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Nachrichten - Aerys Mavato

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"Nu-hu-hur die Ruhe Leicht-ma-matrose! Hütet eu-heu-re Zunge, vor Aerys! I-hich komme schon glei-hei-heich! Haha!"

Ganz freundlich jedenfalls reagierte sie auf Dans Worte nicht, auch wenn ihr dieser hingegen sicherlich nichts Böses gewollt hatte - doch ein klein wenig Ironie war auch in ihrer Stimme herauszuhören. Und fürwahr, sie kam zurück zum Lager, doch nicht ohne vorher noch eine besonders große Dschungelpflanze in einem kleinen Wirbel einseitig blattlos zu schlagen: Auch ohne Frühstück war diese 'feine' Dame also kampfesfähig. Sogar in ihrem zweifelswerten Zustand. Zurück am wiederentfachten Lagerfeuer setzte sie sich darnieder, aß einige Löffel des frischen Breis und lehnte sich dann nach hinten gegen einen der Holzpflöcke an denen die Segeltücher befestigt waren: Sie schloss die Augen und wollte allen Anscheins nach einfach einschlafen...

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"Gu-hu-huten Morgen, aufgestanden, a-ha-hangetre-te-ten!"

Aerys Mavato weckte mit einem lauten Schrei auch die letzten Langschläfer unter den Gefährten - sie rückte ihren Dreispitz zurechte und stackste ungeschickt im Lager umher - versetzte Gelik sogar einen leichten Tritt: Dies allerdings mit purer Absicht, wie man deutlich erkennen konnte! Auch ihre Stimme allerdings klang ungewöhnlich locker und gelallt - in Tolkwy erwachten deutliche Erinnerung an die Jenivere und Aerys` Kajüte. Sie hatte die letzte Wache gehalten und vermutlich hatte sie sich an ihren letzten Vorräten Alkohol zu schaffen gemacht. Was hatte sie nur dazu getrieben, die letzten Tag hatte niemand etwas bemerkt, doch das hier, das war eindeutig ein Schluck zu viel über den Durst gewesen!

"Es kann lo-ho-hosgehen Halas! Haha - we-he-helchen Baum zuerst?..."

Aerys hob eine der Äxte vom Boden auf und torkelte Richtung Dschungelrand: Jedenfalls schien sie motiviert und gut drauf, wenn auch nicht ganz nüchtern...

3
Aerys nahm die letzten Worte Dans aufmerksam und wissend nickend zur Kenntnis. Der Matrose schien die Gesamtsituation ganz gut überblicken zu können - fürwahr würde es eine gefährliche Angelegenheit sein den Pfad zu erforschen, davon konnten sie ausgehen. Tolkwy hatte es ja selbst schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren müssen. Und wer wusste schon, was sie noch erwartete! Auch bei Aerys lösten Dans hochgegriffene Vermutungen einiges an Unbehagen hervor - doch sie ließ sich fast Nichts anmerken, nur etwas unwohl war ihr schon....

"Ich werde darüber nachdenken, klingt sinnig - ich würde auch nie alle mitnehmen wollen - viel zu viele Leute, viel zu gefährlich. Ich denke wir sollten uns aufteilen, wie schon gesagt. Nun gut, auf gehts!"

Mit diesen Worten schwang sich auch Aerys wieder über die Klippe und kletterte die Leiter hinab ins Lager. Nun waren sie alle wieder beieinander, der Platz um das Lagerfeuer füllte sich zusehends und schon bald würden vermutlich alle hier miteinander sitzen und ihr weiteres Vorgehen besprechen. Sogar Tascha Nevah kam müden Schrittes angetappt und setzte sich kurz grüßend hinzu.

Die Moral ist wirklich sonst wo... So kann das ja Nichts werden...

