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Nachrichten - Cesare Serafino

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Cesare versucht, Altena zu becircen, indem er sich auf ihre Seite schlägt.

Fall für einen Kombiwurf?

1. Psyche+Täuschung: 8d68d6 = (5, 6, 6, 1, 1, 1, 2, 6) Gesamt: 28
2. Cha+Ausdruck: 6d66d6 = (3, 2, 1, 5, 2, 3) Gesamt: 16

Beitrag in Arbeit.

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Cesare bedauerte es sehr, das wärmende Feuer verlassen zu müssen. Der Gestank hatte ihm nichts ausgemacht, aber die verfluchte Kälte! Und jetzt fing es auch schon wieder an zu stürmen. Trotz der Handschuhe waren seine Finger bald taub. Er klemmte sich die Hände links und rechts unter die Achseln, auch wenn sein Stapfen durch den Schnee dadurch schwerfälliger wurde.

Vor ihm steckten Altena und ihr Schrotter-Schatten die Köpfe zusammen, hinter ihm besprachen sich Richter und Spitalier, ohne dass Cesare verstehen konnte, was gesagt wurde. Neben ihm dagegen blieb es eine ganze Weile lang still. Über was hätte man auch reden sollen, über das Wetter? Oder doch lieber, warum Balkhaner niemanden außer sich selbst mochten: keine Fremden, die ihnen im Kampf halfen, keine Wiedertäufer, keine Apokalyptiker, keine Hellvetiker, keine Spitalier... die Liste wurde immer länger. Gerne hätte Cesare dem Kerl vorgeschlagen, doch besser in die Heimat zurückzukehren, wenn hier alles so unerträglich sei, aber damit liefe er ihm ja geradewegs ins gezückte Messer: offensichtlich wollte der Mann einen Streit provozieren, egal mit wem. Da lobte Cesare sich den bleichen Kerl—Aeb, wie der Richter ihn genannt hatte—und den Africaner, die beide offenbar bloß, wie er selbst, ihre Ruhe haben wollten.

Bis Tal muss ich es noch aushalten in der Gesellschaft hier...

Und dann eröffnete Altena die Fragerunde. Cesare schnaubte. Auch mit geschlossenem Mund, und trotz des darum gewickelten Schales, hatte er Zahnschmerzen vor Kälte. Seine Zähne in diesem Wetter zu entblößen, nur um aus seinem Leben zu plaudern, käme ihm nicht in den Sinn. (Abgesehen davon hatte er sich, um den Richter von seiner Geschichte zu überzeugen, halbnackt ausziehen müssen. Bei dem Gedanken daran klapperten ihm schon die Zähne.)

Andererseits schien das eigentliche Interesse der Hellvetikerin eh in der Frage zu liegen, ob man in letzter Zeit schon einmal in Tal gewesen sei—als rechnete sie dort mit Schwierigkeiten, in die sie ungern ohne weitere Detailkenntnis hineinlaufen wollte.

"Du glaubst dass in den letzten drei Monaten etwas schlimmes ist passiert dort?" fragte Cesare sie also. "Nicht du uns kannst sagen was? In was wir laufen hinein da?"

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An das Tempo hier im Forum muss man sich immer erst gewöhnen, bzw. bei einer neuen Runde muss sich das auch erst einspielen.

Standardmäßig heißt die Forderung ja immer: zwei Posts pro Woche pro Spieler, völlig unabhängig davon, wie lang die einzelnen Beiträge einer Runde im Schnitt ausfallen (es gibt auch Runden, wo sich das zwischen 2 und 10 Zeilen bewegt, und und da liegen wir ja doch meist drüber). Man darf das Tempo jedenfalls nicht mit einer Tischrunde vergleichen, auch bei extrem gut laufenden Runden.

