Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Nachrichten - Tristan

Seiten: 1 [2] 3 ... 22
16
Rûngard-Saga / Des Sehers Runenstäbe
« am: 10.06.2018, 13:34:05 »
Wow.

17
Rûngard-Saga / Des Sehers Runenstäbe
« am: 10.06.2018, 13:33:23 »
Schön, wenn das nicht hilft, dann eben: intimidate 1d20d20+8 = (5) +8 Gesamt: 13

18
Rûngard-Saga / Des Sehers Runenstäbe
« am: 10.06.2018, 13:31:01 »
diplomacy: 1d20d20+4 = (4) +4 Gesamt: 8


(Beitrag dauert aber noch.)

19
Rûngard-Saga / Das Disenthing
« am: 09.06.2018, 17:24:25 »
"Ach was! Jetzt plötzlich fällt dir ein, wie fromm du bist!" schnauft Tristan empört. "Aber zuerst den armen Gatten locken und drängen!"

Seine Empörung versteht Lîf durchaus, doch seine Äußerung verrät einen befremdlichen Gedankengang: offenbar sieht ihr Gatte einen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Frömmigkeit und Enthaltsamkeit. Da dies so gar nicht zu den Lehren der Großen Mutter passt, die vielmehr das Gegenteil besagen, muss ihm diese seltsame Vorstellung wohl in seiner Klosterzeit eingegeben worden sein.

Mit heldenhafter Anstrengung rollt er zur Seite und blickt mit einiger Reue, wie ihr scheint, himmelwärts. (In dieser Richtung wähnen Anhänger des Einen ihren Herrn, denn von dort aus sandte er den Propheten, sie anzuführen im Kampf gegen das Böse, von dort aus blickt sein wachendes Auge auf sie herab, dem kein Fehltritt entgeht.) Oder vielleicht schaut Tristan ja auch nur zur Stalldecke hoch. Jedenfalls liegt er da mit starrem Blick und rührt sich nicht.

"Du hast ja recht", sieht er irgendwann ein. "Und den Spott, der darauf folgen würde, will ich mir gar nicht ausmalen! Ich weiß, was ich dir gerade erst versprach—nicht kümmern will ich mich mehr so arg darum, was die anderen sagen—aber gar so schnell und so heftig muss ich diesen Entschluss ja nun nicht auf die Probe stellen! Und es wäre wirklich schade, wenn du das Fest verpasst. Es ist, die eigene Hochzeit vielleicht ausgenommen, von allen das schönste."

Er schließt die Augen. "Unser Kind..." murmelt er zwischen tiefen Atemzügen. "Und glücklich bist du auch... grollst mir nicht mehr... mein bist du... mit Haut und Haar... nein, mit Leib und Seele... mein!"

Eine ganze Weile liegt er noch da, still jetzt, bis er sich endlich einen Ruck gibt. Aufstehen, die Kleidung wieder herrichten, den Gürtel auch und alles, was daran gehört, Beutel, Horn und Sax, worauf eine kurze Panik folgt, als seine Flöte, die er normalerweise an einem Band um den Hals trägt, verschwunden scheint, sich aber nach gemeinsamer Suche im Heu vergraben wiederfindet—und nichts steht ihrer Trennung mehr im Wege.

"Ich bringe dich noch 'rüber", versichert er ihr rasch (und sich!) zum Trost. "Es ist wirklich besser so und außerdem bloß für eine Nacht!"

Warum zögert er dann auf der Schwelle? Und wieder auf halbem Weg? Warum hält seine Hand, zum Klopfen bereits erhoben, zaudernd inne? Warum muss erst Esjas Stimme: "Kommt herein!" ihn aus der Starre lösen und gehorchen lassen? Und warum verabschiedet er sich so überhastet, haucht seinem Weib gerade einmal einen flüchtigen Kuss aufs Haar, bevor er sich wieder aus der Hütte duckt, als ertrage er diese Qual nicht einen Augenblick länger?

Esja blickt von Lîf zum flüchtenden Tristan und wieder zu Lîf. Dann seufzt sie und schüttelt den Kopf.

"Der arme Junge. Dir den Kopf zurechtsetzen? Keine Chance hat er und weiß es auch. Armer, armer Tristan!"