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Auch Aerys packte daraufhin mit an und half dem Matrosen, wie ausgemacht beim Umladen des Feuerholzes - sie würden es dringend nötig haben: An der Küste waren die Nächte zwar halbwegs windgeschützt, aber mit Sicherheit kühler als im Herzen des Dschungels. Außerdem hatte der unbarmherzige Regen der letzten Nacht ihr restliches gesammeltes Holz zunichte gemacht - nichts als stickiger Qualm und Rauch! Aerys Mavato wirkte leicht angespannt und doch schien sie innerlich froh, dass Dan ihre Frage beantwortete, hatte sie doch eine seltsame Neuigkeit in sich:

"Teufel der Meere aber auch, etwas braut sich zusammen, ich spüre das... Und ihr seid euch da ähnlich sicher, wie mir scheint! Wir sind also wirklich nicht alleine, ich ahnte es... Frag mich nicht warum, ich hatte das von Anfang an so im Gefühl, nur... Ach nein, egal, was solls - mir scheint ihr habt Recht! Wir sollten gemeinsam weitere Nachforschungen anstellen, nur bin ich mir gleichfalls sicher, dass wir nicht alle dazu bringen werden mitzukommen. Niemals - schlichtweg unmöglich. Meiner Meinung nach... Aber vielleicht könnte euch ja Jask unterstützen, er hängt doch so und so sehr an Tolkwy und ich denke auf ihn könnten wir irgendwie auch verzichten, Halas scheint vernünftig und sehr besonnen. Ja, was sage ich - wir werden wieder getrennt werden hier auf der Insel, nur die Frage ob wir dieses Lager überhaupt auf Dauer halten werden..."

Aerys` Worte klangen immer gequälter und nachdenklicher, doch schließlich antwortete sie weiter auf Dans Ausführungen:

"Die Fallen fürchte ich weniger, ich denke, dass wir jetzt gewarnt sind und sie womöglich frühzeitig erkennen können - aber wer mag dahinter stecken?! Ich meine: Das könnte doch auch die Lösung für uns sein, womöglich! Eine Fluchtmöglichkeit, das könnte manch einem dort Unten schon Hoffnung geben, aber bei Anderen bin ich wirklich überfragt... Ischiro zum Beispiel, keinen Plan, echt nicht..."

Fast waren sie fertig und Aerys lächelte Dan noch einmal kurz und dankbar zu - das kurze Gespräche hatte ihr sichtlich geholfen:

"Wenns weiter nichts gibt - wir sollten wieder hinunter, meinst du nicht auch?!"

Ein Schwanken, zwischen Du und Sie, eine kleine Unsicherheit, aber gute Stimmung und wahre Hoffnung - war Aerys wirklich zur Anführerin herangewachsen hier im Lager?! Sie würde Dan nach Unten folgen, so er bereit dazu war...

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@ Dan: Ich gehe davon aus, dass ihr Tolkwys Fallengeschichte noch nicht erzählt habt - gilt Übrigens auch für den Rest und natürlich speziell für dich Tolkwy!  :wink:

@ Tolkwy: Ja, so ist das, wenn man mal nicht genau auf seine Schäfchen aufpasst - ihr wart ja auch lange weg, und musstet herbe Verluste hinnehmen...  :cool: Wird schon, nur keine Sorge - ihr spielt gut!  :cookie:

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"Komm, sei still Gelik - wir wissen es: Ist ja gut, setz dich hin und stocher die Glut wieder etwas an. Halas, wir gehen kurz hinauf - erzähl du es ihnen, dann schüren wir das Feuer hoch und braten deine Fische Jask! Wohlan - willkommen als freier Mann. Weiter jetzt, genug der Worte..."

Etwas rauh, aber trotzdem frohgemut verteilte Aerys Mavato kurzerhand die weiteren Aufgaben, erläuterte ihr Vorhaben und ging dann zu Dan hinüber und begann die Leiter zu erklimmen. Nicht ohne aber dem Matrosen vorher ebenfalls ein sanftes, aber süffisantes, Grinsen zuzuwerfen. Sie wusste seine Worte zu schätzen, doch erlaubte sie nicht sich durchschauen zu lassen. Sie nickte ihm zu und kletterte mit ihm nach oben...

