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Nachrichten - Joanne Montreveaux

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Joanne rügt sich innerlich für ihren Ausbruch und schüttelt leicht den Kopf. Ein Teil von ihr heißt es gut, dass der Alte nun völlig das Thema gewechselt und auch sie sich von den Schrecken ablenken kann, ein anderer aber, die wohlerzogene Vassalin, schämt sich für diese Gedanken.
Dennoch will die Theologin den Friedhofswärter nicht weiter bedrängen; sie beschließt, ihm nach dem Gräberbesuch noch einmal Hilfe anzubieten und sich in diesem Augenblick der Untersuchung zu widmen. Der plötzliche Warnruf Vulgads durch die hastig aufgerissene Tür alarmiert die Aundairerin und reißt sie aus den Gedanken.
Fast schon will sie blank ziehen, doch stattdessen hilft sie lieber erst dem alten Mann bei seiner Laternensuche.
"Mögen die Neun über uns alle Wachen und auf Vulgad und Lady Vanamir Acht geben," spricht die junge Frau ein Stoßgebet und umfasst den Griff ihres Degens, nachdem sie Gum mit einer funktionierenden Laterne bewaffnet hat.
Mit Entschlossenheit in den Augen, wechselt sie einen Blick mit Talen und Sarelo und macht ein paar Schritte auf die Tür zu, vor der sie in etwa fünf-sechs Fuß Abstand stehen bleibt und in die Dunkelheit späht und horcht.

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Waaah doofer Würfelbot :unsure:

AP: 1d61d6 = (4) Gesamt: 4

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Diplomatie: 1d201d20+5 = (5) +5 Gesamt: 10

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Dass Joanne sich innerlich bereits auf eine tragische und schockierende Geschichte eingestellt hat, hilft ihr im Nachhinein wenig. Gums Erzählung lässt ihren Magen sich umdrehen und wirbelt in ihrem Kopf einen ganzen Sturm an Empfindungen auf, sodass sie sich mit einer Hand am Tisch stützen muss. Wäre die Beleuchtung in der Hütte besser, wäre es leicht zu erkennen, wie der ohnehin helle Teint der junge Frau sich in richtige Blässe verwandelt.
Dabei sind es nicht nur die Schrecknisse, die der Familie des Alten widerfahren sind, die sie so tief erschüttern; auch der verbitterte Zorn des Mannes auf die Peiniger seiner Lieben, ja auf die ganze aundairische Nation machen es der Edelfrau zu schaffen. Die Gelehrte ist keine verblendete Patriotin, die Missetaten ihrer Landsleute leugnen würde, doch der Umstand, dass sie gerade einem Opfer ebendieser Greuel gegenüber steht, macht es ihr nicht einfacher, sich ihrer Haltung klar zu werden.
"Eine zweite Klage wünscht er uns auf den Hals, wo doch gerade Karrnath nicht für seine saubere Kriegsführung bekannt ist!" Die Augen der Theologin richten sich eher verstohlen auf Talen, während sie einige scharfe Worte der Verteidigung herunterschluckt. Die trockende Theorie aus den Ethikvorlesungen hilft ihr gerade nicht weiter, merkt die Studentin.

"Seien wir ehrlich, mein Herr, jede Armee des Letzten Krieges hat die Schuld für unzählige Kriegsverbrechen auf sich geladen. Es wäre nicht gerecht, ein ganzes Land für die Ehrlosigkeit und Grausamkeit seiner Soldaten oder einzelner Offiziere zu verurteilen. Ich bin mir sicher, dass mach ein Aundairer eine Bürde tragen muss, die der Euren gleicht, dennoch wünsche ich Eurem Land nicht den Untergang," erwidert Joanne dem Friedhofswärter zunächst doch etwas schroff, als unbewußte Abwehrreaktion gegen den eigentlichen Schrecken.
"Bei den Neun, benimm dich nicht wie ein ungezogenes Bauerngör, Joanne Josephine!," scheltet sie sich gleich in Gedanken, "haben die Götter dich nicht Vergeben und Geduld gelehrt? Wie willst du dieser verlorenen, gequälten Seele jemals den Glauben wieder zurückbringen, wenn du Ignoranz mit Verblendung begegnest?"

