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Nachrichten - Tsuyoshi

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Die Wut, die sich hier offen sichtbar Bahn brach, überraschte den Ronin. Im Allgemeinen wurden Mädchen zu Duldsamkeit, Zurückhaltung und Höflichkeit erzogen. Doch Chúsei schien hier ein wenig aus der Art zu schlagen. Immerhin, sie war noch so weit bei Sinnen, dass sie sich nicht ernsthaft gegen seinen Griff wehrte. Es wäre ihm angesichts seiner Ausbildung wiederum schwer gefallen, eine Jiujutsu-Technik wie einen Hebel oder Wurf einzusetzen, um sie an Dummheiten zu hindern. Eine Kampftechnik, im Ernst gegen eine Frau eingesetzt – eine schwere Hypothek für seine Ehre als Samurai. Darum war er innerlich erleichtert darüber, dass sie doch genug Vernunft zeigte, auch wenn er sich nichts davon anmerken ließ. "Beruhige dich" forderte er sie in ernstem Ton auf, während er nach Worten suchte, sie von ihrem verständlichen, aber wohl sinnlosen Vorhaben abzubringen.

Wie ihr beibringen, dass die Bauern hier niemals gegen die Banditen ankommen würden? Greise, Frauen und Kinder: Selbst wenn man sie zu einem Widerstand überreden könnte, wäre es mit der Entschlossenheit spätestens vorbei, wenn sie blitzende Klingen in den Händen der Angreifer sehen würden. Sicherlich handelte es sich bei diesen bis auf die paar Ronin in ihren Reihen auch selten um Männer, die jemals in einer Schlacht gekämpft hatten. Doch Blut vergossen und getötet würden sie bereits haben. "Du darfst nicht verzweifeln" suchte er Zeit zu gewinnen und nahm sie unbeholfen in den Arm. Wenn er in einem Gebiet weder über Ausbildung noch über Erfahrung verfügte, dann war es darin, dieser zwischen Angst und Trotz schwankenden Frau Trost zu spenden.

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 29.09.2019, 14:27:02 »
Diesmal hat es tatsächlich auf Anhieb gereicht, Chúsei hat Eine Berührung errungen, und die Szene geht weiter.

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Eine Berührung (Chúsei)

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 28.09.2019, 15:18:57 »
Definitiv, ja. Zeit für einen Würfelwurf.

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 24.09.2019, 13:04:40 »
Argh, stimmt ja... ist korrigiert.

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Nachdenklich ließ Tsuyoshi seinen Blick auf der Frau ruhen, die so ganz und gar nicht in das Bild passte, das man sich für gewöhnlich von einer einfachen Dorffrau machte. Kurz kräuselte ein Lächeln seine Lippen, als ihm einmal mehr der Gedanke kam, dass an ihr womöglich ein Mann und guter Krieger verloren gegangen war. Vielleicht hätte ihr Kind in der Tat selbst verteidigen können, als Mann geboren... Doch gerade die Tatsache, dass ihre Worte durchaus nicht sein Missfallen erregten, ließ ihn vor sie treten und ihr den Weg versperren. "Das hat wenig Sinn" hielt er ihr vor. "Ich habe versucht, ihnen klarzumachen, dass sie handeln oder untergehen müssen. Glaubst du, wo meine Worte nicht gegen Feigheit und Trägheit ankamen, wirst du Erfolg haben?" Als ihm klarwurde, dass er damit vermutlich Hoffnungen zerschlug, die sie hegte, und dass sie niemals gelernt hatte, wie ein Samurai Schicksalsschläge bis hin zum Tod gleichmütig zu ertragen, fasste er Chúsei am Arm, hob mit der anderen Hand ihr Kinn und sah ihr in die Augen. In deren Tiefen suchte er zu ergründen, was diese Frau bewegte.

