter: 25 Jahre
Rasse: Mensch
Klasse: Scout, Stufe 2
Größe: 1,72 m
Gewicht: 62 kg
Haarfarbe:
Augenfarbe:
Sprachen: Handelssprache
Erfahrungspunkte: 1000/3000
Geschlecht: Männlich
Alter: 25 Jahre
Rasse: Mensch
Klasse: Scout, Stufe 2
Größe: 1,72 m
Gewicht: 62 kg
Haarfarbe:
Augenfarbe:
Sprachen: Handelssprache
Erfahrungspunkte: 1000/3000
Klassen- und Rassenfähigkeiten (Anzeigen)
Klassenfertigkeiten:
Fallen finden
Skirmish (+1W6)
Battle fortitude +1
Reflexbewegung
Fallen finden
Skirmish (+1W6)
Battle fortitude +1
Reflexbewegung
Kampffertigkeiten (Anzeigen)
Attribute
ST 10 (+0)
GE 16 (+3)
KO 12 (+1)
IN 14 (+2)
WE 14 (+2)
CH 12 (+1)
Rettungswürfe
Reflex: 3 (Grund) + 3 (GE) = 6
Wille: 0 (Grund) + 2 (WE) = 2
Zähigkeit: 0 (Grund) + 1 (KO) + 1 (Battle fortitude) = 2
Kampfeigenschaften
Initiative: +4
Bewegungsrate: 9m
Grund-Angriffsbonus: +1
TP: 14
Rüstungsklasse: 10 + 3 (Beschlagene Lederrüstung) + 3 (GE) = 16 (Normal), 16 (Auf dem falschen Fuß), 13 (Berührung)
Zauberresistenz: -
Schadensreduzierung: -
Angriff:
Kurzschwert: +1 (GAB), 1d6, 19-20/x2, Stich
Kurzbogen: +4 (GAB + GE), 1d6, 20/x3, Stich
Wurfpfeil: +4 (GAB + GE), 1d4, 20/x2, Stich
ST 10 (+0)
GE 16 (+3)
KO 12 (+1)
IN 14 (+2)
WE 14 (+2)
CH 12 (+1)
Rettungswürfe
Reflex: 3 (Grund) + 3 (GE) = 6
Wille: 0 (Grund) + 2 (WE) = 2
Zähigkeit: 0 (Grund) + 1 (KO) + 1 (Battle fortitude) = 2
Kampfeigenschaften
Initiative: +4
Bewegungsrate: 9m
Grund-Angriffsbonus: +1
TP: 14
Rüstungsklasse: 10 + 3 (Beschlagene Lederrüstung) + 3 (GE) = 16 (Normal), 16 (Auf dem falschen Fuß), 13 (Berührung)
Zauberresistenz: -
Schadensreduzierung: -
Angriff:
Kurzschwert: +1 (GAB), 1d6, 19-20/x2, Stich
Kurzbogen: +4 (GAB + GE), 1d6, 20/x3, Stich
Wurfpfeil: +4 (GAB + GE), 1d4, 20/x2, Stich
Fertigkeiten und Talente (Anzeigen)
Fertigkeiten: (Ränge + Attribut - Rüstungsmalus = Modifikator)
Leise bewegen: 5 + 3 - 1 = 7
Verstecken: 5 + 3 - 1 = 7
Lauschen 5 + 2 = 7
Entdecken 5 + 2 = 7
Suchen 5 + 2 = 7
Überlebenskunst 5 + 2 = 7
Handwerk (Bogenmacher) 3 + 2 = 5
Wissen (Geographie) 5 + 2 = 7
Wissen (Natur) 1 + 2 =3
Wissen (Gewölbekunde) 1 + 2 = 3
Klettern 4 - 1 = 3
Springen 4 - 1 = 3
Motiv erkennen 4 + 2 = 6
Seil benutzen 3 + 3 = 6
Talente:
Spuren lesen
Kernschuss
Fertigkeiten: (Ränge + Attribut - Rüstungsmalus = Modifikator)
Leise bewegen: 5 + 3 - 1 = 7
Verstecken: 5 + 3 - 1 = 7
Lauschen 5 + 2 = 7
Entdecken 5 + 2 = 7
Suchen 5 + 2 = 7
Überlebenskunst 5 + 2 = 7
Handwerk (Bogenmacher) 3 + 2 = 5
Wissen (Geographie) 5 + 2 = 7
Wissen (Natur) 1 + 2 =3
Wissen (Gewölbekunde) 1 + 2 = 3
Klettern 4 - 1 = 3
Springen 4 - 1 = 3
Motiv erkennen 4 + 2 = 6
Seil benutzen 3 + 3 = 6
Talente:
Spuren lesen
Kernschuss
Ausrüstung (Anzeigen)
Waffen und Rüstung (Anzeigen)
(Kosten):
Kurzbogen (30)
Pfeile x 200 (10)
Kurzschwert (10)
Wurfpfeile x 20 (10)
Wurfbeil (8)
Dolch (2)
Beschlagene Lederrüstung (25)
Kurzbogen (30)
Pfeile x 200 (10)
Kurzschwert (10)
Wurfpfeile x 20 (10)
Wurfbeil (8)
Dolch (2)
Beschlagene Lederrüstung (25)
Sonstiges (Anzeigen)
