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Nachrichten - Aether Shanty

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Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 14.11.2014, 13:26:33 »
Von der freundschaftlichen Berührung des sonst so groben Glatzkopfes aus dem Konzept gebracht, wippte Aether ein wenig nach vorne und begann ehrlich zu lachen. Er erwiderte den Gruß zum Abschied und legte Shiver seine Hand auf die Schulter. "Pass auf dich auf, mein Freund." antwortete der selbsternannte Vigilant und zwinkerte seinem Gegenüber dabei zu. "Deine Gesellschaft war eine wahre Freude. Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben." Er nickte und fuhr sich etwas verlegen durch die blonden, zusammengebundenen Haare. So viel Ehrlichkeit bedeutete einiges an diesem Ort und man musste ziemlich tief graben, um in Middlesteel einen solchen Augenblick an das Tageslicht zu befördern. Das wussten wohl beide nur zu gut. Der Mann in dem fleckigen, dunklen Unterhemd ging seiner Wege und stapfte die Straße hinab. Doch Aether verharrte noch ein wenig an Ort und Stelle, blickte der geisterhaften Gestalt Shivers in Gedanken versunken hinterher. Mit jenem Geldsegen Gutes schaffen, hatte er in klarem, gebildeten Jackalianisch zu ihm gesprochen. Der Schurke zog seine Mundwinkel nach oben. Lächelte dem verabschiedeten Freund still hinterher.

Die gesamte Zeit über, nachdem die fünf übrig gebliebenen Teilnehmer der Expedition McKinkais' von den Docks aufgebrochen waren, um Hauptmann Flare einen Besuch abzustatten, war Willbur 'Aether Shanty' Draecorik still gefolgt. Er hatte sich gänzlich lethargisch zurück gehalten und nur geantwortet, wenn jemand Offizielles ihm eine Frage gestellt hatte. Die Ereignisse verschwammen vor seinem inneren Auge, während der junge Mann aus Pinchfield mit aller Anstrengung versuchte, sich einen endgültigen Reim auf dieses Abenteuer zu machen. Vor allem was seine Rolle darin betraf. Doch es ging im Ringen seines Bewusstseins nicht allein um den schier fantastischen Ausflug in die Tiefen Ljongelis... Wie so viele, unzählige Male zuvor war er erneut an einem Punkt angekommen, an dem die Zweifel sein Gemüt erfassten und ihn seine gesamten Taten nüchtern reflektieren ließen. Was er sich dabei gedacht hatte, seine Familie nach dem Tod seines besten Freundes einfach zurück zu lassen. Wieso er dieses vergilbte, alte Revolverheft zu seinem Leitbild gemacht- und diese fadenscheinige, brüchige Identität eines verwegenen 'Helden' angenommen hatte. War es wirklich das Schicksal der Hilfsbedürfigen, weswegen er sich seither tagtäglich in den Kampf warf; das Fechteisen kühn zum Streich erhoben? Oder ging es ihm die gesamte Zeit über nur darum, seinen inneren, ewig marternden Bluthund zu stillen. Vergeltung aus jenen verruchten, zwielichtigen Ecken von Middlesteel herauszupressen und diese korrupten Menschen für den Tod von Ben bluten zu lassen?
Kalter Schauer war über seinen Rücken hinab geflossen, als er schüchtern und stumm dem gewaltigen Erscheinungsbild des Löwen von Jackals gegenüber gestanden hatte. Die gesamte Zeit über hatte er sich ertappt und schuldig gefühlt, während der eiserne Blick des Hauptmanns ihn ernst musterte. Immer wieder dämmerte ihm das Antlitz seines Vaters und die darin vertretene Ehre der Draecorik, welche ihm seit jeher schwer auf den Schultern lastete. Was würde mein Vater nur von mir halten, wenn er mich hier sehen musste? Wenn er wie Hauptmann Flare gehört hätte, was ich getan hatte? In welche Kreise ich gesunken war und für was ich beinahe verantwortlich gewesen wäre?

Ich denke, du wirst in der Lage sein, aus dem kleinen Geldsegen Gutes zu schaffen.