Hinter Gums Rücken tastet die Hand der Götterdienerin nach der Talens, und die Adlige spricht erneut zum trunksüchtigen alten Mann, diesmal mit Milde und Wärme in der Stimme. "Bitte vergebt mir meine harten Worte. Ich hoffe, die Neun mögen mir diese Anmaßung ebenfalls verzeihen. Ihr habt mein aufrichtiges Beileid, für das was Euch und Eurer Familie zugestoßen ist, Herr Brocker. Eure Geschichte hat mich tief getroffen. Auch wenn ich den Krieg nie so hautnah erlebt habe wie Ihr, verabscheue ich diese Barbarei und Unbarmherzigkeit zutiefst, und kann nicht umhin, Mitschuld an Eurem Elend zu verspüren, selbst wenn weder ich selbst, noch mein älterer Bruder, noch meine Eltern jemals an den Frontkämpfen teilgenommen haben. Wenn Ihr dies wünscht, werde ich beten, dass der Frieden Eurer Lieben auf ewig ungestört bleibt. Doch auch Euch möchte ich nach meinen bescheidenen Kräften helfen, mag es auch niemals Euer Leid ungeschehen machen." Die Aundairerin macht eine kurze Pause, und als sie wieder das Wort aufnimmt, spricht die Theologin aus ihr: "Dort wo die Neun walten, walten auch stets die Sechs. In großer Not mag es den meisten leichter fallen, dem steten Ruf der Sechs zu folgen, und wenn sich viele ihrem Weg hingeben, überschatten sie mitunter die Macht und Güte der Heerschar. Niemals aber ist der Schattenschleier stärker, als das Licht, die Reinheit, die er zu bekämpfen sucht. Der Zweifel, die Verzweiflung, sind die Waffe der Dunklen, doch es ist kein Schwert, das den Schild des wahren Glaubens zu durchdringen vermag. Die Neun haben Euch nicht verlassen, mein Herr, sie sind jeden Augenblick da, mit ihrer Weisheit, Vergebung und Güte. Bitte sagt uns, wenn wir etwas für Euch tun können, Euch ein Zeichen der göttlichen Zuwendung geben. Wir hören Euch auch weiterhin gerne zu, wenn Ihr uns noch mehr mitteilen möchtet," versichert die Studentin dem Alten und drückt Talens Hand etwas fester.
Die Vorfreude auf einen gemütlichen, unterhaltsamen Abend hat sie ganz und gar vergessen und bezweifelt auch, dass sie noch aufkommen würde. Ein wenig bereut es Joanne sogar, auf diesem Ausflug bestanden zu haben.

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Eberron - The Longest Night / Zum Blutrotem Wolf
« am: 26.11.2008, 19:44:34 »
*sich vorsichtig umschaut, dann die Tür schließt und diabolisch grinst* Die Ritterin ist nicht da, wir können uns jetzt austoben! :jester: :lol:  :wink:

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Eberron - The Longest Night / Zum Blutrotem Wolf
« am: 21.11.2008, 01:30:48 »
Reicht mein Inplay nun oder soll ich wieder etwas würfeln?

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Joanne, die glaubt, dass der Grund für den heruntergekommenen Zustand des Alten und dessen Wohnstätte, für die Flucht in Rum und Wein, der Verlust seiner Kinder ist, spricht mit dem Mann weiterhin in geduldigem, verständnisvollem Ton. Noch daheim in Verillièrs, als Messdienerin und Schülerin ihrer Unterweiser in göttlichen Lehren, hat sie gelernt, wie verzweifelten und niedergeschlagenen Menschen zu begegnen ist. Oft hat sie die Priester mit ratlosen oder trauernden Menschen sprechen hören, hat Geduld und Barmherzigkeit erlernt.
"Das haben sie nicht, guter Mann. Denn es ist ihr Wille gewesen, der uns zu Euch geschickt hat; obgleich wir nicht von Eurer Not gewußt haben, so sehen wir sie nun, und bieten Euch unsere Hilfe an. Verzweifelt nicht, Herr Brocker. Die heiligen Neun haben unsere Wege sich kreuzen lassen, damit wir uns gegenseitig helfen können. Beruhigt Euch bitte und erzählt uns, was Euch betrübt. Dann erst reden wir über die Diebstähle," bittet die Theologin. Sie ist sich nicht ganz sicher, wie ihre Gefährten - bis auf Talen, der ihr Vorhaben unterstützt - auf diesen 'Umweg' reagieren würden, doch will sie sich als starke und entschlossene Dienerin der Neun zeigen.