Also, ich bin auch eher einer von den ungeduldigen Kandidaten, aber solange es mit einem (mittellangen) Post pro Tag insgesamt weitergeht (oder anders gezählt mit etwa einem Meisterpost pro Woche), läuft eine Runde gut und man muss sich keine Sorgen machen, dass das Interesse einschläft - so jedenfalls meine Erfahrung. Dazwischen gibt es dann immer wieder Phasen, wo plötzlich jeder Zeit hat und es 5 bis 10 Beiträge an einem Tag hagelt! Das ist dann mal so richtig schön - aber auch anstrengend. Und zwischendurch gibt's dann halt mal ein paar Tage gar nichts. Nervös werde ich inzwischen erst bei drei Tagen Funkstille; vor kurzem waren's noch zwei.

Und dann gibt es noch gewisse jahreszeitliche Schwankungen. Weihnachten und der Jahreswechsel nahen...



Jedenfalls macht mir unsere Runde hier und mein Charakter schon richtig Spaß und ich hoffe doch, dass alle bei der Stange bleiben, auch wenn es hier vor Weihnachten bzw. dem neuen Jahr vielleicht nicht ganz so flott wie vielleicht erhofft losgeht. Also, bei der ganzen Einarbeit für einen Neuling... und die Bücher habe ich mir jetzt doch besorgt... und ha, das ganze Zeug zum Italienisch lernen! Also, ich hoffe wirklich sehr, dass die Runde hier ein, zwei Jahre läuft... oder gar 3 Akte lang. :)



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Ich habe mal ein paar Links zum kleinen, aber wachsenden Degenesiswiki in meinen Text eingebaut. :)

Oh, also Burn-Dealer habe ich mich natürlich mit genau diesen Dingen besonders beschäftigt. Aber vielleicht kümmer ich mich mal um die ganzen Kommafehler in den Wiki-Beiträgen.  :lol:

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Cesare war erleichtert zu hören, dass die Hellvetikerin ebenfalls Tal zum Ziel hatte. Sie würde die Begleitung der Anwesenden wohl kaum ausschlagen. Man würde sie trotzdem fragen müssen, der Höflichkeit halber, aber das hatte Zeit bis nach der Bestattung. Was Cesare dagegen etwas Sorge machte: dass sie in Tal offenbar etwas aufzuklären hatte. Hoffentlich kam sie seinen eigenen Plänen nicht dazwischen. Dennoch: besser nur eine Hellvetikerin, die er kannte, als dass sie Verstärkung in der Alpenfeste holen würde. Aber was war eigentlich eine S- und R-Mission? Obwohl sie wesentlich deutlicher sprach als die anderen Einheimischen, die er bislang getroffen hatte, verstand er eben doch nicht alles, was sie sagte.

In den beiden Stunden, während Feuerholz gesammelt wurde, blieb Cesare nicht untätig, sondern half, so bescheiden und unaufdringlich wie möglich, der Hellvetikerin dabei, die Harnischteile im Schnee und Unterholz zu verbuddeln. Vielleicht traf er in Tal auf Schrotter, die ihm für diese Information einige Wechsel abdrücken würden—wenn Cesare dort in finanzielle Verlegenheit geraten sollte. Ansonsten wäre es das Risiko nicht wert.

Von dem riesigen Balkhaner mit den vielen Vorurteilen—Wiedertäufer schien er ja bloß zu verachten, Apokalyptiker dagegen waren ihm gänzlich zuwider!—hielt Cesare sich lieber fern. Irgendwann würde der schon spitz kriegen, dass Cesare einer war, zumal Richter Mehler ja Bescheid wusste, und dann würde dieser religiös verwirrte Hinterwäldler Cesare auch gleich noch für einen Heuchler halten, obwohl dieser nie bestritten hatte, ein Apokalyptiker zu sein, oder gar behauptet, den Wiedertäufern anzugehören. Das konnte ja schon von demher nicht sein, da sich auf seiner Stirn nicht die symbolische Drei tättowiert fand, die für jeden Wiedertäufer Pflicht wurde, sobald er sich ernsthaft zu seinem Glauben bekannte.[1]

Also hielt er sich an die Hellvetikerin und ihren Schrotter-Schatten Dan. Hier wurde seine stumm-beflissene Hilfe immerhin soweit geschätzt, dass die Hellvetikerin sich schließlich als Altena Wagner vorstellte. Auch die Namen der anderen bekam er so nach und nach mit, durch stilles Lauschen.