Der gesprochene Satz Shivers ließ ihn unweigerlich an die kleine Jenn denken... An die tapfere, süße Amelie. Willbur, du weinerlicher Narr! schimpfte er sich selbst. 'Aether Shanty' war niemals eine Ausrede, eine Entschuldigung an seinen toten Vater oder eine Erklärung für all die 'Verbrechen' die er begangen hatte!  Dieser lächelnde, selbstsichere und kühne Vigilant war ihre einzige Chance! Und du hast nicht weniger getan, als sie ergriffen. Will' schüttelte den Kopf, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und begann die Straße in entgegen gesetzter Richtung hinunter zu schlendern. Seine Erinnerungen schweiften ab zu der jüngsten Szenerie in dem grausamen Arbeitszimmer des Mechomanikers. Er rief sich das halb vermoderte Gesicht des grotesken, aus unsterblicher Liebe geborenen, Konstruktes erneut vor sein inneres Auge. Ging von diesem Punkt aus in der Zeit zurück. Reiste wieder an der Seite seiner Kameraden durch den Dschungel. Kämpfte im Schatten Simon Hooks gegen den monströsen Golem... Wettete allein gelassen, ob Wolfhards Pfeil diesen Ast wirklich zu treffen vermochte. Erblickte Samuals kantiges Gesicht im Lagerfeuer, während er mit ihm mehr schlecht als recht Wache gehalten hatte. Bewunderte die verschlossene Schönheit der Irrneblerin Marguerite, in diesem schönen, glitzernden Kleid an jenem Abend auf dem Bootsrestaurant am Pier des Gambleflowers. Unweigerlich kam ihm die prägende Szenerie auf dem Deck der Meersäufer in den Sinn. Das nüchterne, grobe Gesicht seines Freundes Shiver und dessen tiefgreifende Worte.

Das is' doch witzig im Leb'n. Nie weiß man, was man g'rad so tut. Und am Ende sucht man dann 'ne Erklärung, warum man was g'macht hat. Irgendwann findet man auch 'ne Antwort, um sich selbst einzulull'n. Wir Menschen sind schon 'nen naives Pack. Arbeiten in schwimmend'n Särg'n und geh'n für erbärmliche Bezahlung in'n Untergang. Für so'n Müll geht man weg von Liebe, von Brust, von Schnaps. Is's die Abenteuerlust? Is's der Ruf nach groß'n Tat'n? Nah!

...Und jeder verdammte Armleuchter auf diesem Sarg tut so, als sei er besonders begabt oder ausersehen. Das einz'ge, was uns besonders macht, is' unser besond'rer Grad der Dummheit, unversehen's für jeden aufgeblasen'n Sack unverhältnismäßig gefährliche Aufgab'n zu übernehm'n...


Willbur 'Aether Shanty' Draecorik erinnerte sich daran, wie er den Beamten zugestimmt hatte, seine Akte zu löschen und seine Vergangenheit für immer zu Grabe zu tragen. Je mehr er resignierte, umso leichter fielen ihm seine Schritte. Grübelnd hob sich langsam seine Laune, als er zurück in das wehmütige, ehrliche Lächeln von vorhin verfiel.

Nich' falsch versteh'n. Eure Dummheit, die ihr mit mir gemeinsam habt, macht euch sympathisch. Könnt' es nicht ertrag'n, 'nen denkend'n Mensch'n an Bord zu hab'n. Das würde das alles nur verkomplizier'n.

Dummheit hin oder her. Um die jetzige Uhrzeit würde man wohl schon bald den riesen Haufen Geld vor diesem Kinderheim in der Bakery Ave' finden. Es sollte reichen, um das vom Großbrand verrußte Gebäude zu renovieren und all den Eltern-losen Kindern eine ordentliche Ausbildung zu schenken. Natürlich würde Willbur darüber wachen und dafür Sorge tragen, dass dieser Ort zu dem wachsen würde, was die Armen und Hilfsbedürftigen in Middlesteel so bitter brauchten. Es war mir eine wahre Freude, diese Dummheiten an eurer Seite zu begehen. Simon, Shiver, Carl, Marguerite, Wolfhard und Samual. Und wen kümmerts schon, wenn wir nebenher, aus versehen auch noch was richtig übel Gutes tun, Ladies und Gentlemen? Verfluchte Scheiße - um es in deinen Worten zu sagen, Shiver. Es war mir eine wahre Freude, an deiner Seite durch dieses Meer aus Idioten, Trotteln und fehlgeleiteten Helden zu waten! Will' lachte laut auf. Nein, 'Aether Shanty' war keine beschämende Ausrede. 'Aether Shanty' gab all dieser Dummheit einen dünnen, goldenen Faden. Verwandelte die Sinnlosigkeit des Seins in pures, selbst-ironisches Heldentum. Und dafür brauchte es schon jemanden, der wirklich von Kopf bis Fuß, bis in die letzten, tückischen Kammern seines kaputten Herzens 'dumm genug dafür war'.

