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Pathfinder Chronicles - Kadaverkrone / [IG] Part 1: Der letzte Wille
« am: 05.06.2014, 13:31:48 »Der Gedanke war in Samuel lange gereift, nun entschied er sich, als er den Neuankömmling sah, diesen in die Tat umzusetzen.
Nein – er hatte hier nichts verloren. Er hatte nichts als Ärger gehabt, seit er angekommen war und der erhoffte Geldsegen war ebenfalls ausgeblieben.
Der Professor hatte ich vielleicht nur erwähnt, um seine Tochter in sicheren Händen zu wissen. Doch so wie es aussah, waren hier genug Hände die helfen konnten. Seine wurden hier nicht gebraucht.
Er beobachtete die Szene des Neuankömmlings und die ersten Reaktionen. Niemand schien weiter auf ihn zu achten, es schien der passende Moment zu sein.
Er entfernte sich unauffällig von den anderen und schlich zu seinem wenigen Hab und Gut, welches er noch sein Eigen nannte. Er hatte wirklich genug Leistung erbracht. Er verstaute sein weniges Gepäck an sich, damit seine Abreise nicht auffiel.
Er beneidete die Cranes, dass diese das Dunkel der Nacht genutzt hatten um die Flucht zu ergreifen. Seine Entscheidung fiel darauf eine der Hintertüren zu nutzen.
Als er das Holz der Tür leise ins Schloss fielen ließ, fühlte es sich wie ein Befreiungsschlag an. Es war als könne er wieder atmen. Ein letztes Mal drehte er sich um und blickte das Haus an, in dem der Professor einst gelebt hatte. Er hob grüßend zum Abschied eine Hand.
Dann kehrte er sich um und ging immer geradeaus, bis er am Rand von Ravengo angekommen war. Auf einer Wiese standen einige Pferde und grasten das wenige, spröde Gras. Er lockte eines der Tiere zum Zaun öffnete das Gatter, damit das Reittier seinen Weg nach Draußen nahm.
Willig folgte das Pferd dem Büschel Löwenzahn, dass immer einen Zentimeter weiter entfernt war, als dessen Zähne zuschnappen konnten. Als es endlich den saftigen Büschel zwischen seinen Lippen spürte, gesellte sich Gewicht auf seinen Rücken und wie es sich für ein Pferd gehört, wartet es [wenn auch ungewohnt, da kein Sattel auf ihm lag und auch die Trense fehlte (hätte der Löwenzahn nicht so sonderlich gut geschmeckt, hätte sich unser Pferd sicher noch weit aus mehr gewundert!)] auf einen Befehl. Schon spürte es den sanften Druck in seinen Flanken und tat was ein Pferd macht – es trabte los.
So hatte Samuel zwar kein Erbe erhalten, aber dennoch sein Leben – das Pferd betrachtete er als Sonderbeigabe und Wiedergutmachung für sein verletztes Bein. Immerhin bestand die Chance, dass er dem Besitzer des Tieres das Leben gerettet hatte.
So ritt er von dannen, ohne sich noch einmal umzukehren.