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Nachrichten - Mose

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Mose hat sehr schlecht geschlafen. Er war ständig aufgewacht, als er sich im Schlaf versehentlich auf die verletzte Seite gedreht hatte. Er hatte sich schließlich doch überwunden, den Spitalier zu fragen. Die Wunde hatte dieser zwar vernäht, doch einen Verband nicht geben wollen, ohne Bezahlung. Mose hatte ablehnen müssen. Auch den Schrottern hatte er kein Geld geben können und musste dafür eines der erbeuteten messer anbieten. Was für ein dreckiges Land! Überall Halsabschneider!, fluchte er innerlich.

Am Morgen waren sie dann durch den Schnee gestapft und Moses Laune hatte sich kaum gebessert. Eher noch verschlechtert. Er hatte zu Kemwer aufschließen wollen und ihn weiter über Horus und den anderen gott ausfragen wollen. Doch dieser war nicht besonders gesprächig gewesen.

Schließlich kamen sie in Tal an. Am Tor wieder ein Problem mit dem Geld. Möglichst unauffällig schob er sich zu der Hellvetikerin vor und flüsterte ihr zu: "Altena. Wir sind in Tal und ich müsste weiter, denn ich habe kein Geld. Komm für das Weggeld auf und für meine Verpflegung. Dann helfe ich Dir, die Angelegenheit in Tal zu untersuchen. Eine Hand wäscht die andere, okay?"

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Mose nickte. Sein Zweifel konnte Kemwer nicht verborgen geblieben sein. Doch dieser war so ehrenvoll gewesen, nicht weiter nachzufragen. Mose gestand sich ein, gegenüber dem Africaner vorschnell geurteilt zu haben. Er war ein guter Mann. "Wer ist Anubis? Und wer ist Horus?", wollte Mose dann wissen. Er musste mehr über Kemwer erfahren.

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Mose ergriff die Hand und drückte sie kräftig. Dabe murmelte er den Namen 'Sem'. Er nickte dem Schwarzen zu und setzte sich. Damitwar der Packt besiegelt. Was Khemwer nun aber wissen wollte, traf Mose unvorbereitet. Nicht, dass die Frage illegitim gewesen war. Sie war tatsächlich sogar ganz gewöhnlich. Es war nur, dass Mose nichts darauf antworten konnte. Er war von einem Traum damit beauftragt worden, eine unmögliche Mission anzutreten, deren erstes Ziel darin bestand, mit dem Stamm Manasse über was-genau? zu sprechen. Bestärkt worden war er von der Frau des Häuplings, die ihren Gatten aus dem Weg räumen lassen wollte. Das war ungefähr das, was Mose hätte antworten müssen. Dagegen nahm sich Khemwers Mission geradezu alltäglich aus.

Geradezu dankbar war Mose über dem Einwurf des Romani, auch wenn dieser von einem schmollenden Wusch nach Aufmerksamkeit zeugte, wie Mose befand.

Das gab Mose die Gelegenheit, seine Gedanken zu sortieren. "Ich will die Anerkennung des Stamms erkämpfen. Und dann den Häupling meines eigenen Stammes herausfordern. Wir brauchen Führung in dieser verworrenen Zeit...", sagte Mose schließlich, etwas leise.

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"Was Du sagst ist absurd. Aber ich bewundere Deinen Tatendrang und Deine Entschlossenheit, schwarzer Mann.", gab Mose zurück. Tatsächlich waren seine Worte reinster Wein. Der schwarze Mann war auf einer ähnlichen Mission wie er, seine Ziele ebenso undeutlich wie sie auch absurd waren und schließlich war er ganz allein, wie Mose es auch war. Aber der schwarze Mann zeigte einen unbeirrbare Eifer, der Mose abhanden gekommen war. Es ließ sich nicht leugnen, der schwarze Mann schlug Mose in seinen Bann. Und ehe er es noch einmal überdacht hatte, sagte er: "Ich will mit Dir reisen, auch und gerade weil es absurd ist. Du sprichst eine Sprache, die ich verstehe. Darum biete ich Dir meine Freundschaft und Gemeinschaft. Gib mir Deine Hand darauf und nenne den Namen Deines Vaters." Mose stand auf und streckte seine Pranke über den Tisch.

