Ich warte noch bis heute abend, dann mach ich weiter.

Kann man als Nicht-Member nicht lesen *g*

Wie oft spielt ihr denn?

»Ha, klingt wie meine Schwiegermutter!« Mica lacht. »Ich hör mich um.«

»Vierwege?«, fragt Mica. »Woher soll ich wissen, ob die sich verspäten? Vielleicht hat ja jemand seine Feuerhand im Spiel.« Er spuckt auf den Boden. Ein Mann in Lederrüstung kommt durch den Regen und stellt sich unter. »Ah, ist der Wagen bereit, ja? Joren!« Ein hagerer, weißhaariger Mann erhebt sich von der Bank und schiebt den Rest seines Eintopfs seinem Nachbarn zu. Er drückt Mica eine Münze in die Hand – Vermittlungsgebühr. Der alte Mann und der gerüstete verschwinden wieder im Regen.

»So schlecht ist das Wetter nicht«, fährt Mica fort. »Sonst schau ich den ganzen Tag auf die armen Seelen, die unsere tapferen Hammerträger vor ihrem Tor zur Schau stellen. Tag um Tag hängen sie da und flehen nach Wasser, bis sie verrecken.« Er grunzt. »Na, Wasser haben sie ja jetzt. Vielleicht haben ihre falschen Götter sie erhört.«

Mica hat einen großen Unterstand auf dem Platz vor dem Tor. Es ist eigentlich nur ein Holzdach mit vier Stützstreben, unter dem Holzbänke stehen. Ein großer Topf mit einer braunen Brühe blubbert vor sich hin, ein ebenso großer Topf mit Feuerwein daneben. Wer für eine Fuhre zur Verfügung steht, meldet sich bei Mica und setzt sich dann in den Unterstand, bis er gebraucht wird.



Mica ist ein zäher Knochen, das sieht man ihm auf den ersten Blick an. Er ist von gedrungener Statur und an seiner Hüfte hängt eine griffige Axt, mit der man nicht nur Holz spalten kann. Gerade dirigiert er zwei junge Männer zu sich. »Wein und Saatgut, zwei Karren. Los!« Die beiden verschwinden im Regenschleier.

Mica dreht sich Symeon und Charles zu und taxiert sie einen Moment. Dann hellt sich sein Gesicht auf. »Na, wenn das nicht die Jungs vom Wal sind. Sagt mir nicht, dass ihr Fisch verkarren wollt.«

Charles und Symeon verbringen noch den Rest des Abends damit, sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen und zu überlegen, was sie am liebsten tun würden, wenn sie könnten. Als sie die Hammerträger, das Triumvirat und Mertor Fenk aus der Stadt geworfen haben, um Salzgrund zu einem Freistaat zu erklären, ist es spät genug, um ins Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen glauben sie zuerst, sie hätten kaum geschlafen und es sei noch Nacht. Tatsächlich aber liegen dunkle Gewitterwolken über der Stadt, und kurz darauf beginnt es auch, zu regnen, wenn auch Donner und Blitz noch auf sich warten lassen. Vor der Küste gehen hohe Wellen, und für einen Moment hoffen die beiden, dass Bruder Federhand bereits auf der Insel angekommen ist. Im Weißen Wal gibt es heute auch weniger Auswahl als sonst, da nicht alle Fischer sich nach draußen wagen. Die Temperatur kühlt merklich ab, und der Regen führt dazu, dass man nach einiger Zeit an der freien Luft zu frieren beginnt – der nahende Winter macht sich bemerkbar. Wasser läuft in Rinnsalen die Stufen und Abhänge der Stadt hinunter zum Hafen, und einige Stellen werden gefährlich rutschig.

Gehen die beiden zum Stadttor, um die drei Verdächtigen zu befragen? Oder führt sie ihr Weg woanders hin?

Ich will, aber eigentlich wollte ich Willi raushalten. Wenn keiner sonst will, dann pfusche ich ihn halt rein.