So erheiterte sich nach und nach das Gemüt Willbur Draecoriks. Er dachte noch nicht an Morgen, oder an das Ziel seines aktuellen Spaziergangs. Ob Aether Shanty jemals wieder in Middlesteel sein Unwesen trieb? Wer sollte das schon vorhersagen können? Willbur in diesem Augenblick wohl am aller Wenigsten! Er schlenderte einfach weiter und genoss all die Zufriedenheit, welche seinen Körper von Innen wärmte. Plötzlich brach sich die Stille der unbelebten Seitengassen. Erst begann er leise zu summen, dann stimmte er unbekümmert in den Takt ein und sang lauthals, in Anerkennung an dieses muntere Abenteuer und seine Gefährten - ob gefallen oder nicht. An die ewige, verzweifelte Liebe McKinkais und verflucht nochmal zu 'Ehren des Löwens von Jackals'!


"We are outward bound for Rapalaw Junction town
With a heave-o, haul!
An' we'll heave the ol' wheel round an' round
Good mornin' ladies all!

An' when we get to Rapalaw Junction town
With a heave-o, haul!
Oh, 'tis there we'll drink an' sorrow drown
Good mornin' ladies all!

Them gals down there are free an' gay
With a heave-o, haul!
Wid them we'll spend our hard-earned pay
Good mornin' ladies all!

We'll swing around, we'll have good fun
With a heave-o, haul!
An' soon we'll be back on the homeward run
Good mornin' ladies all!

An' when we get to Liongeli down
With a heave-o, haul!
For the very last time we'll waltz around
Good mornin' ladies all!

With Poll and Meg an' Sally too
With a heave-o, haul!
We'll drink an' dance wid a hullabaloo
Good mornin' ladies all!

So a long goodbye to all you dears
With a heave-o, haul!
Don't cry for us, don't waste yer tears
Good mornin' ladies all!"




Good mornin' ladies all.


...


...

Er ging schlendernd ein paar Schritte auf ihn zu, wobei er lächelnd versuchte, dem Blick des Hünen stand zu halten. "Oder, vielleicht läuft es in Wahrheit völlig anders. Stell dir vor, wir würden eines Tages herausfinden, dass unser torkeln, stolpern, herumirren und der ganze Irrsinn am Ende doch seinen Zweck ergab!" Dabei fing er an laut zu lachen. "Reden wir es uns ein, mein Freund. Reden wirs uns derweil einfach ein. Und bis denn lasst uns die Zeit mit Abenteuern vertreiben."


...

2
Der Löwe von Jackals / Das Angel's Crust
« am: 03.10.2014, 10:58:38 »
So, ich hoffe ich habe nicht zuviel um den heißen Brei herum geredet und wünsche mir, dass diese Runde ihren wohlverdienten, ehrlichen und schönen Abschluss erhält, den sie verdient hat!

Bin gespannt, was die verbliebene Gruppe nun entscheidet, danach sollte es ja eigentlich auch vorbei sein... Denke ich! :)

3
Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 03.10.2014, 10:56:55 »
Will... Oh du tollpatschiger Narr! Was hattest du dir bei all' dem überhaupt nur gedacht?

Nein, ich meine nicht deinen kurzen Ausflug in die Hölle Ljongelis. Nicht nur. Ich spreche von dieser anderen, ach so verwegenen Identität, welche du dir selbst auf die Schultern gelegt hattest! Aether Shanty, Schrecken der Ruchlosen - Beschützer der vom Leben unschuldig Bestraften!

Was würden deine Freunde, deine Familie dazu sagen... Wenn sie noch am Leben wären?

Was wolltest du wirklich mit diesem Wandel erreichen? Die Menschen Middlesteels eines Besseren belehren? Den habgierigen Konzernen zeigen, wo die Grenze ist? Und was hast du tatsächlich am Ende damit geschafft?

