Auch wenn Irene Tanner damit gerechnet hatte, dass dieser Gang von Magie durchzogen war, war sie trotzdem überrascht und schloss augenblicklich wieder die Augen, bevor sie noch von diesem Anblick geblendet wurde. Hier waren mächtige Zauber notwendig gewesen, um diesen Gang zu erschaffen und das sagte einiges über denjenigen aus, der für dessen Bau verantwortlich gewesen war. Hoffentlich würden sie ihm nicht begegnen. Denn auch wenn sie den Kampf liebte, so war sie nicht dumm und kämpfte gegen Wesen, die ihr eindeutig überlegen sein würden. Die Vorstellung hatte einen gewissen Reiz aber der Überlebenswille übernahm bei diesem Thema dann doch die Führung.
Was sie allerdings irritierte, war das Symbol des Uhrturms auf ihrem Handrücken, welches grünlich leuchtete. Das es magischen Ursprungs war, hatte sie geahnt aber wieso ging es in ihre Adern über? Was hatte es damit auf sich? Neugierig betrachtete die Klerikerin das Symbol und die davon ausgehenden, grünlichen Verästelungen.
[1]Doch lange konnte sie sich nicht mit diesem Thema beschäftigen. Von einem auf den anderen Moment öffnete sich der Boden unter ihren Füßen und gab den Blick auf einen gähnenden Abgrund frei. Jahrelange Bandenkämpfe und blutige Schlägereien in den Abgründen und dreckigen Gassen Downtowns mochten der Grund dafür sein, dass sie schnell genug reagierte und mit einem Sprung eine der Rüstungsstatuen am Rande des Gangs erreichte. Dort baumelnd hörte sie ein charakteristisches Platschen
[2] und ihr wurde klar, wo der Rest der Brigade gelandet sein musste. Zumindest waren sie nicht tot. Garantiert nicht in Sicherheit aber noch am Leben.
Was sollten sie jetzt tun? Irene wusste, dass sie vermutlich nicht lange überleben würden, wenn sie auf weitere Trollocs oder andere Kreaturen dieser Welt trafen. Zumindest nicht ohne die Hilfe der Faust und Abraham. Lavinia konnte sich sicherlich wehren aber die Bolde waren hoffnungslos.
"Sie sind ins Wasser gefallen. Wenn wir Pech haben, sind sie durch den Aufprall ohnmächtig geworden und ertrinken gerade aber ich denke, sie werden den Sturz überlebt haben." Sie versuchte sich etwas an der Rüstung hochzuziehen und einen besseren Halt zu finden, der sie nicht so sehr belastete.
[3] "Wir müssen weitergehen. Wir können es uns nicht leisten, ihnen zu helfen. Unsere Aufgabe ist wichtiger und es bleibt keine Zeit mehr." fasste sie einen Entschluss. Den Rest im Stich zu lassen behagte ihr nicht aber was sollten sie tun? Freiwillig nach unten springen und all diese Probleme und Kämpfe noch einmal durchstehen? In der kurzen Zeit, die ihnen noch blieb? Sie hatten Glück gehabt und es war fraglich, ob sie das noch einmal haben würden. Nein. Die Faust war sich sicher. Sie mussten weitergehen und die Mission zu einem Abschluss bringen. Vielleicht hatten sie Glück und die Position der restlichen Brigadiere war unwichtig, wenn der Zauber zur Rückkehr - oder wie der Freund Wellbys das auch immer zustande bringen wollte - gesprochen wurde.