"Danke Dan, dass ihr mit mir gekommen seid. Wisst ihr, es ist nicht einfach dort Unten, und es ist gut euch alle wiederzusehen. Kommt mit, dort drüben liegt der Stapel, den ich mit Jask gesammelt habe... Erzählt mir nochmal, wie ging es weiter mit eurer Reise, ihr habt diese Beiden seltsamen Typen getroffen, Kaspian ist weg, und dann?! Ihr seid diesem Pfad gefolgt, konntet ihr dort noch etwas Interessantes finden? Ich meine, es war doch immerhin ein Trampelpfad...

Überraschenderweise begann Aerys sofort zu sprechen, als die Beiden oben am Strand angelangt waren - scheinbar war doch mehr am arbeiten in ihr, als man ihr anmerkte...

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"Alles andere als erfreulich und zuversichtlich, ich verstehe euch - und doch muss ich euch loben! Ich hatte es nicht so erwartet und die vergangenen Tage haben viel in mir bewegt, aber ich hege Hoffnung! Eure Nachforschungen haben bewiesen, dass wir eine Chance haben, oder zumindest den Hauch einer Chance! Und doch müssen wir bei all dem Reden auch Taten sprechen lassen, so wie ihr: Jeden Tag stehe ich hier und schufte mit den Anderen, damit das Lager Bestand hat! Die Wellen schlagen höher in letzter Zeit und die Götter senden uns Regen herab: Doch, kurzum - könnte mir noch jemand helfen die große gefällte Palme oben zusammen zu sammeln und hinunterzubefördern?! Wir benötigen noch Feuerholz für heute Nacht! Ihr sollt es doch gut haben, wenn ihr wieder daheim seid..."

Verschwörerisch zwinkerte sie Dan zu und auf ihrem Gesicht tat sich ein Lächeln auf - ja, sie alle waren in einer denkbar schlechten Situation, doch Aerys Mavato war anscheinend der Ansicht, dass sie es schaffen würden. Für Fragen der Gefährten stand sie jedenfalls derzeit völlig offen, so zumindest der erste Eindruck der jungen und durchaus hübschen Damen. Jetzt, wo sie sich einigermaßen gefangen hatte und ihr aller Schicksal zu akzeptieren schien und vermutlich war auch die Erzählungs des Matrosen, seine geschickt gesponnene Geschichte und seine Erzählerstimme Anteil dafür gewesen - ihr Verhalten schien sich ebenso ein wenig gebessert zu haben, nicht nur ihre Stimmung!

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Abgeschieden vom Rest erwachte hinter einem kleinen Felsen auch Aerys Mavato und machte sich daran wieder den ein oder anderen Lederriemen ihrer schwarzen Rüstung fester zu zuziehen. Sie hatte gerüstet geschlafen - sicher fühlte sie sich hier mitnichten - und deshalb war auch der Erholungsgrad ihrer traumlosen Nacht alles andere als hoch. Noch ziemlich verschlafen, begab sie sich einige Meter nach vorne, gen rauschendes Meer und schöpfte sich mehrere Hände Salzwasseres ins Gesicht: Irgendwie musste sie ja aufwachen und an Körperpflege war hier sicherlich nicht zu denken. Doch das salzige Wasser brannte in den zahlreichen kleinen Kratzern und Schnitten, welche der gestrige Tag bei ihr hinterlassen hatte. Stumm starrte sie noch einige Momente lang hinaus auf die hohe See. Das Wrack der Jenivere lag immer noch gestrandet dort - eingekeilt, doch schien es als hätte das Meer heftig daran gerüttelt diese Nacht. Schlussendlich kehrte sie sich wieder dem Lagerplatz zu und setzte sich etwas abseits auf einen Felsen, den Blick jedoch gen Gruppe, gen nur noch schwach glimmendes Lagerfeuer gerichtet - bis Dan es erneut entzündete

"`N Morgen allerseits..."