Dass du dich verstecken musstest. Weit ab von der Zivilisation, innerhalb einer losen, verräterischen Gemeinschaft aus Haudegen, Räubern, Irrneblern und Banditen. Genau den Leuten, denen du eigentlich des Nachts, im Schutze der Dunkelheit den Kampf angesagt hattest! Und wo hat dich die Welle dieser unaufhaltsamen Abwärtsspirale schließlich hingebracht? Zwischen die Fronten einer, seit hunderten von Jahren andauernder Schlacht zwischen zwei Völkern, die bei der Suche nach ewigem Leben zu weit ab gedriftet waren... Bis von ihren Seelen schließlich nicht viel mehr übrig blieb, als Schrott, Leid und ewig währender Groll. Oder das jämmerliche Dasein im Zwielicht des Erdenflusses, grotesk bis auf die letzte Zelle zur Pflanze mutiert.

Und nun blickst du auf den Gambleflower und dein Herz erfreut sich an den Uferpalisaden Middlesteels, die links und rechts an deiner Gestalt vorbeiziehen. Was hast du nun erreicht? Wer sagt, dass die miesen Kerle, denen du das Handwerk wieder und wieder gelegt hattest, nicht direkt hinter der nächsten Straßenecke nur darauf warten, dir endlich die Kehle durchzuschneiden?

Oh Will... Wann hat dies alles endlich ein Ende? Wann wird deine jämmerliche Existenz endlich den Ort erreichen, an welchem du den Frieden finden kannst, den dein Vater dir von Anbeginn deines Lebens bereits wünschte?

Glaubst du wirklich, es endet mit McKinkai?




In Gedanken versunken verabschiedete sich Willbur 'Aether Shanty' Draecorik von der Mannschaft der Meersäufer und wünschte ihnen und Krok'la alles Gute. Er war unendlich froh darüber, dass ihre schlimmsten Befürchtungen sich nicht bewahrheitet hatten und ihrer Rückkehr nach Middlesteel am Ende Nichts im Wege stand.

So erklomm er schließlich an der Seite seiner Gefährten die Stufen den Pier hinauf und blickte ein letztes Mal zurück auf das stolze Panzerschiff, schloss die Augen und hielt einen Moment inne; dem Schützen Samual und Wolfhard die letzte Ehre zu gebieten.

Ljongeli lag nun hinter ihnen und die Stadt hatte ihre wohligen, verräterischen Arme über ihre Körper ausgebreitet. Der Dunst des Hafens erfüllte die Luft und das kühle, von Wehmut geschwängerte Klima ließ den Schurken, nach Wochen in der Hitze des Dschungels, bis aufs Mark erzittern.
Langsam wandte er sich um und fixierte dabei seine verbliebenen Kameraden. Den Sondergardisten Simon. Shiver, der tiefgründige Glatzkopf. Der verrückte Carl... Und schließlich die schöne Marguerite.

Seine Lippen zu einem ehrlichen Lächeln verformt, drängte er die Zweifel zurück; legte all seine wenige, verbliebene Hoffnung in ihren nächsten Schritt und sprach:

"Was nun? Riskieren wir eine Konfrontation mit McKinkai... Oder greifen wir tief in unsere ruchlosen Seelen, packen unsere letzte, ehrliche Rechtschaffenheit am Schopf und wenden uns an Simons Auftraggeber, den Löwen von Jackals höchstpersönlich?

Mir ist es gleich. So oder so, diese Geschichte muss ein Ende haben."

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Der Löwe von Jackals / Das Angel's Crust
« am: 22.09.2014, 09:46:33 »
So, Aether war wieder am Zug! :) Bin gespannt, wie das Abenteuer nun weiter verläuft... :D

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Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 22.09.2014, 09:43:42 »
Den Worten Shivers lauschend kam der Junge aus Pinchfield nicht umher, ihm zuzustimmen. Egal wie sehr er Shivers Art ernüchternd und kalt finden würde... Seine Kernaussagen trafen den Nagel auf den Kopf.

Dem Plädoyer des Glatzkopfes folgend deutete er zustimmend auf Shiver, blickte dabei Simon an und nickte energisch. Entweder oder - Der Sondergardist hatte mehr als nur leicht reden. Instinktiv untersuchte Aether das Halstuch des Hünen und beobachtete Simon dabei, wie er den Bänderring entblößte und die drohende Vermutung Aethers damit unterstrich. Jeder Bewohner aus Jackal kannte diese berühmten Halsfesseln, welche diese besonderen Krieger im Zaum hielten und sie davor bewahrten, ihre Macht zu missbrauchen und dem Volke zu schaden. Sondergardisten. Hauptmann Flare...

