14
« am: 26.01.2005, 19:38:35 »
Glim hat im Wald einen dünnen Stock gesucht, den er jetzt mit einem Messer zu einem Spieß schnitzt.
Mit gierigem Blick sieht er den Hirsch an, der mittlerweile ausgeweidet und -geblutet worden ist.
"Den sollten wir so schnell wie´s geht aufessen. In vier, fünf Tagen fängt er an, nicht mehr besonders gut zu schmecken. Noch ist er frisch und zart und er hat auch noch nicht den unangenehmen Hirschgeschmack, weil es noch nicht Brunftzeit ist, aber wenn wir zu lange warten, wird er so madenzerfressen und faul sein wie jedes andere Stück altes Fleisch.
Und ich werde mich sowieso weigern, dass Pökelfleisch auch nur anzusehen, solange wir hier jagen können."
Mit diesen Worten klettert er flink auf den Karren, trennt die Haut bis zu einem Hinterschenkel hin mehr oder weniger sorgfältig ab und schneidet sich dort ein großes, rotes Stück heraus.
"Ach ja, dürfen wir hier eigentlich jagen? Normalerweise liegt das Jagdrecht doch bei irgendwelchen Adligen? Ein Grund mehr, den Hirsch schnell zu verputzen."
Kurze Zeit später sitzt er am Feuer und sieht dem Fleisch dabei zu, wie es in dünnen Streifen am Spieß grillt, den Glim neben sich umständlich in den Boden gerammt hat.
Ein angenehmer Duft steigt auf.
"Wenn es euch nicht besonderen Spaß macht, müsst ihr mich nicht zur Wache einteilen. Ich schlafe gerne durch. Ich würde gerne ebenfalls die erste Wache übernehmen. Dann habe ich genug Zeit, mich über die Essensvorräte herzumachen und ihr müsst mich nicht mitten in der Nacht wecken."
Er blickt in die Flammen.
"Kann jemand Brot backen? Tut mir ja leid, aber ich kann es nur klauen."