Das waren ihre einzigen Worte, ihre Laune schien sich nicht gebessert zu haben, Dans Versuche waren scheinbar gescheitert und irgendwie ungesund bleich sah sie auch aus.

Verdammt, was mache ich hier eigentlich noch...

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Als Dan sich bemühte auch an Aerys ein Stück Brot an Aerys weiterzureichen lehnte diese stumm und kopfschüttelnd ab. Sie wollte jetzt nichts essen, sie vertraute all diesen Menschen noch nicht vollständig, und außerdem hatte sie gerade gedanklich mit ganz anderen Dinge zu tun - Essen, was bedeutete das schon... Inzwischen hatten ihre Hände, die sie um die Knie geschlungen hielt leicht das Zittern begonnen, vor Kälte würde man vermuten. Sie allerdings wusste, dass es an etwas anderem lag, zu lange war es her...

Und jetzt spricht er weiter... Aerys... was mag er sich denken, was mag er von dir halten... warum setzt er sich hier her... und was soll...

Anfangs innerlich abwehrend lauschte sie dann doch seine ergreifenden Erzählung. Der anscheinend sehr gestandene Mann und Matrose kehrte ihr gerade sein Innerstes zu und offenbarte doch sehr persönliche Geschichten. Aerys Mavato hatte vielerlei derer gehört in ihrem bisherigen Leben: Ihr eigenes war schließlich auch kein leichtes gewesen bisher, und doch - mit Furcht dachte sie an die Pergamentrollen in ihrem Rucksack...

Eine vorzügliche Geschichte... in Versen... und doch... das wird nichts mehr... Männersachen, pah.. aber es würde sich gut machen, oder nicht?!... Nun ja... was soll ich ihm darauf jetzt antworten... und vor allem, was erwartet er sich... da steht er jetzt... ja... große Männer und ihr Meer... Großmut... und doch ein Fall, er hatte keine Chance gehabt auf der Jenivere... jetzt sitzen wir alle im gleichen Boot, und die Wellen schlagen immer höher... wann wird sich die See wieder beruhigen... was müssen wir nur tun, um ihre Wogen zu glätten... Mutter zu besänftigen...

Aerys war doch irgendwie betroffen geworden, durch Dans Erzählung über seinen ehemaligen Kapitän und seine Erfahrungen auf hoher See. Sie war sich nicht völlig sicher, was sie Dan sagen sollte, eigentlich war sie sich überhaupt nicht sicher, und doch öffnete sie schließlich zaghaft ihren Mund und tat einige ihrer eigenen Gedanken kund. Nicht ganz so kühl wie zuvor, aber immer noch irgendwie regungslos - doch nicht völlig ohne Emotion:

"Dan, dass was ihr sagt klingt wahr - doch teils, teils... Das Leben auf See ist sicherlich kein leichtes, das wissen wir alle. Haben wir es doch heute erst am eigenen Leibe erfahren. Ich kenne eure Geschichte nicht, und ihr nicht die meine, doch ich fürchte auch dafür ist es noch ein wenig zu früh... Dennoch schätze ich eure Worte..."

Und dieser letzte Lichtblick, den sie Dan mitgab konnte in ihm doch einen kleinen Funken Erfolg losreißen und erwecken. Noch war es vielleicht zu früh das Eis gänzlich zu brechen, doch es bildeten sich bereits Risse... Aerys derweil war schüchtern wieder verstummt und kramte, da Dan sich wieder etwas entfernt hatte in ihrem Rucksack - irgendwo hatte sich doch eine Decke gehabt...

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Aerys nahm mit verbittertem Seitenblick wahr, dass die Expedition zurückgekehrt war, doch sie ruckte keinen Moment nur. Nicht auf und nicht hinüber - sie blieb einfach sitzen wo sie war. Sollten doch die Anderen schauen, was ihr schreckliches Schicksal noch so für sie bereit halten mochte: Aerys hatte der heftige Regen jedenfalls keineswegs zu fröhlichen Wasserspielen umgestimmt, ihre Laune hatte sich nicht gebessert und war mürrisch wie zuvor.