...Simon Hook war ein Krieger des Volkes - und somit dem Löwen von Jackals unterstellt.

Der Schurke kam nicht umhin, laut zu pfeifen. Er schüttelte ernüchternd den Kopf und ließ diese Erkenntnis unkommentiert. Was würde noch alles in diesen Stunden ans Licht kommen? War Shiver ein Gleichgestellter Schläger aus Quatershift?! Oder Maguerite im insgeheimen nicht weniger als König Dampf persönlich? Aethers Kopf begann zu schmerzen - er fasste sich zweifelnd an die Stirn. Was auch immer nun vor ihnen lag...

Willbur 'Aether Shanty' Draecorik würde in Zukunft sein Handeln weit mehr überdenken und wohl nie wieder so einfach in einen Dschungel stolpern. Verflucht - Er kam nicht umhin, sich zum ersten Mal in dieser Expedition in den Sumpf von Middlesteel zurück zu wünschen. Dort versteckte er sich wenigstens 'nur' vor Pressern, korrupten Gendarmen und üblen Konzernbossen und musste nicht an der Seite von Erdenflussgezeichneten gegen Maschinenwesen kämpfen!

Ein wenig abseits lehnte er sich schließlich gegen die Mauer und lauschte den Ausführungen der Aufzeichnungen ; beobachtete schließlich beiläufig Marguerite, welche ihren Frust scheinbar beseitigen konnte und wieder zu ihnen gestoßen war.

Pflanzenwesen... Maschinenmenschen. Ewiges Leben... Forschungen mit lebenden Menschen - Gefäße für fremdartige Bewusstsein. Er hatte sichtlich genug davon!

Fremdartige Bewusstsein... Moment mal?! Hieß dies, dass Kugeln - Aether vermutete, das damit diese 'Wisphs' gemeint waren - die Persönlichkeiten jener Forscher inne hielten? Und dieser Mann, der sich für einige Stunden in einen Tank zurückgezogen hatte...

Der Schurke musterte das riesige Gefäß inmitten des Raumes. Ein Schauer von Furcht und Erkenntnis rann über seine Schultern den Rücken hinab. Zögerlich deutete er darauf und sprach plötzlich:

"Das dort - Täusche ich mich oder verbirgt sich hinter dieser Glasscheibe derjenige, der für diese 'Forschungen' verantwortlich ist?! Er spricht von zwei Stunden, welche er darin verbringen möchte... Bleibt die Frage, ob er da wieder alleine herauskommt oder seine Kollegen dafür benötigt..." Aether zog seine Handkanone und näherte sich erneut dem Kanister.

"Ganz ehrlich? Ich möchte dies nicht unbedingt herausfinden! Gentlemen - Hook! Was stellen wir nun mit dem da drinnen an?!"

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Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 05.09.2014, 19:41:20 »
Aether fuhr herum und fixierte Simon Hook.

Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Zugegebener maßen hatte der Schurke aus Middlesteel sich bisweilen noch kaum eine feste Meinung über diesen Abenteurer samt seinem albernen Hut bilden können, doch der entschlossene Ton und die plötzliche, bestimmende Art seinen Standpunkt der Gruppe unabwendbar, mitten in die verdutzten Gesichter zu schlagen, überraschten ihn sehr und ließen ihn für einen Augenblick schweigen. Seine Augen fuhren langsam von dem kantigen Gesicht seines Gegenüber weg und durch den Raum.

"Ich verstehe euren Einwand, Mister Hook. Zumindest soweit, dass ich natürlich auch kein Leichenfledderer sein möchte. Sollten wir zufällig auf ein Exemplar dieser ominösen Kugel stoßen, welches behütet in einem Schränkchen nur darauf wartet, von uns entwendet zu werden, dann bevorzuge ich dies natürlich der... Sagen wir rabiateren Herangehensweise." Erneut widmete er sich Simon und blickte ihm direkt in die Augen. "Doch glaubt nicht, ich würde McKinkai eine solche Macht leichtfertig übergeben. Das war nicht meine Absicht; verzeiht, wenn ich diesbezüglich nicht deutlich genug war. Niemals wird dieser Wahnsinnige mithilfe solch einer Technologie experimentieren und Kombos oder sonstige Andersartige Maschinenwesen auf die Stadt loslassen! Ich bin ein ehrbarer Mann! Ich sagte, er wird für unsere Dienste bezahlen und wir werden ihn konfrontieren. Ich habe dabei nicht belegt, dass ich ihn auch wirklich mit so einem Teil aus dem Raum spazieren lasse. Mister Hook, ich hoffe, wir beide stehen nach wie vor auf ein und der selben Seite!


