Als sie sich dem Häuserblock nähern in welchem das Waisenhaus steht beschleunigt sich Uthers Schritt. Nur um abrupt stehen zu bleiben als er das Ausmaß der Katastrophe erkennt. Ungläubig und blind für die Tatsachen stürmt er nach vorne - als könne er noch etwas bewirken. Erst als er an dem Spalt ankommt hält er inne und Ohnmacht überkommt ihn. Die gesamten Anstrengungen der Flucht aus dem Höhlensystem und der Kämpfe, das stundenlange Marschieren bricht auf einmal über ihn herein nun da sein Motivator - seine Antriebskraft die ihn hierher getrieben hatte geschwunden war. Kraftlos sinkt er auf sein Knie, sein Schild gleitet nutzlos aus seinem Griff und schlittert auf den Boden. Tränen um seine Schützlinge mischen sich mit dem getrockneten Blut auf Uthers Gesicht und laufen seine vernarbte Gesichtshälfte herab. Fassungslos wandert sein Blick hilfesuchend umher.
Warum legst du mir diese Prüfung auf Herrin? schreit Uther in Gedanken. In seinen Gedanken tauchen Erinnerungsfetzen auf. Kinderlachen. Die Gebetsstunden vor der Holzstatue der Herrin. Die gemeinsamen Mahlzeiten. Die Übungen mit den Holzschwertern. Nichts weiter als eine Erinnerung. Die Dämonen hatten ihm all das genommen.
Doch Uthers Tränen der Ohnmacht versiegen und sein Blick verhärtet sich. Seine Hände ballen sich zu Fäusen, so fest das es ihn selbst schmerzt.
"Ich Sir Uther Charthagnion, gelobe hiermit feierlich vor meiner Herrin Iomedae, das ich nicht Ruhen werde solange noch ein Dämon in diesem Land weilt. Ich werde die Weltenwunde schließen - wenn es sein muss mit den Kadavern ihrer eigenen Dämonendiener. Und wenn es hier keine Dämonen mehr gäbe, ich würde ihnen folgen bis in den Abgrund. Khorramzadeh, ich werde den Krieg vor deine Schwelle tragen. Ihr werdet den Tag reuen an dem ihr einen Fuss auf diese Welt gesetzt habt. Dies schwöre ich bei Iomedae, meiner Lehnsherrin Galfrey von Mendev und bei meinem Blute!"Mit Beginn dieser Worte nimmt er einen seinen Dolche während er den Panzerhandschuh abstreift. Mit einer einzigen Bewegung und ohne zu zögern zieht er den Dolch durch seine linke Hand, welche den Dolch umklammert hält. Blut beginnt zu fließen und auf den Boden zu tropfen.
[1]"Mein stählernes Schwert und meine Hand sollen Euch richten. Ich werde Rache nehmen an meinen Feinden und Vergeltung üben an jenen, die uns vernichten wollen. Oh Herrin, erhebe mich zu deiner Rechten und zähle mich zu deinen Heiligen." Sein Blick wandert nach oben gen Himmel. Doch er wusste das es keine Reaktion geben würde. Genauso wie er wusste das Iomedae seine Worte vernommen hatte.