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« am: 23.02.2009, 18:54:11 »
Trug ging wie immer nach einem gewonnen Kampf in Richtung seines Zimmers nahe der Arena, als ihm ein Dutzend monströse Bewohner Droaams auflauerten. Ein lautes Brüllen entwich seiner Kehle und die schwächeren unter ihnen, einige Orks und Hobgoblins, streckte der Minotaurus schnell nieder. Als die drei mit Keulen bewaffneten Trolle auf ihn eindrangen, bekam er jedoch schnell Probleme, ohne große Schwierigkeiten nahmen sie ihm seine große Axt ab und Trug versuchte sie stattdessen mit seinen Hörnern aufzuspießen, doch dieses Unterfangen war zwecklos. Ihre Wunde schlossen sich schneller als er sie treffen konnte und schließlich trafen ihn mehrere Hiebe in Folgen schwer ins Gesicht und er ging bewusstlos zu Boden.
Der Gladiator wachte erst auf, als er sich schon auf der Straße befand, die Hände mit schweren Ketten auf den Rücken gebunden. Wie es aussah hatte er sich in der Arena wohl einen Feind gemacht, der ihn nun für seinen Erfolg zahlen ließ. Da Flucht keine Option war blieb dem Minotaurus nichts anderes übrig als sich von den Trollen zu dem Ort bringen zu lassen, der das Ziel der Reise war.
In der fremden Stadt angekommen brauchte Trug eine gewisse Zeit um zu erkennen, wo er sich nun befand, doch die Anwesenheit so vieler in seinen Augen schwacher Wesen ließ nur einen Schluss zu er musste nah an der Grenze sein und ihm viel nur eine Stadt ein, die dem Bild entsprach, das er nun vor sich sah: Grauwall.
Von seinen Trollwachen wurde er direkt in die Verließe geführt, wo man ihm schließlich in Gegenwart von fünf großen Kriegstrollen seinen Handschuh, in dem seine Axt verstaut war wiedergab und auch seine Fesseln löste. Sekunden später stößt man ihn grob durch die Tür, wo er den letzten Momenten des Ekelerregenden Mahls des Gedankenschinders beiwohnt.
Selbst auf dem Großen Fels hatte man schon von Xorchylic gehört. Er wird zu Recht gefürchtet und macht Trug besonders nervös. Der Barbar mag Wesen, die er nicht versteht nicht. Wenn er einem Riesen gegenübersteht, dann kann er wenigstens sehen, wie groß dieser ist und weiß, dass Trug ihm an Körperkraft und Kampfkraft vermutlich unterlegen war. Darauf kann er sich dann einstellen, aber außer einer Aura der Gefahr sieht man diesem Illthiden rein gar nichts an. Er bleibt ein Rätsel für den Minotauren und Trug mag Rätsel überhaupt nicht.
Nun, da Xorchylic ihn begrüßt tritt Trug misstrauisch vor, während er einen Seitenblick auf die drei übrigen Anwesenden wirft. Der Minotaurus knurrt den Gedankenschinder einmal zornig an, bevor er sich zu seiner vollen Größe aufrichtet und so den Illthiden um mindestens dreißig Zentimeter überragt: „Warum habt ihr Trug den Wilden, den größten Gladiator des Großen Felsens, her gebracht?“
Trug blickt jedoch sofort zu Boden, er mag zwar nicht sonderlich schlau sein, aber er ist dennoch kein Narr. Wenn nur die Hälfte, der Geschichten über Xorchylic stimmten, dann war er noch immer um ein vielfaches mächtiger als Trug es jemals sein würde.
Also lässt der entführte Gladiator sich schwer auf einen der Stühle plumpsen und wagt es nicht den Blick erneut auf den Illthiden zu richten. Stattdessen mustert er misstrauisch die drei anderen Anwesenden und versucht sie einzuschätzen.
Die beiden Halb-Orks würdigt er nur eines kurzen Blickes, sie waren so klein und zierlich, dass sie seiner Körperkraft sicher nicht gewachsen sein würden. Doch der Anblick des Trolls beunruhigt den Trug, zu nah ist noch die Erinnerung an die drei Trolle, die ihn auf dem Großen Fels auf offener Straße gedemütigt und anschließend in Ketten durch halb Droaam geschlürt hatten. Dieser sah immerhin nicht ganz so gefährlich aus und Trug war zuversichtlich, dass er mit ihm im Zweikampf fertig werden würde, das Blatt seiner Axt konnte schließlich nicht umsonst in Flammen aufgehen und so Wunden schlagen, die niemals verheilen würden.
Die drei waren jedoch vermutlich nicht der Grund, warum er hier war und so wendet Trug sich wieder dem Gedankenschinder auf der anderen Seite des Tisches zu, auch wenn er nicht wagt ihn direkt anzublicken.