Auch wenn ich mich durchaus Frage, was sie denn wahrlich zu solch einer Mission getrieben hat; wenn ihnen das Geld dabei egal ist! Romantische Abenteuerlust? Die Harmonie und Stille Geborgenheit Ljongelis? Oder hatten sie die verdammte Stadt einfach nur gehörig satt, Mister Hook?!"

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Der Löwe von Jackals / Das Angel's Crust
« am: 04.09.2014, 15:53:21 »
Na das freut mich :). Dann kann es ja danach weitergehen!

Ich drücke unserem Menthir beide Daumen und hoffe, dass er uns natürlich erhalten bleibt. Obwohl ich nicht weiß, ob die 'Veränderung' positiv oder negativ zu werten ist! Ich schätze, ich hoffe ihm einfach mal das Beste von beidem :)!

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Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 01.09.2014, 22:33:31 »
Aether dachte gerade über Shivers Worte nach, als Marguerite plötzlich, von einem Augenblick auf den anderen, erbost kehrt machte und durch die Tür verschwand. Er blickte ihr äußerst verwundert nach und kam dabei jedoch nicht umhin, kurzzeitig mit den Augen zu rollen. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wieso sie so aufgebracht reagierte. Frauen. Im einen Moment noch kühl, koordiniert. Trotz der offensichtlichen Brutalität und den grauenvoll zugerichteten Maschinenmenschen konzentriert - Nur um wenige Minuten später das Gesagte Shivers so zweideutig zu interpretieren, dass ihre Gefühle darin plötzlich verletzt wurden? Der Schurke strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Frauen...!

"Ich hab mich sowieso gewundert, wieso du uns nicht gleich hier im Dschungel geopfert hast und unsere Gebeine als schmuckvolle Kettchen um deinen Hals tragend, laut brüllend von Palme zu Palme gehüpft bist!" Lachte er, um die Situation etwas zu entschärfen. Er hatte keine Ahnung, wie sie auf das Verhalten Marguerites reagieren sollten, vielleicht wäre es einfach besser, wenn sie in all dem Schlamassel einfach einen Moment für sich haben würde; um durchzuatmen und ihre Gedanken zu sortieren.
"Also dann sind wir uns zumindest in diesem Punkt einig. Ich würde sagen, wir nehmen tatsächlich zwei dieser Dinger mit, um eine in der Hinterhand zu haben. Vielleicht können wir wirklich mehr darüber herausfinden... Weißt du, vielleicht bin ich wirklich einfach durch dieses miese Abenteuer ordentlich paranoid geworden. Wahrscheinlich male ich mir die wirklichen Beweggründe McKinkais einfach nur schlimmer aus, als sie wirklich sind. Ich meine ja nur, wir sollten weit vorsichtiger sein, nach all dem, was wir jetzt erlebt und gesehen haben. Wir sollten einfach auf der Hut sein... Wie bereits gesagt: Lasst uns eine davon zusätzlich einpacken; den Kerl konfrontieren, sobald wir sicher im Hafen eingelaufen sind und die Bezahlung sich in unserer Tasche befindet. Oder sieht das jemand anders?" Er blickte sich um und fixierte dabei nacheinander die restlichen Anwesenden.

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Der Löwe von Jackals / Das Angel's Crust
« am: 27.08.2014, 19:37:05 »
Hm, Aether meldet sich zurück!... Im wahrsten Sinne des Wortes! ;)

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Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 27.08.2014, 19:34:59 »
Aether ließ sich einen Augenblick Zeit, die Worte Simons, Maguerites und die Nüchternheit des Glatzkopfes durch den Kopf gehen zu lassen. Er war ausgezogen, seinen Häschern aus Middlesteel zu entgehen und das Rätsel, welches sich um den Mechomaniker McKinkai rankte zu lüften. Er hatte all die Drohungen, die zweideutigen Anspielungen und die rechthaberische Gentlemenfresse Mister Blacks so zu hassen begonnen, dass er diese Expedition und die Bedeutung, welche sie für den scheinbar vom Wahn befallenen alten Mann aus der Spence hatte, seiner ganz persönlichen und eigenen Vendetta gegen die Stadt Middlesteel selbst zugeschrieben hatte. Doch die Wahrheit, welche er begonnen hatte, sich in den tiefen Abgründen seiner Fantasie selbst zusammen zu reimen, war weit böser; gefährlicher, als all die Gangbosse und korrupten Geschäftsmänner, mit denen er sonst um das Schicksal zu kämpfen pflegte.