Doch eine weitere Schelte scheint sie nicht zu planen, jedenfalls nicht mehr an diesem Abend. Ihr einladender Fingerzeig weist Lîf eine freie Bettbank zu. Aud und Unn liegen bereits unter den Fellen, zu ihren Füßen Isgerd und Ragnhild. Im kleinen Nebenraum schnarcht der verletzte Thorstein und auch die drei Mägde kauern dort in einer Ecke. Selbst Bard und Aasa und die kleine Robbe regen sich kaum, als Lîf in ihren Verschlag späht, als schliefen sie schon fast.

Morgen würde ein anstrengender Tag.[1]

~~~

Derweil betritt Tristan das Langhaus und stellt sich ganz allein den Blicken seiner Fahrtenbrüder und ihrer nicht minder neugierigen Weiber.

"So", verkündet er in die plötzliche Stille. "Das wäre geschafft."

Und lenkt seinen Schritt zielstrebig in Richtung der eigenen Bettstatt, die leider am hinteren Ende liegt.
 1. Wenn Du noch einmal mit Esja reden möchtest, kannst Du das natürlich. Sonst geht's mit meinem nächsten Post zum Fest.

20
Rûngard-Saga / Des Sehers Runenstäbe
« am: 09.06.2018, 14:01:15 »
nicht ob, nur wie prompt:

will save 1d20d20+1 = (16) +1 Gesamt: 17

21
Rûngard-Saga / Im Methaus zu Hóp
« am: 04.06.2018, 15:34:29 »
Ja, aber Tristan redet ja nicht immer so viel, er ist nur momentan im Dauerredemodus, von Berufs wegen!  :P



So, und falls Du die Sache mit der Feier gänzlich überspringen wolltest, wäre nun Deine letzte Gelegenheit dafür...  :wink:

22
Rûngard-Saga / Das Disenthing
« am: 04.06.2018, 15:33:49 »
"Eine Melodie, ja, aber so ganz erfasst habe ich sie noch nicht", gesteht Tristan. "Sie ist ja auch sehr wechselhaft! Mal braust und stürmt sie, dass es dem tapfersten Seemann bange wird, mal summt und säuselt sie voller Zärtlichkeit, mal hüpft sie sorglos heiter kreuz und quer, mal strömt sie gewaltvoll ihrem Ziel entgegen, und allzu oft weiß sie gar nicht, was sie will, dann geraten ihre Klänge vollends durcheinander. Nein, also tut mir leid, wie soll man eine solche Weise wiedergeben können? Vielleicht, wenn ich ihr noch ein paar Jährchen lausche oder sie sich ein wenig beruhigt...?

Ein Narr, ich? Hm, heißt es nicht, von allen Menschen seien sie die glücklichsten? Dann muss ich wohl einer sein, denn ich wüsste nicht, wie noch mehr Glück, als mir da gerade auf dem Herzen drückt, zu ertragen wäre!

Die Hosen, nein, die geb' ich nicht her, nicht einmal daheim. Glaubst du, das würde nicht gleich die Runde machen? Dass unsere Mägde nicht tratschen mit denen von anderen Höfen? Kindgleiche Unschuld!

Jetzt haben wir nur ein Problem, weißt du?"
erklärte er zwischen zwei Küssen. "So glückstrahlend, wie du nun dreinblickst—so können wir uns im Langhaus nicht sehen lassen! Was sollen die Leute denn von uns denken? Könnte eine Strafpredigt, wie du sie für deinen Auftritt verdient hättest, eine Prügel gar, ein Weib derart leuchten lassen? Du, das ist ein echtes Problem", schließt er, plötzlich ernst, obwohl der Rest seiner Rede im Scherz gesprochen war.

"Glaubst du, du könntest etwas niedergeschlagener gucken? Verdrossen vielleicht? Nein, ich sehe, das klappt nicht. Vielleicht wäre es das beste... sei mir nicht böse, wenn ich's vorschlage... du nächtigst heute hier in der Heilerhütte? Dann hätte Esja dich auch gleich zur Hand. Die Feier beginnt morgen ganz arg in der Frühe, noch lange vor Sonnenaufgang, und bestimmt wird Esja dich an ihrer Seite haben wollen, so wie Unn und Aud ihre Schülerinnen? Das würde auch die Sache mit der Enthaltsamkeit—nur noch diese Nacht, Gaja sei Dank!—sehr erleichtern!"

