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« am: 07.05.2016, 00:02:43 »
Wirklich treffen oder verletzen, tun Aegis die Worte der Kapitänin nicht. All die Jahre in diesem Körper haben ihm deutlich gezeigt, dass es viele Personen gibt, die negativ auf Kriegsgeschmiedete reagieren. Wirklich übel nehmen kann es Aegis ihnen nicht, wenn man einen genauen Blick auf die Vergangenheit wirft. Trotzdem sollte man inzwischen gelernt haben, dass die Kriegsgeschmiedeten durchaus Emotionen haben - unabhängig von einem warmen, schlagenden Herz. Nicht umsonst besitzen sie seit vielen Jahren die gleichen Rechte, die auch ein Mensch sein Eigen nennen darf.
Das alles behält Aegis allerdings für sich. Auch gewisse Kommentare zu Drachenmalträgern und dem Erteilen von Befehlen spricht er nicht aus - auch wenn er sich sicher ist, dass er, wenn er noch den Körper eines Menschen besitzen würde, weit höher in der Hierarchie stehen würde als die Kapitänin.
Doch das spielt jetzt alles keine Rolle. Statt sich aufzuregen, erwidert der Kriegsgeschmiedete den Blick des Elementars, setzt sich schließlich auf den Boden und fängt an, seinen Rucksack nach Werkzeugen zu durchsuchen. Währenddessen hört er der Kapitänin zu und versteht schnell, warum das Elementar ihn so angesehen hatte. Praktische Erfahrung und Charisma sucht man bei der Frau vergeblich, auch wenn Aegis eigentlich damit gerechnet hätte, dass die Kapitänin eines Luftschiffes so etwas besitzt.
Sie deshalb ausgelacht hätte Aegis trotzdem nicht, weshalb er dem Neuankömmling auch einen kritischen Blick zuwirft. Dank der fehlenden Mimik würde es allerdings schwer werden, in diesem Blick mehr als Neugierde zu erkennen.
So kümmert sich die lebende Maschine um seinen malträtierten Körper und versucht sich an ersten Reparaturen. Früher wäre ihm das deutlich leichter gefallen aber seitdem er den Körper des Kriegsgeschmiedeten besitzt, haben ihn anscheinend auch die magischen Kräfte verlassen, mit denen er ganz einfach gewisse Reparaturen hätte vollziehen können.
Unterbricht wird er bei seinem Vorhaben von dem Mann, der das Schiff durchsucht hatte. Interessiert hört sich Aegis an, was er zu sagen hat, bevor er schließlich auf den Boden neben sich zeigt.
"Der Dinosaurer hier hat den Absturz nicht gut überstanden. Er hat dem Halbling gehört, der leider im Kampf gegen die Echsenmenschen gestorben ist. Wenn ihr euch um die Notfälle gekümmert habt, könnt ihr euch ihn vielleicht auch einmal ansehen." Er nimmt einen Hammer zur Hand und fängt an eine verbogene Panzerplatte in Form zu bringen.
"Die Suche nach Überlebenden würde Stunden dauern - vielleicht sogar Tage in diesem dichten Dschungel. Es ist nicht so, dass ich euch nicht zustimme, nach Verletzten zu suchen, nur müssen wir uns folgende Frage stellen: Besitzt ihr genug Proviant, um diese Tage der Suche und den Rückweg in die Zivilisation zu überstehen? Außerdem ist es fraglich, ob wir überhaupt so viel Zeit haben. Wenn diese Echsenmenschen zurückkommen - vielleicht um mögliche Überlebende zu töten oder die Fracht zu plündern - haben wir keine Chance auf ein Überleben. Es sind einfach zu viele."