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Zunächst reagierte der Ronin gar nicht auf die Frage der Dorffrau. Sein Gesicht wirkte verschlossen, während er vor sich hinstarrte, die Hand auf dem Griff des Katana. Erst als ihn das lastende Schweigen aus seinem Gedankengang riss, sah er auf. Wie es einem Samurai zukam, zeigten seine Züge wenig Regung. Nur seine Augen verrieten, dass er sich des vorigen Treffens mit ihr sehr wohl erinnerte. "Beschlossen?" fragte er und löste seine Linke mit einer sichtlichen Anstrengung von der Waffe. Sieben Atemzüge, exakt abgemessen, ehe er schließlich ohne besondere Betonung antwortete: "Gar nichts. Reden und Vorschläge, Streitereien und keine Ergebnisse." Noch immer beherrscht fuhr er fort, nur einen leisen Unterton von Bitterkeit in der Stimme: "Sie werden sich wahrscheinlich noch gegenseitig beschimpfen, wenn ihre abgeschlagenen Köpfe im Staub liegen." Chúsei mochte auch eine Spur von Verachtung aus seinen Worten heraushören, wie er seinen Blick so über die Hütten schweifen ließ. Leicht nur hob sich ein Mundwinkel, als er sich ihr wieder zuwandte. "Du hättest kaum weniger Recht als eure Ältesten gehabt, an dieser Versammlung teilzunehmen."

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Nur mühsam beherrschte sich Tsuyoshi, als er die Versammlung endlich verließ. In der schwülen Atmosphäre, die ein Unwetter ebenso verhieß wie das Unheil, welches dem Dorf drohte, hatten die alten Männer hin und her geredet, sich gezankt, verzagt gezeigt, sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf geworfen und dabei in den Augen des Ronin einzig eines bewiesen: Im Umkreis der Hütten war außer ihm kein einziger Mann, der sich so hätte nennen können. Kinder und unwissende Halbwüchsige, zögerliche Greise... und die wehrlosen Frauen. Die Zähne fest aufeinander gebissen, die Hände zu Fäusten geballt, so hatte er sich aus der Versammlung zahnloser alter Stänkerer und Besserwisser entfernt, nur ein knappes Neigen des Kopfes als Minimum an Höflichkeit für diese Narren zeigend, die im Angesicht einer tödlichen Bedrohung nicht handeln würden!

Mit großen, kraftvollen Schritten entfernte sich der herrenlose Samurai und wählte seinen Weg mitten durch das Dorf hindurch, ohne auf die verwunderten Blicke der Kinder zu achten, die ihm mit offenem Mund verständnislos nachsahen, oder die ängstlich besorgten der Dorffrauen, die wohl schlimmes ahnten. Was konnte einen Krieger das Schicksal dieser dummen Bauern kümmern, die nicht einmal den Mut hatten, sich zu wehren, wenn ihnen der Tod als einzige Alternative blieb! Wenigstens von den Männern, und seien sie noch so gebrechlich, hätte er das nötige Rückgrat erwartet. Aber die Bauern, gewohnt, sich immer zu verneigen und zu entschuldigen, um Schwierigkeiten aus de Wege zu gehen, waren auch mit den flammendsten Worten nicht zu einem Entschluss zu bewegen gewesen. Welche Verschwendung..! Mit einem frustrierten Schnauben trat er aus dem spärlichen Schatten zwischen zwei niedrigen Hütten und blinzelte missgestimmt in die grelle Sonne.

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 24.08.2019, 11:57:06 »
Das könnte man als Grundlage nehmen. Womöglich versucht sie ja ihre Neugier zu tarnen, indem sie vorgibt, aus einem ganz anderen Grund dort vorüber zu müssen - vielleicht wegen ihrer Tochter oder wegen einer häuslichen Pflicht, um ein Gebet für ihren Mann zu sprechen etc...

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 22.08.2019, 11:47:19 »
Ich würde sagen, wir sind an einem guten Szenenende angelangt und können die nächste beginnen?

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Verwundert steht der Ronin vor diesem Musterbeispiel an Weiblichkeit, wie man sie als Angehöriger der oberen Ränge im Adel kennen mag – er jedoch weiß nicht recht mit den feinen Sitten der Dame umzugehen. Natürlich drängt es ihn, wie wohl jeden Mann in seiner Situation, diesen seidenweichen Körper zu halten und zu erforschen. Aber er verspürt eine ungewisse Scheu bei dem Gedanken, sich womöglich als mangelhaft Gebildeter zu erweisen. Denn wo er reichlich Gelegenheit hatte, die kriegerischen Tugenden eines Samurai zu üben, da fehlt ihm der gesellschaftliche Schliff, der zum Ideal des wahren Kriegers gehört. Andererseits zeigt sich Kimiko offenbar recht geneigt, das Kopfkissen mit ihm zu teilen, denn wie sonst sollten ihre Reaktionen wohl zu deuten sein? Sein Kompliment erwidert sie gar, Tsuyoshi in eine noch größere Verlegenheit stürzend.

