Immer wieder warf Pikser seinen neuen Dolch in den Boden, nur um ihn daraufhin wieder herauszuziehen und in seinen Händen herumzudrehen. Es war vor allem Langweile aber auch Nervosität, die ihn dazu trieb. Er konnte es kaum noch erwarten, bis die große Show stieg - auch wenn er so langsam leise Zweifel daran hatte, ob ihre Vorgehensweise wirklich die Richtige war. Wenn das Ganze in einer Katastrophe endete, würde er zumindest seinen Spaß haben und sich heimlich verziehen können. Wenn nicht, war das sogar noch besser, denn wer wurde schon dafür bezahlt, Leute mit Kacke zu bewerfen? Wenn der ehemalige Sklave darüber genauer nachdachte, war es eine Win-Win Situation für ihn. Irgendwann machte er sich daran, vorsichtig aus dem Fenster zu gucken. Seine Einschätzung war richtig gewesen: Dieses Gebäude war der ideale Platz, denn er hatte alles bestens im Blick und gleichzeitig bot es ihm Schutz. Niemand schien ihn zu entdecken. Der Halbling kicherte leise vor sich hin, während er die erste Scheißbombe in die Hände nahm und darin herumwog. Man, das würde ganz schön eklig werden.
Die Frau, die er entdeckte, würde sicherlich noch ein Problem werden aber da er keine Möglichkeit hatte, die Gruppe irgendwie zu warnen, ohne sich selbst zu verraten, blieb er still. Cimri schien die Alte aber auch gut abwimmeln zu können, denn nach einem kurzen Austausch verzog sie sich auch schon wieder. Kurz darauf ging es auch schon los. Piker war nie ein religiöser Mann gewesen - obwohl er als Sklave vielleicht Schutz und Erlösung hätte darin suchen können - und so langweilte ihn die Prozession nur. Lediglich die drei Hauptpersonen und dieser seltsame Helm erhielten die Aufmerksamkeit des kleinen Beobachters. Das konnte noch problematisch werden. Diese beiden Ritter würden nicht einfach so dabei zusehen, wie die Menge und die Kirche beschmutzt und angegriffen wurden. Sie würden sich wehren und die Gruppe war durch die Schärpen ganz gut zu erkennen. Das war nicht gut aber hielt ihn trotzdem nicht von seiner Arbeit ab.
Es gab viel Bla-Bla, bei dem Pikser gar nicht erst zuhörte. Trotzdem bahnten sich einige Worte ihren Weg in sein Gehirn und auch wenn er nicht der Schlauste war, so verstand er doch, was hier vor sich ging. Die Menge sollte dazu gebracht werden, sich zu wehren. Für die falsche Göttin zu kämpfen. Nicht solange Pikser etwas dagegen tun konnte. Er hob bereits die Scheiße über seinen Kopf, als er Acillo in der Menge entdeckte, der ihm eindeutige Handzeichen gab. Na, dann durfte er wohl die Party starten. Er nahm eine der gefüllten Schweineblasen und nahm ordentlich Schwung. Vor allem die Predigerin und ihre beiden Ritter wollte er treffen. Auch den Tisch und den Helm. Wenn die Menge was abbekam, war das aber auch nicht so schlimm.
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