(Kosten):
Kletterhaken x10 (1)
Seidenseil x2 (20)
Wurfhaken x2 (2)
Rucksack (2)
Köcher
Schlafset (<1)
Wegrationen x9 (5)
Feuerstein und Stahl (1)
Fackel x 3 (<1)
Kleidung eines Entdeckers (10)
Verstrickungsbeutel (25)
Bargeld (35)
Kletterhaken x10 (1)
Seidenseil x2 (20)
Wurfhaken x2 (2)
Rucksack (2)
Köcher
Schlafset (<1)
Wegrationen x9 (5)
Feuerstein und Stahl (1)
Fackel x 3 (<1)
Kleidung eines Entdeckers (10)
Verstrickungsbeutel (25)
Bargeld (35)
Aussehen und Hintergrund (Anzeigen)
Aussehen (Anzeigen)
Truin ist eher schmächtig, gleicht dies jedoch durch seine enorme Schnelligkeit und sein Geschick aus. Er ist etwas kleiner als die meisten Menschen, was wohl einer der Gründe ist, weshalb er während seiner ersten Zeit bei der Miliz - vor fünf Jahren - als Kundschafter geschult wurde. Er hat mittellange, etwas strähnige braune Haare, die hinten auf der rechten Seite ein auffälliges Stück kürzer geschnitten sind als auf der linken. Seine dunkelgrauen, aufgeweckten Augen sind in manchen Situationen deratig flink, dass er auf viele nervös wirkt. Dieser Eindruck wird durch Truins ansonsten unauffälliges Gesicht noch weiter verstärkt.
Bei der Armee trägt Truin über brauner oder grauer Kleidung eine verstärkte Lederrüstung, die an einigen Stellen im Brust- und Beinbereich mit Eisennieten beschlagen ist. Im Gegensatz zu dieser Rüstung, die wenig Gebrauchsspuren zeigt, ist das Alter seiner stabilen Lederschuhe unverkennbar. Trotz einigen Stellen, an denen das Leder abgewetzt ist oder einfach durch eine neue Schicht ausgebessert wurde, werden sie ihrem Zweck aber nach wie vor bestens gerecht. Wenn Truin keine Handschuhe trägt, erkennt man besonders an den Fingern seiner rechten Hand einige Schwielen und viel Hornhaut, die sich durch seine Arbeit als Bogenmacher nach und nach gebildet hat.
Wenn er seine Waffen benötigt, trägt Truin einen auf den Rücken gespannten Kurzbogen, dazu einen Köcher mit zahlreichen Pfeilen und einem zusätzlichen Fach für einige Wurfpfeile. An seiner Hüfte hängt auf der linken Seite ein Kurzschwert, direkt neben einem Wurfbeil. In einer kleinen Hülle an der rechten Seite seines Gürtels steckt ein Dolch, den Truin allerdings eher als Werkzeug denn als Waffe gebraucht. Weitere Werkzeuge, die er je nach Bedarf mit sich führt, sind Seile und Kletter- sowie Wurfhaken.
Bei der Armee trägt Truin über brauner oder grauer Kleidung eine verstärkte Lederrüstung, die an einigen Stellen im Brust- und Beinbereich mit Eisennieten beschlagen ist. Im Gegensatz zu dieser Rüstung, die wenig Gebrauchsspuren zeigt, ist das Alter seiner stabilen Lederschuhe unverkennbar. Trotz einigen Stellen, an denen das Leder abgewetzt ist oder einfach durch eine neue Schicht ausgebessert wurde, werden sie ihrem Zweck aber nach wie vor bestens gerecht. Wenn Truin keine Handschuhe trägt, erkennt man besonders an den Fingern seiner rechten Hand einige Schwielen und viel Hornhaut, die sich durch seine Arbeit als Bogenmacher nach und nach gebildet hat.
