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« am: 05.08.2009, 20:13:41 »
Ohne zu zögern streicht Siobhan mit der Linken über die Klinge des Schwertes und fühlt sofort die stärkende Magie, die die Waffe auf sie ausübt. Ich kann schon verstehen, weshalb es sich gerade Selvan ausgesucht hat. denkt sie sich, Er ist nicht nur ein geborener Anführer, sondern auch ein Paradebeispiel für einen elfischen Krieger. Ein wenig bewundernd blickt sie ihm nach, während er sich auf dem Rücken seines Pegasus in die Luft erhebt. So wie Gilthanas.
Überraschenderweise verursacht die Erinnerung an ihren verschiedenen Geliebten keine Pein mehr in Siobhans Herzen, sondern erfüllt sie eher mit Stolz. Sie weiß, dass das was sie hier und heute tun werden, genau in seinem Interesse gewesen wäre und es erweckt den Anschein, dass das auch weiterhin so sein würde, wenn sie Selvan als den Anführer akzeptieren, der er ist.
Also gut, dann will ich ihn nicht enttäuschen. denkt die Bardin bei sich und meint es auch so, als sie sich auf den Rücken ihres Pegasusgefährten Gaelithar schwingt. "Du bleibst hier in Sicherheit." ruft sie Lymus noch mit einer Stimme zu, die keinen Widerspruch duldet, während das equine Feenwesen sie schon in luftige Höhen trägt. Zwar ist sich Siobhan sicher, dass Selvan für sie als Halbelfe nichts als Verachtung empfindet, doch ist sie nicht gewillt, sich dadurch in irgendeiner Weise daran hindern zu lassen, ihre Aufgabe als Bardin wahrzunehmen. Über den Reihen fliegend stimmt sie ein Lied an, um dem Beispiel ihres selbstgewählten Anführers folgend, ihrerseits die Moral der Truppen zu stärken und ihnen die Furcht vor dem bevorstehenden Angriff zu nehmen:
"Brüder seht im Wind die Fahnen weh'n Euch kühn voran.
Um der Freiheit heil'ges Banner schart Euch Mann für Mann!
Haltet stand, wenn Feinde drohen! Schaut das Morgenrot!
Vorwärts ist die große Losung: Freiheit oder Tod!
Qual, Verfolgung, Not und Kerker dämpfen nicht den Mut.
Aus der Asche unsrer Schmerzen lodert Flammenglut.
Tod den Henkern und Verrätern, allen Armen Brot,
Vorwärts ist die große Losung: Freiheit oder Tod!
Kommt der Feind in großen Scharen, lachen wir ihn aus.
Keine Macht der Welt besiegt uns in unsrem Zuhaus,
Denn die Kraft in unsren Herzen endet bald die Not.
Vorwärts ist die große Losung: Freiheit oder Tod!
Ohne Furcht und ohne Klage steh'n wir Seit an Seit,
Sind zur Rettung unsrer Heimat allezeit bereit.
Niemals beugen wir uns einer bösen Macht Gebot.
Vorwärts ist die große Losung: Freiheit oder Tod!
Unaufhaltsam sind wir, so wie die Naturgewalt.
Voller Stolz und voller Eifer machen wir nicht halt,
Bis wir sehen, wie im eignen Blut liegt der Despot.
Vorwärts ist die große Losung: Freiheit oder Tod!
Wenn die letzte Schlacht geschlagen, Waffen aus der Hand!
Schlingt um die befreite Erde brüderliches Band!
Schließlich haben wir sie doch besiegt, die Tyrannei.
Vorwärts ist die große Losung: Heut noch sind wir frei!"