Name: Jethro ir´Reklan
Class: Warlock 3
Race: Human
Age: 31
Size: 1,81m
Weight: 64kg
Skin: pale
Eyes: amber
Hair: black
Region of origin: Rekkenmark, Karrnarth
Experience: 2850/3750 (10.09.09)
Alignment: unaligned
Faith/Confession: Blood of Vol
Size: medium
Languages: Common, Abyssal
Stats (Anzeigen)Senses: Perception +2, vision normal
Initiative: +1
Hit points: 38 Bloodied: 18
Healing surges: 9 Surge value: 9
Defenses: AC 15 Fort 15 Ref 15 Wil 16
Save bonusses: +0
Immune: - Resist: - Vulnerable: -
Speed: 6 Squares
Basic attack (melee) +0 vs. AC
Basic attack (ranged) +1 vs. AC
Abilities: Str 8 Dex 10 Con 16 Int 14 Wis 13 Cha 16
Skills, Feats, Race&Class Features (Anzeigen) Skills: Acrobatics+1 , Arcana +8, Athletics +0, Bluff +4, Diplomacy +9, Dungeoneering +2, Endurance +4, Heal +2, History +8, Insight +7, Intimidate +9, Nature +7, Perception +2, Religion +8, Stealth +1, Streetwise +4, Thievery +1
Feats: Dark Furry, Skill Training(Diplomacy), Learned Spellcaster
Racial traits: +2 Cha, Bonus At-Will Power, Bonus Feat, Bonus Skill, Human Defense Bonus
Class features: Eldritch Blast, Eldritch Pact (Infernal Pact), Prime Shot, Shadow Walk, Warlock´s Curse, Ritual Caster
Proficiencies: Armor: cloth, leather; Weapons: Simple meele, simple ranged
Powers (Anzeigen)At-will (2+racial): Eldritch Blast, Eyebite, Hellisch Rebuke
Encounter (1): Vampiric Embrace, Fortune Binding
Daily (1): Contagion
Utility (1): Beguiling Tongue
Equipment & Wealth (Anzeigen) Leather Armor, Standard Adventure Kit, Fine Clothing, Identification papers (with portrait), Signet ring, Traveling Papers(Aundair), Key for room 4, Ritualbuch (2 von 128 Seiten belegt), Ritualkomponenten (religiös) im Wert von 20 gp, Heiltrank, 13 Galifar 32 Regenten 60 Kronen
Appearance (Anzeigen)Jethro ist mit seinen 1,81 eine durchaus beeindruckende und imposante Gestalt. Zumindest spiegelt seine adlige Abstammung sich in seiner durchaus als autoritären und stolzen Haltung zu bezeichnen wieder. Sein Körper scheint auf diese steife Haltung getrimmt worden zu sein und man könnte fast meinen er wäre jeden Moment so gespannt wie eine Saite. Seine Kleidung steht dem in Nichts nach, denn oft trägt der Karrn feine Seidekleider, meist in dunklen oder schwarzen Farben und festes Lederschuhwerk. Darüber einen fein gearbeiteten Fellmantel, um der Kälte des Winters, welcher so oft unerbittlich in seiner Heimat wütet, beizukommen. Doch weiß er die völlig schwarze Lederkluft, welche er zu seinem Schutze trägt, gut zu verbergen. Außer er zieht in die Schlacht, dann trägt er das einschüchternde Stück schwarzes Leder völlig offen. Bis auf den Sigelring seiner Familie, welchen er an den schlanken Finger trägt, verzichtet er auf Schmuck und scheint ihm nicht sonderlich viel Bedeutung beizumessen.