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Eberron - The Longest Night / Zum Blutrotem Wolf
« am: 19.11.2008, 00:04:57 »
AP ist gestrichen ;)

Darf Talen mir dabei "aiden"? Immerhin hat er auch nett auf den Alten eingesprochen :)

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AP: 1d61d6 = (5) Gesamt: 5

Helft mir bitte :unsure: :wink:

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Diplomatistik: 1d201d20+5 = (6) +5 Gesamt: 11

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Der Zustand der Inneneinrichtung, und des Hüttenbewohners, versetzen Joanne in einen melancholischen Gemütszustand. "Was ist dem Mann nur widerfahren, dass er so tief gesunken ist?" Geduldig wartet sie ab, bis der Wärter sich einen Reim auf die Aufzeichnungen machen kann. Die Durchnummerierung von Leichen erscheint der Götterdienerin pietätslos, doch andererseits ist ihr schon klar, dass ein Großstadtfriedhof kaum anders zu überschauen und zu verwalten ist.
Dafür, dass sie nicht lange darüber nachdenken muss, sorgt Camille, die es einfach nicht lassen kann, die Oberbefehlshaberin zu spielen. "Lady Vanamir, bitte," sieht die Aundairerin die Karrn mit festem, aber etwas erschöpftem Blick an. Diesmal verzichtet Joanne aufs subtile Witzeln, ihr ist auf dem Friedhof überhaupt nicht danach.
Als Vulgad sich das Familienbild ansieht und anschließend einen Teller mit alten Essensresten darauf abstellt, hält die Studentin es bloß für die Unordentlichkeit des Barbaren und nimmt den Teller weg, um das Bild wieder richtig aufzustellen.
"Ihr braucht auch keine Angst zu haben," beschwichtigt sie den Friedhofswärter, "wir sind nur hier, um Euch ein paar Dinge zu fragen. Verzeiht uns die Störung zu solch ungünstiger Stunde."
Wenn sie den Eindruck hat, dass Gum Brocker sich genügend beisammen hat, fragt die Edelfrau: "Wie ich sehe, sind in Eurem Verzeichnis drei Verbilchene aus den Familien Sylva und Mosarta vermerkt, richtig? Welche beiden davon sind denn entwendet worden?" Einfühlsamer fügt sie daraufhin hinzu: "Wenn Euch etwas belastet oder Ihr etwas benötigt, Herr Brocker, könnt Ihr es ruhig sagen. Die Heiligen Neun lassen ihre treuen Vassalen nicht im Stich."

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Noch bei den Gräbern, in Talens Umarmung, lächelt Joanne ihren Liebsten an, doch dieses Lächelnträgt eine Spur Melancholie. "Ich vertraue dir, Talen, mein Licht, meine Liebe. Allerdings vertraue ich auch den Göttern, und das solltest du auch tun. Sie wachen über uns und hören unsere Gebete. Es mag Olladra gewesen sein, die uns auf dem Schiff zusammengeführt hat."
Die Theologin rügt den jungen Mann nicht für seine nach ihren Maßstäbe allzu weltliche Lebenseinstellung, sie selbst lebt noch sehr mundän. Liebevoll erwidert sie den zweiten Kuss und macht sich dann an der Seite ihres Geliebten auf den Weg.

Als Talen seinen verstorbenen Vater erwähnt, wirft die Edelfrau ihm einen traurigen Blick zu. "Ist es das, worüber er damals auf dem Schiff so betrübt gegrübelt hat? Hat er mich deshalb nach meinem Vater gefragt?"
Mitfühlend nimmt die Edelfrau seine Hand und drückt sie sanft; sie lässt erst los, als Talen nach dem Werkzeug greift und sich an die Arbeit am Schloss macht.

