Ihr Körper bebt, als sie fürchtet, jeden Moment die Stimme das Magus zu hören, die seinem Lakaien gebietet, sie zu beseitigen. Die Schritte hallen in ihrem Kopf wider wie in einer Tropfsteinhöhle, ist allumfassend, bis..
Der Magier verschwindet. In die Welt, aus der er gekommen ist. Sie hockt zusammengekauert, eine Hand am Griff ihres Dolches, wie eine Spionin hinter den Kisten, fürchtet Angst und Strafe, doch mit dem Moment, in dem der Magier verschwindet, entschwindet auch das bedrückende Gefühl der Macht und der Präsenz von ihm. Sie atmet so leise wie möglich aus, als sie die Augen kurz schließt und sich zu beruhigen versucht, die Informationen, die Marcellus seinem Meister vorgebetet hat, wiederholend. Wer auch immer diese Gestalt ist, sie würde sich mit Sicherheit noch ein paar Mal zeigen, denn etwas größeres, als sich jeder vorstellen kann, ist hier am Werk. Wo Schatten und Schwärze weilen, sind die Kreaturen der Nacht nicht weit, hieß es.
Sie atmet ein letztes Mal tief durch, sich mit jeder Sekunde mehr erholend, ihr Selbstvertrauen zurückgewinnend. Je weniger Magie ihr entgegenwirkte, desto selbstbewusster war sie für gewöhnlich. Meistens jedenfalls. Und es baut sie auf, sich bei diesem falschen Kapitän nicht getäuscht zu haben. Das gab ihr den nötigen Schub an Mut, den sie brauchte.
"Mein Vater lehrte mich, stets ein Auge auf die Dinge zu haben, die um mich herum sind...",sagt sie laut und deutlich, mit Nachdruck in der Stimme Marcellus entgegen, als sie sich zu voller Größe aufrichtet und ihn mit kaltem Blick fixiert. Nun ist sie nicht mehr hinter Kisten verborgen, und ihre Mähne weht ein wenig im Wind der Nacht und der Wellen, die Augen wie schwarze Abgründe im Dämmerlicht. Sie geht ein, zwei Schritte nach hinten, ehe sie wieder an der Luke steht, Marcellus beobachtend. Nicht, dass er mit einem Mal bewaffnet auf sie zustürmte oder sie zu beseitigen versuchte.
[1]Laut und deutlich spricht sie weiter.
"Und ich bin ihm für manche Lektionen sehr dankbar, müsst ihr wissen. Ihr solltet an eurer Maskerade arbeiten, Verräter!", wirft sie ihm entgegen, ihren Dolch ziehend, und laut und durchdringend ist das Geräusch des geschliffenen Metalls, als es gezogen wird. Sie fixiert ihn, und sie wirkt entschlossen in dem, was sie tut. Was auch immer es denn ist.
"Ich möchte euch nicht verletzen, Kapitän, sondern euch bitten, zu kooperieren. Ansonsten kann ich für euer leibliches Wohl nicht garantieren!", und sie klopft mit aller Kraft zweimal an die Luke und brüllt aus Leibeskräften, um die Anwesenden aufzuwecken, besonders ihre Schwester.
"SERAYN! WACH AUF!", wobei die Hoffnung die Mutter des Gedankens ist, sie aufzuwecken. Sie ist vorbereitet, und sollte er versuchen, sie anzugreifen, wird er sehen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Nämlich aus sehr hartem. So macht sie schlussendlich ein paar Schritte auf ihn zu, bleibt jedoch außerhalb direkter Angriffsreichweite, sofern sie es einzuschätzen vermag.