Sein Gesicht hingegen wird von einem fein gestutzten und immer in gepflegten Zustand gehaltenen schwarzen Bart verziert. Seine mittellangen schwarzen Haare trägt er meist nach hinten gekämmt. Seine Haut hingegen wirkt fast Leichenblass, wodurch ein starker Kontrast zu seinen Haaren steht, und zeugt damit von seiner häufigen Nachtaktivität und Meidung der Sonne, während sein Gesicht sonst noch relative jung wirkt, bis auf die Stirnfalten, welche vom vielen Grübeln und Denken zu stammen scheinen. Seine bernsteinfarbenen Augen hingegen spiegelt den typischen Stolz der Karrn wieder, allerdings schlummert ihn dem harten, willensstarken Blick seiner Augen noch etwas mehr, eine Spur von Trauer, Zweifel und eine verdächtige Trübung. Eine Spur des Unheimlichen, welche den Mann auch sonst wie eine fürchterliche Fluch zu verfolgen scheint. Denn es scheint fast so als würden die Schatten in seiner Nähe zum Leben erwachen, sich schützend über ihn legen und verschleiern. Manchmal habt ihr sogar den Eindruck die Schatten würden seine Umrisse verschwimmen lassen, wenn er sich schnell bewegt, doch dies haltet ihr eher für eine Sinnestäuschung, da es euch zu merkwürdig vorkommt.
Background (Anzeigen)Emily ir´Reklan steht auf dem Balkon ihres Anwesens in Rekkenmark. Die Metropole und ihre Bewohner erwachen langsam aus ihrem Schlaf, während die Sonne am Horizont aufzieht. Das Leben kehrt in die vom Krieg gezeichnete Stadt zurück. So wie es jeden Tag geschieht und jeden Tag werden die Bewohner von Karrnarth weiter kämpfen für ihren König, für den Frieden oder für den Sieg. Bis dieser Krieg beendet ist oder endlich doch noch Frieden einzieht. Emily hofft inzwischen auf letzteres. Denn sie fürchtet, um ihre beiden Augäpfel, ihre beiden Söhne. Camus und Jethro. Sie wünscht sich so sehr eine friedlich Welt für die Beiden. Keine vom Hass und Krieg zerfressene. Doch leider scheint dies noch in weiter Ferne zu liegen und etwas Anderes bedarf ihrer Aufmerksamkeit. Denn in der Tür erscheint eine große hochgewachsener Gestalt. Sie trägt eine Knochenrüstung und das fast weiße Haar hängt lang von seinem Kopf, während die braunen Augen erfreut blitzen und die spröden Lippen ein erfreutes Lächeln ziehen. Es ist ihr Mann, Gereth ir´Reklan. Sie wusste morgen würde er wieder in den Krieg ziehen. Gegen das verhasste Thrane, gegen die Fanatiker. Nur heute würde er da sein und nur heute würden sie wieder für eine Nacht zusammen sein, vereint in einer süßen Umarmung ehe der Krieg sie wieder bittersüß auseinander reißt.
Gereth kommt schnell näher und schlingt seine Arme, um den Unterkörper von Emily. Er lächelt matt und flüstert leise.
„Schön euch wiederzusehen meine liebste Emily.“
Emily lächelt ebenfalls und dreht ihren Kopf, um ihre Lippen zu einem Kuss zu vereinen.
„Ich freue mich auch euch endlich wiederzusehen, Liebster.“
Nachdem Kuss, wechselten Beide keinerlei Worte. Sie verharrten einfach in der Umarmung. Schwelgten im Moment und starrten auf die Stadt, das Land, welches sie verteidigen und welches sie so viel kostet. So viel Angst, Sorge und Blut. Doch im Moment genießt Emily nur die Nähe zu ihrem Mann. Die lange Zeit vermissten Berührungen und seine Stimme.
Irgendwann durchbricht Gereth die Stille und fragt seine Frau.
„Wie geht es meinen beiden Jungs?“
Emily lächelt und erzählt voller Stolz von ihnen.