Jetzt auch noch dieser Dan... gerade noch bei den Anderen, kommt herüber, setzt sich... na sowas... der traut sich was... und doch, warum, liegt ihm etwas... ach - auch nur ein Mann, und die wollen ja bekanntlich, was sollte ich da schon... nein... wobei der Gnom da vorne... scheint eine Vorliebe für guten Wein... ach Aerys, was denkst du nur... bleib hier... aber etwas Essen... und...

Während sich Dan zu ihr begab und schließlich neben sie setzte, es ihr gleichtat und aufs Meer hinausstarrte, da gingen ihr zahlreiche wirre Gedanken durch den Kopf: Sie war sich selbst uneins, und das konnte kein gutes Zeichen sein. Als der Matrose dann seine bildhafte Weisheit über die raue See verkündete wand Aerys ihm ihr Antlitz zu und blickte ihn kurz und durchdringend an, dann starrte sie wieder aufs Meer hinaus und antwortete kühl:

"Harte und grausame Mütter sind die besten Sittenhüter, und doch haben sie alle nur durch ihre kaltherzigen Männer so gelitten... Anders?! Da muss man schon anderswo ansetzen..."

Auch ihre Worte erschienen seltsam offen und doch wählerisch gehalten - sollte es Dan etwa doch gelingen sie ein wenig aus der Reserve zu locken?! Oder würde ihre Haltung sofort wieder ins Gegenteil umschwingen...

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Da hinunter? Na Bravo, was die sich wohl, ja man sieht etwas... Na mal sehen, ob die großen Worte, dieses großen Mannes Großes enthalten - pah!... Jetzt kommen dich schon, na nicht, dass die mir noch helfen wollen!... Wobei ganz ungefährlich sieht das hier nicht aus... Nein, jetzt keine Schwäche zeigen Aerys... hinab mit dir!...

Aerys zögerte kurz als sie zur Klippe vorstolziert war, warf einen aufmerksamen Blick nach unten und bereitete sich vor, zurrte ihren Rucksack fest und umgriff mit leicht zitternden Fingern das Seil - ihr Weg nach unten musste und würde nun beginnen: Wollte sie sich doch keine Schwäche eingestehen, und schon gar nicht vor Tolkwy und Jask!

Die werden schon sehen, pah!...

Unten angekommen schaut sie sich kurz um, nahm wahr, dass es hier Unten wirklich nicht so übel war, wie gedacht. Doch die anderen Gefährten würdigte sie keines Blickes und Wortes. Sie zog sich stattdessen in die hinterste Ecke der Ausbuchtung zurück und setzte sich erneut grübelnd zu Boden.

Was die da wohl bereden... und wie es jetzt weitergehen soll... fertig werde ich so damit nie... das ist sowieso klar... ach was soll das Alles Aerys... später ersäufst du deine Sorgen wieder und gut ists... So wirds sein, so muss es sein, wäre doch gelacht, pah!

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Bis Morgen allerseits ;)

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Als plötzlich wieder zwei schon bekannte Gesichter über dem Rand der Klippe auftauchten - Kwazeel hatte Aerys Mavato zuvor scheinbar gar nicht bemerkt in ihrem Tran - strahlte ihr verbittertes Herz innerlich doch ein wenig auf. Nur ein kurzer beschämter Blick zu den beiden Männern, die auf sie zukamen und gleichsam die selben alten Gedanken - so leicht würde man sie nicht einlullen können, dachte sie sich.

Was die Beiden wohl wollen... pah - dieser Übeltäter von gefangenem Garundi und dann noch dieser... dieser Wohltäter... den habe ich doch schon am Schiff, oder nicht?... Ich kann mich gar nicht erinnern... hm, muss wohl ein Schluck zuviel gewesen sein, haha... Die sollen nur kommen!... Denen werd ich...