Wenn er seine Waffen benötigt, trägt Truin einen auf den Rücken gespannten Kurzbogen, dazu einen Köcher mit zahlreichen Pfeilen und einem zusätzlichen Fach für einige Wurfpfeile. An seiner Hüfte hängt auf der linken Seite ein Kurzschwert, direkt neben einem Wurfbeil. In einer kleinen Hülle an der rechten Seite seines Gürtels steckt ein Dolch, den Truin allerdings eher als Werkzeug denn als Waffe gebraucht. Weitere Werkzeuge, die er je nach Bedarf mit sich führt, sind Seile und Kletter- sowie Wurfhaken.
Truins Gespräch mit seinem Vater nach Bekanntgabe des Erlasses (Anzeigen)
:
"Vater."
Der Angesprochene dreht sich nicht um, blickt weiter gedankenverloren durch das Festern auf die Straße, auf der die Menschen ihrem Tagwerk nachgehen. Karren mit Waren werden über die Straßen gezogen, in der Ferne ertönt der Lärm des Marktes.
Auf dem großen Holtzisch in der Mitte des Raumes liegt ein Schriftstück. Ein Aushang, eine Bekanntmachung, unterzeichnet mit dem Siegel von Runia. Truin überfliegt das Dokument. "Karatum, Orks ... Schutzprotektorat ... in der Armee melden ... Freikaufspreis, Kriegssteuer." Er seufzt. "Ist es nun doch so weit gekommen, Adran?"
Das Schweigen Adrans ist die einzige Antwort, die Truin braucht. "Du willst, dass wir uns freikaufen." Das Geld aufzutreiben wird nicht einfach, wir müssten uns von einigen Besitztümern trennen. Die Bilder vielleicht und das gute Werkzeug. Und Mutters Brosche. Und ...
Sein Vater schüttelt unmerklich den Kopf. "Nein."
Er dreht sich um. Sorgenfalten ziehen sich durch seine Stirn, an der die Zeichen des Alters besonders deutlich hervortreten. Angst steht in seinen grauen Augen. Vorsichtig fährt er mit der linken Hand über seine rechte Schulter, eine unterbewusste Geste, die von alten und schmerzhaften Erinnerungen zeugt. Zwanzig Jahre sind die Wunden alt, doch sie bleiben im Gedächtnis. Oder vielmehr werden sie nun wieder ins Gedächtnis gerufen.
Er strafft sich, richtet sich auf. "Ich will, dass du eine Entscheidung triffst. Wenn wir - also auch du - uns von gewissen Dingen trennen, bekommen wir das Geld wohl zusammen. Aber was bleibt uns dann? Denk an die Kriegssteuer. Und Tiari ..." Er verstummt.
"... möchte die Hohe Schule besuchen, ich weiß." Er hat nach wie vor ein schlechtes Gewissen wegen der Chancen, die mir damals verwehrt blieben und die mein Bruder nun wahrnehmen kann. Als hätte er eine Wahl gehabt. Als hätte ich es bereut. Als würde mir so viel an Büchern liegen wie meinem Bruder.
"Ja." Er schaut kurz weg, sein Blick flackert zum Feuer, bevor er Truin wieder ansieht. "Aber Freikaufspreis hin oder her, mit der Kriegssteuer weiß noch niemand, ob wir es ihm ermöglichen können."
Truin schweigt. Er geht zum Ecktisch, greift nach den zwei Scheiben Brot, die dort liegen und bietet seinem Vater eine an. Dieser schüttelt nur abwesend den Kopf. "Versteh mich nicht falsch. Ich möchte nicht, dass du wegen deines Bruders etwas tust, das gegen deinen Willen ist. Aber ... damals, vor fünf Jahren, als du ..." Er stockt. "Ich hatte immer den Eindruck, dass du deine Zeit damals in der Miliz nicht bereut hast. Deine Erinnerungen an die damalige Schlacht sind anders als das, was ich zu meiner Zeit erlebt habe." Wieder greift er an seine rechte Schulter, sein Mundwinkel zuckt kurz, als die Narbe durch den Stoff seiner Kleidung spürt.