„Beide entwickeln sich prächtig und werden jeden Tag größer.“ Sie klingt bei den nächsten Worten anklagend, fast traurig. „Aber leider bist du nie da und sie vermissen dich.“ Sie sammelt ihre Gedanken wieder und erzählt weiter. „Camus scheint in deine Fußstapfen treten zu wollen. Er übt schon täglich, um genauso stark wie du zu werden. Er hat großes Interesse am Krieg, Taktik und Kriegsspielen gezeigt. Sicherlich wird er einmal ein großer Anführer, wenn er so weiter macht. Oder er ist nur ein kleiner Träumer wie viele Jungen.“ Beendet sie die Ausführung mit einem glockenhellen Lachen. Gereth schaut zu seiner Frau hinunter und ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen.
„Ja, Söhne wie Camus brauchen wir, wenn dieser Krieg noch lange anhält. Kämpfer braucht das Land und eine Schlacht nach der Anderen nimmt sie uns wieder. Ich hoffe ihm bleibt es erspart, wenn sein Interesse ihn auch unweigerlich auf das Schlachtfeld führen wird. Was ist mit Jethro?“ er schaut wieder fragend zu Emily.
„Er ist das genaue Gegenteil von Camus. Er interessiert sich für Magie, Geschichte und Rhetorik. Seine Lehrer behaupten er macht ausgezeichnete Fortschritt. Wenn sie auch bedenken haben, ob er wirklich das Zeug zum Magier hat. Außerdem scheint er ein brennendes Interesse an der Nekromantie, den Untoten und dem Blut der Vol zu haben.“
Gereth räuspert sich kurz ehe er weiterspricht.
„Leider fürchte ich werden Redner und Unterhändler nicht gebraucht. Aber ich fürchte an Nekromanten kann es dieser Tag nicht zu wenige geben. Sicher wird auch er leider seinen Beitrag zu diesem Krieg leisten.“
Emily nickt betrübt und flüstert leise.
„Wirst du sie wenigstens heute sehen. Sie brauchen ihren Vater.“
Gereth nickt ehe er seine Lippen mit denen von Emily zu einem weiteren Kuss vereint...
Es ist finsterste Nacht und der Regen peitscht donnernd gegen die Außenfassade des Anwesens der Reklans. Bis auf ein paar Wächter ist alles ruhig, alle schlummern in einem tiefen Traum. Bis auf Jethro. Der junge Erbe und Erstgeborene des Hauses schleicht durch die Gänge des Anwesens. Nur mit einer immerhellen Laterne und seinem Verstand bewaffnet.
Doch Jethro ist aus einem bestimmten Grund zu so später Stunde unterwegs. Seine Lehrer mögen behaupten er habe nicht das Zeug zu einem echten Magier, aber er wird sie alle Lügen strafen, denn bei seinen vielen Stunden, welche er in der Bibliothek verbracht hat, ist er unweigerlich auf seine Familienaufzeichnungen gestoßen. Diesen Aufzeichnungen nach war sein Urgroßvater, Mordekain ir´Reklan, ein Nekromant von herausragenden Fertigkeiten, welche sogar Dämonen und Teufel in die Knie zwang. Wenn er die Aufzeichnungen richtig gedeutet hat, dann dürfte Mordekain in ihrem Anwesen eine geheime Kammer, ein Studienzimmer gehabt haben und dieses hat Jethro vor zu finden, denn mit dem Wissen seines Urgroßvaters wird er endlich die Macht erhalten, welche er sich wünscht und das Wissen dazu. Doch noch muss er den geheimen Raum erst einmal finden. Er hat verschiedene Hinweise, doch es ist mehr ein Stochern im Dunkeln als eine gezielte Suche und so stellt er sich auf weitere Stunden der erfolglosen Suche ein, wie schon die vielen Tag davor. Irgendwann muss er es ja finden ist dabei sein einziger Trost.
Als er gerade wieder einmal eine andere mögliche Position probiert, vernimmt er plötzlich ein Klicken und eine Gang eröffnet sich, wo vorher noch eine Wand wahr. Jethro fängt an zu lächeln und murmelt leise.
