Kurz ist Cornac davor Karl selbst ein paar Schläge zu verpassen, obwohl er eigentlich Recht hat. Der Zwerg muss nunmal für die Schäden aufkommen, welche seine Furie von Frau bei ihm verursacht hat. Und jeder Stuhl und jeder Tisch, der zerbrochen war, wird ihm weh tun, mehr als seiner Frau, die scheinbar an dem Leid Cornacs Gefallen gefunden hat.
"Sie muss es einfach lieben, unsere Zukunft zu zerstören. Jedes Mal, wenn ich den Stollen voller Reichtümer freigrabe, wildert sie wie ein Ork, um ihn wieder einstürzen zu lassen."
Er blickt Karl nur hinterher und senkt kurz den Kopf, als er sieht, dass sein Zauber nicht funktioniert.

Die Ohrfeige sitzt, der äußerliche Schmerz war egal, der innere...Sie hätte ihm die Faust ins Gesicht schlagen sollen, auf das er ohnmächtig würde, aber so? Das Lachen brennt sich in sein Gesichtsfleisch, welches einen zerfurchten, erschöpften, müden und genervten Eindruck zu machen vermag.
Eigentlich schockiert ihn diese Ohrfeige nicht, dennoch reicht alleine diese Tat, um ihm im Inneren alles erfrieren zu lassen.
Kurz will er sich zu einer trotzigen Reaktion hinreißen lassen, denn sie hat ihn als ehrlos bezeichnet. Und niemand bezeichnete einen Zwergen als ehrlos, ohne ihn tief zu verletzen. Würden die Beleidigungen in Äußerlichkeiten enden oder darin, dass sie ihn einfach nur geschlagen hat. Je mehr Cornac versucht nach Luft zu ringen und einen Gedanken zu fassen, desto wütender wird er. Dennoch bemüht er sich, sichtlich ermattet, die Schultern hängend, um Fassung.
"Du hast Recht. Ich habe meine zwergische Ehre vergessen...", beginnt er reumütig und blickt dann auf, um ihr hart in die Augen zu schauen.
"...ich habe meine Tätigkeit als Lehrer zurückgestellt und die Verteidigung meines Volkes vernachlässigt. Habe Schande über mich gebracht, in dem ich das Wissen der Zwerge nicht vermehrt und ihre Kultur hier nicht verbreitet hab."
Cornac holt tief Luft und greift an seine Seite, um den Goldbeutel abzustreifen, während er spricht, sammelt er fünf Platinmünzen aus dem Beutel.
"Alles nur, weil ich damit beschäftigt war, jedes Mal den Dreck aufzuräumen, den du im Namen der zwergischen Ehre gemacht hast. Alles nur, weil ich dich über das ganze zwergische Volk gesetzt habe, weil du das zwergischte zu sein schienst, was diese räudige Stadt zu bieten hat."
Er nickt in Richtung Karl und wirft ihm dann, wenn er nah genug ran ist, die fünf Platinmünzen zu.
"Das war sehr unzwergisch von mir, dass ich deine Ehre nicht mit Axt und Fackel verteidigt habe, sondern feige einen Zauber auf dich gewirkt habe. Denn was ist unzwergischer als ein ehrloser Feigling."
Er bedeutet Karl, dass dies eine Anzahlung des Schadens ist.
"Das wird nicht wieder vorkommen, ich werde dich nicht mehr über mein Volk setzen, ich werde deine Ehre, nicht wieder über die Ehre meines Volkes setzen. Denn ich erkenne, dass dein Verhalten eine Schande ist."
Cornac blinzelt eine Träne des Zorns weg und bindet seinen Beutel wieder an seine Seite.
"Du schlägst in aller Öffentlichkeit einen Priester des Seelenschmiedes und deinen Ehegemahl, obwohl er dir nichts getan hat und nur mehr Schaden für unsere Ehre verhindern wollte. Du hast recht, ich habe darin versagt, zu verhindern, dass du uns entehrst und zu Orken machst, und bin deswegen ehrlos."
Cornac dreht sich um und streckt seiner Frau den Rücken zu. Sie hat ihn zu sehr verletzt.
Der Abend hat sicherlich sein übriges dazu getan, dass er sich noch schlechter fühlte, aber dies war der Tiefpunkt der letzten Wochen, definitiv.
"Entweder du schlägst jetzt weiter diese Fellmützen und die Stadtwachen kerkern dich ein und ich verliere unser letztes Quentchen Hab und Gut, oder du gehst jetzt nach Hause und kommst runter.
Nicht wundern, wenn ich, sobald du heim kommst oder im Bett erwachst, nicht mehr da bin.
Muss Schulden zahlen, deine."
Die letzten Worte sagt er wieder in der Handelssprache, damit alle ihn verstehen können. Dann geht Cornac wieder nach Hause, sichtlich geknickt und wütend. Er wollte nur noch ein Stündchen schlafen, ehe er zu Finn muss.