Doch als Tolkwy Rotus und Jask Derindi angekommen waren und der Inquisitor sich dermaßen freundlich und schon irgendwie zuvorkommend ihr gegenüber geäußert hatte brach abermals das Eis ein wenig auf - kurz spendierte sie den Beiden einen halbwegs freundlichen Blick:

"Verdammt heiß, ja! Danke - gib..."

Mehr war aus der verbissenen jungen Frau nicht herauszuholen. Sie streckte die hand aus und nahm das Wasser und die Ration entgegen - nippte kurz am Schlauch, gab ihn Tolkwy zurück und verspeiste dann ein wenig der Ration, bevor sie auch diese angebrochen zurückgab.

Und was sie jetzt wohl von mir wollen, hm... natürlich... erst freundlich und dann... immer das Gleiche mit denen...

"Und jetzt, was wollt ihr jetzt von mir, hm?! Hinunter in euer dem Untergang geweihtes Lager? Gerne doch, den Tod gewiss und keine Aussicht auf Besserung... Ach was solls: Mehr bleibt einem hier ja eh nicht. Falls ihr mich mit nach Unten holen wollt. Ich würde erstmal mitkommen."

Aber auch nur erstmal... und nur, weil ihr mich geholt habt... ein Versuch... einen Einzigen gebe ich euch... Pah!

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Aerys Mavato war auch die restliche Zeit des Wartens über stumm geblieben. In Ruhe und Muße hatte sie ihre Pergamente glatt gefalten und getrocknet und schließlich wieder verstaut - in Sicherheit gebracht. Ihr waren diese Papiere sehr wichtig, dies konnten sicherlich auch einige der anderen Mitgestrandeten oben bestaunen und es berichten: so einen Eifer legte sie an den Tag! Mitten in der prallen Sonne, fast gänzlich ungeschützt und doch schien es ihr nichts auszumachen. Ein wenig verrückt schien sie, doch wahre Anzeichen eines Sonnenstichs waren auch nicht zu erkennen. Ihrer Vernunft nach hatte sie sogar irgendwann ihren persönlichen Schatz gänzlich in ihrem Rucksack verstaut und sich ebenso an den Rand des Dschungels zurückgezogen. Dort saß sie stumm und blickte grübelnd aufs Meer hinaus...

Diese ganze Sache hier gefällt mir nicht... oh, ah! Jetzt rufen sie nach uns... hinunter, pah! Die spinnen ja, das ist lebensmüde - sollen sie sich nur umbringen, ich werde mich jedenfalls aufmachen, früher oder später... Ganz schön heiß, vielleicht später... ein wenig im Schatten Aerys, ein wenig ausruhen: Das auch alle Männer immer denken müssen sie könnten uns herumkommandieren - pah! Fürwahr, du bist die eigene Dame deines Hauses... Das wäre doch gelacht, wenn man hier nicht irgendwo etwas oder irgendwenn... Wie dem auch sei, wir werden sehen...

Als Kwazeel nach den Gefährten rief, ihnen Bescheid gab, dass sie einen sicheren Lagerplatz gefunden hatten und die Expedition zur Unglücksstelle vorüber war reagierte Aerys nicht wirklich - zögerlich drehte sie den Kopf. Blickte aber ebenso schnell wieder weg. Sie rührte sich nicht und blieb schweigend und denkend sitzen: Sie würde dort nicht hinunter gehen, nicht so - lieber auf eigenen Füßen stehen und wenn die Zeit gekommen war auch...

Gehen und etwas finden... ich muss hier irgendwie weg! Die dort unten helfen mir doch sowieso nicht... Pah auf diese Halbstarken - da kann ich auch getrost verzichten... ich muss außerdem noch... Irgendwie muss ich sie fertig stellen und die Nachwelt... ach Aerys... in was du da nur hineingeraten bist und wie das wohl ausgehen soll...

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Aerys Post steht damit...

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