Das furchtbare Quietschen jagt der Studentin einen kalten Schauer den Rücken herunter. "Kann sich der hiesige Friedhofswärter keine Pinte Schmieröl leisten?!," denkt sie genervt, ohne zu wissen, dass Gum Brocker sich das Öl vielleicht leisten, aber es nicht richtig anwenden kann.
Nachdem Talen die Tür geöffnet hat, nickt und lächelt die Aundairerin ihm dankbar und vertrauensvoll zu, betritt aber nicht sofort die Hütte, sondern wirft erst einen Blick hinein. Einen zusammengekauerten Greis hat sie wirklich nicht erwartet, so hebt die Götterdienerin verwundert eine Braue und schaut Camille und Vulgad kurz mißmutig an. "Man darf sie wohl wirklich nicht ohne Aufsicht lassen, wenn es auch nur ein Quäntchen Taktgefühl verlangt..."
"Was ist Euch geschehen, guter Mann?," widmet sich Joanne schließlich dem Wärter und geht ins Haus hinein, um dem Alten auf die Beine zu helfen.

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Eberron - The Longest Night / Zum Blutrotem Wolf
« am: 14.11.2008, 23:44:36 »
Ich bin ebenfalls wieder da :) Hoffentlich erklärt mein Post auch plausibel Joannes Abwesenheit in den letzten inplay-Minuten ;)

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Die festliche Stimmung, von der Joanne sich durchaus willig hat anstecken lassen, schwindet aus ihrem Gemüt, sobald die alles Licht verschluckende Schwärze des nächtlichen Friedhofs in Sicht kommt, und ist gänzlich dahin, sobald die Ermittler den Totenacker betreten.
Unerwartet, doch umso bitterer, bemächtigt sich eine tiefe Melancholie der jungen Frau. Der Riitterin signalisiert sie mit nicht mehr als einer knappen Augenbewegung, dass sie ihren Hinweis zur Kenntnis genommen hat, und ignoriert den Kapitän, genauso wie sie Vulgads nervösem Nesteln an der Waffe keine Beachtung schenkt.
Obwohl die Aundairerin schon auf der Überfahrt viele sterben gesehen, selbst die Totenmesse abgehalten hat, schmerzt es sie gerade jetzt, weiter darüber nachzudenken. Und das, obgleich sie Theologie studiert, den Wegen der Götter vertraut.
Tut sie es auch wirklich? "Ich will die Weisheit und Vorsehung der Götter nicht in Frage stellen, doch warum würde ich nie einen Punkt setzen können, wenn..."
Mit einem traurigen Blick schaut sie Talen an. Die Edelfrau hofft, der Schatten ihres Hutes würde den gequälten Ausdruck in ihren Augen verbergen, doch wie zum Hohn gibt das dichte Geäst gerade in diesem Moment das Licht einer Kaltfeuerlaterne frei, das die umwölkten Züge der Götterdienerin erhellt.

"Verzeiht bitte, ich fürchte, ich benötige einen Augenblick Zeit," teilt Joanne schließlich der Gruppe mit und sieht ihren Liebsten erneut an, diesmal fragend. Dann tritt sie vom Weg ab, zu einer tristen, mossbewachsenen Gräberreihe, faltet die Hände, senkt den Kopf und spricht leise ein Gebet:
"Gütige Heerschar der Neun, die ihr seid überall in dieser Schöpfung. Gebt mir Vertrauen, wenn ich strauchle, wenn Zweifel an meinem Herzen nagen. Ihr, die ihr Licht seid in der Dunkelheit, erhellt meinen Pfad... unseren Pfad, nehmt uns alle Furcht. Beschützt uns auf den gefährlichen Wegen, gebt uns euren Segen, auf dass wir lange Jahre euch dienen und eure wunderbare Weisheit ergründen und tief im Herzen tragen können..."
Die Studentin holt Luft, doch das Gebet ist noch nicht zuende:
"Und du, Raffer der Seelen, der du von vielen gefürchtet bist und der du dennoch Erlösung versprichst - offenbare mir die Wahrheit, offenbare mir, was du jenen bietest, die im Vergessen keinen Frieden finden... finden wollen.
Ihr Götter, vergebt mir meine Anmaßung und schenkt mir Einsicht. Amen."
Die Theologin beschreibt mit den Fingerspitzen das Symbol der Neun in der Lust und dreht sich langsam um. Sollte sie Talen hinter oder neben sich erblicken, tritt sie auf den jungen Mann zu, legt ihm die Hände auf die Schultern, sucht seine Nähe und gibt ihm einen zärtlichen Kuss.

