Atemlos schreckt er auf. Mit geweiteten Augen starrt er auf seine zittrigen Hände. Tunnelblick. Ganz allmählich tastet er nach seinem Rücken, wie um sich zu vergewissern, dass er noch ganz ist. Keine offenen Brüche. Er lebt noch. Diese unnatürliche Existenz hatte ihn ohne viel Gegenwehr auseinander genommen. Wie eine Puppe mit ihm gespielt. Frustriert ächzt er auf. Blinzelnd stellt der braunhaarige Mann, der Mitte Zwanzig sein dürfte nun fest, was er da anhat - und wo er sich befindet. Irgendjemand hatte ihn in eine Zelle verfrachtet! Und er scheint nicht der Einzige zu sein. Das arme Schwein, was da soeben von dieser Irren bedroht wird, ist wie ein Schlag ins Gesicht. Was auch immer das hier für ein götterverlassener Ort ist...Er verspürt wenig Lust, nähere Bekanntschaft mit diesem monströsen Weibsbild zu machen. Irgend jemand von der anderen Seite stellt eine alberne Frage. Tja, das wüsste er jetzt auch gern!
"Hah...? Ich glaube...Dann wäre keiner mehr von uns hier, stimmts? " Seine Mitgefangenen nimmt er zunächst kaum richtig wahr. Unbeholfen richtet er sich auf, fährt sich über den dünnen Dreitagebart. Seine Miene wirkt gefasst, wenn auch sichtlich überfordert. Dieses Albtraumwesen, diese Frau...Was ist passiert? Sein Kopf dröhnt noch immer, als hätte er sich die Kante geben. Wie lange ist er hier? Wie ist er hier hineingeraten?
Ruhe bewahren. Wo war ich gestern? Wie...Zum Henker, Wort weg...Wort weg...Wie heiße ich noch...? Von außen erweckt er den Anschein, als würde es hart in ihm arbeiten. Sein Geduldsfaden bleibt allerdings nicht lange. Schnaufend legt er die Hände um die Zellenstäbe und rüttelt heftig daran. Keine zehn Pferde halten ihn in diesem Tollhaus!
[1]...Natürlich nützt es nichts. Wunschdenken.