"Das ist alles nur ein Witz! Das muss es sein, ein Witz!
Der Besitzer einer zwielichtigen Spelunke ärgert sich über marodierende Gäste. Ein Witz!"
Cornac blickt Karl erst gleichgültig, dann verdrießlich an.
Was soll der arme Zwerg schon im körperlichen Zweikampf gegen seine Frau ausrichten? Er wird sich nur blamieren und nur noch mehr beweisen, wer die Hosen im Hause Trümmeraxt trägt.
Cornac fühlt sich in diesem Moment ein wenig wie ein Schaumschläger, so hat er sich auch stets im Beisein seiner kriegstüchtigen Brüder gefühlt. Obgleich er nicht verneinen kann, dass diese starke Nunsa doch ungeheure innere Erregung in Cornac auslöst.
Irgendwie steht er halt auf starke Frauen.
Schlimm ist nur, dass er sie, bei all ihrer Stärke, ernähren muss...und die Reparaturen stets zahlen...

"Keine Sorge, ich werde versuchen...mich bemühen, dir zu helfen, Karl."
Cornac wirkte noch nicht wirklich überzeugt. Seiner Madame den Streitkolben über den Knast zu ziehen, ist in Anbetracht der Warnung Karls, dass sie bereits zwei Männer, die sie ruhig stellen wollten, niedergeschlagen hat. Purer Wahnsinn. Höchstwahrscheinlich würde sie ihn nicht einmal erkennen und bewusstlos prügeln.
Hören kann Nunsa ihn scheinbar auch nicht, trotz des Rufes, also bleibt nur eine Möglichkeit.
Damit seine Frau nicht in Schwierigkeiten gerät, schaut er sich um, wie viele Hobgoblins noch stehen, wartet dann ab, dass sie ihren Gegner bewusstlos geschlagen hat. Erinnert sich daran, ob man bei Karl in der Taverne zaubern darf oder nicht. Doch gleich ob Verbot oder Nichtverbot, beginnt er ein Gebet an Moradin zu intonieren.
"Moradin, Herr des ewigen Steins und des harten Stahls, beruhige deinen Vulkan Nunsa, auf dass die Lava ihres Wutes erkalte und sie sich zur Ruhe begebe." (Zauber: Hold Person)
Er verzichtet darauf, sich zu wünschen, dass auch die Magma im Inneren erkaltet und Nunsa zur Ausgeglichenheit findet. Diesen Wunsch kann wohl niemand erfüllen.
Und eigentlich will Cornac das wohl auch gar nicht...

"Hobgoblins also?", denkt Cornac lediglich, während er neben Morgan läuft.
Aber Mut machen Morgans Worte selten, so ist es auch jetzt. Cornac kann ganz gut mit seiner Selbstkritik leben, aber die durch andere verträgt er nur schwer und Morgans Worte deuten sogar von Schwäche, der Schwäche Cornacs, der Unfähigkeit sich gegen seine Frau durchzusetzen.
Aber das ist wohl kein Vorwurf, gegen eine wütende Nunsa kann sich selbst kaum ein Sturmriese durchsetzen, drakonischer ist kaum ein Drache.
"Was haben die denn angestellt?", interessiert den Zwergen den Grund für die Schlägerei.
"Hoffentlich bricht der Rostige Haken nicht auseinander, der ist nicht nur für Karl wichtig..."

Und nicht einmal schlafen darf Cornac...
Grimmig beißt er in sein Kopfkissen und rappelt sich stöhnend auf, zieht einen Mantel an und greift zum Streitkolben, welchen er locker in der rechten Hand hält.
"Meine Frau oder die schon wieder? Diesmal bin ich nicht unvorbereitet..."
Zwergischer Trotz überfällt den Sprössling der Trümmeraxt und lässt ihn zur Tür gehen, gepaart mit ein bisschen Gereiztheit wegen des lauten Klopfens.
"Jetzt fehlt nur noch, dass Snitch anfängt zu bellen..."
In der Hoffnung mit seinem Gedanken keinen Dämon zu beschwören, begibt er sich die Treppe hinab.