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Mose starrte den Africaner für einige Momente an. Dann fing er laut an zu lachen. "Einen nach dem anderen hat er gesagt, man stelle sich das vor." Während er so lachte, wurde Mose allerdings dessen gewahr, dass der Africaner ernst blieb. So kam auch Mose wieder zu Ruhe. Mit der einen Hand wischte er sich übers Auge. "Oh Mann, Du meinst das ernst, nicht wahr? Das ist kein Gerede. Warum solltest Du sonst in dieses gottverlassene Land kommen. Das respektiere ich. Wirklich. Weißt Du was? Wenn ich mit dem Stamm Manasse gesprochen habe, dann schließ ich mich Dir an. Alle sind vielleicht doch ein paar zu viele für Dich. Meinst Du nicht auch? Was sagst Du?"

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Mose drehte sich zu dem schlanken Romani um und blieb stehen. Für einen Moment schien es, als würde er sich bedrohlich vor ihm aufbauen wollen. Doch noch ehe er etwas sagen oder tun konnte, fiel bereits der bleiche Aeb und Altena ein. So atmete Mose einfach nur aus, was wie ein Seufzen klang. "Ich habe auch Dich beschützt. Der Leperos war im Begriff, Dir ein schönes Grinsen zu schneiden, wenn Du Dich erinnerst. Also preise nicht das Handeln der Hellvetikerin und mache es mir zum Vorwurf. Und noch dazu, sage ich nicht, dass ich der einzige Sehende unter uns bin. Es scheint mir eher so, dass wir alle blind sind. Wenn es einen Weg gäbe, ich würde ihn gerne wissen. Das ist alles." Damit drehte er sich wieder um und ging weiter. Sein Ärger verwandelte sich in Anspannung und dann in Müdigkeit. Was hatte er sich dabei gedacht, so weit in den Norden zu gehen?

***

"Danke", war das Einzige, das Mose in den nächsten Stunden sagen würde. Es war, als sie aus der Kälte in die warme Werkstatt eingelassen wurden und er Gelegenheit bekam, sich zu wärmen und seine mittlerweile durchnässten Sachen zu trocknen.

Mose war auch der letzte, der sich zu den anderen an den Tisch setzte. Die Situation von vorhin hatte ihn irgendwie in seinem Stolz getroffen, schließlich aber obsiegte der Hunger. Er griff mit seinen großen Händen nach der Schüssel des Bleichlings und probierte prüfend einen Löffel. Als er es für nicht zu scharf befunden hatte, ass er in großer Geschwindigkeit weiter. "Du hast meine Frage nicht beantwortet.", stellte Mose fest. "Jedenfalls habe ich nicht verstanden, was Du sagen wolltest. Was meinst Du damit, Du wolltest in den Norden gehen, um die Absonderlichen auszulöschen? Wie schaffst Du das?", fragte er neugierig den Africaner.

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Mose nickte nur auf die Frage Mehlers. Er würde mit den anderen reisen, denn das Land war ihm unbekannt. Die Toten und Verschollenen zeigten es offensichtlich, dass es hier selbst schon in einer Gruppe zu reisen zu gefährlich war. Um wie viel mehr wäre es gefährlich, wäre er alleine?

Doch die Sache ließ ihn nicht los und schließlich schloss er zu Altena auf und fragte sie direkt: "Man erzählt sich von der Stärke der Hellvetiker, welche auf blinden Gehorsam und technische Überlegenheit beruht. Doch die Bergfeste ist nicht weit. Ich frage mich, wie die Leperoi bis hierher vordringen konnten. Überwacht Ihr das Land nicht?" Die letzte Frage ließ er unausgesprochen: oder werden die Hellvetiker allgemeinhin überschätzt? Moses Ton ließ erkennen, dass dies weder als Vorwurf noch als Spott gemeint war.