Zumindest im letzten Punkt wird Lîf ihm recht geben müssen, da genügt ein Blick auf ihre aktuelle Lage: mit dem Rücken im Stroh liegt sie, die Beine gespreizt, der Rock bis zur Hüfte hochgeschoben, es fühlt der Gatte mit der Rechten vor, während seine Linke durch den Stoff ihrer Schürze—wo ist denn ihr warmer Überwurf hin?—ihre Brüste knetet; den Gürtel hat er ja vorher schon gelöst, nichts hält mehr die Hose, zwei Handgriffe fehlen bloß, jetzt noch einer, dann war's das mit der Enthaltsamkeit, dann wären er und sie ausgeschlossen von dem Fest, das morgen in der Früh beginnt und bis zum Morgen des nächsten Tages andauern soll... bei dem Lîf auch Esjas früherem Liebhaber begegnen würde, wenn sie nur auf deren Frage vorträte, wer unter den Anwesenden wünsche sich mit besonderer Sehnsucht ein Kind mit seinem Weib oder Gatten...

23
Dalaran / Der Weihort
« am: 01.06.2018, 21:18:46 »
"Jeg er fredelig", raunt Tristan seinem Weib zu. "Se, nu sker det for dig som mig på øerne: du er altid bekymret, jeg kunne sige noget galt eller gøre noget forkert eller endda starte en kamp lige nu."[1]

Dann wendet er sich an Kjartan. "Es beleidigt die Toten nicht, wenn man sich nimmt, was man selbst zum Überleben braucht. Wir auf den Inseln kennen die seltsame Sitte nicht, deren ihr auf dem Festland frönt, nämlich den Toten alles mögliche mit ins Grab zu geben, von Waffen über Hausrat bis hin zu Speis und Trank. Zum einen ist unser häufigstes Grab die See oder feindlicher Boden, da bietet sich so etwas gar nicht erst an, zum anderen gilt bei uns jedwede Verschwendung als Frevel. Es gilt in unserer Gemeinschaft das eherne Gebot: Unter Brüdern nimmt sich jeder nur das, was er braucht! Oder anders gesagt: wer etwas am dringendsten braucht, der soll es sich nehmen. Und der Tote braucht seine Sachen sicherlich am wenigsten."[2]

Nachdem das geklärt ist, fügt er ein wenig enttäuscht hinzu: "Ich hatte mir nur schon Hoffnungen gemacht, es gäbe hier in der Gegend vielleicht eine von Rûngardern gegründete Siedlung. In den letzten zwanzig Jahren gab es immer mal wieder Versuche, aber wir haben nie erfahren, was aus den Leuten wurde. Euer Sax hätte ein willkommenes Lebenszeichen sein können, doch bringt er wohl eher Todeskunde. Dieser Holmjar war nicht zufällig von den Inseln?"
 1. Värangsk: "Ich bin doch friedlich. Schau, nun ergeht es dir so wie mir auf den Inseln: du bist in ständiger Sorge, ich könnte etwas unpassendes sagen oder tun oder würde gar gleich einen Streit anfangen."
 2. Die Toten zählen in Dalaran als Mitglieder der Gemeinschaft.
Schriftrollen, 5.4 (Anzeigen)

24
Rûngard-Saga / Im Methaus zu Hóp
« am: 25.05.2018, 14:32:59 »
Sorry, es ist doch wieder ein schrecklich langer und mahneder Monolog geworden, ganz entgegen seiner Behauptung, als Gesetzessprecher dürfe man keinen ungebetenen Rat erteilen.  ::) Aber jetzt hat er alles zu dem Thema gesagt, was es zu sagen gibt.

25
Rûngard-Saga / Das Disenthing
« am: 25.05.2018, 14:32:54 »
