42
« am: 20.04.2023, 11:17:24 »
Mit einem leisen "Nur keine Sorge, wir werden das Kind schon schaukeln" in Richtung des Winzlings schloss sich Clarabella den anderen an. Obwohl sie wieder so zuversichtlich, ja unbesorgt erschien, dass ihr für so etwas wie Angst wahrscheinlich der rechte Begriff fehlte, machte sie doch den Eindruck, dass sie sich im Inneren des Hügels nicht so wohl fühlte wie in der hellen Sonne. Kritisch betrachtete sie sich ihre Umgebung, insbesondere die Koboldwachposten. "Die scheinen ja nichts anderes als ihren Kleinkrieg zu kennen" murmelte sie bedrückt. "Wahrscheinlich rechnen sie andauernd mit Überfällen. Schrecklich! So etwas steht einer vernünftigen Mahlzeit absolut im Weg und ist gar nicht gut für eine gesunde Verdauung, das weiß doch jeder." Besonders groß wurde ihre Abneigung offenkundig, als man auf die Götzenbilder stieß und sie die Blutspuren bemerkte. Zwar presste die kleine Frau mit einiger Anstrengung ihre Lippen fest aufeinander und kommentierte das Bild nicht weiter, doch ihre Hand fuhr einige Male zu dem Amulett um ihren Hals, und Clarabellas Blick sprach Bände.
Der Räucher- und Fleischgeruch dagegen ließ sie würgen, und nun konnte sie sich eines leisen, aber bissigen Kommentars nicht mehr enthalten: "Uff... wenn sie so kämpfen, wie sie kochen, kann man die Winzlinge nur beglückwünschen." Dem Häuptling gegenübertretend hielt sich die Halblingdame ein wenig im Hintergrund, wo man sie hinter ihren größer gewachsenen Gefährten nicht so deutlich sah. Dafür spitzte sie ihre Ohren und versuchte den Worten Mikmeks zu folgen. Hier entging ihr aus ihrem niedrigeren Blickwinkel ganz das Zögern der anderen, als es darum ging, das Wort für die Gruppe zu ergreifen. Sie ging von einem Einverständnis ihrer neuen Gefährten aus, dass Milo diese Rolle zufiel. Erst bei der Nennung ihres Namens trat sie denn auch einen halben Schritt aus dem Schatten der Großen und verbeugte sich artig. "Clarabella Grüntee, zu Euren Diensten." Damit nickte sie so freundlich, wie es ihr nach dem soeben Gesehenen möglich war. Die Rede ihres Reisegefährten fand ihren Beifall, was die Ausdrucksweise anging, auch wenn er für ihren Geschmack ein wenig zu wortkarg geblieben war, um den Kobolden den rechten Eindruck von ihrer kleinen Gruppe zu vermitteln. Der erste Eindruck zählte schließlich.