"Du bist anders als ich in dieser Hinsicht. Ganz anders. Ich hatte nie dein Durchhaltevermögen, deine Verbissenheit und dein Pflichtgefühl. Und vor allem nicht dein Geschick. Oder auch Glück, was das betrifft. Das lag auch daran, wie alles anfing. Ich gehörte zu einem kleinen Spähkommando, das die feindlichen Linien aufspüren sollte. In unserem ersten Einsatz gerieten wir in einen Hinterhalt. Die Hälfte unseres Trupps wurde ausgelöscht, bevor Tardo und seine Leute auf dem Kampfplatz auftauchten und eine Bresche durch die feindlichen Bogenschützen schlugen, um uns aus dem Kreuzfeuer zu eskortieren. Ich und vier weitere Kundschafter waren verletzt, fernab jeder Möglichkeit der Heilung. Zwei starben auf dem Rückweg." Er schweigt, schluckt schwer und greift dann nach dem Kanten Brot, den Truin auf den Tisch gelegt hat. "Wir waren unerfahren. Schlimmer noch, wir hatten unerfahrene Kommandanten. Aber als du zurückkamst ... was du erzählt hast, war anders. Seit meiner Zeit waren 15 Jahre vergangen. Viel hatte sich verändert und ändert sich immer noch. Kommandostrukturen - sofern es sie bei uns überhaupt schon gab - sind klarer, Ausbildungen besser. Ich erinnere mich an deine Erzählungen, als wäre es gestern gewesen ..." Sein Blick ist plötzlich weit weg, als er in Richtung der Wand blickt, an der Truins Bogen hängt ...
1352, der vierte Monat. Durch den Wald schleichen fünf Späher, mit Bögen bewaffnet ...
Adrans Worte reißen Truin aus seinen Erinnerungen. "Nur eins ist sicher. Wir werden deinen Bruder nicht dort hinschicken." Natürlich nicht. Truin nickt stumm. Wie sollte das auch gehen? Es würde ihm das Herz brechen, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Ganz zu schweigen von seiner ... Zerbrechlichkeit.
Adran redet weiter. "Wir haben mit einem der Lehrer gesprochen. Wegen Tiari. Er ... hat viel Potenzial ..." Ja. Das wundert mich nicht, Tiari hatte immer eine schnelle Auffassungsgabe. Und einen schier unerschöpflichen Wissensdurst. Truin tritt langsam an das Fenster und blickt nach außen. Der Trubel hat sich gelegt, die meisten Handwerker und Arbeiter haben sich für die Mittagspause in ihre Wohnungen zurückgezogen. Nebel ist aufgezogen, weiße Dunstschwaden ziehen durch die Straßen und Gassen. Soll ich wieder in die Armee? Wieder die Furcht vor dem Unbekannten, wieder der Nervenkitzel, die Kameradschaft und die Konkurrenz?
"Tru."
Er blickt auf, dreht sich um. In den Augen seines Vaters schimmern Tränen.
"Es gibt noch etwas. Deine ... deine Mutter." Stiefmutter. "Sie ist schwanger."
"Vater."
Der Angesprochene dreht sich nicht um, blickt weiter gedankenverloren durch das Festern auf die Straße, auf der die Menschen ihrem Tagwerk nachgehen. Karren mit Waren werden über die Straßen gezogen, in der Ferne ertönt der Lärm des Marktes.
Auf dem großen Holtzisch in der Mitte des Raumes liegt ein Schriftstück. Ein Aushang, eine Bekanntmachung, unterzeichnet mit dem Siegel von Runia. Truin überfliegt das Dokument. "Karatum, Orks ... Schutzprotektorat ... in der Armee melden ... Freikaufspreis, Kriegssteuer." Er seufzt. "Ist es nun doch so weit gekommen, Adran?"
Das Schweigen Adrans ist die einzige Antwort, die Truin braucht. "Du willst, dass wir uns freikaufen." Das Geld aufzutreiben wird nicht einfach, wir müssten uns von einigen Besitztümern trennen. Die Bilder vielleicht und das gute Werkzeug. Und Mutters Brosche. Und ...
Sein Vater schüttelt unmerklich den Kopf. "Nein."
Er dreht sich um. Sorgenfalten ziehen sich durch seine Stirn, an der die Zeichen des Alters besonders deutlich hervortreten. Angst steht in seinen grauen Augen. Vorsichtig fährt er mit der linken Hand über seine rechte Schulter, eine unterbewusste Geste, die von alten und schmerzhaften Erinnerungen zeugt. Zwanzig Jahre sind die Wunden alt, doch sie bleiben im Gedächtnis. Oder vielmehr werden sie nun wieder ins Gedächtnis gerufen.
Er strafft sich, richtet sich auf. "Ich will, dass du eine Entscheidung triffst. Wenn wir - also auch du - uns von gewissen Dingen trennen, bekommen wir das Geld wohl zusammen. Aber was bleibt uns dann? Denk an die Kriegssteuer. Und Tiari ..." Er verstummt.