Ein wenig mulmelig wird Tristan zumute, je entschieder sein junges Weib die Meinung vertritt, die Göttin selbst müsse sie ihrem Gatten zugeführt haben. So eifernd, wie sie zuvor darauf bestand, so willig sie sich ihm auch hingab, er sei ein Räuber und ein Dieb, der sie entführt und gegen ihren Willen zu der Seinen gemacht habe, so begierig will sie nun verstanden haben, dass die Große Mutter sie zusammengeführt habe. Welch Szene hat sie ihm noch vor zwei Wochen gemacht, als er dem Schicksal zu danken wagte, das sie in seine Arme führte? Und das wollte er ja auch gerne glauben: dass da irgendwelche verborgene Kräfte am Werke waren, die die Geschicke der Menschen mal recht, mal schlecht lenkten, nur dachte er dabei eher an Geister, ob Ahnen, Rastlose oder Vergessene, oder an Feenwesen, die sich ebenso leicht unbemerkt unter die Sterblichen mischen konnten, in Tier- oder Pflanzengestalt, und die ihre eigenen, wunderlichen Ziele verfolgten. Vielleicht gar irgendwelche namlosen, nicht fassbaren Kräfte, die hier etwas Gutes, dort etwas Böses bewirkten, damit die Welt im Gleichgewicht bleibt und nicht aus den Fugen gerät. Aber gleich anzunehmen, die Göttin habe sich eingemischt, habe ein Interesse an ihnen! Wunschdenken einer jungen Frau, deren Stolz sie keine andere Erklärung finden lassen will, warum sie ihrem Entführer so zugetan ist—oder so will er hoffen! Denn wenn sie recht hat... "Wen der Eine auserwählt hat, der...", so beginnen zahlreiche Sprüche der Pfaffen, und die Konsequenzen daraus führen im besten Fall zu einem frühen Tod, öfters jedoch zu einem langen Martyrium. Dann doch lieber Geisterspuk oder Schabernack der Feen!

"Und dabei wollte ich doch einfach nur ein hübsches, tüchtiges Weib haben, um Heim und Leben mit ihr zu teilen, auf dass sie die einsame Stille aus beidem vertreibe", versucht er zu scherzen, denn widersprechen will er Lîf nicht. Dazu ist er zu froh, dass sie sich ihm endlich mit ganzem Herzen zuwendet. Wenn sie dafür diese Erklärung benötigt, so würde er sich hüten, sie ihr auszureden. Nur eine Sache kann er schwerlich auf sich sitzen lassen.

"Die Worte hat mir niemand eingehaucht", stellt er klar. "Oder wenn, dann die Dinge selbst. Die alte Ulme, die Lichtgeister mit ihrem Tanz, du... Sie alle sind wie Klänge in meinem Ohr, haben ihren eigenen Akkord, ihr eigenes Thema, oder sogar eine ganze Melodie." Und die ihre ist so schön und so rein, dass er, wenn er nicht achtgibt, sich ganz darin verliert.

"Oder hast du geglaubt, meine Seele sei mit trockenen Gesetzesvorträgen gefüllt? Dass mein ganzes Sinnen im Streit schlichten läge? Das ist nur die Aufgabe, welche die Gemeinschaft von mir verlangt, womit ich mir Stand und Anerkennung verdiene und zurückgebe, so gut ich kann, für alles, was ich den Leuten hier zu verdanken habe. Denn schau, niemand kann jederzeit der sein, der er gern wäre! Jeder muss sich nützlich machen, muss seine Kraft und sein Können zum Wohl der Gemeinschaft einbringen, sonst ist hier auf den Inseln kein Überleben möglich. Wieviel lieber wäre ich einfach nur Sänger! Würde den ganzen Tag den Melodien um mich herum lauschen und die schönsten darunter auf der Flöte nachspielen oder, mit Text versehen, auf Pergament festhalten. Aber Lieder werden auf Jarlsö selten gebraucht. So muss ich mich damit bescheiden, an den Festen ein wohlwollendes Publikum zu finden. Aber diese schönen Momente gäbe es gar nicht ohne das andere, ohne die Pflichterfüllung als Gesetzessprecher. Das rufe ich mir immer in Erinnerung, wenn letzteres mir mal wieder beschwerlich wird.