Dennoch gleiten seine Augen immer wieder an ihrem Leib auf und ab. Er wäre ja blind, die Schönheit nicht zu sehen, die ihm hier geboten wird. Immer stärker wird sein Empfinden, dass sie auf ihn wartet, an dem es ist, ihre Gunst gänzlich zu erobern. Doch noch ehe ihm eine Lösung eingefallen ist, bietet sie ihm eine goldene Brücke, eine Verschiebung, die Möglichkeit, sich zu besinnen, damit er nicht wiederum so unvorbereitet sein wird – gepaart allerdings mit einer neuen Herausforderung. Wie bei allen Kami beweist man einer Dame die Ernsthaftigkeit des eigenen Begehrens..? Ein wenig ratlos tritt er einen Schritt zu zurück, neigt aber dennoch den Kopf dankbar für ihre Initiative. "Wie Ihr es gesagt habt, soll es geschehen" nickt er. Seine Stimme klingt ruhig, aber klar, denn er ist nun entschlossen, diese Frau zu besitzen – was daraus erwachsen mag, schiebt er bewusst beiseite und zitiert einen alten Meister: "Das Gestern und das Morgen sind bloße Träume. Einzig das Jetzt existiert, und wir in ihm."

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Es ist offenkundig, dass der Ronin einem bewaffneten Gegner weniger ratlos gegenüberstehen würde als einer Frau, die ihm einerseits ein recht eindeutiges Angebot macht, sich andererseits aber zu sehr als Dame verhält, als dass er sie behandeln könnte wie ein einfaches Bauernmädchen. Dabei ist es weniger Verlegenheit ob ihrer Nacktheit, die er mit einem langen Blick in sich aufnimmt – denn bereits ihre Silhouette mit den fraulichen Rundungen ist mehr als genug, seine Phantasie anzuregen. Eher schon sind es der Nachdruck und die Sicherheit, mit der sie ihre Reize präsentiert. Immer noch halb sprachlos murmelt er: "Ihr seid schön, sehr schön..." Dann greift er zu und schiebt den Wandschirm so weit beiseite, dass er nicht mehr zwischen ihnen steht. Bewundernd lässt er seinen Blick über Kimikos Leib gleiten, die glatte Haut, den sanft geschwungenen Nacken, der als einer der erotischsten Körperteile der Frau gilt.

Schweigend tritt er einen Schritt näher, hebt eine Hand und fasst sie behutsam am Kinn. Sein rauer Daumen fährt vorsichtig über ihre Wange, die so viel makelloser ist als sein sonnenverbrannter Handrücken, den kleine Kratzer und eine längliche Narbe verunzieren. Dann wandert die Hand abwärts, über ihre Kehle bis zum Ansatz der Brust, liebkost diese, während er ihr in die Augen sieht. "Ihr seid begehrenswert. Es gibt wohl keinen Mann, der nicht gern mit Euch das Kopfkissen teilen würde" bemerkt er. Dann verharrt seine Hand mitten in der Bewegung, die Fingerspitzen noch an ihrer nackten Haut. Nach einem letzten, für seine harten Hände schon fast zärtlichen Streicheln gleiten seine Finger weiter über ihren Arm bis zum Handgelenk, fassen ihre Hand. Indem er sie anhebt und betrachtet, fragt er: "Ich begehre Euch heute Nacht zu besitzen. Doch was begeht Ihr?" Langsam hebt er den Blick und sieht sie forschend an.

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 28.07.2019, 11:21:21 »
Das ist richtig. Wobei ein Misserfolg beim Würfeln nicht heißt, dass das angestrebte nicht passiert - nur, dass die Dorffrau daraus keine Ermutigung zieht. Sprich sie könnte das Verhalten des Ronin so verstehen, dass ihre Hoffnung sie womöglich trügt.

Jedenfalls hast du die Freiheit, einen Szenenabschluss einzuleiten. Ich habe meine Formulierungen im letzten Post absichtlich offen gehalten.

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Kagematsu: Was zurück bleibt / Geflüster der Kami
« am: 27.07.2019, 14:03:56 »
Die Szene können wir übrigens gern noch mit einem oder zwei Posts abschließen, damit sie rund wird.

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