"Es werden immer mehr Versporte. Das Auftauchen der Male spricht von einem Anwachsen der Bedrohung. Auf meiner Reise habe ich immer wieder diesselben Gespräche gehört. Die Menschen wissen von der Gefahr - oder spüren sie instinktiv. Angst macht sich breit."

"Und wenn Ihr es wissen möchtet, ich bin auf dem Weg nach Norden. Ich will mit dem Stamm Manasse verhandeln und ein Bündnis schließen. Wir sind vom selben Blut und haben denselben Gott. Oder wir hatten denselben Gott, bevor er sich von uns abwandte. Jedenfalls will ich nach Pollen, so wie der Africaner dort." Mose drehte sich um und schrie dem Africaner zu: "Du da, Africaner, warum willst Du nach Pollen? Was ist Dein Begehr dort?"

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Der Sippling hatte der 'Entsorgung' der Leichen, den nichts anderes war es schließlich, schweigend aber ungeduldig beigewohnt. Als der Spitalier jedoch die Gelegenheit nutzte, um seine Lehre zu unterbreiten, konnte Mose nicht weiter still bleiben. "Das ist alles, was Du zu sagen hast? Man erzählt sich eine Menge von den Spitaliern, insbesondere von der großen Abschottung, aber nun höre ich es mit eigenen Ohren. Euer Kampf gegen die Seuche ist zu würdigen. Aber ich kann trotzdem kein Verständnis für Eure Sicht aufbringen. Im Ernst, schert ihr euch eigentlich auch nur um einen Menschen, den ihr rettet? Seht Ihr noch in Gesichter oder nur im potentielle Krankheitsherde? Letzten Endes, seid ihr tatsächlich so abgebrüht, dass ihr alles mit technsicher Genauigkeit ausmerzt, was infiziert wäre, im Zweifelsfall sogar Euch selbst? Erklär es mir, denn ich begreife das nicht."

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Der schmale Roma hatte ihn einfach stehen lassen. Mose würde sich das für später merken. Nun aber ging es erst einmal darum, den Trupp schnell wieder in Bewegung zu setzen. Mose hielt es nicht nötig, die Leichen zu verbrennen, aber er wusste, dass die anderen vorher nicht weiterziehen würden.

Er nickte dem Africaner zu. "Gut, lass uns schnell gehen.", sagte er. Innerlich mahnte er sich allerdings, wachsam zu bleiben. Man konnte die Motive der Schwarzen nicht lesen. Womöglich würde er ihn in einen Hinterhalt locken und später behaupten, ein Leperos hätte ihn getötet.

Mose setzte sich in Richtung der Bäume in Bewegung[1].
 1. Er würde ggf. auch einen Baum mit der Axt fällen.

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Mose verschränkte die Arme vor der Brust. Was der Kerl mit dem seltsamen Dialekt da von sich gab klang verzweifelt. "Du hälst an irgendeiner Lehre fest. Ich glaube nur, was ich sehe. Und wenn ich die Plage sehe, dann kann ich nicht glauben, dass der HERR noch an seinen Kindern festhält. Wahrscheinlich hasst er uns, vielleicht sind wir ihm sogar völlig gleichgültig geworden. Sieh Dich doch um. Die Welt ist ein Trümmerhaufen. Überall sind Diebe, Heuchler, Apokalyptiker. Und die Leproi werden zahlreich. Nicht einmal die Hellvetiker werden der Plage widerstehen können. Schau Dir die arme Sau dort drüben doch noch einmal an. Aber weißt Du was, glaub an was Du willst, an alles, was Dir Hoffnung gibt."

Dann drehte sich Mose um und suchte das Langmesser des jungen Lutz. Auch die Langaxt des anderen Kerls, Mose wusste seinen Namen nicht, nahm er an sich. Seine Keule warf er dabei achtlos zur Seite. Jede andere Waffe war besser als diese. "Das machen wir alle so.", murmelte er halblaut in Richtung Cesare.