Schließlich stand man gemeinsam um die aufgeschichteten Scheiterhaufen herum und lauschte der Rede des Spitaliers. Cesare stand unbeachtet in hinterster Reihe, daher konnte er es sich leisten, die Augen zu verdrehen. Wie der Kalkschädel das alles verdramatisierte! Die ewige Stadt wäre ein einziges Sporenfeld, würde ein solches wirklich gleich jedesmal durch eine Handvoll Leperos entstehen! Und diese aufgeladene Redeweise! Klauen! Träger der Fäulnis! Psychonauten! Der Boden, auf dem sie wandeln! Der Kampf muss aufgenommen werden!

Die Welt ist dem Untergang geweiht, ja, das wissen wir ja alles. Umso wichtiger ist es, die letzten Tage, die der Menschheit verbleiben, auszukosten! Überhaupt, wie kann man nach einem Kampf gegen Leperos nicht die Freiheit des menschlichen Willens hochhalten? Es ist die Entscheidung eines jeden einzelnen, wie er mit dem Weltenende umgehen will. Und wenn er dabei zu Burn greift, so ist das sein gutes Recht. Ja, sogar—so sehr ich selbst eine solche Schwäche verachten mag—dem Sang des Primers nachzugeben und sich mit dem Urganzen zu vereinen, den eigenen Willen aufzugeben und gegen Sorgenfreiheit einzutauschen! Kein Richter, Spitalier oder Prediger hat das Recht uns vorzuenthalten, diese privateste aller Entscheidungen für uns selbst zu treffen.
 1. Klarstellung für die Mitspieler: Cesare hat KEINE Tattoos auf der Stirn. Sein Wiedertäufer-Leben endete mit elf Jahren, als er von Apokalyptikern geraubt wurde.

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So - Beitrag steht.  :)

Ha, klasse! Ich will endlich nach Tal. Brrrr, ist das kalt hier.

... Das Anzünden kann auch einer der SCs übernehmen, wenn er will, ich würde es aber vorziehen, wenn ihr euch dazu hier im OOC absprecht, damit es nicht danach geht, wer einfach schneller war. (Leon bietet sich hier doch an, als Spitalier, oder macht es doch lieber einer der Gläubigen mit mehr Pathos?)

Cesare wird sich nicht vordrängeln. Als der einzige Gläubige mit Gänsefüßchen steht steht er still und ergriffen in der hintersten Reihe.  :holy:

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Der schmale Roma hatte ihn einfach stehen lassen. Mose würde sich das für später merken.

Ah, lieber Mose, wenn Du ehrlich wärst, hat der schmale Romano nur genau getan, was Du ihm gesagt hast, dass er tun soll:

"Schau Dir die arme Sau dort drüben doch noch einmal an."

 :wink:

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So, wie sieht's aus? Keiner Zeit? Oder wartet da vielleicht gerade einer auf den anderen? Der Meister z.B. auf Kemwer und Aeb, die Spieler aber auf den Meister?

Wenn ja, dann wäre es vielleicht hilfreich - wenigstens jetzt am Anfang, bis es sich eingespielt hat - wenn ein Spieler kurz ooc Bescheid gibt, dass er in einer Situation nicht beitragen will, weil er für seinen Charakter gerade nichts wesentliches beizutragen sieht oder weil er momentan keine Zeit hat.

Bin gespannt, wie's weitergeht!

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Mose erhielt keinerlei Antwort, weder auf seine Erklärung bezüglich des Leichenplünderns noch auf seine Aufforderung, Brennholz zu sammeln. Ein kurzer Rundumblick zeigte, wieso: außer Richter Mehler befand sich nur noch der Spitalier in der Nähe. Cesare kniete in einiger Entfernung neben den beiden Hellvetikern, dem Toten und der Lebenden, letztere am Arm fassend und auf sie einredend.

Mose war so mit dem Aufsammeln und Begutachten der Waffen beschäftigt gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, dass der Romano sich wortlos verdrückt hatte.