So fragte sich der Junge aus Pinchfield schließlich:

Was sollten sie nun wirklich machen?

Was würde Aether Shanty jetzt tun?

Er würde die Toten bedauern, doch nicht an der Trauer scheitern. Er würde das Geheimnis lüften, die Grausamkeit darin erkennen und daraufhin einen Plan schmieden, mit welchem niemand gerechnet hätte. Sich selbst einen Vorteil verschaffen... Dem Bösem erneut die Schippe schlagen! Er würde nach Hause ziehen und dem Schicksal mit erhobenem Degen die Stirn bieten!

Und sich und seine gesamte Crew dabei niemals aufgeben.

Willbur begann, zu lächeln. Jene Geste war so vertraut... So einstudiert. Und doch; in diesem Augenblick schlicht und einfach ehrlich. Er wandte sich von der Scheibe ab und fixierte die kalten, berechneten Augen Shivers.

"Du hast Recht, mein teuerster, verehrter Mister Hook." Er zwinkerte dem Sondergardisten zu. "Doch auch Mister Shivers Einwände sind nachvollziehbar und nicht zu verachten! Wir sind uns alle einig - McKinkai ist verdammt gefährlich. Und wir werden es nicht verantworten können, was er mit dieser Technologie anstellen wird, wenn er sie einmal in seinem Besitz in der Spence' weiß! Doch ich sage, verdammnich eins - er schuldet uns verdammt nochmal viel Geld, für all diese Schrecken denen er uns aussetzte! Mal ganz abgesehen, von den Leben, die er durch seine Gier nach Wissen aufs Spiel gesetzt- und diesen Teufeln geopfert hatte! Ich sage, wir nehmen diese Kugel, diese Aufzeichnungen und erkaufen uns damit unsere Reise zurück nach Middlesteel. Zweifellos wird die Meersäufer erst ablegen, wenn wir die Beute vorzeigen können... Wenn der Captain und seine Crew nicht sowieso angewiesen sind, uns bei Übergabe noch an Ort und Stelle aus dem Weg zu schaffen! Wie auch immer wir dann zurück in die Stadt gelangen sollen, bleibt unserer Intuition und der Gelegenheit geschuldet - Doch dort angekommen werden wir McKinkai konfrontieren, seine Pläne untergraben und ihn bezahlen lassen... Bevor sein Leben in Bonegate endet!

Shiver... Wir alle sind keine Gutmenschen, im Gegenteil. Doch bedeutet das denn, dass wir nicht dennoch einmal das Richtige tun könnten? Und sei es nur, weil wir verdammt nochmal dumm genug dafür sind?"



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Der Löwe von Jackals / Das Angel's Crust
« am: 22.08.2014, 19:31:44 »
Nach allem, was wir jetzt herausgefunden und erlebt haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass Aether diese Kugel NICHT McKinkai liefern wird... Zumindest nicht nach dem, was er nun in seinen Gedanken kombiniert hat.
Ich hoffe ich agiere nicht gegen die Gruppe, was das betrifft! Ich meine nur, dass wir nun wissen, dass der Kerl nur Schlechtes damit vor hat...! ;)

Was sagt ihr dazu?

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Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 22.08.2014, 19:29:52 »
"Die Kugel ist was?!" Entfährt es dem Schurken vor Entsetzen. Er fixierte das groteske Gesicht des Wesens.

Wenn das alles, was seine beiden Gefährten da sagten, stimmte, dann hatte Shiver Recht! Dieser verdammte, schmierige Mechomaniker aus Spence' wollte diese Kugel dazu benutzen, seine verstorbene Frau wieder zu erwecken... Zumindest würde das einen ziemlich eindeutigen Grund liefern, wieso er zwei Mal eine solch gefährliche, äußerst kostspielige Expedition finanzierte. Selbst wenn dies nicht gänzlich der Wahrheit entsprach, konnte Willbur die eben gesprochenen Worte Marguerites nicht von der Hand weisen. Wenn diese Kugel dort, in dem hässlichen Gesicht dieser maschinellen Abartigkeit, tatsächlich für dieses unheilige Leben jener Maschinenwesen verantwortlich war, dann war es wahrlich keine gute Idee, sie dem Mechomaniker zu liefern! Will' konnte nur mutmaßen, was für grauenvolle Experimente der alte Mann, mit Hilfe des zwielichtigen Mister Blacks, dort unten in seinem Keller durchführen würde.