"JA, JA. ICH KOMM JA SCHON.. KEIN GRUND DEN TRAGBAREN RAMMBOCK ANZUSETZEN.", ruft Cornac immer weiter gereizt in Richtung Tür.
Irgendetwas hat sich gegen ihn verschworen, dessen ist der Zwerg sich sicher. Es ist eine göttlich-inspirierte Posse, deren lahmender und überforderter Protagonist Cornac Trümmeraxt hieß und blindlings und ohne Anweisungen über die Bühne stapft, während andere sich scheckig lachen.
Seine Frau, dann dieser Finn und nun ließ man ihm nicht mal mehr den Schlaf, obwohl er davon wenig genug übrig hat.
Cornac verbirgt den Streitkolben hinter seinem Rücken. Er hat keine Lust auf eine Überraschung.
Langsam öffnet er die Tür, hoffend, dass es weder eine wütende Ehefrau, noch einer von Finns Lakaien war.

Cornac beißt sich auf die Lippen, dass es ihm schmerzt. Aber nur so kann er sich einen Kommentar zum Gnom verkneifen...
Zumindest bildet Cornac sich das mehrere Minuten nach dem Vorfall ein, dass es so gewesen ist, da seine Lippen trocken und spröde sind.
Doch diese Illusion hält nicht lange, mit dem Ausschütteln der eben noch lahmen Gliedmaßen kehrt auch die Realität zurück in Cornacs Bewusstsein.
"Ganz schön feige, was, Cornac? Wenn du dich immer so bei einer derart unhöflichen Anfrage gibst, dann wirst du ewig im Bückling verharren."
Cornacs zwergisches Gewissen schlug ihn wieder wie ein Schmiedehammer.
Und es ist auch ein sehr unzwergisches Verhalten gewesen.
"Aber schulde ich diesen Umstand nicht den Gegebenheiten?"
Cornac sucht die Schuld wenige Minuten bei den Gegebenheiten, will ihnen die Schuld an seinem unzwergischen Verhalten geben, aber schafft es nicht so wirklich.
"Naja, immerhin muss ich jetzt nicht Finn aufsuchen...", versucht er sich aufzumuntern und legt sich dann wieder hin.

Es lässt ihm keine Ruhe. Sind sie noch da?
Cornac steht auf und prüft die Türen und Fenster seiner Wohnung, ob sie verschlossen sind.
Nachdem er diesen eventuellen Makel beseitigt hat, legt er sich abermals hin. Es lässt ihn nicht schlafen.
"Wäre ich doch nur so stur wie Nunsa..."
Von einem Gnom bedroht, das hat gesessen in Cornacs Bewusstsein. Er ist schon von einigen zwielichtigen Gestalten bedroht worden in seinem Leben, aber von einem Gnom?
"So muss sich ein Riese fühlen, der die Gelenke von einem Zwergen zertrümmert bekommt...", denkt Cornac, inzwischen angesäuert.
Nochmals steht Cornac auf und lässt den Schleier der Illusion von seiner robenartigen Gewandung gleiten, welche neben seinem Bett, fein säuberlich gelegt, liegt.
Er bestastet die feinen Eisen- und Stahlplatten, welche die Rüstung zu dem größten alltäglichen Rüstungstyp zusammensetzen. Vorsichtig fährt er über die Runen, welche in den Brustbereich, die Armschienen, Beinschienen und den Helm eingearbeitet waren.
Es sind Verse aus den Glaubensschriften Moradins und künden von Feuer, harter Arbeit, der Schöpfungsgeschichte - dem Schmieden - und von der Unbeugsamkeit des zwergischen Willens.
Bei diesem Vers, welcher sinnbildlich auf dem Stirnschutz des Helmes angebracht war, verharrt Cornac.
Minutenlang starrt er diesen Vers an, seine Lippen formen die letzten Worte des Verses zum Schluss.
"Die Zwerge werden siegen. Die Zwerge werden standhaft bleiben. Die Zwerge werden wachsen!"
Langsam gleitet die Illusion wieder über die schwere Rüstung und lässt sie wieder wie eine Magistratenrobe wirken, welche aus feinen Stoff gearbeitet scheint.
Ebenso langsam versucht Cornac wieder in den Schlaf zu gleiten.