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« am: 03.02.2009, 17:25:30 »
Hotaru staunt und schaut Kezzesekzas Entdeckung neugierig an, wenn auch nicht ohne Skepsis. "Eine Macht göttlichen Ausmaßes herbeirufen, um ein Festmahl mitten in der Hochburg unserer Widersacher abzuhalten?! Ist es eine Weisung des Schicksals, oder Ketzerei?"
Da es aber noch nicht einmal sicher ist, ob die Helden es schaffen, die in der Rolle geschriebene Magie zu entfesseln, wirft die Drachenpriesterin einen ergründenden Blick auf den Text. Der verstörende Umstand, dass sie dabei auch auf die verstümmelte Hand der Hobgoblinschamanin schauen muss, tritt schnell in den Hintergrund, als die junge Frau mit eigenen Augen den Inhalt der Schrift gewahrt. "Bei Gokuran!"
"Welch anmaßender Versuch, doch vielleicht einer, von dem das Schicksal will, dass wir ihn wagen," schwingt Ehrfurcht in der Stimme der Adeptin mit, als sie sie Hände um die Rolle schließt und gemeinsam mit Kezzesekza mit der Anrufung beginnt.
Mehr als einmal spürt die Elementaristin, wie die gewaltige Kraft, die mit jedem Wort entfesselt wird, zu entgleiten, sich in tausend schmerzende Stiche aufzulösen droht. Mit eiserner Konzentration harrt sie aus, versucht der Schamanin alle geistige Unterstützung die sie aufbringen kann, zukommen zu lassen.
Schließlich ist es vollbracht - alle Macht ist aus der Rolle geflossen und brandet ein letztes Mal über die Priesterinnen hinweg. Hotaru will zuerst der atemlosen Goblinoiden aufhelfen, doch noch während sie sich zu ihr hockt, sieht sie, wie im dämmrigen Licht die prächtige Tafel samt verlockendster Speisen auftaucht; sogar ein Diener ist dabei.
"Der Segen unserer Schutzherren ist mit uns," raunt die Argonesserin leise. Zwar hat sie bereits auf dem Schiff eine zauberhafte Tafel aus dem nichts auftauchen gesehen, dieses Mahl aber übertrifft an Prunk und Üppigkeit jedes Festgelage, das sie bisher hat schauen dürfen.
"Alles in Ordnung mit Euch?," fragt sie die wie benommen da sitzende Kezzesekza und würde ihr, so die Frau es zulässt, auf die Beine und zum Tisch helfen.
Von neuen Kräften erfüllt fühlt sich die Adeptin jedoch, noch bevor sie auch nur einen winzigen Happen probieren kann. Ihr Mal - es pulsiert, aber weniger mit Schmerzen denn mit unbekannter, stärkender Energie. "Rhodin-san? Wisst Ihr, was es bedeutet?," hebt die Elementargelehrte den Kopf in Rhodins Richtung an, als dieser die Veränderung der Male zur Sprache bringt.