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« am: 04.12.2013, 08:10:32 »
Leise fluchend rannte Valash durch den Wald. Die Einladung zur Hochzeit hatte ihn nur über Umwege erreicht und trotz dessen er sofort aufgebrochen war, zweifelte er immer wieder daran seinen Bestimmungsort noch rechtzeitig zu erreichen. Als er den kleinen Hügel hinaufgerannt war und dessen Spitze erreichte, hielt er kurz inne und dachte über die Ehre nach die ihm zu Teil wurde. Er kannte Elyin zwar, aber ausserhalb eines Schlachtfeldes gab es bisher keine Berührungspunkte zwischen den beiden Männern, umso erstaunter war er über die Einladung. Zuerst war er geneigt gewesen diese zu ignorieren, doch auch wenn seine Abwesenheit sicherlich niemandem aufgefallen wäre, so wusste er, dass dies eine dieser Sachen war denen man folgen musste. Außerdem war es eine Frage der Ehre, jemandem der einem das Leben gerettet hatte, schlägt man eine Bitte nicht aus. Und für Valash war die Einladung nichts anderes als die Bitte um seine Anwesenheit. Was er noch weniger verstand. Wie alle Waldläufer der Armee, konnte man ihn nicht gerade als gesellig oder den Urquell guter Laune bezeichnen. Wenn er unter seinen Brüdern war, sie Jagden, feierten und ihr Möglichstes gaben, die Goblins aus den Wäldern fern zu halten, fühlte er sich am wohlsten. Doch eine Hochzeit, ein schiefes grinsen entstand auf seinem Gesicht: "Wahrscheinlich wird es vor gepuderten und parfümierten Damen und Herren nur so wimmeln", was ihn dazu veranlasste einen Blick auf seine praktische dunkle Kleidung zu werfen, woraufhin er sich ein prustendes lachen nicht verkneifen konnte. Sein Blick streifte durch den Wald und zum Himmel hinauf, was seine Laune schnell wieder nach unten zog. Wenn es so sein sollte, würde er sein Ziel am frühen Nachmittag erreichen.
Also rannte er den Hügel hinab und weiter zwischen den Bäumen hindurch seinem Ziel entgegen, welches er wie vorausgesagt am frühen Nachmittag erreichte. Seine Schritte führten ihn zuerst zum Fluss hinüber, wo er sich auf ein knie herabließ und mit beiden Händen Wasser aus dem Fluss schöpfte um sich den Staub des Waldes aus dem Gesicht zu waschen. Er würde sich zwar weder pudern noch parfümieren, doch strotzen vor Staub wollte er auch nicht. Als er sich wieder erhob, richtete er dabei wie immer den Sitz des großen Langbogens, der in schwerem Öltuch eingewickelt auf seinem Rücken befestigt war. Dabei viel sein Blick zu den Häusern und auch zu den summenden Bienen herüber. Kurz spielte er mit dem Gedanken zu den beiden Personen zu treten die dort scheinbar mitten in dem Schwarm standen, entschied sich dann aber dagegen und begab sich in Richtung der Festlichkeiten. Es galt einem Bruder die Aufwartung zu machen und egal ob Krieg oder Hochzeit. Einen Bruder ließ man nicht warten.