Die Zeit auf der alten Straße und im Wald verhält sich Arnvidh ruhig. Er denk über die Begegnung mit den Bohabangai nach. Es grämt ihn, ihnen nicht geholfen zu haben. Hätten sie sich jedoch nicht zurückgezogen, wer weiß was dann passiert wäre. Lîf deutliche Andeutungen von anderen Wesen die sich nicht verstehen würden, machten den Seher nervös. Zwar gab es immer eine Lösung für die Verständigung, jedoch hatten sie hier vielleicht keine Zeit. In Gedanken versuchte er sich daran zu erinnern, wie er früher mit Fremdsprachigen umgegangen war. Damals standen sie aber stehts alle auf der gleichen Seite und mussten mit einander kommunizieren. Wie die Bohabangai aber deutlich machten, fehlte hier im Wald dieser Antrieb.
All abendlich, nachdem sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten, übernahm Arnvidh nach einer kurzen Absprache mit den älteren Mitgliedern der Reisegruppe das zubereiten der Mahlzeiten. Der Halbelf schien offensichtlich im Zubereiten von Mahlzeiten durchaus talentiert zu sein. Noch dazu war er beim Kochen erstaunlich konzentriert. So bereitete er Pragmatisch aus den wenigen Ressourcen die sie dabei hatten, vernünftiges Essen zu. Vielleicht, mit etwas Zuarbeit durch Jagen oder Kräutersammeln, würde er noch bessere Sachen zubereiten können und auch ihre Vorräte eigenständig aufstocken können.
Am Tag bei der kleinen Rast, wo sie auf ihre Späher warteten, widmete er sich dem Backen. Aus Mehl, Wasser, Öl und einigen der wenigen mitgenommenen Kräutern bereitete er Fladenbrot zu.
[1] Nach dem Abkühlen reichte er Lîf, welche in der Nähe mit dem Trankbrauen beschäftigt war und ihm einen ihrer Tränke gerade angeboten hatte, eines der Brote.
„Im Tausch dafür für den Trank. Vielen Dank dafür.“ meinte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Die Anderen könnten sich natürlich auch ein Brot nehmen, bevor der Rest in ihren Vorrat wanderte. Während er die Pfanne reinigte begann er zögerlich eine Unterhaltung mit Lîf
„Ich habe mir die Tage Gedanken über deine Worte gemacht, auch wenn ich bei den Bohabangai nicht helfen konnte, so kenne ich mich etwas mit Situationen aus, in denen sich Verbündete zuerst nicht verstehen. Vielleicht kann dies bei Ishalón helfen. Dein Umgang mit den Feen macht mich auch etwas neugierig, gestehe ich. Wie kommt das? Hörst du ihr Wispern?“ fast als würde er eben so ein Wispern hören, ging sein Blick in den Wald. Der Wald hatte ihn über den ganzen Weg anders angezogen als Lîf. Ab und zu hatte er wirklich geglaubt ein Wispern in den Blättern zu vernehmen oder ein Kichern. Doch fühlte er sich unter dem Dach aus den Ästen überraschend wohl. Es war fremd und doch vertraut. Vertrauter als so manche der größeren Menschensiedlungen. Wieder bei der jungen drudkvinde folgte eine weitere Frage. Diese war wohl auch darauf zurückzuführen, dass die Ziegen, welche sie getroffen hatten, zwischen den beiden keine großen Unterschiede gemacht hatten.
„Hörst du das Singen, den Klang der großen Mutter?“ nach der Frage schien er selbst etwas überrascht zu sein. Er wendete den Blick ab zu der Pfanne und schruppte wischte intensiver in ihr herum. Die Reise bis jetzt hatte ihm gezeigt, dass die meisten hier dem glauben der Großen Mutter angehörten und Feen nicht für Unsinn hielten doch gab es noch Abdo und Rogar. Welche jedoch wohl nicht mit Lîf und Aeryn reisen würden, wenn sie ihren alten Glauben verteufeln würden wie die Priester vor denen er gewarnt wurde.
An der Schneise war dann auch Arnvidh von dem was er sah gefangen. Seine ersten Gedanken drehten sich sogar um Elben. Er hatte freilich niemals ihre Werke gesehen aber so kann doch nur Elbenwerk aussehen. Jedenfalls nach den Geschichten die er kannte. Nach dem stockenden Atem musste er sein Herz zur Ruhe bringen. Es pochte erstaunlich wild vor Aufregung. Prüfend ging sein Blick zu ihrer einzigen Elbin. Würde sie seine auf Geschichten basierende Vermutung bestätigen. Für ihn war dieser große Wald immer noch die Heimat der Elben, welche in Jongot an seiner Seite gekämpft hatten. Aus welchem Stamm seine Mutter entsprang und wo er Antworten erhoffte. So schnell hier zu stehen, dass hatte er nicht erträumt.