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Cesare hielt sich für keinen sonderlich einfühlsamen Menschen. Ganz und gar nicht. Aber wie der Kalkschädel dort drüben es schaffte, die Hellvetikerin, welche gerade einen Kameraden verloren hatte, vor den Kopf zu stoßen, das war schon, nun ja, irgendwie typisch. In der Gefühlsspanne eines Blutegels kam Mitgefühl nicht vor. Dabei waren sie alle auf die Hilfe der Frau angewiesen, da führerlos im Schnee gestrandet. Mit etwas praktischem Denken hätte der Spitalier sich vielleicht doch ein 'Danke' abringen können.

Doch statt dessen kam der Kerl auch noch herüber und beteiligte sich an der Arbeit, die leperi aufzuhäufen. Cesare, dem die Nähe und der wache Blick des Richters schon genug zu schaffen machte, wurde es noch unwohler in seiner Haut. Außerdem ahnte er schon, dass der Spitalier gleich weitere Befehle verteilen würde, und er selbst hatte wenig Lust, durch den Wald da hinten zu stolpern, um "mehr Brennmaterial" zu sammeln. Für die Aufgabe gab es sicherlich geeignetere Leute.

Den Richter und Spitalier einander überlassend, marschierte Cesare also zu der Hellvetikerin hinüber, die sich mit einem weiteren Kamerad, einem schmächtigen Bürschlein, das wie ein Schrotter redete, wie ein Schrotter aussah und vor allem wie ein Schrotter roch, um ihren Toten kümmerte. Er näherte sich von vorne, kniete bei ihr nieder und fasste sie instinktiv, eben nach purgischer Art, am Arm, während er sie ansprach.

"Aber dein Dario, nicht er muss brennen allein. Unsere Toten und er, vielleicht sie sich hätten gemocht. Lupo, er war ein guter Junge. Kathrin, sehr mutig. Und Rudi... nicht hat gesagt viel. War so rauh wie die eure Berge. Dario und sie, können gehen zusammen, nein? Der Soldat mit den Menschen, die er hat versucht zu helfen. Nicht ist besser als allein?"[1]

Dann erst besann er sich, dass die Menschen aus dem Norden anders waren. Sie wollten nicht angefasst werden. Sie wollten nicht, dass man ihnen zu nahe kam. Also ließ Cesare die Frau los und zog sich in die Hocke zurück.

"Cesare", sagte er. "Und danke für das ihr uns seid geeilt zu Hilfe."

Er versuchte zu lächeln, so gut dies mit einem ums Gesicht geschlungenen Schal ging. 'Mit deinem Lächeln jagst du einem mehr Angst ein als manch anderer mit wüsten Drohungen!' hatte Jehan ihm einmal gesagt und auf seine Frage hin, was er denn falsch mache, erklärt: 'Dein Mund lächelt zwar, aber deine Augen machen etwas ganz anderes.'

Da sein Mund nun gerade verdeckt war, bemühte Cesare sich, seine Augen lächeln zu lassen.

Ich hätte ihr Angebot annehmen sollen, mir zu zeigen, wie man es richtig macht...[2]
 1. Verhalten: 3 Erfolge
 2. Das nur wegen Gleichstand an Einsern und Erfolgen beim Wurf. Dem Patzer gerade so entkommen...

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Cesare versucht, Altena zu trösten/beruhigen.

Verhalten: 7d67d6 = (2, 5, 1, 4, 5, 1, 1) Gesamt: 19

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@ List: Der Grund, warum ich einen echten Psalm genommen habe, ist der, dass ich nicht wirklich Italienisch kann, um in der Sprache einen eigenen zu erfinden (obwohl ich gerade angefangen, es zu lernen, für Cesare  :P), es aber ähnlich genug zu anderen Sprachen ist, die ich kenne, dass mich das Googlator Gemurkse wahnsinnig macht.

Die kleine Änderung: ich dachte eigentlich, dass sich hier niemand mehr an Israel erinnert, wenn man nicht einmal die richtigen Namen der europäischen Länder kennt. Aber nun gut. Cesare  zumindest hat davon noch nie was gehört.


