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« am: 25.02.2009, 21:08:26 »
Der junge Waldläufer hatte nun eine ganze Zeit lang bei den Schreibtischen gestanden und die Freiwilligen beobachtet und versucht einzuschätzen. Wen würde er in einer Nähe wissen wollen, in dem ihm unbekannten Land, voll von Feinden?
Immer wieder kreisen seine smaragdgrünen Augen wie Uhrenwerke durch die Menge und bleiben mal öfters, mal seltener, an einem Schreibtisch und einem Freiwilligen hängen. Würde er überhaupt die Chance haben sich die Leute in seiner Gesellschaft aussuchen zu können, fragt sich der blonde Talenta Halbling innig. Immerhin hatte er einige Juwelen unter den Freiwilligen ausmachen können; glaubt er zumindest. Immerhin würde er spätestens in einer halben Stunde mehr wissen.
Sein Blick gleitet nachdenklich zu seinem neuen Gefährten Tintin. Zaghaft streichelt die erdige Halblings-Hand über das kurze schwarze Fell am Kopf des Dobermanns. Dieser Hund war für Kampf und Jagd abgerichtet, das war unverkennbar. Seine Ohren lauschen aufrecht und aufmerksam, der nicht kopierte Schwanz liegt grade in einer Linie. Die berndsteinfarbenen Augen des Dobermanns sind kühl und rational. Dieser Hund würde keine Sekunde zögern auf Befehl Kehlen aufzureißen.
Sein Herz schmerzt als der junge Mazz an Cor denkt. Der Saurier war nun schon einige Wochen tot, aber so schnell würde der Waldläufer seinen Freund nicht vergessen. Es war Zeit diesen Ort zu verlassen. Fort aus Brindol zu gehen. Den Schrecken hinter sich zu lassen und neu anzufangen.
Immerhin war jetzt die richtige Gelegenheit dazu. Immer noch tätschelt die erdige Hand den durchtrainierten Dobermann, der weiterhin aufmerksam an der Seite von Mazz wacht. Zu wie vielen würden sie aufbrechen? Die Gedanken des Waldläufers überschlagen sich und streuen in zwei vollkommen verschiedene Richtungen.
So kann es nicht weitergehen. Ich brauche einen klaren Kopf, verdammt. Doch es ist Mazz nicht vergönnt in diesen Minuten einen klaren Gedanken zu fassen. Schnell verfällt er, wie so oft in den letzten Wochen, in Tagträume über das Leben und das Sterben, das Töten und getötet werden. Das Kämpfen und das Resignieren. Den Sinn hinter all diesen Dingen und die Furcht vor der Zukunft.