70
« am: 15.07.2014, 10:21:36 »
"Was zum..?!"
Lavinia erstarrte, als sie entsetzt auf ihre Hand blickte und nur noch den feinen Staub in ihren Fingern spürte.
Ihr Herz in ihrer Brust fing schneller an zu schlagen, als ihr schmerzlich bewusst wurde, das alles umsonst war. Nur mit Mühe konnte sie ihr Entsetzten gegenüber des kleinen Stofftieres verbergen, welchem sie versprochen hatte ja eigentlich nur wegen ihm hierher gekommen zu sein. Mit verlorenen Augen starrte sie in diejenigen des Bärens, der regungslos in ihrer Hand verharrte. Und auch wenn sie es eigentlich nicht wollte, schwallte doch eine Woge an Wut in ihr hoch, die sie gerade noch hinunterschlucken konnte. "Nein, das Stofftier darf nicht darunter leiden, es war mein Fehler so leichtfertig zu denken, dass jemand hier einen Diamanten versteckt, ohne ihn noch zusätzlich zu sichern........" Und trotzdem, als sie weiter in die Augen des Bären blickte, konnte sie ihre Wut nun doch nicht mehr zügeln.
"Verdammt, das darf doch alles nicht wahr sein, nein, wieso zerspringt er, wieso, es wurde doch keine Falle ausgelöst, was ist das für ein verdammter Zauber, das kann und darf nicht wahr sein!" fluchte Lavinia innerlich. Am liebsten hätte sie angefangen zu weinen, die ganzen Träume, die ganze Hoffnung mit einem Schlag vernichtet. Und nur ein kleines Stofftier in ihrer Hand erinnerte an den Reichtum und den Frieden, den sie und Jack erwartet hätte.
"Verdammt, Jack!!" Rief sie, als sie das Heulen der Sirenen vernahm. Eine Alarmanlage! Als wäre sie just aus einem Traum erwacht, fiel ihr wieder ein wozu sie eigentlich hier war. Und wer noch mit ihr hier war.
"Oh nein, verdammt ich hab Jack vergessen! Ich hoffe er wurde nicht geschnappt!"
Hastig stopfte sie den Bären in ihre Gürteltasche, allerdings trotz der Wut und dem wallenden Hass erpicht darauf, seinen Kopf frei zu lassen. Im selben Moment, ohne wirklich darauf zu achten, lief sie über die Muster hinweg, trat bestimmt auf die feinen Linien, doch sogar das war ihr im Moment mehr als egal. Sie hatte Jack vergessen, ihre Mission, ihren Auftrag, doch vorallem ihn.
So verbissen war sie darauf, diesen Diamanten zu klauen, der nur noch eine Erinnerung seiner selbst war, dass sie das Leben ihres Partners so leichtfertig aufs Spiel gesetzt hatte. Ihre Wangen glühten und mehrmals blinzelte sie glitzernde Tränen weg, als sie den kleinen Gang entlang lief, aus dem sie vor kurzem gekommen war nur um im kleinen Gästezimmer anzukommen in dem ihre Reise begonnen hatte.
Hastig blickte sie sich um während sie zur Tür hastete, ohne wirklich darauf zu achten ob sie jemand hören konnte oder jemand in der Nähe war. Ohne Rücksicht auf Verluste lief sie die Türe hinaus in der er vor kurzem verschwunden war, mit der Absicht ihn zu finden.