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« am: 31.03.2017, 13:05:17 »
Gannayev bekam in seiner Trauer nur am Rande mit, wie sich das Mädchen zu ihm gesellte. Verspürte sie denselben Schmerz? Dieselbe Überraschung? Oder war es in ihrem Fall ein anderer Grund? Der Halb-Elf wusste es nicht, aber durch den Tränenschleier konnte er ihre Anwesenheit jedoch bemerken, während die Feuerbestattung voranschritt. Er wusste nicht wirklich warum, aber er fühlte sich inmitten seiner Kameraden alleine. Niemand sonst schien der Tod von Fane so mitzunehmen, bis auf vielleicht das fremde Mädchen, Ylora. Gannayev fühlte sich in ihrer Nähe ein klein wenig weniger verlassen und folgte einem unerklärlichen Instinkt. Anstatt alleine zu trauern, umarmte er sie mit Tränen und hoffte seinen Schmerz teilen zu können, während Fanes Körper von den Flammen verschluckt wurde.
Er wartete auf das Ende der Bestattung und entfernte sich dann ohne ein Wort vom Rest der Gruppe. Gannayev brauchte etwas Zeit für sich alleine, er musste für sich realisieren wie es weiter gehen sollte und vor allem den gesamten Schmerz erfassen, der ihn plagte. Er hatte Fane, nein mehr, er hatte eine Liebe verloren. Der Barde hielt sich vom Rest fern, doch als der Aufbruch bevorstand, war Gannayev ebenfalls dort. Doch er wirkte im Gegensatz zum Rest alles andere als Aufbruch bereit. Ganz im Gegenteil. Seine Augen waren gerötet, sein Gesicht wirkte gezeichnet. Er schluckte schwer und zum ersten Mal musste der Barde Mut fassen, bevor er seinen Mund aufmachte.
“Ich...wünsche euch viel Glück auf der Reise. Ich hoffe ihr könnt diese Kultisten zur Strecken bringen. Ich würde euch begleiten, aber...ich kann nicht. Ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen...ich werde etwas hier bleiben, um klar zu kommen, den Leuten hier zu helfen.“
Erklärte er mit einem leichten Tränenschimmer in den Augen.
“Ich werde nachkommen, sobald ich kann, versprochen. Versprecht mir nur dort draußen nicht zu sterben und diesen Kultisten die gerechte Strafe zu zuführen.“
Verabschiedete er sich vom Rest mit dem Versuch eines aufmunternden Lächelns. Er blieb da bis sie abreisten und winkte ihnen nach.