11
« am: 12.02.2008, 07:22:22 »
Bei den Neun, ist das kalt heute!
Fast wäre die vielbeschäftigte Magieschmiedin in ihren Arbeitskleidern zur Medani-Enklave aufgebrochen, aber schon nach einem Schritt vor die Tür des "Hinkenden Blindfisches", des Gasthauses ihrer Eltern, hat sie kehrt gemacht und fellbesetzte Wintergewänder angezogen. Nächstes Mal erfinde ich einen tragbaren Handwärmer... Warum ist mir das nicht schon letzten Winter eingefallen?
Die Halblingsdame war froh, der bitteren Kälte entronnen zu sein, als sie am Zielort angekommen war, und hat auf dem Weg zum Empfangsraum nicht nur ihre zukünftigen Ermittlerkollegen, sondern auch die Wachen höflich, dem guten Ton gemäß, begrüßt. Es hat sie etwas überrascht, dass Tomas und Selina, ihre Belannten, ja gewissermaßen Freunde, ebenfalls eingeladen worden waren. Aber es ist doch schön, bekannte Gesichter bei sich zu haben, hat sie dazu nur beschlossen.
Bevor die adlige Tüftlerin jedoch einen Plausch anfangen kann, werden die Eingeladenen bei Baron Trelib d'Medani selbst eingeführt. Shalley vollführt einen makellosen Knicks, bevor sie die pelzgesäumte Jacke abstreift und Platz nimmt. Ihr ist deutlich anzusehen, dass sie sich in hohen Kreisen zu benehmen weiß, wie es von einer Dame ihres Standes und ihres Hauses erwartet wird.
Die Worte des Medani-Oberhauptes nimmt sich die Alchemistin zunächst zum Denkanstoß. Von den Versammelten wird also verlangt, dass sie durch subtile und geheime Nachforschungen den neulich in den Zeitungen porträtierten... nicht gerade appetitlichen Ereignissen auf den Grund kommen. Wohl kein entspannender Wochenendausflug... Aber sieh es als Herausforderung, Shalley! Du wurdest in einen elitären Kreis eingeladen!
Dass Baron d'Medani seinen Hausgenossen die Führung überträgt, wundert die kleine Malträgerin keineswegs; jede andere Wahl hätte sie gewundert. Mißfallen tut ihr dieser Umstand aber kaum; zum einen, hat sie einen guten Draht zu Selina, zum anderen, geht sie davon aus, dass die 'Führung' einer solchen besonderen Ermittlergruppe mehr nominell sein würde, als tatsächlich politisch. Und solange ihre Ideen von den anderen aufgenommen werden, so wäre schon das Wichtigste gewährleistet - so meint die durchgefrorene Shalley es im Augenblick.
"Shalley d'Ghallanda steht Euch zu Diensten, Euer Durchlaucht," vermeldet die Magieschmiedin schließlich; ihre Hände umfassen in der Zeit die warme Taltasse. "Auch ich wäre bereit, so bald, wie Ihr es für nötig erachtet, mit den Untersuchungen zu beginnen."
Man möchte ja einen guten Eindruck machen. Und einen professionellen. Dass sie ein wenig nervös ist, lässt sich die wohlerzogene Halblingsdame nicht anmerken.