Vielleicht denkst du, wenn du dich das nächste Mal erhitzen willst, also lieber nicht an mich und die Schande, die du mir damit machst, sondern nur an dich: wie sehr es dich erfüllt, Heilerin zu sein, wie viel du noch von Esja zu lernen hast, wie stolz und glücklich es dich macht, von ihr als Schülerin erwählt worden zu sein, wie sehr du es dir wünschst, ihr eines Tages als drudkvinde nachzufolgen. Und dann benehme dich entsprechend! Wie eine zukünftige Weise Frau. Dazu wird Esja dir mehr raten können als ich, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass ihre erste Ermahnung sein wird: auch eine Weise Frau wartet lieber, bis sie um Rat gebeten wird, bevor sie einen solchen gibt! Denn in meinen achtzehn Jahren hier habe ich es erst zweimal erlebt, dass Esja unaufgefordert einen gab! Ein zweiter Punkt gilt für die drudkvinde gleichermaßen wie den Gesetzessprecher: wir müssen neutral bleiben. Jeder Mann und jedes Weib auf Jarlsö muss das Gefühl haben, mit seinen Sorgen und Fragen zu uns kommen zu können, ernst genommen zu werden, und ehrlichen, unvoreingenommenen Rat zu erhalten. Dazu ist es nötig, dass wir uns aus den ganzen Alltagsstreitigkeiten, den kleinen Fehden, heraushalten. Würde Eirik Svensson morgen verletzt, müsste er da fürchten, dass du dich nicht mit derselben Sorgfalt um ihn kümmerst wie um einen anderen? Ich weiß, dass dies nicht so wäre, aber er könnte daran zweifeln oder auch sein Vater. Und stelle dir gar die Folgen vor, wenn er in deiner Obhut stürbe! Deshalb ist wichtig: wir mischen uns in nichts ein, hörst du? Sonst können wir beide unsere Arbeit nicht richtig tun.

Bedenke außerdem: als Weib des Gesetzessprechers wird dir fast jeder Streit, der auf den Inseln geschieht, zu Ohren kommen. Willst du da jedes Mal Partei ergreifen? Meinst du nicht, dass dich das ganz schnell ermüden würde? Vor allem aber: willst du wirklich jedes Mal, wenn irgendwer sich mit irgendwem streitet, dass wir beide darüber auch in Zank geraten?

Als drudkvinde und als Gesetzessprecher muss man ein wenig außerhalb der Gemeinschaft stehen, um ihr zu dienen. So ist das nun einmal. Du wirst dich schon daran gewöhnen. Wir haben ja einander. Daheim darfst du immer sein, wer du sein willst. Und ich darf dir von Melodien erzählen, die mir Feen oder Geister oder die Dinge selbst ins Ohr summen, ohne Hohngelächter oder Schlimmeres befürchten zu müssen."


Jetzt endlich tritt er doch heran und zieht Lîfs Kopf an seine Schulter. Sein Atemhauch streift ihr Haar.

"Und ich will dir auch etwas versprechen", sagt er leise. "Dass ich mich nicht mehr so arg darum kümmern will, was die anderen über uns sagen. Die Sache mit der Robbe etwa, oder das vor zwei Wochen im Methaus, was ist das schon? Sollen sie doch reden! Sollen sie doch lästern, die Liebe hätte einen Narren aus mir gemacht, ich hinge an deinem Schürzenzipfel, du hättest die Hosen an! Zu viele Jahre lang war ich es gewohnt, in allem allein vor mich hinzuwurschteln und mich nach niemandem richten zu müssen. Das ändert sich nun einmal, wenn man sich ein Weib nimmt. Ich werde mich also damit abfinden müssen, nicht mehr ganz allein für meinen Ruf verantwortlich zu sein, nicht mehr die alleinige Kontrolle darüber zu haben. Ich wollte ein Weib wie dich, das beherzt und entschlossen ist und sich zu wehren weiß, und bei Gaja, ein solches habe ich bekommen, also darf ich mich nun nicht beschweren. Nur was ich zuvor gesagt habe, über Neutralität und dem Dienst an der Gemeinschaft, das musst du dir zu Herzen nehmen, darauf musst du achten! Aber all die anderen Kleinigkeiten, mit denen du uns ins Gerede bringen könntest—sei's drum! Wenn du dir deswegen Sorgen machen wolltest, kämest du ja aus den Sorgen nicht heraus, also lass es!"