"Komm, lass uns Brennholz sammeln. Ich will weiter."

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Mose wollte gerade etwas auf die Antwort des Africaners erwidern, da erhob sich der schlanke Mann vom Gebet und mischte sich. Mose hatte dessen Gebet erkannt, zumindest in der borkhischen Rezitation. Mose war einigermaßen überrascht, so dass er sich des Africaners schnell entledigen wollte. "Ich habe sie bis eben nicht gemerkt.", bemerkte er abweisend und pegte die Hand auf seine Flanke.

Dann wandte er sich dem Roma zu und musterte diesen augenfällig. Dann sagte er: "Du betest den 130. Psalm, doch der Text ist verändert. Nicht die Welt wartet auf ihren Erlöser, sondern die Stämme Israels. Du bist wohl einer der Täufer, richtig? Lass Dir gesagt sein, dass Du umsonst wartest. Aber was solls?" Mose stimme wurde nun bitter. Er holte aus und trat mit dem Stiefel kräftig in die Seite des Leperos vor ihnen. "Wir alle warten umsonst. Der HERR liebt seine Kreatur nicht mehr. Er sendet die Plage, um uns alle zu vernichten. Weißt Du, warum er es nicht sollte?"

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Mose blickte sich nach weiteren Feinden um[1]. Doch weder auf dem freien Feld noch im nahen Dickicht waren weitere von den verfluchten Wesen zu erkennen. Daher gab Mose dem toten Leperos noch einen schweren Tritt und wandte sich dann dem Africaner zu. "Ich habe nie einen Deiner Art mit eigenen Augen gesehen. Schon Jahre ist es her, dass Eure Entdecker und Eroberer von den Clans und Stämmen aus dem heiligen Land zurück ins Meer gedrängt worden sind. Ihr habt einen starken Willen und nehmt Euch, wie Ihr braucht. Aber auch wir sind stark und der HERR ist auf unserer Seite. Noch habe ich keinen Streit mit Dir. Also komme mir nicht in die Quere. Und vor allem, Deiner Hifle im Kampf bedarf ich nicht."
 1. Wahrnehmung ohne Erfolg

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Mose schnaubte und funkelte den Africaner wütend an. "Was fällt Dir ein?", sagte er mit seinem harten, balkhanischen Akzent.

Schnell sah sich Mose nach einem weiteren Feind um. Der schwarze Krieger hatte ihn um seine Ehre gebracht, war vorgesprungen, als dieser schon verwundet gewesen war. Es stimmt also doch, was man sich erzählt. Sie sind feige und hinterlistig. Greifen in Rudeln oder aus dem Hinterhalt an...

Der schlaksige junge Mann von vorhin kämpfte ganz in der Nähe mit einem Leperos. Mit einer kleinen Klinge versuchte er, ihn zu erstechen und geriet allzusehr in die Defensive. "Du mischt Dich nicht ein.", wies Mose den Africaner an. Dann sprintete er am Leperos vorbei und hieb ihm krachend die Keule über.

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Erste Aktion: Bewegung zu L3 und Angriff. 3Treffer, 1Trigger, 8 Schaden
Als zweite Aktion: Bewegung auf J15

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Zwei Hinweise:
1) Ich hatte eine aktive Verteidigung gegen den nächsten Nahkampfangriff angesagt. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich meine nächste Standardaktion vorziehen, um zu verteidigen. Ich tu das mal: 8d68d6 = (6, 1, 1, 2, 4, 2, 3, 2) Gesamt: 21
2) Der Schaden meines Angriffs beträgt mit Keule 2 +  (Kör + Kraft) / 2 + Trigger. Also 2 + (5 + 5) / 2 + 3 = 10

Hoffe, das ist beides so richtig? Bin selbst verwirrt  :wink:

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