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Themen - Chúsei

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Kagematsu: Was zurück bleibt / [Szene 4] Reinigendes Wasser
« am: 06.08.2017, 12:12:55 »
Die Begegnung mit dem fremden Samurai hat etwas in Chúsei aufgewühlt und dennoch muss sie vorerst in sich begraben, denn sie hat immer noch genügend Pflichten zu erledigen. Auch die Sorgen wurden nicht weniger und ihre Gedanken kreisten immer noch darum, was wohl passieren würde, wenn die Banditen wirklich ihr kleines Dorf angreifen. Sie will am liebsten gar nicht daran denken und versucht lieber durch ihre Pflichten Fokus zu gewinnen. Chúsei muss für ihre Tochter da sein und ihr so viel Normalität wie möglich geben. Deshalb haben ihre Schritte sie am Nachmittag zum örtlichen Bach geführt. Die Wäsche ist längst überfällig und sie braucht frisches Wasser dafür. Sie trug in beiden Händen jeweils einen Holzeimer, während ihre Tochter Hanako einen kleineren mit beiden Händen trägt und sich alle Mühe gibt diesen nicht auf dem Boden schleifen zu lassen. Schon auf dem Hinweg fragt Hanako mehrmals, ob sie wirklich mit muss. Aber Chúsei bliebt eisern, auch wenn der wahre Grund ist, dass sie gerne so viel Zeit mit ihrer Tochter wie möglich verbringen will. Wer weiß schon was der morgige Tag bringen wird. Als sie am Bach angekommen sind, stellt sie den Eimer vorsichtig herein und lässt das Wasser sacht hineinfließen. Hanako hingegen lässt sich auf den kargen Stein daneben fallen und beobachtet mit großen Augen die Natur um sich. Ein einzelner weißer Schmetterling erweckt ihr Interesse und sie verfolgt diesen mit den Augen. Sie will gerade aufspringen und ihm folgen, als sie in der Ferne den fremden Samurai entdeckt. Sofort zupft sich an dem Gewand ihrer Mutter und sagt mit zitternder Stimme.
„Mutti, der gruselige Mann von heute Vormittag.“
Chúsei schaut in die Richtung ihrer Tochter und sieht ihn tatsächlich. Sie biss sich auf die Lippe und flüstert Hanako zu.
„Bleib einfach ruhig mein Schatz. Alles ist gut. Wir holen nur das Wasser und sind dann wieder auf dem Weg nach Hause.“
Sie weiß selbst nicht warum er überhaupt noch hier ist, aber sie würde ihm vorerst mit keinerlei Aufmerksamkeit bedenken.

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