Und dann küsst er sie.

26
Rûngard-Saga / Im Methaus zu Hóp
« am: 22.05.2018, 13:23:59 »
Beitrag ist in der Mache, kommt die Tage.


Frage: Wie geht's danach weiter? Ich habe das Gefühl, dass Tristan und Lîf den aktuellen Stand der (Ehe-) Dinge nun bald zu Genüge erörtert haben und dass wir uns da nur noch wiederholen können, sollten wir noch weitere Szenen ihres Insellebens ausspielen.

Mein Vorschlag wäre: das Diseblót in möglichst wenigen (+ zeitlich gerafften) Beiträgen abhandeln, mit Schwerpunkt auf den Feierlichkeiten und wie diese sich wohl von Lîfs fersländischer Erfahrungswelt unterscheiden.


Danach: Neues Kapitel. Und zwar nach dem Überfall auf Jarlsö.

Da sähe ich zwei Möglichkeiten:

(1) Beginnend mit der Landung der Überlebenden auf dem Festland. Hier wären wir recht frei in der Wahl der Dinge, die wir geschehen lassen wollen, d.h. bis Tristan und Lîf sich schließlich zu zweit auf den Weg machen.


(2) Oder wir greifen zeitlich vor und spielen schon die Sache mit Lîfs Eltern aus.



27
Rûngard-Saga / Im Methaus zu Hóp
« am: 12.05.2018, 17:33:36 »
Aie, zu kitschig geworden? Vielleicht war der Scherz am Ende verfrüht.

Ich habe mal die letzten beiden Absätze (die nach dem Lied) geändert, damit die Sache etwas ernster wird. (Und das Lied bekommt so auch ein wenig mehr Kontext.)

28
Rûngard-Saga / Im Methaus zu Hóp
« am: 12.05.2018, 11:50:05 »
À propos, Tristan hat (auch) einen halbwegs rationalen Grund, warum er so aus dem Stand heraus ins Singen verfällt—wir sind nicht plötzlich in einem Film Musical gelandet!—aber die Erklärung dazu habe ich mir für den nächsten Beitrag aufgespart. :)

29
Rûngard-Saga / Das Disenthing
« am: 11.05.2018, 19:54:58 »
"Verzeih, ach, natürlich verzeih ich dir, Lîf, aber damit allein ist unser Problem ja noch nicht gelöst. Wie oft hast du mir schon versprechen, es werde nicht wieder passieren, und dann kommt's noch schlimmer. Dabei zweifel ich nicht einmal an deinem guten Willen. Ach, ich weiß auch nicht, was man da machen kann."

So bemüht Tristan sich wohl, streng zu klingen, aber die Ratlosigkeit überwiegt. Zögernd streckt er eine Hand nach Lîf aus und streicht ihr über das Haar. Doch falls sie sich daraufhin erhofft, er werde sie in den Arm nehmen, wird sie enttäuscht; er bleibt auf Armlänge.

"Esja hatte wohl recht, als sie sagte, es werde nicht leicht für mich werden, mit einer Dienerin Gajas verheiratet zu sein. Bald kühles Wasser, bald sengendes Feuer, bald sanfte Liebe, bald verzehrender Zorn! Grenzen solle ich dir zeigen, wenn Du über die Stränge schlägst, aber dir die Freiheit lassen! Mit harter Hand dich zurückhalten, wenn du dich vor lauter Leidenschaft in etwas vergaloppierst, aber Verständnis zeigen, wann immer du Verständnis brauchst. Halt müsse ich dir geben, dir stets eine Schulter zum Anlehnen sein. Ha, ihr verlangt nicht viel, ihr Weiber, wie?" Ein tiefer Seufzer entspringt seiner Brust.

"Ach, aber wenn mir das alles gelänge, dann würde die Große Mutter schon dafür sorgen, dass wir miteinander glücklich würden, so gewiss wie sie es war, die uns zusammenführte, das habe sie, Esja, im Gespür!" Sein halb verzweifeltes, halb lachendes Schnauben zeigt, was er von derlei Gerede—und kommt es auch aus dem Mund einer Greisin, die in allgemein als weise gilt—hält: so reden's halt, die Weiber! Doch gleich darauf sagt er plötzlich in ernstem Ton: "Ich habe geträumt von Dir, heute Nacht."