Bezüglich Erlöser bzw. Erlösung: ich habe mir sowohl das Kapitel zu Wiedertäufer als auch zu Jehammedaner durchgelesen und habe das so verstanden:

- die Jehammedaner warten auf den Erlöser, den Messias, der ihr Volk erlöst. Dafür müssen vor allem ihre wenigen Heiligen besonders heilig sein. (Letzteres schon die Interpretation eines Apokalyptikers.)

- die Wiedertäufer sind die geistigen Erben der Manichäer oder Katharer, jedenfalls glauben sie, dass der Teufel (=der Demiurg) die Welt erschaffen hat, und jedes Heil nur außerhalb des Körperlichen/Materiellen zu finden ist. Außerdem warten sie eben nicht auf einen Messias, sondern glauben, dass die gesamte Menschheit sich ändern müsste, um Gott zu zeigen, dass sie es doch wert sind, dass er sich ihnen wieder zuwendet.


Bzgl. des Psalms: OK, 100%ig passt der Psalm nicht, aber doch fast. Von einem Erlöser steht da jedenfalls nichts. Gott selbst soll die Menschen erlösen (wenn sie ihm denn beweisen können, dass sie es doch wert sind). Ich fand eigentlich, dass der Psalmtext sich mit dem Wiedertäufer-Credo vereinbaren lässt.

Außerdem wird in jeder neuen Religion ja Teile der vorherigen mit leichter Abwandlung integriert, damit man den Leuten die Bekehrung schmackhafter machen kann, und so abwegig fand ich es nicht, einen der bekanntesten Psalme des Kristentums auf diese Weise die Wiedertäufer weiterverwenden zu lassen.


Bzgl. Moses Glauben:

Und was für eine Religion hat jetzt Mose? Wenn du magst, kannst du mir bei Gelegenheit eine PM dazu schicken, damit wir uns nicht in die Quere kommen bzw. aneinander vorbeireden. Ich habe nämlich eigentlich vor, das mit dem Wiedertäufertum noch ein wenig auszuspielen. Cesare gibt sich zwar nicht als einer aus, ist aber als einer erzogen worden und hat dem guten Sigmar erzählt, dass er wieder einer werden will. :)

Also, wenn Du da irgendwie was absprechen willst / Einigungsbedarf zwischen uns siehst, gerne und jederzeit per PM.

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Als der balkhanische Barbar ihn auf sein Gebet ansprach, wurde Cesare zuerst leicht panisch. Nicht, dass man es seiner Miene angesehen hätte, aber seine Gedanken überschlugen sich:

Was? Ich soll es falsch aufgesagt haben? Nein, ich bin mir sicher, dass ich den Text richtig in Erinnerung habe. Psalm, Psalm, soll das ein Name für 'Gebet' sein? Haben die Erwachsenen das so genannt? Ich weiß es nicht. Ich kenne das Gebet jedenfalls nur als Totengebet. Davon gab es wohl verschiedene, vier oder fünf bekäme ich zusammen, aber waren die durchnummiert? Bis 130 gar? Das kann ich mir nicht vorstellen. Und wer bitteschön sind die Stämme Israels? Aber gut, was er da zum Schluß sagt, das zeigt doch: keine Ahnung vom Glauben der Wiedertäufer. Also doch nicht von ihnen aufgezogen. Oh je, aber er will jetzt nicht wirklich über Religion diskutieren? Dann lass es uns nur schnell hinter uns bringen, bevor Sigmar oder der Kalkschädel dazustoßen.

"Der Herr, nicht er hat gesandt die Plage, um zu vernichten uns", widersprach er dem Balkhaner, der sich noch immer nicht vorgestellt hatte. "Die Plage, wie auch die Welt, sie ist erschaffen vom Demiurgen, dem die Menschen sich haben unterworfen; als der Herr hat zerschlagen den Leib des Demiurgen, so auch sein Werk, doch sterbend dieser gebar seine Brut. Wir Wiedertäufer, nicht warten auf einen Erlöser. Die Jehammedaner, sie warten darauf, damit Gott rettet nur allein sie. Aber Gott, nicht er wird retten keinen Menschen, bevor nicht alle Menschen ihm haben gezeigt, dass sie sind das seine Volk noch. Und die Brut, wir sie müssen vernichten wie der Herr hat vernichtet den Demiurgen."

