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« am: 19.04.2014, 01:10:50 »
Der Knall weckt Xiuhcoalt endgültig.
Doch verständnislos schauen er und der Mann Tlacatl hinterher, als dieser sich losreißt.
Zu verwirrt sind sie noch immer von den Vorgängen um sie herum und in ihnen.
"Du....du bist tot. Du hast diese Hülle verlassen.", denkt der Mann.
"Xiuhcoatl ist der Sohn des Tezca. Und so wie Tezca ewig ist, so ist es auch sein Sohn.", erwidert Xiuhcoatl.
"Aber die Geister haben dich vertrieben. Ich sah dich entschwinden.", stellt der Mann fest.
"Wie können ein paar Geister jenen vertreiben, der die Angst sät?", fordert Xiuhcoatl den Mann heraus.
"Sie waren so viele. Und du allein.", versucht der Mann eine Erklärung.
"Und so geht Xiuhcoalt, um sie an einem anderen Tag zu vernichten und ihnen die seine Macht zu bringen. Niemand ist vor ihm sicher! Niemand!", herrscht Xiuhcoatl den Mann an.
Dieser weicht zurück. Er sieht die Augen Xiuhcoatls, wie sie im Feuer der Macht brennen.
Und er weiß, diese Hülle ist wieder mit einem mächtigen Geist erfüllt.
Lächelnd gibt er zurück: "Ich habe diese Hülle bewahrt. Nun nehmt sie wieder." Endlich ist ihm der Sinn seines Daseins bewußt geworden. All sein Sein geht in Xiuhcoatl auf, bis vielleicht eines Tages die Hülle wieder ohne Geist dasteht.
Weiterer Donner erschallt!
Xiuhcoatl blickt auf. Er erinnert sich an ein ähnliches Geräusch, als Felsbrocken um ihn herum fielen und er seine Brüder sich den Berg herabschlängeln sah.
Doch hier ist es etwas anderes. Die weißen Geister scheinen, einen winzigen Teil dieser Macht des Tezca und seiner Söhne in ihren Zauberstöcken eingefangen zu haben. Wie sonst sind Feuer und Felskugeln zu erklären, die aus diesen hervorbrechen?
Doch etwas ist anders. Xiuhcoatl kann nicht genau sagen, was es ist. Aber er fühlt, daß es falsch ist. Fast als würde eine leise Stimme ihm sagen, daß die Weißen Geister kein Recht haben, die Macht Tezcas zu benutzen.
Xiuhcoatl wird nicht zulassen, daß die Weißen Geister diese Macht in ihren Zauberstöcken gefangen halten. Aber wie er dem Mann mitgeteilt hat, wird er dies an einem anderen Tag machen. Denn er erkennt, wie wenig er in diesem Getümmel anrichten kann.
Nein, nicht hier und jetzt. Aber bald.
Xiuhcoatl würde wieder auf die Jagd gehen. Er würde seine Macht über die Weißen Geister hereinbrechen lassen, bis diese Tezcas Macht wieder freigaben.
Jetzt würde er erst mal jenen helfen, die geholfen hatten seine Hülle zu schützen.
Er erhob seine Schuppen und bahnte sich einen Weg durch die Menge zu Tlactl und den anderen. Mit einem kurzen Nicken in ihre Richtung stellte er sich hinter Tlacatl, um ihn und die anderen ebenfalls unter den Schutz seiner Schuppen zu stellen.