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« am: 30.12.2008, 03:11:48 »
Als einer der Ersten war Turandil oben an der sturmgepeitschten Reling gewesen um die schroffe Küste Argonessens zu betrachten und sich den steinernen Drachenköpfen in einer stummen Herausforderung zu zeigen. "Das ist es." nickt Turandil langsam und bindet sein Kopftuch fest um seinen ohne großen Kunstverstand gekürzten Haarschopf aus dem Gesicht zu halten. Sobald sie den Kontinent betreten würde, könnte sich jeder noch so kleine Fehler als fatal erweisen. "Das ist die Küste die ich gesehen habe." eröffnet er diejenigen, die bei der plötzlichen Vision des Valenars in der Hafenstadt anwesend waren, als würde er an ein vor wenigen Sekunden unterbrochenes Gespräch anknüpfen. Dabei lößt sich sein zu Stahl verhärterter Blick keinen Augenblick lang von den aus seiner Warte aus wüst und bedrohlich auf- und niedersteigende, brandungsumtosten Klippen.
Nur seinen jahrhundertelang geschulten Reflexen und einer undeutlichen Vorahnung was die Vertrauenswürdigkeit des Elementars angeht verdankt Turandil es, dass der Aufschlag auf dem Riff ihn nicht über Bord schleudert. So kann er sich gerade noch in der Takelage fangen, wo eine Hand intuitiv zum Messer zuckt und sein Körper sich bereit macht, von Bord aus auf einen nahen, aus dem Wasser aufragenden Felsen zu springen. Die Erinnerungen an den verschlingenden Wal vor Trebez Sinara sind nur noch allzu frisch - jedoch scheinen noch einige Sekunden Zeit zu sein, sich von dem havarierten Schiff zu retten. "Wir sinken!" Ist sein lapidarer aber dringlicher Ruf nach unten um die anderen Helden zu warnen, während er nun seine Kleidung, Waffen und sein Gepäck sichert, um sie nicht bei der Flucht auch noch in den eisigen Gewässern zu verlieren, der unwirtliche Anblick Argonessens verdeutlicht ihm die Wichtigkeit guter Ausrüstung nur zu gut.
Der rasch beschlossene Plan des Lufttransports trifft auf Zustimmung bei dem letzten verbliebenen Valenar der Gruppe. "Gut dass wir dich dabeihaben." schlägt Turandil Ferathalatril beiläufig aber ernstgemeint auf die Schulter, als dieser den Zauber wirkt. "Es wird hilfreich sein auf diese Weise den Drachen einen ihrer Vorteile zu rauben! Das letzte Mal geflogen bin ich in Xen'drik, in einer Schlacht gegen die Riesen. Lange her..." Der Elf schüttelt den erneuten Überfall der düsteren Gedanken ab und fokussiert sich auf das hier und jetzt auf dem bereits bedenklich knarrenden waidwunden Schiff. Noch während das erhebende, unwirkliche Gefühl der magischen Flugfähigkeit Turandils Körper durchwirkt, greift dieser forsch und ohne großes Federlesen mit dem linken Arm um die Hüfte Kezzesekzas und drückt die sehnige Schamanin an seinen Körper.
"Haltet euch fest." meint er knapp während er seinen Kopf unwillkürlich etwas von dem der Goblinoiden entfernt - aus Wissen um die Deformierung seines eigenen Mundes ebenso wie aus einem Aufflammen von Sittlichkeit, die ihn selbst irritiert und ein Erröten durch seine mit aschenen Hautfetzen bedeckten Wangen stößt, die sonst nur bei den beiden Heimkehrern zu beobachten war. "Seid ihr bereit?" fragt er in die Runde, wobei er sich sicht- und hörbar selbst am Riemen reißt um sich frei von ablenkenden Gedanken und Gefühlen zu machen. Zu viel steht jetzt auf dem Spiel. Alles steht jetzt auf dem Spiel. Und jeder von ihnen wiegt unermesslich für das Gelingen ihrer Sache. Welche auch immer ein jeder in dieser Reise sehen mochte...