Zu ihren Gefährten stößt Joanne erst vor der Hütte des Friefhofswärters; da sie den Beginn des Gespräches nicht mitbekommen hat, hört sichVulgads Angebot für sie wie eine offene Drohung an. "Was ist geschehen?," fragt die Edle in die Runde mit ruhiger und gefasster Stimme - das Zwiegespräch mit den Göttern hat ihr etwas Gleichgewicht zurückgebracht. Ihre Augen, numehr forschend, richten sich auf die Ritterin und den Marschenländer, welchen sie - vor allem Camille - durchaus zutrauen würde, schon in kurzer Zeit für Ärger gesorgt zu haben.

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Durch die beruhigende Wirkung Terebrés, fällt Joanne das Aufbrechen nicht so einfach, wie sie es gedacht hätte, als sie sich soeben voller Enthusiasmus fürs Weitergehen ausgesprochen hatte. Nach außen will sich die Edelfrau natürlich keine Spur davon anmerken lassen.
"Vielen Dank für die besinnliche Erfahrung," bedankt sie sich bei der Bedienung und sogleich auch bei Talen, der die Bezahlung übernommen hat: "Das ist so liebenswürdig von dir. Ich hoffe, ich werde es dir vergelten können," fügt sie schelmisch hinzu und setzt den Hut auf, bevor sie an der Seite des jungen Cyrers das exotische Lokal verlässt.

Mit stiller Faszination nimmt die Aundairerin die in der Dunkelheit auflebende Stadt wahr, während die Ermittler in den Straßen Narraths unterwegs sind. Allein der Anlass für die Festlichkeiten erscheint der Studentin äußerst ungewöhnlich - ihren Landsleuten würde es wahrscheinlich nie in den Sinn kommen, tagelange Finsternis zu feiern. Gedanken an dieselbige führen die Theologin unwillkürlich zurück zu der Ermittlung, und mit gedämpfter Stimme, allerdings so, dass alle vier ihrer Gefährten sie hören können, teilt sie ihren Einfall mit: "Mir ist soeben etwas in den Sinn gekommen. All die Diebstähle sind in vergleichsweise rezenter Zeit begangen worden, sodass die Person oder Personen, die dahinter stecken, mit einiger Wahrscheinlichkeit bereits im Besitz ihres geplanten... Bestandes sind. Kurz vor der berüchtigten Längsten Nacht. Könnte es nicht sein, dass dieses transplanare Ereignis gewisse Phänomene erzeugt, die für die Täter von Belang sind? Ich persönlich würde mich dafür aussprechen, bei Gelegenheit einen Gelehrten aufzusuchen, der sich nicht bloß mit der traditionellen Seite des Festes auskennt. Vielleicht werden wir in der Kirche Hilfe finden können."

Das prächtige, luxuriöse Ghallanda-Haus weckt in der immer noch von dem riedranischen Getränk beeinflußten Joanne erneut einen Anflug von Muße. Die Aussicht auf eine angepriesene Phiarlan-Darbietung in soclh gemütlicher Atmosphäre macht es ihr nicht leichter, stattdessen einem Friedhofsbesuch entgegenzusehen.
Vor den edlen Gastgebern verneigt sich die Götterdienerin manierlich. "Vielen Dank für die freundliche Auskunft, meine Dame. Mein Name ist Joanne Josephine Montreveaux ir'Veillièrs," stellt sie sich vor und spricht den etwas komplizierten Namen dabei langsam aus. "Herr Talen Voss," schaut sie lächelnd zu ihrem Liebsten, "wird sicherlich einverstanden sein, wenn ich mich für ein Doppelzimmer ausspreche. Es untersteht allerdings seinem Wunsch und Willen, wieausgefallen die Ausstattung sein darf."
Mit jedem Augenblick schwindet die Lust der Adligen, durch Nieselregen über Friedhöfe zu wandern. "Ein Glas Wein, Talens sanfte Umarmung, ach, das ist es, wonach mir ist Mögen die allwissenden Neun mir die Wollust und Trägheit vergeben.... Nun, es ist aber auch nicht so, dass der Abend nicht auf diese Weise enden sollte. Und selbst auf einem tristen Friedhof würde ich mich so wohl wie nirgends auf der Welt fühlen, solange mein Liebster nur bei mir ist..."

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