Auch Lîf hatte von ihm geträumt. In ihrem Traum waren sie übereinander hergefallen unter den Fellen, hatten sich völlig vergessen, hatten überhaupt alles vergessen: all den Streit, den Zorn, die Tränen, und eifrig geopfert zu Gajas Ehren... (In der Realität dagegen hat Tristan sein Weib, als es gar zu arg anschmiegsam wurde, sanft aber bestimmt abwehren müssen mit dem Hinweis, bis zum Diseblót sei Enthaltsamkeit Pflicht, wolle man nicht von der Feier ausgeschlossen werden. "Nur diese Nacht noch und die nächste", hatte er tröstend in ihr Ohr gewispert.)

"Von dir und den seltsamen Lichtwesen, wie sie in den Zweigen der alten Ulme tanzen. Eine Melodie haben sie gesummt, die war mir heute morgen noch im Ohr, als ich aufwachte, und ein Text fiel mir dazu ein... warte, ob ich mich an beides noch erinnern kann... verflixt, aufschreiben hätte ich's sollen, aber natürlich war dazu keine Zeit, heut' morgen..."

Er überlegt noch kurz, dann beginnt er zu singen. Heiser ist seine Stimme vom vielen Reden, aber trotzdem noch wunderschön. Und auch wenn das Federvieh, in weltfremder Selbstüberschätzung, meint in den Gesang miteinstimmen zu müssen, ist dieser trotz all des Gackerns und Schnatterns immer noch ergreifender als alles, was Lîf bisher von anderen Sängern gehört hat. Daran kann nicht einmal Tristans Schimpfen nach der ersten Strophe etwas ändern: "Nein, nein, so ging die Melodie nicht, viel leichter, schwebender, wie eine Traumwanderung... Fast ebenso schön wie das Lied, das meine Mutter mir immer sang. Ach, wieso erinner ich mich nicht recht!"[1] Nein, das lässt Lîf nur noch gespannter auf die Fortsetzung warten, die Antwort der Ulme auf die Erklärung ihres Efeus:

"Schlaf du! Dich soll indes mein Arm umwinden.
Ihr Geister, weg! Nach allen Seiten fort! –
So lind umflicht mit süßen Blütenranken
Das Geißblatt seine Heckenkirsche
So eng umfasst mit zärtlichem Verlangen
Der Efeu seiner Ulme ranken Glieder:
Wie ich dich liebe! Ach, wie sehr begehr!"[2]

"Oh, stürmischer Efeu! Kein and'res Blatt als du
Denkt schon beim Wachsen an den Kranz,
Der die Brautleute krönt zum Zeichen der Treue.
Kühn springst du voraus, mir zu Gefallen,
Und kletterst in höchste Höhen, auf dass
Ich kletternd dir folge dem Licht entgegen
Und niemals Halt verlöre, so stark ist dein Arm.
Auf Gräbern machst du dich so gut
Wie um die Lenden gegürtet nach Satyrart.
Und hübsch bist du auch, das ist keine Schande
Gewunden um meinen Leib."
[3]

So glücklich er beim Singen wirkte, so bedrückt ist seine Miene, kaum dass er geendet hat. "Es war so schön gestern abend", murmelt er. "Alles schien plötzlich ganz leicht. Und heute...?"

Ratlos steht er da.
 1. Leider nur eine 10 gewürfelt, daher perform (sing) = 21 und somit für Tristan selbst ein enttäuschend durchschnittlicher Gesang.
 2. Frei nach Shakespeare (Titania in Sommernachtstraum) - Wenn ich hier das Gedicht aus dem Magiefaden aufwärmen darf...
 3. Sehr frei nach Elizabeth Barrett Browning

30
Rûngard-Saga / Des Sehers Runenstäbe
« am: 10.05.2018, 18:28:04 »
Perform (sing): 1d20d20+11 = (10) +11 Gesamt: 21

(P.S. Beitrag kommt wahrscheinlich erst morgen.)


Seiten: 1 [2] 3 ... 22