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« am: 21.10.2008, 16:31:57 »
"Das ist eine Falle." geht es Hrothgar durch den Kopf. "Sie erkennen uns und wir laufen ihnen nun auch noch freiwillig in die Arme." Langsam richtet sich der Hühne von seinem Rucksack auf und schultert diesen wieder. In der Hand hält er seine Ausweispapiere, doch sein Blick sucht den der anderen Gefährten. Für einen Augenblick ist er versucht, einfach auf dem Absatz kehrt zu machen und nicht wie ein Schaf treudoof zur Schlachtbank zu trotten. Sein Griff um die Helebarde verstärkt sich unwillkürlich und das Gewicht der Rüstung ruht trotzig und beruhigend auf seiner Brust.
Doch dann erkennt Hrothgar, dass der Weg durch dieses Tor wohlmöglich der einzige dirkete Weg ist, zu seiner kleinen Familie zurückzukehren, und es ist dieses Ziel, dass den Ausschlag gibt. Seine angespannten Schultern fallen ein Stück und mit schweren, langsamen Stiefelschritten tritt der Söldner vor und überreicht seinen Ausweis. Er muss einfach zurück in die Stadt, zu Frau und Kind. Was dann werden soll wird sich zeigen, fest steht dass irgendetwas in Hiberné im Gange ist, dass den Aundairer um sie fürchten lässt.
"Man sieht sich." brummt der bärtige Hühne dem Wachmann nur zu und funkelt diesen unter buschigen Brauen unverwandt an. Wenn Hrothgar mit seiner Befürchtung Recht haben sollte, dann sollten sie ruhig wissen, dass er vorbereitet ist! Für einen kurzen Augenblick fragt der Söldner sich, ob er noch heute diesem Mann in tödlicher Absicht gegenüberstehen wird, als er die Pranke erneut ausstreckt, um seinen Pass wiederzuerhalten. Und zum wiederholten Male blitzen die alten Tage des Marschierens, Tötens und Sterbens im alten Söldner auf. "Ich habe das alles überlebt. Die werden sich noch wundern. Alle." denkt Hrothgar grimmig, ohne ein konkretes Ziel für seinen schwelenden Zorn zu kennen.