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« am: 07.03.2016, 11:36:06 »
Zwei Flösse an einem Morgen zu bauen ist wirklich kein Kinderspiel, doch Xaalis hat sich noch nie davor gescheut sich die Hände schmutzig zu machen, oder gar blutig. Das Ergebnis sind zwar keine Prachtexemplare doch für die kurze Strecke müssten sie reichen. So hofft er zumindest...
"Da möchte man ja fast lieber schwimmen... wenn die heil ankommen wäre das ein halbes Wunder."
Die überfahrt ist ruhig und beinahe ohne Vorkommnisse, nur Spinner scheint die derbe Sonne etwas mitzunehmen doch Xaalis beweist Teamgeist und spendet ein bisschen Schatten damit bei ihrem klügsten Kopf keine Sicherung durchschmort. Noch bevor die Flösse am anderen Ufer aufschlagen hört der Hundeführer die ersten Bretter krachen und sieht die straff gespannten Seile sich langsam lösen. Rosie gibt ein leises Wimmern von sich und paddelt auf dem Floss vom Wasser weg als eine ihrer Pfoten in selbige rutscht. Jetzt muss es schnell gehen. John ruft den Mutanten blitzschnell zu, dass sie sofort alle aufs Festland übersetzen müssen und das gelingt zum Glück auch allen. Endlich mit festen Boden unter den Füßen stehen die 7 vor einem prächtigen Anblick.
"Hast du mich vermisst?", flüstert Xaalis vor sich hin während er mit einem schmunzelndem Augenzwinkern in die Ferne blickt.
"Gut gemacht Tüftler! Wir werden damit zwar nicht mehr zurück kommen...", sagt er während er den forttreibenden Flössen einen letzten Salut ausspricht, "... doch wir haben jetzt erstmal eine Menge Spaß vor uns."
Xaalis bemerkt Spuren im Schlamm, nur einige Meter weg. Just in diesem Moment springt auch schon John von seinem Ausguck und klärt die Gruppe über den Park und die Halle auf.
"Diese Pfotenabdrücke könnten Ärger bedeuten. So oder so, wenn wir hier rumstehen werden wir nicht schlauer."
Xaalis ist von sich selbst schockiert als er sich so reden hört. Seine Hände kribbeln, der Schweiß an seiner Stirn läuft unentwegt und seine Beine fühlen immer noch die Hiebe der Peitschen und die Schnitte der Messer seiner Peiniger. So gerne er auch für Rosie und sich einen sicheren Hafen wünscht, braucht er trotzdem die Zone. Sie war der erste Ort seit seiner Geburt die ihm Freiheit schenkte und die ihn in ihre warmen, verseuchten Arme nahm. Er brauchte den Kick, das Abenteuer, das muss er sich in diesem Moment eingestehen.
"700 meter? Mehr als nah genug um sich beide mal anzusehen. Dann mal los, wir haben schon genug Zeit vertrödelt. John, wir beide gehen vor."