"... möchte die Hohe Schule besuchen, ich weiß." Er hat nach wie vor ein schlechtes Gewissen wegen der Chancen, die mir damals verwehrt blieben und die mein Bruder nun wahrnehmen kann. Als hätte er eine Wahl gehabt. Als hätte ich es bereut. Als würde mir so viel an Büchern liegen wie meinem Bruder.
"Ja." Er schaut kurz weg, sein Blick flackert zum Feuer, bevor er Truin wieder ansieht. "Aber Freikaufspreis hin oder her, mit der Kriegssteuer weiß noch niemand, ob wir es ihm ermöglichen können."
Truin schweigt. Er geht zum Ecktisch, greift nach den zwei Scheiben Brot, die dort liegen und bietet seinem Vater eine an. Dieser schüttelt nur abwesend den Kopf. "Versteh mich nicht falsch. Ich möchte nicht, dass du wegen deines Bruders etwas tust, das gegen deinen Willen ist. Aber ... damals, vor fünf Jahren, als du ..." Er stockt. "Ich hatte immer den Eindruck, dass du deine Zeit damals in der Miliz nicht bereut hast. Deine Erinnerungen an die damalige Schlacht sind anders als das, was ich zu meiner Zeit erlebt habe." Wieder greift er an seine rechte Schulter, sein Mundwinkel zuckt kurz, als die Narbe durch den Stoff seiner Kleidung spürt.
"Du bist anders als ich in dieser Hinsicht. Ganz anders. Ich hatte nie dein Durchhaltevermögen, deine Verbissenheit und dein Pflichtgefühl. Und vor allem nicht dein Geschick. Oder auch Glück, was das betrifft. Das lag auch daran, wie alles anfing. Ich gehörte zu einem kleinen Spähkommando, das die feindlichen Linien aufspüren sollte. In unserem ersten Einsatz gerieten wir in einen Hinterhalt. Die Hälfte unseres Trupps wurde ausgelöscht, bevor Tardo und seine Leute auf dem Kampfplatz auftauchten und eine Bresche durch die feindlichen Bogenschützen schlugen, um uns aus dem Kreuzfeuer zu eskortieren. Ich und vier weitere Kundschafter waren verletzt, fernab jeder Möglichkeit der Heilung. Zwei starben auf dem Rückweg." Er schweigt, schluckt schwer und greift dann nach dem Kanten Brot, den Truin auf den Tisch gelegt hat. "Wir waren unerfahren. Schlimmer noch, wir hatten unerfahrene Kommandanten. Aber als du zurückkamst ... was du erzählt hast, war anders. Seit meiner Zeit waren 15 Jahre vergangen. Viel hatte sich verändert und ändert sich immer noch. Kommandostrukturen - sofern es sie bei uns überhaupt schon gab - sind klarer, Ausbildungen besser. Ich erinnere mich an deine Erzählungen, als wäre es gestern gewesen ..." Sein Blick ist plötzlich weit weg, als er in Richtung der Wand blickt, an der Truins Bogen hängt ...
1352, der vierte Monat. Durch den Wald schleichen fünf Späher, mit Bögen bewaffnet ...
Adrans Worte reißen Truin aus seinen Erinnerungen. "Nur eins ist sicher. Wir werden deinen Bruder nicht dort hinschicken." Natürlich nicht. Truin nickt stumm. Wie sollte das auch gehen? Es würde ihm das Herz brechen, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Ganz zu schweigen von seiner ... Zerbrechlichkeit.
Adran redet weiter. "Wir haben mit einem der Lehrer gesprochen. Wegen Tiari. Er ... hat viel Potenzial ..." Ja. Das wundert mich nicht, Tiari hatte immer eine schnelle Auffassungsgabe. Und einen schier unerschöpflichen Wissensdurst. Truin tritt langsam an das Fenster und blickt nach außen. Der Trubel hat sich gelegt, die meisten Handwerker und Arbeiter haben sich für die Mittagspause in ihre Wohnungen zurückgezogen. Nebel ist aufgezogen, weiße Dunstschwaden ziehen durch die Straßen und Gassen. Soll ich wieder in die Armee? Wieder die Furcht vor dem Unbekannten, wieder der Nervenkitzel, die Kameradschaft und die Konkurrenz?
"Tru."
Er blickt auf, dreht sich um. In den Augen seines Vaters schimmern Tränen.
"Es gibt noch etwas. Deine ... deine Mutter." Stiefmutter. "Sie ist schwanger."