„Anscheinend habe ich doch noch etwas Glück. Hoffentlich hat er keine Fallen eingebaut sonst wird es unangenehm.“
Vorsichtig hebt er die Laterne höher und betritt den Gang, um ihn auszuleuchten. Schwer hängt der Geruch nach Tod, Staub und Alter in der Luft. Überall hängen Spinnweben und mit jedem Schritt wirbelt Jethro etwas mehr Staub auf. Er hustet schwer und hält sich seinen Ärmel vor dem Mund. Er will gerade noch einen Schritt machen, als die Tür hinter ihm zu schlägt. Jethro dreht sich erschrocken um. „Beim Blute, verdammt noch mal. Dann geht es wohl nur noch vorwärts für mich.“
Jethro folgt vorsichtig den Gang und mit jedem Schritt betet er zum Blute, dass kein tödliche Falle ihm sein Leben nimmt. Doch nichts dergleichen passiert und nach etlichen nervenaufreibenden Minuten führt der Gang in ein einzelnes Zimmer. Jethro betritt es neugierig und vor ihm öffnet sich das Arbeitszimmer seines Urgroßvaters. Unzählige Reihen von Büchern reihen sich in Regalen aneinander, ein Beschwörungskreis thront bedrohlich glitzernd in der Mitte und ein alter Sessel lädt zum Studieren ein. Jethro kann sein Glück kaum fassen und betritt fast ehrfürchtig den Raum.
„Ich habe ihn gefunden. Wenn ich jetzt noch seine Aufzeichnungen studiere, dann werde ich vielleicht endlich mein Ziel erreichen. Meinen nichtsnutzigen Lehrern das Gegenteil beweisen und vielleicht sogar endlich an die Akademie in Atur kommen.“
Er schaut sich im Raum um und bleibt beim Beschwörungskreis stehen.
„Vielleicht brauche ich auch etwas Hilfe. Was spricht denn gegen ein klein wenig Hilfe von Außen. Sicherlich finde ich alles was ich brauche hier, um ihn zu nutzen.“
Jethro schmiedet in Gedanken einen Plan, doch er würde noch einige Tage brauchen, um ihn auszuführen. Jethro verschiebt es allerdings, da er langsam die Müdigkeit in seinen Knochen spürt. Mit einem guten Gefühl verlässt er den Raum und nimmt sich vor seinen Inhalt zu studieren und vielleicht, aber nur vielleicht sich etwas Unterstützung durch ein paar alte Freunde seines Urgroßvaters zu holen...
Emily weilt mit ihrem Mann Gereth und ihrem neuen gemeinsamen Schatz, ihrem Baby Julia, im Wohnzimmer des Anwesend der Reklans. Emily wiegt das Baby sanft in ihren Armen, während Gereth nachdenklich in das Feuer des prasselnden Kamins starrt und einen kräftigen Schluck aus seinem Glas edelsten Weinbrand aus den Festen Mrors nimmt. Doch Emilys Gedanken kreisen nur um ihr Kind, welches ebenfalls in dieser kriegszerrissenen Welt aufwachsen muss, denn der Krieg hält immer noch an und kein Ende ist in Sicht. Doch auch die Veränderungen an ihrem ältesten Sohn Jethro machen ihr ernste Sorgen. Gereth ergreift allerdings als erstes das Wort wegen dieser Sache.
„Unsere Sohn hat sich in den letzten Monaten stark verändert. Ich mache mir Sorgen. Es scheint fast als hätte er seine Unschuld verloren oder zumindest einen großen Teil. Er wirkt jetzt so ernst, so anderes. Wenn ich nicht täglich im Krieg wäre und an der Seite von Untoten streiten würde, würde ich fast vermuten furchteinflößend.
Emily nickt bedächtig, während die kleine Julia in einem süßen Schlummer weilend in ihren Armen ruht.
„Ich weiß, was du meinst. Es ist erschreckend und traurig. Ich hatte so sehr gehofft ihnen länger ein unbeschwertes Leben geben zu können. Doch wenn Camus ebenfalls in die Akademie von Rekkenmark aufgenommen wird, wird auch er bald die Schrecken des Krieges erleben und wie sein Bruder werden. Es ist eine Schande, was mit unseren Kindern wird.“
Emily wirkt beinah verzweifelt und sucht Trost in den sanften Zügen ihres Babys.
