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Kagematsu: Was zurück bleibt / [Szene 11] Ein Taubenschwarm im Schatten des Adlers
« am: 28.08.2019, 10:49:56 »
Nur mühsam beherrschte sich Tsuyoshi, als er die Versammlung endlich verließ. In der schwülen Atmosphäre, die ein Unwetter ebenso verhieß wie das Unheil, welches dem Dorf drohte, hatten die alten Männer hin und her geredet, sich gezankt, verzagt gezeigt, sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf geworfen und dabei in den Augen des Ronin einzig eines bewiesen: Im Umkreis der Hütten war außer ihm kein einziger Mann, der sich so hätte nennen können. Kinder und unwissende Halbwüchsige, zögerliche Greise... und die wehrlosen Frauen. Die Zähne fest aufeinander gebissen, die Hände zu Fäusten geballt, so hatte er sich aus der Versammlung zahnloser alter Stänkerer und Besserwisser entfernt, nur ein knappes Neigen des Kopfes als Minimum an Höflichkeit für diese Narren zeigend, die im Angesicht einer tödlichen Bedrohung nicht handeln würden!
Mit großen, kraftvollen Schritten entfernte sich der herrenlose Samurai und wählte seinen Weg mitten durch das Dorf hindurch, ohne auf die verwunderten Blicke der Kinder zu achten, die ihm mit offenem Mund verständnislos nachsahen, oder die ängstlich besorgten der Dorffrauen, die wohl schlimmes ahnten. Was konnte einen Krieger das Schicksal dieser dummen Bauern kümmern, die nicht einmal den Mut hatten, sich zu wehren, wenn ihnen der Tod als einzige Alternative blieb! Wenigstens von den Männern, und seien sie noch so gebrechlich, hätte er das nötige Rückgrat erwartet. Aber die Bauern, gewohnt, sich immer zu verneigen und zu entschuldigen, um Schwierigkeiten aus de Wege zu gehen, waren auch mit den flammendsten Worten nicht zu einem Entschluss zu bewegen gewesen. Welche Verschwendung..! Mit einem frustrierten Schnauben trat er aus dem spärlichen Schatten zwischen zwei niedrigen Hütten und blinzelte missgestimmt in die grelle Sonne.
Mit großen, kraftvollen Schritten entfernte sich der herrenlose Samurai und wählte seinen Weg mitten durch das Dorf hindurch, ohne auf die verwunderten Blicke der Kinder zu achten, die ihm mit offenem Mund verständnislos nachsahen, oder die ängstlich besorgten der Dorffrauen, die wohl schlimmes ahnten. Was konnte einen Krieger das Schicksal dieser dummen Bauern kümmern, die nicht einmal den Mut hatten, sich zu wehren, wenn ihnen der Tod als einzige Alternative blieb! Wenigstens von den Männern, und seien sie noch so gebrechlich, hätte er das nötige Rückgrat erwartet. Aber die Bauern, gewohnt, sich immer zu verneigen und zu entschuldigen, um Schwierigkeiten aus de Wege zu gehen, waren auch mit den flammendsten Worten nicht zu einem Entschluss zu bewegen gewesen. Welche Verschwendung..! Mit einem frustrierten Schnauben trat er aus dem spärlichen Schatten zwischen zwei niedrigen Hütten und blinzelte missgestimmt in die grelle Sonne.