So, das hätte sein Vater sagen können. Oder war es sein Vater gewesen, der ihm das als Jungen so erklärt hatte? Ein Gesicht schwebte vor Cesares innerem Auge, doch er konnte es nicht zuordnen. Die Stimme war sanft gewesen und fest zugleich. Danach gab es Schläge. Irgendwas hatte Cesare falsch gemacht. Aber es waren nur ein paar harmlose Schläge auf den Hosenboden gewesen, kein Vergleich zu dem, was Cesare später kennengelernt hatte. Angeblich taten sie der Person, die sie austeilte, sogar weher als ihm. Diesen Spruch hatte Cesare sich gemerkt und später selbst verwendet. Es war natürlich totaler Schwachsinn.

Cesare nickte zum Spitalier hinüber. "Wenn du willst Hilfe mit die deine Wunde, du ihm es musst sagen. Spitalier nicht tun nichts niemals von allein."

Danach ging er zum nächsten lepero hinüber und begann, ihn in die Mitte des Schlachtfeldes zu ziehen, wo drei weitere eng beisammen lagen. Falls ihn jemand abermals nach dem Zweck seines Tuns fragen würde, hätte er gleich zwei Antworten parat: erstens wusste er, dass der Richter und der Spitalier darauf bestehen würden, die Leichen zu verbrennen, und zweitens fror er einfach zu sehr, um länger still an einem Fleck zu stehen.

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Alle Leperos, die ihr seht, bis auf den vor Cesare und Aeb. Franz, Lupo, Rudi (allesamt NSCs, die die Reisegruppe begleitet hatten). Dario Kyburg (SC aus Ursprungsgruppe).

Der Lepera (es war eine alte Frau, die Aeb angeschossen hat  :wink:) hat Cesare hier, 4. Absatz die Kehle durchgeschnitten. Wenn Du dafür noch einen Angriffswurf haben willst, kann ich den gerne nachliefern.

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Die Einmischung des Africaners kam wenig überraschend. Endu mischte sich auch gerne überall ein und verteilte gute Ratschläge in geduldigem Ton, wie ein Vater seine noch sehr unverständigen Kinder belehren und ermahnen würde. Cesare zuckte mit den Achseln.

"Ich hätte vorgezogen zu tun es, als der Vater lebte noch, aber da wir ihn haben gebraucht als den unseren Führer."

Und jetzt waren sie ohne Führer inmitten dieser weißen Hölle. Cesare zog seine Fellmütze zurecht, die ihm bei dem Zusammenprall mit dem bleichen Fremden von den Ohren gerutscht war, und umschlang sich fröstelnd mit den Armen. Fanden sie wenigstens noch den Weg zurück? Vor? Vielleicht konnte die verletzte Einheimische da drüben helfen, aber da schien Richter Mehler sich schon drum zu kümmern.

Die Bemerkung des Balkhaners war in einer Hinsicht ebenfalls wenig überraschend—balkhani schafften es, wegen jedem Scheiß beleidigt zu sein, und zwar immer gleich tödlich—andererseits aber doch enigermaßen verblüffend: ein balkhano, der vom HERRN redete wie ein Wiedertäufer. Seltsam. Vielleicht war er als Kind in deren Hände geraten und aufgezogen worden? Und jetzt beleidigte der Africaner ihn auch noch richtig, indem er ihn als Lügner und schlechten Kämpfer bezeichnete. Das konnte ja heiter werden. Einen schlechteren Augenblick, um Streit anzufangen, hätten sie kaum finden können.

"Jeder hat nötig von Hilfe. Jeder ist mehr stark in einer Schar." Er sah vom Africaner zum Balkhaner zu dem Blassling. "Cesare", stellte er sich vor (wie gestern abend schon einmal, aber da war keiner von ihnen zu einer Antwort gekommen, weil Mehler sich Cesare gleich geschnappt hatte). "Aus Roma. Und für mich ist sehr recht, wenn mich jemand hilft in die Kampf." Er nickte dem Balkhaner zu. "Danke."

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