„Wenigstens scheint Julia keine Probleme mit seiner Veränderung zu haben. Sie hängt sehr an ihrem großen Bruder, trotz ihres jungen Alters.“
Gereth lächelt schwach und erhebt sich langsam aus seinem weichen Sessel.
„Ja es scheint so und seine Lehrer sagen er macht große Fortschritte in der Magie, den dunklen Künsten. Ungewöhnlich schnell. Es scheint als habe er ein intuitives Verständnis für die Magie entwickelt hat. Er lernt nicht wie andere die Magie. Ich frage mich, warum? Ob es mit seiner Veränderung zusammenhängt.“ Gereth fährt sich grübelnd über sein Kinn, doch Emily scheint seine Bedenken nicht zu teilen.
„Freuen wir uns doch lieber über seinen Fortschritt. Sein Urgroßvater wäre sicher Stolz auf ihn und bald wird er ebenso seinen Teil für unser Land leisten. Für unsere großartige Nation und leider die Schrecken des Krieges erleben. Beten wir einfach zum Blute, dass ihm nichts passiert.“
Gereth dreht sich um und läuft ungeduldig auf und ab, während er weiterspricht.
„Vielleicht...vielleicht hast du recht. Doch ein wenig Sorgen mache ich mir trotzdem. Hoffen wir einfach, dass alles okay ist. Immerhin haben wir auch einen Grund zur Freude. Durch seine fleißigen Studien und seine neue Begabung in der Magie wurde er endlich in der Akademie in Atur aufgenommen. Bald wird unser Kind uns wohl verlassen. Erwachsen werden. Noch mehr als jetzt.“ Fast schwingt so etwas wie Trauer in der Stimme des Vaters und selbst Emily schaut bedrückt zu Boden, während sie eher beiläufig, aber mit spürbarer Trauer antwortet.
„Ja so sieht es wohl aus.“
In diesem Moment betritt Jethro den Raum. Der junge Mann trägt einen ernsten Gesichtausdruck. Die Schatten umspielen seine Silhouette und es scheint fast als würden sie sich mit ihm bewegen. Er schaut förmlich zu seinem Vater und nickt kurz.
„Vater.“ Sein Blick wechselt zu seiner Mutter, wird weicher und er lächelt.
„Mutter.“ Dann tritt er einige Schritte in den Raum hinein und fragt neugierig.
„Ihr habt mich rufen lassen?“
Gereth tritt auf seinen ältesten Sohn zu, seinem Erben und legt seine Hand behutsam auf dessen Schulter. Er verkündet mit stolzer Stimme.
„Sohn, die Akademie in Atur ist endlich bereit dich aufzunehmen und dich zu unterrichten. Du bist deinem Ziel also ein Stück näher und ich bin sehr Stolz auf deine Leistungen.“
Jethros Augen funkeln vor Freude und sein Mund steht einen Moment vor Überraschung offen. Doch etwas stört bei diesem Ausdruck, denn die Augen sind getrübt, fast als wäre die Freude weniger greifbar als sie sein sollte, verschleiert und gedämpft. Jethro fängt sich wieder und nickt bedächtig.
„Das ist eine wunderbare Nachricht, Vater. Dann muss ich wohl bald packen. Wann nehmen sie mich auf?“
Emily schwieg bisher sichtlich bedrückt wirkend. Sie versucht ihre Tränen zurückzuhalten, da sie daran denken muss, dass sie ihren Sohn an die Stadt der Nacht verlieren würde, sehr bald und möglicherweise für immer. Für lange Zeit in jedem Fall. Doch dann erwacht Julia. Das Kind öffnet seine wachen, blauen Augen und strahlt seine Mutter an. Ihr Blick wandert dann allerdings zu ihrem Bruder und sie gibt einen fröhlichen Laut von sich und grinst über das gesamte Gesicht. Jethro unterbricht das Gespräch, überwindet die wenigen Meter und lächelt Julia an. Er streckt seinen Finger aus und Julia ergreift diesen sofort. Jethro redet fröhlich mit ihr.
