8
« am: 18.07.2014, 06:35:51 »
Die Berührung lässt Tchaika wie von einer Wespe gestochen herumfahren und zurückzucken; instinktiv bringt sie die Kettenklinge zwischen sich und wem auch immer, der sie angefasst hat. "Finger weg!," schnappt sie und merkt erst ein paar Sekunden später, dass es kein schmieriger Typ ist, sondern bloß die Navigatorin, die ihr etwas mitteilen will.
Der Ausdruck rachsüchtigen Zorns weicht aus den Augen der Ex-Piratin und macht Verwirrung Platz. Eigentlich würde sie jeden ohne Nachdenken aufschlitzen, der sie anpackt, aber in diesem Fall will sie es nicht. Für einen Augenblick wirkt die blutrünstige Reaverin, die es sonst ohne mit der Wimper zu zucken mit einer Übermacht aus Feinden oder Amasecflaschen aufnimmt, irgendwie hilflos.
Die Magistra Militaris starrt zunächst irritiert in die schwarzen, pupillenlosen Augen ihres Gegenübers, ehe ihr Blick auf Katarinas hochgehaltene Hand fällt und ihr Gehirn die Botschaft endlich empfängt und verarbeitet. "Geh aus der Schussbahn, ja?," warnt sie die Navigatorin. Entgegen deren Annahme ist ihr wohl nicht danach, sich über diese lustig zu machen. Mit einer Daumenbewegung deaktiviert die Waffenmeisterin das Kettenschwert, hängt es an den Gürtel und zieht ihre treue Enterschrotflinte, um sich der Tür zuzuwenden.
Plötzlich ertönt eine Stimme aus dem Inneren der Befestigungsanlage. Tchaikas Muskeln spannen sich kampfbereit an, doch der unbekannte Sprecher faselt etwas von Haus Holt, friedlichen Anliegen und Kooperation. Diplomatische Verhandlungen sind jedoch etwas, wo die Reaverin auf Durchzug schaltet.
Mit einem erneuten schweren Stiefeltritt - aller guten Dinge sind drei - lässt die ehemalige Piratin die aufgebrochene Bunkertür geräuschvoll aufkrachen und tritt hinein, ehe der Staub sich gelegt hat.
"Das ist Haus Holt!"