Nein. Für alles Geld der Welt würde Willbur seinen Auftrag nicht zu Ende bringen. Für einen kurzen Augenblick spiegelten sich die Gesichter seiner Gefährten in der Sichtscheibe des Tanks und führten ihm plötzlich vor Augen, dass er nicht wusste, wie sie darauf reagieren würden... Und was er tun musste, sollten sie anderer Meinung sein.

"Shiv', mal angenommen Marguerite behält Recht und dieses Ding sorgt wirklich dafür, dass eine Maschine zum Leben erwacht... Nehmen wir für einen Augenblick an, dass es wirklich stimmt, dass die verstorbene, liebe Frau Kinkai dort unten, verborgen in seinem Labor nur darauf wartet, in so etwas verwandelt-" Er nickte dem Wesen hinter der Scheibe zu. "Zu werden. Könnten wir dann, bei all unserer Habgierigkeit verantworten, was der Kerl da auf Middlesteel loslässt? Ab gesehen von den möglichen grausamen Folgen... Was ist, wenn herauskommt, dass wir daran beteiligt waren? Ich kenne mich ja nicht mit der Rechtssprechung in diesem, speziellen Belangen aus... Aber ich weiß, dass seine Geliebte für das Bauen eines Kombos die Bonegate Quadrille tanzte! Verfluchte Scheiße, wenn jemand das herausfindet, dann kostet das unser Leben."

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Der Löwe von Jackals / Das Angel's Crust
« am: 15.08.2014, 14:04:06 »
Ach was, für ne Maus in Paint ist doch die Skizze gar nicht so schlimm! ;)

Ich finde es ja schon irgendwie schade, dass diese tolle Geschichte so rasch sein Ende findet. Hätte gerne noch erlebt, wie wir McKinkai hinters Licht führen und gemeinsam in Middlesteel agieren. Aber was solls, genug der Gefühlsduselei. Immerhin freut es mich, dass das abrupte Ende doch noch so atmosphärisch ist und wir unsere Geschwindigkeit wieder ein wenig eingependelt haben (Zumindest nach meinem Empfinden!). Euch ein schönes Wochenende!

14
Der Löwe von Jackals / Die Geschichte wiederholt sich
« am: 15.08.2014, 14:00:32 »
Der heiße Dampf schlug dem Schurken entgegen, welcher dicht hinter Simon durch die offene Tür schritt, und ließ ihn die Zähne vor Schmerz zusammenpressen. Wilbur ließ sich davon jedoch wenig ablenken und drängte die nasse Hitze in den Hintergrund seiner Wahrnehmung, war es doch nicht die erste, tückische Falle in diesen Katakomben, welche aus Dampf bestand und sich nach dem ersten Einwirken, schnell in Schall und Rauch auflöste. Verglichen mit dem giftigen, Sinne-vernebelnden Gas am Eingang oder den Granaten der Maschinenmonster war dies nur Wasserdampf... Kaum genug, um einen höheren Effekt zu erzielen, als nur die Kaverne in eine düstere, gar mystische Grabesatmosphäre zu tauchen.

Will' ließ seine Sinne rasch sich einen Überblick in dem Zimmer verschaffen. Da Marguerite bereits die Initiative ergriffen hatte und sich dem Tisch näherte, beschloss der Vigilant, die Maschinerie inmitten des Raumes genauer zu begutachten. Langsam, ohne dabei das Gewehr zu senken näherte er sich dem großen Kubus und versuchte, durch das beschlagene Sichtfenster einen Eindruck zu erhaschen, was sich wohl für Grausamkeiten darin verbergen mochten. Innerlich stellte er sich nach den jüngsten Erlebnissen auf das Allerschlimmste ein, als seine Linke versuchte, den geronnenen Dampf auf der Scheibe mit einem Wischen zu entfernen, um den Blick darauf zu klären...[1]
 1. Wahrnehmung 11

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Der Löwe von Jackals / Euer Platz im großen Plan
« am: 15.08.2014, 14:00:13 »
1d201d20+4 = (7) +4 Gesamt: 11 Wahrnehmung

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