„Na wie geht es meiner liebsten Schwester? Hoffentlich machst du Mutti auch keine Probleme und bist schön brav. Aber das bist du doch, oder Julia?“
Das Kind strahl nur und lächelt. Dann ergreift Gereth wieder das Wort und räuspert sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Schon morgen wirst du Abreisen. Es ist alles vorbereitet. Aber nun lasst uns lieber feiern und auf die gute Neuigkeit anstoßen.“ Jethro und Emily nicken bedächtig, fast betrübt wirkend. Nur Julia, welche von alledem weder etwas ahnt noch versteht, lächelt fröhlich...
Seit Stunden sitzt Jethro in der Kutsche auf den Weg zu der kleinen Stadt Hiberné. Seit Stunden grübelt er über sein Leben und fragt sich die verschiedensten Sachen. Doch am meisten fragt er sich, ob es die richtige Entscheidung war den Pakt einzugehen. Den Pakt, welcher ihm seinen später Erfolg sicherte, seine magische Kraft. Seine Aufnahme an die Akademie sicherte. War es wirklich die richtige Entscheidung? Mit jedem Tag im letzten Jahr nagt diese Frage mehr an ihm. Denn sein Leben fühlte sich etwas leer an, fast einsam und die Entscheidung fürchterlich falsch. Er konnte es einfach nicht richtig beschreiben, was ihn in letzter Zeit überkommt. Sein Leben war zwar erfüllt gewesen und nicht gerade langweilig, denn immerhin hat er im letzten Krieg gedient, bei den Leichensammlern, in den Halle von Atur studiert und den Verbot des Blut des Vols erlebt genauso wie das Ende des letzten Krieges. Doch inzwischen wirken diese Ereignisse verblasst, fast unwichtig. Jethro starrt nach draußen und fragt sich wie es wohl seiner Familie geht. Im letzten Jahr hat er einfach keine Zeit gefunden, da er kurz vor einem Durchbruch stand, kurz davor endlich dieses verflixte Konzept der Ritualmagie zu verstehen, welches leider nicht durch sein natürliches Verständnis abgedeckt wurde. Er fragt sich wie es seinem Vater geht, jetzt wo der Krieg vorbei ist. Sicher sind sie glücklich und ziehen ihr viertes Kind auf, welches vor drei Jahren geboren wurde. Jethro erinnerte sich nur noch schwach an den Namen. Aber ihr Name war, so glaubt er zumindest, Talia. Camus hat er auch kaum noch gesehen, aber er soll ein angesehenes Mitglied des Militärs sein und sogar Mitglied im Orden von Rekkenmark. Er vermisst seine Familie, sehr. Doch am meisten vermisst er seine Schwester Julia. Er hat sie oft gesehen und sie sind die besten Freunde. Sie hat ihn immer gemocht, gelächelt und sich sogar für seine Arbeit interessiert. Doch seit ungefähr sechs Monaten hat er sie nicht gesehen, denn seit sechs Monaten lebt sie bei guten Freunden in Aundair, in Hiberné. Damit sie die Welt sieht und sich an die Gesellschaft nach dem letzten Krieg gewöhnt. Etwas das auch Jethro manchmal schwer fällt. Jethro gähnt, denn er hat sich immer noch nicht abgewöhnt endlich wieder eine normalen Tag-Nacht-Rhythmus zu entwickelt. In Atur war es nie notwendig und eher hinderlich am Tag wach zu sein. Doch nun fällt es ihm schwer sich wieder umzugewöhnen. Die Kutsche fahrt unterdessen in die Stadt Hiberné ein. Jethros Freude wächst, denn bald würde er seine dreizehnjährige Schwester endlich wiedersehen. Doch da er noch etwas Zeit hat lässt er sich an einem Gasthaus absetzen, um dort erst einmal ein Zimmer zu buchen und etwas zu trinken sowie vielleicht zu essen...