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« am: 23.04.2013, 18:22:43 »
Die stickige und ein wenig beklemmende Kabine war für Viktor keine angenehme Art gewesen nach Ravengro zu reisen. Das ständige, und teilweise sehr ruckweise, auf und ab der Kutsche und ihren Holzrädern erinnerten den jungen Pharasmapriester daran, dass er Nieren hatte, welche Schmerzen konnten.
Auch Viktors Weggefährten waren nicht wirklich besonders gesprächig und so kam es, dass er, mehr als einmal, den Brief von Kendra Lorrimor las.
Er hatte die junge Frau seines Wissens nur einmal gesehen, als er mit seiner Ziehmutter den Professor auf einer der Expeditionen begleitet hatte. Was der Grund der Expedition war? Daran konnte sich Viktor nicht wirklich erinnern, doch erinnerte sich mit einem Lächeln daran, dass er für Kendra geschwärmt hatte. Der Tod ihres Vaters hatte die nun junge Dame offensichtlich stark getroffen und die Hoffnung des jungen Klerikers war nun, ihren Schmerz durch die Lehren von Pharasma zu lindern, indem er Kendra klar machte, dass das Ende eines Lebens der Anfang eines neuen Lebens ist.
Doch mitten in diesen Überlegungen, vernahmen die Insassen des Wagens ein markantes knirschen und nach einem weiteren schmerzhaften "Hieb" in die Nieren kam die Kutsche zu einem unsanften Halt. Als der Fahrer dann noch verkündete, dass sie Ravengro erst am Tag der Beerdigung des Professors erreichen würde, war die Stimmung aller Insassen verständlicherweise im Keller.
Umso erleichterter war Viktor und wahrscheinlich auch der Rest der Insasse dann, als am nächsten Tag die Kutsche dann endlich ihren Bestimmungsort erreichte. Der Regen war nach der stickigen und warmen Kabine eine willkommene Abwechslung für Viktor, dessen Rücken ohnehin schon von Schweiß durchtränkt war.
Mit einem freundlichen und neugierigen Blick mustert er die anderen Personen, welche offensichtlich auch an der Beerdigung von Professor Lorrimor teilnehmen würden. Auch Viktor antwortet freundlich auf die forschen Worte der Frau:
"Auch ich bin hier um der Beerdigung des Professors beizuwohnen und seiner Tochter meine Hilfe und Unterstützung anzubieten, sollte sie diese benötigen"